Der deutsche Islam - Cemil Sahinöz - E-Book

Der deutsche Islam E-Book

Cemil Sahinöz

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Beschreibung

Ohne die Pluralität des Islams angreifen zu wollen, scheint es nötig und wichtig, dass sich eine entsprechende deutsche Kultur des Islam herausbildet. Die Millionen Muslime, die in Deutschland beheimatet sind und sich hier zu Hause fühlen, können gemeinsam eine deutsche, muslimische Identität bilden. Ein Islam also, der auf deutsche Fragen deutsche Antworten gibt und der sich mit den Problemen, Wünschen, Hoffnungen, Ängsten und Träumen der Muslime in Deutschland beschäftigt. Daher enthält dieser Sammelband Texte, die sich mit diesen deutschen Problemen beschäftigen.

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Seitenzahl: 226

Veröffentlichungsjahr: 2012

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Inhalt

Vorwort - Muslime in Deutschland

Der deutsche Islam

Islamische Organisationen in Deutschland

Islamischer Religionsunterricht

Religionspädagogik bei Said Nursi

Ist eine Reformation im Islam nötig?

Extremismus. Verstehen und Handeln

Gründe für steigenden Extremismus

Sind die Imame an der Gewalttätigkeit der Jugendlichen verantwortlich?

Krieg, Gewalt und Terrorismus im Islam

Ehrenmord und Zwangsheirat

Religion oder Kultur?

Dialog der Kulturen. Friendship of the Civilizations

Du sollst deinen Nächsten Lieben - Nächstenliebe im Islam

Das Osmanische Reich und die Juden

Innermuslimischer Dialog in Deutschland

Jesus im Islam

Trinitätslehre im Verständnis des Islams

Muhammad. Sein Leben, Seine Botschaft, Sein

Vermächtnis

Sport im Leben des Propheten Muhammad

Bilder im Islam

Wie real ist die Realität?

Die spirituelle Anatomie des Menschen

Spiritualität des Islams kommt zu kurz

Warum lässt Gott Ungerechtigkeit zu?

Die Definition der Definitionslosigkeit. Die Übersetzung islamischer Begriffe

Polygamie und die Ehen des Propheten Muhammed

Die Frau (und der Mann) im Islam. Differente Bedeutung der Körperlichkeit im Islam und im Christentum

Halal-Ernährungsfragen der Muslime in der Diaspora

Moscheekontrollen und Imame aus dem Ausland

Moschee-Steuer – Juristisch, Politisch und Theologisch

Scharia vs. Grundgesetz? Ein Lebensweg und kein Grundgesetz

Der Islam und die AFD - Welches gehört zu Deutschland?

Der Ramadan ist ein Teil Deutschlands

Literatur

Vorwort - Muslime in Deutschland

Als sich 1980 unter Muslimen die Nachricht verbreitete, Muhammad Salim Abdullah wolle eine „Geschichte des Islam in Deutschland“ schreiben, reagierten zahlreiche Muslime in Deutschland mit Erstaunen. Sie hielten eine solche Arbeit für eine vergebliche Anstrengung. Und dennoch erschien das Buch ein Jahr später unter diesem Titel (Abdullah, 1981), und man wunderte sich, ob der eigenen Vergangenheit, weil sie bis in das 18. Jahrhundert zurückreichte. Später wiesen Kritiker mit Recht daraufhin, dass die Suggestion des Buches, es gäbe eine in sich geschlossene und kontinuierliche Historie der Muslime auf dem Gebiet, das seit 1871 als Deutschland bezeichnet wird, nicht stimmt.

Dennoch hat der Blick in frühere Jahrhunderte ihre Berechtigung, weil damit deutlich wird, dass nach Andalusien die Verbindung zu den Muslimen nicht abbrach, sondern auf vielfältige Weise erhalten blieb (Braudel, 1985). So kamen nach der zweiten Belagerung Wiens 1683 und den anschließenden so genannten Türkenkrieg Muslime als Kriegsgefangene an die Fürstenhöfe der deutschen Staaten, von denen manche auch nach dem Friedensvertrag mit dem Sultan dort blieben. Während einige wenige dieser Männer zum Christentum konvertierten und danach Karriere machten, blieben andere ihrem Glauben treu und starben als Muslime, was die erstaunte Umwelt auf ihren Grabsteinen vermerkte (Behrendt, 2006).

