Ole Ohnefurcht: und das Geheimnis um den Bach der Tränen (Überarbeitete und gekürzte Ausgabe) - Cord Brammer - E-Book

Ole Ohnefurcht: und das Geheimnis um den Bach der Tränen (Überarbeitete und gekürzte Ausgabe) E-Book

Cord Brammer

0,0
2,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Als Ole von der Nordburg-Sage hört, wird er sofort in ihren Bann gezogen. In einer schlaflosen Nacht entscheidet er, dem damit verbundenen Geheimnis um den Bach der Tränen auf den Grund zu gehen. Seine beiden besten Freunde Nina und Peter kann er davon überzeugen, ihn auf die Nordburg zu begleiten. Gemeinsam tauchen sie in ein gefährliches, rätselhaftes und aufregendes Abenteuer ein. Es geschehen unfassbare Dinge, die sie nie für möglich gehalten hätten …

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



OLE OHNEFURCHT

 

und das Geheimnis um den Bach der Tränen

 

Cord Brammer

 

Band 1

 

Überarbeitete und gekürzte Ausgabe: Copyright © 2021 by Cord Brammer

 

Texte: Copyright © 2017 by Cord Brammer

Cover: Copyright © 2021 by Cord Brammer

 

Impressum:

Cord Brammer

Dorfstraße 6

29362 Hohne

[email protected]

 

www.cordbrammer.de

www.facebook.de/cordbrammerautor

www.twitter.com/cordbrammer

www.instagram.com/cord_brammer

 

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die vollständige oder auszugsweise Verwendung jeglicher Art bedarf der schriftlichen Zustimmung des Autors. Dies gilt insbesondere für die Verbreitung, die Vervielfältigung, die Übersetzung und die Einspeicherung in elektronische Systeme.

 

Kapitelübersicht

 

1. Ole Singer

2. Opa Hans und seine Ideen

3. Endlich Ferien

4. Ole als Retter in der Not

5. Die Baumhaussitzung

6. Davongekommen

7. Ein Floß entsteht

8. Ole als Nachtmensch

9. Leinen los

10. Der Angriff

11. Das Schwarzwasser

12. Alles macht Sinn

13. Die Nordburg-Sage

14. Der Bach der Tränen

15. Spuren im Sand

16. Das weiße Licht

17. Gefangen in der Gruft

18. Die geheimnisvolle Karte

19. War alles nur ein Traum?

 

Ole Singer

 

Von der Oberschule hörte man ein durchdringendes Läuten. Die letzte Stunde war vorbei, und alle Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Klassen durften nun nach Hause gehen.

Der zwölfjährige Ole Singer verließ gerade seinen Klassenraum, um sich seine Jacke zu schnappen und dann wie jeden Tag gemeinsam mit seinem besten Freund Peter den Heimweg anzutreten.

Mit seinen kurzen braunen Haaren, den leuchtend grünen Augen und der kleinen Stupsnase sah Ole aus, als sei er einem Märchen über Trolle entsprungen. Ole war jedoch nicht so gemein und garstig wie ein Troll. Er gehörte vielmehr zu denen, die mit ihrem Lachen gute Laune verbreiteten. Dabei zeichneten sich leichte Grübchen auf seinen Wangen ab, und seine Zahnlücke zwischen den oberen Schneidezähnen kam zum Vorschein.

„Ole, beeil dich. Ich muss ganz schnell nach Hause. Es gibt heute leckeren Spinat und Kartoffelbrei bei uns“, rief Peter und eilte zur Garderobe. Wenn es um Essen ging, war er nicht zu stoppen. Aber auch nur dann, denn sonst ging er immer alles etwas ruhiger an. Er aß für sein Leben gern und das sah man auch. Manche Kinder ärgerten Peter, weil er pummelig war. Ole tröstete ihn dann und sprach ihm Mut zu. Ihm machte es nichts aus, dass Peter ein bisschen mehr auf die Waage brachte, denn Peter war sein bester Freund. Ole fand ihn nett, kam gut mit ihm aus und das war die Hauptsache.

