Schweinwerferlicht - Anno Dazumal - E-Book
SONDERANGEBOT

Schweinwerferlicht E-Book

Anno Dazumal

0,0
0,99 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 0,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Kurzgeschichten, die unterhalten und zeigen sollen, daß nicht alles, was in unserer Zeit angesagt sowie normal zu sein scheint, das optimale Leben darstellt. Es geht darum, hinzuschauen und sich zu entscheiden, wie man selbst leben will. Die Kunst besteht manchmal vielleicht auch darin, Fragen zu beantworten, die nie jemand getellt hat.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 62

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Anno Dazumal

Schweinwerferlicht

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Die Katze Vanessa

2053 - Kein subtropischer ®oman

Das Schauspiel

Zur Hölle mit den Angels

Was auch immer passiert wenn etwas geschieht

Fachkräftemangel

Der Verzweifelnde

Impressum neobooks

Die Katze Vanessa

Sie war eine Siamkatze und lebte mit einem Milliardär zusammen. So weit, so normal, doch Maurice hatte nicht sehr viel Zeit für Vanessa, da er ständig damit beschäftigt war, Geld zu verdienen, um noch reicher zu werden. Eines Abends kam er erschöpft nach Hause, sah, wie sich seine Katze auf ihrem Lieblingskissen räkelte und meinte seufzend: "Ja, Du hast es gut, Du kannst den ganzen Tag auf Deinem faulen Fell herumsitzen und brauchst Dich um nichts kümmern." "Das könntest Du auch haben", schnurrte sie und schaute ihn an. Er stutzte. Hatte er da eben tatsächlich seine Katze reden gehört? Ach was, das bildete er sich nur ein, bestimmt handelte es sich dabei lediglich um die Stimme in seinem Kopf, die ihn normalerweise immer dazu antrieb, weiter zu arbeiten und zu schuften, damit sein Milliardenvermögen noch größer wurde. "Irgendwer von uns muß halt die Mäuse nach Hause bringen", bemerkte er maliziös lächelnd und ließ die Katze nach seinen Worten nicht aus den Augen. "Du hast mehr als genug Mäuse, die kannst Du in Deinem Leben garantiert nicht mehr ausgeben. Also, für wen schuftest Du Dich ab?" wollte Vanessa wissen. "Du kannst wirklich sprechen, ich bin völlig von den Socken!" gestand er überrascht. "Und wenn schon? Du hast meine Frage nicht beantwortet", erwiderte sie gereizt. Er setzte sich zu ihr, schenkte sich ein Glas Fruchtsaft ein, denn er wollte unbedingt nüchtern bleiben, damit niemand später behaupten könnte, er hätte sich das Ganze nur in seinem Rausch eingebildet. "Na ja, der Tag ist lang und im Gegensatz zu Euch Tieren haben wir Menschen ein Zeitgefühl. Irgendwas muß ich den lieben langen Tag ja machen, sonst würde ich mich bestimmt langweilen. Warum also nicht noch mehr Geld verdienen, wenn ich eh schon so gut darin bin." "Weißt Du, was uns Tiere von Euch Menschen unterscheidet?" "Oh, da würden mir auf der Stelle jede Menge Sachen einfallen. " "Wenn wir satt sind, dann hören wir auf zu essen und ich käme nie auf die Idee, meine Mäuse zu einer Bank zu bringen." "Tja, weil Du von Wirtschaft halt leider nichts verstehst, sonst könntest Du nämlich in meinem Unternehmen mitarbeiten. Ich gebe meine Mäuse zur Bank, damit sich die dort vermehren." "Ja, weil Du den Hals nicht voll bekommst. Die Gier hat Dich völlig zerfressen. Du könntest jeden Tag Deines Lebens genießen, denn Du hast längst schon ausgesorgt, aber statt dessen sammelst Du weiter nutzloses Zeug an." "Also bitte, meine teuren Gemälde sind nicht nutzlos, sondern sehr wertvoll." "Staubfänger sind sie, Du schaust sie ja nicht mal an. Aber wozu das Ganze? Wenn Du Kinder haben würdest, denen Du das alles vermachen