Salafismus - Cemil Sahinöz - E-Book

Salafismus E-Book

Cemil Sahinöz

4,8

Beschreibung

Mit Fassungslosigkeit, Betroffenheit und Entsetzen reagiert die Weltgemeinschaft auf Terroranschläge. Egal ob in Paris, Ankara, Afghanistan, Irak oder Syrien, immer sind es unschuldige Menschen, die Barbaren zum Opfer fallen. Das Thema geht alle etwas an. Religiöser Extremismus ist und bleibt eine Querschnittsaufgabe. Sie ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Jeder kann und muss seinen Beitrag dazu leisten. Um aber etwas leisten zu können, muss das Phänomen näher betrachtet werden. Es reicht nicht aus, die Schlagwörter der Radikalen zu kennen, um dagegen argumentieren zu können. Das Problem muss an der Wurzel erfasst werden. Extremismus muss erst verstanden werden, um dagegen effektiv handeln zu können. Genau darum geht es in diesem Buch.

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Seitenzahl: 106

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Nachdruck oder Vervielfältigungen, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Autors.

„Wer zu Fanatismus

aufruft und für ihn kämpft und stirbt,

der ist nicht von uns.“

„Wer in seinem Herz in der Größe eines Senfkorns Fanatismus hegt, den wird Gott am Jüngsten Tag zusammen mit den Wüstenbewohnern der (vorislamischen) Zeit der Ignoranz auferstehen lassen.“

Der Prophet Muhammed (Frieden und Segen seien auf ihm.)

Inhalt

Vorwort

1.0 Einführung

2.0 Der Islam – ein Teil Deutschlands?

2.1 Zahlen und Daten

2.2 Geschichte des Islam in Deutschland

2.3 Die muslimischen Organisationen in Deutschland

3.0 Salafismus

3.1 Begriff Islamismus

3.2 Ideologie und theologisches Verständnis des Salafismus

3.3 Geschichte des Salafismus

3.4 Salafismus – Weltweit und Deutschland

3.5 Formen des Salafismus

3.6 Typus der Anhänger und Gründe für Radikalisierung

3.7 Innermuslimische Konflikte

3.7.1 Koranverteilaktion “Lies“

3.7.2 Takfir- Wer ist gläubig? Wer ist ungläubig?

4.0 Krieg, Gewalt und Terrorismus im Islam...

4.1 Scharia vs. Grundgesetz?

4.2 Was sagte der Prophet Muhammed zum IS?

4.3 Psychologie des Terrors und der Selbstmordanschläge

4.4 Sind die Imame an der Gewalttätigkeit der Jugendlichen verantwortlich?

4.5 Umgang der Muslime mit Nichtmuslimen

5.0 Was ist zu tun? – Lösungswege

6.0 Ein Appell an die Vernunft und gegen jeglichen Extremismus anstelle eines Fazits

7.0 Literatur

Vorwort

Bei jedem Terroranschlag vermeintlich im Namen des Islams sind Muslime doppelt betroffen. Einmal, da sie wie jeder andere Mensch auch fassungslos sind. Und zweitens, weil damit ihre Religion beschmutzt wird.

Daher ist es von großer Bedeutung, dass besonders Muslime einen Beitrag zur Bekämpfung von Extremismus leisten. Muslime haben ein noch größeres Interesse daran, aufzuklären. Denn es sind letztendlich solche Anschläge, die dazu führen, dass die Unkenntnis und die Angst vor dem Islam steigen.

Sowohl der Koran als auch der Prophet Muhammed verbreiten Nächstenliebe und Barmherzigkeit auf allen Ebenen. Um diese Botschaft wahrheitsgetreu zu vermitteln und Extremismus zu bekämpfen stehen Muslime genauso in der Pflicht.

So ist diese Arbeit ein bescheidener Beitrag zur Extremismusbekämpfung.

Dr. Cemil Şahinöz

1.0 Einführung

Mit Fassungslosigkeit, Betroffenheit und Entsetzen reagiert die Weltgemeinschaft auf Terroranschläge. Egal ob in Paris, Ankara, Afghanistan, Irak oder Syrien… immer sind es unschuldige Menschen, die Barbaren zum Opfer fallen.

Solche tragischen globalen Ereignisse dürfen aber nicht dazu führen, dass stigmatisiert wird. Ausschreitungen sollten nicht nach Deutschland übertragen werden und dadurch hier ein Stellvertreterbürgerkrieg entstehen. Daher ist das Aufrufen zur Besonnenheit und verantwortungsvollem Handeln ganz wichtig. Die Themen Integration, Migration, Flüchtlinge oder gar den gesamten Islam auf der Grundlage solcher Ereignisse zu diskutieren, ist nicht nur kontraproduktiv, sondern führt zu weiteren Radikalisierungen, da radikale Gruppen sich genau die Jugendlichen ausgucken, die sich ohnehin schon ausgegrenzt fühlen. Eine derartige Debatte spielt also in die Hände sowohl der Rechtsradikalen als auch der Extremisten aus dem religiösen Milieu.

