Sechs lesbische Erotikgeschichten - Isabel Scheffer - E-Book

Sechs lesbische Erotikgeschichten E-Book

Isabel Scheffer

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  • Herausgeber: neobooks
  • Kategorie: Erotik
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2015
Beschreibung

Diese Kurzgeschichtensammlung enthält sechs lesbische, erotische, teilweise auch romantische Geschichten der deutschen Erotikautorin Isabel Scheffer: 1. Künstlich 2. Die Herrin und ihre Zofe 3. Heute Nicht 4. Und dann kam Jenny 5. Heimweg und 6. Die Buchhandlung.

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Seitenzahl: 65

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Isabel Scheffer

Sechs lesbische Erotikgeschichten

Band Eins

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Vorwort

Künstlich

Die Herrin und ihre Zofe

Heute Nicht

Und dann kam Jenny

Heimweg

Die Buchhandlung

Impressum neobooks

Vorwort

Alle Namen, Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden, verstorbenen oder untoten Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

Weitere Informationen und Neuigkeiten:

Künstlich

Ich war immer schon neugierig auf alles mir Unbekannte. Selbst als Kind musste ich alles auch auf Kosten meiner körperlichen Gesundheit erforschen und diese Eigenschaft habe ich im Erwachsenenalter nicht verloren. Früh wollte ich alles ausprobieren, habe etliche Sportarten hintereinander gemacht, mich in absurde Hobbys vertieft und dreimal mein Studium abgebrochen, da mir ein anderes Fach interessanter erschien.

Meine Neugierde machte auch vor meiner Sexualität nicht halt. Männer und Frauen interessierten mich gleichermaßen, doch irgendwie hat es das Schicksal so eingerichtet, dass ich häufiger ans eigene als ans fremde Geschlecht geriet und schließlich sogar einer Frau das Ja-Wort gab. Das ist allerdings schon fünf Jahre her und obwohl meine Neugier auf weitere Erfahrungen mich noch immer umtrieb, herrschte im Bett diesbezüglich leider absolut tote Hose. Letztendlich hatte meine Gier – fast schon eine Sucht – nach immer mehr Extremen meine Frau wohl abgeschreckt.

Meine Frau Natalie war eine rundliche, dunkelblonde Dame mit einem freundlichen Gesicht und einem ehrlichen, freundlichen Lachen. Niemals könnte ich beschreiben, wie wundervoll sie war und wie sehr ich sie liebte.

An diesem Vormittag hatte ich frei und kümmerte mich um den Frühjahrsputz, zu dem Natalie mich nach zwei Wochen des Diskutierens endlich hatte bewegen können, während sie selbst arbeitete. Kurz vor zwölf Uhr klingelte es an der Haustüre und der Bote gab ein Paket ab, das bedauerlicherweise Natalies Namen trug und möglicherweise ein Geburtstagsgeschenk für mich enthielt, schließlich waren es bis dahin keine drei Tage mehr, weshalb ich nicht wagte, es in ihrem Namen zu öffnen, obwohl mein Interesse durchaus geweckt war. Auch der Karton ließ bedauerlicherweise keinerlei Schlussfolgerungen auf den Inhalt zu.

Den Tag über machte ich mich keine Gedanken mehr darüber, doch als Natalie am Nachmittag von der Arbeit kam, nahm sie das Paket etwas zu eilig an sich, ohne mir auch nur den klitzekleinsten Blick hinein zu gewähren. Sie benahm sich, als hätte sie die Kronjuwelen gestohlen und per Post außer Landes geschickt, ohne mir davon zu erzählen.

Ich bettelte und flehte, doch sie blieb hart und noch am nächsten Morgen, als ich zur Arbeit fuhr, beschäftigte mich dieses Paket. Vielleicht sollte ich erwähnen, dass Natalie normalerweise nie Geheimnisse vor mir hat und dass es mich halb wahnsinnig gemacht hat, nicht zu wissen, was sie vor mir verheimlicht. Und obwohl es nur ein harmloses Paket ist, kann ich – und noch weniger meine Neugier – es leiden, wenn Dinge verheimlicht werden.

War das wirklich ein Geburtstagsgeschenk, das Natalie so unbedingt verstecken wollte? Aber warum war sie dann so rot und verlegen geworden, als ich sie darauf angesprochen hatte? Allmählich kam mir diese ganze Sache spanisch vor. Selbst bei einem Geschenk war diese Vorsichtsmaßnahme übertrieben und der Wunsch, das Paket zu öffnen, wuchs mit jeder Sekunde, und sei es nur, um meine überschäumende Fantasie zu beruhigen, die mir schon Albträume von einer betrügenden Ehefrau auftischte. Was mich wieder zu der Einleitung bringt, wie tot die Hose in unserem Bett tatsächlich ist. Toter geht es nicht.

Also verabschiedete ich mich heute extra eine halbe Stunde früher von der Arbeit, um dieses verdammte Päckchen zu untersuchen. Meine Neugierde würde mich irgendwann noch ins Grab bringen, da hatte Natalie wahrscheinlich recht, wenn sie es mir lachend vorwarf und ich sie küsste, um ihre versteckte Schadenfreude zu ersticken. Außerdem brauchte ich einen kleinen Ausbruch aus dem Alltag, auch wenn sich dieser lediglich darin äußerte, zu unüblichen Zeiten Schluss zu machen.

