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250 Jahre politische Skandale und dann kam er: Donald J. Trump, der Präsident aller Superlative. Dieses Buch nimmt Sie mit auf eine satirische Achterbahnfahrt durch die Abgründe der US-Geschichte; von Korruption und Wahlbetrug über Watergate bis hin zu Trumps Tweets, Zöllen und täglichen Egotrips. Mit bissigem Humor, pointierter Sprache und scharfem Blick erzählt Herbert Vore, wie die USA über zwei Jahrhunderte immer wieder den nächsten großen Skandal produzierten und schließlich in Trump den ultimativen Höhepunkt fanden: einen Präsidenten, der Politik in eine Reality-Show verwandelte. Ob Zollpolitik im Zickzack, Mauerbau ohne Mauer, oder Stop the Steal! Als Ersatz für Argumente; dieses Buch macht deutlich: Trump ist nicht einfach ein Kapitel in der US-Geschichte. Er ist der Katalog, das Sammelalbum, die Komplettausgabe aller Skandale auf einmal. Ein satirisches Werk, das gleichermaßen unterhält, aufrüttelt und zum Lachen bringt; mit einem leisen Unterton von Tragik.
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Seitenzahl: 80
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Kapitel 1 XYZ und andere ABCs – wenn Diplomatie nur Schmiergeld in höflicher Sprache heißt
Kapitel 2 Der korrupte Kuhhandel von 1824 – Demokratie per Tauschgeschäft
Kapitel 3 Petticoats und Patronage – wie eine Ministergattin ein Kabinett sprengt
Kapitel 4 Crédit Mobilier – Eisenbahnen, Aktienpakete und das große Mitnaschen
Kapitel 5 Whiskey Ring – die große Verdunstung der Alkoholsteuer
Kapitel 6 Teapot Dome light – wie man schon im 19. Jahrhundert Erdöl roch
Kapitel 7 Teapot Dome deluxe – Öl, Umschläge und ein Innenminister mit viel Innenleben
Kapitel 8 Watergate – das Einbruchstutorial für Präsidenten in Ausbildung
Kapitel 9 Iran-Contra – Waffen, Rebellen und die geheime Spendenbox der Geopolitik
Kapitel 10 COINTELPRO & Co – wenn Geheimdienste Politik spielen
Kapitel 11 Monicas Kleid – die fleckige Fußnote der 90er
Kapitel 12 Bush v. Gore – wenn der Supreme Court die Stimmen zählt, bevor sie gezählt sind
Kapitel 13 Abu Ghraib – Fotos, die keine Presseabteilung retten kann
Kapitel 14 NSA, Wiretapping und andere Lauscher – Big Brother trägt Sternenbanner
Kapitel 15 Die Geburt des Meme-Präsidenten – Reality-TV trifft Oval Office
Kapitel 16 Die Access-Hollywood-Overtüre – ein Präsident plaudert über Übergriffe
Kapitel 17 Der Wahlkampf als Dauerinfomercial – Tweets, Caps und alternative Fakten
Kapitel 18 Personalroulette – die Kabinettstür dreht sich schneller als ein Casinorad
Kapitel 19 Zölle als Jojo – Wirtschaftspolitik mit Gummiband....
Kapitel 20 Handelskriege sind leicht zu gewinnen – wenn man nie die Rechnung liest
Kapitel 21 Der scharf gezeichnete Stift – wie ein Filzmarker die Natur überlistet
Kapitel 22 Der große Mauertraum – Beton, Fantasie und ein mexikanischer Geldschein, der nie kam
Kapitel 23 Ein Telefonat zu viel – Ukraine, Impeachment und das perfekte Gespräch
Kapitel 24 Wenn Twitter regiert – die 280-Zeichen-Präsidentschaft
Kapitel 25 Der zweite Akt – Corona, Bleichmittel und der Kampf gegen die Realität
Kapitel 26 Die große Show – Wahl 2020, Betrugsvorwürfe und das Theater der Niederlage
Kapitel 27 Der Sturm – 6. Januar 2021 und der Angriff auf das Kapitol
Kapitel 28 Nachspiel – Zweites Impeachment, Twitter-Bann und die Suche nach einem neuen Publikum
Kapitel 29 Das Erbe – Wie Trump die USA prägte und die Republikaner in Geiselhaft nahm
Kapitel 30 Epilog – Präsident aller Superlative
Schlusswort
Chronologische Liste der US-Präsidenten
Vorwort
Dieses Buch ist ein Spiegelkabinett der Macht, und der Spiegel beschlägt zuverlässig, sobald jemand hineinatmet. Seit zweihundertfünfzig Jahren übt sich die älteste noch bestehende Republik der Moderne in einer Kunstform, die sie perfektioniert hat wie wenige andere: den politischen Skandal. Er taucht auf wie ein alter Bekannter, er führt sich auf wie ein Bühnenstar und er verabschiedet sich selten ohne Zugabe. Von diplomatischen Basaren in Samthandschuhen über Ölreservate in diskreten Hinterzimmern bis zu Tonbändern, die in Schreibtischschubladen weiterregieren, hat die amerikanische Politik eine ganze Galerie der Unfreiwilligen Komik aufgebaut. Wir treten ein, staunen über die Kuratoren der Empörung und lernen dabei mehr über die Statik einer Demokratie als aus hundert Lehrbüchern.
