"Nur MEIN Bestes?" #2 - Gabriele Helbig - E-Book

"Nur MEIN Bestes?" #2 E-Book

Gabriele Helbig

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Beschreibung

Folge 2 (von5): Kerstin hat sich aus dem Schneckenhaus getraut und nimmt wieder am Leben teil. Am virtuellen bei Facebook, aber auch am realen - sie trifft sich mit einem Mann. Doch ihr Verehrer, Makler Andreas von Briesetal, ist in Wahrheit nur an ihrem Geld interessiert, bevor er mit seiner eigentlichen Partnerin und dem erbeuteten Vermögen ein neues Leben in der Karibik beginnen will. Kerstin ahnt davon nichts und kauft - auf Andreas Empfehlung - ein "Handwerkerobjekt" im Berliner Umland. Andreas will den Ausbau managen.

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Seitenzahl: 36

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"Nur MEIN Bestes?"

"Das bekommst DU nicht!"

EPISODE 2

 

 

von

Gabriele Helbig

 

 

 

Impressum

Cover: Karsten Sturm – Chichili agency

© 110th / Chichili Agency 2014

EPUB ISBN 978-3-95865-492-1

MOBI ISBN 978-3-95865-493-8

 

Urheberrechtshinweis:

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Autors oder der beteiligten Agentur „Chichili Agency“ reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Was bisher geschah:

Kerstin Heller hat eigentlich alles, was Frau zum Leben braucht. Nur keine Kinder, die sie sich so gewünscht hat. Sie ist Mitte Dreißig, Lehrerin, verwitwet und finanziell abgesichert. Ihre beste Freundin Barbara führt eine Schokoladen-Boutique und ist immer da, wenn es bei Kerstin klemmt. Sie hat ihr Facebook empfohlen und freut sich, dass Kerstin dadurch aktiver geworden ist. Kerstin hat nicht nur virtuell viele Kontakte gewonnen sondern auch einen realen Verehrer. Andreas von Briesetal ist charmant – und taucht merkwürdigerweise immer dort auf, wo sie sich gerade befindet. Nach einigem Zögern geht Kerstin auf seine Annäherungsversuche ein.

1

Der Sommerabend am See klang noch in Kerstin nach. Sie lag im Bett (im eigenen und allein) und meinte, ihr Gehirn drehe sich im Kopf herum, aber auf angenehme Weise. Sie war nicht sicher, wie viele Gläser Rotwein sie zum Käse getrunken hatte. Jedenfalls nicht so viele, dass sie die Kontrolle verloren hätte. Als Andreas ihr die Jacke über die Schultern gelegt hatte, war ihr sehr wohlig eine Gänsehaut den Rücken heruntergekrochen. Ein schönes Gefühl. Sie hatte sich für einen Moment an ihn gelehnt.

Aber als er ihr zufällig mit den Lippen am Ohr herumspielte, wurde es ihr zu viel. So leichte Beute war sie nicht. Er hatte auch gleich aufgehört und weiter nett geplaudert – und ihr Glas immer wieder aufgefüllt. Kerstin genoss den Abend. Das Angebot sie nach Hause zu fahren nahm sie ebenfalls gern an. Und sie hatte Andreas klar gemacht, dass es bei ihr keinen Kaffee mehr gäbe. Auch das nahm er ohne Diskussion freundlich zur Kenntnis.

Er fragte sie mit tiefem Blick in ihre Augen, ob er sie bald wieder treffen könnte. Kerstin hatte ja gesagt und war hinter der Eingangstür verschwunden. Eine Verabredung. Mit einem Mann. Ihr war plötzlich sehr weich in den Knien geworden.

Das lag sicher ein wenig am Alkohol, aber auch daran, dass sie viele Jahre lang vor Männern zurückgescheut war. Ob sie die Regeln des Spiels noch beherrschte? Hatte sie sie eigentlich jemals beherrscht? Ihre Freunde vor Oliver waren halbe Kinder gewesen. Hatten nach einem lauten Tanzabend ein wenig halbherzig an ihr herumgefummelt und auf einen Quickie gehofft. Einige Male hatte sie mitgespielt. Und es hatte ihr nicht gefallen.

Als dann Oliver auftauchte, allen Frauen in ihrem Umkreis schöne Augen machte und sie zunächst kaum beachtete, beschloss Kerstin die gleichaltrigen Männer erst einmal nicht mehr zum Zug kommen zu lassen. Oliver war sechs Jahre älter als sie und hatte den Ruf eines Playboys. Er sah toll aus, war immer schick angezogen – und er benahm sich wie ein richtiger Mann. Kerstin war knapp zwanzig Jahre alt und hatte ihren Helden gefunden. Das gab sie sich selbst zwar nicht gleich zu, weil Oliver sie so wenig wahrnahm wie den Fahrradständer vor der Mensa. Aber sie merkte, dass sie darunter litt, wie er mit den schicken Frauen ihres eigenen Semesters flirtete.

Sie bemühte sich um ein neues Styling. Die Frisur kostete ein halbes Vermögen, einige Saisonkleider die andere Hälfte. Aber Kerstin mochte sich plötzlich gern im Spiegel anschauen. In der Menge der Studentinnen ging sie zwar nach wie vor unter, aber für sich hatte sie Selbstvertrauen gewonnen. Vielleicht war sie dadurch auch dem Professor aufgefallen, der ihr einen Job als studentische Hilfskraft verschaffte. Die Investition war dabei sich zu amortisieren. Auch Oliver hatte ihr schon zugenickt, als er an ihrem Tisch in der Bibliothek vorbeikam.

Er war mit seinem Studium fertig, als sie das zweite Semester beendete. Und er hatte sie zu seiner Abschlussfeier eingeladen. Sie und ungefähr ein Dutzend andere Studentinnen. Aber nur Kerstin lud er auf das Segelboot in Warnemünde ein. Und nur Kerstin fragte er, ob sie seine Frau werden wollte.