9,99 €
Dieses E-Book entspricht 244 Taschenbuchseiten ... Marietta ist Sklavin, aber auch Geliebte ihrer Herrin und erbarmungslosen Domina Valeria. Für die beiden Frauen gibt es kein Sextabu, das sie nicht brechen, und keine Lust, die sie nicht erforschen würden. Dann beschließt Valeria, einen devoten Mann mit in ihre Beziehung zu bringen. Er ist der SM-Welt noch fremd und so führt sie ihn mit ihrer Erfahrung in die Qualen der Lust ein. Doch als sie einer Dame namens Hortense vorgestellt werden, ist auch für Marietta das Sklavenleben plötzlich noch einmal wie neu. Sie werden alle in einen noch geileren Strudel der Verdorbenheit hineingezogen ... Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 337
Veröffentlichungsjahr: 2025
Impressum:
Marietta - Geliebtes Sklavenmädchen | Erotischer SM-Roman
von Conny Stiegler
Der 1960 in Wien geborene Conny Stiegler trat nach dem Abitur in den öffentlichen Dienst ein, wo er im Fahndungsdienst arbeitete. Nach einem späteren Rechtsstudium ist er heute als Staatsanwalt tätig. In der Schule war Deutsch sein Lieblingsfach, was ihn auch zum Verfassen von Kurzgeschichten bewog. Dies kam ihm in seiner beruflichen Tätigkeit bei der akribischen Beschreibung der Tat und der Ermittlungshandlungen und später beim Erstellen von Anklageschriften zugute. Schon in der Jugend faszinierte ihn das Spiel mit Herrschaft und Unterwerfung, wobei aber auch die zärtliche Seite in einer Beziehung nie zu kurz kommt. Sein Beruf gab ihm Einblick in die dunkelsten Seiten der menschlichen Seele. Die Geschichten, die er erzählt, sind frei erfunden und resultieren aus der Fantasie. Der Autor ist verheiratet, Vater von vier Söhnen und lebt heute in der Nähe der Großstadt Wien.
Lektorat: Nicola Heubach
Originalausgabe
© 2025 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: © kazanovskyiphoto @ 123RF.com © itchaznong @ 123RF.com
Umschlaggestaltung: MT Design
ISBN 9783756165957
www.blue-panther-books.de
Kapitel 1
Knapp vor dem Jahreswechsel war sie wie ein Sturmwind in sein Leben gebraust und hatte es völlig umgekrempelt.
Sie, das war Dr. Valeria Schneyder-Amsfeld, Sektionsleiterin und angesehene Juristin mit weitreichenden Kompetenzen, die mit ihm in einem Bundesministerium zusammenarbeitete. Zur Lösung eines dienstlichen Problems hatte sie ihn damals zu sich in ihr Haus eingeladen, um dort in entspannter Atmosphäre die Lösung zu finden.
Nach positiver Erledigung der dienstlichen Angelegenheit hatten sie den Abend bei einem schnell herbeigezauberten Abendessen und einer anschließenden, angeregten Unterhaltung über – wie man so sagt – Gott und die Welt verbracht. Ein bereits bei seinem Eintreffen für heftigen Schneefall sorgender Wettersturz hatte sich im Laufe des Abends zu einem ausgewachsenen Unwetter entwickelt, das ihn zum Übernachten bewogen hatte. Wenn er es heute recht überdachte, kam er aber zu der Erkenntnis, dass es weniger das Wetter gewesen war, das ihn zum Dableiben gezwungen hatte, sondern seine Gastgeberin, die ihn unter vorgetäuschter Besorgtheit im Haus gehalten hatte.
Was in jener Nacht geschehen war, machte ihn auch heute noch sprachlos. Valeria hatte ihm gesagt, das Gästezimmer für ihn herrichten zu wollen, und war dann in High Heels mit einem knappen, schwarzen Lederminirock und einer ebensolchen Ledercorsage wieder erschienen. Schon im normalen Leben war Valeria Schneyder-Amsfeld eine mehr als attraktive Mittdreißigerin, die stets korrekt und teuer gekleidet war; in jener Aufmachung aber war sie einfach die personifizierte Sünde. Mit ihrem zum Pferdeschwanz zusammengebundenen blonden Haar hatte sie einer Rachegöttin geglichen und sich als »Lady Valeria« entpuppt.
Valeria hatte ihn in jener Nacht in die für ihn neue Welt des SM eingeführt. Sie hatte ihn erniedrigt, gefesselt, geschlagen und ihn bis dahin unbekannte Torturen durchleben lassen. Und je mehr sie ihn benutzt hatte, umso mehr hatte er sich gewünscht, ihr für immer zu gehören. Wie durchtrieben Lady Valeria – oder sollte er »Dr. Valeria Schneyder-Amsfeld« sagen? – war, erkannte er schon bald, weil sie es auch beruflich verstand, andere gegeneinander auszuspielen und daraus Gewinn zu schöpfen. Das kam zum Vorschein, als sie ihn die gesamte SM-Session hindurch am Orgasmus gehindert hatte, um im Anschluss daran in ihrem Schlafzimmer über ihn herzufallen und ihn zu einer für ihn unbekannten Bestleistung zu treiben.
Valeria hatte ihn verführt. Aber konnte man dieses Wort wirklich benutzen, um das auszudrücken, was sie damals mit ihm gemacht hatte?
Nein, tatsächlich war es so, dass sie ihn »unterworfen« hatte, und zum ersten Mal durfte er am eigenen Körper fühlen, was es hieß, von einer Domina erzogen zu werden.
Denn in jener Nacht hatte sie gezeigt, dass zwei Seelen in ihr schlummerten, die je nach Bedarf erwachten. Da war die gutaussehende Topjuristin, die wegen ihres Fachwissens, ihres perfekten Äußeren und ihres kühlen Charmes bewundert wurde, und es gab die dunkle Seite, die sich zeigte, wenn sie zur Domina »Lady Valeria« wurde. Diese dunkle Seite hatte ihn unterworfen und benutzt, und er hatte es geschehen lassen.