Dieses Buch ist Satire. Es nimmt Fakten ernst und Figuren auf die Schippe. Es will nicht verletzen, sondern entlarven. Es will nicht diffamieren, sondern zeigen, wie Sprache, Inszenierung und Interessenlagen Politik in ein Theater verwandeln, dessen Kulissen sich schneller drehen als jede Nachrichtensendung schneiden kann.
Satire ist hier nicht der schrille Auftritt, sondern die Lupe. Sie vergrößert das, was schon da ist, bis es keiner Fußnote mehr bedarf. Und doch bleiben wir redlich: Am Ende jedes Kapitels steht eine kurze Minichronik, in der die harten Daten knapp markiert werden.
Der Witz lebt von der Wahrheit, nicht von der Erfindung.
Warum die Vereinigten Staaten Es gibt einen nüchternen und einen unterhaltsamen Grund. Der nüchterne lautet, dass dieses Land früh begriffen hat, wie man Streit zivilisiert, Macht begrenzt und Skandale in Verfahren verwandelt. Skandale sind in dieser Logik keine Endpunkte, sondern Wartungsluken. Sie zeigen, wo das System knarzt, und sie öffnen die Möglichkeit zur Reparatur. Der unterhaltsame Grund ist einfacher.
Niemand inszeniert Aufstieg, Absturz und Rebranding so publikumswirksam.
Die Republik ist eine Werkstatt; ihre Politik ist eine Bühne; ihr Publikum ist Teil der Aufführung. In dieser Dreifaltigkeit gedeihen Skandale wie Orchideen auf einer beheizten Fensterbank.
Warum Donald Trump Weil er das Prinzip auf die Spitze treibt. Er ist nicht der Erfinder des politischen Skandals, er ist sein PR Manager. Er hat begriffen, dass Aufmerksamkeit die neue Haushaltswährung ist und dass Politik, klug gefilmt, eine Serie wird, deren Staffeln nicht enden müssen.
Seine Zollpolitik ist dafür das perfekte Lehrstück. Der Zoll ist in seinen Händen kein Instrument, das man einmal stimmt und dann behutsam spielt, sondern ein Jojo, das man nach Laune auf- und absausen lässt, um das Publikum aufzuwecken. Die Börsen springen, die Bauern schwören, die Minister beruhigen, der Präsident erklärt und erklärt und erklärt, bis Erklärung vom Verb zum Mantra gerät. So wird ein Werkzeug zur Pose, und aus der Pose entsteht ein Claim.
Es ist diese Verwandlung, die wir verfolgen.
Doch bevor die große Show beginnt, schulden wir den Ahnen die Ehre. Es hat nie an Vorlagen gefehlt. Die frühe Republik probte Empörung gegen Schmiergeldforderungen und fand sich plötzlich auf hoher See als würdige Matrosin der Moral. Das Gilded Age verwandelte öffentliche Aufgaben in private Gelegenheiten, und Öl floss nicht nur in Pipelines, sondern auch in Umschläge. Watergate gab der Vertuschung eine Stimme aus der Konserve und der Öffentlichkeit das gute Gefühl, dass Kontrolle sich lohnt.
Iran Contra zeigte, wie man Ideologie mit Lieferketten verknüpft und hinterher überrascht ist, dass beides Spuren hinterlässt. Geheimdienste übten sich in der Kunst, Demokratie vor Demokratie zu schützen, und mussten später lernen, dass auch der Schutz Schutz braucht. Jede Epoche hat ihren Ton, jede Affäre ihre Moral, doch der Refrain ist gleich geblieben.
Der Skandal beginnt nicht mit der Tat, sondern mit der Inszenierung danach.
Trump ist innerhalb dieser langen Tradition kein Bruch, sondern eine Beschleunigung. Er verschiebt die Gewichte, nicht die Gesetze. Er macht die Pressekonferenz zur Regierungsform, die Loyalität zum Lebenslauf, das Dementi zur Dramaturgie. Der Filzstift, der die Zugbahn eines Sturms korrigieren will, ist nur das ehrlichste Symbol seines Handelns. Politische Kommunikation wollte immer die Wirklichkeit übermalen, aber sie tat es diskret, in den Hinterzimmern der Formulierungen. Hier geschieht es vor laufender Kamera, mit dem handfesten Geräusch eines Markers auf beschichteter Karte. Es ist keine neue Kategorie, es ist eine neue Lautstärke.
