Mein Leben - Sophia Loren - E-Book
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Mein Leben E-Book

Sophia Loren

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Beschreibung

Von vielen wird sie die letzte wahre Diva genannt. Wie keine andere Frau unserer Epoche verkörpert sie Schönheit, Sex und Sinnlichkeit. In ihrer Autobiographie öffnet Sophia Loren die Schatztruhe ihrer Erinnerungen: Sie erzählt, wie sie als uneheliches Kind in großer Armut in Neapel aufwuchs, wie es war, mit Marcello Mastroianni das Traumpaar der Filmwelt darzustellen, mit dem Regisseur Vittorio De Sica zu arbeiten und mit Charlie Chaplin, Anthony Quinn, John Wayne und Cary Grant, der ihr einen Heiratsantrag machte. Eine mitreißende Reise durch die Welt des Films und eine Liebeserklärung an das Leben.

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Veröffentlichungsjahr: 2014

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www.piper.de

Aus dem Italienischen von Christine Ammann, Claudia Kolitzus und Antje Peter

Vollständige E-Book-Ausgabe der im Piper Verlag erschienenen Buchausgabe 1. Auflage 2014

ISBN 978-3-492-96855-3

© 2014 RCS Libri S.

p.

A., Milano. All rights reserved Die Originalausgabe erschien 2014 unter dem Titel »Ieri, oggi, domani. La mia vita.« bei RCS Libri, S.

p.

A., Mailand. Deutschsprachige Ausgabe: © Piper Verlag GmbH, München 2014 Litho: Lorenz & Zeller, Inning am Ammersee Covergestaltung: Büro Jorge Schmidt, München Covermotiv: Photo by Sam Shaw © Sam Shaw Inc. licensed by www.shawfamilyarchives.com Datenkonvertierung: CPI books GmbH, Leck

Prolog

Wieder klingelt es, während ich die letzten süßen Teigbällchen, die struffoli, forme. So gut es geht, wische ich mir die mehlbestäubten Hände an der Schürze ab und laufe zur Tür. Hinter einem riesigen Weihnachtsstern strahlt mir der Blumenbote entgegen.

»Der ist für Sie, Signora Loren. Würden Sie mir ein Autogramm geben?«

Das Logo des Blumenversands auf der Schleife ist mir vertraut, und für einen Moment fühle ich mich nach Italien zurückversetzt.

Ich stelle die Pflanze ab und klappe das Kärtchen auf. Ein herzlicher und fröhlicher Gruß.

Das ausgelassene Geschrei der Kinder, die gerade aus Amerika eingetroffen sind, um die Feiertage hier zu verbringen, erfüllt das Haus mit einem sympathischen Chaos. Morgen ist Heiligabend, endlich werden wir alle wieder versammelt sein. Aber ehrlich gesagt, stecke ich noch mitten in den Vorbereitungen. Wie soll ich alle an einem Tisch unterbringen? Und all die struffoli noch rechtzeitig frittieren?

Die Welt um mich herum beginnt sich zu drehen, und ich weiß nicht, wie ich sie zum Stehen bringen soll. Ich fühle mich benommen, so, als würde mir alles aus der Hand gleiten. Ich gehe in die Küche zurück und suche nach etwas, das mir Sicherheit gibt, finde aber nichts. Dann inspiziere ich das Esszimmer, in der Hoffnung, dass es dort besser wird. Die Tafel! Ja, die Festtafel für morgen. Sie soll bunt und strahlend sein. Einer Eingebung folgend hole ich die Gläser hervor, verteile Teller und Besteck und falte sorgsam die Servietten. Es macht mir Spaß, die Sitzordnung festzulegen.

Ich bin im Sternzeichen der Jungfrau geboren. Für gewöhnlich gehe ich mir mit meinem etwas übertriebenen Perfektionismus selbst auf die Nerven, aber heute nicht, heute scheint die Unordnung alles beherrschen zu wollen. Ich fange von vorn an und versuche, meine Gefühle im Zaum zu halten. Also, mal sehen: zwei, vier, acht plus fünf sind dreizehn und noch einmal vier, also siebzehn … − nein, nicht siebzehn! Besser noch mal nachzählen.

Von dem Foto, das auf der Kommode steht, lächelt mir Carlo mit seinem ganz besonderen Lächeln entgegen. Die Aufnahme wurde an unserem Hochzeitstag gemacht. Nie werde ich vergessen, wie es war, als diese Augen mich zum ersten Mal ansahen, vor vielen Jahren, in einem Restaurant ganz in der Nähe des Kolosseums. Ich war noch ein junges Mädchen, er ein reifer Mann. Der Kellner kam zu mir und übergab mir eine Visitenkarte, mit der mir der Produzent zu verstehen gab, dass er mich bemerkt hatte. Dann der Spaziergang im Garten, die Rosen, der Akazienduft, der Sommer, der sich langsam seinem Ende zuneigte. Der Beginn meines Abenteuers.