Als er am Morgen danach erwacht war, war er von Marietta, Valerias zwanzigjährigem Hausmädchen und Sklavin geweckt worden, die ihm mitteilte, dass Valeria zur Arbeit gefahren war. Auf dem Nachttisch hatte ihm Valeria aber einen Brief zurückgelassen, in dem sie ihm ihre Liebe gestand.
Diese Geschehnisse beschäftigten ihn auch in der Woche vor und nach dem Jahreswechsel. In dieser Zeit, in der die Stadt alljährlich wie in einer verordneten Besinnlichkeit versank und die Menschen von einer ungewöhnlichen Zufriedenheit und Ruhe befallen wurden, hatte er diesen Brief wohl hundert Mal gelesen und sich – wenn auch ungern – an das darin enthaltene Verbot, Valeria während der Feiertage zu kontaktieren, bis sie sich bei ihm melden würde, gehalten.
Kapitel 2
Es war kurz vor Mittag am Samstag vor dem Ende der Feiertage rund um den Jahreswechsel, als Toms Handy klingelte und er auf dem Display eine ihm unbekannte Telefonnummer las. Dennoch nahm er das Gespräch an.
»Hallo! Valeria Schneyder-Amsfeld am Apparat.«
Verblüfft hielt er den Atem an, bevor er antwortete: »Hallo, Valeria! Das freut mich aber, deine Stimme zu hören.«
»Ich freue mich auch, dich zu hören. Wie geht es dir? Hast du den Feiertagswahnsinn unbeschadet überstanden?«
»Jaja. Ich habe mich ein bisschen zurückgezogen, das Bildmaterial aus meiner Zeit in Nordafrika zu ordnen begonnen und bin damit fast fertig geworden. Den Jahreswechsel habe ich einfach verschlafen«, erzählte er. »Und was hast du so getrieben?«
»Wie das klingt! Als ob ich es gleich mit jedem treiben würde«, entgegnete Valeria mit gespielter Empörung und lachte, bevor sie fortfuhr: »Nachdem meine Marietta zu Ferienbeginn – du weißt ja, dass sie Architektur studiert – zu ihren Eltern aufs Land gefahren ist, habe ich den restlichen Tag entspannt vor dem Fernseher verbracht und mich am Abend zu meinen Eltern begeben. Das Fest wird dort immer groß gefeiert, weil meine Schwester mit ihrem Mann und den Kindern eingeladen ist. Meine Mutter liebt solche Familienzusammenkünfte, ich selbst mache mir nicht so viel aus der Zeit vor dem Jahreswechsel. Bei der Bescherung sah es so aus, als hätte meine Mutter ein Spielwarengeschäft leergekauft, so viel haben ihre Enkelkinder bekommen, und auch mein Vater hat sich bei der Beschenkung seiner beiden Töchter durch die Übergabe zweier Kuverts nicht lumpen lassen. Der Mann meiner Schwester guckt zwar immer etwas indigniert, weil er außer einer Flasche erstklassigen Weins nichts bekommt; mein Vater meint aber stets, dass mein Schwager mit meiner Schwester Viktoria ohnehin den ersten Preis gemacht hat. Und wer mich einmal bekomme, der sei von den Göttern gesegnet. Silvester habe ich dann gemeinsam mit meiner besten Freundin Hortense und ihrem Mann Igor in deren Restaurant, dem ›Belle Époque‹ …«
Er unterbrach sie: »Was, du kennst die Besitzer des angesagtesten Speiselokals der Stadt?«
Rüde kam Valerias Antwort: »Ja, die kenne ich, aber unterbrich mich nicht, wenn ich rede!« In versöhnlichem Ton fuhr sie fort: »Silvester habe ich also im Lokal der beiden zusammen mit unseren gemeinsamen, sehr speziellen Freunden Marc und Alex gefeiert. Es gab ein besonderes Menü und eine großartige Mitternachtseinlage. Es war herrlich! Doch glaub mir, ich habe anschließend den ganzen Neujahrstag durchgeschlafen, so geschafft war ich. Eigentlich habe ich dich aber wegen etwas anderem angerufen.«
Es wurde still in der Leitung, bis Tom sagte: »Ich glaube, ich weiß, warum.«
»Aha, und warum meinst du, dass ich dich angerufen habe?«, hörte er sie in amüsiertem Ton fragen.
»Valeria, auch wenn ich mich etwas schäme, darüber zu sprechen.« Er unterbrach sich, und es war deutlich bemerkbar, dass er überlegte, wie er den Satz weiterbilden sollte. Stammelnd fuhr er fort: »Also, ich … ich habe die Nacht bei dir genossen. Was du damals mit mir gemacht hast, war etwas ganz Neues für mich. So etwas habe ich vorher noch nie erlebt und einige Tage gebraucht, bis ich alles in mein Leben einordnen konnte.«
Er machte eine kurze Pause, bevor er sich vorsichtig erkundigte: »Valeria, kann ich bei dir bleiben? Ich liebe dich!«
Wieder wurde es still in der Leitung, bis Valerias liebenswürdiges Lachen die Stille unterbrach. »Nun krieg dich wieder ein! Du klingst ja wirklich wie ein verliebter Schuljunge! Weißt du, ich hatte ein mulmiges Gefühl, als ich dich angerufen habe und Angst, etwas zu hören, was ich nicht hören will. Und jetzt freue ich mich! Auch ich will mit dir zusammenbleiben. Aber es wird nicht leicht werden. Ich bin ziemlich sonderbar und etwas verrückt. Das wirst du noch merken, und ich bin nicht mit normalen Maßstäben zu messen.«
»Kann ich in den nächsten Tagen zu dir kommen?«, wollte er wissen.