Auch helfen voreilige Schlüsse nichts. Repressionen sind zwar wichtig, reichen aber oft nicht aus. Präventionsarbeit ist da viel wichtiger und effektiver. Radikalisierungstendenzen müssen also früh erkannt werden. Umso wichtiger ist es, Familien, Lehrer, Berater zu sensibilisieren und Handlungskompetenzen zu vermitteln. Hier bieten Sozialarbeiter mancherorts schon Beratung für Angehörige und Mitarbeiter von verschiedenen Einrichtungen an.

Trotzdessen geht das Thema alle etwas an. Religiöser Extremismus ist und bleibt eine Querschnittsaufgabe. Sie ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Jeder kann und muss seinen Beitrag dazu leisten.

Um aber etwas leisten zu können, muss das Phänomen näher betrachtet werden. Es reicht nicht aus, die Schlagwörter der Radikalen zu kennen, um dagegen argumentieren zu können. Das Problem muss an der Wurzel erfasst werden. Extremismus muss also erst verstanden werden, um dagegen effektiv handeln zu können.

Fakt ist: Salafismus (Salafiyya), noch genauer, Wahhabismus (Wahhabiya), ist keine Ausprägung des traditionellen Islam. Den traditionellen oder sogenannten “konservativen“ Islam für die Entstehung des Salafismus verantwortlich zu machen, ist ein Zeichen der Unkenntnis1. Wie schon mehrfach in Diskussionen deutlich wurde, ist der Islam ein Teil der Lösung und nicht ein Teil des Problems. Daher empfiehlt sich Kooperation statt Verdacht.

Der heutige Salafismus hat zwar seinen Ideen-Ursprung bei den Charidschiten aus dem 7. Jhr und bei Ibn Taymiyya im 13. Jhr., ist aber ganz klar eine ursprüngliche innerislamische Reformbewegung von Muhammad Ibn Abd al-Wahhab aus dem 18. Jhr. M. Ibn Abd al-Wahhab entwarf eine eigene strikte und puristische Lehre des Islams. Laut ihm hätten sich die Muslime von den ursprünglichen Glaubensinhalten ihrer Religion so weit entfernt, dass sie kaum noch als Muslime zu bezeichnen wären. Daher forderte er eine umfassende Reform des religiösen Lebens und eine Rückkehr zum “ursprünglichen Islam“.

Diese Forderung endete jedoch fatal. Nicht dass man sich tatsächlich an den ersten drei Generationen des Islams orientierte, sondern ein buchstäbliches Verständnis des Korans entwickelte. Koranverse und Aussprüche des Propheten Muhammed wurden willkürlich ohne Kontext interpretiert und für die eigene Ideologie, Politik und Macht instrumentalisiert. Theologische Entwicklungen der letzten 14 Jahrhunderte wurden komplett ausgeblendet, ja sogar verteufelt. Es entstand ein dualistisches Weltbild, das aus Gläubigen und Ungläubigen besteht. Dadurch entstand auch ein Exklusivanspruch und alle anderen, auch Muslime, wurden nicht als Muslime betrachtet. Sie nannten sich fortan “muwahhidun“ („diejenigen, die Gott zu “einem“ machen“) und grenzten sich somit von anderen Muslimen ab, denen sie vorwarfen, nicht mehr an den “Einen Gott“ zu glauben.

Die muslimische Community kann diesem nur entgegentreten, wenn sie mehr als Einheit agiert. Es kann nicht sein, dass Radikale, die einen religiösen Extremismus betreiben, und nur 0,01% der Muslime weltweit ausmachen, sich anmaßen, den Islam zu repräsentieren oder gar zu definieren. Es sind nicht die Extremisten, die bestimmen, was der Islam ist oder was der Koran sagt. Sondern die restlichen 99,99% der Muslime, die genaue dieses Verständnis verurteilen und nicht im Einklang mit dem Islam sehen. Diese Deutungshoheit muss den Extremisten konsequent entzogen werden. Sie darf ihnen aber auch nicht zugespielt werden, wie es die Rechtspopulisten tun.

1 Nur weil sich Rechtsextremisten auf die Nation berufen hat Rechtsextremismus ja auch noch lange nichts mit der Nation zu tun.

2.0 Der Islam – ein Teil Deutschlands?

Immer wieder gab es in der Vergangenheit Diskussionen, ob der Islam oder die Muslime zu Deutschland gehören. Wenn der Islam ein Teil Deutschlands ist, welcher Teil ist er dann? Ist der Islam die Religion der Gastarbeiter, Migranten, Ausländer und Flüchtlinge oder ist es die Religion der Mitbürger?

