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Lernen kann Spaß machen! Man braucht dafür nur die richtigen Methoden. Die Bestsellerautorin Vera F. Birkenbihl klärt über die Fehler der herkömmlichen Lernmethoden auf, die in den Schulen angewandt werden und gibt einen fundamentalen Überblick über ihre Technik des gehirn-gerechten Lernens. Mit den zahlreichen Arbeitstechniken gelingt es jedem, sich langfristig Wissen anzueignen und Prüfungen mit geringem Zeit- und Energieaufwand erfolgreich zu bestehen!
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Seitenzahl: 80
VERA F. BIRKENBIHL
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VERA F. BIRKENBIHL
Gezielte Vorbereitung durchgehirn-gerechtes Lernen
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Für Fragen und Anregungen
Auf Wunsch der Autorin erscheint der vorliegende Text in der alten Rechtschreibung.
1. Auflage 2019
© 2019 by mvg Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH
Nymphenburger Straße 86
D-80636 München
Tel.: 089 651285-0
Fax: 089 652096
© 2009 der Originalausgabe bei Ariston Verlag in der Verlagsgruppe Random House GmbH
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Umschlaggestaltung: Isabella Dorsch, München
Umschlagabbildung: Vera F. Birkenbihl
Satz: EDV-Fotosatz Huber/Verlagsservice G. Pfeifer, Germering
Druck: Graspo CZ, Tschechische Republik
eBook: ePubMATIC.com
ISBN Print 978-3-7474-0035-7
ISBN E-Book (PDF) 978-3-96121-366-5
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-96121-367-2
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Einleitung
Hier geht’s los
Kleine AUFGABE
Teil I: Warum Sie anders vorgehen sollten, als es die Schule empfiehlt
Frage 1: LERNEN?
Frage 2: Wie kann man LEICHTER LERNEN?
Antworten und Auflösung der kleinen Aufgabe
TEIL II: LERN- und Arbeits-TECHNIKEN, um Prüfungen zu bestehen
ABC.s ANLEGEN
ABSTRAKTIONS-MECHANISMUS
De-Kodieren statt Vokabel-Pauken?
Demokratische Definitionen
Denk-Blockaden aufbrechen (DIALOG-SPIEL)
Etymologische TÖPFE
KaWa.s
LÜCKENTEXTE
MERKEN VERBOTEN (Experiment)
PARALLEL-LERNEN
PRÜFUNG SIMULIEREN (Vierer-Teams)
TAPETEN-EFFEKT
Teekessel-Spiele – aber anders
TRAINING – EXTREM LANGSAM
Wandzeitung (Fallbeispiel)
Worst-Case-Szenario
Anhang
MERKBLATT Nr. 1: Ist es »richtig«?
MERKBLATT Nr. 2: Neuro-Mechanismen
Merkblatt Nr. 3: ABC-Listen
MERKBLATT Nr. 4: KaWa.s
MERKBLATT Nr. 5: »GENIAL DANEBEN« SPIELEN
MERKBLATT Nr. 6: TAPETEN-EFFEKT
Literaturverzeichnis
Was viele Leute zwar ahnen, aber kaum glauben können, ist wahr: Viele angebliche »Lern-Methoden«, die man uns in der Schule beigebracht hat, bewirken in Wirklichkeit das Gegenteil: Sie behindern echtes Lernen. Dagegen kämpfe ich seit 39 Jahren in meinen Seminaren und Büchern an, aber die meisten Menschen, die etwas ändern könnten (Politiker, Schulbürokraten), haben wenig Interesse daran, und jene, die Interesse haben (z.B. einzelne Lehrkräfte), können sich im bestehenden System (noch) nicht durchsetzen. Auch wenn immer mehr Pilot- und Testschul-Experimente klar zeigen, daß es ganz anders geht, ändert sich im Großen und Ganzen in unserem Land noch zu wenig. Leidtragende sind vor allem SchülerInnen, aber auch Erwachsene, z.B. in firmeninternen Schulungen oder bei der VHS (da auch dort leider noch weitgehend die »alten« Methoden vorherrschen). Dieses Büchlein möchte allen, die bisher meinten, sie könnten schlecht lernen (beziehungsweise die immer nur »auf die Prüfung« gelernt haben), helfen zu begreifen, wie kontraproduktiv die klassischen Methoden sind.
Diese Vorgehensweise entspricht keinem echten LERNPROZESS, der im Gehirn und im Denken etwas VERÄNDERT beziehungsweise neue EINSICHTEN erlaubt (oder in Zukunft ermöglichen wird).