Die erste geschlossene muslimische Gruppe kam 1739 nach Potsdam. Es waren besonders hoch gewachsene Tataren, die als Soldaten in die Truppe der „Langen Kerls“ integriert wurden. Sie erhielten in Potsdam durch den damaligen preußischen König Friedrich Wilhelm I. einen eigenen Gebetsraum. Unter seinem Sohn, Friedrich dem Großen, nahmen ca. 1500 muslimische Reiter an den Schlesischen Kriegen teil, die nach dem Friedensschluss nicht entlassen wurden, sondern eigene Garnisonen in Ostpreußen1 zugewiesen bekamen. Zuvor hatten diese „bosniakischen Reiter“ auf Befehl des Königs einen Imam aus ihren eigenen Reihen erhalten. Anfang des 19. Jahrhundertes wurden die Regimenter mangels Personal in Ulanen-Regimenter umgewandelt und erst nach 1919 aufgelöst.

Im 19. Jahrhundert scheint es wohl einzelne Persönlichkeiten gegeben zu haben, die während ihrer Reisen in den Orient zu Muslimen wurden. Gleichzeitig unterhielt das preußische Berlin gute Verbindungen zur Hohen Pforte (Kutay, 1986), die zu mehreren Verträgen führten, in deren Folge Offiziere und Soldaten im Osmanischen Reich Dienst taten. Neuere Forschungen zeigen, dass sich nicht alle von ihnen so vorbildlich benahmen, wie es der spätere Feldmarschall Graf Molkte, Admiral Souchon oder von der Goltz Pascha taten (Demm, 2006, S.691).

Gleichzeitig kamen zahlreiche Türken nach Deutschland, um hier zu studieren oder ihre Ausbildung als Ingenieure und Offiziere zu ergänzen (Tuksayul, 1985, S.214); zudem förderte die Deutsch-Türkische Vereinigung gezielt Studenten und Lehrlinge, in dem sie deren Aufenthalt in Deutschland und ihre Ausbildungskosten trug (Talib, 1997). Sie kehrten nach 1919 fast alle in ihre Heimat zurück.

Während des Ersten Weltkrieges richtete der deutsche Generalstab bei Wünsdorf in der Nähe Berlins ein Sonderlager für muslimische Kriegsgefangene ein (Höpp, Reinwald 2000), von denen manche nach 1919 nicht in ihre Heimatländer zurückkehren konnten oder wollten. Unter der Leitung des indischen Professoren Jabbar-Kheiris gründeten diese und andere Muslime 1922 eine islamische Gemeinschaft, die 1925 eine eigene Moschee im Berliner Stadtteil Wilmersdorf eröffnen konnte. Hier trafen sich Muslime aus den unterschiedlichsten Kulturen und Ländern. Es waren Flüchtlinge, Diplomaten, Kaufleute, Reisende und einzelne deutsche Muslime.

In den zwanziger Jahren des 20. Jahrhundertes entfaltete sich in Berlin ein lebhaftes und vielfältiges islamisches Leben, das Gerhard Höpp in mehreren Beiträgen der „Moslemischen Revue“ kritisch darstellte (Höpp, 1991, S.150). Hier sammelten sich viele Muslime, die mit den Verhältnissen in ihren Heimatregionen bzw. -ländern unzufrieden waren, wie ein britischer Diplomat feststellte. Sie gründeten Vereine, die die eine und andere Zeitschrift herausgaben. So richtete der Islamische Weltkongress 1932 eine Geschäftsstelle ein und wurde 1926 das Islam Archiv aufgebaut.

In den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen bauten iranische Schiiten in Hamburg nicht nur einen erfolgreichen Teppichhandel auf, sondern zugleich eine lebendige Gemeinschaft. Das Vereinsleben der kleinen Gemeinschaft um die Berliner Moschee, die für die deutschen Muslime zu ihrer Moschee wurde und an deren Leben sie sich engagiert beteiligten (Abdullah, 1981c, S.21), fand ihren Ausdruck in mehreren Publikationen gleich der Zeitschrift „Moslemische Revue“ und einer Koranübersetzung Maulana Sadr-du-Dins, die im Frühjahr 1939 erschien. In den Kontext jener Jahre gehören zwei weitere Persönlichkeiten, die über die Zeiten hinweg Bedeutung gewannen: Es war zum einen Leopold Weiss, dem späteren islamischen Gelehrten Muhammad Asad (Windhager, 2002), und zum anderen Lev Nussenbaum, dem renommierten Schriftsteller Essad Bey (Höpp, 2002, S.385). Beide gehörten nicht der Gemeinschaft selber.

