Liegt die Antwort in den Sternen? - Gisela Graichen - E-Book

Liegt die Antwort in den Sternen? E-Book

Gisela Graichen

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Beschreibung

Von den Geheimnissen vergangener Kulturen Unglaubliche archäologische Entdeckungen lassen uns fragen: Woher kamen die plötzlichen Wissensexplosionen vergangener Zivilisationen? Durch Überlieferungen einer früheren, vergessenen Menschheit? Durch das Werk von Außerirdischen? Oder unterschätzen wir das Können unserer Vor-Vorfahren? Und wie gingen unsere Ahnen mit Klimaveränderungen um? Gisela Graichen schildert spektakuläre archäologische Funde und Befunde; Harald Lesch liefert Erklärungen, die nur Naturwissenschaft und Astrophysik geben können ‒ etwa dazu, woher die westafrikanischen Dogon ihr Wissen über den geheimnisvollen Sirius-Stern hatten, was die Geoglyphen der Nasca- und Sajama-Linien in Südamerika bedeuten und ob Aliens beim Bau der ägyptischen Pyramiden geholfen haben könnten.

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Das Buch

Immer wieder in der Menschheitsgeschichte kam es wie aus dem Nichts zu einer Explosion des Wissens: Vergangene Kulturen errichteten vor tausenden Jahren spektakuläre Bauwerke und hochtechnisierte Städte, nutzten den Sternenlauf nicht nur für ihre Kulte und schufen »unmögliche« Dinge, die Archäologen vor Rätsel stellen.

Wie schafften sie das?

Die Bestsellerautoren Gisela Graichen und Harald Lesch geben verblüffende Antworten.

Die Autoren

Gisela Graichen entwickelte als Fernsehautorin für das ZDF preisgekrönte Serien wie C14 — Archäologische Entdeckungen in Deutschland, Schliemanns Erben, Humboldts Erben und Ungelöste Fälle der Archäologie. Sie wurde u. a. mit dem Deutschen Preis für Denkmalschutz, dem Bayerischen Fernsehpreis und dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Sie ist Autorin und Co-Autorin zahlreicher Bestseller zur Archäologie, bei Ullstein erschien Deutsche Kolonien.

Harald Lesch ist Professor für Theoretische Astrophysik am Institut für Astronomie und Astrophysik der Ludwig-Maximilians-Universität München und einer der bekanntesten Naturwissenschaftler Deutschlands. Er moderiert u. a. Leschs Kosmos und die TerraX-Reihe Ungelöste Fälle der Archäologie im ZDF. Er ist Autor und Co-Autor zahlreicher Bestseller, zuletzt erschienen Unberechenbar und Erneuerbare Energien zum Verstehen und Mitreden.

Peter Prestel realisiert als Autor, Regisseur und Produzent seit über 30 Jahren TV-Dokumentationen und andere Formate der medialen Wissenschaftskommunikation. Seine Filme wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und in über 50 Ländern ausgestrahlt.

Propyläen wurde 1919 durch die Verlegerfamilie Ullstein als Verlag für hochwertige Editionen gegründet. Der Verlagsname geht zurück auf den monumentalen Torbau zum heiligen Bezirk der Athener Akropolis aus dem 5. Jh. v. Chr. Heute steht der Propyläen-Verlag für anspruchsvolle und fundierte Bücher aus Geschichte, Zeitgeschichte, Politik und Kultur.

GISELA GRAICHEN & HARALD LESCH

WIE ASTROPHYSIK DIE RÄTSEL DER ARCHÄOLOGIE LÖST

Mit einem Beitrag von Peter Prestel

PROPYLÄEN

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1. Auflage 2022

ISBN 978-3-8437-2769-3

© Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2022

Umschlaggestaltung: Klaus Pockrandt, Halle

Buchgestaltung und Layout: Axel Raidt, Berlin

Bildredaktion: Axel Raidt und Janine Milstrey/Red Cape Production, Berlin

Karten: © Peter Palm, Berlin

Herstellung und Bildbearbeitung: Janine Milstrey/Red Cape Production, Berlin

E-Book: LVD GmbH, Berlin

Alle Rechte vorbehalten.

Inhaltsverzeichnis
Über das Buch / Über die Autoren
Titel
Impressum
1 Von außerirdischen Besuchern, versunkenen Welten und Hightech-Archäologie – eine Vorrede, warum wir dieses Buch geschrieben haben …
2 Vorstoß in die dritte Dimension – der römische Limes
3 Arkaim – der Nabel der Welt
4 Das »Sirius-Rätsel« der Dogon
5 Pyramiden, Tempel und der Weltraum
6 Waren »sie« da? Das Geheimnis der »Cargo-Kulte«
7 Perry Rhodan was here – Dinge, die es nicht geben dürfte
8 Außerirdisches im Grab des Pharaos und die Betrügereien des Howard Carter
9 Gab es eine Menschheit vor der Menschheit?
10 Hallo? Ist da jemand?
Anhang
Literatur
Bildnachweis
Feedback an den Verlag
Empfehlungen

Wir wissen nicht einmal ein Millionstel Prozent der Dinge.

Thomas Alva Edison (1847–1931)

13D-Geländemodell einiger der etwa 2000 Jahre alten Geoglyphen von Nasca in Peru. Die Scharrbilder sind Hunderte Meter groß. Manchesehen darin Landebah-nen für UFOs.

1Von außerirdischen Besuchern, versunkenen Welten und Hightech-Archäologie – eine Vorrede, warum wir dieses Buch geschrieben haben …

Ungläubig deuten die Besucher auf die Fassade der spanischen Kathedrale von Salamanca aus dem 16. Jahrhundert. Zwischen all den spätmittelalterlichen Steinmetzarbeiten ist eindeutig ein Astronaut zu erkennen. Offenbar hatte der Baumeister eine Begegnung mit … tja, offenbar mit außerirdischen Raumfahrern.

Nun ja, wie Shakespeare schon in »Hamlet« schrieb: »Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, von denen sich Eure Schulweisheit nichts träumen lässt.« Die Aussage mag ja richtig sein, dient aber als Totschlagargument, mit dem die Grenzen der (Natur-)Wissenschaften aufgezeigt werden sollen. Das gerne bemüht wird, um zu untermauern, dass Vorstellungen und Interpretationen, die mit dem heutigen Wissen unvereinbar sind, dennoch wahr sein können – ein Zitat als Freibrief für alle möglichen Spekulationen.

2, 3Portal der Kathedrale von Salamanca aus dem 16. Jahrhundert – ein Astronaut aus dem Mittelalter?

Jeder dritte Deutsche glaubt an Wunder, daran, dass himmlische Mächte in das Geschehen auf der Erde eingreifen, bei den 18–29-Jährigen sogar jeder Zweite, wie eine INSA-Umfrage ergab. Denn Übernatürliches und Mystery, Magie, Fantasy und Science-Fiction sind in, und Aliens boomen. Archäologie ist dabei ein beliebtes Opfer. Denn tatsächlich gibt es Funde und Befunde, an denen auch die Wissenschaftler herumrätseln. Der beste Humus für Verschwörungstheorien. Was es damit auf sich hat, dem wollen wir in den folgenden Kapiteln nachspüren. Ein schönes Zitat von Wilhelm Busch heißt: »Glaubenssachen sind Liebessachen, es gibt keine Gründe dafür oder dagegen.«

Wir wollen es trotzdem versuchen.

