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Miller
Sie nennen mich den begehrtesten Junggesellen der NHL. Als mein Mitspieler mich fragt, ob ich ein Date für den guten Zweck versteigern würde, fällt mir die Entscheidung nicht schwer. Im schlimmsten Fall verbringe ich einen Abend mit einem Fan. Im besten Fall ist sie heiß.
Dass meine Traumfrau das höchste Gebot abgibt, war ... unerwartet. Seit Jahren lässt sie mich abblitzen, doch jetzt bekomme ich endlich meine Chance ...
Layla
Ich bin auf dem Höhepunkt meiner Karriere: Radio-Moderatorin der erfolgreichsten Sport-Talk-Show überhaupt. Und ich habe eine Regel: Ich gehe nicht mit Sportlern aus. Bis ich den einen Mann, der mir wirklich unter die Haut geht, bei einer Charity-Auktion auf der Bühne sehe. Und bevor ich überhaupt weiß, was ich tue, gebe ich mein Gebot ab.
Manchmal braucht es nur eine Berührung, eine Nacht, einen Kuss ... eine Chance.
Heiß, gefühlvoll und aufregend - das ist die neue Serie von USA TODAY Bestsellerautorin Natasha Madison über die Stars des Eishockey-Teams in Dallas. Verpasst nicht die nächsten Bände!
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Seitenzahl: 400
Veröffentlichungsjahr: 2024
Cover
Grußwort des Verlags
Über dieses Buch
Titel
Eins
Zwei
Drei
Vier
Fünf
Sechs
Sieben
Acht
Neun
Zehn
Elf
Zwölf
Dreizehn
Vierzehn
Fünfzehn
Sechzehn
Siebzehn
Achtzehn
Neunzehn
Zwanzig
Einundzwanzig
Zweiundzwanzig
Dreiundzwanzig
Vierundzwanzig
Fünfundzwanzig
Sechsundzwanzig
Siebenundzwanzig
Achtundzwanzig
Neunundzwanzig
Dreißig
Einunddreißig
Zweiunddreißig
Dreiunddreißig
Vierunddreißig
Fünfunddreißig
Sechsunddreißig
Siebenunddreißig
Epilog Eins
Epilog Zwei
Über die Autorin
Weitere Titel der Autorin
Impressum
Leseprobe
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Sie nennen ihn den begehrtesten Junggesellen der NHL: Miller Adams. Da liegt es auf der Hand, dass er ein Date mit sich für den wohltätigen Zweck versteigert. Was hat er zu verlieren? Im schlimmsten Fall verbringt er einen Abend mit einem Fan. Im besten Fall ist sie heiß. Dass seine Traumfrau das höchste Gebot abgibt, ist ... unerwartet.
Seit Jahren lässt die Sportreporterin Layla ihn abblitzen, doch jetzt bekommt er endlich eine Chance.
Natasha Madison
Aus dem amerikanischen Englisch von Nina Bellem
Layla
»Du siehst nach Herbst aus«, sagt Brian, der der Produzent meiner Sendung und gleichzeitig mein Freund ist, als ich an seiner Bürotür vorbeigehe.
Ich schüttle den Kopf und lache. Gemeinsam gehen wir den Flur entlang. »Du siehst müde aus.«
»Na ja, ich war lange wach und habe den Beitrag für heute Morgen über den Zulauf im Frauenhockey in den USA überarbeitet.« Er fährt sich mit der dunklen Hand durchs Haar. »Du siehst aber immer noch nach Herbst aus.«
»Was soll das überhaupt bedeuten?«, frage ich und schaue an meinem Outfit herab. »Das sind einfache Jeans und ein marineblauer Blazer.«
Er zuckt mit den Schultern, wie ein Mann, der keine Ahnung hat, warum er gerade gesagt hat, was er gesagt hat, aber es trotzdem getan hat. »Ich weiß es nicht. Vielleicht liegt es an der braunen Handtasche.« Wir haben mein Büro erreicht, und ich bleibe stehen. »Vergiss nicht, dass heute Manning und Miller von den Oilers kommen, um die Wohltätigkeitsauktion für das kommende Wochenende zu besprechen«, sagt er und geht in Richtung Küche, während ich laut aufstöhne.
»Ich hasse Miller«, murmle ich. Jedes Mal, wenn jemand ihn erwähnt, muss ich automatisch an unser erstes Treffen zurückdenken. Es war meine erste Woche beim Sender, meine nachmittägliche Sportsendung im Radio Lay it on you lief gerade, und der Sender veranstaltete eine Spendenaktion. Er tauchte bei dem Event auf und wirkte charmant und arrogant zugleich, in seinen dunklen Jeans und dem engen T-Shirt. Als wir einander vorgestellt wurden, sagte er mir, dass ihm meine Sendung gefalle, vor allem, weil ich Eishockey als Sportart ernst nahm, wogegen es im Süden unterschätzt wurde. Er berührte mich sanft und überhaupt nicht übergriffig am Arm, und er brachte mich mit einigen Witzen tatsächlich zum Lachen, was nicht einfach ist. Wir unterhielten uns, er flirtete mit mir, und um ehrlich zu sein, flirtete ich mit ihm. Ich ging kurz auf die Toilette, und als ich wieder zurückkam, sah ich, wie er einer Blondine, die vor ihm an der Wand lehnte, die Zunge in den Hals schob. Seitdem weiß ich genau, woran ich bei ihm bin. Nämlich bei »Ich kann buchstäblich mit jeder rummachen, denn du bist nichts Besonderes, Layla«.
Ich greife nach der Klinke meiner Bürotür, öffne sie und murmle: »Wie könnte ich die männliche Schlampe Miller vergessen?« Die Sonne leuchtet genau auf das signierte Trikot der Dallas Oilers, das ich habe einrahmen lassen und in meinem Büro aufgehängt habe. Es stammt vom All-Star-Spiel letzten Winter. Gerahmte Fotos von einigen meiner Sportidole, die ich gemacht habe, hängen auch an der Wand. Ich habe nie damit gerechnet, Sportkommentatorin zu werden; dass es doch passiert ist, war eher Zufall. Als ich mich beim örtlichen College-Radiosender bewarb, dachte ich, man würde mich im Marketingbereich einsetzen, stattdessen sollte ich die Eishockeyspiele kommentieren, weil der eigentliche Kommentator an diesem Nachmittag gekündigt hatte. Danach machte ich einfach weiter, und ich verliebte mich in das Ganze. Hockey, Sport, das Kommentieren der Spiele – alles.
Brian kommt auf dem Weg zur Aufnahmekabine bei mir vorbei und steckt seinen Kopf in mein Büro. »Bereit?«, fragt er. Ich nicke, schnappe mir meine Sachen und folge ihm nach unten, wo wir die Sendung aufnehmen. Er geht in seine Produzentenkabine, und ich stoße die Tür auf und betrete meinen eigenen Bereich. Zwei Fenster geben dem Raum ein wenig Licht. Ich stelle meinen Kaffee und meine Notizen auf dem Tisch ab, gleich neben den Wasserflaschen für meine Gäste. Dann setze ich mich auf den Stuhl vor dem Mikrofon, nehme den Kopfhörer und setze ihn auf.
»Mikrofon Test«, sagt Brian zu mir, der vor dem Soundboard steht.