Leise wie ein Dieb schlich ich mich in unser Schlafzimmer, stellte mich auf die Zehenspitzen und zog den Karton vom Schrank. Glücklicherweise war ich größer als meine geliebte, kleine Frau. Mein Geburtstag war immerhin schon in zwei Tagen, da schadete es nicht allzu sehr, schon vorher Bescheid zu wissen. Und falls das Paket einen Beweis für Untreue enthalten sollte – wovon ich allerdings nicht wirklich ausging – würde es Natalie ohnehin nicht helfen, es vor mir zu verstecken. Mir auf diese Weise Mut zuredend stellte ich den Karton auf den Tisch und schlitzte ihn mit einem kleinen Küchenmesser auf.

Ganz oben lag eine Rechnung, die schon im Voraus bezahlt worden war, und darunter-

Ich erstarrte in der Bewegung und betrachtete fassungslos den Inhalt des Pakets. Penisförmige Sexspielzeuge?! Überrascht betrachtete ich die drei verschiedenen Dildos – so nannte man diese Dinger doch – in grün, pink und schwarz. Meine Hände zitterten leicht vor Scham und Aufregung, als ich das grüne Exemplar aus dem Paket hob. Es war die simple Kunststoffnachbildung eines männlichen Geschlechtsorganes, dem ich wenig erotisches abgewinnen konnte.

Die schwarze Ausgabe dagegen sah interessanter aus: die Spitze war leicht gebogen und die Oberfläche nicht glatt, sondern an einigen Stellen leicht eingedellt. Als ich unten auf den Knopf drückte, begann das Ding zu vibrieren, sodass ich es beinahe hätte fallen lassen. Mit hochrotem Gesicht schaltete ich den Vibrator wieder aus und wandte mich dem pinken Exemplar zu, das mir am absonderlichsten erschien, da es nur noch entfernt an einen Penis erinnerte, vielmehr wirkte es wie ein überdimensioniertes Würstchen, mit dem ich nichts anzufangen wusste. Sicherlich war es dazu gedacht, in die Vagina eingeführt zu werden, aber warum so lang?

Erst die Rechnung mit der Produktbeschreibung brachte mir Aufschluss. Bei dem Würstchen handelte es sich wörtlich um einen „Doppeldildo, pink, 31 x 4 cm, extra große Eicheln“. Ich hatte mich nie für Sexspielzeug interessiert und konnte in keinster Weise nachvollziehen, weshalb meine Frau sich derartiges zugelegt hatte. Vermutlich litt sie doch mehr unter der toten Hose als angenommen und wollte die Sache unauffällig selbst in die Hand nehmen.

Unwissend, was ich jetzt tun sollte, blickte ich auf die Sexspielzeuge vor mir auf dem Esstisch. Dummerweise hatte ich nicht daran gedacht, dass ich das Paket nicht einfach wieder zukleben konnte, nachdem ich es einmal aufgeschlitzt hatte. Mist, das hätte ich bedenken müssen!

Bevor ich jedoch weiter über die Lösung dieses Problems nachdenken konnte, wurde die Haustür geöffnet und wenige Sekunden später stand Natalie mit offenem Mund in der Küche. Ich konnte sie nur betreten anstarren, dann senkten wir gleichzeitig den Blick auf den Karton mit dem Spielzeug.

„Wo-wozu ist das gedacht?“, fragte ich schließlich und hielt den Vibrator hoch. Lesben sollten keinen künstlichen Penis brauchen, andererseits könnte es uns vielleicht helfen, die Hose wiederzubeleben.

„Wozu wohl?“, erklang Natalies Stimme erstaunlich ruhig, als sie sich näherte, um mich sanft auf die Wange zu küssen. „Eigentlich hatte ich geplant, es an deinem Geburtstag einzuweihen, wenn du ein bisschen entspannter bist, aber da du ja mal wieder zu neugierig warst...“ Sie zwinkerte vielsagend, um nicht zu sagen anzüglich.

Erstaunt suchte ich Natalies Gesicht nach Unsicherheit ab, denn so versaut kannte ich sie gar nicht, doch sie schien es durchaus ernst zu meinen. Immerhin zerstreute es meine Sorgen, sie könnte fremdgehen – nicht, dass ich meiner Frau das zugetraut hätte, aber man wusste ja nie. Trotzdem behagte mir die Vorstellung wenig, so ein Ding in mir zu haben.

„Du willst das echt machen? Dir so einen künstlichen Penis reinstecken?“, fragte ich verunsichert nach. Eines der wenigen Male, dass sie mich zu etwas würde überreden müssen.

„Du nicht? Ich dachte, grade Misses Ich-muss-alles-ausprobieren könnte ich damit ködern.“ Wieder dieses Lächeln, das auf eine mir bis dato unbekannte Seite von ihr hinwies. Ich nickte, ohne darüber nachgedacht zu haben.