Mach mich fertig, bevor du mich fickst! Erotischer SM-Roman - Svenja Mund - E-Book

Mach mich fertig, bevor du mich fickst! Erotischer SM-Roman E-Book

Svenja Mund

5,0

Beschreibung

Dieses E-Book entspricht 156 Taschenbuchseiten ... Was hatte dieser Mann ihr auf offener Bühne ins Ohr geflüstert? Eine obszöne Sauerei, verbunden mit der Aufforderung, ihn zu besuchen! Diese Offerte geht Sonja nicht mehr aus dem Kopf. Sie schäumt vor Wut. Warum hat sie ihm nicht eine geklebt? Natürlich wird sie dieser Aufforderung nicht nachkommen! Aber warum wird sie feucht bei dem Gedanken an diesen Macho und seine brutalen Berührungen? Nein! Sie ist verheiratet. Sie wird hingehen, ihm eine kleben und fertig. Doch die dreckigen Fantasien lassen ihr keine Ruhe. Ist sie seiner Faszination schon erlegen? Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.

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Seitenzahl: 207

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Man kann sich nicht von der Lektüre losreißen

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Impressum:

Mach mich fertig, bevor du mich fickst! Erotischer SM-Roman

von Svenja Mund

 

Ich wurde in einem kleinen Dorf in der Nähe von Köln geboren, wo ich auch die Zwergschule besucht habe, die es damals dort noch gab. Ich weiß nicht, ob es meinem Intellekt geschadet hat; jedenfalls konnte ich trotzdem studieren – Biologie und Landwirtschaft an verschiedenen Universitäten in Deutschland. Gelebt habe ich damals in Wohngemeinschaften ohne feste partnerschaftliche Verbindung, was meiner eher lockeren Einstellung zum anderen Geschlecht entgegenkam. Eine Karriere im klassischen Sinne ist mir leider versagt geblieben, ich war weder Ministerin noch Mitglied des Aufsichtsrates einer großen Bank. Aber das macht ja nichts, Quotenfrau zu sein ist bestimmt nicht meine Aufgabe! Ein Mann muss einen Baum pflanzen, einen Sohn zeugen und ein Buch schreiben, so heißt es doch. Und eine Frau? Ich jedenfalls habe vier Bäume gepflanzt – nein, pflanzen lassen, es gibt eben noch Kavaliere! (Keine deutschen Eichen, es sind japanische Pflaumen, glaube ich.) Söhne habe ich zwei – von verschiedenen Vätern. Und nun ein Buch, welches zu schreiben die schwierigste Aufgabe war. Thema: Erotik, die ich in so vielfältiger Weise genossen habe. Ich hoffe, dass Sie, liebe Leserin, lieber Leser, ein wenig an diesem Genuss teilhaben können.

 

Lektorat: A. K. Frank

 

 

Originalausgabe

© 2022 by blue panther books, Hamburg

 

All rights reserved

 

Cover: © krasphoto @ 123RF.com © alexkoral @ 123RF.com

Umschlaggestaltung: MT Design

 

ISBN 9783750738454

www.blue-panther-books.de

Kapitel 1

Es war früher Nachmittag, Sonja war von ihrem Büro schon gegen Mittag nach Hause gefahren. Sie musste das neue Projekt erst einmal genauer überdenken, und das konnte sie auch hier. Draußen schien die Sonne. Frühsommer, herrliches Wetter an diesem ersten heißen Tag im Jahr, sie sollte sich im Garten auf die Terrasse legen. Und ein Getränk dazu: Kaffee? Oder Aperol? Gin Tonic wäre auch gut, schön kühl mit Eis. Nein, Aperol, auch mit Eis natürlich.

Sie nahm ihre Unterlagen und legte sie schon mal auf den Gartentisch, Zigaretten und Aschenbecher dazu, jetzt musste sie nur noch ihren Bikini suchen. Im Schlafzimmer entkleidete sie sich, kritisch betrachtete sie ihren Körper vor dem Spiegel: Hatte sie zugenommen seit dem letzten Sommer? Nein, irgendwie nicht. Ihre Brüste folgten dezent dem Gesetz der Schwerkraft, das hatten sie in den Jahren davor aber auch schon getan. Schließlich waren sie nicht so ganz klein, und da durften sie sich auch ein wenig nach unten neigen. Sonja umfasste sie mit ihren Händen, strich darüber, die Nippel reckten sich frivol ihren Liebkosungen entgegen. Sie musste lächeln.