»Check eins, zwei. Das XYZ-Team ist scheiße«, sage ich und sehe ihn an. Er nickt, dann lacht er und drückt ein paar Knöpfe an dem Soundboard. Die Werbespots ertönen, und ich konzentriere mich ganz auf die Sendung.
»Zehn Sekunden«, sagt Brian, und dieses Mal bin ich diejenige, die ihm zunickt, während das On-Air-Schild aufleuchtet.
»Hallo, willkommen bei Lay it on you, der Layla-Paterson-Show«. Ich lächle jedes Mal, wenn ich diese Worte sage.
Als ich beim Sender anfing, war ich Praktikantin, und dann gaben sie mir eine Chance und ließen mich von Mitternacht bis vier Uhr morgens auf Sendung gehen. Um diese Uhrzeit ging ich davon aus, dass mir ohnehin niemand zuhören würde, aber ständig riefen Arschlöcher an und versuchten, mich zu übertrumpfen. Zu ihrem Pech wusste ich die Antwort auf neunundneunzig Prozent der Fragen, die sie mir zum Thema Sport stellten. Na ja, eher fünfundneunzig.
Die Einschaltquoten für meinen Sendeplatz waren noch nie so hoch gewesen. Als der Moderator der Nachmittagssendung für zwei Wochen Urlaub machte, überließ man mir seinen Sendeplatz. Es war, als hätte man mich zur Königin gekrönt. Ich stellte mich den Männern, die bei mir anriefen. Ich ging auf Tuchfühlung mit den anderen Radiomoderatoren, die nicht wollten, dass ich am Ende der zwei Wochen wieder ging. Als sie mir schließlich die Nachmittagssendung überließen, war ich schon zehn Jahre beim Sender.
»Für alle, die zum ersten Mal einschalten: Ich bin Layla, eure Moderatorin. Und als Unterstützung habe ich Brian an meiner Seite.« Ich schaue hinüber und warte darauf, dass er etwas sagt. »Brian, ich glaube, du schuldest mir zehn Mäuse.« Er stöhnt auf. »Ich will nicht sagen, dass ich es dir gesagt habe, aber ich habe es dir gesagt. Ich habe dir gesagt, dass Montreal gewinnen wird.« Gemeint ist damit das Spiel von gestern Abend, bei dem die Mannschaft sechs zu vier verlor.
»Ja, ja«, sagt er und schüttelt den Kopf. »Lass uns einen Anruf annehmen, okay?«, schlägt er vor und stellt einen Anrufer durch.
»Hey, Layla, ich höre deine Sendung schon lange«, sagt der Mann am Telefon.
»Vielen Dank.« Ich lehne mich in meinem Stuhl zurück. »Was denkst du über das Trio gestern Abend?«, frage ich und meine damit den Kapitän und seine beiden Assistenten.
»Die Niederlage war schwer zu verkraften«, sagt der Anrufer und schnauft.
»Nichts tut mehr weh, als wenn eine Mannschaft in dein Stadion kommt und mit einem Sieg wieder abreist«, erwidere ich.
»Sie haben gestern Abend sicher Fehler gemacht, aber ich finde, Weber wird immer besser«, kommentiert er Ralphs Leistung. »Stevenson spielt immer perfekt«, fährt er fort und meint damit Manning, den Kapitän der Mannschaft. »Und Adams?« Er pfeift. »Der Kerl brennt förmlich für’s Spiel. Ich glaube, das wird sein Jahr.« Ich stöhne innerlich auf und verdrehe die Augen so sehr, dass sie drohen, in der Position zu verharren. »Sein Schläger ist heiß.«
»Ja«, muss ich ihm zustimmen, »das muss ich Adams lassen. Er hat jetzt vier Spiele in Folge gepunktet und hat ein Plus von sechs.« Ich zähle die Statistiken auf, die ich heute Morgen nachgeschlagen habe, und hasse jede einzelne Sekunde davon. »Wenn er es schafft, nicht auf der Strafbank zu landen, hat er wirklich die Chance, seinen eigenen Rekord vom letzten Jahr zu brechen.«
Der Anrufer schnaubt, wie es alle Anrufer tun, wenn ich versuche, sie vom Gegenteil zu überzeugen. »Merk dir meine Worte, das ist sein Jahr.«
»Ich hoffe von Herzen, dass du recht behältst, aber ...« Ich dehne meinen Nacken. »Gestern Abend sahen sie nicht so aus, als wären sie ein Team. Montreal kam aufs Eis und hat sie so richtig nass gemacht. Es war ein Gemetzel. Justin Stone hat seinen ersten Hattrick der Saison erzielt, und es ist erst Oktober. Dallas muss sich zusammenreißen, sonst kommen sie nie wieder so weit wie im letzten Jahr.«
Wir nehmen die nächste halbe Stunde weitere Anrufe an. Nach einer Werbepause meldet sich Brian über den Kopfhörer bei mir. »Ich habe gerade eine Nachricht von Becca bekommen.« Ich schaue zu ihm hinüber. »Manning ist heute nicht da. Es kommt also nur Miller«, fügt er hinzu, und ein weiteres Stöhnen entweicht meiner Kehle.
Irgendjemand da draußen hasst mich. Derjenige muss mich wirklich hassen. Miller ist mir ein Dorn im Auge, seit wir uns ein Jahr nach seinem Vertragsabschluss bei diesem blöden Spendenevent getroffen haben. Er kam aus Chicago hierher, und jedes Mal, wenn er mich sieht, setzt er alles daran, mich zu überreden, mit ihm zu schlafen oder wenigstens mit ihm auszugehen. Und es spielt keine Rolle, wie oft ich nein sage; er versucht dann nur noch hartnäckiger, mich rumzukriegen.
Ich verbringe schon lange meine Zeit mit diesen Spielern, habe die ganzen Groupies gesehen, die sie Saison für Saison zurücklassen, und ich habe mir schon früh geschworen, niemals eine dieser Frauen zu werden. Miller verdammt noch mal Adams, Top-Centerman der Dallas Oilers – und laut eigener Aussage ein wandelnder Sexgott – kommt gerade den Flur entlang, und prompt schmeckt mein kalter Kaffee noch schlechter als ohnehin schon.
Brian steht auf und schüttelt ihm die Hand. Die männliche Schlampe trägt Jeans, ein schwarzes Dallas-Oilers-Shirt und darüber eine Lederjacke. Seine Haare sehen aus, als wäre er sich gerade mit den Händen hindurch gefahren – oder als hätte jemand anderes es getan. Er sieht zu mir rüber und grinst wie ein verdammtes Arschloch. Ich ignoriere, dass etwas in meinem Magen flattert. Scheiße, vertrage ich kalten Bürokaffee nicht mehr? Er betritt den Raum, seinen Motorradhelm in der Hand, und legt ihn auf einem der beiden leeren Stühle ab.
»Hey, meine Schöne«, sagt er.
Ich lehne mich zurück und würde am liebsten kotzen.
»Layla«, sage ich meinen Namen, und er sieht mich an. »Nur für den Fall, dass du es vergessen hast.«
»Dich könnte ich nie vergessen«, erwidert er, schnappt sich den leeren Stuhl, zieht ihn heran und setzt sich.
»Seit wann fährst du so eine Todesfalle?«, frage ich, während ich nach meiner Tasse mit kaltem, ekelhaftem Kaffee greife und einen Schluck nehme, weil mein Mund plötzlich trocken geworden ist.
