Positiv verliebt - Karo Stein - E-Book

Positiv verliebt E-Book

Karo Stein

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Beschreibung

Immer wenn Jakob im Club ist und Fabian tanzen sieht, wünscht er sich, ihn besser kennenzulernen. Doch seit Fabian weiß, dass er HIV-positiv ist, lässt er niemanden mehr an sich heran. Jakob gibt trotzdem nicht auf und kämpft, nicht nur um Fabians Vertrauen, sondern auch gegen seine eigenen Dämonen.

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Aus der Ferne
Von Bierkästen und Zeitschriften
Regenwolken und Raketen
Geh weg, bleib hier
Ein Blick in die Hölle
Hoffnungen
Hengste
Infodumping
Wünsche und Träume
Bilder einer Ausstellung
Mundfixiert
Nicht erotisch
Ablenkung
Diskordant
Jupiters Rakete
Klogeflüster
Ein blauer Freund
Drinnen und Draußen
Im Rampenlicht
Ein bisschen mehr
Überraschungen
Nur an besonderen Tagen
Nachwort

 

 

Positiv verliebt

 

Von Karo Stein

 

 

 

 

 

Buchbeschreibung:

Immer wenn Jakob im Club ist und Fabian tanzen sieht, wünscht er sich, ihn besser kennenzulernen. Doch seit Fabian weiß, dass er HIV-positiv ist, lässt er niemanden mehr an sich heran. Jakob gibt trotzdem nicht auf und kämpft, nicht nur um Fabians Vertrauen, sondern auch gegen seine eigenen Dämonen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Positiv verliebt

Von Karo Stein

 

Karo Stein

Johann Sebastian Bach Straße 38

06484 Quedlinburg

 

Cover: ©Caro Sodar

Motiv: shutterstock 127473209

Korrektur: Martina Tauchnitz-Geiger,

Sissi Kaipurgay

 

Telefon: 01728779111

[email protected]

www.karostein.de

 

Sämtliche Personen dieser Geschichten sind frei erfunden und Ähnlichkeiten daher nur zufällig.

Der Inhalt dieses Buches sagt nichts über die sexuelle Orientierung des Covermodells aus.

Im wahren Leben gilt: Safer Sex.

E-Books sind nicht übertragbar und dürfen auch nicht kopiert oder weiterverkauft werden.

In jedem Buch steckt eine Menge Arbeit, bitte respektieren Sie diese Arbeit und erwerben Sie eine legale Kopie.

Ich freue mich über Rückmeldungen, z.B. auf Facebook, per E-Mail oder als Rezension.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2. Auflage, 2023

© 2013 Karo Stein – alle Rechte vorbehalten.

Karo Stein

Johann Sebastian Bach Straße 38

06484 Quedlinburg

 

[email protected]

www.karostein.de

Vorwort:

Diese Geschichte habe ich 2010 veröffentlicht. Es war die erste deutsche Gay Romance Geschichte mit einem HIV-positiven Charakter und einem Happy End.

Damals habe ich sehr gewissenhaft recherchiert und mich bemüht, den neuesten Stand bei der Medikation ins Buch zu bringen. Inzwischen wird mit der Einnahme von Medikamenten nicht mehr abgewartet bis sich die Blutwerte verschlechtern, denn die Tabletten sind nicht nur hochwirksam, sondern haben auch weniger Nebenwirkungen. Mit der gesicherter HIV- Diagnose wird mit der Einnahme begonnen, damit die Betroffenen so schnell wie möglich unter die Nachweisgrenze kommen.

Ich ändere das Buch dahingehend nicht, da es ein Teil der Geschichte ist, aber ich wollte zumindest anmerken, dass die Forschung weitergeht, auch wenn HIV immer noch nicht heilbar ist.

Ich denke, dass es dem Lesevergnügen grundsätzlich nicht schadet und ihr Fabian und Jakob in euer Herz schließt.

Karo Stein

 

Liebe ist:

Einen Mann treffen,

Schmetterlinge im Bauch fühlen,

mehr von ihm wollen.

Er hat HIV.

Dich schreckt das nicht ab. Oder?

Aus der Ferne

„Du starrst ihn schon wieder an!“

„Ich weiß.“

„Hör auf damit!“

Seufzend wende ich den Blick von der Tanzfläche weg, nehme meine Flasche Bier und trinke einen großen Schluck. Es fällt mir schwer, ihn nicht anzusehen, denn er ist wunderschön. Gott, das klingt so kitschig!

„Such dir endlich jemand anderes zum Ficken. Mit diesem Kerl wird das ohnehin nichts. Du weißt das, jeder weiß es. Also, was sollen die schmachtenden Blicke?“

Daniel versteht mich nicht. Ich verstehe mich im Grunde selbst nicht, denn ich habe keine Ahnung, wie das passieren konnte. Ausgerechnet mir… und ausgerechnet er. Und trotzdem, ich habe mich Hals über Kopf verknallt. Ich weiß, dass meine Sehnsucht unerfüllt bleibt, aber leider gibt es niemanden, der mir erklärt, wie das mit dem Entlieben funktioniert.

