Mit einem Koffer voll Hoffnung - Andrea Heigl - E-Book

Mit einem Koffer voll Hoffnung E-Book

Andrea Heigl

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Beschreibung

Neue Heimat! Eine tibetische Familie auf der abenteuerlichen Flucht vor der chinesischen Staatsmacht, die ausgerechnet in einem Tiroler Bergdorf ihre neue Heimat findet. Eine Uni-Professorin aus Sri Lanka, der man wegen ihrer Hautfarbe keinen Tisch in einem Wiener Nobelrestaurant gibt. Ein Sohn türkischer Gastarbeiter, der Tanzlehrer wird und den Opernball choreografiert. Drei Geschichten von 15, die verblüffen und berühren. Geschichten, die uns die Menschen hinter dem heiß diskutierten Thema Migration näherbringen - abseits von Plattitüden und politischen Parolen.

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Seitenzahl: 168

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Andrea Heigl

Mit einem Koffervoll Hoffnung

Österreich als neues Zuhause –15 Lebensgeschichten

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek:Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

www.residenzverlag.at

© 2013 Residenz Verlagim Niederösterreichischen PressehausDruck- und Verlagsgesellschaft mbHSt. Pölten – Salzburg – Wien

Alle Urheber- und Leistungsschutzrechte vorbehalten.Keine unerlaubte Vervielfältigung!

ISBN ePub:978-3-7017-4421-3

ISBN mobi:978-3-7017-4422-0

ISBN Printausgabe:978-3-7017-3319-4

Inhalt

Vorwort

Martin BlumDrei Pfeiler für ein gelungenes Leben

Michèle Cooke»Sagen Sie es mir: Woher bin ich?«

Familie Dondop»Unser Jesus ist siebzig Jahre alt«

Ruth Fröhlinger»Damals hat alles mein Herz entschieden«

Taraneh HosseinianHelferin in vielen Sprachen

Familie LiebigWie fünf Piefkes zu Ösi-Fans wurden

Carlos Navarro LeivaEin Netz über den Atlantik

Henry NtiamoahGott, die Welt – und die große Liebe

Ismet özdekEin Meister auf dem glatten österreichischen Parkett

Milica PetrovicMit einem Koffer voll Hoffnung

Marja PocrnjaZwei Identitäten, ganz selbstverständlich vereint

Malou Reininger-SotoWie man in Wien zur »Gnädigen Frau« wird

Emily WaltonDie Mutter, der Mutter, der Mutter, die Mutter

Daniel WeissmannZu Hause auf dem »Science Planet«

Kezban YildizDie Wälder-Türkin

Integration & Migration in Österreich

Literaturverzeichnis

Vorwort

Als ich ein Kind war, gab es diese Tee-Werbung. Da sang jemand so ein rührseliges Lied, einen dieser Sorte Werbe-Songs, die man nicht mehr aus dem Kopf bekommt, obwohl (oder gerade weil) sie einem auf die Nerven gehen. Besonders die letzte Zeile des Liedes blieb in meinem Kopf hängen: »... und das schöne Gefühl, zu Hause zu sein.«

Als Kind war mir das mehr als rätselhaft. Zu Hause, habe ich mir gedacht, wie kann das ein Gefühl sein? Das ist doch ein ganz klar definierter Raum, der irgendwie immer schon da war. Ein Ort, an dem meine Familie ist, an dem mir jeder Winkel, jedes Geräusch und jeder Geruch vertraut ist, zu dem ich ganz selbstverständlich immer wieder heimkehren kann.

Jahre später sah ich die Tee-Werbung wieder im Fernsehen, und plötzlich wusste ich, was mit diesem Lied gemeint war. Wenn man erwachsen wird oder ist, dann ist »Zuhause« plötzlich nicht mehr so eindeutig definiert. So manche Wurzeln müssen ausgerissen werden, damit man andernorts wachsen kann. Dieser Prozess ist schwierig genug, wenn man sich in seinem Heimatland befindet, mit vertrauten Milchpackerin im Supermarkt, alten Bekannten aus dem Fernsehen sowie Familie und Freunden, die höchstens ein paar Autostunden entfernt sind.

