"Nur MEIN Bestes?" #5 - Gabriele Helbig - E-Book

"Nur MEIN Bestes?" #5 E-Book

Gabriele Helbig

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Beschreibung

Folge 5 (von5): Kerstins tot geglaubter Mann Oliver will nicht wahrhaben, dass er in ihrem Leben keine Rolle mehr spielen soll. Er bedrängt und bedroht sie. Als um sie herum alles zusammenzubrechen scheint, kann sich Kerstin auf ihre Freundin und die Familie stützen. Ob einer der Helfer in ihrer Not der Partner für neues Glück sein wird?

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Seitenzahl: 50

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"Nur MEIN Bestes?"

 

"Das bekommst DU nicht!"

EPISODE 5

 

 

 

 von

Gabriele Helbig

 

 

Impressum:

Cover: Karsten Sturm, Chichili Agency

Foto: fotolia.de

© 110th / Chichili Agency 2014

EPUB ISBN 978-3-95865-498-3

MOBI ISBN 978-3-95865-499-0

 

 

Urheberrechtshinweis:

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Autors oder der beteiligten Agentur „Chichili Agency“ reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

 

Was bisher geschah:

Kerstin Heller, die verwitwete Lehrerin, hat gehofft, ein neues Kapitel ihres Lebens aufschlagen zu können. Sie wollte mit dem Makler Andreas von Briesetal frisch starten und endlich eine Familie gründen. Zu ihrem Entsetzen stellte Andreas sich als Betrüger heraus, der das Geld für den Ausbau ihres erworbenen Häuschens im Umland Berlins unterschlug. Während Andreas mit seiner Geliebten auf dem Weg in die Karibik ist, taucht Kerstins nach einem Flugzeugabsturz in Australien für tot erklärter Mann Oliver wieder auf. Oliver hatte nach dem Scheitern seiner neuen Ehe in Adelaide keine wirtschaftliche Grundlage mehr. Daher will er sein altes Leben wieder aufnehmen und bei seiner Ehefrau unterschlüpfen, bis sich die Wogen geglättet hätten. Kerstin macht ihm unmissverständlich klar, dass er nicht willkommen ist. Sie holt ihn trotzdem vom Flughafen ab, weil er seiner Familie noch nicht mitgeteilt hat, dass er lebt.

Oliver war im Zwiespalt. Einerseits wollte er dringend duschen und frische Sachen anziehen, andererseits wollte er verhindern, dass Kerstin ihn im Hotel allein ließ. Er ging auf sie zu, wobei ihn die Koffer auf dem Boden des engen Hotelzimmers störten. Er nahm einen hoch und warf ihn auf das Bett.

„Kerstin, Schatz, guck mich doch nicht so mit deinem Lehrerblick an. Ich mache mich schnell frisch. Nimm dir doch etwas aus der Minibar und setz dich ans Fenster. Hast du eigentlich heute frei genommen? Um die Zeit ist doch bestimmt noch Unterricht. Das ist sehr lieb von dir.’“

Oliver redete ohne Unterbrechung, damit Kerstin im Raum blieb. Er fürchtete, sie würde sich seinem Einfluss entziehen, wenn sie das Hotel verließe.

„Was soll ich bloß meiner Mutter sagen, hast du eine Idee? Denk mal drüber nach, ich bin gleich wieder da.“

Kerstin hatte weiche Knie. Sie wartete, bis sie die Dusche hörte, und verließ das Hotelzimmer. Der Moment der Panik, als Oliver auf sie zukam, saß ihr in den Knochen. Es gab keinen vernünftigen Grund für ihre Angst, aber sie war sicher, dass sie sich auf ihr Bauchgefühl verlassen konnte. Er redete anders als er dachte. Eine gefährliche Aggressivität ging von ihm aus.