Neue Fragen an alte Zeiten

Neunzig Prozent der menschlichen Hinterlassenschaften liegen noch unentdeckt im Boden oder unter Wasser, vermuten renommierte Archäologen. Versunkene Königreiche, vergessene Zivilisationen, verschollene Heiligtümer, Zeugnisse vom Leben, Arbeiten, Kämpfen und Sterben unserer Vorfahren. Spuren, die auf ihre Entdeckung warten, um das Buch der Menschheit zu füllen.

4Ein Airborne Laserscanner, hier unter einem Hubschrauber befestigt, tastet den Boden ab. Am Bildschirm können anschließend Wälder künstlich entlaubt werden, um zu sehen, was sie unter ihren Blättern verbergen.

Viele neue Fragen an alte Zeiten können erst jetzt durch den Einsatz moderner Techniken gestellt – und beantwortet – werden. Vor allem die Zusammenarbeit mit naturwissenschaftlichen Disziplinen erbrachte eine fast unüberschaubare Fülle an neuen Informationen. Der Einsatz überirdischer Technologien in den letzten zehn/fünfzehn Jahren lieferte einen Quantensprung an erstmaligen Erkenntnissen – auch ohne einen einzigen Spatenstich. Ein enormer Fortschritt, denn jeder Eingriff in die Erde zerstört den Fund- und Befundzusammenhang unwiederbringlich.

5Auch versunkene Städte der Khmer wurden durch LiDAR entdeckt – Buddhistische Segnungszeremonie für den LiDAR-Hubschrauber.

Martin Schaich, einer der Experten in Sachen »himmlische Hilfe« und Gründer des 3D-Ingenieurbüros ArcTron, das sich auf die Sichtbarmachung archäologischer Bauten spezialisiert hat, ist fasziniert von den Hightech-Systemen, die archäologische Forschungen von Grund auf verändern und etablierten Ausgräbern den Kopf schwirren lassen. Schaich spricht gar von einer »Revolution« in der Geschichte der Archäologie. Über Grabungsflächen kreisen heute Drohnen, und GPS-gestützte Vermessungsgeräte liefern genaueste Daten. Geoinformationssysteme können Grabungsergebnisse digital verknüpfen. Dazu kommt die zerstörungsfreie Prospektion mit Geomagnetik, Radar und Geoelektrik. Selbst dichte Urwälder können am Bildschirm künstlich entlaubt werden und geben so frei, was sie unter dem Blätterdach verbergen. Der Einsatz physikalischer Methoden wie Georadar oder LiDAR und die satellitengestützte Weltraumarchäologie sind längst nicht mehr nur die Zukunft des »Ausgräbers«, große Ausgrabungen sind ohne sie heute nicht denkbar. (→ Kapitel 2).

6Diese LiDAR-Aufnahme von Angkor Wat enthüllt bis dahin unbekannte Siedlungsstrukturen unter der üppigen Vegetationsdecke – der grüne Ausschnitt oben rechts zeigt ein Luftbild der gleichen Stelle.

Archäoastronomie oder Astroarchäologie wird zur Bestimmung prähistorischer Kultstätten eingesetzt: Wonach waren sie ausgerichtet, welche Rolle spielten die Sterne, die Sonnenwenden? Archäologen entdecken in Zusammenarbeit mit Astrophysikern das astronomische Wissen versunkener Völker. Die Strontiumisotopenanalyse erforscht die Wanderbewegungen der urzeitlichen Menschen. DNA-Analysen enthüllen einstige Verwandtschaftsbeziehungen freigelegter Skelette (→ Kapitel 3). Unterwasser- und Luftbildarchäologie sind fast alte Hüte. Archäobotanik, Archäozoologie, Archäometrik, Archäoinformatik, Paläopathologie sind nur einige Stichworte, die zeigen, wie sich das Feld der Archäologie erweitert hat.

7Die Spatenarchäologie und der ausgrabende Archäologe sind trotz aller modernen Technik nach wie vor unverzichtbar.

Doch trotz aller hypermodernen Technik wird der Archäologe als Mensch unverzichtbar bleiben, betont selbst Martin Schaich. Als Mensch, der einen Fund mit seinen Händen ausgräbt, mit seinen Sinnen wahrnimmt und ihn zu verstehen und einzuordnen versucht. Das ist immerhin beruhigend, hören wir doch zurzeit immer wieder von Ansätzen, die den Computer alles bestimmen lassen wollen. Eine Super-KI soll als übergeordnete Instanz die Entscheidungen treffen, da sie den Fähigkeiten unseres menschlichen Gehirns bei Weitem überlegen sei.

Vom Spaten zum Satelliten

Die Archäologie, die »Lehre von den Altertümern«, ist eine junge Wissenschaft, 1802 wurde in Kiel der erste Lehrstuhl in Deutschland für klassische Archäologie eingerichtet und erst 1927 in Marburg die erste ordentliche Professur geschaffen. Seitdem haben sich – wie in anderen Fächern auch – ihre Fragestellungen und Methoden verändert und weiterentwickelt. Das Bild der »Spatenwissenschaft« ist gehörig umgekrempelt worden. Noch vor hundert Jahren reichte eine Hacke für die »Forschungsgrabung« und ein Rucksack für die Funde.

8Einige der Funde vom Röthekopf bei Säckingen in Baden, Rastplatz steinzeitlicher Jäger. 1925 veröffentlicht in den »Berichten der naturforschenden Gesellschaft zu Freiburg im Breisgau«.

Ein schönes Beispiel für die Entwicklung der wissenschaftlichen Archäologie ist der »Forschungsbericht« von Professor Eiermann aus Säckingen, der uns heute, gerade hundert Jahre später, schmunzeln lässt: Da gemahnte ihn ein kleiner Splitter aus weißgrauem Hornstein zur Vorsicht und »zu scharfem Aufpassen« an diesem Sonntag, dem 14. November 1920. Hatte er doch »bei einem Pirschgange auf dem Röthekopf« ein mutmaßlich vorgeschichtliches Lager entdeckt, das an jenem Tag – vormittags – sogleich ausgegraben werden sollte. Und tatsächlich wurde dem Boden auch bald ein »hübsches Messerchen« enthoben. Zwei Wochen später, wieder an einem Sonntag, wurde es ernst. Zwischen halb elf und elf Uhr, bei leichtem Regen, wurde der harte Boden mit der Hacke »sorgfältig« bearbeitet und ein menschlicher Schädel entdeckt. Da es jetzt stärker zu regnen begann, musste es schnell gehen. Dabei zerbrach leider das Schädeldach in drei Teile und »ging weiterhin die noch ziemlich gut erhaltene Augenhöhle verloren«. In Laub und Moos verpackt wurden die Reste im Rucksack heimbefördert.

