Perry Rhodan 2502: Im Museumsraumer - Christian Montillon - E-Book + Hörbuch

Perry Rhodan 2502: Im Museumsraumer E-Book und Hörbuch

Christian Montillon

2,1

Der Titel, der als Synchrobook® erhältlich ist, ermöglicht es Ihnen, jederzeit zwischen den Formaten E-Book und Hörbuch zu wechseln.
Beschreibung

Die Vierte Hyperdepression - die Frequenz-Monarchie will herrschen Auf der Erde und den zahlreichen Planeten in der Milchstraße, auf denen Menschen leben, schreibt man das Jahr 1463 Neuer Galaktischer Zeitrechnung - das entspricht dem Jahr 5050 christlicher Zeitrechnung. Seit über hundert Jahren herrscht in der Galaxis weitestgehend Frieden: Die Sternenreiche arbeiten zusammen daran, eine gemeinsame Zukunft zu schaffen. Die Konflikte der Vergangenheit scheinen verschwunden zu sein. Vor allem die Liga Freier Terraner, in der Perry Rhodan das Amt eines Terranischen Residenten trägt, hat sich auf Forschung und Wissenschaft konzentriert. Der aufgefundene Polyport-Hof ITHAFOR stellt eine neue, geheimnisvolle Transport-Technologie zur Verfügung. Gerade als man diese zu entschlüsseln beginnt, dringt eine Macht, die sich Frequenz-Monarchie nennt, in diesen Polyport-Hof vor, kann aber zumindest zeitweilig zurückgeschlagen werden. Perry Rhodan kommt in Kontakt zu den Herren der Polyport-Höfe und wird von diesen auf ihre Heimatwelt gebeten: Die " Halbspur-Changeure " sind friedlich und verstehen nicht gegen die aggressive Monarchie anzukommen, daher ersuchen sie die Terraner um Hilfe. Noch während der Verhandlungen tauchen allerdings die Truppen der Monarchie auf. Perry Rhodan muss vor dem überlegenen Gegner fliehen - IM MUSEUMSRAUMER...

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 131

Veröffentlichungsjahr: 2011

Das Hörbuch können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS

Zeit:2 Std. 54 min

Veröffentlichungsjahr: 2011

Sprecher:Tom Jacobs

Bewertungen
2,1 (14 Bewertungen)
0
1
4
4
5
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Nr. 2502

Im Museumsraumer

Die Vierte Hyperdepression – die Frequenz-Monarchie will herrschen

Christian Montillon

Auf der Erde und den zahlreichen Auf der Erde und den zahlreichen Planeten in der Milchstraße, auf denen Menschen leben, schreibt man das Jahr 1463 Neuer Galaktischer Zeitrechnung – das entspricht dem Jahr 5050 christlicher Zeitrechnung. Seit über hundert Jahren herrscht in der Galaxis weitestgehend Frieden: Die Sternenreiche arbeiten zusammen daran, eine gemeinsame Zukunft zu schaffen. Die Konflikte der Vergangenheit scheinen verschwunden zu sein.

Vor allem die Liga Freier Terraner, in der Perry Rhodan das Amt eines Terranischen Residenten trägt, hat sich auf Forschung und Wissenschaft konzentriert. Der aufgefundene Polyport-Hof ITHAFOR stellt eine neue, geheimnisvolle Transport-Technologie zur Verfügung. Gerade als man diese zu entschlüsseln beginnt, dringt eine Macht, die sich Frequenz-Monarchie nennt, in diesen Polyport-Hof vor, kann aber zumindest zeitweilig zurückgeschlagen werden.

Die Hauptpersonen des Romans

Ariel Motrifis – Der Halbspur-Changeur muss sich entscheiden, zu gehen oder zu bleiben.

Icho Tolot – Der Haluter hat alle vier Hände damit zu tun, seine Begleiter zu schützen.

Kharonis – Der Frequenzfolger triumphiert über die Herren der Halbspur.

Mondra Diamond – Die Liga-Staatssekretärin bemerkt Ramoz.

Perry Rhodan

Ich fliehe durch die Endlose Stadt.

Alles, was mir jemals etwas bedeutet hat, ist zerstört. Alles außer dem Polyport-Netz, das ich verfluche, weil es den Tod zu uns gebracht hat. In Gestalt der Klonsoldaten rast er mit unfassbarer Geschwindigkeit durch die Abgründe zwischen den Galaxien und schlägt erbarmungslos zu.