Ohne dass ich etwas dagegen tun könnte, sehe ich erneut zu ihm hin.

Er tanzt allein… inmitten der Massen. Etliche Körper um ihn herum. Das Licht wirft zuckende Blitze durch den Raum. Der Bass dröhnt laut, verursacht im Körper ein Gefühl, als würde man beständig beben.

Von außen betrachtet ist es ein endloses Auf und Ab, ein Hin und Her, fast wie riesige Wellen, die sich am Strand brechen und wieder zurück ins Meer rollen. Der Rhythmus bleibt nahezu gleich, nur manchmal verändert sich die Melodie, der Text, die Stimme. Er tanzt allein und scheint ganz in sich versunken zu sein. Seine Bewegungen passen perfekt zur Musik, sind so erotisch und aufreizend, dass ich mich zwangsläufig frage, wieso er von niemandem angetanzt wird, weshalb ihn niemand über die Schulter wirft und in den Darkroom schleppt.

Ich würde es tun. Sofort und ohne Hemmungen. In meiner Fantasie habe ich es bereits etliche Male gemacht. Ich habe ihn geschnappt, geküsst, als mein markiert. Aber Fantasie ist nicht Wirklichkeit und genau das ist das Problem. Ich habe Hemmungen und obendrein würde es sich Fabian nicht gefallen lassen. Er geht schon seit Ewigkeiten mit niemandem nach hinten. Denn jeder weiß es. Es war wie ein Lauffeuer, eine Billardkugel, die von Bande zu Bande gerollt ist, angezogen und abgestoßen, solange, bis auch der Letzte wusste, was passiert war. Natürlich sieht man es ihm nicht an, denn er ist wunderschön, aber das Stigma bleibt. Das wird er nicht mehr los.

Und deshalb tanzt er allein, deshalb hat er mehr Platz auf der Tanzfläche, als die anderen, die dicht gedrängt, Körper an Körper reibend, darauf hoffen, nach dem Tanz mit jemandem verschwinden zu können.

Mehr als einmal habe ich versucht, diesen Bannkreis zu durchbrechen. Mein Herz will ihn, während mein Verstand tausend dagegensprechende Argumente hat. Aber wenn die Hormone verrückt spielen, hat der Verstand nichts zu sagen, bleiben die Mahnungen ungehört. Leider reicht es jedoch nicht, um mehr zu probieren. Jeder Versuch blieb erfolglos, denn am Ende hat mich mein Mut doch immer wieder verlassen. Vielleicht ist mein Verstand stärker, vielleicht sind es auch Daniels mahnende Worte.

„Du machst dich verrückt und das so vollkommen aussichtslos. Dieser Typ ist tabu. Er weiß es, ich weiß es, alle wissen es. Nur du machst einen auf Dramaqueen und willst es nicht begreifen.“

Ich reagiere auf Daniels Worte nicht, denn ich habe sie schon so oft gehört. Er ist tabu! Aber nicht für mich. Ich will ihn, und wenn ich nur den Hauch einer Chance hätte, würde ich alle Zweifel und Ängste über Bord werfen. Wenn ich nur wüsste, wie sich diese unsichtbare Mauer überwinden lassen. Eine Mauer, die nicht nur er gezogen hat, sondern leider auch ich. Es ist etwas anderes, ihn von weitem anzuschmachten, als sich wirklich mit ihm auseinanderzusetzen. Ich fürchte mich vor der Realität, davor, dass mein Kopf stärker ist, nicht erkennen will, dass es funktionieren könnte. Ich kann nichts gegen die gruseligen Bilder machen, kann die Angst nicht komplett verdrängen.

Fabian sieht müde aus. Dünner ist er auch geworden. Sind das bereits die ersten Anzeichen? Geht es wirklich so schnell? Ich dachte, die moderne Medizin wäre schon so gut. Ein panisches Gefühl macht sich in mir breit, umschließt mit monströsen Klauen meinen Brustkorb und nimmt mir die Luft zum Atmen.