Zweifelsohne sehen Ausgrabungen heute etwas anders aus und sind auch nicht für einen Sonntagvormittag angesetzt. Wobei es zu Professor Eiermanns Zeiten sehr wohl bereits korrekte Ausgrabungen gab – präzise Registrierung jedes Fundes und Befundes, ordentliche Vermessung, Kartierung, Einordnung, Veröffentlichung.

Die Fürstenkrone vom Niederrhein

Die Geschichte der Archäologie ist auch eine Geschichte von Irrtümern, Fälschungen und von Verschwörungstheorien. Denn Archäologen, Forschern und Wissenschaftlern stehen immer nur die begrenzten Mittel ihrer jeweiligen Zeit zur Verfügung.

Ein besonders hübsches Exempel aus der Zeit, als Archäologie noch eine Spatenwissenschaft war, ereignete sich im Herbst 1838 auf einem Acker bei Xanten. Der holländische Notar und passionierte Altertumsforscher Philipp Houben streift an jenem Tag wie so oft über die Felder zwischen den Dörfern Wardt und Lüttingen. Eine Schaufel zum Graben und einen Rucksack für die Funde hat er dabei, mehr braucht auch er nicht. Aufmerksam schweift sein Blick über den Boden, er sucht die Oberfläche nach Verfärbungen, Scherben und Metallstückchen ab. Und nach Maulwurfhügeln. Maulwürfe, die »Hilfssheriffs« der Archäologen, befördern aus der Tiefe Objekte nach oben, die Hinweise auf das geben können, was die Erde unter ihrer Haut hat.

9Die Reichskrone, eine Bügelkrone aus dem 10. Jahrhundert: Sie zierte die Häupter der meisten römisch-deutschen Kaiser und wird heute in der Kaiserlichen Schatzkammer der Wiener Hofburg aufbewahrt.

Plötzlich sieht Houben eine Art Kuhle, die Erde ist hier eingesackt. Er beginnt zu graben, und das, was er entdeckt, verschlägt ihm den Atem. Er ist auf ein Grab gestoßen, sieht ein Skelett und Grabbeigaben. Am Schädel erkennt er etwas Metallisches. Ein Reif mit einem beweglichen Bügel und verzierten Dreiecken. Houben kennt die einschlägige Literatur zu antiken Funden und weiß sofort, worum es sich handelt: um eine Bügelkrone, die einst das Haupt eines Fürsten geschmückt haben muss.

10Houbens kolorierte Tafel: »Bügelkrone eines frühmittelalterlichen deutschen Fürsten«, dazu Grabbeigaben, gefunden 1838 in Xanten

Die von Houben sorgsam angefertigte »treue Abbildung« des Grabes zeigt einen Totenschädel, der in einer bronzenen Schale liegt, daneben einen zerbrochenen Glasbecher, eine Wurfaxt und einen Kamm. Die Beigaben werden in etwa auf das Jahr 500 datiert, also das frühe Mittelalter.

Das spannendste Fundstück ist die bronzene Krone, die Houben an byzantinische Kaiserkronen erinnert. Eine Orientierungshilfe für diese Deutung ist schnell zur Hand. Antike Bügelkronen kannte man Anfang des 19. Jahrhunderts bereits. Die bekannteste ist die sogenannte Reichskrone aus dem 10. Jahrhundert, ein Prachtexemplar aus Gold, besetzt mit Edelsteinen und Perlen.

Das Grab des kleinen Prinzen

11Funde aus dem merowingischen »Grab des kleinen Prinzen« unter dem Kölner Dom: Neben Helm, Schwert etc. gab es auch einen vollständig erhaltenen Daubeneimer.

Alte Gräber und ihre Beigaben üben seit jeher eine große Faszination auf die Nachwelt aus. Xanten war um eine Attraktion reicher, denn neben dem Dom geriet Houbens Privatmuseum zum neuen Besuchermagneten der Stadt am Niederrhein. Eine 1500 Jahre alte Krone eines Fürsten oder Heerführers, die der Reichskrone oder einer byzantinischen Kaiserkrone ähnelte, gefunden im Xantener Boden – das war eine Sensation!

Bei der Ausgrabung hatte Houben für seine Zeit durchaus sorgfältig gearbeitet: Zur Interpretation zog er Vergleichsfunde heran, seine Fundstelle markierte er auf einer Karte und, ganz wichtig, er zeichnete die Objekte in ihrem Fundzusammenhang. Für ihn war die Sache klar. Aber man sieht eben nur das, was man kennt. Oder das, was man sehen möchte. Wer neigt nach so einem Fund nicht zur Verklärung? Und schließlich waren 1838 ähnliche Grabfunde noch nicht publiziert.

Das änderte sich mit der Entdeckung eines Knabengrabs unter dem Kölner Dom, das aus der Merowingerzeit stammt. Also etwa aus der Zeit des Xantener Grabes, einer Zeit, in der die Toten in weiten Teilen Europas unverbrannt und mit allerlei Beigaben beigesetzt wurden. Sie spielten für die Anfänge der archäologischen Forschung eine zwiespältige Rolle, waren sie doch vergleichsweise leicht zu finden und versprachen hübsche Artefakte, die dann nur allzu oft die heimische Vitrine schmückten oder gewinnbringend verhökert wurden.

Grabräuber hat es zu allen Zeiten gegeben, vom alten Ägypten bis heute. Nur dass es heute nicht mehr Spaten und Schaufel, sondern Drohnen und Satelliten sind, die zur Entdeckung von Fundstellen beitragen. Weil Raubgrabungen den historischen Zusammenhang für immer vernichten, werden sie heute endlich als Straftatbestand eingestuft. Der materielle Nachlass in seinem historischen Kontext ist ein unterirdisches Archiv von höchstem Wert, ein Geschichtsbuch – wenn man es denn lesen kann.

Philipp Houben konnte dieses Buch zwar lesen, aber eben nur in seiner bis dahin bekannten Fassung. Seine Ausgrabungen mögen dem Anspruch heutiger wissenschaftlicher Untersuchungen nicht genügen, wohl aber denen seiner Zeit. Und es waren nicht Geldgier, Eitelkeit und Abenteuerlust, die ihn antrieben, wie so manche seiner damaligen Kollegen. Er versuchte, seinen Fund wissenschaftlich einzubetten – und irrte sich doch gewaltig. Die Metallteile, die nahe am Schädel lagen, erwiesen sich als etwas deutlich Profaneres als eine Fürstenkrone: Es waren die Beschläge eines Holzeimers.

