SICH FINDEN - Gudrun Leyendecker - E-Book

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Gudrun Leyendecker

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Beschreibung

Glück ist etwas Individuelles. Manche finden es in einer Aktivität, manche in einem Ruhezustand. Jeder Mensch hat eine andere Veranlagung, die er in sich selbst entdecken kann. Mit der Entdeckung der eigenen Potenziale findet man die Möglichkeit, sich ausgeglichen und gesünder zu erhalten und sein Leben sinnvoll zu gestalten. Versuche nicht, ein anderer Mensch zu sein, sondern nutze deine eigenen Potenziale, damit sie fließen können! So wird deine Veranlagung für dich zum Geschenk.

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Glück ist etwas Individuelles

Die Theorie dieses Büchleins basiert darauf, dass jeder Mensch nicht nur individuelle Vorstellungen vom Glück entwickelt, sondern auch individuelle Veranlagungen, insbesondere im Bereich der Mentalität, des Temperaments und des Gemüts besitzt.

Jeder Mensch hat eine andere Veranlagung, die er in sich selbst entdecken kann. Mit der Entdeckung der eigenen Potenziale findet man die Möglichkeit, sich ausgeglichener und gesünder zu erhalten und sein Leben sinnvoll zu gestalten.

Manche Menschen finden ihre Glücksmomente in einer Aktivität, andere wiederum in einem Ruhezustand.

Daher ist es sinnvoll, die eigenen Potenziale zu entdecken, und sie entsprechend zu nutzen, gewissermaßen etwas in Fluss zu bringen.

Viele Menschen versuchen, andere Menschen zu kopieren, dadurch ein anderer, ein angeblich glücklicherer Mensch zu werden. Mit diesem Bestreben kann man unter Umständen seine eigenen Potenziale blockieren.

Finde und nutze deine eigenen Möglichkeiten, damit dir deine Veranlagung zum Geschenk wird.

Inhaltsverzeichnis

Die 4 Grundtypen

Typ 1 Der aktive Typ und seine Temperamente

Aktivität macht Spaß

Ich brenne für eine große Sache

Das Leben ist ein Abenteuer

Aktive bis hyperaktive Kinder des Typen 1 A-C

Typ 2 Der ruhende Typ und seine Temperamente

Der Sinnenmensch

Spätentwickler und introvertierte Kinder des Typs 2A

alles funktioniert nach Plan

Kindes des Typs 2B

Bescheidenheit ist eine Zier

Kinder des Typs 2C

Typ 3 Der bewegliche und kommunikative Typ und seine Temperamente

Jeder Tag bringt etwas Neues

Du bist mir wichtig

Ich probiere gern etwas Neues aus

Unkonzentrierte und hyperaktive Kinder des Typs 3 A-C

Typ 4 Der sensible und soziale Typ und seine Temperamente

Ich suche Sicherheit und Geborgenheit

Die Welt ist voller Probleme

Auf der Suche nach einer heilen Welt

Introvertierte und ängstliche Kinder des Typs 4 A-C

Kleiner TEST

Sich finden in der Religion

Partnerschaft

Gegensätze ziehen sich an und bringen im Alltag Probleme

Welchen Partner liebe ich?

Welchen Partner brauche ich?

Auf dem Weg zur Sinnfindung

*

Einleitung

Hier aufgeführt sind 4 Grundtypen verschiedener Veranlagungen, ein jeder Typ ist noch einmal näher beschrieben mit Untertypen A, B und C

Es gibt keinen Menschen auf der Welt, der lediglich einen Typen verkörpert. Jeder Mensch ist ein Mischtyp, aber die Mischungsverhältnisse sind sehr unterschiedlich und daher fundamental wichtig für die Selbstfindung.

Oft wechseln wir auch in den einzelnen Lebensphasen und Lebenssituationen, dennoch ist es wichtig, immer wieder zu seinen Grundpotenzialen zu finden, um den roten Faden unserer Sinnfindung nicht zu verlieren.

Dafür ist es wichtig, dass wir uns immer wieder ausprobieren, so wie man es auch für den Körper in Form einer Routineuntersuchung veranlasst.

Um Seele, Geist, Körper und Psyche gesund zu erhalten, lohnt es sich, ein wenig zu experimentieren und sich weiterführende Gedanken zu machen.

In den nachfolgenden Beschreibungen der Typen kannst du dich an der einen oder anderen Stelle wiederfinden. Sag Ja zu Deinem Typ! Sagt Ja zu deinen Veranlagungen und nutze sie in positiver Weise!

*

Typ 1 Der aktive Mensch und seine Temperamente

UNTERTYP A Aktivität macht Spaß

Emily steigt hinab in den Keller und öffnet die Tür zur Werkstatt.

