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Zwei K-Pop-Superstars. Ein Kuss, der alles verändert hat. Ein Geheimnis, das alles zerstören könnte. Mit einem inszenierten Kuss während einer Castingshow eroberten Shiwon und Tae die Herzen von tausenden Fans und wurden zur Sensation der K-Pop-Boygroup 5CRY. Doch Jahre später droht ihre Freundschaft zu zerbrechen, als sie gemeinsam die Hauptrollen in einem Boys-Love-Drama übernehmen. Denn was niemand ahnt: Schon lange empfindet Tae mehr für Shiwon, und je intensiver die Dreharbeiten werden, desto schwerer fällt es ihm, gespielte Nähe von echten Gefühlen zu trennen. Aber ein Idol darf sich nicht verlieben, erst recht nicht in seinen Bandkollegen. Und während Tae verzweifelt versucht, sich vor der Realität zu verschließen, droht er alles zu verlieren: seine Karriere als Idol, seinen besten Freund Shiwon und auch sich selbst.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Sameena Jehanzeb
Shiwon & Tae
Verlieben verboten
Band 1
Besuchen Sie die Autorin im Internet:www.sameena-jehanzeb.de
Impressum:Verlieben verboten: Shiwon & Tae
1. Auflage
Erstveröffentlichung im November 2025
© Sameena Jehanzeb, Eifelstr. 4, 53119 [email protected]
Gesamtgestaltung & Illustration: saje design, www.saje-design.de
Lektorat: Maike Claußnitzer
Korrektorat: Maike Claußnitzer
ISBN-Print: 978-3-69028-567-4
Alle Rechte vorbehalten.
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Weitere Werke der Autorin:
Einzelromane:
BRÏN
Frozen Ghosted Dead
Was Preema nicht weiß
Der Ruf der Märchenlande:
Runa. Eine kurze Geschichte vom Winterhof
Winterhof
Siebensteinthal
Verlieben verboten:
Shiwon & Tae
Für alle,
die auf der Hallyu* surfen.
* Hin und wieder verwende ich in diesem Roman koreanische Begriffe. Meistens ergibt sich der Sinn aus dem Kontext. Wer es aber ganz genau wissen will, findet im Anhang eine Liste mit Begriffserläuterungen.
Im Finale der Castingshow treffen die beiden letzten Kontrahenten aufeinander.
Wer von ihnen wird sich den Platz in der Boyband 5CRY sichern können?
Ein allerletztes Mal sollten sie die Bühne gemeinsam betreten. Sich ein letztes Mal als Kontrahenten gegenüberstehen. Jede Bewegung, jedes gesungene Wort, jede Geste hatten sie in unzähligen Trainingsstunden einstudiert. Zusammen. Als Freunde. Und das alles nur mit dem Ergebnis, dass sie sich heute als jene Konkurrenten gegenübertreten mussten, die sie laut Showregeln sein sollten.
Hinter der Bühne, im Abseits der Lichter, hielten sich Tae und Shiwon an der Hand. Aufgeregt bis in die Haarspitzen, die Zähne fest aufeinandergepresst. Hoffnung und Enttäuschung hielten sich ebenso an der Hand, wie die beiden Jungen es taten. Tae, der mit seinen 15 Jahren der Maknae der Teilnehmenden war, und Shiwon, der mit seinen 18 Jahren zu den ältesten unter ihnen gehörte. Trotz ihrer unterschiedlichen Entwicklungsphasen hatten sich die beiden vom ersten Moment an verstanden und Freundschaft geschlossen. Vor den Kameras, auf der Bühne, wann immer sie in der Öffentlichkeit auftraten, mussten sie sich allerdings als Gegner präsentieren. Tae von Team Angel und Shiwon von Team Devil. Die letzten beiden Anwärter auf einen Platz in der Boygroup 5 Can Reign Young oder kurz: 5CRY. Nur einer von ihnen konnte weiterkommen, der andere würde ausscheiden und den Traum von einer Karriere als Idol aufgeben müssen. Vielleicht nur vorerst, vielleicht für immer, aber auf jeden Fall in Bezug auf 5CRY. So kurz vor dem Ziel fühlte sich dieser Gedanke noch schwerer an als zu Beginn des Auswahlverfahrens. Je weiter man kam, desto größer wurde die Enttäuschung, wenn es plötzlich doch vorbei war.
Tae und Shiwon hassten die Vorstellung, den anderen gehen zu sehen. Beide hatten sie im Stillen gehofft, dass einer von ihnen im Laufe des Wettbewerbs schon ausscheiden würde, damit sie einander nicht direkt gegenüberstehen müssten. Doch das Schicksal hatte es nicht gut mit ihnen gemeint, und so war ausgerechnet das eingetreten, was sie am meisten gefürchtet hatten. Einer von ihnen würde für das Ausscheiden des anderen verantwortlich sein und dessen Traum zerplatzen lassen.