Die Entwicklung des Vereines muss von jener der vierziger Jahre getrennt gesehen werden. Während die nationalsozialistische Regierung einerseits die Berliner Gemeinschaft mit Misstrauen beobachtete und muslimische Roma in die Konzentrationslager schickte, war sie zugleich daran interessiert jene Muslime für sich zu gewinnen, die bereit waren, mit ihnen gemeinsam gegen ihre militärischen Gegner zu kämpfen. So schlossen sich im Zuge des Vormarsches der deutschen Truppen in Nordafrika, im Süden der damaligen Sowjetunion und auf dem Balkan insgesamt ca. 250.000 Muslime der Wehrmacht an, die zur geistlichen Betreuung dieser muslimischen Soldaten zwei so genannte Mullah Schulen in Göttingen bzw. Dresden einrichtete. Die prominenteste Gestalt jener Jahre wurde Hajd Amin al-Husseini, der als Großmufti von Jerusalem in die Geschichte der Palästinenser eingehen sollte.

Mit dem Ende des zweiten Weltkrieges brach auch das islamische Leben in Berlin zusammen. Zwar sammelten sich in Süddeutschland Reste der einstigen Truppen, soweit sie von den Alliierten nicht gemäß den Verträgen von Teheran und Jalta an die Sowjetunion ausgeliefert worden waren, sowie manche Familien, die vor den Sowjets geflohen waren, aber diese Minderheit von ca. 100.000 Personen blieb unter sich. Einer ihrer Schwerpunkte wurde die bayrische Landeshauptstadt München.

1951 gründeten die Muslime eine „Geistliche Verwaltung der Muslimflüchtlinge“, deren Hauptimam Nureddin Namamgani wurde und dem 1974 Djemaleddin Ibrahimovic folgte. Beide Männer waren Feldgeistliche gewesen.

So wie bereits in München 1945 Muslime zusammenkamen, um die Festgebete zu verrichten, trafen sich auch in Berlin versprengte Muslime, weil sich eine deutsche Muslima, Umm Ahmed, aufopfernd um die zerstörte Moschee kümmerte, obwohl sie ihren Sohn, Mohammed Ahmed Mosler, während des Krieges verloren hatte. Im Juni 1949 übernahm Mohammad Aman Hobohm, der längere Zeit in London studiert hatte, die Leitung der Moschee. Es gelang ihm der Gemeinschaft wieder zu Bedeutung zu verhelfen, indem er sich aktiv am Nachkriegsleben Westberlins beteiligte. In den ersten Jahren nach 1945 hatte sich bereits die Eigentümerin des Moscheegrundstückes um das Gebäude gekümmert. Es war die heute nicht mehr der Umma angehörende Ahmadiyya-Bewegung. Ihre Imame prägten bis in die sechziger Jahre den islamisch-christlichen Dialog in Deutschland.

Als sich in den Aufbaujahren die Universitäten wieder zu ihrer Arbeit zurückgefunden hatten, immatrikulierten sich Studenten aus zahlreichen islamischen Mehrheitsgesellschaften. Sie wandten sich fast ausschließlich der Medizin oder einer der Ingenieurwissenschaften zu und nur selten den Sozialwissenschaften, die in den folgenden Jahren zu den Diskurswissen-schaften wurden. Aufgrund ihrer politischen Einstellung studierten die einen in der Deutschen Demokratischen Republik und andere in der Bundesrepublik Deutschland. Mancher persische oder palästinensische Student blieb aus politischen Gründen nach dem Examen in der Bundesrepublik, ohne sich als Muslime zu engagieren.

1952 gründeten mehrere deutsche Muslime in Hamburg die „Deutsche Muslim Liga“ (DML), der sich bald andere deutsche Muslime anschlossen, ohne dass der deutsche Pass Voraussetzung für eine Mitgliedschaft wurde.

Im Kontext des Ost-West-Konfliktes sammelten sich in München von 1950 an Muslime aus den unterschiedlichsten Ländern, die nach 1945 von sowjetischen Truppen besetzt worden waren bzw. einen pro-sowjetischen Umsturz erlebt hatten. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit stand jedoch nicht der ihnen teure Glaube, der Islam, sondern das Bemühen um die Freiheit ihrer Völker. Beispielhaft für diese Exil-Organisationen sei der „Weltkongress der Uighuren“ genannt2. Nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Regime 1989 schloss sich die eine und andere Gruppe einem islamischen Verband an.

Dieser westdeutschen Entwicklung stand keine korrespondierende im Osten gegenüber. Das später von Muhammad Salim Abdullah in Saarbrücken wieder gegründete Islam Archiv versuchte mehrfach Kontakte zu Muslimen in der DDR zu knüpfen, was weder inoffiziell noch offiziell gelang. Die ostberliner Verwaltung antwortete auf Anfragen stets mit der Behauptung, es gäbe in der DDR keine deutschen Muslime, was sich als „Irrtum“ erweisen sollte. Als Muhammad Salim Abdullah in den achtziger Jahren einen Vortrag im RIAS gehalten hatte, meldete sich ein deutscher Muslim mit der knappen Mitteilung per Telefon, es gäbe deutsche Muslime in der DDR.