Auch jetzt konnte man wieder jemanden hören, der über Peter lachte und schlecht über ihn redete.

„Unser kleiner Vielfraß hier denkt mal wieder nur ans Essen … Ausgerechnet an Spinat …. Wie ekelhaft“, sagte Fritz angewidert. „Das mag doch keiner. Aber iss ruhig, bis du grün wirst.“

Fritz ging in dieselbe Klasse wie Ole und Peter. Er war ein sehr ungezogener und verwöhnter Junge. Seine Eltern kauften ihm, was er haben wollte. Da sie nicht viel Zeit für ihren Sohn hatten, glaubten sie, diesen Mangel mit Spielsachen wieder ausgleichen zu können. Fritz war oft allein zu Hause, denn seine Eltern arbeiteten tagsüber in ihrer Arztpraxis. Er machte, wozu er gerade Lust hatte, ohne dass ihm jemand sagte, ob es richtig oder falsch war. So verhielt er sich auch in der Schule gegenüber seinen Mitschülerinnen und Mitschülern. Er glaubte, sich alles erlauben zu können.

Fritz zeigte mit einem Finger auf Peter und rief laut: „Kommt ihm nicht zu nahe, sonst frisst er euch noch die Haare vom Kopf.“

Sein lautes Lachen hallte bis in die hinterste Ecke des Schulflurs. Natürlich stimmten Ralf und Henrik sofort mit ein. Die beiden waren ständig mit Fritz zusammen und folgten ihm auf Schritt und Tritt. Sie zogen sich an wie er, verhielten sich genauso gemein wie er und taten, was er ihnen sagte.

Wenn Ole sie sah, musste er immer daran denken, dass die zwei so etwas wie Fritz’ Marionetten waren, nur ohne Fäden dran. Peter verglich sie gern mit Dick und Doof, denn Ralf war klein und dick und Henrik dafür groß, schlank und nicht sehr helle.

Peter stand eingeschüchtert an der Garderobe und schien sich hinter seiner Jacke verstecken zu wollen, die er verkrampft mit beiden Händen vor sich hielt. Sein Gesicht war knallrot angelaufen. Da wusste Ole, dass er eingreifen musste. Er konnte es nicht zulassen, dass Fritz Peter auf diese Weise vor allen demütigte. Er ging entschlossen auf Fritz zu.

„Warum musst du Peter hier vor allen so dumm anmachen?“, sagte er mit einer kraftvollen Stimme. „Du legst dich nur mit Schwächeren an. In Zukunft lässt du ihn in Ruhe oder du bekommst es mit mir zu tun.“

Ole wandte sich sofort Peter zu, der mit offenem Mund dastand, und sagte: „Komm, lass uns gehen.“

Ole nahm seine Jacke vom Haken, hob seinen Ranzen auf den Rücken und ging in Richtung Ausgang. Peter folgte ihm. Nach einigen Metern drehte Peter sich noch einmal um und streckte Fritz die Zunge raus. Dem war das Lachen nun endgültig vergangen. Er war absolut sprachlos. Das war wohl das erste Mal, dass ihm jemand die Meinung gesagt hatte.

Als Ole und Peter das Schulgebäude verließen, regnete es ausnahmsweise mal nicht. Das hatte es schon die letzten Tage zur Genüge getan. Die Sonne wagte nun sogar einen kurzen Blick durch die Wolken und ließ erkennen, dass es doch Frühling war.

Ole war noch immer wütend auf Fritz und das brachte er mit aufbrausender Stimme zum Ausdruck: „Für wen hält dieser Blödmann sich eigentlich?“

„Freitag haben wir endlich Osterferien. Dann sind wir Fritz erst einmal los“, sagte Peter lächelnd.