Dabei handelt es sich in Wirklichkeit um stures, »blindes« PAUKEN, das heißt um den Versuch, Daten (die man oft nicht begriffen hat) im Gedächtnis zu »deponieren«, um die anstehende Prüfung zu »schaffen«.
Das Schlimmste daran ist die Tatsache, daß echtes Lernen mit angenehmen Transmitter-Ausschüttungen im Gehirn einhergeht, das heißt, echtes LERNEN macht SPASS und fördert die Gesundheit, während Pauken uns physisch wie geistig schädigt. Das ist so, als würde das Schulsystem SchülerInnen viele Jahre lang ermuntern, gefährliche Drogen (Streß-Hormone) zu konsumieren, während echtes Lernen die Art von »Droge« ist, die Körper und Geist fit macht!
Deshalb geht dieses Büchlein über die Frage »Wie schaffe ich die nächste Prüfung?« weit hinaus. Es will ins echte Lernen einführen (was bedeutet, daß Sie Infos so TIEF abspeichern, daß Sie später auch tatsächlich darüber verfügen können, wenn Sie sie benötigen), so daß Sie nicht nur Prüfungen »schaffen«, sondern Sie zu dem werden, was Sie von Ihrer Anlage her bereits sind – ein echtes LERN-WESEN. Wir wurden nicht aufs Pauken eingerichtet, sondern auf echtes Lernen, da dieses das Überleben sichert. Schulisches Pauken ist eine Irrform der Neuzeit, aus der wir möglichst bald herausfinden müssen, insbesondere wenn man bedenkt, daß wir in eine Zukunft eintreten, in der die Menschen ihren Erfolg als Kopf- oder Wissensarbeiter erringen werden. Richtig lernen zu können hilft uns nicht nur, die Schule zu »schaffen«, sondern macht uns zukunftstauglich. Da es darüber hinaus auch weit mehr SPASS macht als Pauken, lohnt es sich für alle Beteiligten, sich damit auseinanderzusetzen.
Teil I beschreibt den gravierenden Unterschied zwischen PAUKEN und LERNEN, Teil II bietet Ihnen konkrete Techniken für erfolgreiches LERNEN mit möglichst geringem Zeit- und Energieaufwand.
LeserInnen, die meinen Schreib-Stil kennen, wissen zwei Dinge: Erstens, daß ich für alle, die meine Seminare nicht erleben können, gern Buch-Seminare schreibe, so daß sie aktiv mitmachen können (deshalb Schreibzeug bereitlegen). Zweitens, daß ich manche Informationen ans Buch-Ende, in sogenannte MERKBLÄTTER, »auslagere«. Das können Infos sein, die LeserInnen eines anderen meiner Bücher bereits kennen (um Überschneidungen im Haupttext zu reduzieren), oder aber Infos, die ein wenig mehr in die Tiefe gehen und den Fluß der Argumentation im Hauptteil stören könnten. Wenn Sie auf ein MERKBLATT hingewiesen werden, entscheiden Sie im Einzelfall, ob Sie es lesen wollen oder nicht.
Beginnen wir mit einer kleinen Aufgabe.
Bitte lernen Sie die folgende Liste auswendig. Halten Sie dabei folgende SPIELREGELN ein:
Entscheiden Sie, ob Sie die Liste aufsagen oder aufschreiben möchten.
Registrieren Sie, wie lange es dauert, bis Sie die Liste das erste Mal beherrschen.
Kloster
Tor
Novizen
bereit
Aufgabe
helfen
eilen
lernen
Kreislauf
Ich will sprechen.
Ich will schreiben.
Zeit: Es hat ________ Minuten gedauert.
Welcher Aspekt ist für erfolgreiches Lernen am wichtigsten? Oder anders ausgedrückt: Auf welchen Aspekt kann man keinesfalls verzichten?
Interesse beziehungsweise Motivation
viele Wiederholungen
Angst vor schlechten Noten
Falls möglich: Fragen Sie mindestens zwei andere Menschen (z.B. per Telefon), ehe Sie weiterlesen. Es könnte sehr spannend werden, denn die meisten Menschen, die das Regelschulsystem durchlaufen haben, denken ähnlich – weshalb sich die Antworten ungefähr gleichmäßig auf die drei Alternativen verteilen.