»Du wirst nicht in den nächsten Tagen zu mir kommen, sondern noch heute! Hast du mich verstanden?«, klang es befehlend aus dem Telefon. »Sei um zwanzig Uhr bei mir! Bis dann!«
»Valeria, Valeria …« Er wollte noch etwas sagen, doch das Gespräch war zu Ende. Erstaunt über diesen unerwarteten Abbruch der Unterhaltung sah er sein Handy an.
***
Über das Telefonat grübelnd verbrachte Tom den Nachmittag und hatte das Gefühl von Schmetterlingen im Bauch. Zur Zeit der Dämmerung zog er sich Jeans, einen warmen Pullover und eine dicke Daunenweste an, legte sich einen überlangen Schal um den Hals und verließ seine Wohnung.
Nach einem Zwischenstopp, bei dem er für Valeria einen Blumenstrauß kaufte, traf er pünktlich bei ihrem Haus ein.
Der Straßenzustand seit jener Schneesturmnacht, in der ihn Lady Valeria in die Freuden des SM eingeführt hatte, war zwar besser geworden, doch waren die Wege im Bereich der städtischen Außenbezirke infolge der Schneefälle der letzten beiden Wochen noch immer prekär. Die Schneepflüge der Straßenreinigung hatten die in diesen Wochen reichlich gefallene weiße Pracht am Straßenrand zu hohen Haufen zusammengeschoben, sodass vor den Villen kaum noch Parkplätze vorhanden waren. Lediglich die Zufahrten zu den Garagen waren freigeschaufelt. So parkte er sein Fahrzeug in der Zufahrt zu Valerias Garage und stapfte zum Gartentor, wo er die Klingel betätigte.
Kaum hatte er das getan, summte auch schon der Türöffner und mit einem Klacken tat sich das Gartentor auf. Noch während er den kleinen Vorgarten durchschritt, wurde die gläserne Haustür geöffnet und er erblickte Mariettas fröhliches Gesicht.
Am Morgen nach jener Nacht hatte Tom auch Marietta kennengelernt. Valeria nannte sie wegen ihrer roten Haare und der grünen Augen liebevoll »mein Hexchen«. Marietta war ein bildhübsches, etwa eins fünfundsechzig großes, an die fünfzig Kilogramm leichtes, grazil gebautes Mädchen. Sie lebte im Haus von Valeria und war deren Zofe und Sklavin.
»Das ist aber schön, Sie heute wieder hier bei uns zu sehen«, begrüßte ihn das Mädchen lachend und wies dem Ankömmling mit einer Handbewegung den Weg ins Haus.
Nachdem er ihr im Vorraum erklärt hatte, sein Fahrzeug mangels Parkplatzes in der Garageneinfahrt abgestellt zu haben, nahm ihm Marietta den Blumenstrauß aus der Hand, damit er seine Jacke ablegen konnte. Verstohlen warf sie von oben einen Blick auf die Blumen und gab ihm den Strauß zurück.
»Das ist ein erfreulicher Anblick bei diesem bitterkalten Wetter. Da wird sich die Lady auf jeden Fall freuen!«
Vorsichtig zupfte er eine Rose aus dem Strauß und reichte sie Marietta, die sie verlegen entgegennahm.
»Nein, das geht wirklich nicht. Die Blumen sind doch für meine Lady.«
»Hätte ich gewusst, dass du auch hier bist, hätte ich dir natürlich einen eigenen Blumenstrauß mitgebracht. So ist es leider nur ein kleiner Gruß an dich«, meinte er galant.
Erstmals hatte er jetzt die Ruhe, Marietta genau anzusehen, und stellte fest, dass sie heute keine Dienstmädchenkleidung trug, sondern einen grob gestrickten, cremefarbenen Pullover, der bis zum halben Oberschenkel reichte, und an den Füßen schwarze Wollstrümpfe, die sie an den Waden nach unten gerollt hatte. Unter dem Pullover zeichneten sich ihre Brüste ab, während die Kürze des Pullovers, zusammen mit den nach unten geschobenen Wollstrümpfen, ihre wohlgeformten Beine zeigte. Marietta gab ein mädchenhaft unschuldiges, aber dennoch aufreizendes Erscheinungsbild ab.
»Oh, du scheinst heute richtig privat zu sein. Ganz ohne Hausmädchenkleid«, stellte er fest.
»Stimmt«, erwiderte Marietta. »Ich bin quasi noch in den Ferien, und die Lady und ich führen den Haushalt derzeit gemeinsam. Auch eine Zofe braucht mal Erholung«, ergänzte sie spitzbübisch.
Schnell stellte sie sich auf die Zehenspitzen, gab ihm einen verstohlenen Kuss auf die Wange und flötete fröhlich: »Ich freue mich so, dass Sie bei uns sind, und hoffe inständig, dass Sie dableiben. Folgen Sie mir jetzt aber bitte. Lady Valeria erwartet Sie bereits.«
Damit folgte er dem rothaarigen Mädchen in den Salon, der ihm so bekannt war und in dem sein Leben eine unerwartete Wendung genommen hatte.
Sofort beim Eintreten bemerkte er, dass die beiden roten Ledersofas, die beim Kamin gestanden hatten, durch eine großzügige, u-förmige Sitzlandschaft, die in Gelb, Grün und Blau gehalten und aus teurem Stoff gefertigt war, ersetzt worden waren. Eine Unmenge Polster in den gleichen Farben vervollständigte die neue Sitzgelegenheit.
Völlig entspannt saß Valeria in einem weit geschnittenen, pyjamaähnlichen Freizeitanzug mit Paisley-Muster barfuß im Schneidersitz auf der überbreiten Sitzfläche, den Oberkörper locker zurückgelehnt und die Arme auf der Rückenlehne ausgebreitet. Wie eine Monarchin thronte sie da. Beim Eintreten ihres Gastes zauberte sich ein Lächeln auf ihre Lippen.
»Da bist du also! Komm näher und setz dich«, sagte sie.
Er trat auf Valeria zu und überreichte den Blumenstrauß.