„Kannst du nicht endlich aufhören?!“ mahnt sie ihren Mann. „Geich kommt der Krimi im Fernsehen.“

Jan hobelt die neue Gartenbank „Ich komme später. Das ist hier sehr wichtig“, behauptet er.

„Aber das hat doch noch Zeit“, entgegnet sie. „Du warst heute schon etliche Stunden unterwegs. Irgendwann musst du noch einmal zur Ruhe kommen. Hattest du heute nicht schon genug Betrieb?“

Jan ist bei einer Versicherungsagentur eingestellt, die Klienten gehen aus und ein. Seine Arbeit spielt sich hauptsächlich im Kopf ab.

„Das ist etwas anderes“, behauptet er. „Zum Ausgleich brauche ich etwas Bewegung.“

„Ich glaube, du bist ein Workaholic“, wirft sie ihm vor. „Hast du dich schon einmal gefragt, woher das kommt?“

Er legt den Hobel beiseite. „Wie meinst du das?“

„Es sieht mir fast so aus, als wärst du süchtig nach Arbeit.“

„Unsinn!“ schimpft er. „Es macht mir Spaß zu arbeiten.“

Emily bohrt weiter. „Hast du dich schon einmal gefragt, woher das kommt?“

Er sieht sie irritiert an. „Und wie meinst du das schon wieder?“

„Möglicherweise stammt das noch aus deiner Kindheit“, vermutet sie. „Kannst du dich da noch erinnern, wie es bei deinen Eltern zuging?“

„Ich kann mich noch an manche Dinge gut erinnern. Meine Eltern waren sehr nett zu mir.“

„Waren sie vielleicht besonders nett zu dir, wenn du eine gute Leistung gebracht hast? Dann musstest du dir nämlich die Elternliebe gewissermaßen erarbeiten. Das könnte der Grund sein, warum du jetzt ständig in Action bist.“

Jan überlegt. „Nein, so war das nicht. Meine Eltern waren auch nett zu mir, wenn ich ab und zu einmal gefaulenzt habe. Sie hatten auch für solche Phasen mal Verständnis.“

„Dann weiß ich auch nicht mehr weiter“, meint Emily betrübt. „Dann weiß ich auch nicht, warum du ständig unter Hochdruck stehst.“

„So fühle ich mich nicht“, versucht er ihr klarzumachen. „Es macht mir wirklich Freude, hier abends noch etwas zu basteln. Fernsehen können wir dann auch noch später.“

„Und du bist sicher, dass du dir hier nicht nur irgend einen Stress abarbeitest?“

„Das kommt sicherlich noch mit hinzu, Emily. Wenn ich mich hier bewege, kann ich auch noch den einen oder anderen Ärger gleich mit abarbeiten. Wenn ich hier so werkele, fühle ich mich total ausgeglichen. Ich dachte, dir ginge es bei deiner Arbeit genauso?“

Sie schüttelt den Kopf. „Wenn ich den Tagesstress hinter mir habe, möchte ich mich nur noch berieseln lassen, von irgendetwas, das meine Gedanken ablenkt.“

Emily und Jan sind sehr verschieden. Der Ehemann hat eine positive Erziehung genossen, die ihm schon früh die Möglichkeit gab, auszuprobieren, was gut für ihn ist. Aktivität macht ihm Spaß, Aktivität gibt ihm Ausgeglichenheit. Seine Arbeit mit den Klienten befriedigt ihn tagsüber, auch wenn es, wie in jedem Beruf, ab und zu einmal Probleme gibt. Zum Ausgleich beschäftigt er sich mit Handwerks-Arbeiten, die ihm die Gelegenheit geben, körperlich aktiv zu sein und sich gedanklich auf alternative Bereiche anzustellen. Emily und Jan sind ein Paar, das viel miteinander redet, so können Missverständnisse beizeiten geklärt werden. Sie können lernen, ihre Gegensätzlichkeit zu tolerieren.

*

Helga und Peter sind beide berufstätig. Sie arbeiten in Ganztagsjobs im Büro.

Vor der Arbeit gehen sie gemeinsam joggen. Am Wochenende freuen sie sich auf Wanderungen und Treffen mit Freunden.

Luise ist Helgas beste Freundin und hat kein Verständnis für diese Betriebsamkeit. „Das wird euch bestimmt auf Dauer nicht gut tun, dass ihr so ständig auf Achse seid“, vermutet sie. „Ihr findet doch überhaupt nicht mal zu etwas Ruhe. Vor wem oder was lauft ihr denn eigentlich ständig davon?“

„Wir haben das alles ausprobiert“, gesteht ihr Helga. „Wir brauchen die Bewegung in jeder Form. Das mussten wir allerdings für uns herausfinden. Als wir immer nur zu Hause hockten und uns wenig bewegt haben, fühlten wir uns sehr unzufrieden, und Peter wurde sogar krank.

