Meine Medizin - Vincent de Montes - E-Book

Meine Medizin E-Book

Vincent de Montes

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Beschreibung

„Du trägst die ganze Last der Welt auf deinen Schultern und das drückt auf deiner Wirbelsäule. Ändere dein Leben grundlegend und du wirst von deinen Schmerzen befreit sein“. Dieses Geschehen hat mir gezeigt, dass mein Körper mir doch etwas sagen wollte. Ich hatte es erkannt und die erforderlichen Entscheidungen für mich getroffen. Schon damals entstand bei mir der Wunsch dieses Buch zu schreiben, um auch andere Menschen zu begeistern, frei von Krankheiten und Schmerzen leben zu können. So wie meine letzten 40 Jahre frei von Krankheiten waren, so war ich in meinen ersten 30 Jahre durch Lernen, Erfahrungen sammeln und negatives von positives zu trennen bzw. umzuwandeln, beschäftigt. Ich habe mein Leben analysiert und festgestellt, dass es so etwas wie eine „Medizin“ in meinem Leben gegeben hat und noch weiterhin gibt. Ich bin jetzt in Ruhestand und bin froh, diese „Medizin“ für mich damals entdeckt und danach gelebt zu haben. Deshalb habe ich dieses Buch den Titel „Meine Medizin“ gegeben. Mir hat diese „Medizin“ geholfen und es könnte auch Ihre „Medizin“ werden, wenn Sie bereit sind ein paar Sachen in Ihrem Leben zu verstehen, zu deuten und ihrem Körper zu folgen. Heute kann ich sagen: Ja, wir können unser Leben, unseren Erfolg und unsere Gesundheit sehr wohl beeinflussen. Was dazu erforderlich ist und wie Sie den Weg dahin finden können, habe ich in diesem Buch ausführlich beschrieben.

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Vincent de Montes

 

 

 

MeineMedizin

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

Vincent de Montesc/o AutorenServices.deBirkenallee 2436037 Fulda

 

Veröffentlicht über Tolino Media

 

ISBN 978- 3- 75796– 837- 3

 

 

Haftungsausschluss

Die Nutzung der Informationen aus diesem E-Book geschieht auf eigene Verantwortung. Die Informationen ersetzen keinesfalls die Untersuchung oder Behandlung durch einen Arzt. Der Autor übernimmt keine Haftung für Schäden irgendeiner Art, die direkt oder indirekt aus der Verwendung der Angaben entstehen.

 

Inhaltsverzeichnis

 

Prolog                              

Kapitel 1      Meine Vorgeschichte                   9

Kapitel 2      Die Einstellung                   21

Kapitel 3      Unser Verstand                        32

Kapitel 4      Das Bewusstsein                  54

Kapitel 5      Das Unterbewusstsein                  60

Kapitel 6      Ursache und Wirkung             75

Kapitel 7      Das Phänomen Gesundheit      102

Kapitel 8      Der Glaube                  118

Kapitel 9      Unsere Ängste                  134

Kapitel 10      Meine Philosophie            143

Kapitel 11      Meine Medizin                         154

 

 

 

 

Prolog

6 Uhr 45, ich bin auf dem Weg zur Arbeit, eigentlich wie an jeden Tag. Kurz vor 7 Uhr morgens bin ich in der Firma und mein Arbeitstag startet wieder und wieder. Ich bin jetzt fast 9 Jahre in diesem Betrieb als Betriebsleiter tätig und beende den Arbeitstag selten vor 18 Uhr. Meistens wird es zwischen 18:30 Uhr und 19 Uhr bis alle Maschinen ohne Probleme laufen sowie die Terminierung und Planung für den nächsten Tag erledigt ist. Manchmal komme ich nochmal nach dem Abendessen, um zu sehen, ob alles für die Nachtschicht OK ist oder noch Korrekturen erforderlich sind. Das geschieht aber eher selten.

Es ist ein mittelgroßer Betrieb in der Metallbearbeitung mit ca. 65 Mitarbeitern. Vor 9 Jahren war ich der 21. Mitarbeiter im Betrieb und habe es mitaufgebaut, wozu ich auch etwas Stolz bin. Samstags arbeite ich auch von morgens 7 Uhr bis mittags 12 Uhr oder auch schon mal bis 14 Uhr. Es hatte mir aber nie etwas ausgemacht. Die Arbeit war ein Teil meines Lebens, es gab mir Sicherheit, Bestätigung und Genugtuung für meine Leistung. Ich habe mich immer für den Betrieb eingesetzt und auch schon mal das Privatleben an 2. Stelle gesetzt.

Eines Morgens stand ich wie gewohnt auf und hatte fürchterliche Schmerzen am Rücken. Ich fragte mich innerlich, wo könnte ich mich verrenkt oder stark gedehnt haben. Vielleicht hatte ich mich auch beim Schlafen verrenkt. Dann ging ich ins Bad und machte mich für die Arbeit fertig. Beim Anziehen der Socken waren die Schmerzen am schlimmsten, ich ging aber trotzdem zur Arbeit und quälte mich den ganzen Tag. Ich dachte, es ist vielleicht nur heute so und Morgen ist es besser, war aber nicht.

So quälte ich mich mehrere Tage lang ohne eine Besserung. Erst nach 5 Tagen ging ich zu einem Nervenarzt und ließ mich untersuchen. Der Arzt untersuchte mich und sagte, es sei ein eingeklemmter Nerv zwischen zwei Wirbeln. Je nach Bewegung und Belastung an der Wirbelsäule drücken die Wirbel am Nerv und daher kämmen die Schmerzen.

Ich bekam daraufhin eine Spritze in die Wirbelsäule, um den eingeklemmten Nerv zu lösen. Ich fühlte mich etwas erleichtert und war innerlich froh, den Nervenarzt aufgesucht zu haben. Am nächsten und am übernächsten Tag bekam ich jeweils wieder eine Spritze und ich ging trotzdem weiter zur Arbeit, obwohl die Schmerzen noch nicht ganz weg waren.

 

Ich dachte nur: wenn der Nerv eingeklemmt ist, dann löst der sich doch nicht nur mit Spritzen. Solange ich aufrecht stand, waren die Schmerzen erträglich. Wenn ich mich aber bücken musste, dann waren die Schmerzen ganz schlimm. Wirkliche Verbesserung spürte ich durch die Spritzen nicht.

Sollte ich mich doch Krankmelden und meinen Körper ein paar Tage Ruhe gönnen? Die Schmerzen waren immer noch da und ich beschloss eine andere Therapie zu probieren.

Ein Freund empfahl mir zu einem Chiropraktiker zu gehen und mich dort behandeln lassen. Verschiedene Patienten hatten von seinen Methoden sehr positiv berichtet.

Also machte ich einen Termin und ließ mich behandeln. Nach einer Untersuchung packte er mich von hinten fest mit seinen Armen und verpasste mir einen sehr schnellen und kräftigen „Ruck“ meines Oberkörpers. Und siehe da, ich fühlte mich viel besser und hatte auch keine Schmerzen mehr.

Ich fuhr nach Hause mit einem guten Gefühl und war froh, keine Schmerzen zu haben. Am nächsten Morgen waren aber die Schmerzen wieder da, als hätte die Behandlung gar nichts gebracht.

Mein Chef hatte von einem Arzt gehört, der mithilfe von Wärme-Bestrahlung und spezielle Massagen bei Rückenproblemen sehr viel Erfahrung und nachweislich auch gute Erfolge hatte. Ich ließ mich schließlich darauf ein und machte ein Termin. Es war etwas weiter von meinem Wohnort, so ca. 1 Stunde Autofahrt entfernt. Die Behandlung dauert auch so ca. 1 Stunde. Erst wurde mein Rücken mit Infrarotlampen bestrahlt und anschließend sanft massiert. Ich spürte ein angenehmes und warmes Gefühl danach. Die Schmerzen spürte ich nur ganz leicht, es war wie ein ganz leichtes Ziehen. Mit 2 Tage Pause dazwischen wiederholte ich die Prozedur noch 3-mal, die Schmerzen kamen aber wieder und wieder. Ich brach die Behandlung ab.

Bei diesen Schmerzen geht einem alles Mögliche durch den Kopf und sucht nach Möglichkeiten, um wieder schnell gesund zu werden und von den Schmerzen befreit zu werden. Mein Unterbewusstsein suchte nach Lösungen und eines Tages konnte ich mich daran erinnern, ein Buch gelesen zu haben, vor langer Zeit, über Deutung und Bedeutungen von Krankheitsbildern.