Die Krone, die ein Eimer war

Auf die Spur des Eimers hatte spätere Wissenschaftler eine Beigabe im Knabengrab unter dem Kölner Dom gebracht. Tatsächlich handelt es sich bei der Xantener »Fürstenkrone« um den verzierten Beschlag eines Holzeimers aus dem 6. Jahrhundert, eines sogenannten Daubeneimers, der typisch für die Merowingerzeit ist und inzwischen des Öfteren ausgegraben wurde. Das Holz war in der Regel verwittert, so auch im Xantener Grab, und nur das Metall erhalten geblieben. Anders im Kölner Grab des sechsjährigen fränkischen Prinzen, das einen vollständig erhaltenen Eimer enthielt und die Anordnung der Metallelemente enthüllte.

12Aus Funden rekonstruierter Daubeneimer mit ähnlichem Beschlag wie in Houbens Fund, Köln-Rodenkirchen, 6. Jahrhundert

Und so wurde aus der Krone ein schnöder Eimer. Die Fundsituation, wie sie auf Houbens Tafel dargestellt ist, war wohl doch etwas »geschönt«. Mit dem »Fürstengrab« mag er trotzdem recht behalten haben. Zusammen mit dem Trinkglas bildete der Daubeneimer ein prunkvolles Tafelgeschirr, das besonders hochstehenden Persönlichkeiten mit ins Grab gegeben wurde.

Zu schön, um wahr zu sein

Houbens Irrtum bei der Interpretation der »Fürstenkrone« ist einfach erklärt. Er konnte sich nur auf Vergleichsfunde beziehen, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts schon bekannt waren. Irrtümer gab und gibt es in der Archäologie wie in anderen Wissenschaften zuhauf. Die Krone, die ein Eimer war, ist nur ein besonders schönes Beispiel für einen Irrtum ohne böse Absichten. Aber es gibt eben auch Mengen an bewussten Fälschungen. Wie viele mögen unerkannt in unseren Museen liegen? Eine der berühmtesten Antikenfälschungen ist die »Tiara des Saitaphernes«. Der goldene »skythische Prunkhelm aus dem 3. Jahrhundert v. Chr.« wurde angeblich von einem Bauern in einem Grab in Olbia gefunden. Hier, in der heutigen Ukraine, lag eine der ersten griechischen Kolonien an der Schwarzmeerküste. 1896 wurde der Helm vom Musée du Louvre mit vermeintlich zugehörigen Goldketten für 200.000 Goldfranken angekauft und am 1. April (!) erstmals den neugierigen Besuchern präsentiert. Sieben Jahre lang war er im Saal Apollon ausgestellt. Als Wissenschaftler nach langen und heftigen Debatten beweisen konnten, dass es sich um eine Fälschung handelte, war der Skandal perfekt und das Rauschen im Blätterwald gewaltig.

13Der Skandal um die »Tiara des Saitaphernes« wurde von den Zeitungen und in der Folge vom Publikum begeistert aufgegriffen. Es erschienen beißend satirische Postkarten zum Thema.

Doch der Besucherstrom nahm daraufhin sogar noch zu. Die durch die Presse aufgeputschte Sensationsgier war offenbar stärker als das Interesse an echten antiken Funden.Und auch eine Fälschung kann Karriere machen: Inzwischen reist die Tiara rund um die Welt von Ausstellung zu Ausstellung, als historisches Dokument eines Falsifikats und Beispiel für Interpretationsprobleme und das Gezänk namhafter anerkannter Wissenschaftler und Spezialisten aus Moskau, Odessa, Wien, Paris und Berlin.

14Zu schön, um wahr zu sein: Die angeblich griechisch-skythische goldene »Tiara des Saitaphernes« aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. Nicht nur die Spezialisten des Louvre fielen auf die Fälschung herein.

Das bayrische Troja?

Heute kann man dank spezialisierter Labore dem Fingerabdruck, also der genauen Zusammensetzung des Metalls, bis zu seiner Quelle, der Abbaumine, nachspüren (→ Kapitel 3). Fälschungen sind so deutlich leichter zu erkennen. Das heißt aber nicht, dass es keine Streitereien mehr unter renommierten Wissenschaftlern geben würde, wie die Kontroverse um die Echtheit von angeblich mykenischem Goldschmuck und Bernsteinartefakten aus dem bayrischen Bernstorf belegt. Eine alte Legende spricht hier von einer versunkenen reichen Stadt, 1864 wurde die Sage auch schriftlich im örtlichen Heimatbuch festgehalten. Der Arzt und Hobbyarchäologe Manfred Moosauer glaubte der Überlieferung, wie weiland Heinrich Schliemann an die historische Realität Trojas glaubte (und es fand). Tatsächlich entdeckte auch Moosauer unglaubliche Funde auf der Anhöhe über dem Ampertal, die schon zur Hälfte durch Kiesabbau zerstört war. Zu unglaublich, um wahr zu sein? Welche Lawine in der Gelehrtenwelt er damit auslöste, konnte er nicht ahnen.

15Hobbyarchäologe und Schatzentdecker Manfred Moosauer vor einem rekonstruierten Stück der Befestigungsmauer von Bernstorf

Nach den Funden, von denen später die Rede sein wird, rückten die Profis an, auch Martin Schaich mit seinem Equipment. Die größte bekannte bronzezeitliche Befestigung nördlich der Alpen wurde durch C14-Untersuchungen auf ein Alter von rund 3500 Jahren datiert, also auf die mykenische Zeit. Die 1,6 Kilometer lange hölzerne Befestigungsmauer bestand aus Eichenholz, 40.000 (!) Bäume wurden dafür einst gefällt. Soweit sind sich die Wissenschaftler einig. Auch darüber, dass die Wallanlage durch einen wohl selbst gelegten Großbrand unterging. Die Bewohner verließen die Stätte besenrein. Doch seit 2013 tobt der Streit um die Funde, die Moosauer entdeckt hatte. Spötter behaupten, einige der Goldfunde habe er mithilfe einer Wahrsagerin gemacht, wie ein Aktenvermerk des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege nahelegt.

Aber wenn die Funde echt sind, wovon etliche anerkannte Fachleute überzeugt sind, handelt es sich tatsächlich um eine Sensation. Der gefundene Bernstein stammt von der Ostseeküste, wahrscheinlich Usedom, und trägt mykenische Schriftzeichen. Ein kunstvoll bearbeitetes Stück zeigt das Antlitz eines bärtigen Mannes, und erinnert an Schliemanns »Agamemnon-Maske« aus Mykene.

Und dann erst der Goldschatz! Aus den unterschiedlichen Goldteilen wurde ein geschmücktes Götterstandbild rekonstruiert, mit einer Strahlenkrone, wie sie aus der mykenischen Kultur bekannt ist.

Alle Befunde zusammengenommen weisen auf eine große Befestigung hin, die als bisher unbekannter Umschlagplatz, als Scharnier, als Handelszentrum zwischen der Ostseeküste und dem griechischen Mykene diente und dabei reich wurde. So weit, so sensationell. Das Gold selbst: unglaublich rein. Und genau hier beginnen Zweifel an der Echtheit. Analysen mittels Laserablation und Massenspektrometrie ergaben für die Bernstorfer Goldbleche einen Feingehalt von 99,99 Prozent.

