Sex mal Hundert - Rene Boyd - E-Book

Sex mal Hundert E-Book

Rene Boyd

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Beschreibung

Als Würzburg´s frechste Schnauze und Sexblogger, gibt er in einzelnen Episoden Einbkicke darüber, wie feucht, frech und wild, seine Erfahrungen waren. Gefühlvoll, unterhaltsam und charmant, spricht er über Sex mit Männern und bricht damit jedes Tabu der Norm. Taucht ein in eine Welt voller sexueller Freiheit, Abenteuer und der Suche nach aufrichtiger Liebe.

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Seitenzahl: 116

Veröffentlichungsjahr: 2019

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Vorwort

Soweit ich mich zurück erinnere, war ich dreizehn Jahre jung. Eigentlich war ich ein ganz normaler Junge. Ich spielte mit meinen Freunden auf dem dreckigen Spielplatz, der nie saniert wurde. Wir lachten, bekriegten uns, wie es als Kinder so üblich war und schürften uns die Knie auf. Ich hatte eine sorglose Kindheit. Wir waren nicht reich, aber es fehlte uns an nichts. Meine Mutter zog mich und meinen Bruder alleine auf. Meine zwei älteren Geschwister waren schon aus dem Haus, hatte ich doch nur lediglich flüchtigen Kontakt zu ihnen. Warum ich über Sex schreiben möchte, liegt klar auf der Hand. Ich liebe Sex. Sex hat viele Emotionen. Er kann einfühlsam sein, aufdringlich, sinnlich, lieblich, sexy, unverhofft, traurig und ebenso einsam. Ich denke, jeder von euch hat mindestens eine Emotion erlebt. Zwei Körper, die (wenn die Chemie stimmt) eins werden. Den Atem des anderen zu spüren, die nackte Haut zu berühren und den Moment der Intimität genießen. Aber mal ehrlich – leider läuft nicht immer alles so, wie wir es uns vorstellen oder gar wünschen. Dass die Liebe da nicht weit weg ist, sollte wohl klar sein. Aber was wünscht man sich mehr, als ständig auf der Suche nach Liebe zu sein?

Genau – so sein zu dürfen wie man möchte. Und das konnte und kann ich, dank meiner Freunde und Familie, die immer an mich geglaubt haben und mich so akzeptieren wie ich bin.

Die Anfänge und mein Coming out

Zurück zu meinem dreizehnten Lebensjahr. 1999: Ich war in einem Alter, wo man natürlich mit seinem Schwanz spielte und experimentierte was uns die Gedanken oder die Möglichkeiten so hergaben. Ich war mit meinem Kumpel, damals bestem Freund beim Spielen draußen. Es war nachmittags und mehr bewölkt als mir lieb war. Nach einiger Zeit beschlossen wir, zu ihm zu gehen, da seine Eltern nicht zuhause waren. Könnt ihr euch noch daran erinnern, dass man immer das Haus durchsucht hat nach etwas Süßem, wenn die Eltern mal nicht da waren? Genauso erging es uns dann an diesem Tag. Dass ich noch etwas anderes entdecken würde, hätte ich nicht so früh erwartet, obwohl es schon in mir geschlummert hat. Wir saßen auf der Couch, als er mich ansah und meinte, er würde mir etwas zeigen wollen. Er machte eine Bewegung der ich folgte und wir liefen in das Schlafzimmer seiner Eltern. Mir war etwas unwohl dabei, wusste ich doch um meinen Anstand einen intimen Raum zu betreten, der für mich eigentlich tabu sein

