Marlene - Alfred Polgar - E-Book

Marlene E-Book

Alfred Polgar

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Beschreibung

Bereits Mitte der zwanziger Jahre, bevor aus der Tingeltangel-Tänzerin der „Blaue Engel“ und der Weltstar wurde, zählte Alfred Polgar zu den Bewunderern Marlene Dietrichs. Sie freundeten sich an, und ehe Polgar 1938 vor den Nazis flüchten musste, schrieb er ein wunderbar zartes Buch über die Diva, das ihre Eigenschaften und Eigenheiten einzigartig zum Ausdruck bringt. Das Gesicht, die Stimme, Beine, Handflächen, ihr Sexappeal werden auf unnachahmliche Weise skizziert. Wir erfahren von der Zusammenarbeit mit Josef von Sternberg, den Verhältnissen in Hollywood und was sie – 1937 – über die Zukunft denkt. Jetzt, mehr als 75 Jahre nach seiner Entstehung, erscheint dieses Buch zum ersten Mal.

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Seitenzahl: 148

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Zsolnay E-Book

Alfred Polgar

MARLENE

Bild einer berühmten

Zeitgenossin

Herausgegeben und

mit einem Nachwort von

Ulrich Weinzierl

Paul Zsolnay Verlag

Marlene Dietrich, zeitgenössische Zeichnung von Franz Kermutsch

nach einem Foto aus dem Film »Marokko«

ISBN 978-3-552-05730-2

Alle Rechte vorbehalten

© Paul Zsolnay Verlag Wien 2015

Cover: Lübbeke Naumann Thoben, Köln; unter Verwendung eines Fotos von William Walling © Deutsche Kinemathek, Marlene Dietrich Collection Berlin.

Satz: Eva Kaltenbrunner-Dorfinger, Wien

Unser gesamtes lieferbares Programm

und viele andere Informationen finden Sie unter:

www.hanser-literaturverlage.de

Erfahren Sie mehr über uns und unsere Autoren auf www.facebook.com/ZsolnayDeuticke

Datenkonvertierung E-Book:

Kreutzfeldt digital, Hamburg

INHALT

Alfred Polgar:

Marlene. Bild einer berühmten Zeitgenossin

Ulrich Weinzierl:

Aber verliebt in sie war ich schon …

Alfred Polgar und Marlene Dietrich

Anmerkungen

Textvarianten und Erläuterungen

Editorische Notiz und Dank

Namenregister

MARLENEBild einer berühmten Zeitgenossin

DIE ZWEITE VON LINKS

Mitte der zwanziger Jahre unseres glorreichen Jahrhunderts wurde auf der Bühne der Wiener Kammerspiele ein amerikanischer Reißer, ein Thriller, vorgestellt, in dem unsanfte Begebenheiten, durch rauhen Humor kontrastiert, sich häuften. Vergnügen zarterer Art brachten zwischendurch fünf, mit bestem Geschmack entkleidete, junge Damen auf die Szene, alle sehr hübsch und anmutig. Das Stück hieß »Broadway«, und die fünf stellten die Broadway-Girls dar. Wie sich das für Girls ziemt, tanzten sie überaus parallel: zehn Beine und ein Takt. Sie sangen auch. Und zuweilen mischten sie sich sogar solistisch ins Spiel. Gangster, deren ganz gefährliche auf der Bühne sich tummelten, planten eine Mordtat, aber Dank der Geistesgegenwart und Entschlossenheit eines der fünf Mädchen wurde sie verhindert. Es war die zweite von links, die, im kritischen Augenblick, den Revolver hob und die Kanaille niederschoss. Sie schoss von einer Treppe herab, die im Hintergrund sich wendelte, sie blieb dort stehen, als die Tat getan war, und sah auf das Opfer mit einem Blick, in dem Uninteressiertheit, kindliche Neugier, Müdigkeit und Gefühl schicksalhaften Unvermögens zu verstehen (wie es aus dem Tier-Auge trauert) sich mengten.

Zweifler könnten sagen: Heute, äußerst hinterher, lässt sich derlei leicht in den Blick der jungen Dame – die inzwischen zu hohem Ruhm gelangt ist – hineindeuten, aus einem späteren Wissen eine frühe Ahnung konstruieren. (Es entbehrt nicht der Komik, wenn Lavater, der große Physiognomiker des 18. Jahrhunderts, aus dem Gesicht des jungen Caesar soldatische und imperiale Geniezeichen herausliest.) Vielleicht aber wird, dass einige schon damals, zur »Broadway«-Zeit, von Art und Wesen des Girls, das den Gangster niederschoss, wunderlich angerührt wurden, glaubhafter durch den Umstand, dass diese Links-Zweite des Damenquintetts auch von seltsamer, fesselnder Schönheit war. Von einer Schönheit, die den Eindruck weckte, als wäre da dem Künstlerwillen der Schöpfung, der sie geformt hatte, eine ganz besondere Absicht zugrunde gelegen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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