Irgendjemand hatte ihm wohl einmal gesagt, er solle sich von Stress fernhalten, der sei ungesund für ihn. Aber dann haben wir herausgefunden, dass es für ihn ein gesundes Maß an Stress gibt, der seine Gesundheit fördert. Inzwischen haben wir am Wochenende Spaß an ausgedehnten Wanderungen, selbst wenn wir danach oft richtig müde sind. Jedenfalls macht es uns glücklich.“

Luise überlegt. „Ja, von diesen Glückshormonen habe ich auch schon einmal gehört. Da werden wohl einige auch beim Laufen freigesetzt. Aber für mich ist das nichts. Ein ausgiebiges Bad in der Wanne entspannt mich weitaus mehr. Zum Glück habe ich momentan keinen festen Partner, der mich aus dem Badezimmer locken will. Das ist mein Weg zum Wohlfühlen, ein Sprudelbad mit Musik, beim Kerzenlicht, und vielleicht noch ein Glas Sekt oder Wein dazu. Habt ihr das denn auch schon ausprobiert?“

„Natürlich genieße ich auch ein entspannendes Bad“, gibt Helga zu. „Aber es kann mir die Bewegung nicht ersetzen. Die brauche ich zum Entspannen. Glücklicherweise haben da Peter und ich ähnliche Bedürfnisse.“

Helga und Peter haben ein ähnliches, aktives Temperament, sie fühlen sich wohl in den verschiedenen Formen von Bewegung und Interaktionen mit Freunden. Wichtig ist es auch hierbei, dass sie zu ihren sitzenden Tätigkeiten im Beruf in ihrer Freizeit auf Ausgleich achten.

*

Oliver war früher im Außendienst tätig, inzwischen hat man ihn aufgrund seines Alters in den Innendienst versetzt. Die Arbeit ermüdet ihn, obwohl sie ihn körperlich nicht belastet. Am Abend fühlt er sich geschafft und spürt keinen Antrieb, keine Initiative, einen Nebenjob anzunehmen und auch keinem Hobby nachzugehen. Er verbringt die Abende am Fernseher, wird schließlich unzufrieden und krank.

Seine Partnerschaft leidet ebenfalls darunter, obwohl seine Frau, Alicia, alle erdenklichen Versuche unternimmt, für ihren Mann einen Ausweg zu finden.

Sie findet bei ihrem Partner kein Gehör, was in vielen Partnerschaften keine Seltenheit ist. Oliver möchte sich vor seiner Frau nicht bloßstellen, seine vermeintlichen Schwachstellen nicht zeigen. Erst als Oliver nach einer schweren Erkrankung zur Kur fährt, gelingt es den Ärzten und Psychotherapeuten, ihm Alternativen für sein Leben anzubieten.

Er findet Spaß am Fahrradfahren, weite Strecken legen er und seine Frau mit einem Elektrofahrrad zurück. Nach und nach bessert sich seine gesamte Gesundheit, er spürt wieder Lebensfreude.

*

Nina arbeitet ganztags im Büro. An manchen Abenden genießt sie die Entspannung auf dem Sofa. Doch in der restlichen Freizeit ist sie sportlich aktiv, füllt die Abendstunden mit Schwimmen, Joggen, Bowling und gemeinsamen Unternehmungen im Wanderverein.

Eine Kollegin spöttelt: „So leben wie du, das könnte ich nicht. Du bist eine richtige Betriebsnudel, immer auf Achse. Ich verbringe meine Abende mit einem guten Buch, auf der Couch oder im Bett. Da kann ich so richtig entspannen. Aber ständig unterwegs sein, das ist doch furchtbarer Stress!“

Nina hat ein aktiveres Temperament. Zum Ausgleich für den Bürojob benötigt sie viel Bewegung und Abwechslung. „Du bist eben anders“, entgegnet sie der Arbeitskollegin. „Ich habe auch einige Jahre dazu gebraucht, um die richtige Mischung für mich zu finden. Es ist auch nicht jeder Sport für mich geeignet, ich habe es einfach getestet. Und das, was mir gut tut, habe ich beibehalten.

*

Fazit

Jan, Helga und Peter, Oliver und Nina benötigen zu ihrer Ausgeglichenheit stärkere körperliche Betätigung.

Durch Unzufriedenheit und Unausgeglichenheit, sowohl durch Zeichen von Krankheit konnten sie entdecken, dass ihnen ein Leben ohne körperliche Betätigung nicht gut tut.

Ihr bewegliches Temperament braucht häufig die Bewegung des Körpers.