Ole konnte sich irgendwie noch nicht auf die Ferien freuen. Er hatte natürlich gerne Ferien und mochte Ostern, aber bis dahin dauerte es noch. Er gab zu bedenken: „Ja, aber heute ist erst Dienstag. Das heißt, wir müssen Fritz noch drei Tage ertragen. Es würde mich nicht wundern, wenn er es jetzt auf mich abgesehen hat.“

„Das glaube ich nicht. Der hat jetzt richtig Respekt vor dir“, versuchte Peter Ole aufzumuntern.

Bald darauf standen sie an der Straße vor Bornemanns Hof. Hier wohnte Peter. Er war der jüngere Sohn von Herrn Bornemann, einem der Bauern im Dorf. Die beiden verabredeten sich für den Nachmittag und verabschiedeten sich vorerst voneinander.

Ole setzte seinen Heimweg bis in die Eichenallee allein fort. Die Straße trug diesen Namen, da in ihr die ältesten und größten Eichen des Ortes standen. Ole wohnte in dem Backsteinhaus mit der Hausnummer sechs, das seine Großeltern vor langer Zeit gebaut hatten. Es hatte zwei Stockwerke und ein mit roten Ziegeln gedecktes Dach. Die Fenster und Türen strahlten hingegen in so hellem Weiß, dass man jeden Fliegenhaufen darauf sah. Dies konnte Oma Frida in den Wahnsinn treiben, sodass sie die Haufen täglich wegwischte. Außen wuchs saftgrüner Efeu die Hauswände hoch und legte sich immer wieder aufs Neue über die Fenster. Opa Hans musste sie daher regelmäßig freischneiden.

Im Vorgarten stand eine Kastanie, unter der sich ein Hundezwinger befand. Hier wohnte Mick, der kleine schwarze Terrier von Opa Hans. Mick war schon alt und eigentlich mehr grau als schwarz. Obwohl sein Zwinger immer offen stand, sah man ihn öfter darin liegen, als im Garten herumtollen.

Ole ging durch die Gartenpforte, an der zwei Schilder angeschraubt waren. Auf dem einen stand: Landen. So hießen Oles Großeltern mit Nachnamen. Auf dem anderen war ein Schäferhund abgebildet. Darauf stand: Warnung vor dem bissigen Hund! Diese Beschreibung passte überhaupt nicht zu Mick, aber das Schild sollte auch nur Einbrecher abschrecken.

Ole ging direkt auf den Zwinger zu. Mick lief ihm sogleich mit wedelndem Schwanz entgegen und wollte gestreichelt werden. Ole kam der Aufforderung nach und sagte: „Na, mein Alter, wie geht’s? Bist du fertig mit deinem Mittagsschläfchen?“

„Steh auf, Ole“, hörte man eine strenge Stimme rufen. „Deine Hose wird dreckig. Außerdem hast du keine Jacke an. Es ist kalt. Du erkältest dich noch.“

Das war Oma Frida, die in der Haustür stand. Als klein gewachsene Frau war sie nur beinahe zwei Köpfe größer als Ole. Trotz ihrer dreiundsechzig Jahre war ihr Gesicht nur an Stirn und Augen mit einigen Falten verziert. Das lange Haar trug sie immer streng zusammengebunden. Oma Frida sah man hauptsächlich in knielangen Röcken und bunten Blusen. Zur Gartenarbeit trug sie auch mal eine Hose. Momentan wurde ihre Kleidung von einer Schürze bedeckt, mit der sie sich beim Kochen vor bösen Flecken schützen wollte.

„Komm bitte zum Essen.“

„Ja, ich komme“, rief Ole.

Mick folgte ihm auf dem Weg zum Haus. Als Ole seiner Großmutter, die in der Tür wartete, immer näher kam, konnte er ihren entsetzten Blick sehen, den seine dreckige, an den Knien grasgrüne Hose auslöste. Sie sagte aber nichts, was die Hose betraf. Stattdessen nörgelte sie: „Ich möchte keine Tiere im Haus haben.“

Oma Frida fand, dass Tiere ins Freie gehörten. Sie dachte, Mick würde alles dreckig machen, seine Haare überall verteilen und Hausschuhe zerbeißen. Das mochte auf so manchen Hund zutreffen, aber nicht auf den friedlichen Mick. Doch Ole wusste, Oma Frida würde sich auch heute nicht umstimmen lassen. Also drehte er sich zu Mick um und sagte mitleidsvoll: „Du hast es gehört, kein Zutritt für dich, alter Junge.“

Er streichelte Mick ein weiteres Mal, ging ins Haus und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen. Mick fing leise an zu jaulen und lief mit gesenktem Kopf zurück in seinen Zwinger.

