Seewölfe - Piraten der Weltmeere 496 - Roy Palmer - E-Book

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 496 E-Book

Roy Palmer

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Beschreibung

Gegen fünf Uhr morgens ankerten die fünf Schiffe des Bundes der Korsaren so vor der Bucht der Webster-Gemeinde, daß sie die Ausfahrt blockierten. Gleichzeitig war die Position von Hasard so gewählt, daß man sicher sein konnte, außerhalb der Reichweite der Kanonen auf den beiden Bastionen der Burg Zion zu liegen. In der allmählich beginnenden Morgendämmerung waren die Schiffe - allen voran die "Isabella IX." - lautlos aufmarschiert. Vorsichtig hatten sie sich an den Buchtzugang gepirscht. Doch kein Alarmruf erklang, kein Pfiff wehte herüber. Offenbar hatten die Sekten-Anhänger den Gegner nicht bemerkt. Das geschah erst, als die Sonne im Osten über der Kimm stand. Und da befahl der Seewolf: "Schiff klar zum Gefecht..."

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Impressum© 1976/2019 Pabel-Moewig Verlag KG,Pabel ebook, Rastatt.eISBN: 978-3-95439-904-8Internet: www.vpm.de und E-Mail: [email protected]

Roy Palmer

Blockade

Sie verriegelten die Bucht – und dann griffen sie an

Der Kommandotrupp des Bundes der Korsaren wurde von Jean Ribault angeführt, und er hatte gute Kämpfer mitgenommen: den Boston-Mann, Mel Ferrow, Roger Lutz, Dan O’Flynn und Batuti. Sie hatten den Auftrag, den „Großmeister“ Jeremiah Josias Webster hoppzunehmen, denn er war der fanatische Kopf einer ihm blindlings gehorchenden Anhängerschaft von Puritanern. Unangefochten erreichten die sechs Männer ihr Ziel, nämlich die Burg „Zion“, die von den Jüngern des Großmeisters zur Festung ausgebaut wurde. Sie machten sich auf ein langes Warten gefaßt, aber dann ergab sich, daß der Großmeister außerhalb der Burg „Zion“ einem jungen Mädchen nachstieg, das Kräuter sammeln wollte. Und als der Unhold über das Mädchen herfiel, da packten sie zu …

Die Hauptpersonen des Romans:

Jeremiah Josias Webster – der Großmeister muß allmählich begreifen, daß Fluchen oder Beten nichts mehr nutzt.

Jessica Baker – das junge Mädchen zeigt Courage und wehrt sich seiner Haut.

Harris – der Vertreter des Erhabenen ist scharf darauf, eine Hexe zu verurteilen.

John Baker – der Zimmermann hat die Nase voll und handelt.

Philip Hasard Killigrew – blockiert mit fünf Schiffen den Zugang zur Bucht der Webster-Gemeinde.

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

1.

John Baker war ein Mann voller Tugenden. Er war fleißig und sparsam, ehrlich und treu. Baker war kein Mann großer Worte und langer Reden, doch er überlegte sich stets sehr gründlich, was er tat. Wenn er einmal eine Entscheidung getroffen hatte, dann befolgte er seinen Entschluß konsequent und unbeirrbar.

So hatte er sich Jeremiah Josias Webster angeschlossen, der seine puritanische Sekte von mehr als vierhundert Menschen an Bord von vier Galeonen – der „Kyrie eleison“, der „Cherubim“, der „Nazareth“ und der „Golgatha“ – von Plymouth in die Neue Welt führte. Das Unternehmen war geglückt.

Webster, der sich als „Großmeister“ und „Erhabener“ anreden ließ, schien wahrhaftig der Auserwählte des Herrn zu sein, das „Flammenschwert Gottes“, wie er sich selbst nannte. Der Mann, der inmitten der heidnischen Welt das neue Reich Gottes gründen sollte.

Hier, in der Karibik, würde eine Kolonie gläubiger und rechtschaffener Christen entstehen. So stellte sich Webster das vor, und Männer wie John Baker oder Orman Smead oder John Moore folgten ihm voll Hoffnung und Zuversicht.

John Baker hatte sogar seine Familie mitgenommen – seine Frau und seinen sechzehn Jahre alten Sohn sowie seine Nichte Jessica, ein hübsches 22jähriges Mädchen. Jessica war Waise. Sie hatte ihre Eltern auf tragische Weise verloren. John Baker und seine Frau hatten es für ihre heilige Christenpflicht gehalten, die Tochter von Bakers Bruder und der Schwägerin bei sich aufzunehmen.

Jessica fühlte sich wohl bei ihnen. Als daheim in England der Plan gereift war, sich Webster anzuschließen und auszuwandern, hatte das Mädchen keinen Augenblick gezögert, ihre Verwandten bei der Reise über den Atlantik zu begleiten.