Meine Stadt liegt in Schutt und Asche. Mein Volk ist tot. Die Letzten kriechen durch die Tunnel und versammeln sich, doch wir können uns nur gegenseitig in die schrecklich leeren Augen blicken und unser Schicksal beklagen. Der Abgesang der Halbspur-Changeure besteht aus Leid und Wehklagen. Die Klonsoldaten der Frequenz-Monarchie sind über uns gekommen und säen die Vernichtung.

Die Endlose Stadt war unsere Heimat, nun bildet sie unser Grab. Wir sind bereits in ihre Eingeweide vorgedrungen, in die unterirdischen Korridore und Kavernen. Vom Licht unserer Sonne Andury-Aphanur sind wir abgeschnitten; nur über die Halbspur leuchtet es noch zu uns.

Was bleibt, sind Dunkelheit und Stille. Wir leben, wir sehen das künstliche Licht dieser Unterwelt und hören unsere Stimmen, doch in unserem Geist herrschen längst Schwärze und lautlose, einsame Unendlichkeit.

Mein Volk ist tot.

Über das Polyport-Netz kam dieser Tod auf unsere Welt Markanu. Und doch trägt das Netz keine Schuld. Es ist nur die Technologie, derer sich die Frequenz-Monarchie bediente. Schuldig ist etwas ganz anderes. Jemand ganz anderes:

Ich, Ariel Motrifis, Transfer-Operator der Halbspur-Changeure.

Denn ich allein habe durch mein Tun dem Tod den Weg zu unserer Heimat gewiesen, die seit 80.000 Jahren ein Ort des Friedens war. Nun ist es wieder so weit. APHANURS Leichenfeld hat sich ein weiteres Mal erhoben. Der Tod ist zurückgekehrt, und ich habe ihn gerufen.

In der Endlosen Stadt hallen die Schreie der Sterbenden. In den Häusern fließt das Blut der Bewohner.

Neben mir steht Perry Rhodan. In seinem Gesicht lese ich Entsetzen, aber auch Zuversicht, dass er die Letzten von uns retten, uns vor den Truppen der Monarchie in Sicherheit bringen und vielleicht in den Widerstand führen kann. In seinen Augen glimmt Hoffnung. Seine Haltung beweist, dass er uns noch nicht aufgegeben hat.

Er ahnt nicht einmal, wie sehr er sich täuscht. Die Ära der Halbspur-Changeure steht nicht nur kurz vor ihrem Ende – sie ist bereits Geschichte, hier, auf dieser Welt, wo alles seines Anfang nahm.

Trauere nicht, mein Volk, um dein Erbe und deine Vergangenheit. Noch wartet etwas auf uns, dort, wohin uns niemand folgen kann.

Ich bin Ariel Motrifis, und ich habe das Ende meines Volkes gesehen.

1.

Perry Rhodan:

Tabu

Nichts und niemand konnte dem Vormarsch der Zuchtsoldaten der Frequenz-Monarchie Einhalt gebieten. Das wusste Perry Rhodan genau. Dennoch gab er nicht auf.

Die Erfahrung lehrte ihn, dass sich Dinge oft anders entwickelten, als es zunächst den Anschein erweckte – im positiven wie im negativen Sinne. Solange auch nur ein einziger Halbspur-Changeur am Leben war, gab es Hoffnung.

Hoffnung, dass sich alles zum Besseren wendete.

Hoffnung, dass die gewaltige Kaverne unterhalb der Endlosen Stadt, die fast das gesamte Meer des Planeten Markanu bedeckte, nicht das Ende eines Volkes markierte, das seit langer Zeit eine zentrale Rolle im kosmischen Geschehen spielte. Und das Ende eines Terraners namens Perry Rhodan samt seinen Begleitern Mondra Diamond und Icho Tolot.

Sie verließen den in Erdfarben gekachelten Korridor, durch den sie einen Weg von einigen Kilometern Länge unter der Endlosen Stadt zurückgelegt hatten. Eine unterirdische Kaverne lag vor ihnen, eine gewaltige Halle, deren Durchmesser Rhodan auf mindestens dreihundert Meter schätzte.

Ein Blick auf die Messgeräte seines SERUNS bestätigte diesen Eindruck. Die Kaverne besaß eine ovale Grundform von maximal zweihundert Metern Breite und der doppelten Länge sowie einer Höhe von einhundertachtzig Metern: ein gewaltiges Ei.

Ariel Motrifis, ihr Führer durch diese unterirdische Welt der Endlosen Stadt, ging zuerst die Treppe hinab, die zu einem der zahlreichen Böden der Kaverne führte. Auf Säulen stehende Plattformen, Verstrebungen und Brücken füllten als kompliziertes Geflecht den Hohlraum aus. Insgesamt entstanden so etliche Dutzend ineinander verschachtelte Stockwerke.

