Muhamedina - Hadischa Muhamedina - E-Book

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Hadischa Muhamedina

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Beschreibung

Dieses Buch ist eine Lebensoffenbarung, nahezu ungefilterter Erlebnisse zwischen den Welten von Kulturen, Religionen und Psychosen. Die Lebensgeschichte einer Frau, die Grund genug gehabt hätte, immer wieder aufzugeben, statt dessen aber die Kraft der Dankbarkeit und Lebensfreude genutzt hat, sich ihren Dämonen zu stellen und so eine bemerkenswerte Lebensreise zu machen. An manchen Stellen könnte man denken, zu viel für ein einziges Leben. Dieses Buch integriert: Liebe! Die Liebe zu leben und der Wille die besten Geschichten zu schreiben. Torsten Will

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Seitenzahl: 82

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

An meine Leser

Abraham

Hans Klibeck

Heimzeit

Meine erste eigene Wohnung

Meine erste Psychose

Ungewollter Türkeiaufenthalt

Die Zeit nach der Türkei

Mein beruflicher Aufstieg

Meine Zeit bei Kelly Faces

Torsten Will

Helgoland

Hamburg

Zurück nach Dortmund

Mike Zero

Papas Tod

Geplante Zusammenarbeit

Wanne-Eickel

Cinderella Projekt

Meine Schwester Melin

Fadime

Mein Bruder Zisar

Ignur

Nuray, die verlorene Schwester

Die unfassbare grosse Verbindung zu diesem einen ganz besonderen Menschen

Ehe

Meine Berührung und Verbindung zu Gott

Danksagung

Vorwort

»Das Leben schreibt die besten Geschichten«, so lautet das Zitat eines unbekannten Verfassers. Wenn Sie in diesem Buch nach den unterhaltsamen Geschichten des Lebens suchen, die ablenken und erleichtern, so muss ich Sie enttäuschen. Dieses Buch ist eine Lebensoffenbarung, nahezu ungefilterter Erlebnisse zwischen den Welten von Kulturen, Religionen und Psychosen. Die Lebensgeschichte einer Frau, die Grund genug gehabt hätte, immer wieder aufzugeben, statt dessen aber die Kraft der Dankbarkeit und Lebensfreude genutzt hat, sich ihren Dämonen zu stellen und so eine bemerkenswerte Lebensreise zu machen. An manchen Stellen könnte man denken, zu viel für ein einziges Leben. Genau das lässt am Ende des Buches eine Frage zu: Was sind wir bereit zu tragen? Nicht nur für uns, auch für andere und mit anderen. Stellt Toleranz gegenüber anders Empfindenden uns schon vor eine Herausforderung?

Ganz zu schweigen von respektvollem Verhalten anders Denkenden und Handelnden gegenüber?

Integrieren wir oder grenzen wir aus? Dieses Buch integriert: Liebe! Die Liebe zu leben und der Wille die besten Geschichten zu schreiben.

Torsten Will

An meine Leser

Ich wünsche mir Gesundheit und dass ich diese Krankheit endlich beiseite räumen kann. Ich sehe mich in den Herzen meiner Leser und möchte sie mit meinem Buch in eine fremde Welt mitnehmen. Ich möchte eine Hilfestellung sein und zeigen, dass es immer weiter geht. Stufe für Stufe, Tür für Tür. Damit man nie die Hoffnung aufgibt und immer wieder neuen Mut schöpft.

Ich möchte Kraft schenken und ein Vorbild sein, denn ich habe meine Krankheit meinem Leben angepasst und nicht mein Leben der Krankheit. Ich möchte all den Menschen danken, die zu mir standen und heute noch bei mir sind, mir vertrauen und an mich glauben.

Danke!