Im Laufe des Jahrzehntes von 1950 bis 1960 erwuchs aus dem Wiederaufbau des zerstörten Landes das deutsche Wirtschaftswunder, das seinen wachsenden Bedarf an Arbeitskräften erst in den westeuropäischen Ländern, dann auf dem Balkan zu decken versuchte, um sich dann der Türkei zu zuwenden. Damit kamen muslimische Türken in die Industriezentren, die anfangs überhaupt nicht bemerkt wurden, weil sie in Wohnheimen untergebracht wurden. Im Gegensatz zu den orientalischen Studenten, Kaufleuten und deutschen Muslimen kamen sie nicht aus den Eliten ihrer Heimat, sondern gehörten zu den dortigen Modernisierungsverlieren, die häufig bereits eine schwierige Wanderungsgeschichte aus dem türkischen Osten zur Westküste hinter sich hatten. Keiner von ihnen plante in Deutschland zu bleiben. Sie wollten wie die Gastarbeiter vor ihnen möglichst rasch Geld verdienen, um mit ihren Familien eine neue Existenz in der Heimat aufbauen zu können. Dies galt auch für die muslimischen Jugoslawen, Bosnier, und Marokkaner. Hingegen richteten sich die wieder erfolgreich arbeitenden schiitischen Kaufleute in Hamburg auf einen längeren Aufenthalt ein.

Im Verlauf der siebziger Jahre wurde nicht nur das 1927 in Berlin gegründete Zentralinstitut Islam Archiv reaktiviert, sondern bemühte sich der in Karachi ansässige Islamische Weltkongress unter seinem Generalsekretär Inamullah Khan seine schon in der alten Reichshauptstadt bestehende Vertretung wieder aufzubauen. Durch die Vermittlung des inzwischen in den diplomatischen Dienst eingetretenen Amman Hobohm wurde Muhammad Salim Abdullah mit der Repräsentanz in Bonn beauftragt, während Wolf D. Ahmed Aries dies für Nordrhein-Westfalen übernahm. Mit der Rückendeckung dieser islamischen NGO gelang es in den kommenden Jahren in Bonn und Düsseldorf eine islamische Lobbyarbeit aufzubauen. Hinzu kamen eine große Zahl engagierter Männer und Frauen, Muslime und Christen, die die Arbeit tatkräftig unterstützten. Auf diese Weise wurde Muhammad Salim Abdullah für mehr als Jahrzehnt die Stimme des Islams in Deutschland oder, wie jemand es formulierte, die Stimme der Stummen muslimischen Gastarbeiter.

Der Versuch, die in jenen Jahren öfters wechselnden Regierungen in Ankara für die religiösen Nöte ihrer Auslandsbürger zu interessieren, stieß auf teilweise gänzlich undiplomatische Ablehnung. Darüber hinaus neigten die türkischen wie jugoslawischen Konsulate dazu, jegliche religiöse Entfaltung ihrer Landsleute zu verhindern. Es waren unruhige Jahre, in denen die islamischen Mehrheitsgesellschaften um ihren Platz in der Moderne politisch und militärisch rangen. Der einzig ruhige Raum jener Zeit war das Islam Archiv, das seinen Sitz von Saarbrücken in das westfälische Soest verlegen konnte. Dort sah man, dass viele muslimische Gastarbeiter wie Studenten nicht in ihre Heimatländer zurückkehren würden, weil sie sich in Deutschland politisch bzw. religiös so engagiert hatten, dass sie mit Repressalien rechnen mussten; zudem hatten sich Ärzte, Ingenieure und Kaufleute bereits problemlos integriert. Ihre Kinder und jene der älteren Gastarbeiter besuchten die Grundschulen, so dass sich die Frage nach einem islamischen Religionsunterricht stellte. Hinzu kamen Fragen gewerkschaftlicher Vertretung der muslimischen Arbeiter, deren Mitgliedsbeiträge die Gewerkschaften gerne einnahmen, ohne ihnen die entsprechenden Plätze in den Betrieben oder ihrer Hierarchie einzuräumen. Gleichzeitig suchten die Muslime nach solchen Räumen, die sie zu Gebetsstätten umbauen konnten. Aus juristischen und versicherungsrechtlichen Gründen mussten sie Vereine gemäß dem deutschen Vereinsrecht aufbauen, die sie bei den Amtsgerichten anmelden mussten. Die dafür notwendigen Satzungen wurden von vielfach deutschen Muslimen geschrieben - so 1969 in Hannover und 1972 im rheinischen Velbert.

Damit begann die mühselige Integration der Muslime in die deutsche Gesellschaft. Sie wurde zu einer mehrfachen wechselseitigen Lerngeschichte für die Mehrheits- und die Minderheitsgesellschaft, die oft genug in politische wie denkerische Sackgassen führte. In der Reflektion des Prozesses lassen sich mindestens drei Entwicklungsstränge unterscheiden.

