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Als dem Autor im Jahr 2004 klar wurde, dass er nicht wusste, wie der Antisemitismus entstanden war, begab er sich in den Buchladen der neuen Münchner Synagoge, um nach entsprechender Literatur zu suchen. Doch die Verkäuferin erklärte ihm, dass es hierzu nichts gäbe, weil die Ursache des Antisemitismus unbekannt sei. Er war überrascht. Wie konnte es sein, dass sich alle Welt einig darüber ist, dass sich der Holocaust niemals wiederholen darf, gleichzeitig jedoch niemand weiß, warum es den Judenhass überhaupt gibt? Ihm blieb nichts Anderes übrig, als selbst nach der Ursache zu forschen. Er sagt: "Begleiten Sie mich nun in die Vergangenheit. Ich bin der Sache auf den Grund gegangen und habe herausgefunden, was die Kirche gern verschweigt."
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Seitenzahl: 89
Veröffentlichungsjahr: 2015
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Neues vom Antisemitismus
Impressum
Am 4. November 2008 fasste der Deutsche Bundestag den Beschluss, den Kampf gegen Antisemitismus zu verstärken und jüdisches Leben in Deutschland weiter zu fördern. Daraufhin beauftragte die Bundesregierung ein unabhängiges Expertengremium, einen Bericht zum Antisemitismus in Deutschland zu erstellen. Das Fazit dieses Berichtes, der am 23. Januar 2012 vorgestellt wurde, bestand im Wesentlichen darin, dass „latent antisemitische Einstellungen, also Denkmuster, die sich nicht in Straftaten äußern, in erheblichem Umfang bis in die Mitte der Gesellschaft verankert sind.“
Für meine Mutter, meinen Vater, meine Cousine Golda und meinen Onkel Nat.
Vorwort
Dieses Buch entstand, als ich im Jahre 2004 begann, mich für die Ursache des Judenhasses zu interessieren. Betonen möchte ich, dass ich kein Historiker bin und alle historischen Ereignisse im Internet recherchiert habe. Daher erhebe ich keinen Anspruch auf die Richtigkeit von Begebenheiten, Namen und Daten. Quellenangaben habe ich so weit wie erforderlich angegeben. Sollten Sie falsche Textpassagen feststellen, so bitte ich um Nachsicht. Sie können mich aber auch gerne über den Verlag informieren.
Inhaltsverzeichnis
Meine Eltern
Die Flucht
Die Reise beginnt
Abrahams Ahnen
Die Bibel
Königin Esther
Jesus von Nazareth
Beginn des Christentums
Beginn des christlichen Judenhasses
Die Verschärfung des Judenhasses
Der Judenhass im Mittelalter
1. Spanien
2. Heiliges Römisches Reich (Deutscher Nation)
Protokolle der Weisen von Zion
Adolf Hitler
Hitlers Aufstieg zur totalen Macht
Hitlers Erlöseranspruch
Holocaust (griech: Vollständig Verbranntes)
Widerstand gegen Hitler
Fazit
Meine Endlösung
Die große Versöhnung
Meine Eltern
Meine Eltern lernten sich im Mai 1945 auf dem Bahnhof von Lodz/Polen kennen. Damals wimmelte es dort von Juden, die den Holocaust überlebt hatten und nun nach überlebenden Familienmitgliedern suchten. Sie harrten auf den Bahnsteigen aus und warteten auf ankommende Züge. Doch die meisten Juden hatten kein Glück, denn 2.7 Millionen der ehemals 3 Millionen polnischen Juden waren tot.
Meine Mutter wurde in Schaulen/Litauen geboren und war jüngste Tochter einer jüdischen Großfamilie. Sabbat hüpfte sie immer hübsch herausgeputzt zwischen ihren Schwestern, Onkeln und Tanten, Cousinen und Cousins herum und ließ sich von allen bewundern.
Als die deutsche Wehrmacht am 24.6.1941 in Litauen einmarschierte, wurde die 13-jährige jäh aus ihrer Geborgenheit herausgerissen. Überall wurden die Juden zusammengetrieben und von Einsatzkommandos der SS erschossen. Am 1.12.1941 berichtete der SS-Standartenführer Karl Jäger:
„Ich kann heute feststellen, dass das Ziel, das Judenproblem für Litauen zu lösen, vom EK. 3 erreicht worden ist. In Litauen gibt es keine Juden mehr, außer den Arbeitsjuden incl. ihrer Familien“ (Quelle: „http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_J%C3%A4ger“).