»Ich fahre immer mit dem Motorrad, wenn ich den Kopf freibekommen will«, sagt er. »Man hat nicht jeden Tag das Gefühl, von einem Kaktus in den Arsch gefickt worden zu sein.« Er meint das verlorene Spiel gestern Abend, und ich will lachen, aber der Kaffee landet nicht in der Speiseröhre, sondern in der Lunge, und ich muss würgen.
Während ich huste, versucht der Sauerstoff irgendwie, in meine Lunge zu gelangen. Miller rettet mich, wie ein echter Superheld, eilt um den Schreibtisch herum und klopft mir auf den Rücken. »Mein Gott.«
Ich schiebe seine Hand von mir und bringe während meines Hustenanfalls ein »Hau ab« heraus. Er reibt mir weiter über den Rücken, und ich scheuche ihn weg.
Daraufhin schnappt er sich eine Wasserflasche, öffnet sie und reicht sie mir. »Hier, nimm einen Schluck.« Ich bin nicht in der Lage, ihm zu sagen, dass er sich zum Teufel scheren soll. Also nehme ich die Flasche und trinke einen kleinen Schluck.
»Wir sind in einer Minute wieder auf Sendung«, ruft Brian, und ich sehe zu Miller auf, der einfach nur neben mir steht.
Besorgnis liegt in seinem Blick.
»Du kannst dich jetzt wieder hinsetzen.« Ich schiebe ihn weg. »Du weißt doch, dass man jemandem, der erstickt, auf keinen Fall auf den Rücken klopfen sollte. Das kannst du in der Umkleidekabine machen, um deine Kumpels zu beeindrucken.«
Lachend wirft er den Kopf zurück und setzt sich auf den Stuhl vor mir, dann greift er nach den Kopfhörern, die an der Seite hängen.
»Willkommen zurück«, lege ich los, als ich das On-Air-Schild wieder aufleuchten sehe. »Heute habe ich für euch einen ganz besonderen Gast. Miller Adams. Aber er ist ganz sicher nicht gekommen, um über das Spiel gestern Abend zu sprechen, so viel ist mal sicher.« Ich grinse ihn an. »Ich glaube, du hast immer noch ein Schleudertrauma, weil Evan Richards so schnell an dir vorbeigelaufen ist.«
Er sieht mich an, und in seinen Augen lodert ein Feuer.
»Hasse nicht den Spieler, hasse das Spiel.« Ich hebe die Hände.
Sein Lachen ertönt in meinen Kopfhörern. »Ich bin definitiv nicht hier, um über gestern Abend zu reden.« Er schüttelt den Kopf. »Es war ein hartes Spiel, und wir waren nicht bereit für sie. Aber Ehre, wem Ehre gebührt.« Er versucht gar nicht erst, Ausreden zu erfinden. »Die gute Nachricht ist, dass wir erst am Anfang der Saison stehen. Unterm Strich ist einfach wichtig ... dass wir besser werden. Nicht nur für uns selbst, sondern auch für unsere Fans.«
»Da kann ich dir nur zustimmen. Also, erzähl uns, warum du hier bist.« Ich schaue auf die Notizen, die ich mir gemacht habe.
»Um dich zu überreden, endlich mit mir auszugehen?« Da ist es wieder, dieses blöde Grinsen.
»Das wird nicht passieren. Erzähl uns von der Wohltätigkeitsauktion der Dallas Oilers, die demnächst stattfindet.«
»Das ist ein tolles Event, das wir jedes Jahr zugunsten des Kinderkrankenhauses veranstalten.« Der Ausdruck in seinen dunkelbraunen Augen wird weich, während er spricht. »Letztes Jahr haben wir etwas mehr als 700.000 Dollar eingenommen, und dieses Jahr hoffen wir, das verdoppeln zu können.«
»Ist das der Grund, warum du dich selbst versteigern willst?«, fragt Brian und lacht.
Bei diesem Kommentar geht mein Kopf förmlich in Flammen auf.
»Ich bin nicht der Einzige, der das macht«, antwortet Miller amüsiert. »Etwa sechs oder sieben von uns werden sich für die Junggesellenauktion zur Verfügung stellen. Wenn ihr also dieses Wochenende zum Event kommen wollt ...«, sagt er, »es gibt noch Karten. Außerdem hat mir der Besitzer der Oilers, Nico, ein paar Karten mitgegeben, die wir verlosen wollen.« Er greift in die Innentasche seiner Jacke und holt einen weißen Umschlag heraus. Den lässt er auf den Tisch fallen und fährt fort: »Also, Ladys, holt eure Scheckbücher heraus, kommt vorbei und unterstützt eine tolle Sache.«
Ich schlucke den dummen Kloß hinunter, der sich in meinem Hals bildet.
»Nun, meine Damen, ihr habt ihn gehört. Kommt alle vorbei«, schalte ich mich mit gespieltem Enthusiasmus ein. »Das wär’s dann für heute. Brian und ich wünschen euch allen einen schönen restlichen Tag und hoffen, dass ihr auch morgen wieder einschaltet.« Unter den Kopfhörern wird mir ganz heiß, also nehme ich sie ab und lege sie auf den Tisch.
Brian betritt den Raum, geht auf Miller zu, der seinen Stuhl zurückschiebt, und die beiden schütteln sich die Hände. »Das ist wohl das erste Mal, dass ich dich treffe und du nicht ein bis zwei Frauen im Arm hast.« Er lacht und klopft Miller auf die Schulter. »Ich werde nie das eine Mal in Vegas vergessen ...«, setzt Brian an und will anscheinend die ganze Geschichte erzählen, aber ich hebe die Hand.
»Was in Vegas passiert, sollte auch in Vegas bleiben«, bremse ich ihn ein, und er lacht und geht kopfschüttelnd aus dem Raum.
Miller schnappt sich seinen Helm. »Also, was meinst du? Willst du einen Ausritt auf dem Pony wagen?« Er grinst mich an. Verdammt, immer grinst er.
»Ich setze mich nicht auf Motorräder«, erwidere ich und ignoriere seinen Blick. »Ich traue dir nicht zu, dass du sorgsam mit meinem Körper umgehst.«
»Ich meinte damit nicht das Motorrad.« Er lacht, und ich starre ihn an, wobei mir die Kinnlade herunterfällt. »Wir sehen uns am Samstag, meine Schöne«, sagt er, lässt mich mit offenem Mund stehen und verlässt den Raum.
Miller
Die drei Besuche beim Schneider haben sich definitiv gelohnt, denn mein schwarzes Jackett passt jetzt wie angegossen. Während ich die Ärmel meines Hemdes zurechtziehe, bewundere ich den Glanz der schwarzen Manschettenknöpfe, in die meine Initialen eingraviert sind. Dann fahre ich mir mit der Hand durch mein schwarzes Haar, und schon bin ich fertig.
Ich verlasse meinen riesigen begehbaren Kleiderschrank, gehe durch den offenen Wohnbereich und mache mich auf den Weg zur Garage, wo mein schwarzer BMW auf mich wartet. Als ich losfahre, schaue ich noch einmal zurück zu meinem Haus. Ist es groß? Ja. Brauche ich all diesen Platz? Auf keinen Fall. Aber ich habe vor, dort lange Zeit wohnen zu bleiben. Ich möchte, dass meine zukünftige Familie mal hier wohnen wird. Frau und Kinder. Und jedes Mal, wenn ich durch die Tür gehe, fällt es mir ganz leicht, mir vorzustellen, wie das wäre. Ich meine, warum zum Teufel habe ich sonst ein zweistöckiges Haus mit fünf Schlafzimmern gekauft? Kurz darauf fahre ich durch das Tor und verlasse mein Grundstück.