Bei näherer Betrachtung lässt sich schnell feststellen, dass diese Diskussionen eher polemisch waren als ehrlich gemeinte wissenschaftliche Auseinandersetzungen mit dem Thema. In diesem Kapitel soll daher zunächst einmal sachlich diese Frage geklärt werden.

2.1 Zahlen und Daten

Da der Islam keine Institutionen kennt (Moschee ist keine Kirche und der Imam ist kein Pfarrer oder Pastor), gibt es auch keine tatsächlichen Zahlen über die Muslime in Deutschland, Europa und weltweit. Dass man Muslim ist, wird nirgends erfasst. Auch an den Mitgliedszahlen der Moscheegemeinden lässt sich dies nicht erkennen. Mitglied in einer Moschee steht Synonym für “Spendenzahler“. Nicht jeder, der in eine Moschee geht, muss auch dort Mitglied sein. Andersherum muss nicht jedes Mitglied einer Moschee, auch wirklich vor Ort sein. Es gibt die Möglichkeit, dass man eben auf Grund von Spendenzahlungen Mitglied in weitentfernten Moscheen ist, in Moscheen, in der der “Mitglied“ selbst noch nie war. Hinzu kommt, dass man Mitglied mehrerer Moscheen sein kann und meistens immer nur eine Person aus einer Kernfamilie Mitglied ist. Alleine diese ganzen Faktoren lassen es nicht zu, die Zahl der Muslime zu ermitteln.

Nichtsdestotrotz gibt es natürlich Schätzwerte. Es wird geschätzt, dass es weltweit 2 Milliarden Muslime gibt. In Europa leben ca. 40 Millionen Muslime. Dies sind ca. 7% der Gesamtbevölkerung. Ca. 3000 Moscheen gibt es in Europa, davon 2000 in Deutschland.

Die Zahl der Muslime in den europäischen Staaten sind folgendermaßen verteilt: Deutschland 4,8 Mil., Frankreich 4,7 Mil., Großbritannien 2,9 Mil., Italien 2,2 Mil., Bulgarien 1,1 Mil., Niederlande 1 Mil., Spanien 980.000, Belgien 630.000, Griechenland 610.000, Österreich 450.000, Schweden 430.000, Dänemark 230.000, Rumänien 70.000, Slowakei 70.000, Kroatien 60.000, Irland 50.000, Finnland 40.000, Portugal 30.000, Luxemburg 10.000 (Zeit, 2015).

An der Gesamtbevölkerung der Staaten gemessen, ergeben sich folgende Anteile: 7,5% Frankreich, 6% Belgien, 5,7% Österreich, 5,5% Niederlande, 5% Deutschland, 4,9% Schweden, 4,9% Schweiz, 4,7% Griechenland, 4,6% Großbritannien (Zeit, 2015).

In Deutschland leben ca. 5 Millionen Muslime, welche 5% der Gesamtbevölkerung ausmachen. Ca. 63% dieser Muslime sind türkischer Herkunft. 57% haben einen deutschen Pass.

Muslime in Deutschland mit ausländischen Pässen verteilen sich folgendermaßen: 1,5 Mil. Türkei, 355.000 Südosteuropa, 110.000 Naher Osten, 92.000 Nordafrika, 73.000 Süd-/Südostasien, 33.000 Iran, 32.000 Sonstiges Afrika, 13.000 Zentralasien / GUS (Zeit, 2015).

Diejenigen Muslime, die einen deutschen Pass haben, haben folgende Herkunft: 35% Türkei, 26,3% Südosteuropa, 67,4% Nordafrika, 67% Naher Osten, 69,2% Süd-/Südostasien, 54,9% Iran, 36,7% Sonstiges Afrika, 4,8% Zentralasien / GUS (Zeit, 2015).

Die anteilmäßige Verteilung der Muslime in den Bundesländern ergibt folgendes Ergebnis: 9,8% Bremen, 8,2% Berlin, 8% Hamburg, 7,5% Nordrhein-Westfalen, 6,9% Hessen, 6,3% Baden-Württemberg, 4,3% Bayern, 4% Rheinland-Pfalz, 3,2% Niedersachsen, 3,1% Saarland, 3% Schleswig-Holstein, 0,7% Sachsen, 0,7% Sachsen-Anhalt, 0,4% Thüringen, 0,2% Mecklenburg-Vorpommern, 0,2% Brandenburg (Zeit, 2015).

Unter den Muslimen gibt es unterschiedliche religiöse Orientierungen. In Deutschland ist die Verteilung schätzungsweise folgendermaßen: 85% sunnitisch, 5% alevitisch, 2% schiitisch, 5% andere, 3% ohne Zuordnung.

Zahlenmäßig sind der Islam und die Muslime also schon längst ein Teil Deutschlands.