„Hörst du mir überhaupt zu, Jakob?“

„Was?“ Es ist mein Name, auf den ich reagiert habe, ob Daniel allerdings noch mehr gesagt hat, weiß ich beim besten Willen nicht. Meine Gedanken fahren Achterbahn, sobald ich ihn erblicke. Es ist nicht mehr so häufig wie früher. Seit einigen Wochen kommt er nur noch samstags in den Club, meist bleibt er auch nicht lange. Er sieht so unendlich müde aus…

„Hör auf, den verliebten Trottel zu spielen, das steht dir wirklich nicht. Es gibt so viele heiße Kerle, die dich anschmachten, und du kriegst es überhaupt nicht mehr mit. Wann hast du zuletzt einen weggesteckt?“

Ich zucke mit den Schultern, trinke mein Bier und tatsächlich gelingt es mir, den Blick von ihm abzuwenden. Im Grunde hat Daniel recht. Welchen Sinn macht es, wie ein Mönch zu leben, wenn es keine Aussicht auf Erfolg gibt? Seufzend drehe ich mich zu Daniel und grinse ihn an.

„Du hast recht. Hast du denn schon jemanden im Visier?“

Daniel grinst zurück, deutet hinter mich und wackelt mit den Augenbrauen.

„Schau dir die beiden dort hinten an der Bar an. Twinks wie sie im Buche stehen und ich wette, mit einem von denen werde ich heute eine Menge Spaß haben. Willst du es nicht bei dem anderen versuchen? Ein Doppeldate, sozusagen?“ Daniel lacht, stößt seine Bierflasche gegen meine, rutscht von dem Barhocker herunter und geht zum Angriff über. Er ist das perfekte Raubtier. Derjenige, den er sich auserwählt, hat so gut wie keine Chance, ihm zu entkommen. Er kriegt sie alle und er weiß um seine Ausstrahlung. Daniel entspricht in jeder Hinsicht dem Stereotyp eines schwulen Hengstes und das ist genau das, was er will.

Aber ich weiß, dass er auch anders sein kann. Er ist mein bester Freund. Wir kennen uns seit knapp fünf Jahren und es gibt niemanden, mit dem ich mehr Zeit verbringe, als mit ihm. Im Grunde sehen wir uns jeden Tag, selbst die Feiertage vergehen nicht, ohne dass wir skypen, chatten oder wenigstens einige SMS hin und her schicken. Er kennt mich und ich ihn. Ich weiß, dass seine coole Art nur aufgesetzt ist. Eine Maske! Ich kann den Tag kaum erwarten, an dem es endlich ein Kerl schafft, ihn zu enttarnen. An dem Daniel vor einem anderen Mann sein wahres Gesicht zeigen muss und dieser Stachel, der sein Herz so vergiftet, endlich herausgezogen wird.

Aber noch ist da niemand in Sicht und von diesen beiden blonden Kerlen, mit denen er bereits in intensivem Kontakt ist, wird es wohl auch keiner sein.

Gerade, als ich ihm hinterher gehen will, schiebt sich jemand vor mir an die Bar. Für einen Augenblick scheint die Welt stehenzubleiben, die Musik verstummt, die Lichter hören auf zu flackern… Alles auf Rot! Mein Herz pumpt wie irre. So nah… er steht so nah neben mir, dass ich seine Wärme spüren kann und seinen Duft einatme.

Er beugt sich weit über den Tresen und gibt eine Bestellung auf. Das alles kommt mir unnatürlich langsam vor, fast wie in Zeitlupe. Ich kann meinen Blick einfach nicht von ihm abwenden, spüre, wie meine Hände feucht werden und dafür mein Mund nahezu austrocknet. Er riecht so gut und ich kann mich nur schwer davon abhalten, den Kopf näher in seine Richtung zu bringen, die Nase in seinem schwarzen Haar zu versenken und jede noch so kleine Nuance für immer in meinem Gehirn abzuspeichern. Ich bin echt ein verliebter Trottel!

„Hast du nicht langsam genug gestarrt?“, knurrt er mich an und sorgt dafür, dass ich aus meiner Trance erwache. Nein, die Welt ist nicht stehengeblieben, die Musik ist noch immer ohrenbetäubend laut und die Lichter zucken genauso diabolisch, wie vor einigen Sekunden.

„Ich ähm…“

Noch ehe ich die richtigen Worte in meinem Kopf finde, dreht er sich von mir weg. Der Barkeeper bringt ihm eine Cola, er bezahlt und will schon gehen, als ich ihn am Arm festhalte. Schwungvoll dreht er sich um, starrt mich mit zusammengezogenen Augenbrauen an.

„Was soll das?“, giftet er. Einen Moment lang sehen wir uns an. Auch wenn es dunkel ist, habe ich das Gefühl, in seinen Augen zu versinken. Noch tiefer… Ich spüre, wie ich noch tiefer falle, wie er mir noch heftiger unter die Haut geht.

„Hey“, sage ich leise, bin mir jedoch nicht sicher, ob er es inmitten des ganzen Lärms überhaupt hören kann. Er sieht mich an und er muss es doch auch spüren. Dieses Kribbeln…

Dann ist meine Chance vorbei. Er dreht sich weg und verschwindet in der Masse. Ich schließe die Augen, muss mich sammeln und darauf warten, dass das Blut wieder meinen ganzen Körper durchläuft.

