Parallelwelt 520 - Band 6 - Festgefahren - Eva Hochrath - E-Book

Parallelwelt 520 - Band 6 - Festgefahren E-Book

Eva Hochrath

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Beschreibung

Alle, Verfolger und Verfolgte, landen im Knast! Reafer erkennt, dass die drei geheimnisvollen Männer in ebensolcher Gefahr schweben wie sie selbst! Es gibt einen Knalleffekt, und In einem kalten, dunklen Kellerloch fällt die Entscheidung für das weitere Vorgehen. Auch im Jahr 2089 gibt es noch Bordelle. Aber dieses ist alles andere als ein Ort der Freundlichkeit und Entspannung…! Auf jeden Fall sitzen alle Vier jetzt erstmal fest. Daran kann auch eine rosa Amor-Statue aus Plastik nichts ändern. Die Serie Parallelwelt 520 stellt dem vertrauten Hier und Jetzt eine irre Anderswelt gegenüber, die es vielleicht irgendwo im Multiversum gibt, oder die es hätte geben können… Ein aufregendes Wechselspiel zwischen dem Hier-und-Jetzt und dem Morgen-und-ganz-woanders…

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Seitenzahl: 60

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Eva Hochrath

Festgefahren

Parallelwelt 520 - Band 6

Vorspann

Eva Hochrath

 

Parallelwelt 520

Der Flügelschlag des Schmetterlings

 

 

6. Festgefahren

 

 

 

 

Impressum

Eva Hochrath – Festgefahren

Parallelwelt 520 – Band 6

1. eBook-Auflage – Februar 2017

© vss-verlag, Frankfurt

[email protected]

Titelbild: Agentur Pjuta (www.pjuta.de) unter Verwendung eines Fotos von Pixabay

Lektorat: Armin Bappert

01 Hühner auf der Stange

Deane hatte also Recht behalten! Aber es war eine traurige Genugtuung! Und dabei hatte er sich in dieser Great Mines-Spelunke gerade dazu durchgerungen, mit den anderen beiden mitzulachen... Da war der Kerl angekommen und hatte den Quatsch mit dem Männerlokus erzählt... Und in dem Moment hatte draußen auch schon der Antrieb aufgeheult!

Und dann war alles Schlag auf Schlag passiert!

Wie gestochen waren sie rausgerannt. Aber natürlich war dieser Teufelsbraten von Weib längst über alle Berge gewesen! Mit i h r e m Wagen!!

Dafür war plötzlich Polizei dagewesen! Ganze Hundertschaften! Wohin das Auge sah, überall Bullen! Sirenen, Hubschrauber, Lautsprecher... "Sie sind umstellt!"... "Ergeben Sie sich!"... Dazu hysterisch bellende Hunde, Motorenkrachen, Schüsseknallen! Der Lärm der sieben Höllen! Und dann noch Zuschauer, zu Hunderten! Sensationsgeile Gaffer!

Sirrah hatte geistesgegenwärtig angeordnet, ganz ruhig zu bleiben und bloß nichts zu tun, was die irgendwie als Gegenwehr hätten auslegen können. Er würde versuchen, das zu regeln. Also hatten sie sich wie die Schafe abführen lassen! — Nur Rhyan hatte es sich nicht verkneifen können, den Gaffern Gesichter zu schneiden.

Per Hubschrauber waren sie sofort nach Atlanta verfrachtet worden, in Handschellen und unter schwerster Bewachung, mit auf sie angelegten, entsicherten Maschinengewehren! — Sirrahs Rechnung war nicht aufgegangen: Gar nichts hatte er "regeln" können! Nix mit Kaution! Das hier, hatte es geheißen, sei ja schließlich kein ordinärer Autodiebstahl, hähä, sondern... Entführung!! — Man beschuldigte sie, "Dr. Exxer Shaw" entführt zu haben! — Naja, so ganz falsch lagen sie ja auch nicht damit...

Sie sollten endlich damit rausrücken, wo sie "Dr. Shaw" versteckt hätten! Und wo sie ihre verdächtig ausländischen Waffen - über die Strahler konnten sie sich gar nicht mehr beruhigen! - her hätten! Und wer ihre Komplizen seien, und wer ihr Auftraggeber! Undsoweiter, undsoweiter...

