Liebesklang - Isabel Scheffer - E-Book

Liebesklang E-Book

Isabel Scheffer

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  • Herausgeber: neobooks
  • Kategorie: Erotik
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2017
Beschreibung

Fünf Jahre lang hat die Biologin Annabelle versucht, ihr Glück in Australien zu machen, doch sie kehrt mit leeren Händen in ihre Heimat zurück. Doch kaum ist sie wieder Zuhause, begegnete ihr Susan, die blinde Pianistin und ehemalige Schülerin von Annabelles Bruder James. Für Annabelle ist Susan die Frau, nach der sie sich immer gesehnt hat, die in ihr mehr sieht als nur ein hübsches Gesicht. Doch Susan scheint nicht nur Annabelle, sondern auch James sehr gewogen zu sein...

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Seitenzahl: 41

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Isabel Scheffer

Liebesklang

Eine erotische Geschichte über lesbische Liebe

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Kapitel Eins

Kapitel Zwei

Kapitel Drei

Kapitel Vier

Impressum neobooks

Kapitel Eins

"Du weißt, dass ich klassische Musik kein bisschen zu schätzen weiß", murrte Annabelle, während sie versuchte, den Verschluss ihres schwarzen Kleides zu schließen, wobei sie sich fast die Arme verrenkte. "Ich werde mich zu Tode langweilen, James!"

"Tu es mir zuliebe", entgegnete ihr Halbbruder mit einem sanften Lächeln. Er erhob sich vom Bett und half Annabelle, den Reißverschluss zu schließen. Seine großen Pianistenhände legten sich auf Annabelles Schultern, während sich die beiden Geschwister in dem großen Spiegel betrachteten, der die Außenwand von ihrem Kleiderschrank bedeckte.

"Wir sehen aus wie ein Rentnerehepaar, das mit seinen tauben Ohren versucht, ein Konzert zu besuchen", beschwerte sich Annabelle, die ihr goldblondes Haar zu einem eleganten Knoten hochgesteckt hatte. Das enge, schwarze Kleid betonte ihre Figur, für die sie schon mehr Komplimente und unangebrachte Kommentare erhalten hatte, als sie sich erinnern könnte.

Ihr Halbbruder war groß, mit dunkelblondem Haar, aber ebenfalls leuchtend blauen Augen, die den Blick des Betrachters noch mehr in Bann zogen als seine markanten Wangenknochen. Doch zwischen seinen Augen bildeten sich bereits kleine Fältchen und auch der Ansatz seiner Haare war gefärbt, um den ersten Graustich zu überspielen.

Zwischen den Geschwistern lagen 12 Jahre, dennoch hätte Annabelle als Außenstehende niemals den Eindruck gehabt, dass ihr Halbbruder sich bereits den 50 näherte. Nun gut, 47, aber trotzdem alt, selbst in ihren Augen.

"Du hast gesagt, ich darf mir aussuchen, was wir dieses Wochenende machen", hielt James lachend dagegen und sein Adamsapfel hüpfte auf und ab. "Da bist du nach fünf Jahren endlich wieder im Land und dann meckerst du nur herum."

"Ich dachte, wir gehen schick essen, unterhalten uns über unsere schrecklich langweiligen Leben und verbringen einfach mal ein bisschen Zeit miteinander." Annabelle besserte ihren Lippenstift nach, dann schlüpfte sie in ihre Schuhe und folgte ihrem Halbbruder nach draußen.

"Aber ich habe sowohl dir versprochen, dir Zeit zu schenken, sobald du aus Australien zurück bist, als auch, das erste größere Konzert meiner ehemaligen Schülerin zu besuchen."

"Wie war ihr Name nochmal?", murmelte Annabelle abwesend, während sie auf dem Fahrersitz Platz nahm und den Beifahrersitz frei räumte, damit James dort Platz fand.

"Susan Beckett." Er öffnete das Dach, sodass schwüle Abendluft eindrang. "Vor zehn Jahren saß sie zum ersten Mal bei mir und wollte, dass ich ihr beibringe, Klavier zu spielen. Ihre Mutter hat mich gehasst, weil ich Susan Hoffnungen gemacht habe, aber jetzt wird sie mich wahrscheinlich dafür in den Himmel loben."

"Ich dachte, sie wäre blind, nicht blöd", schmunzelte Annabelle.

"Ganz genau, aber vor zehn Jahren hat mir niemand geglaubt, als ich gesagt habe, dass Susan in diesem Bereich Karriere machen könnte."

Annabelle ließ sich von ihrem Halbbruder eine Wegbeschreibung geben, sodass sie knappe fünfundzwanzig Minuten später herausgeputzt den geräumigen Konzertsaal betraten. Auf dem Podest ganz vorne stand ein schwarzer Flügel, der auf Annabelle als Laie sehr protzig und beeindruckend wirkte. Sie nahmen ihre Plätze in der zweiten Reihe ein, während sich der Saal allmählich füllte.

"Warum bist du eigentlich noch immer nicht an den Mann gebracht?", neckte ihr Halbbruder sie.

"Weil die Männer heutzutage schrecklich unkreativ sind", seufzte Annabelle und richtete ihr Kleid, damit man ihre schwarze Unterwäsche nicht sah. "Ich habe jeden schlechten Anmachspruch schon tausende Male gehört und wann immer ich denke, jemand Nettes kennengelernt zu haben, bekomme ich irgendwelche dümmlichen Kommentare darüber, wie gut ich aussehe, als hätte ich nicht einen Doktortitel in Biologie, sondern wäre ein wandelnder Kleiderständer. Oder ein wandelndes Sextoy, je nach Kerl, der glaubt, meine Brüste über meine Intelligenz zu stellen."

"Ach ja", murmelte James. "Ich erinnere mich wieder, weshalb. Aber vielleicht gibst du den Männern ja auch nicht genug Gelegenheit, dich kennenzulernen. Wenn man jemanden noch nicht gut kennt, ist es doch nur natürlich, zuerst sein Aussehen zu komplimentieren."

"Aber diese sogenannten Komplimente sind alles, was ich zu hören bekomme." Frustriert verschränkte Annabelle die Arme vor der Brust. "Ich weiß, dass ich hübsch bin. Aber dass mir ein Kerl das Wasser reichen kann, ist in den letzten zehn Jahren nicht vorgekommen. Ich ende wohl als arme, alte Jungfer."

James neben ihr musste lachen.

"Du kassierst ein sechsstelliges Jahresgehalt, bist grade mal Mitte Dreißig und keine Jungfrau mehr seit deiner Klassenfahrt in der Neunten."

"Gut, dann zumindest eine wohlhabende Singlefrau mit hohen Ansprüchen", konterte Annabelle ebenfalls lachend. Allerdings verstummten die beiden sofort, als das Licht gedimmt wurde und eine zierliche junge Frau an den Flügel trat.

Ihre Haut war so blass als hätte sie noch nie das Sonnenlicht gesehen, was durch das dunkelblaue Gewand, das sie trug, nur noch weiter verstärkt wurde. Nur ihre Wangen leuchteten rosig; Annabelle konnte nicht sagen, ob das an der Aufregung der jungen Dame lag oder an ihrem Make Up.