Quintett im Weltraum - Topaz Hauyn - E-Book

Quintett im Weltraum E-Book

Topaz Hauyn

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Beschreibung

Fünf fantastische, abenteuerliche und spannendeScience Fiction Kurzgeschichten in einem Band. Folge den Heldinnen und Helden auf ihre Reise ins Sonnensystem, auf Raumstationen und in die Zukunft. Enthaltene Geschichten: - Luxusstrom der Weltraum-Tycoons – Sonnensystem Weltraumstation Science Fiction Near Future Staunen und harte Arbeit: Die Zutaten aller Forscherinnen, die mit ihren Erfindungen die Welt veränderten und verändern. - Portal zum Mond – Sonnensystem Portal Science Fiction Near Future Hotline Dienst auf der Raumstation im Sonnensystem. Unklare Meldungen, und viel zu viele Aufgaben. Inklusive der Verantwortung für die Energieversorgung der gesamten Raumstation. - Wolkenlos in die Zukunft – Climate Science Fiction Near Future Was haben Plankton, Wolken und der Klimawandel gemeinsam? Simon weiß es nicht. Verbotenerweise recherchierte er im Internet, statt für die Mathematik Klassenarbeit zu lernen. - Achtzig Prozent Verfügbarkeit – Science Fiction Flug von der Erde zum Mars-Mission Isolation auf dem Flug zum Mars. Eine ausgefallene Maschine und die Aussicht auf zu wenige Essensrationen für die gesamte Restflugzeit. - Der Termin der doppelten Sonnenfinsterniss – Science Fiction Alternate World Überraschung: Auf der Titelseite der Tageszeitung steht das Datum der nächsten, doppelten Sonnenfinsternis. Das Datum, das Leonie, Chef-Astronomin von Verina, erst noch berechnen muss.

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Quintett im Weltraum

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Vorwort

In den Kurzgeschichten dieser Sammlung erleben wir gemeinsam mit den Heldinnen und Helden der Geschichten Abenteuer auf der Erde der Zukunft, im Sonnensystem und einem weit entfernten Planeten. Einem Planeten, welcher der Erde gar nicht so unähnlich ist.

Bei allen Geschichten leitet mich die Frage »Was wäre wenn?«.

Mich erstaunt immer wieder, was passiert, wenn ich dieser Frage folge. Jetzt lade ich dich ein, mir zu folgen und ein paar mögliche Antworten zu entdecken. Portal zum Mond – Sonnensystem Portal Science Fiction Near Future

Staunen und harte Arbeit: Die Zutaten aller Forscherinnen, die mit ihren Erfindungen die Welt veränderten und verändern.

Genau daran arbeitet Lia im Geheimen. Sie will Astronautin werden. Weil der klassische Weg für sie nicht funktioniert, beschreitet sie einen neuen Weg. Luxusstrom der Weltraum-Tycoons – Sonnensystem Weltraumstation Science Fiction Near Future

Hotline Dienst auf der Raumstation im Sonnensystem. Unklare Meldungen, und viel zu viele Aufgaben. Inklusive der Verantwortung für die Energieversorgung der gesamten Raumstation.

Meris stöhnt. Nicht nur ist das neue Ticket absolut unkonkret. Nein, es ignoriert auch alle Hierarchiestufen. Zudem ist die Umsetzung Existenz gefährend für die Raumstation. Wolkenlos in die Zukunft – Climate Science Fiction Near Future

Was haben Plankton, Wolken und der Klimawandel gemeinsam? Simon weiß es nicht. Verbotenerweise recherchierte er im Internet, statt für die Mathematik Klassenarbeit zu lernen.

Simon, kurz vor dem Abitur, lernt nicht nur die Lücken im Lehrplan kennen. Achtzig Prozent Verfügbarkeit – Science Fiction Flug von der Erde zum Mars-Mission

Isolation auf dem Flug zum Mars. Eine ausgefallene Maschine und die Aussicht auf zu wenige Essensrationen für die gesamte Restflugzeit.