Um nicht alles noch komplizierter zu machen, hatte Sirrah sich entschlossen, einfach die Wahrheit zu sagen: "Dr. Shaw" werde von vier merkwürdigen, äh, 'Herren' verfolgt... Und sie selbst hätten nichts weiter verbrochen als, "Dr. Shaw" aus der Bredouille geholfen zu haben... Und wie man, äh, sehe, befinde "Dr. Shaw" sich ja auch nicht bei ihnen... Man solle lieber zusehen, dass man "Dr. Shaws" wahre Verfolger schnellstens dingfest mache, bevor es zu spät sei...

Dabei hatte Sirrah es sorgfältig vermieden, von "Dr. Shaw" als Frau zu sprechen. Mit keinem Wort war ihr Geschlecht bis jetzt in der Fahndung erwähnt worden!

Aber die Wahrheit glaubte ihnen kein Mensch! Ob Sadarka vielleicht bestreiten wollte, sich an "Dr. Shaws" Fersen geheftet zu haben, im Institut mit einer heiklen Frage aufgetaucht, und schließlich zusammen mit "Dr. Shaw" verschwunden zu sein... Von ihrer Instituts-Zugehörigkeit wussten sie also!

Und dann natürlich die Sache mit ihren Papieren! Sie hatten ja keine Ausweise bei sich! Wie sie denn überhaupt hatten einreisen können?! — Und ihre beruflichen Legitimationen - Jurist, Mediziner, Neutro-Physiker - waren auch höchst zweifelhaft! Was besagte das schon, dass sie angeblich alle drei in den NAAS studiert hatten! 'Merkwürdigerweise' hatten sie ja alle ihre Examina vor dem Ersten Ersten 2084 gemacht! Und bis zu diesem Datum besaßen die Universitäten ja keine Unterlagen und Daten!

Drei Ausländer, die sich nicht ausweisen konnten, keinen Einreisebeleg besaßen, gefährliche, fremdartige Waffen trugen, und... nachweislich mit "Dr. Shaw" verschwunden waren! — Keine Chance! Ab in die Bucht!

Ja, und dann war es noch wilder gekommen! Da waren plötzlich diese unheimlichen grauen 'Jäger' aufgetaucht!

Sirrah, Rhyan und Deane hatten noch keine ganze Stunde in ihrer Zelle - weil das Gefängnis überfüllt war, glücklicherweise eine gemeinsame Zelle - gesessen, da hatten plötzlich Blitze gezuckt, die Tür war aufgestrahlt worden, und da waren sie gewesen! Mitten im Gefängnis!! Und gerade einen Tag, nachdem sie sie - wie sie geglaubt hatten - abgehängt hatten!

Es war das komplette Wahnsinns-Chaos gewesen! In ihrer Zelle hatten sie sich mit den 'Grauen' rumgeprügelt... Dann waren die Bullen dazugekommen, mehr und mehr, und in ihrer Zelle war ein Gedränge gewesen wie auf dem Jahrmarkt! Man hatte kaum noch Platz zum Prügeln gehabt! Im ganzen Gefängnis natürlich Alarm! Schüsse, Sirenengeheul, Klingeln und Hundegebell, Kommandogebrüll! Und Klopperei! — Und schließlich waren die "Jäger" von der zahlenmäßigen Übermacht der Bullen einfach erdrückt und überwältigt worden! — Die mussten hyperwahnsinnig sein: Gegen die halbe Sozietätspolizei antreten! Und dann noch i m Gefängnis! — Ja, und jetzt saßen sie also alle fest! — Bis auf das verrückte Weib!

Und Sirrah hatte sich von den Bullen vielleicht was anhören können! — Ach, so sei das! Er hätte wohl geglaubt, man würde jetzt auf Großfahndung nach seinen "vier Unbekannten" gehen! Und während alles ausgeschwärmt wäre, hätten die sie in der Zwischenzeit wohl in aller Ruhe befreien sollen, was?! "Aber nicht mit uns, Freundchen! Wir wissen, dass ihr Komplizen seid!" — Komplizen!! Sie und diese "Jäger"!!