Die organisatorische Entwicklungslinie führte von den Moscheevereinen über das Islam Archiv zum ersten islamischen Dachverband dem Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland (1986), dem Jahre später 1994 der Zentralrat der Muslime in Deutschland folgte. Die oberste Religionsbehörde der Türkei gründete 1984 in Berlin die Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion (DİTİB), der die einzelnen Moscheevereine direkt angehören. Sie wuchs jedoch erst mit ihrem Umzug nach Köln in die Arbeit hinein. Hingegen sind die beiden anderen Verbände echte Dachverbände von mehreren Verbänden, deren Basis die Moscheevereine sind. Lange Zeit meinte man, dass über diese Struktur die Mehrheit der Muslime erfasst würden, bis der Bochumer Professor Krech 2007 eine Studie vorlegt, in der er für NordrheinWestfalen nachwies, dass die Mehrheit der Moscheevereine selbstständig neben den Verbänden bestehen, d.h. sie vertreten eine bisher nicht einschätzbare Anzahl von Muslimen. Dies scheint für die Landeszusammenschlüsse gleich der Schura in Niedersachsen bzw. in Hamburg nicht zu gelten. Nichtsdestotrotz ist die Zahl der islamischen Vereine so gestiegen, dass es kaum noch möglich zu sein scheint, alle zu erfassen, wenn jemand z.B. auch noch die in Deutschland arbeitenden mystischen Gruppen, Tarikat, in den Blick nimmt. Der letzte Schritt im organisatorischen Bereich wurde mit der Gründung eines Kooperationsrates der Muslime getan. Er erfolgte als Antwort auf die Einberufung einer deutschen Islamkonferenz durch den Bundesinnenminister.

Das leitende Interesse der Verbandlichen Zusammenschlüsse war und ist einen Status zu erreichen, der die islamischen Gruppen in den identischen Status versetzt, den die Kirchen über Jahrhunderte erreicht haben. Vordergründig meint man dabei den islamischen Religionsunterricht als ordentlichen Unterricht an öffentlichen Schulen. Wie er durch den Artikel 7 (3) des Grundgesetzes vorgeschrieben ist.

Als im Herbst 1979 Ahmed Aries für das Islam Archiv und in Absprache mit der Islamischen Weltkongress im Düsseldorfer Kultusministerium das erste Gespräch mit dem damaligen Staatssekretär Thiel und seinen beiden leitenden Beamten führte, wurden alle bis heute ungelöste Konfliktbereiche angesprochen. Die Lösung wurde im tradierten Staatskirchenrecht gesucht, was sich als problematisch erwies. Heute spricht man vom Religionsverfassungsrecht und meint damit alle Religionsgemeinschaften in Deutschland. Davon ist das Menschenrecht auf Religions- und Gewissensfreiheit zu unterscheiden, das auch für Muslime uneingeschränkt gilt. Unterschiedliche Auffassungen zeigten sich bisher nur in Bezug auf das Tragen eines Kopftuches, dem eine politische Absicht unterstellt wird.

Gemäß den föderalen Regelungen im Grundgesetz obliegt die Gestaltung des Verhältnisses des Staates zu den Religionsgemeinschaften allein in den Händen der einzelnen Bundesländer, d.h. weder beim Bund noch den Kommunen. Traditionell wird es durch Staatsverträge geregelt. Das Bundesland braucht hierfür einen politischen und juristischen Partner, von dem er annehmen kann, dass die getroffenen Vereinbarungen in der gesamten Religionsgemeinschaft, die der Betreffende vertritt, durchgesetzt und befolgt werden. Bezüglich des Religionsunterrichtes muss der Staat davon ausgehen, dass die religiösen Inhalte der curricula für alle gelten. Die Verbände erheben diesen Anspruch, der jedoch mit Hinweis auf die organisatorischen Fakten bezweifelt wird.

Es kann den Kultusbehörden der Länder durchaus nicht unterstellt werde, sie täten gar nichts. Die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bayern und Hamburg starteten Schulversuche. Sie erreichten in Gesprächen mit den Hochschulen in Münster, Osnabrück und Nürnberg-Erlangen die Einrichtung islamischer Lehrstühle. In Frankfurt am Main besteht ein Stiftungslehrstuhl.

Um die Entwicklung zu beschleunigen strengten die Dachverbände Klagen an, durch die die Definition der Religionsgemeinschaft abgeklärt werden konnte. Inzwischen hat ein Ministerpräsident, Herr Wulf in Hannover, mehrfach erklärt, dass er langfristig einen Staatvertrag anstrebt. Die Lerngeschichte ist also keine unendliche Geschichte.

