Nur ein gewöhnlicher Mord - Jürgen Ehlers - E-Book

Nur ein gewöhnlicher Mord E-Book

Jurgen Ehlers

4,4

Beschreibung

Zeitgeschichte und packender Krimi - das beherrscht Jürgen Ehlers meisterhaft! Juli 1939. In einem Park in Hamburg wird die Leiche einer Frau gefunden. Sie wurde mit einem Stein erschlagen, ihr Gesicht mit einem Messer unkenntlich gemacht. Kommissar Berger und seine Leute haben das Opfer rasch identifiziert: Ines Reuther, 45 Jahre alt, geschieden und sehr wohlhabend. Vieles deutet auf einen Raubmord hin, aber auch andere Motive sind denkbar. Die Tote war eine exzentrische Frau mit einem ausschweifenden Liebesleben. War es ein eifersüchtiger Verehrer? Oder eine der beiden Töchter, die an das Geld herankommen wollten, bevor ihre Mutter alles verschleudert? Eine von ihnen ist mit einem SS-Offizier liiert, was Bergers Arbeit nicht gerade erleichtert. Wer ist der geheimnisvolle Anrufer, mit dem die Tote angeblich wenige Stunden vor dem Mord telefoniert hat? Und wer ist die Besucherin aus Polen, mit der sich Ines Reuther in Hamburg getroffen hat? Gegen den Rat seiner Freunde beschließt Berger, nach Polen zu fahren, um der Sache auf den Grund zu gehen. Kurz nach seiner Ankunft wird er verhaftet. Er erfährt, dass Deutschland soeben Polen angegriffen hat.

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Jürgen EhlersNur ein gewöhnlicher Mord

Bisher vom Autor bei KBV erschienen:

»Mann über Bord«

»Mitgegangen«

»Neben dem Gleis«

»Die Nacht von Barmbeck«

»In Deinem schönen Leibe«

»Der Spion von Dunvegan Castle«

»Blutrot blüht die Heide«

Jürgen Ehlers wurde 1948 in Hamburg geboren und lebt heute mit seiner Familie auf dem Land. Seit 1992 schreibt er Kurzkrimis, die in verschiedenen Verlagen im In- und Ausland veröffentlicht wurden, und ist Herausgeber von Krimianthologien. Er ist Mitglied im »Syndikat« und in der »Crime Writers’ Association«. Sein erster Kriminalroman »Mitgegangen« wurde in der Sparte Debüt für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert.

Jürgen Ehlers

Nur eingewöhnlicher Mord

Originalausgabe© 2014 KBV Verlags- und Mediengesellschaft mbH, Hillesheimwww.kbv-verlag.deE-Mail: [email protected]: 0 65 93 - 998 96-0Fax: 0 65 93 - 998 96-20Umschlaggestaltung: Ralf Krampunter Verwendung von:Hamburger Kunsthalle: Der Fluss, 1939, von Aristide MaillolFoto: © Jürgen EhlersRedaktion: Volker Maria Neumann, KölnPrint-ISBN 978-3-95441-170-2E-Book-ISBN 978-3-95441-181-8