16Links das Kronendiadem und die »Agamemnon-Maske« aus dem Schachtgrab III von Mykene, rechts Funde aus Bernstorf

Dieser hohe Reinheitsgehalt kommt in der Natur nicht vor und habe unmöglich in der Bronzezeit hergestellt werden können, so die Zweifler, es ähnele vielmehr in der Zusammensetzung dem modernen Gold von Degussa. Gold dieses Reinheitsgrades könne nur durch Elektrolyse hergestellt werden, die Fundstücke seien also »moderne Imitationen«. Einige Skeptiker sprechen gar von »Bastelwerk aus Laienhand«. Auf Tagungen und in beißend scharfen Veröffentlichungen wird dieser Streit seit zehn Jahren ausgefochten.

17Die Goldfunde von Bernstorf – im linken Bild ein Rekonstruktionsvorschlag der archäologischen Sammlung München: eine mit dem Gold geschmückte Götterstatue

Eine Sensation oder ein großer Schwindel? Trotz – oder wegen? – aller Fortschritte in den archäologischen »Hilfs-«Wissenschaften gibt es, Stand heute, keine eindeutige Antwort. Die kontroverse Debatte dauert an. Manfred Moosauer jedenfalls bekam sein eigenes Museum und vom Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz.

Verbotene Archäologie?

In der Archäologie gilt die Weisheit: Was man nicht erklären kann, sieht man gern als kultisch an. In parawissenschaftlichen Kreisen auch als außerirdisch. Besonders schwierig wird die Interpretation eines Fundes, wenn er einzigartig ist, wie die im Grab des ägyptischen Prinzen Sabu freigelegte 5000 Jahre alte Scheibe (→ Kapitel 6). Die Präastronautiker sehen darin die Nachbildung einer Flugscheibe, die Wissenschaftler tappen im Dunkel und tippen auf eine Feuerschale. Aber wieso wurde dann so ein Alltagsgegenstand bisher nur einmal gefunden, bei all den Aberhunderten freigelegten altägyptischen Gräbern? Und wie lässt sich ein 2000 Jahre alter Gegenstand wie die sogenannte Bagdad-Batterie deuten, deren Nachbildung tatsächlich funktioniert? Obwohl Elektrizität damals – zumindest nach heutigem Wissensstand – noch unbekannt war? Oder wurden selbst altägyptische Tempel schon durch Glühlampen beleuchtet, wie Reliefs nahelegen (→ Kapitel 7) ?

18Steven Spielbergs »Jäger des verlorenen Schatzes« von 1981 brachte den abenteuerlustigen Archäologen Indiana Jones auf die Leinwand, der es mit allerhand Übersinnlichem und Außerirdischem zu tun bekam.

19Der Antikythera-Mechanismus ist das perfekte »OOPart« – es ist wirklich erstaunlich, dass die Menschen in der Antike solch ein astronomisches Gerät herstellen konnten (oben ein Nachbau mit gläserner Front, unten ein Teilstück des Originals).

Filme wie die »Indiana Jones«-Reihe befeuern Verschwörungsmythen, Ausstellungen mit »Wunderdingen«, die einst von den »Göttern« – sprich, von den Außerirdischen – geschaffen worden sein müssen, ziehen Menschenmassen an, der Kreis der Mystery- und Parawissenschaftsfans ist groß. Die Anhänger dieser »alternativen« Archäologie haben ihre eigenen präastronautischen Interpretationen von Fundstücken. Sie unterstellen den etablierten Archäologen ein Mainstream-Denken: Was nicht in die gängige Chronologie passe, werde durch falsche Interpretationen gängig gemacht. So werden brave Museumsdirektoren verdächtigt, Funde, die nicht in das vorherrschende Muster passen, in dunklen Magazinen verstauben zu lassen. Man unterstellt ihnen eine Manipulation der Analysen und spricht von »verbotener Archäologie« weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Ins Fadenkreuz geraten dabei vor allem archäologische Funde, die in einem »unmöglichen« Kontext gefunden wurden, über deren Bedeutung seriöse Forscher selbst unsicher sind. Objekte, die scheinbar der üblichen Chronologie der Menschheitsgeschichte widersprechen. Die offenbar am falschen Ort zur falschen Zeit mit einer Technik hergestellt wurden, die noch gar nicht erfunden war. Die ein unbekanntes Kapitel unserer Erde aufdecken, die vermeintlich von einer Menschheit vor der Menschheit (→ Kapitel 9) künden oder von Besuchern aus fremden Welten. Archäologen nennen sie »OOParts«, Out-of-Place-Artefakte (→ Kapitel 7). Bevorzugt werden sie im alten Ägypten verortet, von dem die Experten für alles Extraterrestrische zu glauben wissen, dass hier vor Tausenden von Jahren Außerirdische landeten, um beim Bau der Pyramiden behilflich zu sein (→ Kapitel 6). Denn diese Bauwerke können doch unmöglich von dieser Welt sein, oder?

Verschwörungstheorien üben eine gefährliche Faszination aus, nicht nur in der Archäologie. Es geht um nichts weniger als um die einzig wahre Wahrheit – die eigene. Die Welt ist voller unerklärlicher Dinge, für die die Wissenschaft erst im Laufe der Zeit Erklärungen liefern konnte, Erklärungen, die eine Generation später im Lichte neuer Erkenntnisse schon wieder revidiert werden mussten. Unser jetziger Wissenstand ist nicht die letzte Erkenntnis – ein fruchtbarer Boden für Verschwörungstheorien.

Entlarven virtuelle 3D-Nasca-Bilder präastronautische Erklärungen?

Es sind solche Fragen, die nicht nur Wissenschaftler, sondern auch Anhänger allerlei kruder Theorien rund um die »verbotene Archäologie« umtreiben. Das wohl bekannteste Beispiel für die leidenschaftliche Auseinandersetzung zwischen Verschwörungstheoretikern, Archäo-Fantasten und etablierten Wissenschaftlern kreist um eines der größten Rätsel der Archäologie. Für Präastronautiker sind die weltberühmten Nasca-Linien in Peru eindeutig die Orientierungsmarken eines riesigen Weltraumbahnhofs außerirdischer Weltraumbummler. Denn die waren schließlich nicht nur in Ägypten oder im tiefsten Afrika zu Besuch, wo sie einem isoliert lebenden Stamm astronomische Zusammenhänge nahebrachten (→ Kapitel 4), die von Irdischen erst sehr viel später durch starke Teleskope gesehen werden konnten. Wo »sie«, die Aliens, doch schon mal da waren, auf der Erde …

20Die Nasca-Geoglyphen umfassen nicht nur geometrische Linien, sondern auch Hunderte von Metern große Figuren.