Nicht in einer Million Jahren hätte ich gedacht, dass ich einmal in der NHL spielen würde. Wollte ich es? Ja. Hätte ich es für möglich gehalten? Niemals. Damals, in Kanada, habe ich einfach nur Eishockey gespielt, wie jedes andere Kind auch. Ich war gut, aber ich war nicht überragend. In meinem ersten Jahr startete ich in der unteren Liga, aber da machte es irgendwie Klick, und ich stieg in die nächst höhere Liga auf.
Der Trainer dieser Mannschaft fand Gefallen an mir und stellte mich einem seiner Scouts vor. Ich war der 129. Spieler, der bei dem Nachwuchsevent von einer Mannschaft ausgewählt wurde, und zwar von Chicago. Es war aufregend, aber ich musste realistisch bleiben. Die Chancen, dass ich tatsächlich für sie spielen würde, waren gering bis nicht existent. Also ging ich weiter fleißig aufs College und machte meinen Abschluss in Wirtschaft und Mathematik. Etwas, das nur einmal zur Sprache kam, nämlich als ich auf dem Titelblatt der GQ war. Dann wurde ich für ein Spiel aufgestellt, und wow, das erste Spiel in der NHL ist ein Gefühl, das man niemals wieder vergisst. Die Fans stehen auf den Tribünen und feuern die Mannschaft an. Der Rausch des Spiels trifft einen auf eine Art, wie ich es nie zu träumen gewagt hätte, und ich habe alles rausgeholt. Ich bin aufs Eis gegangen und habe alles gegeben, habe klug gepasst, und im letzten Drittel schoss ich dann das Siegestor.
Von diesem Tag an stand ich mit dem Team auf dem Eis, aber als der Sommer kam, wurde ich nach Dallas verkauft. Ich war schockiert und verwirrt, doch ich freute mich über meinen gelungenen Start in der NHL. Jetzt bin ich seit acht Jahren dabei und gehöre zu den Ältesten in der Mannschaft. Ich schüttle den Kopf und muss lachen. Von wegen alt.
Vor der Eissporthalle stelle ich meinen Wagen auf meinem persönlichen Parkplatz ab. Ich steige aus dem Auto und greife zu meinem Handy, um Becca, meiner Agentin, eine SMS zu schicken und ihr zu sagen, dass ich da bin. Dann mache ich ein Foto für meinen Instagram-Account.
Auf dem Bild lächle ich, und die Bildunterschrift lautet:
Das könnte alles dir gehören.
Ich stecke mein Handy wieder ein, betrete das Eishockeystadion und sehe die ganze Arbeit, die hier reingesteckt wurde, damit wir in der Eishalle feiern können. Das Stadion wurde in einen Festsaal verwandelt, mit einer riesigen schwarzen Bühne im hinteren Bereich der Eisfläche. Als ich die runden Tische sehe, die davorstehen, kommt es mir komisch vor, dass ich gestern noch auf diesem Eis gespielt habe. Die Tische sind mit weißen Tischtüchern eingedeckt, und auf jedem steht ein mehrarmiger kristallener Kerzenständer. Gäste mischen sich unter die Kellner und Kellnerinnen, die Häppchen und Champagner verteilen. Ich entdecke die Bar und will gerade dorthin gehen, als ich von ein paar Fans aufgehalten werde, die sich unter die Gäste gemischt haben. Ich lächle und posiere für ein Foto und stoße auf dem Weg zur Bar mit Manning zusammen.
»Sieh mal einer an, Mr GQ«, scherzt Manning, mein bester Freund und Kapitän des Teams, wobei er mir auf die Schulter klopft. »Schick bist du.« Ich schüttle den Kopf. Er ist der einzige Mann, der bei einer Größe von fast zwei Metern und einem Körperbau wie ein Ochse das Wort schick benutzen kann.
»Wir tragen den gleichen verdammten Anzug.« Ich deute auf ihn und schüttle den Kopf. »Lass uns zusammen ein Foto machen und es auf Instagram posten. Dann können wir eine Umfrage starten, wem er besser steht.« Schon will ich mein Handy aus der Tasche ziehen, aber er schiebt mich weg.
»So einen Scheiß mache ich nicht.« Er ist der Einzige, der sich weigert, irgendetwas auf Social Media zu posten. Aber er ist immer der Erste, der hilft, wenn Not am Mann ist, oder sich Zeit für einen nimmt. »Es reicht, dass ich später die Bilder der Presse vom heutigen Abend ertragen muss. Da brauche ich deine Fotos nicht auch noch.«
»Ich nehme ein Glas Wasser«, sage ich zum Barkeeper, »mit Limette.« Als ich zu Manning hinüberschaue, der gerade seine Hände in die Taschen steckt, sehe ich, wie eine Ader an seinem Kopf zu pulsieren beginnt. Ich folge seinem Blick und muss lachen. Seine Frau muss immer im Mittelpunkt der Party stehen. Sie ist stets mittendrin, plaudert und flirtet. »Wie auch immer, Mann. Du bist derjenige, der sie heute Abend mit nach Hause nimmt.«
Manning schaut sich um, bevor er sagt: »Erinnere mich nicht daran.« Er führt seinen Whiskey an die Lippen. Für die Außenwelt erscheinen sie wie das perfekte Paar, aber die, die ihn kennen, wissen, dass er sich in der Hölle befindet.
»Sie hat damit gedroht, etwas auf Instagram zu posten, und hat sogar einen Account für mich angelegt.«
»Hast du das schon Candace erzählt? Sie wäre stinksauer, wenn du nicht ihr Kunde wirst«, erwidere ich. »Schau jetzt nicht rüber«, füge ich hinzu, weil Candace und ihr Freund Ralph auf uns zukommen.
»Jungs«, sagt Ralph, als er nahe genug ist. Er ist ruhiger als die meisten unserer Teamkollegen. Auf dem Eis ist er wild, aber niemand würde ihn als Stimmungskanone bezeichnen.
»Du«, zischt Candace sofort und deutet auf mich. »Bist du verrückt geworden?«
»Ich?«, frage ich sie verwirrt.
»Weißt du, wie viele Nachrichten du wegen deines Instagram-Posts bekommen hast?« Sie funkelt mich wütend an, doch ich starre sie nur an. »Mein Handy ist förmlich explodiert. Ein Mädchen will dir für hundert Dollar den Schwanz lutschen.«
»Was?«, frage ich, hole mein Handy heraus, um meine Kommentare zu überprüfen, und sehe, dass sie recht hat. »Was stimmt mit all diesen Frauen nicht? Außerdem, nur hundert Dollar?«, empöre ich mich, blicke auf und sehe Layla hereinkommen. Ich schwöre, in dem Moment, in dem ich durch den Schlitz ihres langen trägerlosen schwarzen Kleides einen Blick auf ihr nacktes Bein erhasche, wird mein Schwanz sofort hart. Ihr langes braunes Haar liegt in Wellen um ihren Kopf und hüpft bei jedem ihrer Schritte. Sie hält einen Kellner an, nimmt sich ein Glas Champagner und lächelt ihn dabei an.