Diesen Gruß entgegennehmend und ihn begutachtend, meinte sie: »Ein vorbildlicher Gentleman. Großes Lob!«
»Ich muss gestehen, dass ich dich um eine Rose betrogen habe, weil ich nicht damit gerechnet hatte, dass auch Marietta hier ist. So musste ich also improvisieren und habe für sie kurzerhand eine Rose herausstibitzt.«
»Wüsste ich nicht, für wen ich um eine Blume gebracht worden bin, würde ich dich jetzt sofort bestrafen. Du kennst mich ja inzwischen …«, drohte sie ihm lachend.
Er ließ sich auf ein Knie nieder und antwortete mit einem gespielten: »Gnade! Ich bitte für die Zofe und mich um Gnade.«
»Gut, für heute sei dies euch beiden gewährt. Unter der Voraussetzung, dass das Hexchen für meinen Strauß und ihre eigene Rose Vasen holt und die Blumen versorgt«, entgegnete Valeria in ebenso vorgetäuschter Huldigung. Während Marietta sich entfernte, wendete sich Valeria wieder ihrem Gast zu. »Komm, nimm Platz.«
Sich bedankend setzte Tom sich und begann das Gespräch: »Wie ich sehe, hast du die Ledersofas weggegeben. Dabei waren die doch noch völlig in Ordnung.«
»Das habe ich bloß gemacht, damit du nicht gleich an unsere Session erinnert wirst«, log ihm Valeria mit finsterer Miene vor. Als sie seinen verdutzten Gesichtsausdruck wahrnahm, lachte sie prustend. »Nein, ich habe mich an den Dingern einfach sattgesehen. Schon vor längerer Zeit war ich mit Marietta einkaufen, und wir haben gemeinsam die neue Sitzgruppe ausgesucht. Vorige Woche wurde sie schließlich geliefert. Wie gefällt sie dir?«
»Sie ist riesengroß und total gemütlich. Farblich und in der Musterung finde ich sie allerdings sehr gewagt. Wenn man dich kennt, weiß man aber, dass diese Extravaganz einfach zu dir passt.«
Noch ehe Valeria etwas darauf sagen konnte, kam Marietta mit dem nun in einer Vase steckenden Blumenstrauß zurück und platzierte ihn auf dem Tischchen vor der Sitzgruppe.
»Und wo ist deine Rose?«, erkundigte sich Valeria.
»In der Küche. Ich möchte sie später zu mir aufs Zimmer nehmen«, antwortete das Mädchen.
Sich Tom zuwendend wollte Valeria wissen, was sie ihm zu trinken anbieten könne.
»Heißer Tee wäre nicht schlecht.«
»Ich kann dir hervorragenden Punsch anbieten, den du dir nicht entgehen lassen solltest.«
»Dazu lasse ich mich gern überreden.«
»Marietta, bring für unseren Gast und mich Punsch. Nimmst du dir auch einen?«
»Nein, du weißt doch, dass ich Alkohol nicht so gut vertrage. Ich bleibe bei heißer Schokolade«, entgegnete die Gefragte und war schon in Richtung Küche verschwunden.
»Ich bin froh, dass du heute zu mir gekommen bist. Erzähl mir, was du während der Feiertage gemacht hast«, forderte Valeria Tom auf.
Er erzählte ihr vom Besuch bei seiner Mutter am Feiertag und den Fotos, die er zu ordnen begonnen hatte, bis der Plausch durch Mariettas Erscheinen mit den dampfenden Getränken beendet wurde. Nachdem das Mädchen ihm und Valeria die Gläser überreicht hatte, klopfte Valeria mit der Handfläche auf den Platz neben sich und sagte: »Komm Hexchen, setz dich zu mir.«
Das Mädchen tat, wie ihm geheißen, schlug die Füße schräg unters Gesäß und schmiegte sich, den Becher mit der heißen Schokolade mit beiden Händen haltend, eng an Valeria, die diese Zuneigung sichtlich genoss. Valeria führte ihr Punschglas an den Mund und trank einen Schluck.
An Tom gerichtet, sagte sie: »Ich habe festgestellt, dass du dich an das Gebot, mich nicht zu kontaktieren, gehalten und gewartet hast, bis ich dich angerufen habe.«
»Ehrlich gestanden, ist es mir sehr schwergefallen, und ich habe es fast nicht ausgehalten, deine Stimme nicht zu hören. Ich glaube, es waren die längsten zwei Wochen meines Lebens«, gestand er Valeria.
»Na, ich habe es mir ja fast gedacht«, entgegnete sie jubelnd und fuhr, sich an Marietta wendend, frohlockend fort: »Was habe ich dir gesagt? Dass er es sicher nicht ohne mich aushält. Ach, was sind die Männer doch einfach gestrickt!«
Marietta nickte ihr bestätigend zu.
»Aber auch ich muss dir gestehen, dass ich froh war, als Marietta wieder eingetrudelt ist und ich jemanden hatte, dem ich mich anvertrauen konnte«, erzählte Valeria. »Aber wir haben uns heute sicher nicht hier zusammengesetzt, um nette Worte auszutauschen. Oder irre ich mich da?«, ergänzte sie ernst und sah dabei zuerst kurz Marietta an und dann zu Tom.
»Ich weiß nicht recht, was ich sagen soll. Ich bin ein bisschen verwirrt, weil …«, meinte er und schaute auf Marietta.
»… weil mein Hexchen auch dabei ist«, ergänzte Valeria. »Wie süß von dir, du schämst dich, vor ihr über deine Gefühle zu reden. Keine Angst, Marietta weiß alles über unsere Nacht. Ich habe ihr bis ins letzte Detail davon erzählt. Das Hexchen ist verschwiegen wie ein Grab, und es weiß, was ihm blühen würde, wenn es auch nur ein Sterbenswörtchen an irgendeine falsche Person ausplaudert. Stimmt’s?«
Bei den letzten Worten hatte sich Valeria an das an sie geschmiegte Mädchen gewendet.