Okay, und ihr Hintern? Sie drehte sich, bückte sich ein wenig um ihre Backen im Spiegel zur Geltung kommen zu lassen. Alles so wie immer. Keine Orangenhaut, an Falten nur die eine zarte unter der Pobacke, und das auch nur, wenn sie gerade stand. Fettdellen, Pickel oder sonstige Verzierungen konnte sie auch nicht entdecken. Prima, wo war der Bikini?

Sie hatte nur einen, etwas älter schon, das Gewebe ein wenig ausgeleiert. Vor ihrem letzten Urlaub hatte sie sich einen neuen gekauft, schickes Teil, sexy, aber leider hatte sie ihn im Hotel liegengelassen. Egal, hier ging sie nicht ins Freibad, und für den Garten reichte auch das olle Ding.

Dann schnüffelte sie unterm Arm, sie roch ein wenig verschwitzt. Sollte sie schnell noch duschen? Ach was, in der Sonne würde sie wieder schwitzen. Eincremen musste sie sich auch noch, schließlich hatte ihr Körper in diesem Jahr noch keine Sonne abbekommen. Da war es besser nachher zu duschen.

Sonja nahm den Bikini und ging rüber ins Bad, irgendwo musste doch die Sonnencreme sein! Sie bückte sich, um in den unteren Schränken nachzusehen, reckte sich nach dem oberen. Da war sie, in der hintersten Ecke.

Hm. Es hatte was Stimulierendes, so nackt im Haus herumzulaufen. Und erst mal die Berührungen ihrer Brustwarzen an den Kanten des Schrankes! Sollte sie so was öfter tun? Tagsüber war ihr Mann fast nie da, was hinderte sie also, ihren Körper freizügig zu genießen? Wieder musste sie lächeln. Und wenn ihr Mann zu Hause war, hinderte sie das an ihrer Freizügigkeit? Wie blöd war das denn?

Aber es war eben so! Der würde sich wahrscheinlich nicht verführt fühlen, sondern stattdessen blöde Fragen stellen: ›Ist dir zu warm?‹, ›Sollen wir die Heizung runterfahren?‹ Nein, wahrscheinlich käme es noch viel besser: ›Das nützt in deinem Alter auch nichts mehr‹ oder: ›Zieh dir was an, ich will gleich essen!‹

Scheißkerl!

Nach flüchtigem Eincremen fummelte sie sich den Bikini um Hüfte und Busen. Das Höschen war an der Seite eingerissen – wenn sie damit auf und ab ging, arbeitete sich ihre rechte Schamlippe ins Freie. Und das Oberteil hatte einen Metallring in der Mitte zwischen den Brüsten, jeweils von zwei Bändern gehalten. Auf der linken Seite war eines der Bänder weg, was deutlich mehr vom Busen frei gab. Aber egal, für den Garten war es okay. Auf der anderen Seite fragte sie sich: Wenn sowieso niemand sie sah, warum zog sie das alte Teil denn überhaupt an?

Na ja, vielleicht schaute ja doch mal jemand hin. Die Terrasse der Nachbarn auf dem höher gelegenen Grundstück war nur etwa fünfzig Meter entfernt. Vom Dachfenster des Badezimmers schaute Sonja zu denen rüber. Niemand da, also runter in den Garten, ohne Oberteil.