»Erde an Miller«, ruft Candace. »Du musst dieses Posting ändern«, fährt sie fort, und ich reiche ihr das Telefon.
»Aber nicht meinen Foto-Ordner öffnen«, warne ich mit einem Augenzwinkern, und Ralph schlägt mir gegen die Schulter.
»Reicht dir der Ring an ihrem Finger nicht, damit du kapierst, dass du nicht mit ihr flirten darfst?« Er sieht Manning an. »Ist das zu fassen?«
»Nicht wirklich.« Manning zuckt mit den Schultern. »Erinnerst du dich nicht mehr daran, als wir alle sein Dickpic bekommen haben?«
»Das war auf Snapchat.« Ich lege den Kopf in den Nacken und schließe die Augen, denke an das letzte Jahr, als ich das Bild versehentlich verschickt habe. »Es war ein Versehen.« Alle lachen.
»Worüber lacht ihr?«, fragt Layla, als sie sich uns mit dem Glas Champagner in der Hand nähert.
»Als Miller auf Snapchat an alle ein Bild von seinem Schwanz geschickt hat«, klärt Candace sie auf und sieht erst mich an, dann wieder Layla. »Du siehst übrigens toll aus.«
Ich will ihr gerade sagen, dass sie umwerfend aussieht, aber jemand kommt mir dazwischen.
»Da bist du ja.« Ein Blick zur Seite verrät mir, dass Mannings Frau auf uns zusteuert. Sie lächelt die Jungs an und verdreht wortwörtlich die Augen, als sie Layla und Candace entdeckt. »Nico möchte ein Foto mit uns«, schnurrt sie und hakt sich bei Manning unter.
»Gehen wir?« Er nimmt seine Hände aus den Taschen, und sie ergreift seinen Arm. Ohne ein Wort zu sagen, stapft er davon.
»Warum ist sie nur so?«, fragt Layla.
»Wenigstens hat sie dir noch nie einen Drink über den Kopf geschüttet«, murmelt Candace, und Layla lacht.
»Ich habe wirklich befürchtet, du würdest ihr eine reinhauen«, kichert Layla und trinkt einen Schluck.
»Okay, lasst uns etwas Geld ausgeben«, fordert Ralph sie auf und zieht Candace zu den Objekten, die bei der Auktion versteigert werden sollen.
»Und ganz plötzlich«, ich grinse, »sind es nur noch du und ich, meine Schöne.« Ich zwinkere ihr zu, und sie rollt mit den Augen.
»Du bist so ekelhaft«, schnaubt sie, trinkt ihren Champagner aus und stellt das Glas auf ein Tablett, das gerade vorbeigetragen wird. Sie lächelt den Kellner an, während sie sich ein weiteres Glas nimmt und die Hälfte davon in einem Zug herunterkippt. »Oh, sieh mal«, sagt sie und zeigt auf eine Gruppe schick gekleideter Frauen, die aneinandergedrängt dastehen, alle einen Drink in der Hand halten und in unsere Richtung schauen. »Jetzt ist es soweit. Dein Harem ist angekommen.«
»Weißt du, Grün steht dir nicht besonders.« Ich stoße mich von der Bar ab und gehe auf sie zu. Sie schaut an sich herunter und dann wieder hoch zu mir.
»Bist du farbenblind?«, scherzt sie, und ich bemerke, wie sie mich mustert.
»Du bist vor Eifersucht ganz grün.« Ich trete näher an sie heran, und sie wirft ihren Kopf zurück und lacht.
»Eifersucht?« Sie leert ihr Glas in zwei Zügen und beugt sich dann vor, an mir vorbei. Ihr Haar streift mein Gesicht, und ihr Duft bringt meinen Schwanz wieder in Habachtstellung. »Wegen dir?« Sie schnappt sich ein weiteres Glas und trinkt es aus, dann tauscht sie es gegen ein neues aus, bevor der Kellner wieder abhauen kann. »Auf jeder einzelnen Party, auf der wir beide waren, bist du mit einem anderen Mädchen abgezogen.« Jetzt lacht sie wieder. »Einmal bist du mit einer weggegangen, dann kamst du zwei Stunden später zurück und bist mit einer anderen verschwunden. Wenn ich du wäre, würde ich aufpassen«, warnt sie mich, während sie an mir vorbeigeht und dann aber noch einmal zurückkommt. Sie deutet mit dem Kopf in Richtung der Frauengruppe und lacht abermals. »Vor denen solltest du dich in Acht nehmen. Diese Mädchen sehen aus, als würden sie gerne Löcher in Kondome stechen.« Ich schaudere. »Die Blonde sieht aus, als würde sie eine gute Mami abgeben.«
Ich sehe zu der Blondine hinüber, die mir zuzwinkert und sich dann mit der Zunge über ihre Lippen fährt.
»Ich glaube, das ist ihr Balzruf.«
»Das ist ja furchtbar«, brumme ich und stecke meine Hände in die Taschen. »Bist du bereit?«
»Für?« Sie sieht mich an und bewegt sich ein wenig, und ich kann sehen, wie ihr langes, glattes Bein zum Vorschein kommt. Ein Bein, das ich um meine Hüfte legen werde, kurz bevor ich meinen Schwanz in sie schiebe.
»Ich weiß nicht, wie es dir geht, meine Schöne.« Ich trete näher an sie heran und kann sehen, wie sie schluckt. »Aber ich weiß, wie diese Geschichte enden wird.« Seit vier verdammten Jahren bin ich hinter ihr her. Jeder Mensch, dem ich begegne, verfällt meinem Charme, aber nicht Layla. Sie hasst mich, seit wir uns das erste Mal begegnet sind, und es macht mich fertig, dass nichts, was ich tue, ihre Meinung über mich ändern kann.
»Wirklich?« Sie verschränkt die Arme vor der Brust und drückt dabei ihre Titten hoch.
»Wirklich.« Ich nicke.
»Damit, dass du dir Chlamydien einfängst?« Sie lacht. »Keine Sorge, ich habe gehört, dass es nur vier Pillen braucht, und schon ist man sie wieder los.« Dann dreht sie sich um und ist im Begriff zu gehen.
»Tatsächlich?«, frage ich.
Sie hält inne.
»In meiner Version endet die Geschichte mit dir ...« Ich trete näher an sie heran, schaue mich um, ob jemand uns beobachtet, dann senke ich meine Stimme. »Nackt unter mir.«
»Warte lieber nicht darauf.« Sie stürmt von mir weg, und ich merke, dass ich sie fast geknackt hätte.
»Nur eine Frage der Zeit«, sage ich mir, kurz bevor die Blondine auf mich zukommt. Ihr Südstaaten-Akzent fällt mir sofort auf.
