Mord ist umständlich - Christoph-Maria Liegener - E-Book

Mord ist umständlich E-Book

Christoph-Maria Liegener

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Beschreibung

Was als ein gewöhnlicher Versicherungsbetrug beginnt, entwickelt sich bald zu einer schlimmen Verfolgungsjagd. Ein unterhaltsamer Roman aus dem heutigen Versicherungs- und Gesundheitswesen.

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Seitenzahl: 60

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Inhalt

Vorwort

Ein Außenseiter

Susanne

Ein Strahlenunfall

Das Problem

Erste Ermittlungen

Eine Leiche

Ein zweiter Versuch

Weitere Ermittlungen

Der Kommissar zu Hause

Die Mühlen der Justiz

Der Einbruch

Die Operation

Ein Banküberfall

Zeugenschutz

Lora

Ein tödliches Wiedersehen

Neue Flucht

Freiheit

Vorwort

Dies ist ein Roman, völlig frei erfunden. Auch wenn ein Verbrechen im Mittelpunkt steht, handelt es sich nicht um einen typischen Krimi, da es nicht so sehr um die Aufklärung des Verbrechens geht als vielmehr um den Umgang damit.

Nichts entspricht irgendwelchen realen Geschehnissen. Das Werk dient nur der Unterhaltung.

Meiner Frau danke ich für wertvolle Kommentare zum Manuskript.

Christoph-Maria Liegener

Ein Außenseiter

Luigi machte sich vor Angst fast in die Hose. Die johlende Meute der anderen Grundschüler umringte ihn auf dem Schulhof und verspottete ihn. Kinder sind manchmal grausam. Eine Kleinigkeit genügt ihnen, einen Mitschüler fertigzumachen. Bei Luigi war es die Tatsache, dass er als Italiener nur gebrochen deutsch sprach.

Der Ring um Luigi zog sich enger und enger zusammen. Er zitterte. Da trat ein kleines blondes Mädchen in die Mitte des Kreises, nahm Luigi an der Hand und zog ihn aus dem Ring. Keiner hinderte sie. Offenbar war sie allseits beliebt und respektiert.

Sie brachte Luigi in einiger Entfernung in Sicherheit und stellte sich vor:

„Ich bin Susanne. Lass uns Freunde sein!“

Luigi freute sich, so nett angesprochen zu werden und fühlte Dankbarkeit für seine Retterin. Die beiden verbrachten danach viel Zeit miteinander, wie Freunde in der Grundschule es tun. Später trennten sich ihre Wege und sie verloren sich aus den Augen. Susanne kam aufs Gymnasium, Luigi auf die Hauptschule.

Auf der Hauptschule musste Luigi nun wieder allein zurechtkommen. Kein Problem mehr für den inzwischen kräftigen Jungen. Er hatte sich ein Messer besorgt und konnte damit umgehen. Am Anfang war er noch einmal belästigt worden. Eine Gruppe hatte ihn eingekreist wie in der Grundschule und zwei von ihnen hatten ihn in die Zange genommen. Plötzlich hatte er sein Messer in der Hand. Er verletzte die beiden Nächststehenden durch Messerstiche und die anderen ergriffen die Flucht.

Die Polizei untersuchte den Vorfall. Die Mitschüler und Luigi wurden verhört. Man erkannte sein Recht auf Notwehr an, nahm ihm aber das Messer ab. Natürlich hatte er bald ein neues.

Er wurde nie mehr angegriffen.

Nach dem Hauptschulabschluss suchte er sich Arbeit. Der Junge war nicht die hellste Kerze auf der Torte, aber höflich und zuverlässig. Trotzdem hatte er es schwer, Arbeit zu finden. Er bekam schließlich eine Stelle als Botenjunge in der Firma eines Italieners. Der Firmeninhaber, ein gewisser Herr Babano, setzte ihn bald auch für andere Erledigungen ein. Später stellte sich heraus, dass diese „Erledigungen“ nicht alle legal waren. Herr Babano gehörte zur örtlichen Mafia.

Luigi bekam zunächst gar nicht mit, dass er Verbotenes tat. Als er es mitbekam, war es zu spät. Man sagte ihm, dass er ja schon die ganze Zeit beteiligt gewesen sei. Da mache es keinen Unterschied mehr, ob er weitermache. So machte er weiter und verwickelte sich immer mehr in die Machenschaften seines Arbeitgebers.