Was das alles mit einem Buch über Migranten zu tun hat? Als ich die Menschen traf, die auf den folgenden Seiten porträtiert werden, gewann ich rasch eine so simple wie verblüffende Erkenntnis: Ob sie nun reich oder arm sind, mehr oder weniger gebildet, ob sie die große Liebe oder ein verlockendes Jobangebot oder einfach die Sehnsucht nach einem besseren Leben nach Österreich verschlagen hat, egal wie lange sie schon hier leben und aus welchem kulturellen Kontext sie kommen, ob sie eher auf der Durchreise sind oder für immer in Österreich bleiben wollen – sie alle suchen im Grunde dasselbe: ein Zuhause. Und dafür brauchen sie alle im Großen und Ganzen dasselbe: Sicherheit, geliebte Menschen, eine Umgebung, die ihnen wohlwollend gesinnt ist.

Das ist umso verblüffender, wenn man sich vor Augen führt, wie aufgeregt das Thema Migration hierzulande diskutiert wird – als hätte es die Menschen, um die es geht, auf den unantastbaren Planeten Österreich verschlagen, einzig und allein, um hier alles durcheinanderzubringen. Als seien ihre Wünsche und Sorgen so grundlegend anders als jene von uns »echten« Österreichern, was auch immer das mitten in Europa bedeutet. Tatsächlich sind auch Migranten vor allem eines: Väter, Mütter, Geschwister, Nachbarn, Arbeitskollegen, Partner, Freunde, kurz: Menschen, die auf die eine oder andere Art und Weise unseren Alltag prägen.

Für dieses Buch habe ich fünfzehn Menschen (und zum Teil auch ihre Familien) getroffen, deren Zuhause ursprünglich nicht Österreich war. Ein genauer Blick auf ihre Geschichten ist mehr als lohnend. Wer hätte schon gedacht, dass ein türkischer Gastarbeitersohn Tanzlehrer werden würde und den Opernball choreografiert? Wer rechnet damit, dass eine Uni-Professorin aus Sri Lanka, die seit mehr als dreißig Jahren in Wien lebt, wegen ihrer Hautfarbe keinen Tisch in einem Lokal bekommt? Wer würde vermuten, dass sich eine tibetische Familie ausgerechnet in einem Tiroler Bergdorf wohlfühlt, weil sie die Umgebung dort an die tausende Kilometer entfernte Heimat erinnert? Und das ist nur ein kleiner Teil der vielfältigen Lebensgeschichten, auf die ich gestoßen bin.

Die Auswahl dieser Menschen erfolgte zufällig und ist nicht hundertprozentig repräsentativ für die Gesamtheit der Migranten in Österreich. Dennoch ist die Summe ihrer Geschichten alles andere als beliebig. Es sind Geschichten über die großen und kleinen Sorgen sowie die großen und kleinen Freuden des Lebens, die ein durch und durch menschliches Gesamtbild ergeben, jenseits von Plattitüden und Parolen.

Ich möchte den Menschen, die ich porträtiert habe, von ganzem Herzen dafür danken, dass sie mir erlaubt haben, einen Blick in ihr Leben zu werfen. Zu Hause, das ist schließlich der intimste Ort der Welt – und auch wenn ich der lästigen Tee-Werbung ungern recht gebe: Es ist ein schönes Gefühl, ein Gefühl, nach dem wir uns alle sehnen. Ganz egal, auf welchem Flecken der Erde wir unsere ersten Wurzeln geschlagen haben.

Andrea Heigl

Drei Pfeiler für ein gelungenes Leben

MARTIN BLUMVon Prag nach Salzburg und Wien

Martin dachte, sie würden auf Urlaub fahren. Weg aus Prag mit seiner schlechten Luft, die dem sechsjährigen, asthmakranken Buben andauernd zu schaffen machte, für ein paar Tage oder Wochen nach Jugoslawien. Doch er und seine Mutter waren nicht auf Urlaub, sie waren auf der Flucht. 1987 war das, nur zwei Jahre, bevor Schluss war mit dem Kommunismus in der damaligen Tschechoslowakei; Schluss mit den Repressionen, die die Familie aus ihrer Heimat wegtrieben.

Martins Eltern hatten den »Urlaub« bis ins letzte Detail geplant: Mutter und Sohn beantragten von Jugoslawien aus eine Durchreisegenehmigung durch Italien, angeblich, um schneller in die Tschechoslowakei zurückzukommen. Doch genau das hatten sie nie vor, ihr eigentliches Ziel war Österreich. Der Vater war gleichzeitig zum »Urlaub« seiner Frau beruflich in Paris, er tauchte einfach nicht mehr auf, als der Bus mit den Arbeitskollegen wieder zurück in die Tschechoslowakei fahren sollte, und schlug sich über die Schweiz nach Österreich durch.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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