Ich streiche über den grünen Sessel, in dem er immer über seiner Zeitung einnickte. Mir ist etwas kalt, ich darf nicht vergessen, morgen den Kamin anzuzünden. Zum Glück kommt Beatrice herein und zerstreut meine melancholischen Gedanken. »Nonna Sophia, Nonna Sophia!« Sie ist das jüngste meiner Enkelkinder, ganz blond und sehr selbstbewusst. Hinter ihr tauchen die anderen Indianer auf. Es ist Zeit, ins Bett zu gehen, aber die Kinder denken gar nicht daran. Ich schaue sie an, sie lächeln mir zu, wir finden einen Kompromiss.

»Warum sehen wir uns nicht einen Film an?«

Wir setzen uns alle zusammen vor den Fernseher. Mitten im Freudengeschrei fangen sie an, darüber zu streiten, welchen Trickfilm sie sehen wollen. Am Ende gewinnt Cars 2, ihr aktueller Lieblingsfilm.

»Nonna, machst du mal Mama Topolino für uns?«

»Jetzt mach ich dir was auf die Schnelle«, zitiere ich meinen Spruch aus dem Film und ziehe komische Grimassen.

»Weiter, weiter, bitte, Nonna, mach weiter!«

Wenn sie meine Stimme aus dem Mund eines Autos hören, sind sie ganz aus dem Häuschen. Wer hätte das gedacht, als ich nach einigem Zögern einwilligte, diese etwas seltsame Synchronisierung zu übernehmen! Schon bald sind Vittorio und Lucia, Leo und Beatrice ganz im Bann der Bilder, und noch bevor der Film zu Ende ist, sind sie eingeschlafen. Ich decke sie zu, sehe auf die Uhr und denke an morgen. Draußen hat es angefangen zu schneien, was ich in dem Trubel gar nicht bemerkt habe. Wenn Besucher kommen oder gehen, sind das ganz besondere Momente, weil sie das Karussell der Erinnerungen in Gang setzen.

Wenn ich an mein Leben denke, wundere ich mich, dass das alles wahr ist. Eines Morgens, sage ich mir dann, werde ich aufwachen und mir wird auf einmal klar werden, dass ich alles nur geträumt habe. Natürlich war es nicht immer leicht. Es war schön, ganz klar, aber auch hart. Doch es hat sich gelohnt. Der Erfolg birgt eine Last in sich, mit der man lernen muss umzugehen.

Niemand bringt einem das bei, man muss – wie bei allem – selbst einen Weg finden.

Auf Zehenspitzen gehe ich ins Schlafzimmer. Es ist tröstlich, ein bisschen allein zu sein. Wenn ich innehalte, das weiß ich, findet auch mein Herzschlag zu jenem heiteren Rhythmus zurück, der mir den Takt vorgibt.

Kaum bin ich im Zimmer, fällt mir auf, dass ich noch immer die Küchenschürze umhabe. Ich lege sie ab, ziehe die Schuhe aus und werfe mich aufs Bett. Die Zeitschrift liegt noch aufgeschlagen dort, wo ich sie am Morgen zurückgelassen habe. In den vergangenen Tagen war ich so aufgeregt, meine Familie wieder um mich zu haben, dass ich nicht schlafen konnte. Ohne Schlaf bin ich allerdings zu nichts zu gebrauchen. Er ist der Motor, der mich in Bewegung hält.

»Gute Nacht«, ruft Ninni von nebenan. »Versuchen Sie zu schlafen!«

Ninni, Ninni … Seit fast fünfzig Jahren ist sie nun schon bei uns. Sie hat sich um Carlo jr. und Edoardo gekümmert, sie hat sich um mich gekümmert, und jetzt kümmert sie sich mit derselben Begeisterung wie eh und je um die kleinen Indianer, die bei mir eingefallen sind. Manchmal frage ich mich, woher sie die Geduld nimmt, uns zu ertragen.

»Ich schlafe schon«, lüge ich, um sie zu beruhigen. In Wirklichkeit bin ich hellwach und starre mit weit aufgerissenen Augen an die Decke.

Ich versuche, zur Ruhe zu kommen, und lasse den Gedanken freien Lauf. Wer weiß, ob den Enkeln meine struffoli schmecken! Die von meiner Tante, Zia Rachelina, in Pozzuoli waren natürlich viel besser. Aber so ist das eben, die Genüsse der Kindheit sind immer unübertrefflich.

Ich fühle eine Unruhe in mir, als ob ich von der Wirklichkeit langsam in eine andere Welt hinübergleiten würde, in eine Welt der Träume oder der Erinnerungen, wer weiß. Ich kann nicht still liegen, also schlüpfe ich in den Morgenmantel und gehe ins Arbeitszimmer hinüber, das am andern Ende des Korridors liegt, ohne zu wissen, was ich dort will. Ich starre das Regal an, stelle Bücher um, die Nippsachen, die Fotos, die Briefbeschwerer. Irgendetwas macht mich nervös, so, als würde ich nach etwas suchen. Die Unruhe wird größer, als ich ganz hinten im Bücherregal eine dunkle Holzkiste entdecke. Ich erkenne sie sofort wieder. Auf einmal habe ich Briefe vor Augen, Telegramme, Karten, Fotografien. Das war es, das ist der rote Faden, der mich an diesem kalten Winterabend hierher geführt hat.