Sie fanden diese Situation unerträglich, dagegen unternehmen konnten sie jedoch nichts. So waren die Regeln und Einfluss hatten sie darauf keinen. Noch waren sie unbekannte, unbedeutende Jungs ohne irgendeine Marktmacht. Es gab Tausende wie sie. Talentiert, voller Träume und Ehrgeiz … und leicht austauschbar.
»Es geht los. Macht euch bereit«, sagte einer der Bühnenmitarbeiter und schon startete das Intro. Es dröhnte durch die große, vollständig ausverkaufte Konzerthalle. Bühnenlichter leuchteten auf und schickten präzise geplante Laserbewegungen über die Köpfe der Zuschauenden hinweg. Es war so weit. Der Kampf um den letzten Platz bei 5CRY begann. Der Vorhang teilte sich, Tae und Shiwon lösten ihre Hände voneinander.
»Viel Glück«, sagte Tae leise.
»Viel Glück«, antwortete Shiwon. Er lächelte seinem jüngeren Konkurrenten ermutigend zu, dann setzten beide ihr Show-Gesicht auf, nahmen die Schultern zurück und betraten im Takt der Bässe die Bühne. Der eine ganz in Weiß gekleidet, der andere von Kopf bis Fuß blutrot. Knochenweiße Teufelshörner lugten unter Shiwons dunklem Haar hervor und ließen ihn eher noch schöner als bedrohlich aussehen.
Die Menge jubelte, rief die Namen der beiden jungen Männer. Fanschilder leuchteten ihnen entgegen.
Shiwon legte mit einem kraftvollen, aggressiven Text vor. Präzise, scharfe Worte, die er mit eindrucksvollen Tanzbewegungen in Taes Richtung schleuderte. Feuer und Flammen loderten im Hintergrund auf dem gewaltigen Monitor auf, der seine Performance begleitete. Die Menge begann zu toben, hielt rot leuchtende Lightsticks in die Höhe, die entweder Shiwons Namen oder eine Abbildung seines Gesichts trugen.
Doch nun war es an Tae, seinen Gegner mit der eigenen Performance in die Schranken zu weisen. Mit geschmeidigen, gleichzeitig kraftvollen Bewegungen und einer sanfteren Stimme drängte er seinen Gegner tänzerisch zurück. Seine Worte ein Kontrast zu Shiwons Texten. Auf dem Monitor zogen kräftige Wolken und ein blauer Himmel auf, gleißend helle Sonnenstrahlen verdrängten die düstere Kulisse von Shiwons Begleitmaterial. Weiße Lichter leuchteten jetzt in der Konzerthalle auf, die Ränge füllten sich mit roten Lightsticks auf der einen und weißen auf der anderen Seite.
Hin und her ging der musikalische Schlagabtausch und dann – bäm! – war es vorbei. Das letzte Wort gesungen. Die letzte Bewegung ausgeführt.
Tae und Shiwon standen sich gegenüber, Arme und Fäuste erhoben, wie zwei Kämpfer, die kurz davor waren, aufeinander loszugehen. Tae, der Engel in Weiß, und Shiwon, der Teufel in Rot. Entschlossen sahen sie einander an, so, wie sie es einstudiert hatten, und so, wie es die Showmacher verlangten.
Noch zehn Sekunden, dann würde die Melodie des Outros verstummen, das Licht schlagartig ausgehen und die gesamte Bühne in Dunkelheit tauchen. Was danach kam, lag allein in den Händen der Jury und des Fan-Votings. Welcher der beiden Jungs würde weiterkommen? Und welchen von ihnen schickte man nach Hause?
Die Scheinwerfer brannten unbarmherzig auf die beiden Kontrahenten nieder, verwandelten die Bühne in eine leuchtende Supernova, die bereit war, jeden Moment zu explodieren. Shiwon und Tae fühlten das Vibrieren der Bodenkonstruktion unter ihren Füßen. Nur das aufgeregte Schlagen ihrer Herzen war stärker als der bedrohliche, brummende Bass, der noch durch die Lautsprecherboxen in die Halle eingespielt wurde.
Das Publikum jubelte, aber in den Köpfen der beiden Jungen rauschte nur ein Gedanke an ihnen vorbei: Wenn jetzt nicht ein Wunder geschah, war es für einen von ihnen endgültig vorbei. Sie würden nie wieder zusammen auftreten, nie wieder zusammen hinter der Bühne scherzen, nie wieder einander zujubeln und anfeuern. Sie würden getrennte Wege gehen und sich nach einer Weile erneut fremd werden. Während der eine ins Rampenlicht lief, würde der andere in die Schatten der Vergessenheit sinken.
Plötzlich nahm Tae die Fäuste herunter. Löste sich aus der choreografierten Kampfhaltung. Eine wilde Entschlossenheit trat in seine Augen. Shiwon runzelte leicht die Stirn. Was tust du?, formten seine Lippen die tonlose Frage. Tae reagierte nicht darauf. Der Junge nickte sich bloß selbst zu, dann schloss er mit schnellen Schritten die Distanz zwischen sich und Shiwon, stellte sich auf die Fußspitzen, nahm sein Gesicht in beide Hände und küsste ihn. Mitten auf den Mund.