»Ich würde niemals irgendjemandem erzählen, was in diesem Haus geschieht oder was meine Lady oder ihr Umfeld macht«, bestätigte Marietta. »Haben Sie keine Scheu. Reden Sie über alles, was Ihnen auf dem Herzen liegt. Ich gehöre der Lady und weiß, was ich darf oder nicht darf. Also keine Angst, schießen Sie los«, forderte sie Tom keck auf.
»Weißt du, Valeria, ich habe dich im Büro schon lange beobachtet, und es war mir nicht unangenehm, bei dir in der Arbeitsgruppe gelandet zu sein. Als du mich dann zu dir nach Hause gebeten hast, um dort weiterzuarbeiten, war ich schon erstaunt. Aber was sich dann hier abgespielt hat, war für mich etwas ganz Neues. Es hat mir gefallen, obwohl ich vorher schon mal einen Ausflug in ein SM-Studio gemacht habe. Das Ganze war aber irgendwie lieblos und hat mir nichts gegeben. Was ich bei dir erlebt habe, war also in Wirklichkeit das erste Mal, dass ich so etwas gemacht habe, und ich habe entdeckt, dass es mir gefallen hat, dass ich das immer wieder haben will«, gestand er.
»Mein Lieber, das ist genau, was ich von dir hören wollte. Ich werde dir eine gute Herrin sein. Marietta wird dir das bestätigen. Eines sollst du aber wissen: Was du damals bei mir erlebt hast, gibt es nicht alle Tage. Es macht mir zwar grundsätzlich irren Spaß, zu erziehen und meine Neigungen auszuleben, doch es gibt auch ein Leben abseits davon, und eine Session wird umso ergiebiger, je mehr man sich mental darauf vorbereitet. Das gilt sowohl für die Lady als auch für die Sklaven«, erklärte Valeria mit ernstem Gesicht. »Es geht um mehr. Es geht auch um Achtung voreinander, nicht nur um schnöde Befriedigung. Denn ich will mehr von dir. Ich will, dass du mein Lebenspartner wirst. Ich will, dass du ein Teil von mir bist und ich ein Teil von dir. Du wirst einflussreiche Leute kennenlernen und eine Welt erleben, von der das normale Volk zwar ahnt, dass es sie gibt, sich aber gar nicht vorstellen kann, welche Netzwerke in dieser Welt existieren. Es wird nicht zu deinem Schaden sein. Bist du dazu wirklich bereit?«
Mit ebenso ernster Miene beantwortete Tom ihre Frage: »Valeria, du hast sicher gemerkt, dass ich ein Mensch bin, der weiß, was er möchte und was nicht. Und so weiß ich, dass ich das, was du in jener Nacht mit mir gemacht hast, nicht immer haben kann und haben werde. Ich war viele Jahre allein und habe bei dir das Gefühl, bei jenem Menschen angelangt zu sein, von dem ich glaube, mit ihm zusammenleben zu können. Du kannst dich bei mir darauf verlassen, dass ich niemals etwas über dich preisgeben werde.«
Valeria lächelte ihn an. »Ich will, dass wir eine schöne Zeit miteinander verbringen. Dieses ›Miteinander‹ beinhaltet auch Marietta, denn mein Hexchen ist nicht nur meine Zofe und Sklavin, sie ist auch meine Freundin und …«
Damit gab sie dem Mädchen einen Kuss auf den Mund. Kaum dass ihre Lippen die des Mädchens berührt hatten, öffnete dieses den Mund und Tom sah verblüfft, wie Valerias Zunge darin Einlass fand, was Marietta mit einem ebensolchen Vorstoß in den Mund ihrer Lady erwiderte.
Als sich die Lippen der beiden Frauen wieder voneinander gelöst hatten, beendete Valeria ihren begonnenen Satz: »… sie ist auch meine Geliebte! Damit wirst du leben müssen, wenn du mit mir zusammen sein willst. Ich bin mir sicher, dass das seinen Reiz auf dich hat. Doch glaube mir, Marietta ist für niemanden Freiwild. Sie gehört einzig und allein mir. Und sollte ich jemals irgendjemanden dabei erwischen, wie er es, ohne meine Genehmigung, mit ihr treibt, würde ich ihn und sie umbringen.«
Ihre Worte waren zuletzt immer nachdrücklicher geworden, und ihr Gesichtsausdruck zeigte eine Entschlossenheit, die den Eindruck erweckte, dass sie diese Drohung tatsächlich wahrmachen würde.
»Ich habe dich gut verstanden und kann dir versichern, dass ich euch beide so akzeptieren werde, wie ihr seid«, erklärte er.
»Dann sollten wir noch die Umgangsformen zwischen uns abklären«, fuhr Valeria fort und wandte sich an Tom. »Zwischen mir und dem Hexchen ist es sonnenklar. Sie ist meine Lebenspartnerin, in Zukunft wirst du die männliche Ergänzung dazu sein. Deswegen werden wir drei uns hier duzen und mit dem Vornamen ansprechen. Du darfst das auch außerhalb unserer vier Wände, schließlich sind wir beruflich zusammen. Marietta spricht mich in der Öffentlichkeit zwar mit meinem Vornamen, aber mit ›Sie‹ an. Dich wird sie dort auch so anreden, zu Hause wird sie einfach ›Tom‹ zu dir sagen, so wie es alle tun. Zu besonderen Anlässen – ich denke, du weißt, was ich damit meine – habt ihr mich mit ›Euer Ladyschaft‹ oder ›Lady Valeria‹ oder ›Herrin‹ anzusprechen. Wenn ihr in meiner Abwesenheit miteinander von mir sprecht, bezeichnet ihr mich als ›Valeria‹ oder ›die Lady‹. Und eines kannst du dir hinter die Ohren schreiben: Du wirst zu Marietta niemals ›Hexchen‹ sagen, weder wenn du mit ihr noch über sie sprichst. Du wirst sie immer mit ihrem Vornamen ansprechen. Auch wenn du ein Mann bist und in Zukunft mein zweiter Lebenspartner, Marietta steht in der Hierarchie über dir. Die Maxime ist, dass Marietta meine Sklavin ist, deshalb ist ihr Platz zu Füßen ihrer Herrin. Du bist mein Sklave, deshalb ist dein Platz unter meinen Füßen. Ich glaube, damit sollte alles geklärt sein. Oder irre ich mich da?«, fügte Valeria in einem Ton hinzu, dem es anzuhören war, dass sie keinen Einwand gelten lassen würde.