sollte. Er kramte in einer Schublade herum und nahm eine Kassette heraus. Ich fragte ihn, ob er jetzt einen Film schauen wollte und er grinste mich eifrig an. Setz dich aufs Bett,bat er mich und seine Stimme klang sehr aufgeregt. Mit verdutzten Blick setzte ich mich auf das Bett seiner Eltern. Er schob die Kassette in den Rekorder und legte sich neben mich. Noch bevor der Fernseher anging, bemerkte ich, dass er seine Hand in seiner Hose hatte. Ich schaute ihn an und musste grinsen. Mein Herz hat wie wild geklopft und als ich meinen Ständer in der Hose bemerkte, ging der Fernseher an. Es lief ein Porno. Im ersten Moment war ich sprachlos, doch ich konnte mich sehr schnell in der Situation entspannen. Der Porno war natürlich das schlechteste, was ich jemals gesehen habe und an dieser Stelle muss ich erwähnen, dass ich gern mal frivole Dinge sehe, während ich mir einen runter holte. Abgedroschen und ohne jegliche Geschichte, ging es direkt zur Sache. Im ersten Moment sah ich nur Achseln, behaarte Schwänze und Muschis. Ich schaute meinen Kumpel an, der schon fleißig dabei war, seinen Schwanz zu bearbeiten. Er machte Avancen, ihn zu berühren. An dieser Stelle dachte ich übrigens, ich sterbe vor Scham, aber auch vor Aufregung. Ich nahm meine Hand und berührte leicht die Spitze seiner Eichel. Ich spürte eine Flüssigkeit an meinen Fingern und fragte mich, ob das Sperma sei. Für einen kurzen Moment war ich so angewidert, dass ich mich um meinen Schwanz kümmerte. Es vergingen endlos lange zehn Minuten, als er mich dann direkt aufforderte ihn zu berühren. Ich spürte, wie mir das Blut in den Schwanz schoss. Jetzt bemerkte ich ebenfalls eine Flüssigkeit an meinem Schwanz, die langsam an meiner Eichel herunterlief. Also entweder hatte ich gerade meinen ersten bewussten Orgasmus oder ich war einfach nur feucht. Heute weiß ich natürlich, dass es Vorsaft (auch Lustsaft genannt) war. Ich wollte nach etwas greifen und erwischte seine Hand. Ich sah ihn an – er schwitzte. Er lächelte mich an, packte mit seiner feuchten Hand meinen Penis und machte sanfte Bewegungen. So ist das also, wenn jemand anders dir einen runter holt. Ich dachte in diesem Moment an tausend Sachen. Ich spürte wie mein Herz immer schneller schlug und mein Atem ebenso schneller war. Ich spürte ein Kribbeln und spreizte meine Beine damit ich es bequemer hatte. Übrigens sprachen wir kein Wort miteinander, währenddessen das hier alles passierte. Als er seine Hand von mir nahm, legte ich selbst Hand an. Ich merkte, wie feucht ich war und wie sehr mir es gefiel. Soweit ich mich zurück erinnern kann, verging höchstens eine halbe Stunde, als er aufstand, eine Schublade öffnete und irgendein komisches Teil zum Vorschein kam. Was war das? Er sagte mir, dass es der Vibrator seiner Mutter sei und ich musste kurz darüber lachen. Was macht ein 13-jähriger Junge mit dem Vibrator seiner Mutter? Er legte sich zurück ins Bett, dicht an mich ran und fummelte an dem Teil rum. Plötzlich ertönte ein Geräusch. Ich sah wie er sich den Vibrator an die Eier hielt und stöhnte. Wieder hatte ich so ein mulmiges Gefühl und deswegen schenkte ich ihm nicht weiter Beachtung. Ich spielte also weiter an mir rum und merkte, wie ich immer geiler wurde. Mein Kumpel neben mir, stöhnte immer lauter und ich wusste gleich passiert es. Ich werde das erste Mal sehen, wie Sperma aus dem Schwanz kommt. Ich legte mich zur Seite, belächelte ihn und strich ihm über die Brust. Anscheinend gefiel ihm das und ich begann seine Brust zu massieren. Als ich zu seinem Schwanz sah, passierte es. Er rollte mit seinen Augen, stöhnte laut auf und spritzte ab. Das erste was mir in den Sinn kam, war: OMG, wie viel kommt da denn raus?

Wieder hatte ich ein kurzen Moment des Ekels in mir. "Jetzt bist du dran".