Inhalt

VORSPIEL

Sonnabend, 22. Juli 1939

EIN GEWÖHNLICHER MORD

Sonntag, 30. Juli 1939

Montag, 31. Juli 1939

Dienstag, 1. August 1939

Mittwoch, 2. August 1939

Donnerstag, 3. August 1939

Dienstag, 8. August 1939

Donnerstag, 10. August 1939

Freitag, 11. August 1939

Donnerstag, 17. August 1939

Freitag, 18. August 1939

Sonnabend, 19. August 1939

Sonntag, 20. August 1939

Dienstag, 22. August 1939

Freitag, 25, August 1939

Montag, 28. August 1939

Dienstag, 29. August 1939

Mittwoch, 30. August 1939

Donnerstag, 31. August 1939

Freitag, 1. September 1939

Sonnabend, 2. September 1939

Sonntag, 3. September 1939

Montag, 4. September 1939

Dienstag, 5. September 1939

Mittwoch, 6. September 1939

Montag, 9. Oktober 1939

Dienstag, 10. Oktober 1939

Freitag, 13. Oktober 1939

Sonnabend, 14. Oktober 1939

Freitag, 20. Oktober 1939

Sonnabend, 21. Oktober 1939

Nachwort

VORSPIEL

Sonnabend, 22. Juli 1939

Zwei Männer standen am frühen Nachmittag auf dem Anleger der St. Pauli Landungsbrücken. Der eine, Bucher, war hier, weil sein Freund ihm Hamburg zeigen wollte. Der andere, Schorsch, war hier, weil er einen Menschen töten wollte. Leise murmelte er vor sich hin: »Ach, Schatz, bist du das? Nein, so ein Zufall! – Ach, Schatz, bist du das?«

Gustav Bucher wunderte sich über seinen Freund, der so völlig in sich gekehrt schien. Er räusperte sich.

Schorsch schrak hoch. »Das ist nun also die Elbe«, sagte er.

Ja, das war die Elbe, daran bestand kein Zweifel.

Schorsch zündete sich eine Zigarette an – schon die dritte an diesem Nachmittag.

Er ist nervös, dachte Bucher, er hatte keine Ahnung warum. Das war nicht sein Problem. Er hatte jedenfalls vor, sich in Hamburg zu amüsieren. Schade nur, dass es so kühl war. Er hätte sich eine Strickjacke anziehen sollen. »Und – wie kommen wir denn jetzt von hier zu Reeperbahn?«

»U-Bahn«, sagte Schorsch knapp. »Später.«

Ja, für St. Pauli war es wohl wirklich noch zu früh. Was jetzt? Eine Weile gingen sie schweigend nebeneinander her. Bucher registrierte, dass sie nicht zu der U-Bahn-Haltestelle gingen, von der sie gekommen waren. Stattdessen führte ihn sein Freund durch ein paar schmale Straßen, bis sie schließlich am Fuße des Michels standen. Bucher fürchtete schon, sein Freund könne vorschlagen, dass sie hinaufsteigen sollten. Sicher hatte man dort oben einen wunderbaren Ausblick über die ganze Stadt, aber sicher musste man zunächst ein paar Hundert Stufen erklimmen, wenn man diesen Ausblick genießen wollte.

Doch Schorsch hatte andere Pläne. »Also, du weißt, was du zu tun hast?«, sagte er unvermittelt.

Richtig, das hatte er ganz vergessen. »Ich soll diese Frau anrufen?«, sagte Bucher zögernd.

»Ja. Du rufst sie an und sagst ihr schöne Grüße. Und du seist ein Kollege von … von Volker Krafft. Krafft, mit zwei F, merk dir das. Und du hast ein Paket für sie, das du ihr persönlich aushändigen sollst.«

»Aber ich habe doch gar kein Paket.«

»Das ist völlig egal.«

»Und wenn sie nun fragt, was das für ein Paket ist? Wenn sie nun wissen will, was in dem Paket drin ist?« Je länger er darüber nachdachte, desto schwachsinniger kam ihm der Auftrag vor.

»Du sagst einfach, du weißt es nicht. Sie ist eine Frau; Frauen sind neugierig. Und wenn ein schönes, großes Paket für sie angekommen ist, dann wird sie es garantiert haben wollen. Du bestellst sie zum Dammtorbahnhof, und dann gehst du mit ihr in Richtung Stephansplatz. Da ist das große Postamt, und da liegt das Paket. Aber so weit kommt es gar nicht. Wenn ihr aus dem Dammtorbahnhof herauskommt, dann komme ich euch zufällig entgegen, und in dem Augenblick, wo ich euch sehe, da rufe ich: ›Ach, Schatz, bist du das? Nein, so ein Zufall!‹ Und dann gehe ich mit ihr in den Botanischen Garten.«

Bucher konnte sich nur schwer vorstellen, warum eine Frau, die eigentlich ein Paket abholen wollte, nun plötzlich einen Spaziergang durch den Botanischen Garten machen sollte. Aber das war nicht sein Problem; damit musste sein Freund fertig werden. Für ihn ging es nur darum, diesen dämlichen Anruf hinter sich zu bringen. »Und wie treffen wir uns hinterher wieder?«

»Du gehst zurück zum Dammtorbahnhof. Da setzt du dich einfach in den Wartesaal, und wenn ich fertig bin, dann hol ich dich da ab.«

»Ja. – Sag mal, was soll das denn jetzt werden? Was machst du denn mit den Schuhen?«

Schorsch war dabei, sich die Schuhe auszuziehen. »Die drücken«, behauptete er. »Wenn ich gleich im Park spazieren gehen soll, da will ich mir lieber ein bequemeres Paar anziehen.« Er lachte.