 

Das Buch(*4) fand ich nach langem Suchen in einer Kiste im Keller. Dieses Buch hatte vor langer Zeit des Öfteren gelesen und war eines meiner Lieblingsbücher. Ja, jetzt konnte ich mich wieder an vieles erinnern. Sofort suchte ich nach der Deutung des Syndroms und ich traute meine Augen nicht und lass es in Ruhe noch 2-mal durch.

 

Es stand sinngemäß folgendes geschrieben:

„Du trägst die ganze Last der Welt auf deinen Schultern, und das drückt auf deiner Wirbelsäule. Ändere dein Leben grundlegend und du wirst von deinen Schmerzen befreit sein“.

 

Ich grübelte tagelang darüber nach, ob ich diese Deutung als „wahr“ zulassen sollte oder nicht. Man kann 9 Jahre Betriebszugehörigkeit nicht einfach über „Bord“ werfen. Mit vielen Mitarbeitern hatte man auch nach so einer langen Zeit ein freundschaftliches Verhältnis aufgebaut. Zusammen viele Feste gemeinsam gefeiert, viele persönliche Probleme besprochen und viele private und geschäftliche Probleme gemeinsam gelöst … und die letzten 9 Jahre liefen wie in einem Zeitraster in meinem Kopf auf und ab. Je mehr aber die Vergangenheit im Kopf ablief, umso mehr Möglichkeiten zeigten sich in meinem Geiste auf. Das könnte auch eine neue Chance sein und mehr aus dem Leben machen.

Was soll ich jetzt machen? Will ich eine neue Arbeitsstelle suchen? Will ich umziehen? In eine andere Region ein neues Leben aufbauen? Eine Entscheidung zu treffen, fiel mir sehr schwer.

Über mehrere Tage grübelte ich über die gesamte Situation nach, doch etwas tief in mir gab mir das Gefühl, dass die Situation genauso ist und ich wirklich etwas ändern muss. Nach 2 Wochen traf ich aber dann doch eine Entscheidung. Diese war: Ich werde mir in Ruhe ein anderes Unternehmen suchen und mein Leben völlig neu starten.

Es dauerte zwar fasst noch 1 Jahr bis ich umzog und die neue Arbeitsstelle antrat, aber meine Rückenschmerzen waren eine Woche nach meiner Entscheidung wie weggeblasen und ich habe diese Schmerzen nie wieder bekommen. Seltsam, oder?

Dieses Geschehen hat mir gezeigt, dass mein Körper mir doch etwas sagen wollte. Ich hatte es erkannt und die erforderlichen Entscheidungen für mich getroffen. Schon damals entstand bei mir der Wunsch dieses Buch zu schreiben, um auch andere Menschen zu begeistern, frei von Krankheiten und Schmerzen leben zu können. So wie meine letzten 40 Jahre frei von Krankheiten waren, so waren meine ersten 30 Jahre durch Lernen, Erfahrungen sammeln und negatives von positives zu trennen bzw. umzuwandeln, beschäftigt.

Ich habe mein Leben analysiert und festgestellt, dass es so etwas wie eine „Medizin“ in meinem Leben gegeben hat und noch weiterhin gibt. Ich bin jetzt in Ruhestand und bin froh, diese „Medizin“ für mich damals entdeckt und danach gelebt zu haben. Deshalb habe ich dieses Buch den Titel „Meine Medizin“ gegeben. Mir hat diese „Medizin“ geholfen und es könnte auch Ihre „Medizin“ werden, wenn Sie bereit sind ein paar Sachen in Ihrem Leben zu verstehen, zu deuten und ihrem Körper zu folgen.

Heute kann ich sagen: ja wir können unser Leben, unseren Erfolg und unsere Gesundheit sehr wohl beeinflussen. Was dazu erforderlich ist und wie Sie den Weg dahin finden können, werde ich Ihnen in diesem Buch beschreiben.

Die Entscheidungen treffen und den Weg gehen, müssen Sie allerdings selbst. Es ist vom Alter, Geschlecht und Herkunft komplett unabhängig. Das Grundwissen hierfür können Sie in diesem Buch oder auch anderswo erlangen.

Was ich Ihnen hier mitgebe, ist kein Geheimnis und auch als Buch frei verfügbar. Im Internet sind natürlich auch genügend Artikeln vorhanden, aber viele Themen finden Sie im einzeln meist nur als Kurzfassung im Netz.

Den Zusammenhang mit Wechselwirkungen und Ursachen werden Sie jedoch nicht so einfach im Netz finden. So ist zum Beispiel mein Grundwissen aus den Büchern und Erfahrungen von Earl Nightingale(*1), Napoleon Hill(*2), Dr. Joseph Murphy(*3), Thorwald Dethlefsen und Ruediger Dahlke(*4) entstanden. An dieser Stelle möchte ich einen recht herzlichen Dank an diesen Herren aussprechen.

Wenn Sie sich entscheiden, dieses Buch wirklich „durchzuarbeiten“ (denn Sie werden des Öfteren zurückblättern und ein Kapitel mehrere Male lesen wollen), so werden Sie dadurch ihre eigene „Lebensphilosophie“ entwickeln und somit ihren eigenen Weg finden. Der Glauben wird ihnen viel Gutes geben und Ihr Leben positiv beeinflussen.

 

Der kleine Junge und der alte weise Mann

Am Rande des Vesuvs lebte einst ein alter, weiser Mann. In jungen Jahren hatte er fast die ganze Welt bereist und wegen seiner Lebenserfahrung und Menschenkenntnisse suchten ihn die Menschen auf, um nach einem Rat zu bitten oder ihm nach seiner Meinung zu fragen.

Eines Tages machten sich zwei junge Buben auf, um die Weisheit des alten Mannes zu testen. Der ältere Junge kletterte auf einen Baum und holte einen kleinen Vogel aus einem Nest. Er hielt es fest in seiner Faust und gemeinsam marschierten Sie geradewegs zum Haus des alten Mannes. Als die Jungen ankamen, stand der alte weise Mann vor seinem Haus und sah die Buben auf ihm zukommen.

Der ältere Junge stellte sich vor dem alten Mann, hob die Faust nach oben und sagte: „Du, alter weise Mann. Ich habe in meiner Faust einen kleinen Vogel. Sage mir, ob der Vogel lebt oder Tod ist“. Der alte Mann überlegt eine Weile und antworten dann dem Jungen: „Mein Junge, diese Frage kann ich dir nicht beantworten. Denn sage ich der Vogel lebt, dann drückst du deine Faust etwas fester zusammen und der Vogel fällt Tod zu Boden. Sage ich aber der Vogel ist Tod, dann öffnest du deine Hand und der Vogel fliegt davon“.

(Verfasser unbekannt)

 

 

So wie der Junge das Leben des Vogels in seiner Hand hielt, so hält jeder von uns sein Leben in seiner eigenen Hand. Durch unser Denken, Tun und Handeln haben wir auch unser Leben und unsere Gesundheit in unsere Hand.

 

Warum das so ist, erkläre ich Ihnen in den nächstfolgenden Kapiteln.

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel 1      Meine Vorgeschichte

In meine Kindheit gab es keine großen Ereignisse. Wie die meisten Kinder lernte ich im Kindesalter das meiste von meinen Eltern. Zwischen meinem 2. und 4. Lebensjahr übe ich mich in der Sprache und kann flüssig sprechen. Ich lerne meine Finger, Hände, Beine ja den ganzen Körper zu bewegen und zu kontrollieren. Wenn Erwachsene zu Besuch kamen, hörte ich gespannt zu. Meine Augen strahlten, wenn Erwachsener Geschichten aus früheren Zeiten erzählten. Es hörte sich für mich an, wie Märchen aus einer anderen Zeit.

 

Ab meinem 4. Lebensjahr besuchte ich die Vorschule, zusammen mit anderen Kindern aus dem Dorf. Ich musste jetzt sitzen bleiben, lernen, schreiben und rechnen. Jetzt waren auch Lehrer meine Vorbilder mit neuen Ansichten und Meinungen. Nach der Schule half mir meine Mutter bei den Hausaufgaben, wie zum Beispiel mehrmals das gleiche Wort oder ganze Sätze schreiben, aus einem Buch lesen oder rechnen üben. Ich war fleißig und meine Mutter lobte mein Fleiß mit netten Worten oder auch schon mal mit Schokolade. Da ich mein Bleistift oft verlor, gab mir meine Mutter immer nur einen halben Bleistift mit in die Schule.