Die meisten Menschen meinen, man benötige Interesse und/oder Motivation, um zu lernen. Des weiteren argumentieren sie, daß Angst vor schlechten Noten zwar kein Interesse, vielleicht aber Motivation »schaffen« könnte, und »jeder weiß doch«, daß viele Wiederholungen nötig sind. Nun, die Antwort wird Sie überraschen, aber zuvor möchte ich Sie einladen, einen kleinen Selbsttest durchzuführen. Man lernt am meisten, wenn man aktiv mitmacht. Das ist etwas, das Millionen von SchülerInnen aus Regelschulen nicht wissen, weil man dort von ihnen vor allem erwartet, ruhig dazusitzen und zuzuhören, sich also passiv »berieseln« zu lassen wie beim Fernsehen. Spielen Sie mit? Es ist wichtig, wenn Sie den grundlegenden Unterschied zwischen zwei völlig unterschiedlichen Methoden verstehen wollen. Und genau in diesem Unterschied liegt das Geheimnis erfolgreichen Lernens.
Durch eine genaue Erklärung des Sachverhaltes?
Durch eine gute Analogie, einen guten Vergleich, eine gute Metapher?
In meinem Hosentaschenbüchlein »Eltern-Nachhilfe« unterscheide ich zwei Arten des Lernens: Erstens das übliche sture (dumme) PAUKEN (»Büffeln«), zweitens das echte LERNEN, das sich einstellt, wenn wir etwas BEGRIFFEN haben. Nun gilt die Regel:
Je weniger wir PAUKEN, desto mehr Spaß macht es. Und umgekehrt: Wer Lernen für schwierig, frustrierend etc. hält, verwechselt LERNEN mit PAUKEN, doch das ist ein völlig anderer Vorgang!
Mit »PAUKEN« meine ich das sture Büffeln isolierter Daten, Fakten, Informationen, die uns entweder nicht interessieren und/oder keinen SINN bieten (z.B. eine PIN-NUMMER). Ist die Info sinnlos, dann können Gedächtnis-Tricks (sogenannte mnemonische Techniken) und Eselsbrücken helfen. Enthalten die zu lernenden Infos hingegen SINN (Bedeutung), dann ist es weit interessanter, intelligenter und erfolgreicher, sie anhand dieser Bedeutung zu erfassen. Merke: Was wir einmal begriffen haben, ist schon (fast) »gelernt«.
Dieses BEGREIFEN bezeichnen Forscher als KONSTRUKTION, weil dabei die einzelnen Informations-Bits wie Bausteine zu einem »Wissens-Gebäude« zusammengefügt werden. Wenn aber der AUFBAU von Wissen eine Form der KONSTRUKTION darstellt, kann man das spätere Erinnern als RE-KONSTRUKTION bezeichnen. Ein Beispiel: Ich habe Abertausende von Seminar-TeilnehmerInnen viele Jahre lang gebeten, Fragebögen auszufüllen. Eines der Themen umfaßte die Art von Dingen, an die man sich schlecht/gut erinnert. Dabei stellte sich immer wieder heraus, daß wir uns an STORIES extrem gut, an isolierte Daten und Fakten hingegen extrem schlecht erinnern. Demzufolge wäre es sinnvoll, diese in STORIES einzubetten. Darauf basieren mnemotechnische Methoden seit 2500 Jahren, und es ist das Kernstück hinter den Tricksmoderner »Gedächtnis-Trainer«: Man erfindet möglichst alberne Stories, um sich z.B. Geschichtsdaten oder chemische Formeln zu merken. Auch ich habe 1970 bis Ende der 1980er Jahre solche Tricks entwickelt und meinen TeilnehmerInnen und LeserInnen angeboten, aber die Gehirnforschung hat immer klarer gezeigt, daß es bessere Wege gibt. Deshalb plädiere ich dafür, daß wir lieber versuchen sollten, die »nackten Daten« zu begreifen, denn Begriffenes bettet sich automatisch in SINNVOLLE Verbindungen im Gehirn ein, und es sind VERBINDUNGEN, die Infos später wieder »auffindbar« machen, nicht die Informationen, Daten, Fakten als solche. Begreifen wir das, nehmen wir beim Lesen, Hören, Denken eine qualitativ hohe KONSTRUKTION vor. Nun gilt die Regel:
Die Qualität der KONSTRUKTION entscheidet über die Qualität der RE-KONSTRUKTION.
Im Klartext: Je besser uns die sinnvolle KONSTRUKTION gelingt, desto leichter können wir das Gelernte später RE-KONSTRUIEREN, nicht nur, aber auch in einer PRÜFUNG. Diese Art von echtem Lernen