Der Aperol tat gut, das halbe Glas nahm sie in einem Zug. Genüsslich legte sie sich auf die Liege und ließ ihre Gedanken wandern. Das unbekleidete Herumlaufen im Haus hatte sie dezent erregt, sie brauchte wohl mal wieder ein wenig Sex. Wann hatten ihr Mann Robert und sie das letzte Mal miteinander gevögelt? Das war mindestens vier Wochen her! Kein Wunder, der Kerl hatte eine Geliebte, da war sie sich sicher. Bestimmt die blöde Tippse in seinem Büro! In letzter Zeit rochen seine Sachen öfter nach fremdem Parfüm. Konnte ja passieren, wenn man sich mal freundschaftlich umarmte. Aber Roberts Kleidung roch immer nach dem gleichen Parfüm! Und er duschte oft, wenn er von der Schule nach Hause kam, und wusch dabei auch seine Haare! Das hatte er früher nie gemacht.

Einmal hatte sie ihn überrascht. Absichtlich hatte sie hinter der Tür auf ihn gewartet. Als er dann ahnungslos reinkam, hatte sie ihn umarmt und versucht, ihm einen Kuss auf die Lippen zu geben. Heftig hatte er versucht, das zu verhindern: ›Was soll das? Ich habe jetzt keinen Sinn für so was!‹ Deutlich glaubte sie, den Geruch eines weiblichen Schoßes wahrzunehmen! War das nicht ein eindeutiger Beweis, dass er sein Sperma in fremden Frauen verspritzte? Am liebsten hätte sie ihm eine geklebt, aber er war sofort unter der Dusche verschwunden.

Spätestens nach dieser Szene war ihr klar geworden, dass sie sich ebenfalls nach anderen Vergnügungen umschauen sollte. Auch vorher schon hatte sie bei den Männern, mit denen sie beruflich zu tun hatte, nach Knackärschen Ausschau gehalten, just for fun und zur Belebung ihrer Laune und Fantasie. Aber von nun an war es ein Check: geeignet oder nicht? Den einen oder anderen hatte sie ausprobiert, aber es war stets bei einem One-Hour-Stand geblieben, meist in ihrem Büro. Möchtegern-Yuppies und Quasi-Künstler, so was musste sie nicht zweimal haben. Aber der Fotograf, mit dem sie an dem neuen Projekt arbeitete, der schien wirklich was drauf zu haben. Dreitagebart, legeres Auftreten, am Hemd immer ein Knopf zu viel offen. Die Konturen seines Hinterns konnte sie nur erahnen, die Hose war nicht eng genug wie leider bei den meisten Männern. Aber die Fotos, die er machte, waren echt gut, daraus ließ sich eine größere Werbekampagne erstellen. Für die Vermarktung des neuen Spa-Hotels? Oder die Altstadtgestaltung? Nein, letzteres Projekt befand sich noch zu sehr in den Anfängen. Die Vorstellung der Pläne des Stadtarchitekten sollte demnächst stattfinden, da war es noch zu früh für konkrete Fotos.

Aber das Spa! Da mussten doch bestimmt auch Fotos von Menschen rein, in der Sauna zum Beispiel. Ob er passende Models kannte? Konnte er auch Models fotografieren? Während einer Besprechung hatte er ihr gegenübergesessen, plötzlich seine Kamera gezückt und ein Bild von ihr gemacht. Gezeigt hat er es nie, sie sollte ihn mal danach fragen. Vielleicht bei einem Date mit Aperol?

Schmunzelnd nahm sie ihr Glas und trank es aus, das Zeug schmeckte ja auch verdammt gut!

Ob er auch Aktfotos machen konnte? ›Sonja!‹, rief sie sich zur Ordnung, ›du willst doch nicht etwa Aktfotos von dir machen lassen!‹

Das hieß, warum eigentlich nicht? Kritisch fuhr sie mit den Händen über ihre Brüste, den Bauch, die Schenkel: Doch da war alles in Ordnung, für Ende dreißig hatte sie sich gut gehalten! Würde sie sich denn auch vor ihm ausziehen wollen? Ein frivoles Kribbeln durchfuhr ihren Körper. Nackt vor einem fremden Mann, nicht zum Sex, sondern damit er sie in Ruhe betrachten und im Bild festhalten konnte!

Der Gedanke könnte ihr gefallen, wieder spürte sie das Kribbeln, heftiger, ihr Unterleib machte sich bemerkbar.

Sonja, die Muse, nackt für die Kunst!