Die Geoglyphen, die rund 1500 Scharrbilder in der peruanischen Wüste zwischen dem Pazifik und der Westflanke der Anden, gelten als achtes Weltwunder: geheimnisvolle, bis zu 20 Kilometer lange schnurgerade Linien und Flächen, geometrische Muster, gigantische Tierzeichnungen und bis zu mehrere Hundert Meter große mythische Wesen. Die überdimensionalen Open-air-Bilder entstanden durch das Entfernen der oberen Gesteinsschicht. Der hellere Boden darunter ließ Linien und Flächen beige hervortreten. Da die Bilder als Ganzes nur aus der Luft zu erkennen sind, war ihre umfassende Erkundung erst seit den 1920er-Jahren möglich, als Pioniere der Lüfte die Gegend überflogen.

21Die geheimnisvollen Geoglyphen tauchen schon in der Chronik von Pedro de Cleza de León auf.

Doch schon der spanische Konquistador Pedro de Cieza de León berichtete in seiner Chronik von Peru (1553) über die Nasca-Linien und erklärte sie zu Wegmarken. Spätere Forscher hielten sie für Wünschelrutenpfade, die unterirdische Wasserströme abbildeten. Andere sahen darin eine 500 Quadratkilometer große gigantische Sportarena, unbekannte Sternbilder, Botschaften an die Götter, oder die geraden Linien seien Laufwege, auf denen Helfer bemannte Fesseldrachen in die Luft zogen. Auch von Artefakten für Inka-Zeremonien war die Rede – 1500 Jahre bevor es die Inka überhaupt gab. Stärkere Beachtung fanden schließlich Deutungen als »größtes Astronomiebuch der Welt«, ein riesiger astronomische Kalender, der die Linien in Zusammenhang brachte mit dem Lauf der Sonne und anderen Gestirnen. Und 1983 brachte die FU Berlin die Theorie in Umlauf, mithilfe der Linien sei »symbolisch« versucht worden, das von Luftspiegelungen vorgetäuschte Wasser umzuleiten. Bei der Unzahl an bizarren Hypothesen ist man doch fast geneigt, an eine Orientierungshilfe für Aliens zu glauben. Die Präastronautiker haben hier jedenfalls eine stattliche Fangemeinde.

Eine gigantische Rituallandschaft

Inzwischen wurden mit Satelliten und Drohnen Hunderte weitere Zeichnungen von erstaunlicher Präzision entdeckt. Ausgrabungen des Deutschen Archäologischen Instituts unter der Leitung von Markus Reindel erfassten erstmals systematisch die gesamte Region. Die Forschung ist ein Paradebeispiel für interdisziplinäre Zusammenarbeit quer über die wissenschaftlichen Fakultäten hinweg. Geophysik, Geomatik, Fotogrammetrie, Luftbildforschung und Laserscanning haben dazu beigetragen, dass wir heute über ein virtuelles 3D-Geländemodell verfügen, über das man am Computer hinwegfliegen kann. Dabei ist es möglich, die Landschaft mit ihren Geoglyphen zu drehen, zu kippen oder heranzuzoomen– das schafft einen Überblick, der vom Boden aus unmöglich wäre. Und er zeigt, dass die Figuren von höher gelegenen Stellen aus sehr wohl als Ganzes gesehen werden konnten.

22Der Altamerikanist Markus Reindel forscht seit 30 Jahren in Peru und seit 25 Jahren zu den Nasca-Geoglyphen. Er ist sich sicher, sie enträtselt zu haben.

Reindel glaubt, eines der größten Geheimnisse der Archäologie entschlüsselt zu haben. Er sieht die ganze Ebene als einen Kultbereich, eine riesige Rituallandschaft, in der die Menschen ihre Götter um Regen anflehten. Denn – wie die Wissenschaftler herausfanden – die Scharrbilder wurden angelegt, als die Nasca-Leute unter Klimaschwankungen mit extremer Trockenheit litten: »Die Linien waren Bühnen für religiöse Rituale, nachdem die Wüste sich immer weiter ausgebreitet hatte. Nach langen Jahren der Forschung sind wir der Meinung, dass die Geoglyphen nicht einfach nur riesige Bilder waren, dazu da, um angeschaut zu werden. Sondern Aktionsflächen für Rituale.«

Das würde auch erklären, warum die Erde unter den Linien extrem verdichtet ist, wie geophysikalische Messungen ergeben haben: unzählige Fußtritte könnten dafür verantwortlich sein. Entlang der Linien wurden auch die Reste von steinernen Gebäuden und Altären freigelegt, dazu rituelle Opfergaben. Auch Pfostenlöcher für bis zu zehn Meter hohe Masten hat man entdeckt. »Daran könnten Wimpel oder Fahnen geweht haben. Das spricht für Prozessionen mit Musik und Tanz, wie sie auch auf den Keramiken von Nasca dargestellt sind«, so Reindel. Die Mauerreste und hohen Masten sprächen auch gegen die Rollbahntheorie: »Abgesehen davon, dass ich nicht an Außerirdische glaube – wie hätten die hier vernünftig landen können? Das wäre ein ziemlicher Hindernislauf gewesen.«

23Prozessionen mit Musik und Tanz – Darstellung auf einer Keramikschale aus dem Nasca Valley, zwischen 180 v. Chr. und 500 n. Chr.

Ketzerisch könnte man einwerfen: Na ja, vielleicht brauchten die Ufos zur Landung keine Bodenberührung. Vielleicht schwebten sie einfach über der Ebene, und die kleinen grünen Männchen kletterten per Strickleiter nach unten? Auch dafür gibt es möglicherweise Belege: die über 3000 Jahre alten Felszeichnungen von »Astronauti«, gefunden im oberitalienischen Val Camonica (→ Kapitel 10).

Wird der »Ausgräber« überflüssig?

Satelliten, Laser und Radar liefern heute Hinweise darauf, wo antike Fundstätten vermutet werden – und erlauben so auch archäologische Bestimmungen, die noch vor zehn Jahren unvorstellbar waren. So wurde mit himmlischer Hilfe ein Denkmal schon unesco-Weltkulturerbe und erblickten Forscher aus der Luft die Spuren riesiger versunkener Maya-Städte, die überwuchert im dichten Urwald liegen. Wie das möglich ist? Das weiß der Himmel, wie man so schön sagt, oder die Physik, die Astrophysik. Die Verbindung von Archäologie und Astrophysik mag auf den ersten Blick seltsam erscheinen. Doch sie ist eine Erfolgsgeschichte, die neue Entdeckungen generiert, aber auch Verschwörungstheorien entlarvt. Und die für offene Rätsel der Archäologie zumindest Erklärungen anbietet. Nicht zuletzt durch den Einsatz himmlischer Hilfe – sprich Satellitentechnik – aus dem All.

24Die beiden Vermessungssatelliten TerraSAR-X und TanDEM-X erstellen ein dreidimensionales Abbild unserer Erde, das auch von Archäologen für ihre Forschungen genutzt wird.

Das alles ist kein Selbstzweck. Schon der britische Autor George Orwell hat in seinem berühmten Roman 1984 beschrieben, wie wichtig die Enträtselung der Vergangenheit für die Gegenwart des Menschen ist: Abgeschnitten von der Berührung mit ihr, hätten wir Menschen im interplanetarischen Raum keine Anhaltspunkte, in welcher Richtung oben und unten ist.