„Genug gegeißelt für heute!“ Daniel schnappt mich am Arm und zerrt mich hinter sich her.

„Jetzt wird gefickt und zwar solange, bis dieser Typ endlich aus deinem Kopf verschwindet. Das ist echt nicht mit anzusehen, wie du dich hier zum Trottel machst.“

Vielleicht klingen seine Worte hart, aber ich höre die Sorge dahinter, weiß, dass er einen Weg sucht, damit ich von diesem Kerl loskomme. Und ich bin ihm dankbar, denn ich habe das Gefühl, langsam durchzudrehen.

„Das sind Max und Lukas“, stellt er die beiden blonden Männer vor.

„Und das ist Jakob, mein bester Freund und Kumpel. Ich denke, wir müssen uns heute besonders gut um ihn kümmern, denn er schmilzt sonst noch vor Liebeskummer dahin.“

„Oh, Liebeskummer ist schlimm“, sagt der eine, vermutlich ist es Max, und seine Stimme klingt so nasal, wie man es von einem Schwulen nur erwarten kann.

„Ja, Liebeskummer ist echt Scheiße. Aber ich wette, wir können dich wieder aufmuntern“, stimmt Lukas zu. Wobei es auch Max sein könnte.

„Das hatte ich gehofft!“, freut sich Daniel und klatscht in die Hände.

Meine Meinung dazu scheint niemanden zu interessieren, denn ich werde von den dreien Richtung Darkroom gezogen. Vielleicht hat Daniel recht, vielleicht braucht es einen guten Fick, um ihn endlich aus meinem Kopf zu bekommen. Allerdings denke ich das jede Woche.

The same procedure as every year, hallt es in meinen Ohren. Aber ich bin nicht Miss Sophie und weder Lukas noch Max können mir das geben, was ich mir wünsche. Sie sind allenfalls eine Ablenkung.

Als mein Blick über die Massen schweift, bleibt er natürlich wieder an einer Person hängen. Diesmal tanzt er nicht, sondern steht mit ein paar anderen Männern zusammen. Sie unterhalten sich, aber er scheint eher abwesend zu sein. So müde…. Geht es wirklich so schnell? Verschwindet meine Chance wirklich so rasant?

Unsere Blicke treffen sich erneut. Wir starren uns an, aber ich bin mir nicht sicher, was seine Augen mir sagen. Kannst du es denn nicht sehen?, würde ich am liebsten schreien. Aber ich halte den Kontakt nur solange, bis… bis mich erneut jemand am Arm reißt und seine Aufmerksamkeit einfordert.

„Gehörst du etwa auch zu diesen Idioten?“, brummt der blonde Kerl neben mir.

„Was meinst du?“, frage ich irritiert. Noch immer schlägt mein Herz heftig, noch immer habe ich das Gefühl, so tief von ihm durchdrungen zu sein.

„Ich meine damit, dass ich es echt beschissen finde, wie ihr euch aufführt. Mit Fabian ist alles in Ordnung. Es gibt keinen Grund ihn anzustarren, als wenn du Angst davor hättest, dass das Virus mal eben durch den Club spaziert und ausgerechnet dich anfällt. Ich habe die Nase voll von solch intoleranten Arschlöchern wie dir.“

Mit offenem Mund starre ich ihn an. Er hat meine Blicke vollkommen falsch gedeutet, aber ich kann ihm schließlich auch nicht die Wahrheit sagen.

„Du kennst ihn?“, bringe ich mühevoll hervor.

„Natürlich! Er ist oft in der Kneipe, in der ich arbeite. Und er ist total in Ordnung. Ich finde es mutig und bewundernswert, dass er so offen mit seinem Status umgeht.“

„Na ja, so offen umgeht bedeutet ja eher, dass er hier in aller Öffentlichkeit auf Till losgegangen ist.“

Sein Gesicht verdunkelt sich noch eine Spur mehr. Er schüttelt den Kopf, dann dreht er sich um. Ich erwische ihn gerade noch und halte ihn zurück.

„Was ist denn los?“

„Glaubst du wirklich, ich lasse mich von dir ficken, wenn du so eine miese Einstellung hast? Fabian war neu hier und verliebt und er hatte keine Ahnung. Schade, dass er Till nicht stärker verletzt hat.“

„Das klingt jetzt aber auch nicht besonders tolerant.“ Ich zwinkere ihm zu, ernte aber nur ein wütendes Arschloch dafür.

„Hey, tut mir leid, aber du hast da echt was in den falschen Hals bekommen.“

„Ach ja?“ Er verschränkt die Arme vor der Brust und sieht mich abwartend an. Eigentlich hatte ich nicht vorgehabt, ihm davon zu erzählen.

„Okay, Lukas…“

„Ich bin Max“, unterbricht er mich. Ich bemühe mich um einen zerknirschten Gesichtsausdruck.