Nur für die Kunst? Unwillkürlich rieb sie ihre Schenkel aneinander, das Höschen verrutschte.

Halt, was sollte das werden? Hastig schaute sie zum Nachbarn. Niemand auf der Terrasse. Hm. Noch ein Aperol? ›Ja, Sonja, gönn dir noch einen geilen, kühlen Aperol!‹

Sie rappelte sich auf, trottete in die Küche und bereitete das Getränk, mit Apfelsinenscheibe. Auf dem Rückweg blieb sie in der Tür stehen, lehnte sich an und schaute an sich herunter. Ihre Brüste waren unbedeckt, das Höschen hing schräg und schlapp an ihrer Hüfte, sie spürte den leichten Zug der warmen Luft an ihrer Möse. Ob sie so ein Objekt für den Fotografen abgab? Wahrscheinlich nicht, der stand sicherlich auf ordentliche Kleidung.

Oder nicht? Der Reiz des Versteckten, unbedeckt?

Sie führte das Glas zum Mund und nahm einen ordentlichen Schluck. Dann ertappte sie sich, wie ihre freie Hand nach ihrem Schritt tastete. Sie wollte es wissen: Was offenbarte dieses Höschen?

Fast alles!

Der Stoff hatte sich in der Falte zwischen Schamlippen und Schenkel zusammengerollt, feucht und heiß bot sich ihre Möse den streichelnden Fingern.

Schlagartig war die Frage nicht mehr ›ob‹, sondern ›wo‹. Hier auf der Terrasse? Die Nachbarn könnten ihr zuschauen! Ein heftiger Schauer der Erregung ließ ihren Körper vibrieren. Oder doch lieber drinnen, dafür ausgiebiger, obszöner, hemmungsloser?

Hastig nahm sie noch einen großen Schluck. Wohin mit dem Glas? Auf die Erde, egal! Auf dem Weg zurück in die Küche zerrte sie sich das Höschen von den Hüften, ihr Busen schaukelte bei jedem Schritt. Mit nacktem Arsch setzte sie sich auf den Esstisch, legte sich nieder, weit geöffnete Schenkel gierten nach ihren zärtlichen Händen.

Was für eine Wohltat! Die Finger der rechten Hand zupften an den glitschigen Schamlippen, die der linken an ihren harten Nippeln. Dann ein Kneten der Brüste, zwei Finger in das offene Loch, Stoßen, Ficken, dann Pause. Lüstern kichernd führte sie die Hand zum Mund, lutschte ihren Saft, und noch mal tief rein in das Loch ihrer Lust, Nachschub für ihre gierige Zunge. Wo war der Dildo? Oder Vibrator? Scheiße, beides oben im Schlafzimmer. Die Geräte zu holen, dafür war jetzt keine Zeit! Vom Tisch aus langte sie rüber zur Schublade. Nichts Passendes drin. Nächste Lade: Das große Messer! Der Knauf musste doch gehen! Vorsichtig fasste sie die Klinge, setzte den Griff auf die Schamlippen und dann rein damit. Erst langsam, dann heftiges Stoßen. Sie fickte sich mit dem Küchenmesser – das hatte sie noch nie gemacht!

Sie hörte sich stöhnen, keuchen – diese Geilheit! Dieser Wahnsinn! Ihr Leib erzitterte, sie bäumte sich auf, der Orgasmus rollte heran, unaufhaltsam packte sie die Welle der Lust. Scheiße, viel zu schnell!