Es ist meine Schatzkiste. Mein Herz beginnt auf einmal, schneller zu schlagen. Ich bin versucht, alles unberührt zu lassen. Zu viel Zeit ist vergangen, zu viele Empfindungen würden geweckt. Doch dann greife ich nach der Kiste, spreche mir Mut zu und gehe langsam ins Schlafzimmer zurück.

Vielleicht ist das mein Weihnachtsgeschenk, und es liegt nur an mir, es zu öffnen.

1Die Bohnenstange

Mütter und Großmütter

Ich öffne einen Briefumschlag, auf dem »Nonna« steht, und auf einem Foto sehe ich mich, wie ich damals war, klapperdürr, mit einem zu großen Mund unter honigfarbenen Augen, die überrascht dreinblicken. Ich kann mir ein Lächeln nicht verkneifen, als ich meine Kinderschrift betrachte, und schon fühle ich mich nach Pozzuoli zurückversetzt, in meine Kindheit, in der alles begann. Manche Dinge kann man einfach nicht vergessen, selbst wenn man es will.

In dem Briefchen dankte ich Nonna Sofia für die dreihundert Lire, die ihr Sohn, Riccardo Scicolone, mir über sie hatte schicken lassen. Nicht einmal auf dem Postweg trat mein Vater persönlich in Erscheinung. Nonna Sofia war eine kalte, distanzierte Frau, die ich erst einmal in meinem Leben gesehen hatte. Und trotzdem erzählte ich ihr in diesem Brief, dass der Tag meiner Erstkommunion und Firmung der schönste meines Lebens gewesen war, und dass mir meine Patin ein goldenes Armband geschenkt hatte, und außerdem, dass ich »mit den besten Noten in die fünfte Klasse versetzt« worden war. Kurzum, ich erzählte ihr alles, was jede x-beliebige Großmutter hätte hören wollen, und tat so, als würde es sie interessieren, als hätte sie mich lieb. Ich bat sie sogar darum, meinem Vater für die Aufmerksamkeit zu danken.

Wer weiß, wer mich dazu gedrängt hatte, ihr zu schreiben. Möglicherweise Luisa, meine Großmutter mütterlicherseits, die auch in den schwierigsten Momenten auf gute Manieren pochte. Sie hat mich wenige Monate nach meiner Geburt bei sich aufgenommen, sie hatte mich wirklich gern, ihre Liebe war geradeheraus und herzlich, voller Aufmerksamkeiten. Oder vielleicht war es meine Mutter gewesen, die jeden nur erdenklichen Vorwand suchte, um meinen Vater zu kontaktieren, und alle möglichen Tricks anwendete, um ihn zurückzuerobern. Im Grunde genommen war sie nur ein Mädchen, dem man die Jugend gestohlen hatte. Wenn ich heute darüber nachdenke, wird mir klar, dass ich meine Großeltern – Nonno Domenico und Nonna Luisa – nicht zufällig »Papà« und »Mamma« nannte, während meine Mutter einfach nur »Mammina« war.

Als junges Mädchen sprühte meine Mutter, Romilda Villani, nur so vor Charme und Talent. Sie interessierte sich nicht sonderlich für die Schule, spielte aber sehr gut Klavier, und mithilfe eines Stipendiums gelang es ihr, in das Konservatorium San Pietro a Majella in Neapel aufgenommen zu werden. Bei ihrer Abschlussprüfung spielte sie »La Campanella« von Liszt und bekam hohe Auszeichnungen dafür. Die Großeltern hatten ihr trotz finanzieller Engpässe einen imposanten Flügel gekauft, der mitten in der kleinen Wohnstube in unserem Haus stand. Doch Romilda wollte höher hinaus, vielleicht, weil sie so beunruhigend schön war.

Eine Ausschreibung der amerikanischen Filmproduktionsgesellschaft Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) verdrehte ihr dann den Kopf. Sie suchten damals in ganz Italien eine Doppelgängerin für Greta Garbo, die Königin aller Diven. Romilda, die erst siebzehn war, verlor keine Zeit und bewarb sich hinter dem Rücken ihrer Eltern, in der festen Überzeugung, die Jury für sich gewinnen zu können. Und sie sollte recht behalten: Wie im Märchen gewann sie den Wettbewerb und noch dazu ein Ticket nach Hollywood. Doch Papà Domenico und Mamma Luisa wollten nichts davon wissen; dass ihre Tochter wegging, kam für sie nicht infrage. Außerdem war Amerika am anderen Ende der Welt.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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