Shiwon schien vor Schreck gelähmt und nicht zu wissen, wie er reagieren sollte. Seine Hände schnellten in einem Reflex zu Taes Unterarmen, bereit, den Jungen wegzustoßen, doch dann … tat Shiwon gar nichts. Wäre er stark genug gewesen, den viel kleineren und jüngeren Tae zurückzudrängen? Ohne Probleme sogar. Stattdessen aber war Shiwon vollkommen erstarrt. Nur seine Augen waren weit aufgerissen und sein Blick sprang wild hin und her, während sich Taes Lippen weiterhin sanft an seinen wärmten. Eine Sekunde verging. Zwei. Shiwon ließ Hände und Schultern fallen, schloss die Augen und sank langsam auf die Knie.
Tae hielt Shiwons Kopf dabei die ganze Zeit fest umschlossen, die Lippen ohne Unterbrechung aufeinandergepresst. Er glitt auf Shiwons Schoß und ließ nicht von seinem Teufel ab. Der legte nun die Arme um Taes Taille und drückte ihn an sich. Himmel und Hölle in inniger Umarmung. Was für ein melodramatisches, ja fast schon poetisches Bild. Aber was hätte Shiwon dagegen tun können? Tae wegstoßen und ihn damit zur Zielscheibe der gesamten Presse und Fanbase machen? Niemals. Shiwon mochte das Kostüm eines Teufels tragen, aber in seiner Brust schlug ein menschliches Herz, das allzu innige Gefühle für diesen forschen Engel hegte. Und war es nicht ein ungeschriebenes Gesetz, dass der Kuss eines Engels jeden Teufel brach? Was immer Tae mit seinem überraschenden Vorstoß bezweckte, Shiwon würde ihm den Rücken decken.
Unberührt von den Gedanken und Beweggründen der beiden jungen Männer, zoomten die Kameras heran und fingen jeden Moment der Szene aus einem Dutzend unterschiedlicher Blickwinkel ein. Dann ging das Licht aus und tauchte die beiden Konkurrenten in vollkommene Dunkelheit. Die Show war vorbei. Die Menge der Zuschauenden aber war längst explodiert. Schrie und kreischte. Die Jubelrufe tobten wie ein Sturm durch die Konzerthalle. Einige Fans waren von ihren Sitzen aufgesprungen, andere hielten sich ungläubig die Hände vors Gesicht. Manchen standen Tränen in den Augen, wieder andere lachten und rüttelten sich gegenseitig an den Schultern, weil sie nicht glauben konnten, was sie gerade gesehen hatten.
Als Tae endlich von Shiwon abließ, waren die Bilder seiner Aktion längst in der Welt. Unzählige Fotos und Kommentare, die sich auf Social Media wie ein Lauffeuer verbreiteten.
Enemies to Lovers!!!!
OMG! Sie gehören zusammen!
#ShiwonTae4Ever!!!
…
Das Abschlusskonzert in London ist das grandiose Tourfinale zum 8. Jahrestag von 5CRY.
Tae und Shiwon saßen in den Sesseln der Backstage-Lounge und warteten darauf, dass das Fragenfeuerwerk endlich beginnen würde. Sie waren erschöpft von dem letzten Bühnenauftritt, sehnten sich nach einer Dusche und ein paar ungestörten Stunden mit einem Kopfkissen, bevor sie am Morgen den Flieger zurück nach Seoul besteigen würden. Sie freuten sich auf ihre eigenen vier Wände und auf die gemeinsamen Abende mit ihren Freunden und Teambrüdern, fern der Bühne.
Als die Interviewerin endlich den Raum betrat und von Lou, der Managerin der beiden Idols, an ihren Platz geführt wurde, trug sie ein breites Lächeln auf den Lippen. »Annyeong!«, begrüßte sie Tae und Shiwon glücklich.
Sie stellte ihren Tripod auf den Tisch, befestigte die Kamera darauf und positionierte sie so, dass das Gerät die gesamte Szene gut einfing. Managerin Lou behielt die Interviewerin dabei im Blick, bis alles eingerichtet war.
Nach einer kurzen Rückversicherung, dass Shiwon und Tae bereit waren, startete sie die Aufnahme. Während der ganzen Zeit hörte sie nicht auf zu grinsen und sah immer wieder glücklich zu den beiden Idols. Offensichtlich hatte sie nicht nur die Pflicht hierhergeführt, sie schien selbst ein Fan der beiden jungen Männer zu sein. Oder vielleicht auch nur der Popgruppe 5CRY im Allgemeinen, der Tae und Shiwon seit mittlerweile acht Jahren angehörten.
»Hi«, begrüßte sie sie noch einmal mit einem sanften Lächeln. »Ich bin Rachel vom Web-Magazin My K-Dream. Es ist so cool, dass ich euch beide heute treffen und euch ein paar Fragen stellen darf«, begann sie schließlich voller Energie.