Er keuchte, während er mir das sagte und ich wusste, jetzt komm ich zum Zuge. Ich legte mich also wieder in die bequeme Position zurück und wichste. Ich kann nicht sagen, wie lange es gedauert hat, aber ich spürte, dass es mir gleich kam. Ich zuckte am ganzen Körper, mein Herz raste und ich begann abzuspritzen. Wie eine Fontäne schoss es heraus. Ich erschrak, als mir alles über die Hand lief. Danach wollte ich direkt aufstehen, mein Kumpel hat mich aber zurück gehalten. "Bleib liegen" flüsterte er. Ich versuchte, mich zu entspannen und so lagen wir gefühlte zwei Stunden im Bett. Wir sprachen nicht miteinander. Lagen da wie zwei seelenlose Marionetten. Das Sperma auf meiner Hand, war bereits getrocknet. Ich hielt mir die Hand unter die Nase und roch daran. Es war auf jedenfalls kein Rosenduft. Ich stand auf, lief ins Bad und wusch mir die Hände. Ist das richtig? Was mache ich hier? Hat uns jemand gehört? Was ist, wenn seine Eltern jetzt kommen? Mir gingen tausend Fragen durch den Kopf. Mein Kumpel kam ins Bad und umarmte mich. "Fandest du es schön?" fragte er mich. Ich erwiderte mit einem Lächeln, da ich bis dato nicht wusste, wie ich das finden sollte. Wir zogen uns beide wieder an, er verstaute den Vibrator, richtete das Bett und kam ins Wohnzimmer. Wir schauten ein paar Anime-Serien, als ich beschloss, nach Hause zu gehen. Zuhause angekommen, es dämmerte schon, legte ich mich ins Bett und dachte über den Nachmittag nach. Ich fand es wirklich sehr schön. Mir gefiel es. Bisher hatte ich nie über Jungs nachgedacht. Ich bin fucking 13 Jahre alt und wichs mit meinem Kumpel. War ich etwa schwul oder war das nur eine Erfahrung? Ich war mit vielen Mädels befreundet, aber "mehr" war da auch nie drin. Ich war nicht interessiert, sie zu küssen oder gar zu berühren. Irgendwie war das alles komisch. Natürlich konnte ich mit keinem darüber reden. Sie würden mit mir schimpfen. Mich auslachen und ausgrenzen. Ich wäre das Gespött in meinem Freundeskreis oder in der Schule. Was sollte ich nur machen? Die Gedanken darüber ließen mich letzendlich einschlafen. Die nächsten Wochen liefen sehr ruhig ab. Mein Kumpel und ich gingen skaten, Eis essen und eben all das was man eben mit seinem besten Freund macht. Wir sprachen kein einziges Mal darüber, was passiert war. Als wir eines abends bei mir zuhause waren, wollte ich es wiederholen. Er saß auf meinem Sessel im Zimmer und ich bat ihn, sich zu mir aufs Bett zu setzen. "Was willst du?" tönte er. Meine Hand legte ich auf seinem Schenkel und er sah mich verwundert an. Als ich ihm näher kam, wich er mir aus. Ratlos schaute ich ihn an und in mir kam ein Schamgefühl auf. Wollte er es nicht nochmal? Fand er es doch nicht so gut, wie ich? Er stand auf und lief auf und ab. "Du machst mich nervös" schrie ich ihn an. Er setzte sich wieder, diesmal etwas weiter weg von mir. Er fing an zu lachen und schüttelte den Kopf. Dreht er jetzt durch? Ich bekam Gänsehaut und schaute ihn verdutzt an. Jetzt stand er wieder auf, zog sein Shirt aus, knöpfte sich die Hose auf und fasste sich in den Schritt. Den Rest könnt ihr euch ja denken. Mir machte es wirklich Spaß. Diesmal küssten wir uns sogar und das fand ich am schönsten. Es war sehr entspannt und er küsste sehr gut. Ich fühlte mich richtig wohl und wollte, dass es nie endet. Bevor er nach Hause ging, küssten wir uns sogar zum Abschied. Ich war richtig scharf drauf. Die kommenden Tage, masturbierte ich des öfteren. Ich hatte immer nur Angst, erwischt zu werden. Stellt euch vor, die Eltern kommen plötzlich rein. Ich würde im Boden versinken vor Scham. Ich wusste, dass wir dieses Geheimnis für uns behalten mussten. Ich vertraute ihm blind. Es vergingen Wochen, in denen wir sogar nur Kumpels waren ohne uns das Bett zu teilen. Mir fiel es schwer, da ich ihn fast immer in meinem Bett wollte. Ich wollte einfach mehr und wusste, dass es bei ihm nicht der Fall war. Eines Tages erzählte er mir, dass seine Eltern umziehen wollen und wir uns nicht mehr so oft sehen konnten wie jetzt. Darüber war ich natürlich nicht glücklich, wusste ich doch, dass das was wir hatten, nicht von langer Dauer sein konnte. Zu diesem Zeitpunkt war das für mich ja nicht normal. Ich war definitiv anders und das machte mir Angst.

