Lichtzeichner und Schwarzmaler - Sonja Bethke-Jehle - kostenlos E-Book

Lichtzeichner und Schwarzmaler E-Book

Sonja Bethke-Jehle

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Beschreibung

Oliver und Martin waren einmal beste Freunde und haben zusammen Fußball gespielt. Doch sie verlieren sich aus den Augen, als Oliver ins Gymnasium geht, während Martin die Realschule besucht. Scheinbar fällt Oliver alles in den Schoß, während Martin immer wieder Pech hat. Als sie sich als Erwachsene wieder über den Weg laufen, ist Martin mit Groll erfüllt und glaubt, sein Leben sei zerstört, weil er einige Zeit im Gefängnis verbracht hat und als Vorbestrafter keine Chance in der Gesellschaft hat. Kann Oliver ihm vielleicht helfen, oder hat er genug eigene Probleme? Ein Buch über Freundschaft und darüber, wie groß der Verlust sein kann, wenn man sie verliert, und warum es so wichtig sein kann, sich auszusprechen.

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Seitenzahl: 48

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Lichtzeichner und Schwarzmaler

Lichtzeichner und SchwarzmalerÜber den AutorWidmungVorwortDie pessimistische SichtweiseDie optimistische SichtweiseBereits von der Autorin erschienenImpressum

Lichtzeichner und Schwarzmaler

An seinem Ärger festzuhalten ist genauso wie eine glühende Kohle in die Hand zu nehmen,  um sie nach jemanden zu werfen; du bist derjenige, der sich verbrennt. (Buddha)

Über den Autor

Sonja Bethke-Jehle wurde am 07.11.1984 im Odenwald geboren. In Mannheim studierte sie Wirtschaftsinformatik. Heute lebt sie in der Bergstraße. Das Lesen und Schreiben ist bereits seit ihrer Kindheit eine große Leidenschaft von ihr. Die Umdrehungen-Trilogie ist ihre erste Roman-Reihe. Am liebsten schreibt sie über Menschen, die Grenzen überwinden, für Barrierefreiheit kämpfen oder eine große Herausforderung bestehen müssen. Wenn sie nicht gerade am Schreiben ist, hilft sie ehrenamtlich in einer Bücherei bei der Ausleihe, arbeitet für ein junges Startup an der Story für ein Horroradventurecomputerspiel oder betreut unveröffentlichte Autoren bei AuthorWing bis hin zur ersten Veröffentlichung. Oder aber sie liest ... Weitere Informationen zu der Autorin finden Sie im Internet unter www.sonja-bethke-jehle.de

Widmung

Für dich, weil ich dich immer noch vermisse.

Vorwort

Ich glaube fest daran, dass Menschen Herausforderungen überwinden können - auch wenn sie es zu Beginn als unüberwindbar einschätzen. Auch glaube ich fest daran, dass es viel leichter ist, wenn man jemanden an seiner Seite hat. Einen Partner. Freunde oder Familie. Ich habe viele Geschichten in all den Jahren, in denen ich schon schreibe, alleine für meine Schublade geschrieben. Von einigen bin ich überzeugt, dass sie es wert sind, von Euch gelesen zu werden.

Nacheinander möchte ich diese veröffentlichen und euch kostenlos zur Verfügung stellen. Ich hoffe, euch dadurch ein paar kurze Lesemomente bescheren zu können, und glaube ganz fest daran, dass ich dadurch an Erfahrung gewinnen kann und den einen oder anderen netten Kontakt erhalte.

Die Geschichte von Oliver und Martin war ursprünglich eine Liebesgeschichte, doch ich habe rasch erkannt, dass die beiden zu schnell zu einem Liebespaar werden und dass es den Leser von anderen Botschaften ablenkt. Ich glaube, als Freunde funktionieren die beiden besser. Es gibt viele Liebesgeschichten, aber wenige Geschichten über Freunde. Doch ein Freund ist manchmal noch viel wichtiger, als es ein Partner sein kann. Und manchmal können Freunde Konflikte überwinden, die Liebende unüberwindbar erscheinen. Danke an Anja Arens, sie hat diese Geschichte korrekturgelesen. Außerdem danke ich Taziana, die mich zu dieser Geschichte motiviert hat und die diese Kurzgeschichte ins Russisch übersetzt hat. Das ist nach wie vor eine große Ehre für mich! Vielen Dank dafür!