»Wir freuen uns genauso. Es ist immer aufregend für uns, Fans zu treffen.«
»Das sieht man bei euren Interviews deutlich! Aber London war eure letzte Station auf der Europatour. Freut ihr euch darauf, wieder nach Hause zu kommen?«
»Es war eine aufregende Tour und wir haben viele tolle Momente erlebt. Zwar freuen wir uns darauf, unsere Familien wiederzusehen, aber es war bestimmt nicht unser letzter Besuch in Europa.«
»Das hoffe ich! Ich habe ein paar Fragen mitgebracht, die unsere Leserschaft brennend interessieren. Darf ich sie euch stellen?«
»Klar, deswegen sind wir schließlich hier, oder?«, fragte Tae ermutigend zurück.
»Ich würde euch gerne einen kurzen Clip zeigen. Es ist ein Ausschnitt aus eurer Casting-Zeit. Daran erinnert ihr euch sicher.« Noch immer lachte sie und ihre Augen glänzten wie die eines Kindes am Abend der Bescherung. Sie öffnete den Laptop, den sie ebenfalls mitgebracht hatte, und startete das aufgezeichnete Video.
Auf dem Bildschirm erwachten die Bilder zum Leben. Aufnahmen des Finales der Castingshow flackerten über den Monitor. Eine Reise in Taes und Shiwons Vergangenheit. Rote und weiße Beleuchtungseffekte teilten die Bühne. Zwei Teams, von denen nur eines gewinnen konnte.
Vertraute Szenen, die Tae und Shiwon niemals würden vergessen können. Nicht zuletzt deswegen, weil sie in unregelmäßigen Abständen immer wieder auftauchten, auch noch acht Jahre, nachdem sie aufgezeichnet worden waren. Vieles war in der Zeit passiert. Tae war erwachsen geworden und inzwischen gleichauf mit seinem damals größeren Teambruder, Shiwon war kaum merklich älter geworden, nur seine Muskelstruktur hatte sich verändert, war deutlicher ausgeprägt als damals. Und 5CRY? Die Boyband hatte es längst geschafft, über die eigene Landesgrenze hinaus berühmt zu werden und weltweit von ihren Fans, den Crybabys, wie sie sich selbst nannten, gefeiert zu werden.
»Mit dieser Szene habt ihr beiden damals für viel Aufregung gesorgt«, sagte Rachel.
»Das war die Idee dahinter«, gab Tae ohne jedes Zögern zurück.
»Diese Idee, könntet ihr die für die jüngeren Zuschauer noch einmal zusammenfassen, die nicht von Anfang an mit dabei waren?«, fragte sie. »Ihr habt das Ende der Show geändert ohne das mit den Produzenten oder eurem Management abzusprechen, richtig?«
Beide nickten, Tae übernahm das Antworten. »Es war eine verzweifelte und spontane Idee. Shiwon und ich gehörten zwar zu verschiedenen Teams, aber wir fühlten uns vom ersten Tag an verbunden. Während unserer Auftritte spielten wir die konkurrierenden Gegner, so wie es von uns erwartet wurde, aber hinter den Kulissen wurden wir schnell enge Freunde. Als Teamgegner wussten wir, dass nur einer von uns in die neue Boygroup aufgenommen werden konnte, aber keiner von uns wollte, dass der andere rausfliegt.«
»Und da hast du, Tae, beschlossen, Shiwon in der Finalshow zu küssen, oder hattet ihr es vorher abgesprochen?«
»Abgesprochen war es nicht. Shiwon hatte wirklich keine Ahnung, was passieren würde. Als ich die Bühne damals betrat, wusste ich selbst noch nicht, dass ich das tun würde.« Tae lachte ein wenig verlegen und eine Spur von dem damals noch jugendlichen Tae blitzte auf.
»Hast du dir keine Sorgen darum gemacht, dass das als übergriffig hätte gewertet werden können?«, fragte Rachel.
»Ich war ein fünfzehnjähriger Teenager. Denken war damals wirklich nicht meine größte Stärke.«
»Damals«, neckte Shiwon ihn von der Seite.
»Ya!«, beschwerte sich Tae.
Rachel lachte. Sie kannte und mochte das spielerische Geplänkel der beiden Idols.
»Ich glaube«, fuhr Tae fort, »wäre die Situation umgekehrt gewesen, hätte der Kuss vermutlich einen anderen Ausgang genommen. Shiwon war damals schon fast erwachsen. Es lagen nur drei Jahre Unterschied zwischen uns, aber er hatte seinen Wachstumsschub längst hinter sich. Er war mir körperlich auf jeden Fall überlegen. Im Vergleich zu ihm wirkte ich damals noch ein wenig …«
»Zart«, warf Shiwon schelmisch ein.
»Jetzt reicht’s aber!«, beschwerte sich Tae erneut.
Shiwon lachte. »Damals! Heute würdest du mich wahrscheinlich beim Armdrücken schlagen.«
Tae boxte seinem älteren Teambruder gegen die Schulter und Shiwon spielte den Verletzten. »Jedenfalls hätte es zu Problemen führen können, wenn Shiwon sich so verhalten hätte, wie ich es getan habe. Das weiß ich heute, aber wie ich schon sagte, ich habe über so etwas damals noch nicht nachgedacht. Genau genommen, habe ich in dem Moment überhaupt nichts wirklich durchdacht. Es war eine reine Bauchentscheidung. Die verzweifelte Tat eines Teenagers, der keinen anderen Weg sah, die festgelegten Regeln vielleicht, nur vielleicht, ändern zu können.«
»Außerdem hat es immer eine besondere Wirkung, wenn der scheinbar schwächere Part den stärkeren mit einer sanften Geste bezwingt«, warf Rachel ein.