Zu seiner Verblüffung sah Bucher, wie sein Freund seine Aktentasche öffnete und ihr tatsächlich ein zweites Paar Schuhe entnahm. Dieses zog er jetzt an.

»Sind dir die nicht zu groß?«, wollte Bucher wissen.

Schorsch schüttelte den Kopf. »Für diesen Zweck genau richtig.«

Im Dammtorbahnhof gab es nur eine Telefonzelle. Natürlich besetzt. Bucher musste einen Moment warten, während sein Freund unruhig in der Bahnhofshalle auf und ab ging. Endlich hatte der Mensch sein Gespräch beendet. Bucher schlüpfte in die Zelle, legte sich den Zettel mit der Telefonnummer bereit, warf die Münzen ein und begann zu wählen.

Jetzt, dachte Schorsch, jetzt passiert es.

Noch einmal überprüfte er den Inhalt seiner Aktentasche. Zuoberst die Schuhe, darunter das Messer.

Es ist ganz leicht, redete er sich ein. Denk an das Geld! 40.000 Mark! In diesem Jahr und in jedem weiteren Jahr, bis an dein Lebensende. Zehn Minuten Angst, und du bist ein reicher Mann, Schorsch!

Warum zitterten seine Hände? Er konzentrierte sich darauf, die Finger ruhig zu halten. Wenn er sich große Mühe gab, dann gelang es ihm. Fast.

In diesem Augenblick kam Bucher aus der Telefonzelle. »Da geht keiner ran«, sagte er.

»Hören Sie mal, Herr Wachtmeister! Das ist doch furchtbar!«

Der Angesprochene zuckte mit den Schultern. »Musik ist das«, sagte er. »Ich verstehe ja nicht viel davon, aber ich würde sagen, das ist Musik.«

»Musik? Dieses Gedudel da oben? – Lärm ist das in meinen Augen! Und so geht das nun Tag für Tag. Man hat keine ruhige Minute mehr in diesem Haus. Keine ruhige Minute. Und ich brauche meine Ruhe, Herr Wachtmeister.«

»Das verstehe ich.« Der Polizist hatte keine Lust, sich in die häuslichen Streitigkeiten einzumischen. »Haben Sie schon einmal daran gedacht, sich an den Blockwart zu wenden?«

»Ach der – der kümmert sich um gar nichts.«

Der Wachtmeister kratzte sich am Kopf. »Und diese Musik da oben – das geht Tag und Nacht immer so weiter, sagen Sie?«

»Nachts nicht. Jedenfalls nicht jede Nacht. Aber sonst – immerzu! Während anständige Menschen zur Arbeit gehen, feiern die da oben wilde Feste.«

»Wenn andere zur Arbeit gehen …« Der Wachtmeister betrachtete die aufgeregte Frau. Warum war sie nicht bei der Arbeit? Zu alt war sie jedenfalls nicht. Der Wachtmeister beschloss, diesen Punkt nicht weiter zu vertiefen, um die Krise nicht unnötig zu verschärfen.

In diesem Augenblick wurde offensichtlich eine neue Schallplatte aufgelegt, die mit lautem Johlen begrüßt wurde. Und dann hörte man, wie mehrere Personen zu den Klängen des Grammophons begeistert im Takt auf den Fußboden trampelten. Sehr schwungvoll, das musste der Wachtmeister zugeben, aber eben auch sehr laut.

»Da hören Sie es! Und immer diese Negermusik!«

»Sie haben Holzbalkendecken, oder?«, fragte er mitfühlend.

»Ja. Man hört hier jeden Schritt, den die da oben machen. Und was sie sonst so machen, das hört man auch.«

»Ich werde mal mit den Herrschaften reden«, sagte der Wachtmeister. »Sie bleiben am besten hier unten«, fügte er hinzu, als die Dame Anstalten machte, ihn in das obere Stockwerk zu begleiten.