Die „arbeitsfähigen“ Juden kamen in das 190 km entfernte Getto von Vilnius. Hier wurden sie „zwischengelagert“ und dann schubweise in das über 500 km entfernte KZ Stutthof (nahe Danzig) befördert. Im Allgemeinen wurden etwa 150 Menschen in offene Güterwaggons gepfercht, was zur Folge hatte, dass viele Juden schon während der Fahrt elendig erstickten.Als der Zug im KZ Stutthof ankam, muss meine künftige Mutter zutiefst erschrocken sein. Die Häftlinge waren ausgemergelt und litten an schweren Infektionen. Wie später bekannt wurde, war Stutthof eines der unhygienischsten KZs im Deutschen Reich. Eine medizinische Hilfe existierte nicht und wer nicht arbeiten konnte, wurde kurzerhand erschossen.
Meine Mutter schlug sich nach ihrer Befreiung aus dem KZ in ihre Heimatstadt Schaulen durch. Doch da war niemand mehr, den sie kannte. Verzweifelt lief sie in den Gassen herum, bis sie hörte, dass sich viele der überlebenden Ostjuden im polnischen Lodz sammelten. Da machte sie sich auf den Weg in die 700 km entfernte Stadt. Bei ihrer Ankunft lernte sie meinen Vater kennen, der die nunmehr 17-jährige bei sich aufnahm.
Mein Vater war in Lodz/Polen geboren. Er hatte eine große Familie: Eltern, Großeltern, vier Brüder und drei Schwestern. Als die Wehrmacht in Polen einmarschierte, ging er seiner Arbeit als gelernter Hutmacher nach. Das war nun vorbei, denn die Juden wurden scharenweise ins Lodzer Getto getrieben. Dieses Getto war wie alle Gettos Zwischenstation für spätere Deportationen in verschiedene Vernichtungs- und Arbeitslager. Mein Vater kam in das 220 km entfernte Auschwitz. Als bei seiner Einlieferung ein Koch gesucht wurde, meldete er sich spontan, obwohl er gar nicht kochen konnte. Er lernte jedoch schnell und beherrschte bald die notwendigen Kochkünste. Wie er mir einmal erzählte, schmuggelte er nach der Arbeit Speisereste in seine Baracke. Hätte man ihn dabei erwischt, wäre er umgehend exekutiert worden.
Wegen des Vorrückens der Roten Armee wurden im Januar 1945 rund 60.000 Häftlinge von Auschwitz in den Westen evakuiert. Mein Vater war einer von ihnen. Als der Güterzug einmal auf offener Strecke stehen blieb, sprang er ab und flüchtete. Er schlug sich zu seiner Heimatstadt Lodz durch, wo er dann meine Mutter kennenlernte.
Kurz nachdem sich meine Eltern kennengelernt hatten, wurde meine Mutter schwanger. In dieser Zeit kam einer der beiden überlebenden Brüder meines Vaters nach Lodz, um nach seinen Familienangehörigen zu suchen. Es dauerte nicht lange und die beiden Brüder liefen sich über den Weg. Sie fielen sich in die Arme und nach einigen Tagen entschlossen sich meine Eltern, ihm nach Deutschland zu folgen. Er lebte damals mit seiner Frau auf einem Bauernhof im schwäbischen Türkheim. Erwähnen möchte ich, dass bis auf einen Onkel alle Familienangehörigen meiner Mutter von den Nazis ermordet wurden. Mein Vater hatte mehr Glück, außer den zwei Brüdern hatte noch eine Schwester den Holocaust überlebt.