Abelone liebt frisches Obst und Gemüse. Etwas, worauf sie verzichten muss, bis die kleinen Pflanzen in ihrem Raumschifflabor wachsen. Dabei ist die künstliche Schwerkraft essentiell. Der Termin der doppelten Sonnenfinsterniss – Science Fiction Alternate World

Überraschung: Auf der Titelseite der Tageszeitung steht das Datum der nächsten, doppelten Sonnenfinsternis.

Das Datum, das Leonie, Chef-Astronomin von Verina, erst noch berechnen muss. Ich wünsche dir viel Freude auf deiner Reise durch den Weltraum.

Gute Reise.

Eure

Topaz Hauyn

März 2023

Portal zum Mond

Die Sonne schien schräg zum Fenster herein. Staubkörnchen funkelten in ihren Strahlen genauso wie der polierte Aluminiumdeckel des schmalen Laptops.

Lia hackte auf die Tastatur ein, dass es laut klapperte.

Ein Geräusch, welches hier draußen, im Baumhaus am Ende des Gartens, niemand störte. Ihr Mann war mit den Zwillingen im Haus und spielte mit ihnen.

Endlich waren sie groß genug, dass ihr Vater mehr mit ihnen spielte. Das gab Lia, neben ihrer Teilzeitstelle, wieder ein wenig Freizeit, um sich ihrem Traum zu widmen: den Weltraum erkunden.

Lias erstes Ziel war der Mond.

Sie programmierte seit Wochen daran seine Umlaufbahn genauestens vorauszuberechnen.

Nicht weil es so schwierig war, oder weil das nicht schon andere gemacht hätten. Nein. Sie musste ihrem Laptop, den sie liebevoll Portia nannte, die notwendigen Berechnungen beibringen. Besonders wichtig war, dass Portia Korrekturen der Umlaufbahn, die vom idealen Modell abwichen, selbst berechnen konnte. Ganz, wie eine selbständige KI, von der in den Medien immer wieder berichtet wurde. Bisher hatte das noch keiner geschafft. Die selbstlernenden neuronalen Netze waren bisher eher Schatten dessen, was die Wissenschaft und die Median sich davon erträumten.

Genauso ging es Lia mit Portia: die errechtneten Ergebnisse hatten jedes Mal nach ein oder zwei Tagen Abweichungen in den Vorausberechnungen der Mondbahn gegeben und sie hatte die Formeln korrigieren müssen.

Wenn sie sich selbst Portia und dem von ihr geöffneten Portal anvertraute, konnte so eine Abweichung tödlich sein.

Sie musste es schaffen, Portia selbständig genug zu machen, um ihre geplanten Reisen ins All zu überleben. Sie wollte ihre Kinder nicht zu Halbwaisen machen. Abgesehen davon forschte es sich im toten Zustand sehr schlecht. Nämlich gar nicht.

Lia tippte weiter auf der Tastatur. Änderte Formeln, passte Testfälle für das Programm an und schaute immer wieder auf die Uhr. Die Zeit lief ihr davon. Wie immer.

Sich in mathematische Formeln und Computerprogramme zu vertiefen ware ein langwieriges Unterfangen, das viel Konzentration brauchte und nicht leichter wurde durch den Ort, an dem Lia programmierte. Das Baumhaus am Ende des Gartens.

Als Kind war das Baumhaus wunderbar geräumig gewesen. Sie hatte sogar mit ihrer besten Freundin darin übernachtet. Für sie als Erwachsene war es eng und klein. Regelmäßig schliefen ihr ihre Beine ein, oder ihr Rücken schmerzte von der zusammengekauerten Haltung vor ihrem Laptop. Der stand auf einer umgedrehten, alten Apfelkiste.

Ihre Zwillinge würden das Baumhaus in ein paar Jahren sicherlich wieder geräumig finden. Wenn sie alt genug waren, um zu laufen und auf Bäume zu klettern. Dann konnte sie sich zum Programmieren wieder im Haus niederlassen.

Sie rollte ihre Schultern und ihren Kopf, um die Muskeln ein bisschen zu lockern.

Lia tippte weiter auf der Tastatur von Portia.

Einen kurzen Moment dachte sie daran, dass eine Spracheingabe praktisch wäre. Aber Spracherkennung brauchte ebenso Zeit und Energie, wie ihre eigenen Programme. Zeit, die sie sich sparte, auch wenn es sehr cool gewesen wäre, mit Portia zu sprechen.

