Pannenreiter - Louisa C. Kamps - E-Book

Pannenreiter E-Book

Louisa C. Kamps

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Beschreibung

Mathias Winkler und sein Partner Florian Richter wohnen schon eine ganze Weile in Köln. Gemeinsam sind sie nach den Geschehnissen in Hamburg zur Ruhe gekommen und fühlen sich in ihrem neuen Domizil sehr wohl. Alles läuft super, bis zu jenem Freitag den Dreizehnten: Eine Panne jagt die nächste und der Tag scheint für Mathias kein Ende nehmen zu wollen. Zu allem Überfluss benimmt sich Florian äußerst untypisch. Pech und Glück stehen allerdings manchmal sehr nah beieinander. ~ Diese Kurzgeschichte war Teil der Anthologie „Geiler Keiler“, die nicht mehr im Handel erhältlich ist. Es handelt sich um ein Sequel meines Romans „Paragraphenreiter“. Die Kurzgeschichte kann allerdings unabhängig davon gelesen werden. Es wird jedoch teilweise auf Szenen des Romans verwiesen. Diese Kurzgeschichte hat einen Umfang von knapp 10.000 Wörtern und beinhaltet homoerotische Szenen.

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Impressum
Inhalt
Pannenreiter
Leseprobe aus „Etappenziel“

Pannenreiter

 

 

 

Eine Kurzgeschichte von

 

Lousia C. Kamps

 

Impressum

 

 

2. Ausgabe

 

Text: Louisa C. Kamps

 

Schultestraße 25

59759 Arnsberg

[email protected]

 

Cover: Irene Repp

http://www.daylinart.webnode.com

 

Bildrechte:

© Luca Bertolli – 123rf.com

© Igor Zakharevich – 123rf.com

© Katarzyna Białasiewicz - 123rf.com

 

Lektorat: Elisa Schwarz

Korrektorat: Bernd Frielingsdorf

 

Copyright Arnsberg, Juni 2021, Louisa C. Kamps

 

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Vervielfältigung und Veröffentlichung sind nicht gestattet oder bedürfen meiner ausdrücklichen Zustimmung.

 

Die Illustrationen auf der Titelseite werden nur für darstellerische Zwecke genutzt. Jede abgebildete Person ist ein Model.

Inhalt

 

Mathias Winkler und sein Partner Florian Richter wohnen schon eine ganze Weile in Köln. Gemeinsam sind sie nach den Geschehnissen in Hamburg zur Ruhe gekommen und fühlen sich in ihrem neuen Domizil sehr wohl. Alles läuft super, bis zu jenem Freitag den Dreizehnten: Eine Panne jagt die nächste und der Tag scheint für Mathias kein Ende nehmen zu wollen. Zu allem Überfluss benimmt sich Florian äußerst untypisch. Pech und Glück stehen allerdings manchmal sehr nah beieinander.

Pannenreiter

 

Mathias

 

„So eine Scheiße!“ Verdammt, tut das weh.

„Was ist passiert?“ Florian steht gehetzt und mit zerzausten Haaren im Türrahmen. Ich liebe seinen Anblick, wenn er gerade aufgewacht und völlig derangiert ist. Leider hilft mir das jetzt nicht, den Schmerz auszublenden.

„Ich bin vor den Schrank gelaufen“, jammere ich und stütze mich mit einem Arm auf dem Möbelstück ab. „Voll mit dem kleinen Zeh vor die Ecke. Der ist bestimmt gebrochen.“ Als ich keine Antwort erhalte, blicke ich mich vorsichtig um und erwische Flo beim mühsamen Unterdrücken seiner zuckenden Mundwinkel. Noch etwas, das ich normalerweise sehr zu schätzen weiß. Mein Schatz kann seine Gedanken und Gefühle nicht verstecken, denn alles wird direkt und ohne Filter eins zu eins auf seine Mimik übertragen. Momentan kann ich an dieser Eigenschaft allerdings nichts Bezauberndes finden. „Na danke auch.“ Etwas angefressen humple ich weiter ins Bad, wo ich ursprünglich hinwollte.