So, und da saßen sie jetzt! In einem Raum von drei mal vier Metern, mit drei Pritschen, einem Klo und einem Spind! — Sie konnten sich noch beglückwünschen, dass man sie nicht auch noch mit ihren angeblichen "Komplizen" in eine Zelle gesperrt hatte! Und überhaupt: dass das alte Gefängnis so voll war, dass sie keine Einzelzellen kriegen konnten!

Wie die berühmten "Hühner auf der Stange" hockten sie dumpf-betäubt, mit hängenden Schultern, nebeneinander alle auf einer der Pritschen und versuchten zu begreifen, was überhaupt geschehen war. — Deane verzichtete auf "Siehste!"Bemerkungen.

Nach einer ganzen Weile räusperte Sirrah sich, fuhr sich durch die Wuschelmähne, seufzte und begann zögernd: "Also, äh, ich muss das alles jetzt erstmal rekapitulieren! Ich fühle mich irgendwie, äh, ganz verwirrt! — Wollten wir nicht eigentlich bloß ganz harmlos den Dicken nach Hause holen?! Naja, und dann, äh, diesem merkwürdigen Mädchen helfen... Das sah heute Morgen doch alles noch recht simpel und überschaubar aus..."

"Ja! Bis auf die Tatsache, dass unser 'Heldenweib' alles ist, nur nicht harmlos! Gegen die ist 'ne T-Bombe ja 'n billiges Rummelplatz-Amüsemang! Ouh Mann! Die h a t uns ja vielleicht einen reingewürgt!!"

"Quatsch! Das war doch nich sie! Diese schwarzen Kohlenschweine in Great Mines war'n das! D i e haben uns in die Pfanne gehauen! Hmpfh!"

"Das sehe ich, äh, genauso!" bekannte Sirrah. Er verzog den Mund zu einem mickerigen Grinsen. "Und du, Deanolino, hast noch herumgewitzelt: dass wir auffallen würden gegenüber diesen, äh, Schmutzfinken!"

"Das ganze, das i s t ja auch 'n Witz! — Allerdings von der beschissenen Sorte! Kann irgendwie gar nicht drüber lachen...!"

"Nee! Hab mich auch schon mal besser amüsiert!"

"Und außerdem... Wenn dieses beknackte Weib uns die Karosse nicht...!!"

"Jä!! Was d e n n ?!! — Glaubste, das hätte noch was geändert?!! Und wir wär'n da noch weggekommen, bevor die Bullen da waren?!" Rhyan schüttelte den Kopf, dass seine Haare flogen. "Nee, nee, Deana! Lass 'Exxer' man in Frieden! S i e hat nix anderes gemacht, als dass sie ganz ehrlich abgehauen iss! — Und das hat sie uns ja nich verheimlicht: dass sie nich freiwillig mit uns mit wollte! Eigentlich müsstest du dich jetzt freuen! Hast ja schließlich Recht behalten!"

"Besten Dank für die Blümchen!"

Sirrah schüttelte befremdet den Kopf. "Gute Güte! W i r haben geglaubt, s i e hätte d i c h , äh, geraubt... D i e hier glauben, w i r hätten s i e entführt... Diese merkwürdigen, äh, 'Kumpels' glauben, w i r machen mit i h r gemeinsame Sache... Und die Polizei, die denkt, dass w i r mit d e n e n ... Und, äh, Madam, die hält u n s für, äh, Büttel der Polizei... So ein Chaos hinzukriegen! Das muss uns erst mal einer nachmachen!"

Ob sie wollten oder nicht, ein Grinsen, wenn auch mickerig, schlich sich auf ihre Gesichter.

"Wenn's nur nicht so verflixt, äh, ernst wäre!" fuhr Sirrah seufzend fort. Er holte tief Luft und setzte sich dramatisch vor den andern beiden in Positur. "Meine Herren... Ich muss Ihnen leider zur Kenntnis bringen, dass unsere, äh, Situation nicht nur eigentümlich, sondern auch nicht die günstigste ist!"

"Was du nicht sagst!"

"Es ist nämlich so, dass wir mit, äh, heimatlicher Hilfe wohl nicht werden rechnen können! — Entweder wir kommen hier aufgrund unserer eigenen, äh, Talente wieder heraus... oder es dauert ein paar Jahre, bis wir S..., äh, unseren SC... wiedersehen!"

"WAMM, Sirrah! Weißte nich noch so'n 'tröstlichen' Spruch?!!"