Es war eine beschwerliche Reise geworden, hart und voller Entbehrungen. Stürme und Krankheiten hatten den Pilgern zugesetzt und manche von ihnen getötet. Doch die Choräle und Gesänge waren an Bord der vier Galeonen nicht verstummt. Der Herr war der Hirte dieser Menschen, nichts konnte sie davon abhalten, ihre heilige Botschaft in die Neue Welt zu tragen.

Das Leitmotiv der „Jünger und Bräute Christi“, wie Webster seine Gefolgschaft nannte, war also edel und gut. Nur in der Ausführung hatten sich ungeahnte Schwierigkeiten ergeben.

Auf Great Abaco, wo die Männer der vier Galeonen zuerst gelandet waren, hatte sich herausgestellt, daß die Insel nicht unbewohnt war, wie der Großmeister zunächst angenommen hatte. Ein ganzer Trupp von Feinden hatte sich ihnen entgegengestellt.

Es handelte sich jedoch nicht um Eingeborene, sondern um „Piraten“ und „Natterngezücht“, vorwiegend Engländer, aber auch Franzosen, unheimliche Nordmänner und andere Kerle undefinierbarer Rasse und Herkunft.

Unter ihnen befand sich auch ein schwarzer Riese, der einen das Fürchten lehrte. Webster nannte ihn einen Nigger, obwohl doch eigentlich vor dem Herrn alle Menschen gleich waren.

Überhaupt, da hatte sich so einiges ereignet, das zu denken gab. Webster hatte das „Natterngezücht“ zerschmettern und ausrotten wollen, doch er war kläglich gescheitert. Die „Nattern“ hatten zu schießen begonnen. Webster mußte sich mit seiner Schar nach Eleuthera absetzen.

Aber auch dort, wo der Erhabene seine Mannen zum Kreuzzug gegen die Ketzer und Heiden aufrief, hatte es wieder Verdruß gegeben. Schließlich war die Pilgerschaft nach New Providence gesegelt, wo nun der Bau der Burg „Jerusalem“ und der Burg „Zion“ eifrig vorangetrieben wurde.

Webster hatte eine Bucht an der mittleren Südküste der Insel als das „gelobte Land“ auserkoren. Hier wurde mit voller Energie konstruiert, gehämmert, gesägt und gezimmert.

„Jerusalem“ war eine Gruppe von Blockhütten, die von einem Palisadenzaun umgeben waren. Auf dem Zaun hatten die Männer Websters Drehbassen montiert, denn die Burg mußte ja, falls sich der unheimliche Gegner wieder zeigte, irgendwie verteidigt werden. Bei der Burg „Zion“ handelte es sich um eine regelrechte Festung auf einem oberhalb der Bucht gelegenen Felsenplateau. Sie sollte fortan Websters „Feldherrnhügel“ sein.

Ein paar rohgefügte Steinhäuser mit Flachdächern stellten das Zentrum von „Zion“ dar. Sie standen inmitten einer übermannshohen Ringmauer mit Schießscharten. An der Innenseite der Mauer waren die Männer gerade dabei, einen hölzernen Laufgang zu errichten, die Plattform für die Verteidiger der Burg. Ferner hatte die Ringmauer zwei Bastionen zur Buchtseite hin. Zwei Kanonen waren heraufgeschleppt worden und wurden nun hier aufgestellt.

Während oben in der Burg Zion und an der Bucht in der Burg Jerusalem fleißig gearbeitet wurde, war John Baker damit beschäftigt, im flachen Wasser in der Bucht Stege zu errichten. Baker war Zimmermann von Beruf und deshalb für diese Aufgabe gleichsam prädestiniert.

Was er tat, das tat er gründlich, man konnte sich voll auf ihn verlassen. Er hatte ein paar Gehilfen mitgenommen, denen er seine Anweisungen gab. Pfähle wurden in den Grund gerammt, Planken zusammengenagelt. Ein erster Steg war fast fertig.

John Bakers Stirn war gefurcht, seine Miene verdrossen. Irgend etwas gefiel ihm nicht mehr an diesem Kreuzzug. Es hatte einige ebenso bemerkenswerte wie grauenvolle Zwischenfälle gegeben, die ihm wie einigen anderen zu denken gaben.

Zum Beispiel die Sache mit dem Seemann, der während der Überfahrt mit einer „geilen Hure“ in der Koje erwischt worden war. Gleich beim Eintreffen in der Neuen Welt hatte Webster den Seemann gehenkt und die „Hurerin“ ausgepeitscht. Die Gemeinde hätte ihre Choräle dazu gesungen.