Auf Eure Rezensionen, Rückmeldungen und Anmerkungen freue ich mich natürlich sehr - der Kontakt mit meinen Lesern und Leserinnen ist mir sehr wichtig. Gerne könnt ihr mich über alle gängigen Kanäle erreichen. Besucht mich auf meiner Homepage (www.sonja-bethke-jehle.de) oder kommt auf meiner Facebookseite vorbei. Auch Mails sind gerne gesehen ([email protected]). Viel Spaß mit dieser Kurzgeschichte,

wünscht Euch

Sonja Bethke-Jehle

Die pessimistische Sichtweise

Wenn Martin gewusst hätte, dass er an diesem Tag auf Oliver treffen würde, wäre er wahrscheinlich nicht zum Fußballfeld gegangen. Das Kicken war das Einzige in seinem Leben, das ihm noch Freude bereitete. In einer Mannschaft war er leider schon lange nicht mehr, aber er liebte die Atmosphäre während eines Spiels und versuchte sich manchmal nach dem Spiel darin, einige Tore zu treffen.  Er kannte sich gut aus, weil er früher als Kind regelmäßig hier gewesen war, und einige Trainer kannten ihn noch von früher, weswegen er geduldet war, sogar während des Trainings. Früher hatte er zum Fußballfeld laufen können, aber in dem Haus, in dem er seine Kindheit verbracht hatte, lebte er schon lange nicht mehr. Sein Vater wohnte dort mit seiner neuen, jungen Frau und den zwei kleinen Kindern. Nach der Trennung war seine Mutter mit ihm ausgezogen und leider hatte sie sich bei der Scheidung auch über den Tisch ziehen lassen. Zumindest hatte Martin immer darauf gehofft, sein Vater würde sich eine neue Bleibe suchen müssen. Immerhin hatte er seine Frau betrogen und sich somit auch von ihm, seinem Sohn, abgewandt. Dass seine Mutter sich nicht gegen die Vorgehensweise gewehrt hatte, machte Martin noch heute wütend. Vielleicht hatte sie keine Wahl gehabt, aber trotzdem hatte Martin das Gefühl, dass es ihr gar nicht so unrecht gewesen war, ausziehen zu können. Und das nahm er ihr sehr übel. Sein Vater hatte ihr eins auswischen wollen, dessen war Martin sich sicher. Der Gedanke, dass seine Halbgeschwister nun in den Zimmern spielten, die einmal er bewohnt hatte, war unerträglich. Genauso schrecklich war die Vorstellung, dass seine Stiefmutter in dem Bett schlief, das seiner Mutter einst gehört hatte.  Weil Martin sich bei der Trennung auf die Seite seiner Mutter geschlagen hatte, hatte er kaum noch Kontakt mit seinem Vater. Insgeheim fand Martin das ungerecht. Ohne seinen Vater fühlte er sich hilflos und wusste nicht, wie er die Probleme anpacken sollte, die auf ihn einstürmten. Doch zugeben würde er das nie. Er konnte sich nicht vorstellen, auf einmal doch noch bei seinem Vater zu klingeln und als Besucher in seinem ehemaligen Zuhause empfangen zu werden. Dafür war er viel zu stolz. Seine Mutter war ihm einfach keine Hilfe, denn sie versuchte ihn ständig davon zu überzeugen, dass sie jetzt die Chance hatten, der Gesellschaft zu zeigen, dass Martin auch ein ehrenwertes Leben führen konnte. Motiviert war sie kurz nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis mit ihm ins Arbeitsamt gegangen und hatte zu ihm gemeint, dass er für die Fehler, die er gemacht hatte, Verantwortung übernehmen sollte. Sie war sogar bereit gewesen ihre Stunden zu erhöhen und arbeitete nun als Vollzeitkraft, um ihn finanziell zu unterstützen. Sie finanzierte ihm Schulungen und ließ ihn bei sich wohnen, obwohl er längst in einem Alter war, wo man erwarten könnte, dass er auf eigenen Beinen stehen konnte. Ihre bedingungslose Hilfe nervte ihn manchmal, weil er sich neben ihr ganz schwach fühlte. Zwar gab es noch Geld, das sie damals auf Grund der Scheidung von seinem Vater erhalten hatte, aber seine Mutter lebte ein sehr sparsames Leben. Angeblich wollte sie vorsorgen, doch Martin hatte manchmal den Verdacht, dass sie lediglich vorsorglich nichts ausgab, für den Fall, dass er niemals Arbeit fand. »Wenn wir uns jetzt ein wenig einschränken, haben wir später nicht so große Probleme, Martin«, hatte sie ihm mehrmals gesagt. »Außerdem will ich dir wenigstens ein bisschen was hinterlassen, damit du vielleicht irgendwann mit deiner Familie eine eigene Immobilie kaufen kannst.«