Eine dritte Entwicklungslinie ist der gesellschaftliche Diskurs, den man gemeinhin auch als Dialog bezeichnet. Er wurde in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhundertes durch die kirchlichen und politischen Akademien eingeleitet. Auf islamischer Seite trug das Islam Archiv allein diese Arbeit, an der heute viele beteiligt sind. Das Gespräch zwischen Muslimen und ihren Nachbarn bzw. Mitbürgern gehört inzwischen zu den Selbstverständlichkeiten des gesellschaftlichen Diskurses, ohne dass es gelang die Liste der „häufig gestellten Fragen“, frequently asked questions (FAQ), zu verändern, was für beide Seiten gilt, obwohl die akademischen Tagungen an den Universitäten und ihr Lehrangebot in verschiedenen Disziplinen ausgesprochen differenziert geworden ist. Leider dominiert noch immer die Literatur „christlicher“ Autoren, so dass dem Phänomen „christlichen Islams“ noch nicht ausreichend entgegengetreten werden konnte. Hierbei handelt es sich um die Darstellung der islamischen Geisteswelt mit Begriffen und Wörtern, die abendländische Phänomene korrekt beschreiben, aber nicht muslimische Diskurse. Während man griechische oder lateinische und jüdische Fachbegriffe in die deutschen Fachsprachen integrierte, geschah dies mit islamischen Begriffen nur ausnahmsweise.

Für nicht deutsche Muslime war es schwierig sich zu daran zu gewöhnen, dass sich jeder interreligiöse Dialog in Deutschland vor dem Hintergrund der Katastrophen des letzten Jahrhundertes entwickelt, d.h. der Shoa. So nahm das Islam Archiv in den achtziger Jahren Kontakt zum Zentralrat der Juden auf, was angesichts der politischen Lage im Nahen Osten mit größter Vorsicht geschah. Dennoch gelang es. Im Herbst 2004 erschien sogar ein Gebetsbüchlein mit Gebeten für jüdische, christliche und muslimische Soldaten der Bundeswehr, an dem Theologen aller drei Bekenntnisse mitgearbeitet hatten. Die einzelnen Texte wurden durch die Menora, das Kreuz bzw. eine Kalligraphie gekennzeichnet.

Dem früheren evangelischen Oberkirchenrat Dr. Jürgen Miksch gelang es im Rahmen des Interkulturellenrates so genannte abrahamische Gruppen aufzubauen, in denen Vertreter aller drei Glaubensweisen zusammen z.B. in Schulen oder Podiumsdiskussionen auftreten.

Zum gesellschaftlichen Diskurs gehört das Gespräch zwischen den Religionsgemeinschaften. Nach anfänglichem Zögern haben im Laufe der Jahre zahlreiche Moscheevereine und kirchliche Gemeinden zueinander gefunden. Kirchliche Familienbildungsstätten und Erwachsenenbildungswerke schreiben in jedem Semester dialogorientierte Kurse aus.

Im Gegensatz dazu hat sich das Verhältnis zu den Kirchenleitungen durchaus schwierig entwickelt. Unter den fünfzehn römisch-katholischen Bistümern in Deutschland bemühen sich die meisten um eine positive Entwicklung. Vor allem der emeritierte Hildesheimer Bischof Homeyer fördert die Kontakte zum Islam. Bei den 28 evangelischen Landeskirchen und den zahlreichen protestantischen Freikirchen herrscht das Bemühen um Distanz vor. Unterhalb der Ebene der Kirchenleitungen sorgen Pfarrer und Gemeindemitglieder für eine gute Zusammenarbeit, was den Frauengruppen beim gemeinsamen Kochen oder Kaffe, Tee am leichtesten gelingt.

Im Zuge des universitären Ausbaues der Interkulturalität und der interkulturellen Kurse in der Industrie entstand die Angewohnheit, Interkulturalität mit Interreligiosität gleichzusetzen. Dabei kam eine Haltung heraus, die man am ehesten mit der eines Zoobesuchers vergleichen kann. Hier wird der Glaube des Anderen zur reinen Folklore und nicht mehr als Lebensform anerkannt. So besucht man eine Moschee als machte man einen Ausflug in den Zoo. Dem entgegen die Muslime seit mehreren Jahren, in dem sie ihre Nachbarn, Mitbürger und Schulklassen u.a. zu sich einladen, was erst möglich wurde, als die einstigen Gastarbeiter so viel Deutsch sprachen, dass sie über ihren Glauben Auskunft geben konnten. Ein Beispiel hierfür ist die Arbeit der Jama´at-un Nur in Hannover bzw. WIR e.V. - der Verein für Wissenschaft, Integration und Religion in Bielefeld. Wie erfolgreich diese aktive Art der Zuwendung auf die Umwelt ist, zeigte sich im letzten Kommunalwahlkampf, als die Bewerber um das Amt des Oberbürgermeisters in die Medrese in Hannover kamen, um dort mit den Muslimen zu diskutieren. So bat der Kooperationsrat der Muslime die Leitung der Evangelischen Kirche in Deutschland zu einem Gespräch in die Moschee in Mannheim. Rückblickend lässt sich daher sagen, dass aus der einstigen Religion der Gastarbeiter der Glaube von Mitbürgern geworden ist.