Am 27.04.1946 wurde ich in Bad Wörishofen geboren. Leider funktionierte die Ehe meiner Eltern nicht lange. Sie waren durch ihre KZ-Erlebnisse schwer traumatisiert und eine psychologische Hilfe gab es damals nicht. Kurz nach meiner Einschulung stand meine Mutter plötzlich mit ihrem kleinen Koffer vor mir und schaute mich traurig an. Ich brach in Tränen aus und warf mich an sie. Während sie mich an sich drückte, flehte ich sie an, dazubleiben. Doch sie hatte sich entschlossen, nach Israel zu gehen. Dort, wo sie keine Angst vor den Nazis haben musste. Da mich mein Vater nicht mitgehen ließ, schwor sie beim Heiligen Gott, dass sie eines Tages zurückkommen und mich zu sich holen würde. Dann ging sie und ließ mich allein in meinem Schmerz.
Dieses frühe Trauma trieb mich Jahrzehnte lang an, unermüdlich nach dem Glück zu suchen. Ich war ein sog. Feiertagsjude, was bedeutete, dass ich nur an den hohen jüdischen Feiertagen in die Synagoge ging, aber nicht um zu beten, sondern um meine Freunde zu treffen. Demzufolge machte ich mir nicht viel aus der jüdischen Religion. Als ich 1979 an einem seelischen Tiefpunkt angelangt war, begab ich mich nicht in Behandlung eines Seelendoktors, sondern reiste nach Indien, wo ich im Ashram von Pune mehrere Selbsterfahrungsgruppen machte. Als Schüler von Bhagwan (später Osho) kehrte ich drei Monate später nach München zurück und begann, regelmäßig zu meditieren. Genau dreißig Jahre später machte ich die Erfahrung, dass sich tief in meinem Inneren ein unbegrenzter Raum verbarg, der vollkommen leer und unpersönlich war. Infolge dessen wurde ich im Laufe der nächsten Jahre immer mehr auf meinen natürlichen Zustand aufmerksam, der sich als stille Freude zeigte. So besehen machen Hass, Völkermord und Kriege keinen Sinn, denn die Erfüllung allen menschlichen Sehnens liegt innen, dort wo wir eins sind mit Gott.
Die Flucht
Als ich im Jahr 2004 in einer spirituellen Monatszeitschrift einen Artikel las, in dem der Herausgeber seine geschäftlichen Schwierigkeiten mit der Situation der Juden im Dritten Reich verglich, da stieg einige Verärgerung in mir hoch. Der Herausgeber, der sich als Opfer der etablierten Presse sah, schrieb, dass die Juden versäumt haben mögen, vor ihren Deportationen zu fliehen oder der Perfide des Naziregimes gegenüber naiv gewesen sind, aber man könne ihnen nicht die ganze schwere Schuld am Holocaust auferlegen, ja kaum einen Teil davon (Quelle: „http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_J%C3%A4ger“).
Haben die Juden wirklich versäumt, vor ihren Deportationen zu fliehen? Und waren sie der Perfide des Naziregimes gegenüber tatsächlich zu naiv gewesen? Und konnte man ihnen eine Teilschuld am Holocaust auferlegen? Nachdem ich mich bei dem Herausgeber, übrigens ein guter Freund von mir, wegen seines merkwürdigen Vergleichs per Leserbrief beschwert hatte, wollte ich herausfinden, ob die Juden tatsächlich versäumt hatten, vor ihren Deportationen zu fliehen. Ich begann im Internet zu recherchieren:
Als die ca. 500.000 im Deutschen Reich lebenden Juden nach Hitlers Wahl zum Reichskanzler (1933) zunehmend diskriminiert wurden, da wollten die Meisten von ihnen tatsächlich auswandern. Doch das war viel schwieriger, als man sich das heute vorstellt. Die Welt litt damals unter den Nachwirkungen der Weltwirtschaftskrise von 1929. Wegen der überall vorherrschenden Massenarbeitslosigkeit wurden die Einwanderungsquoten in vielen Ländern eingeschränkt. Das galt auch für Palästina, wenn auch aus ganz anderen Gründen. Einwanderungsvisa wurden nur an Personen erteilt, die bestimmte Voraussetzungen erfüllten. Dazu gehörten zum einen qualifizierte Arbeiter für Handwerk und Industrie und zum anderen Bürgschaftsnachweise. Da die deutschen Juden hauptsächlich akademisch oder kaufmännisch ausgebildet waren, blieb ihnen meistens nur der Weg über die Bürgschaften.