Perry und Mondra folgten dem Halbspur-Changeur. Icho Tolot hielt sich dicht hinter ihnen. Die Treppenstufen boten dem halutischen Koloss kaum Halt, obwohl sie für den nur einen Meter großen Halbspur-Changeur so groß waren, dass er Mühe hatte, mit einem einzigen Schritt die jeweils nächste zu erreichen. Diese Treppe schien eher für Wesen von der Größe eines Terraners gedacht denn für die Changeure; das passte zu Motrifis' Aussage, dass sie die Endlose Stadt vor 80.000 Jahren nicht etwa selbst erbaut, sondern vorgefunden und bezogen hatten.

Über den Sinn dieses komplizierten unterirdischen Gebildes konnte Rhodan nur Vermutungen anstellen; wahrscheinlich wussten nicht einmal die Halbspur-Changeure etwas dazu zu sagen.

Auf den verschiedenen Plattformen irrten vereinzelte Changeure umher. Motrifis' Hoffnung, dass sich einige aus seinem Volk vor den Klonkriegern hatten in Sicherheit bringen können, hatte sich also erfüllt. Dennoch schien er alles andere als zuversichtlich.

Zwischen den kleinen Humanoiden trieben Nebelschwaden, die teils in düsterem Rot leuchteten, ohne dass eine Lichtquelle zu erkennen war, die sie anstrahlte.

Nebel, dachte Rhodan. Ein ungewöhnlicher Anblick in einer unterirdischen Kaverne.

Erst als er die letzte Stufe hinter sich ließ, entdeckte er die vogelartigen Geschöpfe, die auf langen Beinen einherstelzten. Wann immer sie aus den rötlichen Schwaden traten, breiteten sie die Flügel aus, auf denen bunte Federn schillerten. Sie plusterten sich auf, und im nächsten Moment waberte die Luft um sie, ehe sie hinter weißem Dunst verschwanden, der sich gleich darauf rötlich verfärbte, als würde er die Strahlen einer untergehenden Sonne reflektieren.

»Wundert euch nicht über die Veranes«, sagte Motrifis. »Sie leben schon immer in den Kavernen. Den Nebel produzieren sie auf einer leicht verschobenen Wirklichkeitsebene, in der sie auch die Energiebahnen finden, von denen sie sich ernähren.«

»Was hat es mit ihnen auf sich?«, fragte der Haluter.

»Wir haben uns nie um die Tiere gekümmert. Sie sind weder gefährlich noch nützlich – sie existieren einfach.«

»Diese Vögel haben Zugang zu einer anderen Realität?«, fragte Icho Tolot. »Und ihr habt das Phänomen nie untersucht?«

»Sie sind eines der vielen Wunder der Endlosen Stadt, die unser Leben nicht betrafen. Warum hätten wir uns damit beschäftigen sollen?«

»Aus Neugierde?«

Mondra ... das war wieder typisch für sie.

»Neugierde? Es hängt mit der Halbspur zusammen, das genügte uns. Dieses Rätsel können wir irgendwann lösen, dachten wir immer. Wir benötigten keine neuen Erkenntnisse.« Motrifis blieb wenige Meter vor Rhodan stehen. Die kleinen Augen in seinem dunklen Gesicht schlossen sich. »Wir glaubten, wir hätten Zeit. Offenbar haben wir uns getäuscht.«

Er ging weiter, tauchte in eine der roten Nebelbänke ein. Das Weiß seines Anzugs verschwamm in den Schwaden; die goldenen Streifen über Armen und Beinen waren ohnehin so stark verschmutzt, dass sie kaum noch zu sehen waren.

Einen Augenblick wirkte es, als würden sich die Konturen des Halbspur-Changeurs endgültig auflösen.

Der Anblick weckte in Rhodan unwillkürlich eine Assoziation; er sah wieder, wie sich in dem brennenden Haus die vier eingeschlossenen Changeure verflüchtigt hatten – und kurz darauf das Kind auf Mondras Armen. Binnen weniger Sekunden hatten sich ihre Bewegungen erst verlangsamt, dann waren die kleinen Gestalten immer durchscheinender geworden und schließlich verschwunden.