Verschwitzt und heftig atmend lag sie auf dem Tisch. Sie zog das Messer aus ihrem Loch, führte es zum Mund und schlabberte am Schaft. Geil, ihr eigener Saft! Ob aus ihrer Möse noch was raus tropfte? Sie legte das Messer zurück auf die Anrichte, drehte sich und hockte sich auf die Knie, ihre Brustwarzen strichen hart über die Tischplatte. Von unten betrachtete sie ihre geschwollenen Schamlippen, den Arsch stramm in die Höhe gereckt. Was für ein Anblick für einen imaginären Beobachter! Dann sah sie es: Ein langer, klebriger Faden seilte sich aus ihrem Loch ab, baumelte kurz hin und her, um dann einen schimmernden Fleck auf der Tischplatte zu hinterlassen. Wie faszinierend, ihr geiler Saft auf dem Tisch, von dem heute Abend wieder gegessen wurde! Ob da noch mehr kam? Heftig presste sie ihre Möse, krampfte, zuckte. Da kam noch was. Aber nicht genug. Auf halbem Weg blieb der Schleimfaden hängen, baumelte wieder und sie musste aufpassen, dass er nicht gegen ihren Schenkel klatschte. Ob sie ihn rausmassieren konnte? Vom Arsch her? Gedacht, getan. Vorsichtig führte sie den Mittelfinger zu ihrer Rosette, leichter Druck, dann fester, rein damit! Wie geil! Scheiß auf den Schleimfaden, fick dich in den Arsch! Und den Daumen in die Fotze, du obszöne Sau. Ja, gibs dir! Du kannst noch mal! Rhythmische Stöße, und genauso rhythmisch hörte sie sich keuchen, grunzen, röhren, alle Hemmungen weg. Fick dich – ja, du geiles Weib, fick dich in Arsch und Fotze, bis du nicht mehr – nicht mehr – ja! Jetzt!

Ah, was für eine Wohltat!

Völlig entspannt sank sie auf den Tisch nieder, Arme und Beine hingen herunter, Speichel rann aus ihrem offenen Maul.

Kapitel 2

Mit dem Architekten der Altstadtgestaltung hatte Sonja einen Termin vereinbart. Sie wollten vorab schon einmal besprechen, welche Gewerberäume zur Verfügung standen und wie sie beworben werden konnten. Das moderne Gebäude mit der Glasfront, hinter der das Büro des Mannes war, kannte sie natürlich, drin war sie noch nie gewesen. Da oben saß der Typ also, hatte einen weiten Blick über die Stadt und plante nach Gutdünken das, was die in Architektur wenig bewanderten Stadtvertreter nachher beschließen sollten. Sonja hatte ihn schon ein paarmal flüchtig getroffen und war der festen Überzeugung, dass der ein ziemlich arrogantes Arschloch war.

Trotzdem, es ging nicht um persönliche Animositäten, sondern ums Geschäft. Sie wollte den Werbeauftrag. Punkt!

Sie hatte ihre helle Bluse angezogen, ordentlich zugeknöpft und BH drunter. Keine falschen Hoffnungen, mein Lieber. Sie hatte es nicht nötig mit einem sexy Outfit zu imponieren. Oder? Warum hatte sie dann den kurzen Rock angezogen? Weil sie im Sommer öfter kurze Röcke trug, verdammt, darum! Warum sollte sie sich wegen dem in Sack und Asche kleiden?

Im Haus selbst war auch viel Glas und Metall verarbeitet, kühle Eleganz, das musste man dem Mann lassen.

Sie klopfte an und trat ein. Hinter einem Schreibtisch saß eine Frau in ihrem Alter mit streng nach hinten gekämmten blonden Haaren, Brille, weißer Bluse mit kleinen Rüschen dran und, wie man durch die gläserne Schreibtischplatte sehen konnte, klein kariertem Midirock. Mit einer Mischung aus Erstaunen und Missbilligung sah diese Büroschnecke zu ihr auf:

»Sie wünschen?«

»Sonja Gäbel. Ich habe einen Termin bei Büttner.«

»Sie meinen vermutlich Herrn Doktor Büttner?«

Genervt verdrehte Sonja die Augen:

»Herrn Doktor Büttner, ja!«

»Bitte nehmen Sie Platz. Herr Doktor Büttner ist noch beschäftigt.«

Wieder schaute Sonja unwillig, ihr blieb aber nichts anderes übrig, als auf dem bequemen Ledersessel Platz zu nehmen. Unauffällig versuchte sie, die Frau da hinterm Schreibtisch in Augenschein zu nehmen. Bei dem Typ Mann wie Büttner – Entschuldigung: Herrn Doktor Büttner! – hatte sie eigentlich so eine miniberockte sexy Tippse erwartet, so ein Dummchen eben mit blonden Haaren. Na ja, blond war die da ja auch, streng blond! Und dezent geschminkt. Sollte sie sich in dem Mann geirrt haben? War das gar nicht so ein arroganter Macho, der die Puppen tanzen lassen wollte? Die Frau da hatte zwar eine Macke, so nach der Art: ›Ich bin Chefsekretärin! Ich bin wichtig!‹, aber wie ein Dummchen sah sie nicht aus. Und ein Midirock war nicht unbedingt das Kleidungsstück, wo ein Dumpfmacho mal eben drunter langen konnte.