Mein Vater betrieb ein kleines Wirtshaus im Ort und daher waren immer Leute da, mit denen ich reden konnte und viele Geschichten hörte. Eines Tages, da war ich 8 Jahre alt, war mein Vater nicht mehr da. Meine Mutter sagte, er sei ins Ausland gefahren, um zu arbeiten und Geld zu verdienen. Zur Weihnachtszeit kam mein Vater zu Besuch und brachte uns Kindern viele Geschenke mit. An Spielzeug waren wir natürlich sehr interessiert und hatten auch viel Spaß, da es Spielzeug war, welches wir vorher nie gesehen hatten.

Mein Vater erzählte uns viel über das Leben im Ausland, seine Eindrücke und Erlebnisse im neuen Land. Er erzählte uns, was er in der Fabrik macht und auch die neue Sprache erlernen musste. Wir Kinder horchten sehr gespannt zu, aber vieles konnten wir uns nicht so richtig vorstellen geschweige denn verstehen.

Einige Monate später bereitete uns meine Mutter auf eine lange Reise ins Ausland vor, es ginge zum Vater. Meine Oma sagte noch, wir sollten im Ausland ja gut aufpassen, in diesem Land sei ein „schwarzer Urwald“. So hatte sie von anderen Frauen im Dorf gehört und uns das weitergegeben. Wir fuhren mit dem Bus in dieses „fremde Land“ und ich hatte das Glück direkt am Fenster zu sitzen. Meine Nase war die ganze Zeit an die Scheibe gepresst und hatte nur zu schauen, alles war hier anders als ich es von zu Hause her gewohnt war. Die Landschaft, die Wälder und die Häuser waren ganz anders als ich gewohnt war oder bisher gesehen hatte.

Nach ein paar Wochen im neuen Zuhause wurde ich in die Schule gebracht, aber ich verstand diese Sprache nicht und musste mich mit Händen und Bewegungen zu verstehen geben. So ging es auch den anderen Kindern, welche mich wiederum nicht verstanden. Irgendwie ging es aber doch und man verstand, was der Andere meinte. Mit der Zeit, ganz automatisch beim Spielen, lernte ich die Sprache und konnte mich mit einfachen Sätzen verständigen.

Nach dem etwa ein halbes Jahr vergangen war, brachten uns meine Eltern, meine Schwester und mich, in einem Kinderdorf. Hier sollten wir eine Zeitlang wohnen, um diese Sprache richtig zu lernen. Hier lebten wir, wie in einer Familie, mit anderen Kindern gemeinsam umzugehen und unsere Muttersprache durften wir hier nicht sprechen. So war es dann auch, dass ich etwa nach einem Jahr mit der Sprache keine Probleme mehr hatte.

Es waren wieder ein paar Jahre vergangen und meine Eltern schickten mich für ein Jahr in die „Heimat“ zurück, um die Muttersprache zu intensivieren. Ich sollte ja die Muttersprache nicht verlernen oder gar vergessen. Es war ein Internat, nur für Jungs und es war eine neue Erfahrung für mich, ohne Eltern auskommen zu müssen. Im Internat musste man sich an feste Regeln und Zeiten halten. War aber für mich kein Umstand, denn ich mochte Routinen und Ordnung. Die Schule war nur wenige Meter von der Unterkunft entfern, sodass sich nicht alles im Internat abspielte. Morgens kam Musik aus dem Lautsprecher, wir hatten Zeit uns zu waschen oder duschen und mussten pünktlich zum Frühstück erscheinen. Das Gleiche zum Mittagessen, und kam man zu spät, so musste man draußen, an der Tür warten bis fast alle fertig waren. Dann erst konnte man wieder in den Speisesaal hineingehen.

 

Nach dem Schulunterricht, am späten Nachmittag, hatten wir Freizeit und es wurden viele Aktivitätsgruppen angeboten. Von unterschiedliche Sportarten bis hin zu verschiedene handwerklichen Aktivitäten waren möglich. Jeden Tag war etwas anderes im Programm. Für mich waren es die Sportarten Handball, Basketball und Tischtennis. Einmal die Woche hatte ich Handarbeit in einer Gruppe. Hier waren handwerkliches Geschick und Malen stark gefördert worden. Ich fand großes Gefallen an Handarbeiten und Malen mit Aquarellfarben. Nach dem Sport war dann Anwesenheit in der Aula ein Muss. Lernen und die Hausaufgaben erledigen, war manchmal nicht so prickelnd, aber erforderlich für die späteren Noten. „Nur mit Wissen kommst du später im Beruf weiter und dein Leben meistern“ hatte man uns beigebracht.

In den Ferien durfte ich zu meinen Großeltern in die Großstadt und das war richtig klasse. Mein Opa nahm mich immer mit bei seinen täglichen Erledigungen und besuchten Tanten und Onkeln regelmäßig. In dieser Großstadt war aber auch immer was los. Mein Onkel, er war der jüngste Bruder meiner Mutter und nur 1 Jahr älter ich, unternahm viel mit mir und nahm mich auch überall mit.

Einmal nahm er mich zu einem Rock`n´Roll Festival mit. Hier waren viele Paare, welche auf diese Musik tanzte und auch sehr schöne Figuren machten. Für mich war das was ganz Neues. Die Musik gefiel mir richtig gut, aber Tanzen war damals nicht so mein Ding, ich war ja auch noch zu jung dafür.

Nach diesem Jahr im Internat kam ich zu meinen Eltern zurück und machte hier den Schulabschluss. Für meine Eltern war klar, nach der Schule war eine Lehre in einer Fabrik angesagt. „Ein Metall-Beruf bietet für die Zukunft gute Chancen“ – sagte mein Vater - und so suchte mein Vater für mich eine Lehrstelle aus. Ich war nicht traurig darüber, denn ich hatte keine Ahnung was ich werden wollte.

 

Doch,… Als Kind wollte ich eine Zeit lang Arzt werden. Meine Mutter meinte aber immer wieder, dazu müsse man ein langes Studium absolvieren und koste viel Geld. Mein Vater besorgte mir also eine Lehrstelle in der Nähe von seiner Arbeitsstätte. So fing ich die Lehre an, war fleißig und es machte mir sogar viel Spaß. Ich dachte als junger Mensch, die 3 und 1/2 Jahre sind ja so lang und gehen nie vorbei. Nach dem 2. Lehrjahr wuchs aber bei mir die Neugierde für Technik und ich wollte immer mehr über technische Verarbeitung und Maschinen wissen.

Ein wichtiges Ereignis gab mir den maßgeblichen und wichtigen Impuls, weswegen ich später auch studieren sollte: Eines Tages beobachtet ich wie mehrere Mitarbeiter aus Konstruktion und Entwicklung, welche an einer großen Presse versammelt waren und probierten verschiedene Platinen-Ausschnitte am Stufenwerkzeug aus. Immer wieder wurde die Platine in ihrer Geometrie leicht verändert und neu ausprobiert. Ich machte mir so meine Gedanken und fragte mich: warum kann die Platine in seiner Grundform nicht genau berechnet werden? Es sind doch Ingenieure, studierte Menschen und sind nicht fähig die Platinen-Geometrie zu berechnen (sagte ich zu mir)? Ich will lernen, wie man die Platinen-Geometrie berechnen kann.

Diese und andere technische Fragen waren dafür verantwortlich, dass ich darauf hin das Fachabitur über den zweiten Bildungsweg absolvierte und gleich drauf auch mit dem Studium an der Technischen Hochschule startete. Als Kommilitone lernte man sich untereinander näher kennen und es stellte sich heraus, dass drei weitere Kommilitonen aus meiner näheren Umgebung kamen. So fuhren wir zu viert mit einem Auto zur Technischen Hochschule und sparten Fahrtkosten.

Meine Eltern waren ganz normale Arbeiter, unterstützten mich aber finanziell, soweit sie konnten. Das reichte aber nicht aus und so arbeitete ich samstags und in den Schulferien in einer Schlosserei. Ich hatte damals ein eigenes Auto und eine Freundin und dazu reichte die Unterstützung meiner Eltern nicht ganz aus. So hatte ich jede Woche ein festes Einkommen und das verdiente Geld in den Ferien auch schon für einen Urlaub im Sommer. Somit war das Studium gesichert und konnte meine Ausgaben abdecken.