Man könnte meinen, die Republik sei daran zerbrechlich geworden. Ich behaupte das Gegenteil. Eine Ordnung, die Skandale aushält, indem sie sie befragt, verhandelt, verklagt, verschriftlicht und wieder abwählt, ist nicht schwach. Sie ist müde. Müdigkeit ist ihr größter Feind. Wer müde ist, verlernt die Unterscheidung zwischen Pointe und Punkt. Dieses Buch will wach halten. Es will lachen lassen, ohne zu verharmlosen; es will übertreiben, ohne zu verfälschen; es will zuspitzen, ohne zu entmenschlichen. Satire, die etwas taugt, lacht nicht über die Schwachen, sondern über den Moment, in dem Stärke bequem wird.
Wie liest man dieses Buch Man kann es chronologisch lesen und beobachten, wie sich ein Muster verdichtet. Man kann mit der Hauptbühne beginnen und sich danach die Ahnen als Aha Erlebnisse gönnen. Man kann es im Wahlkampf verschenken und hoffen, dass es jemand noch vor der Stimmabgabe zu Ende liest. Jedes Kapitel folgt demselben Aufbau.
Zuerst die Bühne, dann die Aufführung, dann der Applaus, dann die Rechnung. Der Text leistet sich den Luxus, Figuren zu zeichnen, als wären sie vertraut, weil sie es sind. Nicht, weil Sie sie persönlich kennen, sondern weil ihre Rollen uns seit Jahrzehnten bekannt vorkommen. Die Handelnden wechseln, die Handlung wiederholt sich. Das ist der Witz und die Warnung.
Ein Wort zur Fairness Ich schreibe als Satiriker, aber nicht als Zyniker.
Zynismus ist die bequeme Pose, die alles weiß und nichts mehr wissen will.
Satire ist die unruhige Schwester der Aufklärung. Sie vertraut darauf, dass begründetes Gelächter eine Form von Erkenntnis ist. Deshalb enthält dieses Buch keine langen Zitate, keine geleakten Mails, keine heimlich aufgenommenen Tonspuren. Es enthält Beobachtung, Verdichtung und Stil. Die Quellen sind die Öffentlichkeit selbst und ihr Gedächtnis. Wo nötig, markieren die Minichroniken die Daten, damit der Witz nicht den Boden verliert.
Ein Wort an die Leserinnen und Leser, die sich fragen, ob ein solches Buch in ernsten Zeiten angebracht ist Ich teile die Sorge. Ich teile sie so sehr, dass ich schreibe. Lachen ist kein Fluchtinstinkt, es ist ein Wachmacher.
Es hält die Sinne offen, wenn Sprachtricks, Mauerbilder und Markerlinien die Sicht einengen. Wer lacht, atmet tiefer. Wer tiefer atmet, denkt besser. Wer besser denkt, ist schwerer zu regieren. In diesem bescheidenen Sinn ist Satire ein demokratischer Dienst.
Bleibt die Frage, ob es nicht ungerecht ist, einen Präsidenten so deutlich in den Mittelpunkt zu stellen.
Zweieinhalb Jahrhunderte sind reich an Stoff, und viele Namen hätten mehr Seiten verdient. Das stimmt. Doch manchmal beleuchtet eine starke Lampe den ganzen Raum. Wer Trumps Zoll Jojo versteht, versteht viel von der Art, wie Politik heute Aufmerksamkeit frisst und gleichzeitig Hunger nach Aufmerksamkeit erzeugt. Wer begreift, wie persönliche Marke, Amt und Geschäft zu einer neuen Verwaltungsform verschmelzen, erkennt im Rückspiegel die Vorläufer und im Seitenfenster die Nachfolger.
Ein Präsident aller Superlative ist nicht nur ein Charakter, er ist ein Symptom.
Wenn Sie beim Lesen stolpern, lassen Sie den Stolperstein liegen. Er gehört dorthin. Wenn Sie an einer Stelle lauter lachen als beabsichtigt, prüfen Sie, ob es wirklich nur der Witz war oder ob die Wirklichkeit an Ihrer Seite gekichert hat. Wenn Sie am Ende das Bedürfnis verspüren, eine Minichronik über Ihre eigene politische Mediennutzung zu schreiben, haben wir gewonnen. Satire endet nicht mit der Pointe, sie endet mit der Frage, die beim Zuschlagen des Buches offen bleibt.