Inez Reuther stand auf dem Klingelschild. Der Wachtmeister läutete. Keine Reaktion. Womöglich war die Türglocke bei dem Lärm nicht zu hören. Er läutete noch einmal. Schließlich wurde drinnen eine Tür geöffnet, die Musik wurde entsprechend lauter, und der Wachtmeister sah, dass jemand durch den Spion spähte. Dann hörte er eine Frauenstimme: »Huch, ein Polizist! – Warten Sie, Herr Wachtmeister, ich zieh mir nur rasch was über.«

Nicht nötig, dachte der Polizist. Der Stimme nach zu urteilen, war das eine junge Frau.

Es dauerte ein paar Minuten, bis sie zurückkam. Sie hatte sich nur einen Morgenmantel übergestreift, aber sich nicht die Mühe gemacht, ihn auch noch zuzubinden.

Der Wachtmeister bemühte sich, nicht dort hinzusehen, wo es am interessantesten war. »Sind Sie die Frau Reuther?« Die Frau mochte knapp dreißig Jahre alt sein.

»Kommen Sie wegen der Musik? – Das sind ganz neue Schallplatten. Direkt aus den USA. Count Basie und Benny Goodman. Das hat einen ganz anderen Schwung als das, was hierzulande so produziert wird! Swing ist das. Mögen Sie Swing? Dann kommen Sie doch rein – ach ja, und Swing Heil, Herr Wachtmeister!«

»Heil Hitler«, erwiderte der Wachtmeister etwas lahm. Schade, dass er auf das verlockende Angebot der Dame nicht eingehen konnte. »Es hat Beschwerden gegeben, wegen des Lärms aus Ihrer Wohnung.«

»Lärm?« Sie lachte schrill. »Das ist nicht Ihr Ernst, Herr Wachtmeister! Das ist Musik, und richtig flotte Musik, die muss so laut sein.«

»Tut mir leid, aber …«

»Was haben Sie gesagt?« Sie drehte sich um und schrie in die Wohnung hinein: »Macht doch mal leiser, ich kann ja gar nicht verstehen, was der Wachtmeister sagt.«

Die Musik wurde leiser. Nun konnte man hören, dass außerdem noch irgendwo ein Telefon klingelte. Am anderen Ende des Flures wurde eine Tür geöffnet, und ein nackter Mann wurde sichtbar. »Huch!«, sagte der und knallte die Tür wieder zu. Ein Hund bellte. Eine andere Frauenstimme ertönte: »Aus, Harro, aus!« Die Stimme einer etwas älteren Frau. War das die Besitzerin dieser Wohnung? »Geh doch mal jemand ans Telefon!«, rief der Mann durch die Tür. Vermutlich meinte er die junge Frau im Morgenmantel. Die reagierte nicht. Wahrscheinlich war sie betrunken.

»Jedenfalls möchte ich Sie bitten, die Musik etwas leiser zu stellen und sich auch sonst so zu verhalten, dass die anderen Bewohner dieses Hauses nicht gestört werden.«

»Ja, Herr Wachtmeister, wenn Sie das so anordnen, dann machen wir das. – Macht doch mal leiser, das Grammophon!«

Die Musik wurde noch leiser, es trampelte auch niemand mehr mit den Füßen auf den Boden, aber der Hund bellte noch immer, und das Telefon hörte nicht auf zu läuten. Schließlich wurde die Tür zum Wohnzimmer erneut aufgerissen, und eine nackte Frau stürzte heraus. Leider hatte der Wachtmeister keine Gelegenheit, diesen Anblick zu genießen, denn gleichzeitig mit der Frau kam ein großer Schäferhund aus dem Zimmer gestürmt und sprang den Wachtmeister an. Der ging unter dieser ungestümen Zuneigung zu Boden, was der Hund freudig begrüßte, indem er ihm mit seiner Zunge durchs Gesicht leckte.

»Mist! – Der hat aufgelegt.«

Ja, richtig. Während der Wachtmeister den Hund abschüttelte und sich mühsam erhob, registrierte er, dass das Läuten des Telefons aufgehört hatte.