Tom nickte seiner neuen Lebenspartnerin zu und ergänzte ernst: »So oder so ähnlich habe ich mir das gedacht. Valeria, du bist die Lady, und Marietta ist dir zwar untertan, hat aber als Frau sicherlich mehr Rechte als ich.« Verlegen lächelnd fügte er hinzu: »Ich muss gestehen, dass mich diese Situation irgendwie anmacht. Da sind auf der einen Seite zwei Frauen, die einander auf jede erdenkliche Art zugetan sind, und auf der anderen Seite ein Mann. Und alle drei stehen in einer mehr oder weniger sexuellen Beziehung zueinander. Ehrlich gesagt, verursacht mir das ein gewisses Kribbeln zwischen den Beinen.«
Valeria lachte auf, zog Marietta an sich und küsste sie kurz auf den Mund. »Na, was sagst du? Er verspürt ein gewisses Kribbeln zwischen den Beinen! Ist das nicht süß?«
»Dann wollen war aber gleich von etwas anderem reden«, setzte Marietta hinzu und zwinkerte ihrer Herrin zu. »Erzählen wir ihm, wie du mich kennengelernt hast.«
»Hexchen, das ist eine glänzende Idee! Das machen wir!«, bestätigte Valeria und wandte sich voller Elan an Tom. »Du erinnerst dich sicher noch, dass ich dir gesagt habe, Marietta vor zwei Jahren über einen Bekannten ihrer Eltern kennengelernt zu haben. Er suchte für sie eine günstige Unterkunft, weil sie die Schule abgeschlossen hatte und hier studieren wollte. Kurz vor Beginn des Studienjahres war es dann so weit, und es klingelte an der Tür. Als ich öffnete, war es um mich geschehen. Vor mir stand das hübscheste rothaarige Mädchen, das ich je gesehen habe, mit einem riesigen Koffer und fragte in unverkennbarem Dialekt, ob es hier richtig sei. Sie hat mich mit ihrer natürlichen Art einfach verhext, und ich habe mich Hals über Kopf in sie verliebt. In den nächsten Wochen habe ich entdeckt, dass sie zwar den Haushalt vortrefflich führte, in der Liebe aber absolut unerfahren war. Stell dir vor, sie war mit ihren damals achtzehn Jahren noch Jungfrau! Als ich das bemerkte, verbot ich ihr, mit einem Mann etwas anzufangen. Sie war und ist einfach zu schade für irgendein rasches Verhältnis. Die Liebe ist etwas, das man genießen muss und nicht schnell erledigen darf. Ein Mädchen vom Land ist hier in der Großstadt wie unter Wölfen. Das hat Marietta verstanden und auch zur Kenntnis genommen.«
Das Mädchen hatte seinen Kopf gesenkt, und man sah, dass ihre sonst helle Gesichtsfarbe eine leichte Röte zeigte. Valeria legte ihre Hand unter Mariettas Kinn und hob deren Kopf.
»Aber nicht doch, Hexchen. Wer wird sich denn deswegen schämen?« Valeria setzte ihre Erzählung fort. »Marietta war das, was man als ›Unschuld vom Lande‹ bezeichnet. Ich habe sie langsam mit meinen Freunden, die allesamt etwas ausgefallen sind …«
»Was ich mir denken kann, nachdem ich weiß, wie besonders du selbst bist«, unterbrach Tom sie.
Mit funkelnden Augen fuhr ihn Valeria an: »Wenn es etwas gibt, das ich nicht ausstehen kann, dann ist es, wenn man mir ins Wort fällt. Das gilt auch für dich! Ist das klar?«
»Es tut mir leid, Valeria. Entschuldige«, entgegnete er kleinlaut.