2.2 Geschichte des Islam in Deutschland

Zur Klärung der Eingangsfragen dieses Kapitels ist es unerlässlich, sich die Geschichte des Islams in Deutschland anzuschauen. Diese beginnt, wie öfters gedacht, nicht mit den sogenannten “Gastarbeitern“, sondern schon viel eher.

Hierbei muss man drei große Phasen unterschieden:

Die erste Phase beginnt direkt nach dem Tode des Propheten Muhammed und ist gekennzeichnet mit der Ausbreitung des Islams im 7. Jhr.

Die zweite Phase beginnt ab dem 16. Jhr. mit den Türkenkriegen.

Die dritte Phase beginnt nach dem 2. Weltkrieg mit der Zuwanderung.

1. Phase

Der Prophet Muhammed verstarb 632. Schon zu seinen Lebzeiten, aber vor allem gleich nach seinem Tode, breitete sich der Islam großflächig aus. Der Kontakt mit Europa, und indirekt mit den deutschen Gebieten, war dadurch fast 800 Jahre gegeben. Denn Andalusien, heute ein wichtiger Teil Spaniens, war von 711 bis 1492 in muslimischer Herrschaft. Dies war auch eine der wichtigsten Blütezeiten der Muslime in Hinblick auf Wissenschaft, Technik und Kunst. Aber nicht nur für Muslime, sondern auch für ganz Europa. Viele modernen Wissenschaften, Entwicklungen und Entdeckungen sind auf diese Zeit zurückzuführen. Nach Andalusien brach die Verbindung zu Muslimen nicht ab. Jedoch war sie nicht mehr in diesem Kontext gegeben.

2. Phase

Die 2. Phase begann auch schon direkt nach der ersten Phase. Nach der ersten Belagerung Wiens im Jahre 1529 gab es einige muslimische Kriegsgefangene, die nach Berlin gebracht wurden. Ca. 150 Jahre später im Jahre 1683, nach der zweiten Belagerung Wiens, gab es erneut muslimische Kriegsgefangene, ca. 1245 Personen, die diesmal nach München gebracht wurden (Aries, 2011, S. 5).

Nach dem Friedensvertrag mit dem Sultan (Friede von Karlowitz, 26.01.1699) blieben einige Kriegsgefangene weiterhin auf deutschem Gebiet und wurden auch hier begraben. Noch heute kann man sie auf Friedhöfen finden. Einige die blieben, integrierten sich, einige wiederum assimilierten sich (Aries, 2011, S.6). Der 1685 bei einer Schlacht gefangengenommene Osmane Mehmet wurde zu Ludwig Maximilian Mehmet von Königstreu, einer seiner beiden Söhne gehörte 1746 zu den Begründern der ersten Freimaurerloge in Hannover. Auch in Hannover wurde der Türke Ali im frühen 18. Jhr. unter dem Namen Georg Wilhelm zum Infanterieoffizier und Oberst.

Der Herzog von Kurland schenkte im Jahre 1731 seinem König Friedrich Wilhelm I. 22 “türkische“ Gardesoldaten. Daraufhin wurde 1732 am Langen Stall in Potsdam ein Saal als Moschee, bzw. Gebetsraum, eingerichtet.

Die erste geschlossene muslimische Gruppe kam 1739 nach Potsdam. Diese waren besonders hoch gewachsene Tataren, die als Soldaten in die Truppe der “Langen Kerls“ integriert wurden. Der preußische König Friedrich Wilhelm I. gab ihnen einen eigenen Gebetsraum und einen Imam aus ihren eigenen Reihen (Aries, 2011, S.6).

Sein Sohn Friedrich der Große schrieb 1740: „Alle Religionen sind gleich und gut, wenn nur die Leute, die sie ausüben, ehrliche Leute sind; und wenn Türken und Heiden kämen und wollten das Land bevölkern, so wollen wir ihnen Moscheen und Kirchen bauen.“2 Unter ihm nahmen ca. 1500 muslimische Reiter (bosniakische Reiter) an den Schlesischen Kriegen (1740-1763) teil. Diese Reiter wurden nach dem Friedensschluss nicht entlassen, sondern bekamen eigene Garnisonen in Ostpreußen zugewiesen. Erst Anfang des 19. Jhr. wurden die Regimenter mangels Personal in Ulanen-Regimenter umgewandelt und erst nach 1919 aufgelöst (Aries, 2011, S.6). Sie waren also fast 180 Jahre im Dienste.

Das preußische Berlin unterhielt gute Verbindungen zur “Hohen Pforte“ (Bab-ı Ali), zum Osmanischen Reich. So wurden in dieser Zeit einige Abkommen abgeschlossen (Aries, 2011, S.6ff), wie z.B. 1761 das erste deutschtürkische Handelsabkommen (“Freundschafts- und Handelsvertrag“).