Zwischen 1933 und 1937 verließen ca. 135.000 deutsche Juden das Deutsche Reich. Aus Polen emigrierten im gleichen Zeitraum ca. 500.000 Juden, hauptsächlich in die USA und nach Südamerika. Nach der Reichskristallnacht vom 9.11.1938 spitzte sich die Lage zu. Um Einreisegenehmigungen zu erhalten, belagerten die Juden die Botschaften in ganz Europa. Diese waren jedoch auf derartige Anstürme nicht vorbereitet. Bis Ende 1939 verließen trotzdem noch einmal ca. 145.000 Juden das deutsche Reichsgebiet und wanderten in mehr als 90 Länder aus.
Ab 1941 verhängten die Nazis ein Ausreiseverbot für die Juden. Um sie zu diskriminieren, wurden sie weitgehend aus dem öffentlichen Leben verbannt. Bald darauf wurden sie von den Schutzstaffeln (SS) der NSDAP zusammengetrieben und in Güterzüge verladen. Statt in die Freiheit nach Amerika, Frankreich, Großbritannien, Shanghai oder Palästina zu gelangen, kamen sie nun in die Arbeits- und Todeslager der Nazis.
So weit zu den Möglichkeiten der Juden, vor ihren Mördern zu fliehen. Ob es unter ihnen viele gab, die der Perfide des Naziregimes gegenüber zu naiv gewesen sind, kann ich nicht beurteilen. Ich kann aber definitiv ausschließen, dass die Juden auch nur die geringste Schuld am Holocaust trugen. Ich fragte mich jedoch zum wiederholten Mal, warum der Antisemitismus überhaupt existierte. Es gab verschiedene Theorien und Meinungen, aber eine offiziell gültige Erklärung war mir unbekannt. Daher begann ich, mich stärker für das Thema zu interessieren.
Die Reise beginnt
Ich befragte viele Bekannte nach ihren Meinungen zum Antisemitismus. Es kamen Antworten, wie: „Das weiß ich nicht, aber irgendwann muss mal Schluss sein mit der ewigen Rücksichtnahme“ oder „Das mit dem Holocaust war vor meiner Zeit!“ oder „Vielleicht sind die ja wirklich so.“
Auch im Internet fand ich keine plausiblen Erklärungen. Lediglich Sigmund Freud wollte einen ödipalen Konflikt erkannt haben:
„Ich wage die Behauptung, dass die Eifersucht auf das Volk, welches sich für das erstgeborene, bevorzugte Kind Gottvaters ausgab, bei den anderen Kindern bis heute noch nicht überwunden ist. Das Judentum war eine Vaterreligion gewesen, das Christentum wurde eine Sohnesreligion.“ (Quelle:http://de.wikipedia.org/wiki/Antisemitismusforschung#Psychoanalyse).
An Sigmund Freuds Aussage war was dran, doch genügten mir seine tiefenpsychologischen Erklärungen nicht.
Im Jahr 2006 erkundigte ich mich im Buchladen der neuen Münchner Jüdischen Synagoge, welche Literatur es zu meiner Frage gab. Doch zu meiner Überraschung behauptete die Verkäuferin, dass es hierüber keine Bücher gäbe. Als ich wissen wollte, wie das möglich wäre, antwortete sie, dass das eben niemand so genau wüsste. Wie konnte es möglich sein, dass sich die Welt darüber einig ist, dass sich der Holocaust niemals wiederholen darf, gleichzeitig aber niemand weiß, wieso der Judenhass überhaupt existiert?
Die „Anti-Defamations-League“ (ADL) führte 2007 in Deutschland, Frankreich, Italien, Polen und Spanien eine Befragung durch, nach der 43% der Interviewten glaubten, dass die Juden zu viel Einfluss auf die internationalen Finanzmärkte besitzen. Und 47% fanden, dass sie zu viel Aufhebens um den Holocaust machten.
Am 28.11.2008 erschien eine Pressenotiz einer neuen Studie der Universität Leipzig. Die Frage lautete: „Stimmen Sie zu, dass Juden für ihre Ziele, mehr als Andere, mit „üblen Tricks“ arbeiten?“ 18% der Befragten bejahten diese Frage. Fast ebenso viele meinten, dass die Juden hätten „etwas Besonderes und Eigentümliches an sich und würden nicht so recht zu uns passen.“