könntest, dann hätte das alles wenigstens etwas Sinn, aber so." "Du brauchst gar nicht weiterreden, ich weiß schon, worauf Du hinauswillst: Du glaubst, man solle nur so viel Geld haben, wie man auch ausgeben kann, aber das ist völliger Humbug. Geld kann man nie genug haben." "Ach, Ihr Menschen seid einfach nur krank im Kopf. Ihr habt Euch so weit von der Natur entfernt, daß alles in Euch künstlich ist, sogar Euer Denken. Obwohl, ich bin ab jetzt wohl lieber ruhig. Erstens hat mein Tierarzt gesagt, ich solle mich nicht so aufregen und zweitens sollte ich wohl besser nicht auf die Hand scheißen, die mich füttert." "Gut erkannt, meine Liebe. Aber jetzt bin ich gerade in Debattierlaune, von daher werde ich Dir nun mal erklären, wie das Leben bei uns Menschen funktioniert: Theoretisch könnten wir alle natürlich in einer Welt ohne Geld leben, alle hätten genug und wären zufrieden sowie glücklich. Aber wer will das schon, außer den paar Kommunisten und Sozialisten, deren Volksvertreter auch nicht gerade arm zu sein scheinen, ganz im Gegenteil! Niemand. Es geht einem als Reichen nämlich noch viel besser, wenn man weiß, daß es vielen Leuten wesentlich schlechter als einem selbst geht." "Aber so was ist doch krank." "Von wegen! Gier ist unser Antrieb, gepaart mit Ehrgeiz sorgt sie dafür, daß wir uns ständig weiterentwickeln, lauter neue, tolle Erfindungen machen und so weiter. Würde es allen Leuten gut gehen, dann hätten wir den absoluten Stillstand. Wir wären eine Rasse voller Beamter." Vanessa schüttelte es. Welch grauenvoller Gedanke! "Nichtsdestotrotz bleibe ich dabei, daß Eure Gier eine Krankheit ist. Ihr habt schon mehr als genug und hört trotzdem nicht auf zu raffen." "Selbstverständlich. Wenn ich es nicht tue, dann macht es eben ein Anderer, deshalb erledige ich das doch lieber selbst." "Wie dem auch sei, ich werde meine Mäuse weiterhin selbst verzerren und bestimmt nicht zur Bank tragen, erst recht nicht bei den niedrigen Zinsen, die man dort inzwischen bekommt." "Da kann ich Dir nur beipflichten. Ich habe mein Vermögen auch lieber in Aktien, Immobilien, Gold und andere Wertsachen investiert", ließ Maurice von sich hören. "Euer Kapitalismus ist dennoch total verrückt: Ganz Wenige haben ganz viel und die übrigen Menschen können schauen, wie sie über die Runden kommen." "Und das ist auch gut und richtig so. Wer, so wie ich, etwas schafft, hat es schließlich auch verdient, oben zu stehen und sich mehr leisten zu können als der Rest." "Ach was, Du hast Dir Dein Vermögen doch auch nur ergaunert, mit Betrug, Korruption und anderen Schweinereien." "Ich glaube, ich muß jetzt ins Bett, das war ein langer und anstrengender Tag heute für mich", erwähnte der Milliardär, stand auf und ging. Sie schaute ihm nachdenklich hinterher.

Am darauffolgenden Abend hatte sich Vanessa auf der Couch zusammengerollt und als Maurice sie da so liegen sah, konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Noch nie eine schlafende Katze gesehen?" erkundigte sie sich genervt. "Doch, aber Du schläfst ja gar nicht, sonst würdest Du nicht mit mir reden", entgegnete er. "Vielleicht spreche ich ja im Schlaf." Der Milliardär war baff. Nun wußte er, daß seine Siamkatze nicht nur reden konnte, sondern auch noch schlagfertig war. "Ich hatte heute einen wirklich guten Tag", erzählte er zufrieden. "So, hast Du wieder unschuldige Arbeiter ausgebeutet?" forschte das Tier. "Jawohl, das habe ich. Aber was heißt hier unschuldig? Die Meisten von denen haben es faustdick hinter den Ohren. Und außerdem werden die für ihre Arbeit gut bezahlt." "Daß ich nicht lache! Einen Hunge