Abraham

Mein Vater Abraham kam in Pütürge, einem kleinen Dorf in Malatya, als drittes von fünf Kindern einer Bauernfamilie zur Welt. Er absolvierte die Schule bis zur vierten Klasse und arbeitete danach als Schafhirte auf der Alm. Da er aus bescheidenem und dennoch diszipliniertem Elternhaus stammte, verließ er es im Alter von 15 Jahren, um in Istanbul als Gefängniswärter tätig zu sein. Wenige Zeit später folgte ihm mein jüngster Onkel. Sie wohnten zusammen und verbrachten in der Metropole Istanbuls (Kapali Carsi) einige Zeit. Durch seine Ersparnisse konnte mein Vater an eine Hochzeit denken und sich eine Braut leisten. Dafür reiste er in sein Dorf Pütürge zurück. Dort warb er um die beliebte Bediye, die in den Nachbarsjungen verliebt war. Doch ihre Eltern wollten von ihrer Liebelei nichts wissen. Sie heirateten und er nahm sie mit nach Istanbul. Dort bekamen sie nach kurzer Zeit einen Sohn, der leider nach vier Jahren an Kindstod verstarb.

Als aus Deutschland der Aufruf für die Gastarbeiter für das Stahlwerk in Dortmund kam, bewarb er sich und reiste als gesunder junger Mann mit seiner Frau nach Deutschland. Dort brachte Bediye zwei Töchter zur Welt und er war glücklich. Leider war dieses Gefühl nur einseitig, denn seine Frau wollte zurück in die Türkei. Sie ging zurück in ihr Dorf, wartete die Scheidung ab und heiratete ihre Dorfliebe. Ihre Kinder ließ sie bei meinem Vater.

Für die Zeit der Trennung, brachte er meine Halbgeschwister, Ignur und Nuray, für einige Jahre in die Türkei nach Malatya zu meiner Tante, die sich rührend um die Mädchen kümmerte. Einige Jahre später kam er zurück in seine Heimat und warb um die Hand meiner Mutter. Sie war noch sehr jung aber das schönste Mädchen im Dorf. Da sie noch nicht volljährig war, veränderte man gegen ein Entgelt ihre Geburtsdaten, damit er sie heiraten und sie mit nach Deutschland nehmen konnte. Nach kurzer Zeit holte er auch Ignur und Nuray zu sich. Gemeinsam mit meiner Mutter kümmerte er sich um sie. Im Laufe der Jahre gebar sie meinen Bruder, meine zwei Schwestern und mich. Dadurch empfand mein Vater wieder das Gefühl von Glück. Das änderte jedoch nichts daran, dass es sehr anstrengend war, zehn bis zwölf Stunden am Tag im Stahlwerk zu arbeiten.

Irgendwann kam jedoch der Punkt, an dem meine Mutter sich überfordert fühlte. Sie bat Ignur und Nuray um Unterstützung im Haushalt. Dadurch verschwand die Harmonie zwischen meinen Schwestern und meiner Mutter. Sie fingen an, gegen meine Mutter zu hetzen und es gab nur noch Streit zwischen meinen Eltern. Als es zu laut wurde, riefen die Nachbarn die Polizei, die meine von meinem Vater verängstigte Mutter und uns Kinder ins Frauenhaus brachte.

Über die Jahre veränderte sich meine Mutter. Sie nahm ihr Kopftuch ab, fing an ihr Äußeres zu verändern, kaufte sich schöne Kleider, schnitt ihr Haar ab und trug jeden Tag perfektes Make-up. Plötzlich geschah etwas Unerwartetes. Die Frau eines Freundes meines Vaters musste kurzfristig verreisen und sein Freund war mit seinem Haushalt überfordert. Mein Vater schickte meine Mutter zu ihm, damit sie ihm half. Irgendwann sprachen Ignur und Nuray die Unterstellung aus, dass meine Mutter mit dem Freund ein Verhältnis hatte.

Mein Vater folgte ihr und sah sie gemeinsam lachend am Fenster stehen. Es gab einen großen Streit zwischen meinen Eltern. Eines Tages stand meine Mutter mit Tränen in den Augen vor mir und verabschiedete sich. Sie versprach, bald zurück zu sein.

Für mich zerbrach eine heile Welt, denn ich liebte meine Mutter über alles. Sie ging zurück in ihr Dorf und wartete dort mit der Hoffnung, mein Vater würde sie zurückholen, so wie er es ihr versprochen hatte. Sie wartete fünf Jahre, dann kam ein Brief aus Deutschland. Es waren die Scheidungspapiere. Als meine Großeltern krank wurden und verstarben, arrangierte ihr Bruder für sie eine Heirat mit einem älteren geschiedenen Mann. Sie wollte ihn nicht heiraten aber ihr blieb keine Wahl. Sie bekam drei weitere Kinder mit ihm. Die Leere in ihrem Herzen wurde wieder mit Liebe gefüllt. Ihr Mann wurde älter und verstarb nach einigen Jahren. Da er sehr wohlhabend war und sie ein großes Erbe bekam, brauchte sie sich keine Sorgen um die Versorgung ihrer Kinder zu machen.