Zum Beginn des letzten Semesters passierte noch folgendes: zu viert hatten wir das Studium begonnen und unser Ziel war es, das Studium in der „regulären Studienzeit“ zu absolvieren. Doch wir waren zu unterschiedlich und so geschah es, dass eines Tages meine drei Studienkollegen zu mir nach Hause kamen und mich davon überzeugen wollten, dass es doch zu viel sei mit den ganzen Klausuren, Gruppenarbeiten und Diplomarbeit.

 

Besser und vernünftiger wäre es doch wohl noch einen Semester dranzuhängen, um es in Ruhe und in zwei Stufen zu erledigen. Ich hörte mir eine Weile ihre Argumente an und sagte dann: „Geht alle nach Hause und bringt mir alle Unterlagen, die ich benötige, um alleine meinen Abschluss zu machen. Ich werde es auch ohne euch schaffen, ihr könnt ja noch ein Semester dran hängen, ich nicht“.

Es war mein fester Wille und ich wollte es ganz einfach für mich machen und mir beweisen, dass ich das schaffen kann, wenn ich es ganz fest will.

Das Ziel liegt doch zum Greifen nahe und ich sah es vor mir. Ein Kommilitone war verheiratet und seine Frau verdiente das Geld zum Leben. Die anderen zwei waren ledig und nicht verbunden. Ich war auch noch ledig, aber schon verbunden. Der finanzielle Aspekt spielte für mich schon eine große Rolle.

 

Jeden Samstag, ging ich in einer Schlosserei arbeiten, um mir etwas Geld zu verdienen. Das Auto, die Freundin und die Disco kosteten schließlich Geld. Für mich war klar: „Wir schaffen das gemeinsam“ und nur durch meine Hartnäckigkeit hatten wir dann doch alle gemeinsam den Abschluss geschafft.

Inzwischen waren wieder ein paar Jahre vergangen und ich hatte meine zweite Arbeitsstelle in der Entwicklung und Konstruktion eines größeren Betriebes. Die Arbeit war abwechslungsreich und trotzdem verspürte ich eine gewisse „Unzufriedenheit“. Das Leben muss auch noch etwas anderes bieten als nur die Arbeit und Familie. Eines Tages, ich war so Ende zwanzig, lass´ ich in der Tageszeitung eine Anzeige: „Nebenberufliche Tätigkeit zu vergeben“.

Ich rief da an und bekam einen Termin für den übernächsten Tag, in den frühen Abendstunden. Ohne genaue Details zur Tätigkeit zu kennen, ging ich voll motiviert zum vereinbarten Termin. Man teilte mir am Telefon mit, dass alle Informationen beim persönlichen Gespräch mitgeteilt werden.

Ich stand am Eingang des Empfangsraums und sah viele Menschen gemischten Alters. Am Empfang war eine nette Dame, welche meine Personalien aufnahm und mich nach den Namen in der Anzeige fragte. Ich gab die Informationen und wurde etwas später mit dieser Person bekannt gemacht. Es war ein Mann, etwa in meinem Alter und er zeigte mir die Räumlichkeiten des Centers.

 

Danach bekam ich ein Gespräch mit einem Herrn der Geschäftsleitung. Dieser machte mir meine Verdienstmöglichkeiten klar und buchte mich für ein Wochenendseminar fest ein. An diesem Seminar sollte ich alles über das Unternehmen kennenlernen und wie man seine eigene Verkaufsorganisation aufbaut. Gut, dachte ich, kann ja nicht schaden etwas Neues kennenzulernen. Eine Entscheidung sollte ich nach dem Seminar treffen, wenn alle Informationen und Möglichkeiten dargelegt und verstanden sind.

Das Wochenende war voller Spannung und Motivation. Für die Produkte zeigte ich nicht so großes Interesse, umso mehr für das Firmenkonzept und die Möglichkeiten der Weiterbildung im Unternehmen. Am Ende des Seminars hatte ich noch ein Gespräch mit jemand aus der Geschäftsleitung, um über eine Zusammenarbeit zu sprechen. Ich sagte zu und unterschrieb einen Verkaufsleiter-Vertrag. Ich war innerlich bereit, etwas Neues zu starten und eine Portion Risikobereitschaft einzubringen. Man muss auch mal etwas riskieren, redete ich mir positiv ein, obwohl mir nicht ganz klar war, was alles auf mich zukommen sollte.

 

Nach dem Besuch der Schulungen fing ich an, Beauty-Partys zu organisieren und Mitarbeiterinnen für den Verkauf zu suchen. Es waren gute Produkte und so war der Verkauf leichter als ich dachte.

Am Anfang lief es gut an und alle waren sehr motiviert. Danach suchte ich auch selbst Verkaufsleiter, baute ein eigenes Team auf und wurde zum Organisationsleiter angehoben.

Die nebenberufliche Tätigkeit erforderte doch sehr viel Zeiteinsatz, überwiegend am Abend und an den Wochenenden. Wir bekamen noch zusätzliche Trainings bezüglich Persönlichkeitsentwicklung und Mitarbeiterführung. Wir wurden mit Literatur für Motivation und positives Denken vertraut gemacht. Manchmal begannen die Trainings spät am Abend und so wurde es öfters mal sehr spät. Trotzdem war ich sehr froh, dieses andere „Denken“ zu erfahren, wusste aber nicht, wie ich dieses Wissen für mich und meine Zukunft nutzen sollte.

Nach einigen Monaten war ich dann so motiviert, dass ich es dann hauptberuflich machen wollte und meine „sichere Anstellung“ kündigte. Mit eher wenig Erfolg verbrachte ich weitere Monate im Center und führte selbst Schulungen durch.

 

Die „Angst“ vor fremden Menschen zu sprechen wurde mir an einem Samstagmorgen genommen. Der Centerleiter kam 5 Minuten vor Beginn der Schulung zu mir und sagte: Sie sprechen heute den Pre-Talk. Ich war natürlich sehr nervös und meine Knie hatten ganz schön gezittert. Dieses „Üben“ vor Menschen hatte mir aber mehr und mehr Selbstbewusstsein gegeben, das war ja auch das Ziel und die Aufgabe des Centerleiters. Danach hatte ich keine Angst mehr vor fremden Menschen zu sprechen oder frei vorzutragen.

 

„Tue die Dinge, die du fürchtest, und tue sie so lange, bis du keine Angst mehr davor hast. Dann bist du Meister über dein Schicksal geworden“

                              Von William Penn Patrick

 

Wieder vergingen ein paar Monate und eines Tages sagte der Centerleiter zu mir, er habe mich an ein sehr spezielles Managementtraining angemeldet. Wir waren zu zweit aus unserem Center und ins gesamt waren es 12 Anwärter auf eine Führungsposition. Man sagte uns, dass jeder von uns für das Seminar je 3 Paar rot und weiß geringelte Socken benötige. Also machten wir uns auf und unsere Konzentration war auf die Socken gerichtet. Das war natürlich eine Ablenkung unserer Gedanken, um uns auch die Angst vor dem Seminar zu nehmen.

Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten, wurden wir aufgefordert, Uhren und elektronische Geräte abzugeben. Kurz danach ging es entspannt zum Abendessen (es war ca. 18:00 Uhr). Hier erhielten wir ein leichtes Menü, das dauerte auch nicht so lange und danach sollten wir uns schlafen legen.

 

Ich hatte kein Zeitgefühl als ich per Telefon geweckt wurde, mit der Aufforderung, in 15 Minuten zu einem mit Namen benannten Raum zu erscheinen. Das Seminar begann mit den Kursregeln, welche wir strikt einhalten mussten. Hier wurden wir sehr intensiv bezüglich Einstellung geschult und lernten, wie jeder von uns sein Unterbewusstsein trainieren kann.

Wir erfuhren wie und durch was wir geprägt worden sind, wie man negative Gedanken ins positive umwandeln kann und auch wie persönliche oder familiäre Probleme zu lösen sind.

Auf das Lösen von privaten Problemen war die Geschäftsleitung sehr bedacht. Sie wussten genau: Probleme verbrauchen viel innerliche Energie und lenken im Beruf ab. Also wurden Probleme offen besprochen und Lösungen ausgearbeitet. Teilweise mit außergewöhnlichen Methoden wurde hier auf jeden von uns eingegangen. Jeder hat von Jedem etwas gelernt, ob an der eigenen Einstellung, am Verhalten oder am Umgang mit anderen Menschen. Alle Teilnehmer waren froh, das Seminar erfolgreich absolviert zu haben und wieder abreisen zu können.