25Geophysikalische Untersuchungen im Watt vor Nordstrand über der versunkenen Stadt Rungholt. Auf den Computerbildschirmen der Forscher lassen sich ohne einen einzigen Spatenstich Strukturen von Wällen, Gebäuden und Hafenanlagen erkennen.

Wir werden versuchen, diese Anhaltspunkte zu geben und in diesem Buch Funde und Befunde unter die Lupe nehmen, die von Wissensexplosionen vergangener Zivilisationen künden und die uns bis heute faszinieren. Archäologische Stätten, die mit Mitteln der Naturwissenschaften und der Astrophysik in neuem Licht erscheinen. Doch manches bleibt geheimnisvoll. Wie Edison sagte: Wir wissen nicht einmal ein Millionstel Prozent der Dinge. Aber ist es nicht auch wunderbar, dass es noch Rätsel gibt? Um mit Albert Einstein zu sprechen: »Das Schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle.«

In unserem Buch haben wir versucht, in einem Zusammenspiel von zwei Disziplinen manches zu erhellen. Unsere Beiträge sind deshalb – außer in der Vorrede – durch zwei verschiedenfarbige Icons gekennzeichnet und in zwei unterschiedlichen Schrifttypen gesetzt. Auch die Überschriften und Bildnummern haben verschiedene Farben: Rot für Graichen, Blau für Lesch. Die Icons stehen bei Graichen für eine Schaufel – hoffentlich erkennen Sie sie – und bei Lesch für Sonne, Mond und Sterne, den Himmel, den Weltraum …

Jetzt aber viel Spaß beim Lesen!

Ihre Gisela Graichen & Harald Lesch

Ach so, der Astronaut von Salamanca? Ein Teil der Fassade wurde 1992 renoviert. Der beauftragte Steinmetz Jeronimo Garcia folgte der Tradition seiner Zunft und signierte seine Arbeit. Den Astronauten wählte er als Symbol für das 20. Jahrhundert und versteckte ihn zwischen den Reliefs links vom Eingang der Kathedrale. Zur Enttäuschung der Präastronautiker stellt die Figur also keinen Raumfahrer aus dem 16. Jahrhundert dar.

1Revolution in der Archäologie: Der Limes entsteht am Rechner neu. Durch 3D-Laserscanning aus der Luft können Wälder künstlich entlaubt und die archäologischen Strukturen darunter sichtbar gemacht werden. Hier das LiDAR- Oberflächenmodell des römischen Kohortenkastells Vetoniana bei Pfünz im Hinterland des Raetischen Limes.

2Vorstoß in die dritte Dimension – der römische Limes

Der Schatz im Spargelbeet

Biriciana, rund 50 Kilometer südlich der heutigen Stadt Nürnberg, eine mondlose, stockfinstere Nacht im Jahr 233 n. Chr. Dunkle Gestalten, schwer beladen mit Eimern, Säcken und Schaufeln, schleichen in Richtung der großen Therme, die westlich an das römische Militärlager anschließt. Immer wieder blicken sie sich angstvoll um, ob ihnen auch niemand folgt.

2Eine fein gearbeitete Bronzestatuette des Apollo, u. a. Gott der Musik, aus dem Weißenburger Tempelschatz

Seit einigen Wochen schon greifen alemannische Horden den Limes an, den Grenzwall gegen die Germanen. Biriciana ist Frontstadt geworden, die Besatzung alarmiert. Die Wertgegenstände des Hauptheiligtums müssen in Sicherheit gebracht werden, bevor sie in die Hände der Barbaren fallen. 70 Meter vor der Therme, auf einem Brachgelände, machen die Tempeldiener halt. Hastig graben sie ein Loch von mehr als einem halben Meter – die Tiefe wird noch wichtig sein –, in dem die wertvollen bis zu 28 Zentimeter hohen Statuen der römischen Götter versteckt werden. Ein unwürdiger Ort für die Götter. Doch es ist ja nur für wenige Tage oder Wochen, bis die Gefahr vorüber ist. Auch silberne Votivbleche von Fortuna, der Glückgöttin, und von der Siegesgöttin Victoria landen tief in der feuchten Erde. Ein schlechtes Omen? Diejenigen, die den Schatz vergraben haben, kehren jedenfalls nicht mehr zurück.

Rund 1750 Jahre später, im Oktober, legt ein Mathematiklehrer im Garten ein Beet an. Es ist Freitagnachmittag, drei Uhr, der Unterricht zu Ende, und auf dem Flurstück 897/6, ganz in der Nähe der erst kürzlich entdeckten eindrucksvollen Römerthermen, gräbt er die Erde um. Im nächsten Jahr will er Spargel ernten, und dazu – so viel weiß er – muss er den Boden zwei Spaten tief umgraben, doppelt so tief wie sonst. Nach 40 Zentimetern stößt er auf etwas Hartes, auf einen Gegenstand aus grün patinierter Bronze. 155 Stücke werden folgen, darunter wunderbar erhaltene Götterstatuen. Auf der eigenen Parzelle entdeckt er, wovon wohl alle Schatzjäger über die Jahrhunderte träumen: einen antiken Tempelschatz, einen der größten und wertvollsten Schätze, die jemals in Deutschland gefunden wurden. Der Wert wird auf 1,8 Millionen Mark geschätzt – heute sicher auf ein Vielfaches.

3Der Tempelschatz von Weißenburg, ausgegraben beim Anlegen eines Spargelbeets unweit der einstigen Römertherme

Finder (der Lehrer) und Grundstückseigentümer (seine Frau und sein Schwager) haben Glück: Sie wohnen in Bayern. Nur hier gilt, dass Finder und Grundeigentümer jeweils 50 Prozent des Fundes erhalten. In den anderen Bundesländern gehen Funde von besonderer wissenschaftlicher Bedeutung in den Besitz des Staates über. Mit Glück bekommt man höchstens einen guten Finderlohn. Deshalb ist es kein Wunder, dass Bayern das Eldorado der Schatzsucher ist. An die 15.000 Sondengänger streifen durch den Freistaat. Die Folge ist ein regelrechter Schatztourismus: So wurden schon alemannische Funde, die auf baden-württembergischem Gebiet entdeckt wurden, als bayerisch ausgegeben, damit die Schatzsucher wenigstens die Hälfte der Beute behalten konnten, auch wenn ihnen das Grundstück nicht gehörte. Doch solche Tricks kennen die Archäologen inzwischen längst und lassen sich als Erstes den genauen Fundort zeigen, auch wegen ihrer Nachgrabungen.

4Eines der in Weißenburg gefundenen silbernen Votivbleche mit einem Relief des Götterboten Merkur

Das sogenannte Schatzregal, das die Herausgabe der Funde regelt, ist jedoch ein zweischneidiges Schwert. Mancher Fund jenseits von Bayern wird gar nicht erst angezeigt. Wird er später im Internet angeboten, stammt er angeblich vom Dachboden des Opas. Und selbst wenn die Funde abgeliefert werden, der Fundzusammenhang ist auf ewig vernichtet und damit die entscheidenden Aussagen zur Historie.