 

Opa Hans und seine Ideen

 

Ole setzte seinen Schulranzen ab und folgte Oma Frida in die Küche. Seine kleine Schwester Lane saß bereits am Esstisch und wartete auf ihn. Sie ging in die dritte Klasse und hatte schon nach der vierten Unterrichtsstunde Schulschluss gehabt. Wenn es ihr Stundenplan wie heute zuließ, half sie Oma Frida beim Kochen, schmeckte zusammen mit ihr das Essen ab und deckte den Tisch. Die Arbeit in der Küche bereitete ihr viel Freude. Wenn man sie fragte, was sie später einmal werden wollte, antwortete sie mit dem Beruf Köchin.

Obwohl Lane drei Jahre jünger war als Ole, reichte sie ihm bereits bis an die Nasenspitze. Wenn Ole nicht aufpasste, wuchs sie ihm bald über den Kopf hinweg. Ihre dunkelblonden Haare trug sie immer zu zwei Zöpfen zusammengebunden. So kamen ihre weichen, puppengleichen Gesichtszüge, ihre kleine Stupsnase und ihre glasklaren blauen Augen besonders zur Geltung.

„Wie war es in der Schule?“, fragte Lane ihren großen Bruder, wie jeden Tag, wenn er in die Küche kam und sie schon auf ihn wartete.

„Ganz gut“, sagte er. „Und bei dir?“

„Auch ganz gut.“

„Ole, würdest du bitte Opa Hans holen?“, fragte Oma Frida. „Er ist in der Garage.“

Ole trat in genau dem Moment auf die Terrasse, als sein Großvater hinter dem Haus aus der Garage kam. Er war groß gewachsen, so groß, dass er sich ducken musste, als er durch die Tür ging. Die von seiner Halbglatze verschont gebliebenen Haare waren grau und kurz geschnitten. Wie Oma Frida hatte er nur um die Augen und auf der Stirn Falten. Im Moment trug er seine grüne, mit Öl befleckte Arbeitskleidung. Die hatte er immer an, wenn er etwas auf dem Grundstück erledigte.

Opa Hans hielt inne und sagte zu seinem Enkel: „Wenn ich dich da gerade so stehen sehe, habe ich den Eindruck, dass du langsam erwachsen wirst. In letzter Zeit bist du nicht nur größer geworden, sondern auch vernünftiger, obwohl du das vorher schon warst.“

Ole hatte sich tatsächlich enorm weiterentwickelt. Er verhielt sich ruhiger als andere Kinder in seinem Alter. Das hing vermutlich mit dem frühen Tod seiner Eltern zusammen. Vor fünf Jahren waren sie bei einem schweren Autounfall ums Leben gekommen, und Ole war daraufhin zu den Großeltern gezogen. Im Gegensatz zu seiner Schwester konnte er sich noch sehr gut an seine Eltern erinnern, denn er war damals schon sieben gewesen. Seine Mutter hatte ihm oft vor dem Einschlafen selbst ausgedachte Geschichten vorgelesen. Ole konnte noch immer ihre ruhige Stimme hören, mit der er jeden Abend in das Land der Träume übergesetzt war.

„Kommst du, Ole?“, fragte Opa Hans, da sein Enkel in Gedanken versunken auf der Terrasse stand, während er bereits von der Terrasse in die Küche trat.

Ole erinnerte sich daran, dass er viele Male hier im Garten mit seinem Vater Fußballturniere ausgetragen hatte. Ihm fiel wieder ein, dass er einmal haushoch gegen ihn hatte gewinnen können. Ole dachte gern an seine Eltern zurück und verlor sich oft in Erinnerungen an sie.