Ganz so wie die Helden in den Romanen, die ihr als Vorbild gedient hatten.

Jetzt, an diesem lauen Sommerabend in der Abendsonne, spiegelte sogar der Bildschirm und machte das Arbeiten schwer. Eine Spracheingabe würde sich daran nicht stören.

Lia zog den dünnen Spitzenstoff, der als Vorhang diente, vor das Fenster. Jetzt hatte sie Schattenmuster auf dem spiegelnden Bildschirm. Kaum eine Verbesserung.

Trotzdem legte Lia keine Pause ein, obwohl sie schon mehrmals gähnen musste und ihre Augenlider schwerer und schwerer wurden. In der letzten Nacht hatte sie wieder zu wenig Schlaf bekommen, weil ihre Zwillinge zahnten und davon aufwachten.

Sie schaute auf die digitale Uhr am Bildschirm. Noch eine Stunde Zeit, bevor sie sich um die Schlaf-Rituale ihrer Zwillinge kümmern musste. Ein Bilderbuch vorlesen. Fingerspiele mit den fünf kitzeligen Zwergen und gemeinsames Kuscheln.

Rituale, die sie liebte und nicht verpassen wollte.

Bis dahin würde sie ihre Freizeit nutzen.

Zum Glück hatte das Baumhaus auf dem alten Kirschbaum, in dem sie schon als Kind Astronautin gespielt hatte, einen guten Internetempfang. Nur einen Raketenantrieb, um damit zum Mond zu fliegen, der fehlte. Darum hatte sie sich ein Portal programmiert, das Portia an jedem beliebigen Ort öffnen konnte. Auch im Weltraum. Sogar einen Weltraumanzug hatte sie sich besorgt und sorgfältig auf dem Dachboden ihres Hauses verstaut. Es fehlte nur noch die Berechnung wann und wo sie den Mond treffen konnte und wo er war, wenn sie wieder nach Hause wollte. Dieser zweite Ort, wenn sie wieder nach Hause wollte, war der, woran sie arbeitete.

Lia speicherte ihre Änderungen und startete einen neuen Programmdurchlauf für die Berechnung.

Eine Fortschrittsanzeige erschien. Jetzt war Portia an der Reihe mit arbeiten.

Lia nahm ihre Hände von den Tasten.

Zum ersten Mal seit Stunden starrte sie bewegungslos auf den Bildschirm und auf den Ladebalken darauf, der sich langsam vergrößerte. Hoffentlich klappte dieses Mal Berechnung und anschließend die Verbindung zur internationale Datenbank für Mondbewegungen einwandfrei. Ihr Herz klopfte. Aber das Geräusch war nicht so laut, wie das Klappern der Tasten vorhin.

Irgendwo summte eine Biene und zwitscherte ein Vogel. Ob er seinen Vogelkindern ein Gutenachtlied vorsang? Fast hörte es sich so an.

Lia schaute nicht aus den Fenstern ihres Baumhauses.

Zusammengekauert in der hockenden Sitzposition, starrte sie weiter auf den Bildschirm vor sich und das Wachstum des grünen Balkens. Als könnte er verschwinden, wenn sie nur einen Moment wegschaute.

Wenn sie die Positionsberechnung richtig hinbekam, dann konnte sie endlich das Portal öffnen und selbst zum Mond reisen. Ganz so, wie sie es seit Jahren plante. Ein Durchbruch auf den sie schon lange hinarbeitete.

Während sie den Fortschrittsbalken beobachtete, ging sie in Gedanken ihren Kalender für die nächsten Tage durch.

Wann hatte sie genügend Zeit für einen Mondspaziergang? Sie brauchte ein paar Stunden. Nicht, weil die Reise so lange dauerte, oder weil sie ewig dort bleiben wollte. Nein. Sie brauchte die Zeit, um sich in ihren Raumanzug einzufädeln und alle Schnallen und Verschlüsse zu verschließen. Nach ihrer Rückkehr brauchte sie genauso viel Zeit, um alle Teile zu reinigen und zurück in das Versteck auf dem Dachboden zu räumen.

Ihr fiel kein Tag mit genug Freizeit ein.

Lia nagte an ihrer Unterlippe.