 

Vieles hatte ich wirklich erst viel später verstanden. Ich hatte mich nämlich des Öfteren gefragt: warum komme gerade ich in den Genuss so viele wunderbare Sachen zu hören? Warum habe ich von all diesen Sachen vorher nie etwas gehört? Es sind ganz einfach gesagt unsere „Antennen“, welche wir ausstrecken oder auch nicht. Entscheidend ist unser emotionaler Zustand in den vergangenen Wochen oder Monaten, welcher uns in eine, sagen wir „Empfangsbereitschaft“ versetzt.

 

Ich hatte mir keine Gedanken machen wollen, ob das jetzt ein „seriöses“ Unternehmen ist oder nicht. Sondern wollte einfach mal was anderes kennenlernen und dann entscheiden.

Mit meinem Leben war ich ja nicht ganz zufrieden und wollte etwas „Veränderung“ hereinbringen. Eine Veränderung im Leben kann nicht schaden, dachte ich. Dass sich aber mein Bewusstsein so stark zum positivem verändern würde, hatte ich mir nicht vorstellen können. Mich hatte damals das Schulungskonzept sehr stark angesprochen, es waren eben neue Sachen für mich.

Manchmal wurden uns Kassetten vorgespielt z.B. Das Gesetz von Ursache und Wirkung, von Earl Nightingale(*1) oder aus Büchern vorgelesen z.B. Denke nach und werde Reich, von Napoleon Hill(*2) oder z.B. Die Macht ihres Unterbewusstseins, von Dr. Joseph Murphy(*3) und vieles mehr. Diese drei Herren haben eine positive Veränderung meines Geistes bewirkt und mein Leben komplett verändert. Diese drei Bücher wurden zu meiner „Bibel“ und wenn ich heute noch manchmal etwas negativ gestimmt bin, schlage ich eins dieser Bücher auf und lese mehrere Seiten.

Das stimmt mich jedes Mal wieder positiv und das Leben geht weiter. Später kam noch das 4. Buch: Deutung und Bedeutung der Krankheitsbilder, von Thorwald Dethlefsen und Ruediger Dahlke(*4).

Alle Kursteilnehmer erhielten eine Probezeit zur Bewährung an einem zugewiesenen Standort und mussten sich nach 3 Tagen beim Centerleiter melden. Also fuhr jeder erstmal nach Hause und dann ins entsprechende Center. Dort wurde die Übergabe vom Vorgänger vollzogen und ich übernahm auch sein Appartement etwas außerhalb der Stadt. Das Appartement war möbliert mit einer kleinen Küche, Wohnzimmer mit Bett und ein Bad mit Dusche. Fernseher und Radio waren keine vorhanden.

Ich dachte: OK, bin sowieso jeden Tag ca. 15 Stunden im Center und brauche die Wohnung eigentlich nur zum Schlafen.

Die täglichen Arbeiten im Center waren mir ja schon bekannt und so begann ich am nächsten Tag gleich mit den Tätigkeiten. Tagsüber waren es mehr administrative Tätigkeiten und Mitarbeitergespräche zu erledigen und abends waren es Kundengespräche und Schulungen.

In den Schulungen habe ich das meiste gelernt. Hier wurden einzelne Themen behandelt, aber auch spezielle Training zur Persönlichkeitsentwicklung. Ein Lieblingsthema von mir, und auch heute noch mein Favorit ist: Einstellung, im Sinne von Haltung.

Die Haltung im Leben zu sich selbst, zu anderen Menschen oder zu Ereignissen ist entscheidend dafür, ob etwas gut ist und gelingt oder schlecht ist und missglückt. Und hier sind wir auch schon bei unserem Thema Gesundheit, denn die Einstellung zu Krankheiten oder „Kranksein“ insgesamt ist entscheidend, ob wir krank werden oder nicht. Warum, werden Sie jetzt berechtigterweise fragen!

Um diese Frage zu beantworten, müssen Sie erst ergründen, wodurch und vor allem wie ist ihre Einstellung entstanden. Niemand kennt ihren Lebenslauf besser als Sie selbst und deshalb kann ihnen auch keiner wirklich helfen; es sei denn, Sie lassen die Analyse zu und gehen tief und unvoreingenommen drauf ein. Und jetzt fangen Sie an, sich zu erinnern, ob Sie sich bei folgenden Inhalten wiederfinden.

 

Mir wurde immer bewusster, dass bereits bei meinem Vater die „Antennen“ auf „Empfang“ standen und auch er eine Veränderung im Leben damals suchte. Er hatte auch den Mut gehabt, in ein fremdes Land zu gehen, mit einer neuen Sprache und sein Leben mit seiner Familie neu aufzubauen.

Plötzlich verstand ich besser, warum mein Leben so abgelaufen war und auch warum diese „Unzufriedenheit“ in mir steckte. Ich sah vor meinen Augen, wie sich mein Leben positiv ändern könnte. Ich muss doch nur meine geistige Haltung, meine Einstellung ändern, dachte ich.

Aus eigener Erfahrung weiß ich aber, dass eine geistige Veränderung nicht von heute auf morgen geändert werden kann. Es bedarf viel Training, Glaube und Eigendisziplin in der Vorgehensweise und Denken.

 

Als Kind wird man in erster Linie von den Eltern geprägt und geleitet. Mach das, mach jenes, du musst es so machen, nein, das darfst du nicht. Das Wort „NEIN“ ist das erste Wort, das ein Kind wirklich „begreift“. Was Eltern sagen, wie Sie denken und vorleben hat einen großen Einfluss auf uns Kinder und es wird im Unterbewusstsein des Kindes gespeichert. Zuerst sind die Eltern unsere großen Vorbilder, später ist es die Erzieher(innen) im Kindergarten, dann sind es die Lehrer(innen) in der Schule, sowie andere Erwachsene aus Vereine oder andere Institutionen. Das - Sehen, Hören und Lesen - prägen unsere Gedanken und Gefühle. Die positive oder negative Beeinflussung bestimmt unser späteres Denken und Handeln. Ich behaupte, dass die meisten Kinder einmal den Traum oder die Vorstellung hatten, was Sie später mal werden wollen.

In den wenigsten Fällen gelingt es ihren Traum wahrzumachen, warum? Du hast nicht das „Zeug“ dazu, du bist dafür nicht geeignet, das Studium ist sehr schwierig und kostet zu viel Geld, das können wir uns nicht leisten, lerne lieber einen anständigen Beruf, du musst auch später eine Familie ernähren, usw.

Da fällt mir eine kleine Geschichte ein. In einer großen, leeren Halle, stellen Gehirnforscher einen Stuhl mitten im Raum auf. Die Forscher bringen einen 8-jährigen Jungen herein und verlassen die Halle. Das Kind schaut sich in der Halle um, setzt sich nach kurzer Zeit auf den Stuhl und bleibt für eine Stunde sitzen. Nichts passiert.

Im zweiten Versuch bringen die Forscher einen ganzen Berg Pferdemist inmitten der Halle und bringen einen anderen Jungen in die Halle. Das Kind läuft mehrmals um den Misthaufen herum, fängt an zu spielen und wühlt im Mist herum. Nach einer Stunde gehen die Forscher in die Halle und fragen den Jungen, was er den mitten im Pferdemist mache. Der Junge antwortete: „Wo so viel Mist ist, muss doch das Pony irgendwo versteckt sein“.

 

Ja, es liegt wirklich an der Erziehung und zeigt genau eins: dass das „wie“ und das „was“ wir im Kindesalter lernen und erfahren, die Deutungen und Bedeutungen von Handlungen entscheidend für unser späteres Handeln und Wirken ist. In den ersten 4 Jahren unseres Lebens wird die Basis unser späteres Verhalten und Handeln festgelegt.

 

Warum ist diese Zeit so wichtig und wie sieht es mit unserem Charakter aus? Mancher Psychologe sagt, dass unser Charakter bereits in den ersten 2 Jahren geprägt wird. Im Kindergarten hat man als Kind ja auch noch Spaß, darf mit anderen Kindern spielen und basteln. Später, in der Schule, muss man sitzen bleiben und gehorchen. Aufmerksam zuhören und nicht dazwischen reden. Wenn man reden möchte, meldet man sich per Handzeichen und wartet bis man aufgefordert wird zu reden.

Man wird in den Schulen zu Disziplin, Ordnung und Fleiß erzogen. „Hat auch einen berechtigten Grund, den Disziplin, Ordnung und Fleiß bilden die Grundlage fürs Leben“ werden Sie sagen.