„Tut mir leid, also dann: Okay, Max, wir gehen jetzt in den Darkroom und danach erzähle ich es dir.“

„Vergiss es. Du erzählst zuerst und dann entscheide ich, ob ich noch Lust habe, mich von dir ficken zu lassen.“

„Ein kleiner Blowjob, damit ich den Kopf frei bekomme?“, bettle ich grinsend.

„Idiot“, murmelt er und zieht mich hinter sich her in die Dunkelheit.

Von Bierkästen und Zeitschriften

Max hat angerufen und gesagt, dass Fabian da ist. Ich weiß nicht, ob es eine gute Idee ist, in die Kneipe zu gehen. Ein geplantes zufälliges Zusammentreffen erscheint mir nicht wirklich ein guter Plan zu sein. Aber seit zwei Wochen ist er nicht mehr im Club aufgetaucht und anscheinend war er ebenso lange nicht mehr in der Kneipe von Max. Dass ich in diesem einen Verbündeten finden würde, hätte ich mir auch nicht träumen lassen. Wahrscheinlich klang meine Story so jämmerlich, dass Max mir tatsächlich geglaubt hat. Wir haben seitdem immer mal wieder Kontakt. Keinen sexuellen, denn er findet, das wäre der falsche Weg, wenn man verliebt ist. Ich wollte zuerst protestieren, aber eigentlich hat Max recht. Schließlich gehe ich diesen Weg schon seit Wochen und es gibt keine Besserung. Fabian schwirrt in meinem Kopf und in meinem Herzen herum. Er ist einfach überall.

Die Kneipe gehört nicht zu den Lokalen, die ich bevorzuge. Ganz im Gegenteil. Nicht nur, dass sie in einer eher heruntergekommenen Gegend liegt. Ich konnte mich auch noch nie so ganz mit der linken Szene identifizieren. Okay, natürlich lieber links als rechts, aber weder die Musik noch das gammlige Ambiente… Ich schüttle über mich selbst den Kopf. Soviel zur Toleranz! Als ich den Wagen starte, fängt gleichzeitig mein Herz an wild zu schlagen. Ist heute wirklich der Tag? Und was erwarte ich eigentlich? Was genau könnte heute passieren? Ich habe keine Ahnung, fahre unkonzentriert durch die Stadt und hätte beinahe eine alte Frau auf dem Fußgängerüberweg übersehen. Sie droht mir mit ihrem Stock und ich hoffe, sie nimmt meinen zerknirschten Gesichtsausdruck als Entschuldigung an. Obwohl ich mir fest vornehme, konzentrierter zu sein, schweifen meine Gedanken sofort wieder ab.

Ob er mich erkennt und gleich wieder sämtliche Schutzschilde hochfährt? Was soll ich ihm nur sagen? Mein Kopf ist echt total leer und mein Hirn hat sich in Wackelpudding verwandelt, aus dem immer mehr Gedankenfetzen hervorragen und wieder untergehen, noch ehe ich danach greifen kann.

Noch könnte ich umkehren, auf den nächsten Clubbesuch warten. Weiterhin passiv bleiben und aus der Ferne schmachten, denn die Distanz gibt mir Sicherheit. Hier kann die Fantasie nicht mit der Realität kollidieren.

Störrisch und wütend über meine feigen Gedankengänge lenke ich das Auto in eine Parklücke und steige aus. Hoffentlich bleibt mein Wagen unversehrt. Nicht, dass ich besonders viel Wert darauf lege. Er ist nicht mein über alles geliebtes Baby, mein Statussymbol oder der Gradmesser meiner Potenz. Es ist schlicht ein Fahrzeug und ich benötige es, denn ich habe es gern bequem und bin im Grunde meines Herzens ein fauler Sack. Ich fahre mit dem Auto zum Supermarkt, obwohl dieser nur eine Straße weit entfernt ist. Und ich mache das nicht nur, um einen Wochenendeinkauf zu tätigen, nein, selbst dann, wenn ich nur eine Tüte Mehl kaufen will, fahre ich mit dem Auto los. Wie komme ich denn ausgerechnet auf Mehl? Kopfschüttelnd drücke ich aus der Ferne noch einmal auf die Zentralverriegelung. Die aufleuchtenden Blinker zeigen mir, dass das Auto auch wirklich abgeschlossen ist. Eigentlich müsste ich jetzt beruhigt sein, aber mein Herz will einfach nicht zur Ruhe kommen. Selbst in meinem Bauch rumort es unnatürlich. Nur noch wenige Meter und dann…

Es ist ziemlich früh am Abend, weshalb ich Hoffnung habe, dass noch nicht so viele Leute da sind. Am Liebsten hätte ich Daniel mitgenommen, aber ich weiß, dass er nichts davon gehalten hätte und ich will mich nicht von ihm verunsichern lassen. Ich werde das heute durchziehen. Vielleicht brauche ich auch eine eindeutige Abfuhr, um endlich von ihm loszukommen.