Schon trat Ariel Motrifis jedoch wieder aus der kleinen Nebelbank. »Kommt! Ihr habt nichts zu befürchten! Der Nebel mag aus einem anderen hyperphysikalischen Gefilde stammen, einer anderen Raumzeit, wenn ihr so wollt, aber er ist völlig ungefährlich. Er besteht aus winzigen kondensierten Feuchtigkeitströpfchen, nicht mehr.«

Rhodan hatte längst eine Messung vorgenommen; es gab in der Tat keinerlei hyperenergetische Aktivität. »Sprichst du von demselben Kontinuum, mit dem du ebenfalls verbunden bist?«

Es war eines der Rätsel dieses Volkes, dass sie stets auf geheimnisvollem Weg von Andury-Aphanur, der Sonne ihres Heimatplaneten, angestrahlt wurden. Wo immer sie sich befanden – ob auf dem galaxienweit entfernten Distribut-Depot ITHAFOR wie noch vor weniger als einem Tag oder in einer unterirdischen Kaverne wie in diesem Augenblick –, stets standen die Changeure im Licht ihrer Sonne; sie existierten offenbar in zwei Kontinua gleichzeitig.

Nicht zum ersten Mal sprach Rhodan ihren Führer durch die Endlose Stadt darauf an. Wie schon zuvor schwieg Ariel Motrifis in diesem Punkt beharrlich, obwohl er sich sonst als überraschend auskunftsfreudig erwiesen hatte. Rhodan hatte von ihm viele Einzelheiten über das Polyport-Netz, dessen Struktur und Zusammenhang mit der Historie der Halbspur-Changeure erfahren.

Die Plattform am Ende der Treppe durchmaß nur wenige Meter. Schmale Stege verbanden sie mit den Nachbarebenen. Rhodan fühlte sich unwillkürlich an die gewaltigen Schollen erinnert, die auf dem Meer trieben und die Endlose Stadt trugen. Stellte diese Kaverne eine Art Modell der Stadt dar? War dies womöglich eine Art Schulungsraum gewesen, in dem die Bewohner mehr über ihre Welt erfahren konnten?

Eine der Schollen auf dem Meer trug Maran, jene Teilstadt, die die Heimat der Halbspur-Changeure bildete und die von den Darturka-Klonsoldaten überrannt worden war. Befanden sie sich noch immer unterhalb von Maran, oder hatten sie die Grenze zu einer Nachbarscholle bereits überquert? War dies überhaupt möglich? Ragten die Schollen direkt aneinander, oder waren sie – wie die Plattformen der Kaverne – durch Brücken auf vielen Höhenebenen miteinander verbunden?

Je länger Rhodan darüber nachdachte, umso mehr Fragen stellten sich ihm. Ihm wurde klar, wie wenig er über seine Umgebung wusste. Alles war zu schnell gegangen, seit sie durch den Transferkamin des hiesigen Polyport-Hofes auf dieser Welt angekommen waren.

Ihm war keinerlei Zeit geblieben, die Kultur der Halbspur-Changeure und die Hinterlassenschaften der Endlosen Stadt kennenzulernen. Die wenigen Eindrücke, die er von diesem Volk gewonnen hatte, waren unkommentiert geblieben; ein Gang durch eine fremde Welt, die er nur aufgrund seiner Erfahrung interpretieren konnte. Eine Welt des Friedens, die auf brutale Weise zerstört wurde.

Nur eines stand fest: Die Changeure hatten vor 80.000 Jahren die Endlose Stadt verlassen vorgefunden. Die ehemaligen Bewohner waren durch Kriege ausgelöscht worden; und dies mehrfach in ihrer offenbar weit zurückreichenden Geschichte.

Immer wieder war die Endlose Stadt neu besiedelt worden, doch stets hatten kriegstreibende Mächte die Bevölkerung aufs Neue ausgerottet. Ein verhängnisvoller Kreislauf, den erst die Halbspur-Changeure unterbrochen hatten, indem sie sich vom Geschehen in dieser Galaxis isolierten. Ihr Polyport-Hof war nur ihnen selbst zugänglich gewesen; alle anderen Nutzer des Netzes hatten von seiner Existenz nie etwas gewusst – bis die Frequenz-Monarchie einen Zugang gefunden und die Darturka geschickt hatte.

Vor wenigen Stunden. Vor einer Ewigkeit des Todes.

Motrifis überquerte eine der schmalen Brücken und erreichte eine Plattform, die wenige Meter höher lag. Im Gegensatz zur ersten Plattform war ihr Boden nicht eben, sondern verlief in weichen Wellen; in den jeweiligen Mulden schillerte buntes Licht.

Gerade betrat Rhodan ebenfalls die Brücke, als von der Seite eines der bunten Tiere heranflog und in der Luft neben dem Halbspur-Changeur stehen blieb. Die Flügel vibrierten kaum merklich, die Federn spreizten sich.