Mein Vater hingegen heiratete nie wieder.

Er hatte Angst vor einer erneuten Enttäuschung. Er kümmerte sich gut um uns, arbeitete fleißig und pflegte seinen Garten, in dem er jeden Tag nach der Arbeit Zeit verbrachte. Obwohl meine zwei Schwestern Ignur und Nuray noch jung waren, übernahmen sie den Haushalt und unsere Erziehung. Sie kochten Essen, badeten uns und wuschen die Wäsche. Im Gegensatz zu mir waren sie froh, dass meine Mutter nicht mehr da war.

Sie erzählten wie schlecht sie war und was sie getan hatte. Ich weiß bis heute nicht, ob es der Wahrheit entsprach oder ob es nicht doch nur ein großes Missverständnis war und mein Vater das, was er zu sehen geglaubt hatte, falsch interpretierte. Meine Mutter erzählte mir später, dass sie sich gut mit dem Freund meines Vaters verstand aber es wurde nie mehr als das. Sie erzählte mir von dem Vorfall am Fenster, versicherte mir jedoch, dass sie keine Liebelei mit ihm hatte, sondern immer nur tiefgründige und manchmal lustige Unterhaltungen mit ihm geführt hatte.

Einige Jahre später verlor mein Vater seine Arbeit. Das Stahlwerk wurde geschlossen und daher brauchte man keine Gastarbeiter mehr. Wir blieben in Deutschland. Vom Frühling bis zum Herbst widmete mein Vater all seine Zeit und Liebe dem Garten. Er wurde nachdenklich und depressiv, schrie uns an und begann, meine Geschwister zu schlagen. Es war nicht leicht zuzusehen, wie die eigene Schwester blutig geprügelt wurde. Ich hielt es nicht mehr aus und wollte mich verstecken. Dieses Geschrei empfand ich wie eine Vergewaltigung der Seele. Ich entwickelte einen großen Schmerz in meinem Herzen. Ich redete mit niemandem und fing an, die Schule zu schwänzen. An den Schultagen setzte ich mich ins Grüne und schrieb über meine Gefühle und Gedanken. Ich brachte die Liebe, die ich nicht kannte, auf das Papier, den Sinn des Lebens, den ich suchte und schrieb von dem Schmerz, den ich in mir trug.

Hans Klibeck

Es war ein warmer schöner Sommertag. Meine Schwester und ich spielten draußen vor der Tür.

Unser Nachbar Hans Klibeck sprach uns an:

»Könnt ihr mir ein paar Flaschen Bier kaufen?«

Melin bejahte und er gab ihr Geld. Wir waren noch sehr klein, ich im Kindergartenalter und sie gerade mal anderthalb Jahre älter als ich. Wir mussten über die Ampel gehen, um den Laden zu erreichen. Zu dieser Zeit gab es noch kein Gesetz, der den Verkauf von Alkohol an Minderjährige verbot. Wir erfüllten diesen Auftrag und kamen wieder beim Nachbarn an. Wir konnten ihn nicht auf Anhieb finden, bis er auf einmal hinter uns stand. Er bat meine Schwester, mit in den Keller zu kommen. Ich stand an der Haustür und wartete.

Was wollte er? Wenige Minuten später kam sie wieder hoch und bat mich hinunter zugehen. Ich ging die Kellertreppe hinunter und fragte ihn, was er wollte. Er schloss die Tür, stellte sich vor mich, lachte und wurde plötzlich ernst.

Er sah mir tief in die Augen und fragte mich, ob er mich für fünf Deutsche Mark anfassen dürfe. Ich verneinte und erstarrte. Ohne auf meine Antwort zu reagieren, ging er und legte ein großes Brett auf den Boden, nahm einen Lappen und säuberte es. Ich stand da und beobachtete ihn. Ich hatte keine Vorstellung davon, was er vorhatte. Aber ich bekam Angst und mir lief ein Schauer über den Rücken.