Sich wieder beruhigend fuhr Valeria fort: »Also, ich machte Marietta mit meinen Freunden bekannt und habe sie an meine Art, zu leben, die für sie völlig neu war, gewöhnt. Mit der Zeit legte sie ihren entzückenden Dialekt ab, den sie aber immer noch beherrscht. Sie lernte die Umgangsformen der sogenannten besseren Gesellschaft und bewegt sich heute ohne Mühe in diesen Kreisen. Und eines Tages – oder besser gesagt eines Nachts – habe ich ihr gezeigt, wie schön die körperliche Liebe zwischen zwei Frauen ist. Und sie ist voll darauf abgefahren. Eigentlich begann es damit, dass ich bemerkte, dass Marietta niemals von Jungenbekanntschaften erzählte und sie auch keine Anrufe von Männern erhielt. Weil ich neugierig war, habe ich sie eines Tages gefragt, ob sie in ihrem Heimatort denn keinem jungen Mann fehle. Als sie mir erklärte, noch nie einen Freund gehabt zu haben, war ich erstaunt und erfreut zugleich. Meine Nachfrage, ob sie sich vielleicht mehr von ihrem eigenen Geschlecht angezogen fühle, wies sie empört von sich und meinte, sie sei ja nicht abartig. Wir führten dann ein angeregtes Gespräch, in dem ich klarmachte, dass es nichts Perverses ist, wenn sich Gleichgeschlechtliche lieben. Sie erklärte mir, das komme für sie niemals infrage, und basta. Mit dieser Aussage hatte sie aber meinen Jagdinstinkt geweckt. Ich ließ das Thema damit fürs Erste ruhen und nahm mir vor, sie zu knacken.« Valeria blickte Marietta Hilfe suchend an. »Hexchen, hilf mir! Ich rede mir den Mund fusselig. Erzähl doch du, schließlich ist es deine Geschichte.«
Damit gab sie das Wort an die Angesprochene weiter, die der Aufforderung gern nachkam. »Valeria hatte mir ein elegantes, aber modernes, schwarzes Kleid gekauft und mich zu einem Theaterbesuch eingeladen. Auf einer Innenstadtbühne gab man eine Boulevardkomödie. In der Pause tranken wir ein Glas Sekt, und nach der Vorstellung besuchten wir noch eine Bar mit Dachterrasse, von der aus man einen herrlichen Blick auf den Dom hat. Dort habe ich den ersten Cocktail meines Lebens getrunken.«
Valeria unterbrach die Erzählung und wandte sich an Tom: »Was glaubst du, welchen Drink sich Marietta ausgesucht hatte?« Im Wissen, dass er die Antwort nicht kennen konnte, beantwortete sie laut auflachend die Frage selbst: »Sex On The Beach!«
Beleidigt meldete sich Marietta wieder zu Wort: »Haha, sehr lustig. Ich kannte bis zu diesem Zeitpunkt keine Cocktails. Als ich in der Getränkekarte dann diese Bezeichnung las, wollte ich dir zeigen, dass ich mich traue, einen Drink zu bestellen, der einen damals für mich anrüchigen Namen hatte. Ich wollte einfach erwachsen wirken.«
»Hexchen, sei mir nicht böse, aber es ist einfach zu lustig, dass du dir gerade diesen Drink ausgesucht hattest. Ausgerechnet du!«
Damit setzte Valeria die Erzählung gleich selbst fort: »Gegen Mitternacht fuhren wir mit dem Taxi nach Hause. Es war eine angenehm laue Nacht, und wir hatten einen tollen Mädelsabend verbracht. Im Taxi lehnte Marietta plötzlich ihren Kopf an meine Schulter. Als ich sah, dass sie die Augen geschlossen hatte und vollkommen entspannt war, legte ich meinen Arm um sie, was sie mit einem milden Lächeln dankte. In diesem Moment wusste ich, dass sie heute fällig war. Zu Hause angekommen, schloss Marietta die Tür auf, nahm mich plötzlich bei der Hand und zog mich mit einem Ruck ins Haus. Eilig schloss sie die Tür hinter uns, drängte mich mit dem Rücken an die Wand und drückte mir ihr Knie zwischen die Beine. Ich versuchte gar nicht erst, mich zu wehren, als sie meine Handgelenke nahm und an die Mauer presste. Da ich ja fast einen Kopf größer als Marietta bin, spürte ich ihren heißen Atem an meinem Hals, als sie mir zuflüsterte: ›Ich will, dass es heute passiert. Zeig mir, wie das zwischen zwei Frauen ist.‹« Valeria unterbrach ihre Erzählung und streichelte dem rothaarigen Mädchen neben sich über die Wange. »Hexchen, jetzt solltest du weitererzählen.«
Bevor sie zu sprechen anfing, sah Marietta ihrer Herrin lange in die Augen, und man merkte, dass sie sich genau überlegte, wie sie fortsetzen sollte.
»Ganz so, wie Valeria es geschildert hat, war es nicht. Als sie mich damals fragte, ob mein Augenmerk eher auf Frauen liegen würde, und ich diesen Gedanken von mir gewiesen habe, hat sie tatsächlich nicht mehr nachgebohrt. In den folgenden Wochen zauberte sie das Thema aber immer wieder hervor und machte mir klar, dass sie es verstünde, wenn ich eine solche Beziehung ablehne. Sie meinte, es sei auch nichts Verwerfliches, wenn man an beiden Geschlechtern Gefallen finde. Sie selbst würde dem völlig offen gegenüberstehen. Irgendwie begann mich das Thema zu reizen, es hatte etwas Prickelndes an sich. Manchmal, wenn ich mit geschlossenen Augen im Bett lag, begann meine Fantasie, mit mir durchzugehen, und ich stellte mir vor, wie es wäre, von einer attraktiven Frau verführt zu werden. Dabei rubbelte ich mich zwischen den Beinen, und eines Tages flutete eine siedend heiße Welle durch meinen ganzen Körper. Ich hatte meinen ersten Orgasmus! Ich begann zu keuchen und bäumte mich auf. Fast hätte ich geschrien, wenn ich mich nicht vor Valeria geschämt hätte, von der ich wusste, dass sie im Zimmer nebenan schlief. An jenem Abend, an dem wir im Theater waren, war alles so einfach. Ich fühlte mich leicht. Valeria war zwar wie immer zu mir, trotzdem ein bisschen zärtlicher als sonst. Als ich mich im Taxi an sie lehnte, wünschte ich mir, sie könnte meine Gedanken lesen und würde mir zeigen, wie die Liebe zwischen zwei Frauen ist.«
Mit einem verliebten Blick unterbrach Valeria ihre Zofe. »Hexchen, ich habe gespürt, dass du es wolltest.«