Der hier geschilderte Weg der Muslime muss im Alltag der deutschen Gesellschaft und Politik auch als Teil der Integration von Ausländern gesehen werden. Muslime sind nicht ethnische neutrale Wesen. Sie kamen und kommen aus Gesellschaften, an die sie emotional mehr oder weniger gebunden sind – und wenn es beim Fußballspiel der entsprechenden Nationalmannschaften ist. Während diese Bindung in den ersten Jahrzehnten die eigene Zukunftsplanung bestimmte, verweisen der Hausbau, der Aufbau eigener Unternehmen und das Bestreben Moscheen zu bauen darauf, dass man sich in Deutschland eingerichtet hat. Der türkischstämmige Muslim, der als Soldat seinen Dienst in Bosnien tut oder der Religionspädagogik in Osnabrück studiert, zeigt den Weg in eine islamische Zukunft.

Wolf D. Aries

1 Dieses Gebiet gehört heute zu Polen.

2 Der „Weltkongress der Uighuren“ hat heute seinen Sitz in München.

Der deutsche Islam

Weltweit bezeichnen sich knapp 2 Milliarden Menschen als Muslime. Sie gehören also der Religion Islam an.

Die Religion Islam wiederum begann nicht mit dem Propheten Muhammed, sondern mit dem ersten Menschen und Propheten Adam. Islam ist demnach die Hingabe und der Glaube an das System Gottes, dessen Verkündung mit Adam anfing und mit Muhammed endete.

Gleichzeitig ist der Islam keine ethnische oder nationale Religion. Es gibt Muslime aus allen Ländern, Kulturen, Himmelsrichtungen und Nationen der Welt. Die ethnische oder soziale Herkunft des Individuums ist also völlig unabhängig davon, ob man Muslim ist oder nicht.

Da es jedoch im Islam keine Institutionen gibt und dadurch Rituale, wie z.B. die Taufe oder Kommunion wegfallen, ist es nicht genau ermittelbar, wie viele Muslime es tatsächlich gibt. Denn auch ein Bekenntnis in der Moschee vor Zeugen, dass vielerorts praktiziert wird, ist kein Bestandteil der Religion. Sobald man an die Glaubenspfeiler (der Glaube an den Einen Schöpfer, an alle Seine Propheten, an alle Seine Bücher, an Seine Engel, die Wiederauferstehung und die Vorhersehung und das Eintreten dieser Vorhersehung Gottes) des Islams glaubt, wird man automatisch dem Islam zugezählt.

Hinzu kommt noch, dass in vielen Ländern die Religionszugehörigkeit nicht erfasst wird. So ergeben sich in den Statistiken unterschiedliche Zahlen. Daher sollte man die Statistiken hierzu immer als Schätzstatistiken betrachten.

Betrachtet man in diesem Kontext speziell Europa und Deutschland, so gibt es laut Statistiken ca. 20 Millionen Muslime in ganz Europa. 3,2 Millionen davon leben in Deutschland.

63% der Muslime in Deutschland haben einen türkischen Pass. 45% haben einen deutschen Pass. 98,8% aller Menschen mit einem türkischen Pass in Deutschland sind Muslime.

Die religiöse Orientierung der Muslime in Deutschland ist folgendermaßen verteilt: 85% bezeichnen sich als sunnitisch. 2% sind shiitisch und 5% alevitisch. Weitere 5% gehören anderen kleineren Orientierungen an. 3% fühlen sich nirgends zugeordnet.

Zudem geben 85% der Muslime in Deutschland an, dass Religion in ihrem Alltag eine große Rolle spielt. Was mit „großer“ Rolle gemeint, ist sicherlich eine subjektive Erfassung. Jedoch sei hier wichtig, dass 85% die Rolle des Islams in ihrem Alltag als „groß“ einstufen.

Obwohl es natürlich nur einen Islam gibt, entsteht durch die Kulturpluralität der Anschein, als gäbe es “mehrere Islame“. Die kulturellen Vorstellungen und Werte haben einen Einfluss auf den Alltag und dadurch auch auf bestimmte Umsetzungen im religiösen Alltag. Als sichtbare Beispiele dafür können die verschiedenen Moscheearchitekturen oder die unterschiedliche Bindung des Kopftuches genommen werden, die sich je nach Kultur unterscheiden. Doch in der Essenz und im Prinzip sind sie gleich.