Als Ole kurz darauf mit seinen Großeltern und seiner Schwester am Esstisch saß, sah er, dass es bei ihnen heute Kartoffelbrei und Spinat gab. Wie bei Peter.

Bei ihm löste das aber gar keine Begeisterung aus. Er mochte Spinat nicht und musste Fritz ausnahmsweise recht geben. Spinat schmeckte einfach nur ekelig. Somit wich Ole auf Kartoffelbrei mit Ketchup aus.

„Möchtest du noch etwas, Lane?“, fragte Oma Frida.

Lane saß vor einem blitzblanken Teller und sah noch hungrig aus. Mit ihren beiden sorgfältig geflochtenen Zöpfen im Haar antwortete sie: „Ja, Kartoffelbrei bitte.“

„Ole, was ist mit dir?“, fragte Oma Frida und ließ schon den Löffel über dem Topf mit Spinat kreisen.

„Nein, danke“, sagte Ole und steckte sich die letzte Gabel mit Kartoffelbrei in den Mund. „Ich bin satt.“

Dann wollte Oma Frida wissen: „Hast du dir für heute etwas vorgenommen? Gehst du wieder zu Peter?“

Ole nickte kauend.

„Wie geht es Peter eigentlich?“, erkundigte sich Opa Hans. „Wir haben ihn ja schon lange nicht mehr gesehen, weil ihr immer bei Bornemanns seid.“

Ole kaute auf, schluckte herunter und vermutete: „Nicht so gut, würde ich sagen. Fritz hat sich nämlich heute vor allen über ihn lustig gemacht.“

„Der Fritz von den Zahnärzten schon wieder?“, fragte Opa Hans abfällig, denn bisher hatte er nur Schlechtes über diesen Jungen gehört.

„Ja, genau der“, bestätigte Ole.

Opa Hans hakte nach: „Hat er nicht letztes Jahr bei Frau West allen Blumen die Blüten abgeschnitten?“

Ole nickte. Er erinnerte sich daran, dass Frau West, die Besitzerin des kleinen Einkaufsladens, sehr wütend gewesen war. Sie hatte viel Arbeit in ihren Garten gesteckt. Doch dann war dieser Bengel gekommen und hatte ihrem ganzen Stolz die Köpfe abgeschnitten.

„Dieser Fritz scheint es faustdick hinter den Ohren zu haben“, brachte Opa Hans es auf den Punkt.

„Ja“, meldete sich Lane zu Wort, „meiner Freundin hat er mal an den Haaren gezogen.“

„Wem? Der kleinen Maria?“, fragte Oma Frida.

Lane nickte, und Oma Frida wollte wissen: „Habt ihr das denn eurer Lehrerin erzählt?“

„Ja, aber Fritz hat ihr gesagt, dass er das nicht war“, erinnerte sich Lane. „In der Pause hat er dann darüber gelacht, dass er keinen Ärger bekommen hat.“

„Der ist ja mit allen Wassern gewaschen“, meinte Opa Hans. „Den hätten wir uns früher vorgeknöpft.“

„Hans, stifte die Kinder nicht zu so etwas an. Sonst sind sie noch diejenigen, die am Ende den Ärger bekommen“, sagte Oma Frida und wandte sich bestimmend an Ole. „So etwas machst du nicht.“

„Aber was war denn nun heute in der Schule los?“, fragte Opa Hans. „Was genau hat Fritz zu Peter gesagt?“

Während Ole davon erzählte, servierte Oma Frida den Nachtisch. Es gab Quark mit selbst gemachter Erdbeersoße. Sie fingen gleich an zu essen.

„Der arme Peter hat es aber auch nicht leicht“, warf Oma Frida nach Oles Zusammenfassung der Geschehnisse ein.

Opa Hans sagte hingegen stolz: „Das ist mein Enkel.

---ENDE DER LESEPROBE---