Max hat gesagt, dass heute Burgertag ist. Er meinte, es wären die leckersten und einmaligsten Hamburger auf der ganzen Welt. Ich finde, das ist der perfekte Vorwand, um mein Erscheinen hier zu erklären. Ich muss mich schließlich davon überzeugen, dass Max recht hat, auch wenn ich kein Experte hinsichtlich Fast Food bin.

„Hey, Jakob“, reißt mich Max aus meinen Gedanken. Erschrocken springe ich ein Stück zur Seite. Er lauert grinsend in einem Hauseingang. Ich habe ihn nicht gesehen, weil ich so fest die Tür der Kneipe anvisiert habe.

„Scheiße, Max, willst du mich umbringen?“, meckere ich und greife mir theatralisch ans Herz. Dass mein Puls tatsächlich noch einmal deutlich in die Höhe geklettert ist, werde ich ihm nicht gestehen. Brauche ich auch nicht, denn sein Grinsen wird noch eine Spur breiter.

„Sorry, geht’s wieder?“ Er macht aus seiner Schadenfreude keinen Hehl. „Toll, dass du schon da bist. Du kannst mir gleich mal helfen!“

Ich sehe ihn irritiert an, werfe einen Blick auf die hell erleuchteten Fenster der Kneipe und wieder zurück zu Max.

„Nebeneingang“, murmelt er und zuckt mit den Schultern.

„Okay“, erwidere ich wenig eloquent.

„Komm mit, du bist echt meine Rettung.“

Er packt mich am Arm und zieht mich durch einen dunklen Flur hinaus in den Hinterhof. Dort stapeln sich allerlei Kästen und Kartons, ein rostiger Grill, ein Fußballtor, von dem das Netz in Fetzen herunterhängt und eine Schaukel, die aussieht, als würde sie schon allein vom Angucken umfallen. Es passt genau zu dem, was ich mir vorgestellt habe. Für einen Moment frage ich mich, wie Max, aber vor allem wie Fabian in dieses Bild des Chaos passen. Ich kriege es nicht so richtig zusammen.

„Wir müssten mal wieder aufräumen“, nuschelt er und sieht aus, als wäre ihm der Zustand des Hofes peinlich.

„Irgendwie hat immer niemand Lust dazu.“ Er sieht mich entschuldigend an.

Ich kann mir ein Lachen nicht verkneifen, denn ich fühle mich gerade extrem in meinen Vorurteilen bestärkt. Saufende, Heavy Metal hörende Punks… die im Chaos und Dreck versinken.

„Was soll ich hier? War das etwa eine Bedingung, die ich am Telefon überhört habe? Räum erst den Hof auf, bevor ich dich zu Fabian lasse?“, imitiere ich seine Stimme. Max verzieht beleidigt das Gesicht.

„Ich habe Polypen. Ich rede nicht absichtlich so“, knurrt er und verschränkt die Arme vor der Brust. Er ist niedlich. Alles an ihm schreit nach dem Wort süß und vermutlich könnte man ihm gar nicht böse sein. Egal, was er anstellt. Er hat das Kindchenschema voll für sich gepachtet.

„Also, was soll ich hier?“, frage ich erneut, komme näher und strubble ihm durch die Haare.

„Brauch deine Hilfe“, nuschelt er zwischen fest zusammengekniffenen Lippen.

„Wobei?“

„Du bist doch so groß und stark“, umgarnt er mich und fährt dabei über meine Oberarme. „Siehst du die Bierkästen da hinten? Wir brauchen Nachschub und ich bin heute ganz allein hinter der Theke und brauche sicher ewig, um sie nach vorn zu tragen.“

Klimpert er wirklich mit den Wimpern?

„Wer ist denn jetzt gerade hinter der Theke?“ Ich sehe ihn provozierend an.

„Ein Freund hält Wache. Ich habe ihm gesagt, dass ich mich beeile.“

„Was kriege ich denn für diesen wohltätigen Dienst?“, frage ich lachend und wackele aufreizend mit den Augenbrauen.

„So was nicht!“, grummelt er beleidigt, aber dann beginnen seine Augen zu leuchten. „Dein erster Hamburger, im Übrigen der beste, den du je gegessen hast, geht aufs Haus.“

„Ich bin gespannt, ob er wirklich so gut ist, wie du behauptest, aber okay, das ist ein Deal.“

„Super!“ Max klatscht in die Hände und ich werde das Gefühl nicht los, dass ich mich unter Wert verkauft habe.