Später hatte es ein weiteres Opfer gegeben. Webster hatte den Mann, der gewagt hatte, ihn bei der Beratung auf Eleuthera zu kritisieren, dem Riesenhai zum Fraß vorwerfen lassen – zum „Opfer“ an den Herrn! Das „Opfer“ war natürlich angenommen worden. Der Hai hatte sich auf den armen Teufel gestürzt und ihn vertilgt.

Als nächster war John Moore an der Reihe gewesen. John Moore, der Tischler – ein Kollege von John Baker und obendrein ein Mann, den Baker als tapfer und redlich geschätzt hatte. Moore hatte offen gegen Webster aufbegehrt. In der Nacht darauf hatte er sich selbst erhängt. So stellte Webster es dar – der Verräter hatte sich selbst entleibt, um zu büßen.

Gewaltige Zweifel an der Integrität des Großmeisters hatten inzwischen John Baker befallen. Wie denn? John Moore sollte sich selbst an einem Baum aufgeknüpft haben? Und wenn es anders gewesen war? Wenn Webster, der Moore hassen mußte, ihn heimlich erwürgt und an den Baum gehängt hatte? Was war dann?

Noch wagte Baker nicht, daran zu glauben. Aber der Zweifel war da, und der Verdacht war wie eine schleichende graue Katze, die ihn nicht mehr in Ruhe ließ und geduckt um ihn herumstrich.

John Baker war derart tief in seine widerstreitenden Gedanken verstrickt, daß er das Nahen seiner Frau erst bemerkte, als diese direkt vor ihm stand. Er hob den Kopf und sah sie etwas verwirrt an.

„Was ist denn los?“ fragte er.

Mary Baker war zuletzt oben in der Burg Zion gewesen, wo sich auch die meisten der Frauen aufhielten. Es gab Wäsche zu waschen, es mußte Essen zubereitet werden. Natürlich wurde als erster der Großmeister versorgt, darum hatte Webster die Kochstelle und die Wäscherei in der Festung einrichten lassen. Er wollte von vorn bis hinten bedient werden, wie es ihm seiner Ansicht nach zustand.

„Hast du Jessica gesehen?“ fragte die Frau.

Baker zog verwundert die Augenbrauen hoch. „Ich denke, sie ist bei dir.“

„Das war sie auch“, erklärte Mary. „Aber vorhin hat sie den Wunsch geäußert, Kräuter suchen zu dürfen.“

Baker seufzte. Er kannte dieses Steckenpferd seiner Nichte. Sie war geradezu vernarrt in ihre Kräuter. Sie hatte daheim im Garten die ausgefallensten Pflanzen gezüchtet und gehegt. Sie erntete sie, trocknete sie oder kochte sie ein.

Sie benutzte sie als Gewürze oder als Heilmittel. Einmal hatte sich John Baker die Hand verstaucht. Jessica hatte das Gelenk mit einem Balsam aus Kräutern behandelt. Wie durch ein Wunder war die Schwellung schon bald wieder abgeklungen.

Baker glaubte seiner Nichte und vertraute ihr, und er wußte auch um die heilsame Wirkung vieler wild wachsender Pflanzen und Kräuter. Dennoch fand er, daß das Mädchen mit seiner Leidenschaft ein wenig übertrieb.

„Alle Frauen waren damit einverstanden“, fuhr Mary Baker fort. „Es mangelt ja auch an Küchenkräutern für die Suppe, also kam Jessicas Vorschlag recht gelegen. Sie ist mit ihrem Korb losgezogen.“

„In diese Wildnis?“ fragte Baker.

„Ja, in den Wald.“

„Es ist ein Urwald“, erwiderte Baker tadelnd. „Du hättest sie nicht gehen lassen dürfen.“

„Aber sie hat gesagt, sie würde sich nicht weit entfernen“, verteidigte sich Mary Baker. „Sie wollte gleich wieder zurück sein.“

„Wie lange ist sie schon weg?“

„Fast zwei Stunden.“

„Wir sollten sie suchen“, sagte Baker. „Aber ich kann hier schlecht weg. Schick mir den Jungen.“

„Ja“, sagte die Frau hastig, dann eilte sie wieder davon.

Kürz darauf erschien Bakers Sohn Benjamin am Bauplatz der Holzstege, und sein Vater sah ihn ernst an.

„Jessica scheint zu weit in den Wald gegangen zu sein, Benny“, sagte er. „Schau bitte nach, ob du sie findest. Paß aber gut auf dich auf.“

Der Junge lächelte und legte die Hand an den Kolben der Muskete, die er sich umgehängt hatte.