Ohne die Pluralität des Islams angreifen zu wollen, scheint es jedoch nötig und wichtig, dass sich eine entsprechende “deutsche“ Kultur des Islam herausbildet. Damit meine ich nicht eine reformierte, kalvinistische oder aufgeklärte Variante des Islams, wie es z.B. der Euro-Islam fordert, sondern ein Islam, der mit der deutschen Kultur beschmückt ist. Wenn ich also vom deutschen Islam spreche meine ich eher Muslime, die in Deutschland leben und sich mit deutschen Fragen und Problemen beschäftigen. Es ist also nicht meine Intention, den Islam in deutsch, türkisch oder arabisch aufzuteilen3.

Letztendlich steht im Islam der Gedanke der Umma im Vordergrund. Nicht die nationale oder ethnische Zugehörigkeit ist das zentrale, sondern die muslimische Gemeinschaft an sich, egal aus welchem Kulturkreis auch immer. Der Islam ist also keine asiatische Religion, sondern eine weltweite.

Daher scheint es sinnvoll zu sein, dass die Millionen Muslime, die in Deutschland beheimatet sind und sich hier zu Hause fühlen, gemeinsam eine deutsche, muslimische Identität bilden.

Dabei sollten weder konvertierte Muslime zu Arabern oder Türken werden, sondern ihre eigene deutsche Kultur beibehalten, noch sollten die Muslime aus anderen Ländern ihre kulturellen Gegebenheiten aus den Heimatländern ablegen, sondern sich auf deutsche Probleme in Deutschland beschäftigen, um hier eine muslimische Elite- und Leitkultur bilden zu können.

Ein Islam also, der auf deutsche Fragen deutsche Antworten gibt und der sich mit den Problemen, Wünschen, Hoffnungen, Ängsten und Träumen der Muslime in Deutschland beschäftigt.

Jugendliche Migranten aus der 3. oder 4. Generation sind es leid, sich mit den Streitthemen und der Politik ihrer Ursprungsheimatländer zu befassen. Was wir brauchen ist also der deutsche Islam – mit all seiner Pluralität.

Diese deutsch, muslimische Identität muss Deutschland als seine Heimat ansehen. Ja, sich für Deutschland einsetzen. Und ja, er sollte sogar hier begraben werden und nicht in seinem Ursprungsland… denn… sind nicht auch die Gefährten des Propheten Muhammed auch bei ihrem Tode in den Ländern begraben worden, in denen sie waren? Sie wollten auch nach dem Tode nicht zurück, denn die neue Heimat war nun ihre Heimat.

Aus diesem Gedankengut und Paradigmenwechsel, die jedoch immense Pionierarbeit, Kraft, Zeit, Geduld und Energie bedürfen, kann sowohl tatsächliche Integration erfolgen als auch die Angst vor dem Islam in der Gesellschaft abgebaut werden.

Die Arbeiten in diesem Buch beschäftigen sich daher mit deutschen Problemen und sind aus der Sicht der deutschen Muslime verfasst. Es beinhaltet also keine Glaubensfragen, sondern Themen, die in Deutschland von Wichtigkeit sind. Da die Texte zu unterschiedlichen Zeiten mit unterschiedlichem Kontext verfasst wurden, sollten sie als eigenständige Arbeiten betrachtet werden. Ein Zusammenhang zwischen den einzelnen Texten muss nicht unbedingt bestehen. Gewiss kann diese bescheidende Arbeit nur ein Einstieg in die Debatte sein, die schon längst hinfällig ist.

3 Die Diskussionen, ob der Islam zu Deutschland gehört oder nicht, stufe ich als Polemik ein. Letztendlich geht es darum, dass die Muslime zu Deutschland gehören. Ob nun der Islam als Religion zu Deutschland oder zur deutschen Leitkultur gehört, ändert nichts an dieser Tatsache.

Islamische Organisationen in Deutschland

Der Fremde unterscheidet sich vom Besucher oder Wanderer, da er nicht „heute kommt und morgen geht, sondern [...] heute kommt und morgen bleibt“ (Simmel, 1908, S. 509; vgl. Schütz, 1972). Als Ende der 50er Jahre die ersten türkischen Gastarbeiter nach Deutschland kamen, hatten sie den Gedanken, sich finanziell zu stärken und wieder in die Türkei zurückzukehren. Als das Letztere nicht verwirklicht wurde und das Erstere immer verlockender wurde, sollten aus den Gästen irgendwann Einheimische werden.