»Na, hallo«, sagt sie mit einem Lächeln, und ich könnte schwören, dass mein Schwanz versucht, zurück in meinen Körper zu kriechen. »Ich bin Darla.«
»Miller«, antworte ich, obwohl ich weiß, dass sie meinen Namen kennt. »Amüsierst du dich gut?«
»Nicht so gut wie heute Nacht, wenn ich dich mit nach Hause nehme.« Ich merke schon, die ist anhänglich hoch zehn. »Also, sag mal, Miller ...« Sie kommt näher und streicht mit ihrem manikürten Zeigefinger über mein Jackett. »Was isst du gerne zum Frühstück?«
»Ähm«, mache ich und trete einen Schritt zurück, um ihre Hand abzuschütteln, »wenn du mich entschuldigen würdest, ich glaube, gerade ist jemand gekommen, dem ich Hallo sagen muss.« Ich lächle, während ich mich von ihr wegbewege. Dabei wende ich mich nach rechts, und mein Blick trifft Layla. Sie ist schockiert, dass ich sie dabei erwischt habe, wie sie mich anstarrt. Hastig dreht sie den Kopf weg, und es ist ein Wunder, dass sie dabei kein Schleudertrauma bekommt.
»Lasst die Spiele beginnen«, sage ich mir. In den letzten vier, vielleicht sogar fünf Jahren habe ich versucht, sie dazu zu bringen, mit mir auszugehen, und bin kläglich gescheitert. Aber ich war noch nie jemand, der einfach aufgibt, und ich werde ganz sicher nicht jetzt damit anfangen.
Layla
Mein Blick trifft seinen, und das Grinsen in seinem Gesicht bringt mein Blut zum Kochen. Dann hat er mich halt dabei ertappt, wie ich ihn angestarrt habe, na und? Der Saal ist ziemlich groß, und ich habe mich einfach umgesehen. Und jedes Mal, wenn ich das tue, flirtet er mit einer anderen Frau. Jede der Frauen hängt an seinen Lippen und tut dann völlig übertrieben so, als wäre das, was er sagt, so lustig, dass ich mit den Augen rollen muss. Ich kann mir gut vorstellen, mit welcher von ihnen er im Bett landen wird. Allein der Gedanke daran lässt mich noch ein Glas Champagner herunterstürzen.
»Was ist dir denn für eine Laus über die Leber gelaufen?«, höre ich jemanden neben mir sagen und entdecke Candace, die ein Glas Champagner in den Händen hält.
»Ich habe gerade daran gedacht, dass ich es hasse, mich so rauszuputzen, und dass die Hälfte dieser Leute einfach falsch ist.« Ich schaue mich in dem schwach beleuchteten Saal, ich meine in der Eishalle, um. Es bringt mich immer wieder aus dem Takt, wenn ich hier an Events teilnehme, bei denen es nicht um Eishockey geht. Der Holzboden, der auf dem Eis ausgelegt wurde, die Tische, die überall aufgebaut wurden, das irritiert mich. »Eigentlich sind sogar mehr als fünfundsiebzig Prozent der Leute falsch.«
»Ich glaube eher, neunzig Prozent der Leute sind falsch«, sagt Candace zu mir und trinkt den letzten Schluck ihres Champagners, und wie bei jeder großen Veranstaltung ist sofort ein Kellner da, der einem das Glas abnimmt und ein neues anbietet.
»Bist du mit dem Auto gekommen?«
»Nein«, erwidere ich. »Du hast doch nicht gedacht, dass ich zu diesem Event komme und dann nichts trinke?« Ich lächle sie an und ignoriere das Flattern in meinem Magen, schaue mich abermals im Saal um und entdecke Miller, der schon wieder mit einer anderen Frau spricht. Warum zum Teufel stehen sie auf ihn? Na schön, er sieht gut aus – das muss ich ihm lassen, aber er ist ein Arschloch. Okay, ganz so stimmt das nicht. Ich glaube, es liegt einfach daran, dass er eingebildet ist. Es ist, als wüsste er, wie gut er aussieht, mit seinem perfekten Haar und seinen braunen Augen, von denen einige Frauen behaupten, er hätte einen Schlafzimmerblick. Und dann ist da noch dieser Bart, der seine perfekten Lippen einrahmt, und da sind auch noch seine verdammt perfekten Bauchmuskeln. Gott, er ist der nervigste Mensch, den ich kenne. Er geht mir schon ewig damit auf die Nerven, dass ich mit ihm ausgehen soll, und je öfter ich ihn abweise, desto hartnäckiger wird er. Ich kenne diesen Typ Mann. Er ist auf der Jagd, und nachdem er seine Beute erlegt hat, werde ich auch nur eine weitere Kerbe an seinem Bettpfosten sein. Wenn ich den Gerüchten Glauben schenken will, muss sein Bettpfosten bald durch einen neuen ersetzt werden.
Candace nimmt einen Schluck von ihrem Drink. »Dein Kleid sieht verdammt umwerfend aus.« Sie mustert mich von Kopf bis Fuß, und ich muss zugeben, als ich es anprobierte, wusste ich sofort, es ist wie für mich gemacht. Das schwarze Kleid schmiegt sich an jede einzelne meiner Kurven, und es hat fast dieselbe Wirkung wie ein Korsett, weil es meinen Bauch kaschiert und meine Hüften betont. Aber mein liebstes Feature ist der Schlitz, der wirkt, als ginge er bis zu meinem Hüftknochen, aber in Wirklichkeit reicht er nur bis zu meinem Oberschenkel.
»Nicht wahr?« Ich nehme noch einen Schluck und verziehe meine Lippen zu einem Lächeln. »Übrigens, du trägst auch ein schönes Kleid.« Dabei zwinkere ich ihr zu und betrachte das enge schwarze Kleid, das sie trägt. »Das ist nicht das Kleid, das du für heute Abend gekauft hast«, bemerke ich. Als wir shoppen waren, hat sie ein grünes schulterfreies Kleid gekauft, das vorne kurz und hinten lang war. Es passte perfekt zu ihr.
»Das weiß ich, du Vollpfosten«, zischt sie mir zu, und ich muss lachen. Candace und ich haben uns vor vier Jahren bei einem Event des Hockeyteams kennengelernt, ähnlich wie dieses hier. Ihr Bruder Evan spielte damals für das Dallas-Team. Wir beide kamen ins Gespräch, und es hat einfach Klick gemacht. Seitdem sind wir beste Freundinnen. Es gibt nichts, was ich nicht für sie tun würde, und ich weiß, wenn ich verhaftet werden würde oder irgendwo festsäße, müsste ich sie gar nicht erst anrufen, weil sie höchstwahrscheinlich mit mir zusammen in diesem Schlamassel stecken würde. »Ralph hat es ›aus Versehen‹« – sie malt mit den Fingern Gänsefüßchen in die Luft – »zerrissen, als er mir den Reißverschluss zugemacht hat.« Sie schüttelt den Kopf.
»Das ist verdammt fies.« Ich sehe sie an. »Und verdammt heiß.« Schelmisch zwinkere ich ihr zu. »Gerade eben wollte ich schon sagen, dass du dieses gewisse Strahlen hast ...«
Sie legt ihre Handflächen an ihre Wange, gerade als Ralph zu ihr kommt und einen Arm um ihre Taille schlingt.
»Worüber sprecht ihr beide?«, fragt er, beugt sich vor und küsst Candace, dann nimmt er einen Schluck von seinem Drink.
»Ich habe Candace gerade gesagt, dass sie ein >Ich wurde gerade gefickt-Strahlen hat«, antworte ich auf seine Frage. Er hustet, und ich presse meine Lippen zusammen, um nicht zu lachen. Er versucht, wieder zu Atem zu kommen, und ich halte ihm mein Glas hin. »Gut gemacht.« Candace wirft ihren Kopf zurück und lacht, während Ralph versucht, sich nicht zu verschlucken.
