Machtlos gegen den Klimawandel - Christoph-Maria Liegener - E-Book

Machtlos gegen den Klimawandel E-Book

Christoph-Maria Liegener

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Beschreibung

Wir werden den Kampf gegen den Klimawandel verlieren. Man muss kein Prophet sein, um das zu sehen. Es ist fünf nach zwölf und nichts wird getan. Woran liegt das? Warum kann sich die Menschheit nicht zum Umlenken aufraffen? Dieses Buch gibt Antworten. Das Kollektiv der Menschheit scheint zu versagen. Das hat kollektivpsychologische Gründe, die hier besprochen werden sollen.

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Kinder Gottes, so darf man nicht gegen die Erde ankämpfen. Sie wird Rache nehmen für ihre Wunden, und sie wird Siegerin bleiben!

Maxim Gorkij

Inhalt

Vorwort

Einleitung

Die Menschheit als Kollektiv

Parallelität zum Individuum

Die Muttersohnphase

Der Ausweg aus der Selbstzerstörung

Die gegenwärtige Transgenderisierung der Menschheit

Symptome der Transgenderisierung

Wissenschaft und der Kalte Krieg

Kultur und Nachhaltigkeit

Die Erlösung von der Erbschuld

Das Postideologische Zeitalter

Bringt das Aussterben der Ideologien Nachteile?

Die Wandlung des Monotheismus

Eine weitere Transformation der Menschheit

Homosexualität im antiken Griechenland

Der Untergang der mykenischen Kultur

Transgenderisierung und Klimawandel

Der Klimawandel

Die Machtlosigkeit der Menschheit

Die Zukunft

Schluss

Literaturverzeichnis

Vorwort

Das Werk fügt sich ein in eine Reihe früherer Werke, die sich mit der Transgenderisierung der kollektiven Psyche der Menschheit beschäftigt haben.

Vieles aus den früheren Büchern habe ich hier nochmals erwähnt, damit man dieses Buch auch lesen kann, ohne die früheren zu kennen. Wer sie indes kennt, wird feststellen, dass sich einige Gedanken weiterentwickelt haben.

Dieses Buch beschäftigt sich mit einem aktuellen Problem: dem Klimawandel. Kann die Menschheit ihn noch verhindern oder wird sie daran zugrundegehen? Es wird sich zeigen, dass die Antwort kollektivpsychologisch beantwortet werden kann und mit dem Phänomen der Transgenderisierung der Menschheit zu tun hat.

Dr. Dr. Christoph-Maria Liegener

Einleitung

Wir werden den Kampf gegen den Klimawandel verlieren. Man muss kein Prophet sein, um das zu sehen. Es ist fünf nach zwölf und nichts wird getan. Woran liegt das? Warum kann sich die Menschheit nicht zum Handeln aufraffen? Dieses Buch gibt Antworten.

Jüngere Forschungen haben gezeigt, dass gegenwärtig ein Wandel der kollektiven Psyche der Menschheit stattfindet, der sich über Jahrhunderte erstreckt und bislang von den Individuen unbemerkt blieb. Es handelt sich um eine Transgenderisierung vom Schema eines Muttersohnes zu dem einer Muttertochter (Liegener, 2017a, b, c). Dieser Wandel entstand aus einer unbewussten Existenzkrise der Menschheit. Das Zustandekommen und die Folgen dieses Wandels sollen im Folgenden noch einmal überdacht werden, um dann auf eine weitere aktuelle Folge einzugehen: die Machtlosigkeit der Menschheit gegenüber dem Klimawandel.

Offenbar sind die Gefahren allgemein bekannt und dennoch kann die Weltgemeinschaft nicht in die Gänge kommen, wirksam gegenzusteuern. Das Kollektiv der Menschheit scheint zu versagen. Bemerkenswert ist dabei, dass das Kollektiv durch Synergetik holistische Eigenschaften aufweist, die die in ihm organisierten Individuen manchmal nicht verstehen können. So ist es auch in diesem Fall: Trotz der Unfähigkeit zu handeln kann die Menschheit überleben.

Die Menschheit als Kollektiv

Parallelität zum Individuum

Wenn man die Menschheit als Kollektiv betrachtet, kann man ihre Entwicklung in Parallelität zur Entwicklung eines Individuums setzen und psychologisch analysieren.

Ist es überhaupt erlaubt, die Menschheit psychologisch zu charakterisieren? Um das zu tun, müsste man dem Kollektiv der Menschheit eine Psyche zuschreiben und diese untersuchen. Das kann man machen und es ist in der Tat nicht neu. C. G. Jung hatte genau dies getan und den Begriff des kollektiven Unterbewussten geprägt (Jung, 2011), der auf der Annahme beruhte, dass menschliche Kollektive ähnliche psychische Eigenschaften wie die in ihnen organisierten Individuen aufweisen können. In einem weiteren Schritt kann man die Entwicklung der Menschheit mit der psychischen Entwicklung eines Individuums vergleichen und bei jedem Schritt jener Entwicklung die dem Kollektiv zugeordnete Psyche betrachten. Die verschiedenen Entwicklungsphasen sind weitgehend bekannt.

Die Geburt der Menschheit kann mit der Entwicklung des Bewusstseins identifiziert werden. In dem Augenblick, da sich das Bewusstsein in den Individuen entwickelte und die Individuen eine Gruppe formten, entstand erstmals eine kollektive Psyche.