Ob er sie schon gevögelt hatte?

Sonja konnte sich nicht vorstellen, dass die einem Mann zu Füßen liegen würde. Vielleicht war sie lesbisch. Das geschähe diesem Typen recht: Eine Lesbe würde ihn schon von versuchten Übergriffen kurieren, und die da bestimmt!

Es dauerte. Sonja schaute auf die Uhr: Fünfzehn Minuten saß sie nun schon hier.

»Wie lange dauert das denn noch?«, platzte sie schließlich heraus. »Ich habe nicht ewig Zeit!«

Die andere betrachtete sie ernst über den Brillenrand:

»Es dauert so lange, wie es dauert!« Dann widmete sie sich wieder ihrem PC.

›Noch fünf Minuten‹, beschloss Sonja, ›dann gehe ich.‹

Vier Minuten waren vergangen, da öffnete sich die Tür. Büttner und ein anderer Herr scherzten und klopften sich gerade freundschaftlich auf die Schulter: der Bürgermeister! Was die wohl wieder gekungelt haben mochten? Die waren Brüder im Geiste! Zum Glück gab es keine andere Werbeagentur in der Stadt, die von einem dritten Bruder geführt wurde, dann hätte sie wohl keine Chance.

Sonja stand auf, die beiden kamen auf sie zu.

»Ah, Frau Gäbel«, begrüßte sie der Bürgermeister und reichte ihr die Hand. »Wenn Sie die Kampagne übernehmen, kann ja nichts mehr schief gehen, oder was meinst du, Ralf?« Fragend und in Männersolidarität grinsend sah er zu Büttner hin.

»Wenn sie so gut ist, wie sie aussieht, haben wir gewonnen«, feixte der zurück.

Arschloch!

Die Männer verabschiedeten sich und Büttner bat Sonja herein, ohne seine Sekretärin eines Blickes zu würdigen.

»Nehmen Sie Platz, Frau Gäbel. Möchten Sie einen Drink?«

Von diesem Büro hatte man wirklich einen wunderbaren Blick auf die Stadt, die gläserne Front vermittelte das Gefühl, mittendrin zu sein, sozusagen schwebend über den historischen Giebeln. Einen Schreibtisch gab es nicht, eine gemütliche Sitzecke lud zum Plauschen ein. An der Bar schenkte Büttner Whiskey in zwei Gläser, reichte ihr eines. Aschenbecher gab es nicht, der Mann rauchte wohl nicht.

»Bitte, nehmen Sie Platz«, forderte er sie noch einmal mit einer galanten Handbewegung auf und setzte sich dann ihr gegenüber. »Die Sanierung der Altstadt«, meinte er betont charmant, »das ist unser Thema.«

Dann schwieg er. Stattdessen betrachtete er sein Gegenüber aufmerksam, irgendwie lächelnd, nicht wirklich freundlich, eher wie ein Fuchs. Sonja setzte sich in einen der bequemen Sessel, man saß tief darin, ihr Rock gab die Beine frei, was ihm wegen der auch hier gläsernen Tischplatte nicht entgehen konnte.

»Ja«, brachte Sonja schließlich hervor, »die Altstadt.«

Auch sie betrachtete ihn nun, ihr Gehirn raste. ›Pass auf, Sonja, der Typ ist gefährlich!‹ Sofort machte sie ihren Rücken gerade, ein kaum merkliches Lächeln zuckte auf ihren Lippen. ›Mich fängst du nicht!‹ Auch ihre Beine lockerte sie und hielt sie nicht mehr so verkrampft zusammen, er sollte ruhig hingucken, dieser Chauvi.