Tae nickte. »Um das Publikum für uns zu gewinnen, konnte nur ich den entscheidenden Schritt machen.«
Rachel schmunzelte zufrieden. »Unbewusst hast du dir anscheinend doch so einige Gedanken gemacht. Kann das sein?«
Er zuckte die Schultern. »Schon möglich.«
»Tae war schon immer sehr erwachsen für sein Alter. Wahrscheinlich haben wir uns deswegen auf Anhieb so gut verstanden.«
Rachel lächelte, als sich die beiden einen liebevollen Blick zuwarfen. »Es gab allerdings auch während des Auswahlverfahrens schon erste Fangruppierungen, die anfingen, euch als Paar zu shippen. Hat das deine Aktion eventuell beeinflusst, Tae?«
»Das haben wir zwar mitbekommen, aber nicht wirklich ernst genommen«, antwortete Shiwon an Taes Stelle.
»Wir haben manchmal Witze darüber gemacht. Es war Shiwon unheimlich peinlich, als der Hashtag #ShiwonTae4Ever das erste Mal aufkam. Man hat uns mit Romeo und Julia verglichen, woraufhin ein Wortgefecht darum ausbrach, wer von uns jetzt bitte Julia sein müsste. Ich erinnere mich noch gut, wie sich PJ vor Lachen auf dem Boden gekringelt hat.«
»Bei dem Gespräch wäre ich gerne dabei gewesen!«
»Und ich hatte es vollkommen verdrängt.« Shiwon lachte.
»Zwei Kinder, die verfeindeten Familien angehörten und sich nicht hätten lieben dürfen«, fasste die Interviewerin zusammen. »Das passte schon ganz gut.«
Tae zuckte die Schultern. »Wir haben in der Nacht vor dem Finale über den Vergleich gelacht und uns gefragt, was wir zu verlieren hätten, wenn wir es wie Romeo und Julia machen würden und beide das Handtuch werfen. Keiner von uns wollte ohne den anderen weiterkommen. Aber Shiwon war dagegen. Er sagte, aufzugeben sei der falsche Weg.«
»Also gab es doch eine Vorwarnung für Shiwon.«
»Das würde ich so nicht sehen. Ich wäre wirklich nie auf die Idee gekommen, dass Tae mich plötzlich küssen würde. Auf der Bühne! Während der finalen Entscheidungsrunde! Es hätte ihn den Platz in der Gruppe kosten können.«
»Stattdessen hat es euch beiden hinein verholfen. Obwohl nur fünf Gruppenmitglieder vorgesehen waren, seid ihr nun zu sechst bei 5CRY. Ich stelle mir allerdings trotzdem die Frage, hättet ihr nicht mit den Produzenten der Show reden können, statt so eine Bombe platzen zu lassen? Versteht mich nicht falsch, ich finde es toll, wie es sich entwickelt hat, aber es war doch auch etwas gefährlich, oder nicht? Das Publikum hätte komplett anders reagieren können. Und bist du, Shiwon, eigentlich glücklich damit, dass du durch diesen Kuss in die Rolle des Gay-Boyfriends gedrängt worden bist? Eine Wahl hattest du in der Sache ja nun nicht.«
Shiwon griff nach Taes Hand und verschränkte seine Finger mit denen seines jüngsten Teambruders. Die Geste entging der Interviewerin selbstverständlich nicht, was das Leuchten in ihren Augen deutlich zeigte. »Es kam überraschend, aber ich habe mich nie zu etwas gezwungen gefühlt. Das ist einfach das, was sich ergeben hat, und es hatte zur Folge, dass sowohl Tae als auch ich zusammen unseren Traum leben dürfen.«
»Was sagst du dazu, Tae?«
»Wie gesagt«, meinte Tae bloß, »ich habe nicht darüber nachgedacht. Der Kuss war das Einzige, was mir einfiel, damit Shiwon und ich nicht getrennt werden. Mit den Produzenten oder unserem Label zu reden, hätte nichts gebracht. Die wollten alle bloß ihre geplante Show durchbringen. Was nicht heißen soll, dass ich sie dafür irgendwie verurteilt hätte. Wir haben dem ja alle so zugestimmt und niemand konnte vorher ahnen, dass ich in Shiwon jemanden finden würde, ohne den ich mir ein Leben nur noch schwer vorstellen konnte.«
»Die Zeit, die Shiwon kürzlich im verpflichtenden Militärdienst verbracht hat, muss demnach sehr schwer für dich gewesen sein.«
Tae lachte verlegen. »Die Hölle. Ich war furchtbar wütend, als er seinen Dienst freiwillig vorgezogen hat, und ich habe ihn in den achtzehn Monaten sehr vermisst. Ich bin froh und dankbar, dass er wieder bei uns ist.«
Rachel nickte verständnisvoll und kehrte zum ursprünglichen Thema zurück. »Dir war damals also bewusst, dass man dich auch hätte disqualifizieren können?«
»Selbstverständlich. Ich habe einfach gehofft, dass die Reaktionen der Fans zu unseren Gunsten ausfallen und die Produzenten ihren ursprünglichen Plan ändern würden.«
»Stell dir vor, wie überrascht wir waren, als es tatsächlich so gekommen ist«, sagte Shiwon.