Die Frühzeit der Menschheit begann mit der Säuglingsphase dieser Wesenheit. Ein Säugling ist auf Gedeih und Verderb seiner Mutter ausgeliefert. Die Menschheit war in dieser Phase vollständig von der Natur abhängig. Die Natur hatte die Mutterrolle übernommen. Sie war die Urmutter oder „Große Mutter“. Die Früchte der Natur ernährten die Menschen wie die Muttermilch, während die Höhle ihnen Schutz bot wie der Mutterschoß. Die Abhängigkeit der Menschheit von der Natur kann als ausschlaggebend in dieser Phase angesehen werden. Die totale Abhängigkeit geht mit einem notwendigen Vertrauen in die als Mutter angesehene Natur einher. Urvertrauen und Naturverbundenheit können als weibliche Züge angesehen werden, die starke Mutterbindung spricht für eine Muttertochterprägung der Menschheit.

In einem nächsten Schritt der Entwicklung der Menschheit folgte die Kleinkindphase. In dieser Phase wird beim Individuum die Sprache ausgebildet. Auch das Kollektiv der Menschheit entwickelte in dieser Zeit die ersten Sprachen. Oft werden Mädchen bessere sprachliche Fähigkeiten zugeschrieben als Jungen (Hoff-Ginsberg, 2000). War die Menschheit auch zu dieser Zeit weiblich? Um das zu klären, bedarf es weiterer Indizien.

Im der chinesischen Philosophie vom Yin und Yang stellt Yin das Weibliche, Dunkle, Gefühlsmäßige, Unbewusste, Intuitive dar, Yang das Männliche, Helle, Intellektuelle, Bewusste, Planvolle. In der Kleinkindphase handelte die Menschheit noch intuitiv, passiv. Sie reagierte im Wesentlichen auf die Natur. Das spricht wiederum für eine weibliche Prägung.

Von Anfang an bis zu ihrer vorpubertären Phase in der Altsteinzeit kann der Zustand der Menschheit als anarchisch charakterisiert werden. Es hatten sich noch keine hierarchischen Strukturen als Organisationsformen herausgebildet. Zwar wird es Kleinsthierarchien gegeben haben, aber keine übergreifenden Hierarchien, die das System steuerten. Hier zeichnet sich etwas ab, was für die Gegenwart bedeutsam ist: Ein Zusammenleben der Menschheit ohne übergreifende Hierarchien ist möglich. Interessant und überraschend in diesem Zusammenhang ist, dass es ohne zu mächtig gewordene hierarchische Strukturen keine Kriege gibt (Barclay, 1982). Das macht eine Welt ohne Hierarchien attraktiv.

Es ist bekannt, dass Frauen dazu neigen, Netzwerke zu knüpfen, Männer hingegen dazu, Hierarchien zu errichten (Schwarz, 2007, S.235). Charakteristische Organisationsformen der über lange Zeit männlichen Welt sind Monarchien und Diktaturen, charakteristisch für die heutige Welt, die, wie sich herausstellen wird, langsam weiblich wird, sind Demokratien.

Die Abwesenheit übergreifender Hierarchien im Kleinkindstadium weist also ebenfalls darauf hin, dass hier die weibliche Seite vorherrschte. Das korreliert mit den Genderrollen im Zusammenhang mit der Pubertät. Vor der Pubertät sind Mädchen leistungsstärker und dominanter als Jungen, was sich schon in den schulischen Leistungen äußert. Nach der Pubertät waren bis in die jüngste Vergangenheit Männer diejenigen, die dominierten und nach außen handelten. Die letztere Rollenverteilung wurde und wird mittlerweile korrigiert. Die vorpubertäre Stärke der Mädchen andererseits war schon lange bekannt. Bereits in Volksmärchen wurde sie thematisiert: Bei Hänsel und Gretel, zwei Kindern, war Gretel die Retterin; umgekehrt wurde Dornröschen, eine erwachsene Frau, vom Prinzen gerettet. Die Rollen wechselten mit der Pubertät. Gibt es Parallelen in der Entwicklung der Menschheit?

In der Kupferzeit begann die Menschheit, sich hierarchisch zu organisieren. In Überresten der Varna-Kultur gab es erstmals Hinweise auf eine Oberschicht, die damals männlich war. Die Menschheit war erwachsen und männlich geworden. Auch die Tatsache, dass sich überhaupt Hierarchien ausbildeten, weist auf männliche Züge hin. Hierarchien sind das beherrschende Kennzeichen der ab der Pubertät nun männlichen Menschheit.

Die neolithische Revolution, einer der größten Umbrüche in der Entwicklung der Menschheit, ging diesem Zustand unmittelbar voraus und kann daher als eine erste Transgenderisierung der Menschheit aufgefasst werden, in diesem Fall von weiblich zu männlich. Die Menschen gaben ihr Leben als Jäger und Sammler auf, wurde sesshaft, betrieben Ackerbau und Viehzucht. Für diese gewaltige Umstellung der gesamten Lebensweise könnten eventuell Umstände verantwortlich gemacht werden, die auf einen damals zu beobachtenden Klimawandel zurückgeführt wurden (Smolla, 1960).