»Deswegen strahlt sie nicht. Das liegt nur an dem ganzen Make-up, das sie aufgelegt hat«, brummt Ralph schließlich. »Ich hab dir doch gesagt, du sollst dir nicht so viel von dem Zeug draufschmieren.« Er beginnt, ihre Wangen zu reiben, doch sie schiebt seine Hände weg.
»Das ist kein Make-up«, sagt sie. »Hast du etwas ersteigert?«, schiebt sie hinterher. Damit meint sie die Auktion, und er nickt nur.
»Oh, ich kam noch gar nicht dazu, zu bieten. Ich komme später nach. Haltet mir einen Platz neben euch frei«, fordere ich die beiden auf und drehe mich um, um zu den Tischen zu gehen, die im hinteren Teil des Saals aufgebaut sind. Dabei lächle ich ein paar Leuten zu, die ich kenne, und bleibe stehen, um mit Nico, dem Besitzer des Teams, zu sprechen.
»Hallo«, begrüßt er mich und beugt sich vor, um mich auf die Wange zu küssen. Alles an Nico schreit förmlich ›Sexmaschine‹, und jede seiner Bewegungen unterstreicht das. Er spielt, um zu siegen, und ist niemandem Rechenschaft schuldig. Das Team hat er geerbt, als er gerade dreißig wurde, und ist damit der jüngste Teambesitzer in der Liga. Zu dem Zeitpunkt war es, um es vorsichtig auszudrücken, ein beschissenes Team, aber er hat sich reingehängt und direkt losgelegt. Er hatte auch einen Manager, aber jeder wusste, dass Nico sich nichts sagen lässt, sondern sein eigenes Ding macht. Wenn er dich wollte, sorgte er dafür, dass du wusstest, er will dich. Bei Nico gab es keinen Mittelsmann. »Schön, dass du es einrichten konntest.«
»Ach, du kennst mich doch«, antworte ich achselzuckend. »Ich nutze jede Gelegenheit, um mich aufzubrezeln.«
Er lacht. »Das klingt aus deinem Mund nach einer ziemlich dicken Lüge«, sagt er. »Aber im Ernst, ich wollte dir persönlich für die Werbung danken, die du in deiner Sendung für dieses Event gemacht hast.« Er blickt zu Boden und steckt die Hände in die Taschen seines Jacketts. »Es tat gut, deine Sendung zu hören und nicht den Arsch aufgerissen zu bekommen.«
Jetzt bin ich diejenige, die lacht. »So gemein bin ich gar nicht.« Er sieht mich nur an. »Ich spreche nur aus, was alle denken. Der einzige Unterschied ist, dass meine Gedanken live übertragen werden.«
»Ja, aber ich bin mir nicht sicher, ob das gut ist«, überlegt er laut. »Wie auch immer, hab viel Spaß und versuch, dein Erspartes zusammenzuhalten. Die Auktion der Junggesellen beginnt gleich.«
Mit dem Versuch, nicht aufzustöhnen, wende ich mich ab und gehe zu den Tischen. Ich schaue mir die Objekte an, die versteigert werden – ein signierter Puck, ein signiertes Trikot, Karten für ein Spiel mit Platz auf der Pressetribüne und vier Karten für das All-Star-Spiel. Mein Gebot geht an das All-Star-Spielpaket, weil ich denke, das lässt sich gut in der Sendung verlosen. Ich drehe mich um und pralle gegen eine harte Brust. Männerhände greifen nach meinen Oberarmen.
»Vorsichtig, meine Schöne.« Es ist seine Stimme, die ich höre, und ich stöhne auf, dann winde ich meine Arme aus seiner Berührung. »Worauf hast du geboten?«, fragt er, geht zum Tisch und blättert durch die Listen. »Oh, sieh dir das an.« Eine davon hebt er hoch und zeigt sie mir. »Ein Wochenende in einer abgelegenen Hütte.« Er zwinkert mir zu. »Was sagst du dazu? Nur du und ich?«
»Wie abgelegen ist sie?«, frage ich, und er sieht auf das Blatt Papier hinunter. »Also, besteht die Möglichkeit, dass man deine Leiche dort niemals finden wird?« Ich lache, und er schüttelt nur den Kopf. Gerade will er noch etwas hinzufügen, aber ich entdecke in diesem Moment eine Blondine, die geradewegs auf uns zusteuert. Ihre Hüften schwingen, und ihre Titten wippen. »Da ist wieder eine im Landeanflug.« Ich deute mit dem Kopf in die Richtung, aus der sie sich uns nähert. Jetzt ist er derjenige, der aufstöhnt. »Lüg nicht, du liebst diese ganze Aufmerksamkeit«, brumme ich und will gerade weggehen, als die Blondine vor mich tritt.
»Miller.« Sie säuselt seinen Namen, kommt auf ihn zu und stellt sich Brust an Brust vor ihn. »Ich bin so aufgeregt wegen der Auktion.«
Ich verdrehe die Augen und wende mich zum Gehen, aber nicht bevor ich gehört habe, wie sie ihn anfleht, sie heute Abend mit nach Hause zu nehmen.
In dem Augenblick höre ich Nicos Stimme, die die Halle erfüllt. »Test eins, zwei.« Ich schaue auf und sehe, dass ein Scheinwerfer auf ihn gerichtet ist. »Test eins, zwei.«
Die Gespräche enden abrupt, und im Raum wird es still. »Wenn Sie mir kurz Ihre Aufmerksamkeit schenken wollen.« Es braucht nur einen Blick durch den Saal, und ich entdecke Ralph und Candace, die sich an einen der vorderen Tische setzen. Rasch bahne ich mir einen Weg durch die Menge und ergattere einen leeren Stuhl neben Candace. Erst, als ich neben ihr sitze und aufblicke, merke ich, dass Manning neben mir sitzt und seine Frau mich wütend anfunkelt. Ich lächle ihr zu und winke, aber sie dreht den Kopf weg. Manning muss sich ein Lachen verkneifen.
»Bitte begrüßen Sie mit mir unseren Kapitän Manning Stevenson.« Applaus setzt ein, und er steht auf, ebenso wie seine Frau, die ihn auf die Lippen küsst, fast so, als hätte er einen Preis gewonnen oder etwas in der Art. Er geht die Treppe hinauf, während er sich die Lippen abwischt, und ich kichere, was mir ein weiteres wütendes Funkeln seiner Frau einbringt.
»Wie betrunken bist du?«, fragt Candace, nachdem sie sich zu mir herübergebeugt hat.
»Nicht betrunken genug«, antworte ich und nehme mir ein weiteres Glas Champagner. »Prost.« Damit hebe ich mein Glas, sie nimmt ihr eigenes, und wir stoßen leise an. Halbherzig lausche ich Mannings Rede darüber, warum wir hier sind, und schaue mich neugierig im Saal um, um zu sehen, wer sonst noch hier ist und wen ich bisher übersehen habe.