Ein Lächeln umspielte Mariettas Mundwinkel, bevor sie weitersprach: »Obwohl ich es mir gewünscht hatte, war ich total aufgeregt, als ich Valeria im dunklen Vorzimmer an die Wand presste und ihr das Knie zwischen die Beine drückte. Ich habe all meinen Mut zusammengenommen, um meine Lippen auf die ihren zu legen. Zum ersten Mal in meinem Leben fühlte ich, wie eine fremde Zungenspitze meine Lippen entlangfuhr und in meinen Mund eindrang. Valerias Zunge war so weich, und es tat gut, von ihr geküsst zu werden. Als ich sie am Hintern packte und an mich drückte, durchfuhr es mich wie ein Feuerstrahl, und mir wurde total heiß zwischen den Beinen. Ich wollte Valerias Körper erkunden, und mich überkam das Bedürfnis, ihr zwischen die Beine zu greifen. Meine rechte Hand rutschte einfach in ihren Schritt. Ich drückte wohl etwas zu kräftig, denn sie nahm meine Hand von dort weg. Als sie mich nach oben in ihr Schlafzimmer führte, hatte ich das Gefühl, alles wie in einem Traum zu erleben.«
»Ich bin ja einiges gewohnt«, setzte Valeria die Erzählung fort, »aber Marietta war so wild, dass sie mir einfach keine Zeit ließ, sie behutsam zu verwöhnen. Als sie mir sagte, ich solle ihr die Liebe zwischen zwei Frauen zeigen, nickte ich nur und gab ihr einen zärtlichen Kuss, den sie mit einem Lecken entlang meines Halses und einem Streicheln über meine Wangen erwiderte. Sie löste ihre Umarmung, fasste mir stattdessen an den Busen und sah mir dabei in die Augen. Ich lächelte sie an und gab ihr den ersten Zungenkuss ihres Lebens, den sie leidenschaftlich erwiderte. Mariettas Zunge war plötzlich überall in meinem Mund. Sie umarmte mich wieder, fuhr mit den Fingerspitzen über meinen Rücken und griff mir zwischen die Beine. Sie griff so fest zu, dass ich ihre Hand wegnehmen musste. Wenn ihre Zunge nicht gerade meinen Mund erforschte, saugte Marietta so heftig an meiner Unterlippe, dass es fast wehtat. Es war, als habe sie ihr Leben lang nichts anderes gemacht als Zungenküsse ausgetauscht. Marietta ist einfach ein Naturtalent. Als ich mich endlich von ihr losmachen konnte, beruhigte ich sie durch kurze, sanfte Küsse auf den Hals. Ich fuhr mit einem Daumen über die Konturen ihrer geöffneten Lippen. Mit ihren Lippen fing sie meinen Finger ein und saugte daran. Sie hatte die Augen geschlossen und atmete heftig. Ich liebkoste ihre Wangen und sagte: ›Komm, wir gehen nach oben.‹ Dazu nahm ich sie an die Hand und brachte sie ins obere Stockwerk, in mein Schlafzimmer. Ich hatte die Schlafzimmertür kaum geöffnet, da flog Marietta an mir vorbei und hockte sich mit einem Schwung aufs Bett. Während ich mich auf den Bettrand setzte, legte sie ihre Hand an meinen Hinterkopf und küsste mich leidenschaftlich. Nie zuvor habe ich ein so nach Liebe ausgehungertes Mädchen erlebt. Durch den Schwung aufs Bett war Mariettas Kleid hochgerutscht und ich fuhr ihr mit meinen Fingernägeln über die Außenseite ihrer Oberschenkel und dann weiter über ihre Oberarme. Ihr ganzer Körper strahlte Hitze aus. Während ich liebevoll ihr Gesicht berührte, küsste sie mich ununterbrochen an Hals und Kinn. Sie legte ihre Handflächen auf meine und verschränkte meine Finger mit den ihren, dass ich das Gefühl hatte, sie wolle mit mir eins werden. Meine Zunge breit auf ihren Ausschnitt legend, leckte ich bis zu ihrem Kinn hoch, was sie dazu brachte, mir an den Busen zu fassen und ihn zu kneten. Das brachte mich so richtig in Fahrt. Ich lehnte mich auf dem Bett zurück und stützte mich hinten mit den Händen ab. Sofort griff mir Marietta mit ihrer linken Hand wieder an die Brust, fasste mir mit ihrer rechten zwischen die Beine und knetete durch meine Anzughose hindurch meine Zuckerschnecke. Sie machte das so intensiv, dass ich meine Hand auf die ihre legte und sie fest zwischen meine Beine drückte, während sich meine andere Hand in ihrem Ausschnitt festkrallte. Jetzt wollte ich mehr von Marietta. Als ich an ihrem Kleid zu ziehen begann, kniete sie sich aufs Bett und streckte die Arme in die Höhe, damit ich es ihr ausziehen konnte. Marietta trug keinen BH, und so kamen ihre jungen, straffen Brüste zum Vorschein. Meine Daumen umrundeten ihre harten Brustspitzen, während ich mich behutsam von ihrem Hals zu ihrer rechten Knospe hinunter leckte, die ich schließlich zwischen meine Lippen nahm und kaum merklich daran saugte. Ich ließ Mariettas Nippelchen wieder los und leckte die Haut zwischen ihren Titten, saugte ihre linke Zitze leicht an, nahm sie schließlich zwischen die Zähne und biss leicht hinein. Wie sehr ihr das gefiel, merkte ich daran, dass sie den Kopf weit in den Nacken legte und hechelnd atmete. Meine Zunge wechselte zurück zu ihrer anderen Zitze, die ich ebenfalls anknabberte, und saugte an ihr, bis sich Marietta wieder aufsetzte, mich umarmte und liebevoll küsste.«
Völlig sprachlos saß Tom da und starrte die beiden Frauen an.
»Na, wie gefällt dir das?«, fragte Valeria mit laszivem Unterton. »Macht sich da bei dir schon etwas bemerkbar?«
»Valeria, ich kann es nicht fassen, dass ihr beide so frei darüber sprechen könnt«, entgegnete Tom.
»Was gibt es denn Schöneres als die Zärtlichkeit zwischen zwei Frauen«, stellte Valeria fest und sah dabei Marietta an. »Was meinst du, Hexchen?«
»Es ist schön, mit einem Mann Liebe zu machen, das ist hart und fordernd. Aber die Zärtlichkeiten, die man von einer Frau empfängt, sind einfach unübertroffen«, konstatierte Marietta.
Mit zu verführerischen Sehschlitzen zusammengezogenen Augen schaute Valeria zu Tom.
»Und, sollen wir weitererzählen? Möchtest du mehr hören?«
Tom nickte eifrig.
Marietta löste sich von ihrer Herrin, lehnte sich bequem an die Rückenlehne des Sofas und streckte ihren schlanken Oberkörper.