EIN GEWÖHNLICHER MORD

Sonntag, 30. Juli 1939

Urlaub«, schlug Wilhelm Berger vor. »Was hältst du von Urlaub?« Berger war Kriminalkommissar bei der Hamburger Polizei. Er saß mit seiner Frau und ihrem gemeinsamen Sohn beim sonntäglichen Frühstück.

»Urlaub wäre schön«, sagte Dagmar. Sie sah ihren Mann an. Wilhelm hatte bisher noch nie vorgeschlagen, dass sie in Urlaub fahren sollten. Es ist die Lage, dachte sie.

Die politische Lage war noch immer angespannt. Nach der Kristallnacht im letzten Jahr und der Krise im März hatten sich die Gemüter zwar wieder etwas beruhigt, und inzwischen schien es, als hätte sich die Welt mit der Besetzung der Tschechei und der Aufteilung der Slowakei abgefunden. Aber natürlich gab es noch andere Krisenherde. Danzig zum Beispiel. – Vielleicht war dies die letzte Gelegenheit, gemeinsam Urlaub zu machen. Sie hatten seit vielen Jahren keinen Urlaub gemacht.

»Glaubst du denn«, fragte sie zögernd, »dass deine Mörder dir ein paar Tage freigeben?«

Berger nickte. Die Mörder waren nicht das Problem. So viele gab es gar nicht in Hamburg, und der Letzte, den sie erwischt hatten, der stand jetzt vor Gericht. Wahrscheinlich gab es keinen Urlaub, bis der Becker-Prozess vorbei war. Für den Fall, dass er doch noch als Zeuge gehört werden sollte. Aber das Verfahren sollte Ende der kommenden Woche abgeschlossen sein.

»Urlaub?«, sagte Horst. »Klasse!« Ihr Sohn war jetzt zehn Jahre alt. Er schlug die Jugendburg zu und kam zu ihnen an den Tisch.

Es war eine spontane Idee, aber warum nicht? Sowohl sein Chef Richter als auch Pagels, der neue Mann, waren Junggesellen. Die brauchten keine Rücksicht auf die Schulferien zu nehmen.

»Wo fahren wir hin?«, wollte Horst wissen.

Darüber hatte sich Wilhelm Berger noch keine Gedanken gemacht.

»In der Zeitung habe ich neulich Anzeigen gesehen. Hotels und Pensionen an der Nord- und Ostsee. Das muss hier doch noch irgendwo …« Dagmar hatte sich auch keine Gedanken über Urlaub gemacht, aber seit die Bank sie entlassen hatte – sie war ja Halbjüdin –, brauchte sie niemanden mehr um ein paar freie Tage zu bitten. Zum Glück war sie noch nicht dazu gekommen, das Altpapier wegzuwerfen. Der Stapel lag noch neben der Spüle. Da war die Zeitung, die sie gesucht hatte. Der Hamburger Anzeiger, Wochenendausgabe vom 10./11. Juni.

Wilhelm Berger warf einen Blick auf die Schlagzeilen. Olympische Winterspiele in Deutschland – Ein ehrenvoller Auftrag. Richtig, das hatte er schon wieder vergessen. Das klang verheißungsvoll. Die Schweiz hatte wegen irgendwelcher Querelen ihren eigenen Antrag zurückgezogen, und so war Garmisch für die Winterspiele 1940 ausgewählt worden. Niemand würde sich um die Olympiade bewerben, der in den Krieg ziehen wollte, dachte Berger. Überhaupt war die Zeitung voll von positiven Nachrichten. Zum Beispiel gab es eine neue Flugverbindung nach Oslo. Die Lufthansa setzte jetzt Großflugzeuge vom Typ Condor ein. Reisegeschwindigkeit: 375 Kilometer pro Stunde. Fantastisch! Auf diese Weise konnte man bequem in vier Stunden nach Norwegen fliegen. Vielleicht sollte man … Berger verwarf den Gedanken. Das war jenseits ihrer finanziellen Möglichkeiten. Susannes überstürzte Abreise nach Amerika hatte den Rest ihres Vermögens aufgezehrt.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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