»Die Zuschauenden sind ausgerastet«, fuhr Tae fort. »Klar, gab es ein paar Anfeindungen und Beleidigungen, weil sich zwei Jungs geküsst haben. Schlechtes Vorbild, unnatürlich, der ganze hasserfüllte und homophobe Mist. Aber die Fangemeinde der Boys-Love-Szene hat genau das getan, worauf ich gehofft habe. Sie haben sich wie ein Schild vor uns gestellt und alle negativen Kommentare hundertfach mit Liebe geflutet. Auf einmal hatten wir Fans aus der ganzen Welt, die sich wie eine kleine Armee auf unsere Seite geschlagen und uns verteidigt haben.«
»Die Crybabys haben ganze Arbeit geleistet«, meinte die Interviewerin.
Shiwon nickte. »Blogger, Social Media, die Presse … alle sprachen auf einmal über uns und die Mehrheit tat es auf positive Weise.« Shiwon griff rüber zu Tae und wuschelte ihm durch das Haar. »Dieser impulsive Bengel hat uns beide mit seiner Schnapsidee zu Mitgliedern von 5CRY gemacht.«
Rachel nickte voller Sympathie »Und wir alle sind dankbar dafür. Ohne euch wäre 5CRY nicht dasselbe. Auch eure restlichen Teambrüder betonen immer wieder, wie dankbar sie sind, dass ihr beide Teil der Gruppe geworden seid. Sie sagen, ohne einen von euch hätte allen etwas gefehlt.«
»Ja, wir hatten erst befürchtet, sie würden es nicht so gut aufnehmen, dass wir nun einer mehr als geplant waren, schließlich steckte die Anzahl der geplanten Mitglieder schon im Gruppennamen. Stattdessen aber haben sie sich alle unheimlich gefreut und wir sind praktisch sofort zu einer kleinen Familie geworden.«
»Den Eindruck haben die Fans ebenfalls, aber gibt es nicht manchmal auch Streit zwischen euch?«
»Selbstverständlich. Wir sind alle sehr unterschiedlich in unserer Persönlichkeit, aber darum ergänzen wir uns auch so gut. Jeder von uns hat andere Stärken und Schwächen, die uns als Gruppe besser machen.«
»Seit dieser alles entscheidenden Show damals sind inzwischen acht Jahre vergangen. Seitdem habt ihr beide das Image des Gay-Couples beibehalten. Ihr flirtet auf sehr überzeugende Weise mit Blicken und flüchtigen Berührungen auf der Bühne und vor den Kameras. Die Frage, die sich daher natürlich alle Fans seit diesem ersten, öffentlichen Kuss damals stellen: Ist das alles nur Show oder seid ihr beide wirklich ein Paar?«
Der neugierige Glanz in Rachels Augen wurde intensiver. Ihr musste klar sein, dass sie keine eindeutige Antwort auf diese Frage bekommen würde, so wie es all den anderen Fragestellenden vor ihr auch bewusst gewesen sein dürfte. Dennoch versuchten sie es alle, in der Hoffnung, sie wären die eine Person, die endlich die Wahrheit aus den beiden Künstlern herauskitzeln würde.
»Vielleicht ja«, antwortete Shiwon mit einem Ausdruck des Schabernacks in den Mundwinkeln.
»Vielleicht nein«, setzte Tae daraufhin mit einem wehmütigen Lächeln nach.
Dieselbe Antwort, die sie immer gaben. Auf die immer gleiche Weise. Es war Teil ihres Images und ihres Spiels mit den Fans. Daran hatte sich in all der Zeit nichts geändert.
Rachel lachte wieder. »Ich wusste, dass ihr das sagen würdet, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.«
»Wir wollen keinen unserer Fans enttäuschen, darum überlassen wir es ihnen zu glauben, was sie glauben wollen.«
»Ich bin sicher, das wissen alle zu schätzen. Es gibt allerdings auch Gründe anzunehmen, dass ihr nur ein Bühnenpaar seid. Während Tae sein Privatleben meisterlich geheim hält, wurde Shiwon schon diverse Male bei einem Date mit einer Frau gesehen. Zuletzt mit Haeri von der Girlgroup Shine On. Manche Fans bezeichnen dich als Playboy, weil du nie mehr als zwei oder drei Dates mit der gleichen Frau hast.«
»Gerüchte«, wiegelte Shiwon ab. »Wir verkehren in denselben Kreisen, da geht man auch mal zusammen essen oder feiern. Ist das nicht normal? Haeri kenne ich fast so lange, wie es 5CRY gibt. Wir sind Freunde, das ist alles.«
»Dagegen spricht, dass Haeri vorhin erst in einem ihrer Social-Media-Beiträge offen zugegeben hat, dass ihr neulich die Nacht zusammen verbracht habt.«
»Sie hat was?«
Diese Information entlockte auch Tae eine Reaktion. Wenn auch eine stille. Er warf Shiwon einen kurzen, ausdruckslosen Blick zu, runzelte dabei die Stirn, ehe er schnell wieder zu Rachel sah.