Mondras Hand legte sich auf Rhodans Schulter. »Ich weiß«, sagte er. Es war kaum zu übersehen, worauf sie ihn hinweisen wollte. Der Vogel wurde auf dieselbe unbegreifliche Weise von der Sonne ihrer Heimatwelt angestrahlt wie die Changeure.

Das Tier gab einen jaulenden Laut von sich, der eher an das Heulen eines kleinen Seelöwen erinnerte als an einen Vogel, dann entströmte ihm jener Nebel, durch den Rhodan Sekunden später schritt. Die Analyse des SERUNS ergab auch bei direktem Kontakt keine Auffälligkeiten. Genau wie Motrifis behauptet hatte, handelte es sich offenbar um nichts anderes als kondensierte Feuchtigkeit.

Der Vogel flog weiter.

»Bald ist es so weit«, sagte Motrifis.

»Wohin führst du uns?«

»Alle Flüchtlinge versammeln sich auf der zentralen Plattform. Wir müssen mit ihnen reden.« Der Halbspur-Changeur wandte sich um. »Oder besser gesagt, ich werde ihnen kurz mitteilen, wer ihr seid und dass ihr mit Billigung des Konzils auf unsere Welt gekommen seid. Alles Weitere liegt in deiner Hand, Perry Rhodan.«

*

Knapp fünfzig Changeure umgaben die vier Neuankömmlinge.

Ariel Motrifis stand zwischen Rhodan, Mondra und Icho Tolot und starrte die Überlebenden an. Sein dunkles Gesicht wirkte teilnahmslos. Die fünfzig standen still, einige saßen. Ein einziges Kind lag auf dem Boden und schlief; zumindest rührte es sich nicht. Bis auf ein gelegentliches fernes Jaulen der Vogelartigen herrschte völlige Stille.

»Die Lage ist verzweifelt«, beendete Motrifis nach einer Pause seinen kleinen Bericht. »Ich stand beim Konzil, als es ausgelöscht wurde. Vielleicht haben außer mir noch zwei oder drei der Konfis überlebt. Selbst wenn das so sein sollte, sind sie inzwischen wahrscheinlich tot. Es gibt nichts, was ausgerechnet ich euch sagen könnte. Doch die Fremden, die ich an den Ort unserer letzten Zuflucht geführt habe, wollen euch eine Botschaft bringen.«

Tatsächlich?, fragte sich Rhodan. Kann ich diesen Verzweifelten irgendetwas sagen, was Hoffnung in ihnen weckt? Egal, wie aussichtslos es schien, er musste es wenigstens versuchen.

»Weite Teile der Stadt Maran und euer Polyport-Hof sind von den Klonsoldaten der Frequenz-Monarchie besetzt«, sagte er. »Es nützt nichts, eure Situation zu beschönigen. Unsere Situation, um genauer zu sein. Ihr verfügt über keine nennenswerten Verteidigungsmöglichkeiten. Deshalb war es richtig, dass ihr geflohen seid. Nun liegt eine wichtige Aufgabe vor uns allen. Wir müssen nach weiteren Überlebenden suchen.«

Die offensichtliche Teilnahmslosigkeit der Versammelten schockierte ihn. Niemand zeigte auch nur die geringste Reaktion. Alle starrten vor sich hin.

Rhodan entschloss sich zu härteren Worten, um die Changeure aus der Reserve zu locken. »Es gibt nichts und niemanden, der dem Vormarsch der Darturka Einhalt gebieten könnte. Der naheliegende Weg, der uns von diesem Planeten in Sicherheit führen könnte, ist der Polyport-Hof. Ihn von den Klonsoldaten zurückzuerobern ist momentan allerdings unmöglich.«

Und das bedeutet nicht mehr und nicht weniger, als dass auch wir von ITHAFOR abgeschnitten sind. Gestrandet in irgendeiner Kleingalaxis, die Motrifis als Kyon Megas bezeichnet hat und von der wir nicht einmal die genaue Position kennen.

»Also müssen wir einen anderen Weg finden. Entweder wir flüchten immer weiter durch die Katakomben der Endlosen Stadt, oder wir werden aktiv. Es ist kein Zufall, dass es mich und meine beiden Begleiter ausgerechnet jetzt auf diesen Planeten verschlagen hat. Wir werden euch anführen und ...«

»Gar nichts werdet ihr.«

Einer der Halbspur-Changeure hatte gesprochen, und wenn die Worte auch nicht gerade diejenigen waren, die sich Rhodan erhofft hatte, so erleichterte es ihn, zumindest einen Zuhörer aus der Passivität gerissen zu haben. Alles war besser als die Agonie, die ihm bisher entgegengeschlagen hatte.