Ja, die Frage hier ist: wie bringt man es dem Kind bei und wie wird es im Elternhaus vertieft oder gar gefördert. Das Elternhaus bestimmt auch in den meisten Fällen die berufliche Richtung des Kindes. Meistens ohne sich mit den Neigungen und Fähigkeiten des Kindes näher beschäftigt oder analysiert zu haben. Mit dem Schulabschluss folgt für die meisten eine berufliche Ausbildung in Form einer Lehrausbildung in einem Betrieb, Behörde oder Dienstleistung, meistens vom Elternhaus ausgewählt oder vermittelt. Und auch hier erhält die Person ein Höchstmaß an qualifiziertem Fachwissen, gute Ratschläge und manchmal auch etwas Persönlichkeitsentwicklung. Mit dem Lehrabschluss in der Hand ist der Zeitpunkt gekommen, das eigene Leben selbst in die Hand zu nehmen und endlich eigene Entscheidungen zu treffen.

 

Ich hoffe, Sie können meine Gedanken folgen und auch zustimmen, dass sowohl das Kind als auch ein junger Mensch bis hier keine eigene Entscheidung getroffen hat. Das kann es auch nicht, da es nie gelernt hat, Entscheidungen selbst zu treffen. Alle Entscheidungen wurden von anderen getroffen.

 

In den meisten Fällen lernt man dann einen netten Partner kennen, heiratet, bekommt Kinder und gründet eine eigene Familie. Im Beruf setzt man sich ein, strebt nach Erfolg und auch nach Anerkennung. Denn Anerkennung ist etwas, wonach der Mensch dringend sucht und auch im Leben braucht.

Nach einigen Jahren spielen sich aber sogenannte „Routinen“ im Leben ein und es entsteht „Zufriedenheit“. Bitte nicht falsch verstehen.

 

Eine gewisse „Zufriedenheit“ im Leben mag ja ganz in Ordnung sein und ist gut für die Seele. Auf der anderen Seite bedeutet diese „Zufriedenheit“ auch „Untätigkeit“. „Mir geht es doch eigentlich gut, habe eine tolle Familie und einen guten Arbeitsplatz.

Wir können uns eine schöne Wohnung leisten und ein schönes Auto haben wir auch“. „Ich bemühe mich gesund zu leben, mache Sport, rauche nicht, trinke nicht übermäßig, nehme keine Drogen, habe eine gute Arbeitsstelle und sorge mich um meine Familie, mir geht es doch eigentlich gut“. So denken 95 % aller Menschen und ist auch nicht verwunderlich. Wir haben nichts anderes von unseren Eltern und die wiederum von ihren Eltern und Großeltern gesehen und erfahren. Es wurde sozusagen von Generation zu Generation weitergelebt.

 

Man darf aber seinen Eltern keinen Vorwurf machen, Sie haben es nicht anders erfahren und nicht besser gewusst. Viele Menschen sind willig, fleißig und ausdauernd, sind bereit sich in der Arbeit stark einzusetzen, wollen ihrer Familie etwas Besseres bieten und trotzdem sind es nur 5 %, welche Erfolg, Gesundheit und Ausgewogenheit besitzen. Warum ist das so? Wir haben doch vieles im Laufe unseres Lebens gelernt.

In der Realität sind es wirklich nur 5 % der Menschen, die sich selbst helfen können und finanziell unabhängig sind. Diese Menschen haben gelernt eine andere Einstellung zu sich selbst, zu Krankheiten und ihrem Umfeld gegenüber zu entwickeln. Ich wäre bestimmt nicht in den Genuss gekommen, dieses andere „Denken“ zu erlernen, wenn ich nicht diese Anzeige in der Zeitung damals gelesen hätte. Man weiß eben nicht, was im Leben auf einem zukommt und ob man auch die Zeichen erkennt.

Ein altes Sprichwort sagt: „Wer allein nur die Theorie liest und davon spricht, wird immer nur die halbe Wahrheit erfahren“. Ich habe mein Leben geändert und es war das Beste, was mir passieren konnte.

 

 

 

 

Kapitel 2      Die Einstellung

Die meisten Menschen denken gar nicht über ihre innere Einstellung nach. Sie reagieren nur auf äußere Einflüsse und geben damit die Kontrolle über ihre Situation an andere ab. Aber eine Tatsache ist: wie Du Dich fühlst, bestimmt Dein Leben! Und darüber solltest Du selbst bestimmen. Deine Einstellung reflektiert in der Regel auf Dich zurück. Wenn Du negativ bist, wird sich das in vielen Missgeschicken ausdrücken. Warum gehen wohl so viele Dinge gerade am Freitag den 13. schief? Weil einige Menschen mit dieser Einstellung den Tag beginnen. In der Regel erfüllen wir unsere eigenen Erwartungen. Du beeinflusst Deine Lebensqualität mit Deiner Einstellung! Die gute Nachricht ist, dass Du Deine Einstellung selbst kontrollieren und jederzeit ändern kannst.

Earl Nightingale(*1) spricht in seinen Vorträgen über ein „Zauberwort“: „Das Zauberwort hießt Einstellung im Sinne von Geisteshaltung“. Die Geisteshaltung wird als die vorherrschende Einstellung oder Stimmungslage definiert, und unser Verhalten, unsere Gefühle bzw. unsere Stimmung entscheidet darüber, welche Verhaltensweisen, Gefühle und Stimmungen uns von anderen entgegengebracht werden und die in einem beträchtlichen Ausmaß unsere Erfolge oder Misserfolge bestimmen. Somit entscheidet unsere Einstellung dem Leben gegenüber, was wir vom Leben wieder zurückerhalten.

Alles im Leben entspringt dem Gesetz von Ursache und Wirkung(*1). Eine gute Einstellung bedingt gute Erfolge, eine schlechte Einstellung bedingt schlechte Erfolge, also Misserfolge oder Krankheiten. Alles, was wir sagen oder tun wird eine Wirkung hervorrufen und diese Wirkung wird wieder eine Auswirkung hervorrufen.

Deshalb schaffen es nur 5 % aller Menschen ein erfolgreich und finanziell unabhängiges Leben zu führen. Nun, die Einstellung ist der Grundpfeiler für alle unsere Handlungen, Gefühle und Stimmungen in alle Lebensphasen. Denn diese Handlungen, Gefühle und Stimmungen erzeugen bei unseren Mitmenschen wiederum Handlungen, Gefühle und Stimmungen uns gegenüber und zu anderen Mitmenschen.

Also bestimmen Sie durch ihre Einstellung und Haltung, wie sich andere Menschen zu ihnen verhalten. Sie strahlen unbewusst diese positive oder negative Einstellung zu ihren Mitmenschen aus. Ein Mensch mit einer negativen Einstellung zum „Lernen“ wird nie besser lernen können. Nur wenn dieser Mensch seiner Einstellung dem „Lernen“ gegenüber ändert, wird er besser lernen können. Alleine die innere Einstellung zu haben das Ziel nicht erreichen zu können, wird es uns nicht erreichen lassen, bevor wir es begonnen haben. Eine zufriedene Person strahlt Zufriedenheit aus, ein negativer Mensch zieht magisch das Negative an sich. Wo das positive erwartet wird, wird es sich auch einstellen.

Aus irgendeinem Grund meinen wir „Unwandelbar“ zu sein und nehmen es auch so als gegeben hin. Wir sind für eine Änderung, unsere Haltung und Einstellung im Leben nicht offen. Wir glauben, dass das, was wir erreicht haben, ein Geschenk des Schicksals ist und machen uns deshalb keine weitere Mühe uns neue Ziele zu setzen. Für mehr, als das, was wir haben, glauben wir nicht gewachsen zu sein. Was wir vom Leben empfangen, was wir vollbringen oder auch nicht vollbringen ist das Ergebnis unserer Haltung, unserer Einstellung dem Leben gegenüber.

 

Die meisten Menschen haben eine abwartende, eine zweifelnde Einstellung zu sich selbst und damit auch dem Leben gegenüber. Die Haltung, die Einstellung ist ursächlich für die Wirkung eines Menschen, für seine Ausstrahlung.

Betrachten Sie für einen Moment erfolgreiche Menschen: Sie erwarten im Leben mehr Erfolge und wenige Misserfolge zu haben. Sie haben eine positive Einstellung und nehmen einen Misserfolg nicht so tragisch, weil Sie wissen, dass wieder ein Erfolg kommen wird. Erfolgreiche Menschen findet man in allen Bevölkerungsschichten, Menschen mit hoher und niedriger Intelligenz, solcher mit guter und weniger guter Schulbildung, aber eines haben Sie gemeinsam: Sie erwarten vom Leben mehr gutes als schlechtes, Sie erwarten oft Erfolg zu haben und wenig Misserfolg. Und das ist eine fundamentale Tatsache.