„Mit dir geht es bestimmt viel schneller. Ich schaffe immer nur einen Kasten und das dauert dann ewig und überhaupt …“

„Max, hör auf mir zu schmeicheln. Ich bin nicht Arnold Schwarzenegger oder irgendein Bodybuildertyp“, knurre ich, kann aber trotzdem nichts dagegen machen, dass sich mein Ego sehr geschmeichelt fühlt. Aus diesem Grund nehme ich gleich drei Kästen auf einmal hoch. Die sind schwerer als ich gedacht habe, aber nun gibt es kein Zurück mehr. So weit wird es hoffentlich nicht sein, dass ich vorher unter der Last zusammenbrechen muss. Trotzdem habe ich beim Abstellen der Kästen das Gefühl, dass die Arme nicht mehr an meinem Körper hängen.

„Du bist echt ein Schatz.“ Max macht sich sofort eifrig daran, den Biervorrat im Kühlschrank unter der Theke aufzufüllen. Mein Dienst scheint getan zu sein und so gehe ich nach vorn und setze mich auf einen der freien Barhocker. Ich sehe mich um. In erster Linie, weil ich neugierig bin und mir schon beim Betreten des Raumes aufgefallen ist, wie angenehm die Atmosphäre hier ist, aber eigentlich suche ich natürlich nach Fabian. Das Innere der Kneipe ist ganz anders, als ich erwartet habe. Dunkle Ledersofas, rustikale Holztische, ockerfarbene Wände, an denen große Landschaftsaufnahmen hängen. Ein Billardtisch und die Theke runden das Bild ab. Einzig die Musik entspricht in etwa dem, was ich mir vorgestellt habe. Aber sie erscheint mir zumindest im Moment weniger nervig als befürchtet. Dafür setzt mein Herz ein paar Takte aus, als ich Fabian entdecke. Er sitzt mehr oder weniger direkt vor mir am Tresen, war aber bis eben hinter einer Zeitschrift verschwunden. Jetzt allerdings sieht er mich an und runzelt die Stirn.

„Was machst du denn hier?“ Sein Blick ist grimmig, ja, schon fast wütend Womöglich schafft er es sogar, tödliche Pfeile aus den nahezu schwarzen Augen zu schießen und ich spüre, wie meine letzten Sekunden anbrechen. Es wäre sicherlich besser, tot vor ihm zusammenzubrechen, als ihn wortlos anzustarren.

„Ich habe Bierkästen getragen“, murmle ich konfus. Kaum haben die Worte meinen Mund verlassen, möchte ich endgültig im Erdboden versinken. Wer bin ich? Etwa Baby aus Dirty Dancing? Peinlicher geht es wirklich nicht. Immerhin schaut er jetzt nicht mehr so tödlich, stattdessen überzieht ein schmales Lächeln sein Gesicht.

„Und jetzt hoffst du auf einen Mambo mit mir?“ Selbstgefällig stützt er die Ellenbogen auf dem Tresen ab, legt den Kopf in seine Hände und sieht mich ironisch an. Gott, er ist so unglaublich sexy. Auch wenn ich deutlich seinen Selbstschutz spüre, kann ich mich trotzdem kaum zusammenreißen. Wie gern würde ich nur ein einziges Mal diese sinnlichen Lippen berühren.

„Siehst du es schon vor dir? Wie wir unsere Körper aneinander reiben und ich dir das mit den Tanzbereichen erkläre?“ Seine Stimme trieft vor Ironie, aber er erreicht nicht die Wirkung, die er sich wohl erhofft. Eigentlich bin ich vielmehr erstaunt darüber, dass er überhaupt mit mir redet, als dass er mich so provoziert.

„Ähm, das nicht unbedingt, aber ein Bier wäre für den Anfang nicht schlecht.“

Der Stolz darüber, dass ich endlich meine Stimme wieder gefunden habe, verpufft in seiner Reaktion. Seine Augen verdunkeln sich, er zieht sich zurück, verkriecht sich erneut hinter der Zeitschrift. Verdammt! Ich habe es versaut, habe die verdammte Chance vertan und bin nicht einmal im Klaren, womit ich diese Reaktion hervorgerufen haben könnte.

„Willst du vielleicht auch ein Bier haben?“

„Trinke keinen Alkohol“, murmelt er ohne aufzusehen. „Aber eine Cola würde ich nehmen.“

Kann man die Steine hören, die von mir abfallen? Es sind ganze Geröllmassen, die mit einem lauten Donnergrollen ins Meer fallen. Bevor man mir die Erleichterung möglicherweise auch noch ansieht, oder ich wieder willenlos zu starren beginne, bestelle ich die Cola und ein Bier bei Max. Er nickt und wirft mir einen kritischen Blick zu. Mit Sicherheit hat er den kleinen Wortwechsel mitbekommen und weiß, was ich falsch gemacht habe. Leider kann ich ihn hier schlecht fragen. Seufzend drehe ich mich auf dem Hocker und schaue auf den Fernseher, der rechts an einer Wand angebracht ist. Der Mitschnitt eines Konzerts läuft dort. Ich kenne die Band nicht und ich kann auch nicht behaupten, dass mir die Musik gefällt. Max stellt die Getränke auf den Tresen. Ohne hinzusehen greife ich nach dem Bier und trinke einen großen Schluck. Eine Cola bringt mich Fabian auch nicht näher. Obendrein ist mein Gehirn nicht nur leer, sondern jetzt habe ich auch noch Sorge, dass ich wieder in ein Fettnäpfchen trete. Es war eine bescheuerte Idee hierher zu kommen.