„Ich kann sehr gut auf mich aufpassen, Dad“, erwiderte er. Er hatte auch ein Pulverhorn und einen Kugelbeutel dabei. „Wenn mich ein wildes Tier anspringt, schieße ich.“

„Ich hoffe, daß es nicht dazu kommt.“

„Bestimmt nicht“, sagte Bakers Sohn. „Jessica wird sich nur ein wenig verlaufen haben. Ich finde sie und bringe sie zurück, ohne daß es jemand merkt.“

Das war wichtig: Wenn alle erfuhren, daß Jessica Baker mit ihrem Korb unterwegs, war, um Kräuter zu sammeln, würden die meisten sie kritisieren, besonders die Männer. Ein Mädchen gehörte an den Herd und hatte nicht im Urwald herumzulaufen.

Jeremiah Josias Webster durfte schon gar nicht erfahren, daß Jessica fort war – er würde ein Donnerwetter auf die Baker-Familie loslassen.

John Baker ahnte nicht, daß auch Webster verschwunden war. Er hatte Jessica verfolgt. Doch nur einige wenige hatten gesehen, wie er die Burg Zion verlassen hatte: Orman Smead zum Beispiel, aber auch Harris, der ehemalige Gemeindeschreiber, und Zachary Wotton, ein aus der Armee ausgestoßener Captain.

Doch es lag ihnen fern, Zweifel an ihrem Großmeister zu hegen oder etwa zu vermuten, er führe Unzüchtiges und Sündhaftes im Schilde. Sie waren ihm hündisch ergeben. Was immer Jeremiah Josias Webster tat, für sie war es wohlgetan.

Völlig reglos, wie tot, lag Jessica Baker unter den Wipfeln der knorrigen Mangrovenbäume, der Sumpfzypressen und der Schirmpinien. Ihr Kleid war zerfetzt, ihr Gesicht und ihr Körper zerschunden. Nur hin und wieder drang ein schwaches, kaum wahrnehmbares Stöhnen über ihre Lippen.

Sie hätte schreien können – an der Bucht hätte es niemand vernommen. Der Platz, an dem Jeremiah Josias Webster wie ein Tier über das Mädchen hergefallen war, befand sich außerhalb der Hör- und Rufweite der Burg Zion und der Burg Jerusalem.

Als sie von Webster zu Boden geworfen worden war, hatte Jessica geschrien. Es hatte ihr nichts genutzt. Er hatte versucht, sich an ihr zu vergehen, und sie war von ihm geschlagen worden, als sie sich gewehrt hatte. Sie hatte gekratzt und gebissen, doch er war stärker als sie gewesen.

Ein Äffchen turnte durch die Äste, ließ sich auf eine Liane fallen und rutschte daran zu Boden. Das Tier beäugte die Bewußtlose, legte den Kopf schief und gab ein paar schnatternde, keckernde Laute von sich. Dann verschwand es wieder. Eine Schlange kroch durch das Dickicht, kümmerte sich aber nicht um das Mädchen. Die Zeit verstrich, es wurde allmählich dunkler. Es war der späte Nachmittag des 25. Juni 1595.

Jessica drehte sich langsam auf die linke Körperseite. Sie wimmerte und ließ sich wieder auf den Rücken sinken. Ihr Gesicht war verzerrt. Sie fand in die Gegenwart zurück, öffnete die Augen und starrte nach oben. Sofort hatte sie das üble Geschehen vor sich.

Nie würde sie die gemeine Visage Websters vergessen. Diese Holzhackervisage! Mit dem fehlenden Schneidezahn wirkte es noch gräßlicher. Lispelnd hatte der widerliche Kerl ihr zu verstehen gegeben, der Herr habe ihn ausersehen, ein neues Geschlecht zu zeugen. Dann hatte er sich auf sie geworfen.

Jessica stöhnte und schloß unwillkürlich wieder die Augen. Erst jetzt spürte sie die Schmerzen richtig. Ihr kam voll zum Bewußtsein, wie brutal er sie geschlagen hatte. Satan, dachte sie immer wieder, Teufel!

Jessica begann zu zittern. Was geschehen war, nachdem sie ohnmächtig geworden war, konnte sie sich nur ausmalen. Doch es hatte keinen Sinn, sich Illusionen hinzugeben. Webster war ungestört gewesen und hatte sein Werk sicherlich vollendet. Das Mädchen schluchzte und schlug die Hände vors Gesicht.

„Nein!“ wimmerte sie. „Diese Schande!“

Wie sollte sie es ihrem Onkel und ihrer Tante erklären? Nein, sie konnte es ihnen nicht sagen. Auch ihrem Vetter konnte Jessica nicht erzählen, was vorgefallen war. Er war erst sechzehn Jahre alt. Es würde ihn nur schockieren, vor den Kopf stoßen, was Webster angerichtet hatte.

Verzweifelt versuchte Jessica Baker, ihrer Panik Herr zu werden. Es wollte ihr nicht gelingen. Weinend richtete sie sich vom Boden auf. Was sollte sie tun?