Ob sie wohl ihren Mann Manfred davon überzeugen konnte, dass er einen Tag Urlaub im Büro nahm, damit sie einen Mondspaziergang machen konnte?

Sie wiegte den Kopf hin und her. Es war unwahrscheinlich, dass sie ihn davon überzeugen konnte. Vielleicht einmal und mit einer Ausrede. Aber wenn ihr Mondspaziergang klappte, wollte sie weitere Ausflüge unternehmen.

Sie seufzte. So viele Herausforderungen.

Der grüne Fortschrittsbalken auf Portias Bildschirm war inzwischen bei der Hälfte angekommen.

Lia lächelte leicht. Noch war kein Fehler zwischen den Berechnungen und den Zahlen, die sie zur Kontrolle von der internationalen Datenbank für Mondbewegungen angefordert hatte, aufgetreten.

Am besten, sie konzentrierte sich auf ihren ersten Ausflug und darauf, Manfred davon zu überzeugen, dass sie einen Tag frei brauchte. Für alle weiteren Ausflüge konnte sie danach Lösungen finden.

Lia wusste sehr gut, dass Manfred nicht viel für ihren Traum übrig hatte.

Deswegen hatte sie sich auch nicht auf die Stelle des Astronauten bei der ESA beworben, als sie ausgeschrieben worden war. Mit ihrem Master in Ingenieurstechnik hätte sie die Anforderung leicht erfüllen können. Aber ihre Schwangerschaft hatte sich als Gegenargument in Manfreds Argumentationskette nicht entkräften lassen.

Darauf zu hoffen, dass noch einmal eine Stelle ausgeschrieben wurde, solange sie in der zugelassenen Altersspanne war, war eine Möglichkeit. Die Chance war gering aber durchaus gegeben. Das Raumfahrtprogramm war erweitert worden. Man würde weitere Astronauten brauchen, um es umzusetzen.

Die Frage war nur: Wann würden die Stellenausschreibungen erfolgen? Schließlich war sie inzwischen zweiunddreißig Jahre alt. Die Ausschreibung müsste in den nächsten fünf Jahren erfolgen. Außerdem musste sie dann Manfred überzeugen. Ohne seine Unterstützung war der Job der Astronautin nicht zu machen, mit all den Reisen zu Schulungen rund um die Erde und später mit den halbjährlichen oder längeren Abwesenheiten bei Reisen auf die ISS oder zu anderen Zielen.

Darum saß Lia in ihrem alten Baumhaus und programmierte Portia.

Trotz Rückenschmerzen, verspannten Muskeln und Müdigkeit.

Das Portal Programm selbst funktionierte. In einem ersten Test hatte sie ein Portal in ihrem Schlafzimmer geöffnet. Sie war, ohne ihr Baumhaus zu verlassen, durch das Portal in ihr Schlafzimmer gegangen, hatte sich ihre Haarbürste geholt und war zurückgekehrt. Mit der Haarbürste und ohne Nebenwirkungen oder Unfälle unterwegs.

Das erhebende Glücksgefühl, dieses erfolgreichen Experiments, begleitete sie seither jeden Tag und jede Minute.

Lia lächelte versonnen ihren Laptop an. Das kleine Gerät in dem silbernen Aluminiumgehäuse war ein fantastischer Supercomputer. So etwas Leistungsfähiges hatte sie zur Zeit ihres Studiums nirgendwo an der Universität gehabt. Nichteinmal die Supercomputer der Zeit hatten so viel Rechenleistung gehabt.

Der Fortschrittsbalken kroch weiter.

Lia verlagerte ihr Gewicht nach hinten und ließ sich auf ihren Hintern fallen. Ihre Beine brannten von der langen, hockenden Stellung. Sie lehnte sich mit dem Rücken an die alten Bretter ihres Baumhauses an. Sie hatte ein gutes Gefühl.

So gut, dass sie den Spitzenvorhang vor dem Fenster zur Seite schob und zu dem kleinen Fenster hinausschaute.

Die dunkelgrünen Blätter des Kirschbaums verdeckten viel vom Sonnenlicht, waren aber nicht so dicht, dass sie alles verdeckt hätten.

---ENDE DER LESEPROBE---