Ich entdecke den Besitzer des Senders, der mit einigen Spielern und deren Frauen an einem Tisch sitzt. Nach einem weiteren suchenden Blick entdecke ich Miller mit fünf anderen Männern an der Seite. Unsere Blicke treffen sich, und dieses Mal zwinkert er mir zu. Ich verdrehe die Augen und schaue weg. Was zum Teufel ist los mit dir? Das ist schon das zweite Mal, dass er dich dabei erwischt, wie du ihn anstarrst. Und warum starrst du ihn an? Es muss der Anzug oder der Champagner sein. »Ich glaube, der Champagner ist nicht mehr gut«, flüstere ich Candace zu, die mich anschaut und lächelt. »Kann Champagner schlecht werden? Also, kann man sich davon eine Lebensmittelvergiftung einfangen?«
»Nein.« Sie nimmt einen Schluck aus ihrem Glas. »Ich finde, er schmeckt völlig normal.« Sie stellt es ab, und ein Kellner kommt zu uns, nimmt die beiden leeren Gläser und stellt zwei weitere volle auf den Tisch.
»Muss ich dich später ins Haus tragen?«, fragt Ralph Candace.
Ich beuge mich vor sie, um Ralph etwas zuzuflüstern. »Tu nicht so, als ob du etwas gegen betrunkenen Sex hättest.«
»Ich mag betrunkenen Sex«, sagt Candace laut, woraufhin Ralph nur den Kopf schüttelt. Ich setze mich auf und schaue nach vorne, wo sie gerade die Junggesellen auf die Bühne holen. Sie stellen ein paar der Nachwuchsspieler, der Rookies, vor, aber Miller heben sie sich für den Schluss auf.
»Und es ist mir eine große Freude«, sagt Manning mit einem Lächeln, »meinen stellvertretenden Kapitän vorzustellen, oder wie ich ihn gerne nenne: Mr GQ.« Applaus setzt ein, und ein paar Pfiffe ertönen, als er die Bühne betritt, Manning die Hand schüttelt und dann in die Menge schaut.
»Er ist so ekelhaft«, murmle ich, und Candace lacht mich aus. Zuerst werden die Rookies versteigert. Das höchste Gebot sind 5.000 Dollar. Der zweite Rookie geht für den gleichen Preis weg, und der dritte für ein bisschen mehr.
»Jetzt«, verkündet Nico, »ist es Zeit für den letzten Junggesellen des Abends«. Die Mädchen jubeln alle, und ich schaue zu Candace, die lacht. »Wir beginnen jetzt mit dem Bieten ...«
»50 Cent.« Ich hebe meine Hand, und alle lachen, sogar Miller.
»1.000 Dollar«, sagt eine der Frauen am Rand, und Candace sieht mich an.
»Das ist er nicht wert«, murmle ich. »Das ist er absolut nicht wert.« Ich blicke in mein Glas.
»1.200!«, ruft eine andere Frau, und ich sehe zu ihr hinüber. Sie trägt ein breites Grinsen im Gesicht.
»1.500«, sagt eine andere.
»1.700«, ruft eine Frau von hinten.
»Ohh, das könnte eine Bieterschlacht werden«, sagt Nico und lacht.
Miller blickt nur zu Boden und schüttelt den Kopf.
»2.000«, bietet die erste Frau.
»Höre ich 2.100?«, fragt Nico.
Jetzt ruft das Mädchen, das vorher seinen Namen gesäuselt hat »10.000 Dollar!«. Die Menge schnappt nach Luft, und Miller sieht sie nur an.
»10.000 Dollar«, bestätigt Nico und zeigt auf diejenige, die gerade das höchste Gebot gerufen hat, »zum Ersten, zum Zweiten ...«.
»25.000 Dollar!«, rufe ich dazwischen. Die Worte kommen aus meinem Mund, bevor ich sie aufhalten kann, und ich überrasche damit alle, vor allem aber mich selbst.
Miller
Das heiße Licht des Scheinwerfers strahlt mich direkt an und bringt mich zum Schwitzen. Ich höre die Gebote, und meine Hand versucht, meinen plötzlich zu engen Kragen zu lockern. Warum zum Teufel habe ich geglaubt, das wäre eine gute Idee? Ich meine, der einzige Moment, in dem ich das Gefühl hatte, diese ganze Sache wäre okay, war, als Layla 50 Cent für mich geboten hat. Gott, das hat mich zum Lachen gebracht, und für eine Sekunde habe ich sogar vergessen, dass ich im Rampenlicht stehe.
»Zum Ersten«, beginnt Nico zu zählen, und ich schlucke den Kloß in meinem Hals hinunter. Ich versuche, mir einzureden, dass das nicht das Ende der Welt ist. Es geht nur um ein Date, nicht länger als für ein paar Stunden. Was kann schlimmstenfalls passieren? »Zum Zweiten.« Verdammt, das war’s. Ein Date mit der schlimmsten Frau, die ich je getroffen habe.
»25.000 Dollar«, höre ich jemanden rufen, und ein Keuchen geht durch den Saal. Mein Blick fällt auf den Tisch ganz vorne. Dort entdecke ich Ralph und Candace, die beide mit offenem Mund zu Layla hinüberschauen. Layla bekommt nicht einmal mit, was um sie herum vor sich geht; ihr scheint gerade erst klar zu werden, was sie da eben gesagt hat. Die anderen Frauen schauen zu ihr hinüber, aber sie starrt nur mich an. Im Saal brechen Beifall und Jubel aus. Die anderen Jungs, die mit mir auf der Bühne stehen, klatschen jetzt in die Hände und lachen hysterisch.
»Verkauft«, sagt Nico und deutet auf Layla. »Das muss ein neuer Rekord sein«, ruft er lachend und sieht dann zu mir. »Für den Preis solltest du der Lady lieber einen Drink besorgen.« Alle lachen, und ich gehe die Treppe hinunter und dann zu ihr. Was ist hier eigentlich los?, schießt es mir durch den Kopf. Was hat sie gerade getan, und warum? Sie hasst mich, das sagt sie mir ständig. Sie hat mich in den letzten, ich weiß nicht, vier Jahren bei jedem einzelnen Versuch, sie zu erobern, abblitzen lassen, und jetzt das? Mir schwirrt der Kopf vor lauter Fragen, aber statt sie auszusprechen, lächle ich einfach nur.
Ich kann nicht anders, als zu lächeln, und lege meine Hände auf meine Brust. »Schweig still, mein Herz«, sage ich im Scherz, und sie stöhnt. »Meine Schöne, das war so romantisch. Ich wusste, dass da etwas zwischen uns ist. Ich habe es einfach gespürt.« Nach außen hin tue ich so, als würde ich die Situation auf die leichte Schulter nehmen, aber in meinem Kopf schwirren viele Fragen herum. Warum sollte sie das tun? Kann sie sich das überhaupt leisten? Mein Herz schlägt schneller, als ich daran denke, dass sie ihr ganzes Erspartes für mich vergeudet haben könnte, und das ist alles andere als in Ordnung. Möchte ich mit ihr ausgehen? Klar will ich das, aber nicht, wenn sie sich dafür verschulden muss. Später werde ich Nico deswegen beiseite nehmen und die Summe selbst bezahlen.
»O mein Gott.« Sie schlägt sich die Hand vor den Mund und sieht dann zu Candace. »Was hast du da gerade getan?«
»Was ich gerade getan habe?« Sie lacht ihre Freundin an.
»Gott.« Mannings Ehefrau steht auf. »Wie verzweifelt muss eine Frau sein, dass sie sich ein Date kaufen muss?« Sie sieht mit einem Ausdruck von Abscheu zu Layla hinüber, und ich muss zugeben, dass sie auf eine völlig verquere Art und Weise verdammt heiß sein mag, aber ihre Einstellung macht sie einfach nur hässlich.