»Offenbar wusste Tae von dieser Neuigkeit noch nichts«, stellte sie mit ihren Argusaugen fest. »Ist es wahr? Seid du und Haeri ein Paar?«, fragte sie Shiwon.
»Ich … möchte nicht auf diese Frage eingehen. Von dem Beitrag weiß ich nichts und man darf nicht vergessen, dass Haeri gerne für Tumult sorgt. Sie weiß, wie man auf den Saiten der Presse spielt wie auf einer Harfe. Das macht es noch nicht zur Wahrheit.«
»Dann müssen wir also weiterhin darauf warten und hoffen, dass wir eines Tages die Wahrheit über dich und Tae erfahren«, sagte Rachel und wechselte zur nächsten Frage. »Mit der Ankündigung eures Schauspieldebüts habt ihr nun einem großen Teil eurer Fans einen Traum erfüllt. Letzten Monat wurde der finale Cast für die Serie Love And Gravity bekannt gegeben. Eine Boys-Love-Romance, bei der man euch die Hauptrollen aufgrund eurer Beliebtheit und der beeindruckenden Chemie zwischen euch auf der Bühne angeboten hat. Musstet ihr lange darüber nachdenken, ob ihr die Rollen annehmt?«
»Ich wollte die Schauspielerei schon lange einmal ausprobieren«, antwortete Shiwon. »Deswegen habe ich nicht lange überlegt. Tae dagegen musste ich erst überzeugen. Es ist vielleicht schwer zu glauben, aber er ist eher scheu und steht nicht gerne vor der Kamera.«
»Wirklich?«, fragte Rachel. Sie sah Tae überrascht an. Der nickte verlegen.
»Auf einer Bühne mit Tanz und Gesang zu performen, ist etwas völlig anderes, als am Set vor einer Kamera mit Filmcrew zu stehen. Bei Letzterem ist alles viel näher an einem dran, kein Detail bleibt ungesehen. Auf der Bühne habe ich meist das Gefühl, da sind nur die Jungs und ich. Sechs Freunde, die zusammen Musik machen und tanzen. Film- oder Seriensets dagegen fühlen sich dagegen doch etwas voyeuristisch an.« Tae fuhr sich verlegen durch das dunkle Haar. »Ob ich mich je daran gewöhne, so intensiv von einer Kamera in den Fokus genommen zu werden, weiß ich nicht.«
»Das klingt, als würdest du dich damit unwohl fühlen. Warum hast du die Rolle in der Serie trotzdem angenommen?«
»Ich habe vor allem wegen Shiwon zugesagt. Weil ich wusste, wie gerne er die Schauspielerei ausprobieren will und dass er diese Serie nur mit mir drehen wollte. Aber ich freue mich auch auf die Herausforderung, etwas Neues zu lernen. Es ist bloß mein Mangel an Erfahrung, der mich verunsichert. Ich will niemanden enttäuschen.«
»Du bist immer sehr auf das Wohl anderer bedacht«, stellte Rachel lächelnd fest. Sie wandte sich noch einmal an Shiwon. »Hättest du die Rolle abgelehnt, wenn Tae nicht mitgemacht hätte?«, fragte sie ihn.