Dieser erwies sich indes als angenehmer Mensch. Herr Babano unterstützte alle seine Angestellten und ihre Familien, auch Luigis Familie, die er ab und zu besuchte. Alle fanden ihn nett, fast wie einen guten Onkel. Von seiner dunklen Seite wussten sie nichts und waren froh, dass Luigi einen so perfekten Arbeitgeber gefunden hatte. In der Tat sah Herr Babano sich als einen guten Menschen. Wenn er gegen das Gesetz verstieß, dann nur, weil seine Familientradition für ihn höher stand als das Gesetz und er sich im Zweifelsfall immer für seine Familie und seine diesbezüglichen Verpflichtungen entschied. So konnte er ein Leben als tiefreligiöser Mensch führen, auch wenn andere seine Taten als Verbrechen betrachteten.

Luigi wurde mit der Zeit immer tiefer in den Sog des Verbrechens hineingezogen. Er vertraute Herrn Babano und diente diesem, so gut er konnte. Jener belohnte wiederum seine Treue durch verlässliche Fürsorge.

Manuell war Luigi außerordentlich geschickt. Nicht dass man ihn, als man es bemerkte, in eine Handwerkerlehre geschickt hätte, nein, dafür brauchte man ihn nicht. Man brachte ihm das Schießen bei. Damit würde er sich eher nützlich machen können. Geschickt, wie der junge Mann war, entwickelte er sich schnell zu einem Meisterschützen. Bald wurde er als Killer eingesetzt. Er führte seine Aufträge derart perfekt aus, dass er sich als unentbehrlich für Herrn Babano erwies.

Susanne

Susanne freute sich auf die Mathematikstunde wie jedes Mal. Ja, sie mochte Mathematik. Das mag ungewöhnlich für ein Mädchen sein, aber es kommt eben doch auch vor. Sie besuchte die Oberstufe eines Gymnasiums; der Unterricht galt als anspruchsvoll und verzauberte Susanne. Dennoch war es nicht nur der Unterricht, der ihr gefiel. Sie schwärmte für ihren Mathematiklehrer, Herrn Dornstolz.

Dieser junge Lehrer voller Elan hatte gerade erst sein Referendariat beendet und die zweite Staatsprüfung bestanden. Da Susanne von Mathematik und Physik begeistert war, hatte es nicht lange gedauert, bis Herrn Dornstolz zu ihrem Lieblingslehrer avanciert war. Es kam noch etwas hinzu: Sie hatte herausgefunden, dass er sich noch nicht gebunden hatte und machte sich heimlich Hoffnungen auf eine Liebesbeziehung.

Zunächst lief alles über die fachliche Schiene. Der Unterricht interessierte sie, genügte ihr jedoch nicht. Nach jedem Unterricht eilte sie zum Lehrer nach vorne, um weitere Fragen zu stellen. Für so viel Gesprächsstoff reichten die Pausen bei weitem nicht. Herr Dornstolz freute sich über das große Interesse seiner Schülerin und erlaubte ihr schließlich, ihn zu Hause zu besuchen, um die Gespräche fortzusetzen.

Sie hätte jauchzen können vor Glück. So besuchte sie ihn regelmäßig. Restlos in seinen Bann gezogen hatte er sie, als er ihr die Fibonacci-Zahlen erklärte und erzählte, wo überall in der Natur sie vorkamen. Viele weitere Einblicke in die Geheimnisse der Mathematik gewährte er ihr in nichtenden-wollenden Gesprächen. Susanne konnte nicht genug davon bekommen. Sie himmelte ihren Lehrer an.

Eines Tages meinte Herr Dornstolz:

„Weißt du eigentlich, dass es befreundete Zahlen gibt? Man nennt zwei Zahlen miteinander befreundet, wenn die Summe der echten Teiler der einen Zahl die andere Zahl ergibt und umgekehrt. Für uns Menschen gilt: Wenn du mir ein Beispiel für zwei befreundete Zahlen nennen kannst, sind auch wir befreundet.“

Susanne erbat sich Bedenkzeit und am nächsten Tag kam sie mit einer Antwort:

„Lange habe ich suchen müssen, aber ich habe ein Beispiel gefunden: 220 und 284 sind miteinander befreundet.“

„Gut. Das ist richtig. Dann sind wir jetzt auch befreundet.“

Susanne strahlte.

Die beiden verstanden sich immer besser und aus ihren gelegentlichen Scherzen wurden mit der Zeit tiefe Blicke. Susanne hatte sich in ihrem jugendlichen Überschwang in ihren Lehrer verliebt. Auch Herr Dornstolz entdeckte mit der Zeit Gefühle für seine Schülerin.

Zwei junge Menschen im Überschwang ihrer Gefühle allein in einer Wohnung – es kam, wie es kommen musste. Susanne