Büttner, ein Mann Mitte vierzig, trug ein eng anliegendes Shirt, unter dem seine trainierte Brust zu erahnen war. Bestimmt ging er jeden Abend in die Muckibude! Glatt rasiert, etwas längere dunkelblonde Haare, struwwelig wie ungekämmt. Stechende, stahlblaue Augen! Sonja fiel es zunehmend schwerer, seinem Blick standzuhalten. Warum sagt der nichts? Verdammt!

›Er hatte schon was gesagt. Du bist dran. Frag ihn nach den Plänen, erklär deine Visionen!‹

»Sie werden während einer öffentlichen Veranstaltung ihre Pläne für die Altstadt vorstellen«, ratterte sie monoton runter, kniff sich gedanklich in die Wange, um wieder klar im Kopf zu werden. »Ich würde mich freuen, wenn Sie mir vorab schon mal Einblick gewähren könnten, damit ich mich darauf vorbereiten kann.«

»Vorbereiten? Inwiefern?«

Was war denn das für eine blöde Frage! Vorbereitung war doch was Selbstverständliches! Wollte er sie verunsichern oder was?

»Ich möchte die Wortmeldungen aus dem Publikum in Relation zu Ihren Plänen setzen, um darauf eine Kampagne aufzubauen, in der sich die Bevölkerung wiederfindet.« Sie hatte zu ihrer Sicherheit zurückgefunden: ›Du führst mich hier nicht vor, Idiot!‹

»Das hört sich ja interessant an. Bitte erläutern Sie es doch etwas genauer.«

›Noch mal Idiot!‹

»Natürlich nützen mir Ihre Architekturzeichnungen nichts. Ich möchte optische Eindrücke haben. Zeigen Sie mir einen virtuellen Rundgang durch Ihre neue Altstadt.« Mit geradem Rücken sah sie ihm direkt ins Gesicht und lächelte freundlich. Mal sehen, ob er mit so was aufwarten konnte.

Der Mann legte den Kopf kaum merklich zur Seite und betrachtete sie weiterhin, seine Gesichtszüge veränderten sich. Während er vorher undurchdringliche Selbstsicherheit vermittelt hatte, zeigten sich nun diese ihr wohlbekannten Spuren der Arroganz. Ein erstes Zeichen von Unsicherheit? Aber warum? Sie wollte doch was von ihm, nicht umgekehrt. Oder doch? Ging es hier gar nicht um das Projekt, sondern um ihn als Mann und sie als Frau? Er hatte kapiert, dass er sie nicht knacken konnte, ha! Der Siegertyp musste eine Niederlage einstecken, und das nach nur wenigen Worten, die sie bisher gewechselt hatten! Jetzt also die Masche mit der Überheblichkeit des erfolgreichen Mannes gegenüber der bittenden Frau, wie primitiv. Sie wird hier niemanden bitten!

»Natürlich«, sagt er lächelnd, nachdem er sie noch einen Moment betrachtet hatte, mit einem Hauch von Zynismus im Gesicht. »Kommen Sie mit!«

Im Nachbarraum hing an der Wand ein großer Bildschirm, davor wieder die tiefen Sessel. Sonja setzte sich, Büttner blieb schräg hinter ihr stehen. Er nahm den Beamer, suchte den entsprechenden Button auf dem Bildschirm und startete die Animation. Er gab keinerlei Erklärungen dazu ab, war auch eigentlich nicht nötig. Der Film war gut gemacht und selbsterklärend. Eigentlich hätte sie nur diese Animation gebraucht, warum hatte er ihr die nicht einfach geschickt? Der Mann war ein erfahrener Architekt, er musste doch wissen, dass so etwas für eine Werbekampagne vollkommen ausreichte. Gut, vielleicht wollte er sie kennenlernen, wissen, mit wem er es zu tun hatte. Aber ihre erfolgreichen Werbekampagnen waren doch seit Jahren überall in der Stadt zu sehen, und flüchtig getroffen hatten sie sich auch schon.