Das ist ein unumstößliches Gesetz. Es sind die Menschen mit der richtigen Einstellung. Es ist diese Erwartungshaltung im Leben, die besagt: Was ich erreichen will, werde ich auch erreichen.

„Das ist ja gut und schön“, werden Sie sagen. „Vielleicht trifft das für den beruflichen Erfolg ja wirklich zu - aber für Krankheiten“? Eine Krankheit, ein Unfall oder ein Misserfolg will uns immer etwas sagen. In den meisten Fällen war der Weg, den man gegangen ist, die Handlung, die man vollzogen hat, die Wörter, die man ausgesprochen hat oder die Gedanken, die man hatte, nicht die richtigen.

Nachdem ich die Wandlung meiner Einstellung vollzogen hatte, kam die Wandlung der Krankheitsbilder. Die Wandlung meiner Einstellung war mir „relativ“ einfach gefallen. Ich hatte 8 Monate lang weder Fernseher noch Radio noch Zeitung.

Negative Nachrichten hatte ich nicht gehört oder komplett ignoriert. Ich wollte kein negativer „Müll“ in meiner „Festplatte“ mehr aufnehmen. Auch bei mir war das Verlangen vorhanden, mich an Erinnerungen oder Erlebtes zu erfreuen. Solange es sich um positive Erinnerungen handelt, kann man es auch zulassen. Der Mensch schöpft viel Energie aus seinem positiven Erlebnisse. Ich hatte lieber den größten Teil meine Freizeit mit lesen oder Wandern verbracht. Bei der Arbeit hatte ich versucht das gehörte (negative) nicht bewusst aufzunehmen oder nicht darüber nachzudenken. Die Welt war halt so, Punkt.

Für die Wandlung der Krankheitsbilder hatte ich mehrere Jahre gebraucht. Die Wandlung der Krankheitsbilder ist deshalb so schwierig, weil die früheren Prägungen und Gewohnheiten sehr tief sitzen. So war es für mich ganz normal, dass man im Frühling oder Herbst leichte „Grippe Symptome“ hatte und deshalb zum Arzt ging und eine Krankmeldung für den Arbeitgeber erhielt. In der Arbeit sprachen viele Kollegen von diesen Wetteränderungen, welche für den Körper nicht so gut sein und sowieso momentan ein Grippevirus unterwegs sei.

Vielleicht trifft mich der Grippevirus auch! Die Antennen waren also schon mal ausgefahren, für alle Fälle. Man war ja „krank“ und jeder hatte dafür Verständnis. Hatte man ein Arm oder Bein beim Sport oder zu Hause gebrochen, dann war die Krankmeldung auch schon mal 4 oder 6 Wochen. Man hatte ja einen Unfall gehabt. Bei einem Verkehrsunfall war das ähnlich. Man war so lange krank, bis die ganze Arbeitsleistung wieder hergestellt war. So war auch meine Einstellung, damals.

 

Jetzt soll ich für meine Krankheit verantwortlich sein? Ja, indirekt schon. Ich habe ja auch viele Sachen zugelassen, nichts dagegen getan, und meine Probleme nicht gelöst, sondern nur vor mich her gezogen. Mein Kopf hatte meinem Körper einen Grund gegeben, um „Krank“ zu sein, eigentlich um über eine Lösung in Ruhe zu denken.

Ich hatte Zweifel an der Bedeutung mancher Krankheitsbilder. Ein Autounfall, für den ich nichts kann, weil ich ihn nicht verursacht habe? Ich fahre immer mit Rücksicht und Vorsicht. Eine Krankheit, die mich über Nacht heimsucht? Wieso werde gerade ich von einer Krankheit befallen? Ja, bis genau zu dieser Zeit, als ich eines Morgens meine Socken nicht mehr anziehen konnte und ich mich bei mehreren Ärzten in Behandlung befand und es durch die Behandlung nicht besser wurde. Als ich dann die Deutung des Krankheitsbildes im Buch las: „Du trägst die ganze Last der Welt auf deinen Schultern und das drückt auf deiner Wirbelsäule. Ändere dein Leben grundlegend und du wirst von deinen Schmerzen befreit sein“ war mir klar, die Wandlung muss jetzt abgeschlossen werden.

Die Deutung hatte genau den wunden Punkt getroffen oder anders gesagt: Die Wahrheit ist schwer zu verdauen und tut weh, wie so oft im Leben. Ich hatte nicht bemerkt, dass etwas Privatleben auch ein „Ruhepol“ und „Energiequelle“ sein kann. Natürlich kommt auch hier die positive Einstellung zutage. Die Arbeitsbelastung oder die vielen Stunden in der Firma war nicht das Problem. Es war mein Privatleben, das seit langen nicht mehr in Ordnung war. Ich war durch die Krankheit gezwungen worden, endlich eine Entscheidung zu treffen und es auch umzusetzen.

Die meisten Menschen haben Angst, eine Entscheidung zu treffen und ihr Leben zu ändern. Deshalb sind Menschen auch dauerhaft krank oder das Leiden kommt immer wieder. Die meisten Menschen denken auch nicht daran, dass Sie selbst schuld für ihr Leiden sind. Niemand hat es ihnen gesagt und in der Regel wollen Sie auch gar nicht hören. Für eine eigene Schuldanerkennung sind nur wenige bereit und hier liegt eine fundamentale Tatsache. Auch hier glauben die meisten, dass das Schicksal uns entweder mit Gesundheit segnet oder Krankheit bringt. Wir überlassen das lieber unseren Ärzten, denn die haben schließlich das Fachwissen, um Menschen zu heilen! Aber warum ist das so?

 

Nun, das ist eindeutig Teil unserer Erziehung und die Wurzeln liegen in unserer Kindheit. Unsere Eltern, Großeltern, Verwandte, Bekannte, Nachbarn, alle, mit denen man im Leben bisher zu tun hatte, sind zum Arzt gegangen, wenn sie krank waren. Sie hatten nichts anderes gekannt oder andere Meinungen über „Alternativen“ gehört, zumindest nicht bewusst. Und wenn jemand über das Thema sprechen wollte, hatten Sie nicht bewusst zugehört und auch nicht daran geglaubt.

Die „Antennen“ waren auf dieses „Andere Thema“ nicht ausgerichtet. So sind wir Menschen, wir sind das Produkt unserer Erziehung und Erfahrung. Letztendlich sind wir für eine Änderung nicht offen und klammer uns an unser gewohntes Leben und wissen aus den Erfahrungen. Unsere Einstellung zu ändern, sind wir nicht bereit.

 

Aber warum sind wir nicht bereit, unsere Einstellung zu ändern? Wann in unserem Leben wird die Einstellung geprägt? Werden Sie berechtigterweise fragen.

Hierzu steigen wir etwas tiefer in die Psyche des Menschen. Die psychologische Literatur, die sich mit der Verhaltensforschung beschäftigt, ist sehr zahlreich und wird umfangreicher von Jahr zu Jahr.

Wie verhält sich der Mensch und warum verhält er sich so wie er sich verhält? Was veranlasst den Menschen so zu handeln wie er handelt. Warum lebt er so, wie er lebt? Was motiviert den Menschen überhaupt Ziele zu erreichen und wieso erreicht er Sie. Auf alle diese sehr schwierigen und komplizierten Fragen gibt es keine umfassende Antwort, die mit einem Satz die wesentlichsten Dinge treffen würde.

Aber grundsätzlich gibt es eine bestimmende Kraft, die uns motiviert, jeden einzelnen von uns, es ist die Wahl unserer Umgebung. Einige Menschen treffen ihre Wahl bewusst, aber ich glaube und wir können sagen, dass das in allgemeinem nicht zutrifft. Die Mehrzahl der Menschen trifft keine Wahl von sich aus, sondern sie lebt in einer Umgebung, die rein zufällig ihre ist. Die überlassen sich in dieser Frage dem Zufall oder lassen sich von ihr prägen, diese Umgebung wird diesen Menschen ihren Stempel aufdrücken und der hält ein Leben lang. Der Mensch ist das Produkt seiner Umgebung, so sagt der Volksmund und wie recht hat er. Aber wodurch entsteht es?