Die Cola hat er übrigens gleich mit hinter die Zeitschrift gezogen. Neugierig betrachte ich ihn, würde am liebsten diese sichtbare Mauer zwischen uns entfernen. Was liest er da überhaupt? Bei näherer Betrachtung fange ich innerlich an zu lachen. Das ist… Ich kann nicht glauben, was ich da sehe, überlege einen Moment, denn im Grunde ist ja alles möglich. Jeder noch so kleine Trick, um ein Produkt besser vermarkten zu können, wird schließlich ausgenutzt, aber dafür eine Zeitung umdrehen zu müssen? Irgendwie habe ich das Gefühl, hier handelt es sich nicht um einen Werbetrick.

„Spannende Zeitschrift?“, frage ich und halte den Atem an, denn ich bin mir nicht sicher, ob er überhaupt reagiert.

„Ja, ist super!“

„Hm, find ich toll, wenn man das kann!“ Ich habe alle Mühe, meine Gesichtsmuskeln zu beherrschen, aber als er mich fragend über das Magazin hinweg ansieht, entkommt mir doch ein Lächeln.

„Was kann?“ Er guckt mich irritiert an, während ich auf die Zeitschrift deute.

„Auf dem Kopf lesen!“

Ein Hauch Rosa überzieht seine Wangen und sorgt dafür, dass ich ein wenig Hoffnung schöpfe, doch dann grinst er schief, zuckt mit den Schultern.

„Ist ein verrücktes Magazin. Um diesen Artikel lesen zu können, musst man es auf den Kopf stellen.“ Kaum ausgesprochen, verschwindet sein schönes Gesicht auch schon wieder hinter dem Papier.

Verdammter Mist! Innerlich fluchend fahre ich mir unwirsch durch die Haare. Ich muss hier raus, denn ich kann es echt nicht mehr aushalten.

„Hier ist dein Burger. Lass ihn dir schmecken.“ Max stellt einen Teller mit einem riesigen Hamburger vor mir ab. Das Besteck ist in eine Serviette eingewickelt. Der Duft bringt mich davon ab, meinen Plan in die Tat umzusetzen. Es riecht wirklich lecker, sodass mein Magen augenblicklich zu knurren beginnt.

„Sieht schon mal lecker aus“, brumme ich, während ich darüber nachdenke, wie ich dieses Riesenteil verspeisen soll.

„Dann iss! Du wirst sehen, unser Koch ist ein echtes Genie und eigentlich viel zu gut für so eine Kneipe wie diese, aber das sage ich lieber nicht zu laut, sonst wechselt er doch noch die Küche.“

Ich erwidere Max‘ Grinsen, versuche, Fabians Anwesenheit zu ignorieren.

Nach dem Essen werde ich nach Hause fahren und die ganze Sache vergessen.

„Verdammt“, knurrt er plötzlich und schlägt die Zeitschrift zu. „Das war gelogen, ich halte sie wirklich verkehrt herum.“

Natürlich bringen seine Worte mein Herz sofort wieder zum Stolpern und der Blick, den er mir zuwirft, sorgt dafür, dass es eng in meiner Hose wird. Ich möchte nicht reagieren, weder in meiner Jeans noch verbal, aber ich kann mich ihm einfach nicht entziehen.

„Ich bin übrigens Fabian.“

„Ich weiß … und ich bin Jakob.“

„Weiß ich.“

Er lächelt und hebt damit meine Welt aus den Angeln. Ich versuche, mich auf den Burger zu konzentrieren, spüre seine Augen auf mir und schaffe es kaum, die Gabel mit zitternder Hand zum Mund zu heben.

„Und?“, fragt Max, noch ehe ich angefangen habe zu kauen.

„Sehr gut“, antworte ich brav, obwohl ich gerade überhaupt nichts schmecke. Ich könnte wahrscheinlich auch auf einem Blatt Papier, am besten aus dieser verdammten Zeitschrift, kauen und würde keinen Unterschied merken, denn alle Sinne sind auf Fabian gerichtet.

Leider dauert das Schweigen an und allmählich normalisiert sich mein Körper wieder.

---ENDE DER LESEPROBE---