Nachdem ich mich erleichtert habe und aus der Dusche gestiegen bin, stütze ich mich auf dem Waschbecken ab und blicke in den Spiegel. Heute ist es also so weit. Noch ein paar Stunden arbeiten, dann ist endlich Wochenende, versuche ich meinem Spiegel-Ich zu vermitteln. Dieses schaut aber reichlich zerknittert aus und mein Versuch scheitert kläglich. Resigniert hole ich Luft. Wird schon werden. Mit dem heutigen Tag wird ein weiterer Zwölf-Tage-Zyklus zu Ende gehen und ich kann endlich mal wieder ausschlafen. Aber rasieren muss ich mich schon noch, da führt kein Weg dran vorbei. Beherzt öffne ich den Spiegelschrank, nur um im nächsten Moment erschrocken einen Schritt zurückzutun und mit dem Fuß auf einer feuchten Stelle auszurutschen. Noch im letzten Moment kann ich mich fangen, merke aber direkt, dass ich mir etwas gezerrt habe, und gleite kontrolliert zu Boden, wo ich mich inmitten von Dingen wiederfinde. Ein Krachen folgt, ich werfe einen kritischen Blick nach oben, dorthin, wo eben noch der Spiegel hing. Er baumelt bedrohlich und noch ehe ich wieder auf die Füße komme, stürzt der Schrank auch schon auf das Waschbecken, kippt nach vorne und rutscht über die Kante. Direkt auf mich zu. Nur im letzten Moment schaffe ich es, meine Beine aus der Schusslinie zu bringen. Die ruckartigen Bewegungen verursachen allerdings ein Reißen in meiner Wade. Scheiße, tut das weh! Ich blinzle, in meinen Ohren rauscht es verdächtig – wie konnte das alles in wenigen Sekunden passieren? Wieder wird mir das Chaos um mich herum bewusst und ich kneife die Augen zusammen. „Scheiße, verdammte.“

„Hey, du weckst das ganze Haus auf.“ Die Tür fliegt auf und Flo steht, barfuß, mitten im Bad, tritt auf die Zahnpastatube und verteilt den Inhalt zusätzlich auf dem Fußboden, da die Schweißnaht am hinteren Ende geplatzt ist.

„Was ist denn hier passiert?“, fragt er überflüssigerweise und begutachtet den Schaden.

„Wonach sieht’s denn aus?“, gifte ich ihn an und versuche umständlich, aufzustehen. „Hier ist gerade eine Rotte Wildschweine durch unser Bad spaziert und Heinrich, der Keiler, dachte sich: ‚Hey, der Tag von dem Dreibein hier hat schon so klischeehaft bescheiden angefangen, da könnte ich ihm doch etwas Gutes tun und für eine neue Badezimmereinrichtung sorgen. Und die Nachbarn haben eh schon lange genug geschlafen, warum die nicht gleich mit wecken?‘ Hast ihn leider verpasst. Seine Frauen wollten lieber Trüffel shoppen.“ Inzwischen stehe ich auf einem Bein neben der Dusche und blicke ungläubig auf das Durcheinander um mich herum.

Flo sieht besorgt aus. „Geht’s dir gut?“ Fürsorglich umschließt er mit seinen Händen meine Wangen und schaut mir liebevoll in die Augen. Im Nu sacke ich etwas in mich zusammen und schmiege mich an ihn.

„Ja, war nur der Schreck. Tut mir leid, dass ich dich so angefahren habe.“

„Schon vergessen. Ich helfe dir schnell beim Aufräumen und dann geh am besten noch mal duschen, okay?“

„Klingt gut. Danke dir.“ Seufzend sehe ich mich um. „Heute ist wohl tatsächlich der Wurm drin, und dabei ist es erst vier Uhr morgens!“

„Sieh es positiv. Es kann nur besser werden.“ Es ist lieb von Florian, mich aufmuntern zu wollen. Ich kann nur hoffen, dass er recht behält.

Zwanzig Minuten später sieht unser Badezimmer wieder wie ein Badezimmer aus.

---ENDE DER LESEPROBE---