Es ging hier gar nicht um den Auftrag! Den hatte sie schon sicher, bevor sie hier war.

Er wollte sie!

Tief atmete sie durch. Sie wusste, dass er nicht der Animation folgte, sondern ihren Bewegungen: Den langsamen, kaum merklichen Bewegungen ihrer Brüste, die sich hoben und senkten. Die ihrer Beine, die sie ein wenig nach rechts, ein wenig nach links bewegte. Er sah die Haut ihrer Schenkel, wie sie sich zog bei diesen Bewegungen. Er sah den Saum ihres Rockes, der sich nach oben schob, wenn sie mit dem Hintern ein wenig nach vorn rutschte. Sie konnte sich zunehmend weniger konzentrieren. Das war auch nicht nötig, sie sprachen kein Wort. Ihre Kommunikation war nonverbal, intensiv. Ihre Berührungen imaginär und doch schickten sie Welle für Welle der Erregung durch ihren Körper.

Er sah nicht ihre harten Brustwarzen. Er sah auch nicht den Fleck, der sich in ihrem Slip gebildet hatte.

Abrupt hörte der Film auf – nein, es erschien ihr nur so, da sie zum Schluss gar nicht mehr wahrgenommen hatte, was dort gezeigt und erklärt wurde. Es war zwar hell im Raum, aber Sonja hatte den Eindruck, dass im Kino das Licht angeschaltet worden war und sie aus der Traumwelt zurück in die Realität katapultiert wurde.

»Und?«, hörte sie Büttner hinter sich. »Hat Ihnen die Animation zugesagt?«

»Ja, sehr gut«, antwortete sie prompt. Schlagartig hatten sich ihre grauen Zellen wieder eingeschaltet. »Bitte schicken Sie mir das. Meine Mailadresse finden Sie auf meiner Karte.« Während der letzten Worte hatte sie sich erhoben, sie griff in ihre Tasche und überreichte dem Mann die Visitenkarte.

Sachlich kühle Atmosphäre, keine weiteren Fragen – war da noch was?

Mit einer galanten Armbewegung geleitete Büttner seinen Gast zur Tür, ließ Sonja vorangehen.

›Der gafft dir bestimmt auf den Hintern. Chauvi!‹

Fester Händedruck bei der Verabschiedung:

»Hat mich gefreut, Sie persönlich kennenzulernen, Frau Gäbel. Wir sehen uns bei der Präsentation.«

Freundliches Lächeln beiderseits. Und ein Blitzen im Auge, nur den Bruchteil einer Sekunde. Oder bildete sie sich das nur ein?

Sonja würdigte die Sekretärin keines Blickes, mit geradem Rücken verließ sie die gläsernen Räumlichkeiten.

Im Auto schnallte sie sich an, fuhr aber nicht los. Sie zündete sich eine Zigarette an. Was war das eben? Oder war da gar nichts? Mit jeder Minute, die verrann, kam ihr das Gewesene vor wie ein Traum, eine Fantasie. Es war alles ganz simpel. Der Kerl war ein Chauvi, hatte ihr auf Hintern und Busen gestarrt und sie in Gedanken ausgezogen. So wie es alle Männer seines Schlages taten. Einziges Highlight für ihn: ihre nackten Schenkel während der Vorführung. Sie musste grinsen. Welche Fantasien mochte er dabei gehabt haben? Hatte er vielleicht auch einen Steifen gehabt? Kichernd startete sie den Motor und fuhr los.

Zu Hause angekommen warf sie ihre Tasche aufs Sofa, holte sich eine kühle Cola aus der Küche, Zigarette dazu und raus auf die Terrasse. Macho, nackte Schenkel, Steifer in der Hose und der Auftrag ist geritzt. Wie einfach diese Welt doch ist!

Macho, nackte Schenkel … und was war mit ihrem Slip?

Scheiße! Hastig zerrte sie sich das knappe Stück Stoff unterm Rock hervor. Eindeutig und zweifelsfrei war ein großer, immer noch feuchter Fleck im vorderen Schrittbereich zu erkennen.

Kapitel 3