 

Nun, lassen Sie uns das Leben einen Durchschnittsbürger unserer westlichen Welt analysieren, obwohl wir genau wissen, dass es kein Durchschnittsbürger gibt, da jeder Mensch anders ist. Von seiner Geburt an bis etwa dem 20. Lebensjahr wird er von seinen Erziehungsberechtigten angehalten, das zu tun, was ihm gesagt wird.

Da das Kind noch keine Entscheidungen treffen kann, zwingt man ihm, die Entscheidungen anderer zu befolgen - es hat sich „anzupassen“. Dieser Vorgang ist ebenso frustrierend für die Zöglinge, wie er bequem ist für die Erzieher. Es gehorcht also seinen Vorbildern.

Die Erzieher formen das junge Wessen gleich einen „Töpfer“ der seinen Ton formt, nach seiner Vorstellungen. Das Kind spricht so wie seine Eltern, denkt so wie seine Eltern, was Sie für schlecht hielten, glaubt es auch für schlecht halten zu müssen, das Kind wächst mit der gleichen Religion auf und wahrscheinlich auch mit der gleichen politische Gesinnung. Die gleichen tief verwurzelten Vorurteile wird das Kind in seiner Vorstellungswelt vorurteilslos integrieren.

Später in der Schule werden andere Kinder zu seinem Vorbild. Es wird im Gruppen empfinden, ihnen nachzueifern trachten. Es lacht über die gleichen Dinge wie Sie, es wird die gleiche Verhaltensweise an den Tag legen. Alle Heranwachsenden tragen in sich den starken Wunsch von Anderen als beliebt und geachtet behandelt zu werden und grundsätzlich gehört das auch zu unserem Leben.

In einer Gruppe empfindet der junge Mensch das besonders stark und er wird versuchen, schon in äußeren Merkmalen seinem Gruppenbewusstsein gerecht zu werden und darüber hinaus um emotionale und rationale Anerkennung bemühen. Es wird geradezu zu einem Lebensnotwendigen verlangen, so zu sein wie die Anderen. Er wird die gleiche Kleidung tragen wollen wie die Anderen, sich auch äußerlich einem Massentrend, eben der Mode hingeben.

Wenn alle lange Haare tragen, wird auch er lange Haare haben wollen und er befolgt hier nicht so sehr einen „Führer“, sondern mehr der Menge in seinem Identifizierungsprozess, denn die Idole passen sich wiederum mehr den Erwartungen an.

Für einen jungen Menschen ist das alles nur zu natürlich. Er hatte noch gar nicht die Erfahrung und auch nicht die Kraft, Entscheidungen für sich allein zu treffen. All das ist erst nur Orientierung, er muss sich erst zu Recht finden.

Nach der Schule absolviert nun der junge Mann seinen Wehrdienst (als es noch Pflicht war). Auch hier die Anpassung, die auch hier von ihm gefordert wird, in Reih und Glied. Sollte er eigenständige Persönlichkeitsmerkmale entwickeln wollen, die würden unter der Devise Disziplin ausgemerzt! Hier wird der Gruppenkult par excellence betrieben.

Er spricht, denkt, wenn überhaupt, und handelt wie die anderen. Er trägt die gleichen Schuhe, gleiche Hemden und andere Kleidung, er führt die gleichen Bewegungen aus, er ist „uniformiert“, das Wort sagt alles. Seine Handlungen sind von einem fremden Willen abhängig. Eine eigene Meinung braucht er nicht. Er wird zu einem Teil einer Einheit, die man Verteidigungseinheit nennt. Gut, dem muss wohl so sein, aber die Auswirkung dieser „Uniformität“ ist verheerend und es spricht kaum etwas dafür, Kameradschaft könnte unser junger Mann auch im Leben lernen. Wenn der Militärdienst beendet ist, kehrt unser Durchschnittsbürger nach Hause zurück.

 

Sofern er nicht schon verheiratet ist, und dann zu seiner Familie zurückkehrt. Aber nehmen wir an, er ist ledig.

Zum ersten Mal in seinem Leben ist er ganz allein auf sich selbst gestellt, ohne Vormund. Er soll nun selbst entscheiden, was er aber nie gelernt hat. Eines Tages steht er in einer Ecke und weiß nicht so recht, was er beginnen soll.

Vielleicht kommt ein ehemaliger Klassenkamerad des Weges, der ihn interessiert fragt: „was treibst du so“, „nichts“ antwortet unser junger Mann. „Komm, auf meiner Arbeitsstellen suchen sie noch welche“ rät ihm sein Kamerad „ist ein guter Job, gut bezahlt, 40 Stundenwoche, klasse Kantine und sogar Umsatzbeteiligung“.

Unserem jungen Mann fällt es gar nicht schwer sich zu entscheiden, er lässt sich ja sowieso treiben. Er weiß nicht, wie gravierend eine Entscheidung sein kann. Er sagt zu und das ist auch meist die letzte Entscheidung in seinem Leben. Nie hat er es erfahren, niemand hat ihm gesagt, was es bedeutet ein Ziel zu haben. Wie wichtig unsere Entscheidungen sind und allem voran die Berufsentscheidung, die ein ganzes Leben bestimmt und über seiner Zufriedenheit oder Unzufriedenheit entscheidet.

 

Der junge Mann bleibt in der Masse, in seinem Milieu, einem anderen aus der Masse folgt er, dieser trifft für ihn die Entscheidungen, seine Berufswahl ist ihm gleichgültig, gleichgültiger als seine Socken, die er vielleicht noch nach der Farbe seines Hemdes auswählen würde. Jeder andere hätte ihm zu jeder anderen Tätigkeit veranlassen können und was tut unser junger Mann an seinem Arbeitsplatz, er ist einer von vielen, sieht auf welcher Art und Weise andere arbeiten, nämlich lustlos und nicht mehr als notwendig und dem passt er sich an. Niemand, aber auch niemand hat ihm je davon gesprochen, dass wir in einem goldenen Zeitalter leben.

In einem Zeitalter unbegrenzter Entwicklungsmöglichkeiten wie niemals in der Menschheitsgeschichte zuvor. Nun, die Chancen waren nie so groß, sich entfalten zu können.

Niemals so groß, sich und die ganze Welt kennenzulernen. Nie zuvor wurden so viele qualifizierte Menschen gesucht und auch dringen benötigt. Niemand hat ihm das gesagt, weder von seinen Eltern, noch von seinen Lehrern - weder beim Militär und schon gar nicht von den Freunden seines Milieus. Und doch, es wäre so leicht zu gewinnen. Denn er hätte sein Schicksal in seiner Hand nehmen können und es nicht achtlos irgendwo hingleiten lassen zu brauchen, verarmt in seiner Welt.

 

Nun kommen die Reifen, die Besten, sagen wir die goldenen Jahre unseres jungen Mannes und was beginnt er damit? Zu Beginn wird er von andren motiviert, er passt sich den Gewohnheiten seiner Arbeitskollegen an, ohne je eine Antwort auf die Frage seine eigene Verantwortung geben zu können und zu wollen. Er wird sich gar keine Frage stellen, dazu ist er gar nicht wach genug. Ihn genügt es jetzt eine regelmäßige Arbeit zu haben und ein Einkommen.

Er wird sein Mädchen heiraten, wieder meist aus seiner Umgebung. Er mietet sich eine Wohnung und richtet sie nach der bestehenden Mode im konventionellen Still ein. Massenkataloge sind sein Vorbild, Massen motiviert gibt er sich der Massenwohnkultur hin, jetzt fühlt er sich geborgen, er ist kein Außenseiter, er passt sich an, er darf untertauchen, fällt nicht auf, das gibt ihm das beruhigende Gefühl der Sicherheit.

Genauso wie er erzogen wurde, in dem man ihn schon als Kleinkind zwang, das zu tun, was Anderer tun. Genauso wie in der Schule, in der er ein Teil einer Gruppe war und genauso wie im Laufe seiner Militärzeit, die ihm mit Vorschriften zwang ein Teil einer Einheit zu sein.

Es kam nie zu einer Entfaltung seiner Persönlichkeit, immerhin bis heute fühlte er sich auch nur selten unglücklich, bisher, ein Trost. Er hat ja nun auch alles, eine Frau, Kinder, eine Wohnung, ein Auto, ein gutes Einkommen, einen hohen Lebensstandard und so weiter. Das wäre ein Start ins Leben und was beginnt er mit seinem Leben.

---ENDE DER LESEPROBE---