Shiwon dachte kurz über die Antwort nach, ehe er nickte. »Eine Story wie diese könnte ich mit keinem anderen als Tae drehen. Es wird einige intime Szenen in Love And Gravity geben. Ich bin dankbar und erleichtert, dass ich sie nicht mit einem mir völlig fremden Menschen spielen muss. Tae ist jemand, den ich kenne und dem ich vertraue. Wir sind ein tolles Team, das macht es viel einfacher.«
»Shiwon scheint sich mit diesen Szenen wohlzufühlen, weil er sie mit einem vertrauten Menschen dreht. Welche Gedanken gehen dir dazu durch den Kopf, Tae?«
Tae wich Rachels Blick aus. »Ich bin … nervös.«
»Was daran macht dich nervös?«
Tae zuckte die Schultern. »Das ist einfach nichts, was ich öffentlich tun würde, und … die Vorstellung, dass meine Freunde und Familie mich in solch expliziten Situationen sehen werden, ist schon etwas merkwürdig. Es wird sicher nicht einfach werden.«
»Würde es dich auch so nervös machen, wenn du mit einer Frau drehen würdest?«
Tae lachte kurz und knapp. »Du versuchst noch immer herauszufinden, was meine echte Beziehung zu Shiwon ist, aber ich muss dich enttäuschen. Es spielt keine Rolle, ob ich mit einer Frau oder einem Mann drehe. Die Form der gezeigten Intimität bleibt die gleiche. Ich schätze, ich bin nicht unbedingt für die Schauspielerei geboren. Oder zumindest nicht für dieses Genre.«
»Ich bin sicher, du wirst es großartig machen. So wie du alles andere auch großartig machst«, sagte Rachel und wandte sich dann noch einmal an Shiwon. »Dein Interesse an der Schauspielerei ist eher neu. Manche Fans befürchten, dass du dich in Zukunft mehr darauf und weniger auf 5CRY konzentrieren willst. Es gibt Gerüchte, dass du darüber nachdenkst, die Gruppe zu verlassen, und deswegen auch deinen Militärdienst freiwillig vorgezogen hast.«
Shiwon lachte auf. »Wer kommt auf solche Ideen?«
»Du hast vor einiger Zeit in einem Live-Chat erwähnt, dass du dir manchmal Sorgen um deine Zukunft bei 5CRY machst, weil du als Allrounder keine feste Position hast und glaubst, dass das Interesse an dir sinkt, je älter du wirst.«
»Ah. Diese Gerüchte sind Unsinn. Ich habe zwar überlegt, wie viel Zeit mir als Idol einer Popband wohl bleibt, aber ich habe zu keiner Zeit darüber nachgedacht auszusteigen. Die Schauspielerei ist einfach nur etwas, was mich interessiert und was mir ein zweites Standbein verschafft, falls die Fans oder das Management irgendwann zu der Überzeugung gelangen, dass ich zu alt für den Job geworden bin.«
»Du bist immer noch super jung und wunderschön«, sagte Rachel. Sie bekam rote Ohren und senkte den Blick, als könne sie nicht fassen, dass sie das gerade wirklich gesagt hatte.
Glücklicherweise klopfte es in dem Moment an der Tür, sodass Shiwon nicht auf Rachels Flirtversuch reagieren musste. Managerin Lou wechselte ein paar Worte mit der Person, die den Kopf vorsichtig ins Zimmer steckte, und wandte sich dann an die Interviewerin. »Tut mir leid. Ihr habt noch Zeit für eine letzte Frage. Ich muss die beiden zu ihrem nächsten Termin bringen.«
Rachel seufzte, nickte aber. »Dann habe ich noch eine Frage für Shiwon: Eure neu angekündigte Single, die in ein paar Wochen erscheint, trägt den Titel A Servant’s Heart. Ist es wahr, dass du den Songtext während deines Militärdienstes geschrieben hast?«
Shiwon lachte. »Das stimmt. Als Künstler ist es schwer, keine Kunst zu machen. Ich habe jeden Moment genutzt, mir irgendwo Notizen zu machen. Natürlich ist nicht alles davon brauchbar, aber A Servant’s Heart hat mich nicht losgelassen und glücklicherweise hat es auch meine Teambrüder und das Label gleich überzeugt, als ich zurück war.«
»Und wir alle freuen uns wahnsinnig auf den Release! Vielen Dank euch beiden für das Interview. Es hat mir wirklich große Freude gemacht. Ich bin unheimlich gespannt auf die neue Single und auf eure Serie. Ich werde sie mir garantiert mehr als einmal ansehen.«
»Danke. Ohne Fans wie dich hätten wir all das nie erreichen können«, sagte Shiwon. Dann nahm er wieder Taes Hand und zog ihn hinter sich her zur Tür. Er war sich dabei vollkommen bewusst, dass die Interviewerin ein Foto von ihnen machte und es innerhalb der nächsten drei Minuten auf Social Media zu finden sein würde.
Wie gerne ich dich berühren würde, doch ich wage es nicht.
Draußen, vor den Fenstern der VIP-Lounge des Heathrow Airport, peitschte der Regen unaufhörlich gegen die Scheiben. Ihr Flug hätte schon vor einer halben Stunde starten sollen, das Wetter aber schien sie nicht aus London weglassen zu wollen. An ihrem letzten Tag in Europa weinte der Himmel für 5CRY. Ein Fakt, der Tae zunächst amüsiert hatte, mittlerweile aber wünschte er sich kaum etwas mehr, als endlich in den Flieger steigen und abheben zu können. Die weichen Ledersessel und die leise Musik, die aus unsichtbaren Lautsprechern drang, hatten längst ihren Reiz verloren. Tae saß mit seiner Coke in der Hand vor der Fensterfront und starrte hinaus. Das Rollfeld war kaum zu erkennen. Wie lange noch wollte dieser Sturm den Aufstand proben?
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#DontBreakMyHeart
#IFeelSad
#LostWithoutYou
#TrueLies
#DontMessUp
#OhNo!
#WhoDunnit
#NoWayBack
#Temptation
#ComingSoon
#WhatsGoingOn
#DrunkenDreams
#AmIStillDreaming?
#WhenDreamsComeTrue
#MoreToCome
#MoreMusicLessScandalPlease
#HappyEndings
[Begriffserläuterungen]
[Danksagung]
[Dir hat das Buch gefallen?]
[Content Notes]
Cover