Was den Tempelschatz im Spargelbeet angeht: Das Land Bayern bringt schließlich nach langem Gerangel die Millionensumme für den Ankauf auf, der Lehrer und seine Familie werden reich, der wunderbare Fund wird restauriert, bleibt in Weißenburg und kann im dortigen Museum besichtigt werden.

Biriciana entsteht neu

5Computerrekonstruktion des römischen Kastells Biriciana inmitten der Häuser des heutigen Weißenburg

Die Besucher sind verblüfft. Auf dem Bildschirm des Archäologen taucht ein originalgetreues Römerlager auf. Wobei jede Rekonstruktion letztlich nur besagt: So könnte es gewesen sein. Als Grundlage diente den Wissenschaftlern eine grüne Wiese in einem Neubaugebiet im heutigen Weißenburg. Was dort zerstörungsfrei durch Luftbild und Geophysik entdeckt wurde, wird auf dem Bildschirm für den Laien veranschaulicht und verständlich dargestellt. Langsam wachsen Kastellmauern empor, das mächtige Tor, die Ecktürme, die Gebäude und Straßen und vermitteln den Betrachtern ein authentisches Bild des versunkenen römischen Lagers Biriciana. Hier war mit 500 Mann und 800 Pferden nach dem Kastell Aalen die zweitstärkste Truppe der römischen Provinz Raetia stationiert.

6Die reale Rekonstruktion der Porta decumana des Kastells ist nach neuesten Erkenntnissen zu niedrig ausgefallen. In der virtuellen Rekonstruktion (rechts)lässt sich solch ein veränderter Kenntnisstand leichter berücksichtigen.

Solche virtuellen Rekonstruktionen vergangener Anlagen und Bauten sind kein Selbstzweck. Die großen Mannschaftsgebäude verraten die Anzahl der Legionäre, die Ställe die Größe der Herden, die Aufteilung und Ausstattung der Gebäude die Lagerhierarchie. Nicht zuletzt regen die Rekonstruktionen die Fantasie der Besucher an, wenn sie auf der grünen Wiese stehen und unter sich höchstens Gänseblümchen sehen, aber kein Kastell einer Supermacht. Und manch einer mag eine Ahnung bekommen von der Faszination des Aufdeckens, des Freilegens von Geschichte, die mit einem Mal auch für den Laien greif- und erlebbar wird.

7Rekonstruierte Waldschneise mit Wachturm 9/83 und Wallanlage auf dem Heidenbuckel, dem zweithöchsten Geländepunkt des obergermanischen Limes, bei Großerlach-Grab in Baden-Württemberg

Die Neuentdeckung des römischen Limes, nach der Chinesischen Mauer das längste Denkmal der Welt, ist ein Paradebeispiel für die Entwicklung archäologischer Forschung in Deutschland. Die Etappen führen von der Sage über die angebliche Teufelsmauer und über die Spaten- und Feldarchäologie der wilhelminischen Reichs-Limeskommission bis hin zu zerstörungsfreien Technologien wie der Luftbildarchäologie, der Geophysik und schließlich dem Airborne Laserscanning mit dreidimensionalen Rekonstruktionen der versunkenen Bauten des Grenzwalls. Doch wieso errichtete das mächtige Imperium Romanum in den dichten, fast menschenleeren Wäldern des germanischen Barbaricums überhaupt eine Grenze?

Furor teutonicus

Im Jahr 58 v. Chr. erreichen unheimliche Gerüchte das Lager des Gaius Julius Caesar im gallischen Vesontio. Seine Legionäre haben soeben das heutige Besançon erobert, doch sie zittern vor Angst und Schrecken. Eilig wird im Schutz der Dunkelheit zwischen Barackenbohlen, unter Baumwurzeln, an Kastellmauern der angesparte Sold versteckt. Die Opferaltäre rauchen Tag und Nacht in der Hoffnung auf ein glimpfliches Davonkommen. Die Nichtmilitärs beeilen sich, nach Rom zu gelangen. Testamente werden geschrieben, obwohl vom Feind noch nichts zu sehen ist. Allein der Name hatte ausgereicht, um eine Panik bei den kampferprobten alten Haudegen an der Nordgrenze des Imperium Romanum auszulösen: Germanen ad portas.

Die Soldaten fürchteten nichts so sehr wie diese ungehobelten rotblonden Bestien mit den wild funkelnden blauen Augen, die im Anmarsch waren. In der Schlacht wurden sie von ihren Weibern mit entblößter Brust und grässlichem Geschrei angefeuert. Hünen von ungeschlachtem Aussehen, die auf Rodungsinseln hausten, die sie in den germanischen Urwald geschlagen hatten. Die halb nackt der Kälte trotzten und sich in berserkerhafter Wut – furor – auf den Gegner stürzten und bestialisch alles niedermetzelten.

8Der Suebenkönig Ariovist und der römische Feldherr Caesar in der Schlacht im Elsass, 58 v. Chr. – Holzstich von Johann Nepomuk Geiger, koloriert

Diese vertrauten Barbaren-Klischees stammen von römischen Geschichtsschreibern. Je stärker und grauenhafter der Feind, umso größer anschließend der Sieg. Oder umso verzeihlicher die Niederlage. Die letzte lag zwar schon einige Zeit zurück, war der sieggewohnten Supermacht aber heftig ins Mark gefahren. Kimbern und Teutonen hatten um 120 v. Chr. ihre jütländische Heimat verlassen und waren auf der Suche nach neuen Siedlungsgebieten in einem gewaltigen Wagentreck – größer als die Trecks von Ost nach West im Nordamerika des 19. Jahrhunderts – südwärts gezogen. Die Sehnsucht nach einem warmen, sonnigen Land, wo die Zitronen blüh’n, gab es schon vor mehr als zwei Jahrtausenden. Im östlichen Alpenraum, in der antiken Stadt Noreia, die bis heute nicht lokalisiert ist, brachten die Jütländer den römischen Legionen eine ungeahnte, gewaltige Niederlage bei.

9Gaius Julius Caesar. Dieses Porträt aus dem Muse0 di Antichità in Turin gilt als das einzig erhaltene, das noch zu seinen Lebzeiten angefertigt wurde.

Der Schock saß tief und wurde zum römischen Trauma. Und jetzt nahte dieser Suebenkönig Ariovist, der mit 15.000 Kriegern, Westgermanen wie Kimbern und Teutonen, in das linksrheinische Gallien vorgedrungen war und mittlerweile 120.000 Mann aus sieben verschiedenen germanischen Stämmen befehligte. Da versteckte man doch lieber in Todesfurcht vor den Ungeheuern aus dem finsteren kalten Norden seine Reichtümer und hoffte aufs Überleben. Und darauf, dass der versteckte Hort nicht geraubt werde.

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