Er zog also weg. Mein liebster Freund, mit dem ich alles teilte. Ich war traurig, versuchte trotzdem das Beste daraus zu machen. Ich wollte herausfinden, wer ich bin. Ich machte also eine Art Selbsttest. Ich wartete, bis meine Mutter schlief und schaltete den Fernseher an. Er war auf lautlos und ich merkte meine Anspannung. Falls meine Mutter doch was mitbekommen würde, wäre das die Peinlichkeit, die ich uns beiden ersparen wollte. Ich zog meine Unterhose aus, spreizte die Beine und zappte durchs Programm. Hängengeblieben bin ich dann bei einem Sender, der nachts Sexclips zeigte. Keine Spur von Kribbeln oder sonstiges. Ich fühlte irgendwie nichts. Meine einzige Frage auf die halbnackten Weiber, die da rumlagen war: Warum findet man so was schön? Als ich dann weiter zappte, lief auf einem anderen Sender ein Porno. Nicht die klassischen, wo man alles sehen konnte. Eher eine Softversion davon. Ich sah die muskulösen Männer, mit ihrem pechschwarzen Haar. Ich fasste mir an den Schwanz und spürte wie er immer härter wurde. Und da war das Kribbeln, das ich versucht habe, zu finden. Es war ähnlich, wie bei meinem Kumpel und füllte mich mit Lust. Ich holte mir einen runter und genoss meinen Orgasmus. Ich wusste jetzt, dass ich definitiv anders bin. Alles, nur nicht normal. Aber was ist schon normal? Ich bin doch nur ein Mensch. Mir war unbehaglich zumute wenn ich darüber nachdachte. Ich versuchte, mich abzulenken, indem ich aufhörte, zu masturbieren. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, war das ganz schön dumm. Masturbieren gehört bei mir dazu, wie der Cappuccino am Morgen.

Die Zeit verging wie im Flug. Ich wünschte mir manchmal meinen Kumpel zurück. Seitdem er weg war, hatte ich keinen männlichen besten Freund mehr. Nur Bekannte, mit denen ich nicht viel zu tun hatte. Ich verbrachte also die meiste Zeit mit meinen Mädels im Jugendzentrum. Es war 2001 und der Sommer sollte heiß werden.

Zwei Jahre sind vergangen, seit meinem ersten Mal mit einem Jungen. Meine Freunde wussten nichts von meiner Neigung und die Absicht es ihnen zu erzählen, ließ auf sich warten. Es bot sich an, mit allen zwei Wochen Urlaub in Ungarn zu machen. Die Versuchung, es dort allen zu erzählen, war groß, doch meine Angst war größer. Die zwei Wochen waren, glaub ich, die coolsten Sommerferien, die man haben konnte. Jeden Tag 40 Grad und Spaß ohne Ende. Am vorletzten Tag der Jugendreise (das war ein Angebot von unserem Jugendzentrum mit Betreuern usw.), saßen wir am Lagerfeuer, einer spielte Gitarre und wir sangen dazu. Zum Abschluss des Tages sollten wir uns eine Person aussuchen, die uns noch eher fremd war und ihm/ihr einen Brief schreiben. Das kann was persönliches sein oder auch was lustiges, egal was. Ich entschied mich für einen Betreuer, mit dem ich ein paar ernste Worte gewechselt hatte und ich das Gefühl hatte, bei ihm war ich geborgen. Nicht dass ich verliebt gewesen wäre in ihn, er war lediglich sympathisch und einfach ein cooler Typ. Ich packte meinen Mut, mit der Überzeugung, dass ich das richtige tue, zusammen und schrieb folgendes:

Lieber ...,