In der Halle des Hotels überlegte sie, ob sie warten sollte, bis Oliver herunter kam. Wenn sie jetzt wegführe, wäre es eine Flucht, ein Zeichen von Schwäche. Sie war nicht sicher, ob sie sich das nicht sehr bald vorwerfen würde. Nach den diversen Fehlentscheidungen der letzten Zeit, die ihr nicht nur den Schlaf geraubt hatten, wollte sie nichts mehr riskieren. Kerstin setzte sich also an die Bar.

Oliver redete in der Dusche weiter. Als er keine Reaktion vernahm, sah er seine Befürchtung bestätigt. Er war allein im Zimmer.

„Wehe, wenn du nicht unten an der Bar bist. Das lasse ich mir nicht bieten. Wer denkst du, dass du bist? Eine kleine Lehrerin, die meint, Oliver Heller eine Lehre erteilen zu können. So nicht, meine Gute. So nicht.“

Während er unterdrückt vor sich hin schimpfte, zog er sich an. Er wusste, dass er gut aussah, besonders in dem dunkelgrauen Anzug mit dem lilafarbenen Hemd. Durch den Stress der letzten Wochen hatte er genau die paar Kilogramm abgenommen, die seine Konturen etwas weich gemacht hatten. Ein Blick in den Spiegel bestätigte ihn in der Überzeugung, dass er die ideale Verkörperung von James Bond war.

Kerstin saß an der Bar. Sie hatte ein Mineralwasser bestellt.

„Aber liebste Kerstin, wollen wir nicht mit einem Glas Champagner anstoßen?“

„Ich wüsste nicht, warum. Außerdem bin ich mit dem Auto hier, meinen Führerschein will ich nicht loswerden.“

„Ein Gläschen wird da keinen Unterschied machen.“

Oliver bestellte zwei Gläser Veuve Cliquot.

„Kerstin, wo ist dein Humor geblieben? Trink den Witwensprudel und freu dich, dass du keine bist!“

Wider Willen musste Kerstin lächeln. Wenn Oliver wollte, konnte er überwältigend charmant und amüsant sein.

Sie stieß mit Oliver an und trank.

„Ich will wissen, wie es dir ergangen ist. Deine E-Mails waren ja nicht so richtig ausführlich. Wohnst du noch in unserem Haus? Wenn nicht, wo dann? Siehst du meine Mutter häufig? Wie geht es deiner Familie? Bitte erzähl mir alles, ich bin so neugierig.“

„Es geht mir gut, ich arbeite noch in der selben Schule. Ich habe jetzt eine kleine Wohnung. Lass mir noch Zeit, bis ich sie dir zeige. Deine Mutter sehe ich fast nie, und das ist gut so. Sie hasst mich noch mehr als früher, weil ich deine Firmenanteile nicht an sie übertragen habe. Manchmal muss sie mich in Entscheidungen einbeziehen. Das ist für uns beide nicht erfreulich, aber ich denke, sie leidet mehr darunter als ich.“

„Und mein Bruder?“ wollte Oliver wissen, „wie geht es ihm?“

„Ich schlage vor, du rufst sofort bei deinen Leuten an. Das geht gar nicht, dass du ein paar Kilometer von ihnen entfernt im Hotel bist und nicht Bescheid sagst.“

Kerstin stand auf. Sie nahm ihre Jacke und die Handtasche.

„Ich gehe jetzt nach Hause. Es ist besser so, glaub mir. Wenn du den Flug aus den Knochen und mit deiner Mutter geredet hast, können wir uns gern treffen. Ich möchte noch eine Menge mir dir bereden und klären, aber nicht heute. Schick mir eine E-Mail und wir verabreden uns. Mach’s gut.“

Ohne Olivers Reaktion abzuwarten verließ Kerstin die Bar.

Im Auto rief sie ihre Freundin Barbara an und erzählte von dem Wiedersehen. Auch davon, dass sie eine Paniksekunde hatte, als sie sich von Oliver in eine Falle manövriert gefühlt hatte. Barbara lobte sie für ihr Verhalten. Dass sie sich nicht auf ein langes Gespräch eingelassen hatte, fand sie gut.