Für den Idealfall suchen sich aktivere Menschen ihr Betätigungsfeld im Hauptberuf ebenfalls in einem Bereich, in dem sie ihr Temperament ausleben können. Doch dieses Glück ist nicht jedem gegeben, da die Mehrheit der Menschen mit einem Beruf vorlieb nehmen muss, der nur die notwendigsten Bedürfnisse der Potenziale deckt.

Für die aktiven Menschen ist es daher wichtig, die Freizeit dementsprechend zu gestalten, selbst wenn es anfangs etwas Überwindung kostet, neue Wege einzuschlagen.

UNTERTTYP B Ich brenne für eine große Sache

Verena ist Chefsekretärin in einer großen Firma, sie trägt viel Verantwortung und ist die rechte Hand des Chefs. Damit hat sie nicht nur tagsüber viele Stunden zu tun, sondern investiert viel Freizeit in organisatorische Aufgaben für ihren Arbeitgeber. Verena liebt ihre Arbeit und nimmt ihren Job sehr wichtig. Beim Chef und den übrigen Mitarbeitern ist sie beliebt. Boris, ihr Mann, arbeitet freiberuflich zu Hause und versorgt nebenbei den Haushalt. Er kümmert sich um alle anderen Angelegenheiten des gemeinsamen Privatlebens.

Oft geht das Paar abends gemeinsam eine Runde im Park spazieren, ab und zu gehen sie aus, zum Essen oder in ein Konzert. Die Urlaube genießen sie gemeinsam in den Bergen.

Verenas beste Freundin, Lorena wundert sich. „Ich weiß nicht, wie das alles bei dir so klappt“, gibt die junge Lehrerin zu bedenken. „Das könnte ich mit meinem Mann nicht machen. Der würde sich als Hausmann regelrecht degradiert fühlen. Und dann nimmt er dir auch noch jedes kleine bisschen zu Hause ab, damit du dem großen Boss alles recht machen kannst. Das macht dein Mann bestimmt nicht immer weiter so mit. Du kannst mir doch nicht erzählen, dass ihm das so Spaß macht!“

„Wir haben das für uns erprobt“, eröffnet ihr Verena. „Ich habe wirklich meinen Traumjob gefunden. Er erfüllt mich ganz, und ich finde das fantastisch, dass ich mich in meinem Beruf so ausleben kann. Ich brenne für die Firma, die mein Chef vertritt. Ich stehe voll und ganz hinter der Sache, und das kommt natürlich auch der Firma zugute. Ich liebe es auch, Verantwortung zu tragen und bei Entscheidungen mitzuhelfen, für die ich kompetent bin. Mein Mann dagegen hat einen eigenen Biorhythmus. Er teilt sich gern seine Arbeit tagsüber so ein, wie es in der Natur seiner Kräfte steht. Er liebt es, ab und zu einmal vom Computerstuhl aufzustehen und dazwischen einmal den Rasen zu mähen oder die Küche zu putzen. Das unterbricht auch ab und zu seine Arbeit, die von Zeit zu Zeit mal etwas eintönig ist. Er kocht gern und ist ein ausgesprochen praktischer Mensch. Den Haushalt macht er mit links, und er tut es gern. Als er früher noch unter einem fremden Boss arbeitete, fand er wenig Freude daran, sich von einem anderen kommandieren zu lassen. Jetzt ist er zu Hause sein eigener Herr. Vor allen Dingen aber versteht er, wie wichtig mir meine Arbeit ist.“

Die Freundin zieht die Augenbrauen hoch. „Wenn du das sagst! Ich kann mir so etwas nicht vorstellen. Aber du musst ja wissen, was du tust. Wer gibt denn jetzt deinem Mann das Gefühl, etwas Wichtiges zu leisten?“

Verena lächelt. „Natürlich lobe ich meinen Mann für alle seine Arbeiten, jeder Mensch sollte gelobt werden. Aber er hat auch Erfolg in seinem Beruf, auch da holt er sich Zufriedenheit.“

„Na ja. Vielleicht nimmst du doch deine Arbeit ein bisschen zu wichtig. Kein Mensch ist unersetzbar.“

„Natürlich nicht“, gibt Verena zu. „Aber solange ich für meine Arbeit brenne, bin ich gut für meine Firma. Und wenn ich mich gut fühle, kann ich auch viel leisten. Es macht mir Freude, und auch wenn es in deinen Ohren vielleicht jetzt überheblich und egoistisch klingt, ich höre auf meine innere Stimme, die mir sagt, dass ich auch das tun soll, was mir gut tut, solange ich keinem anderen schade.“

Die Freundin grinst. „An Selbstbewusstsein mangelt es dir jedenfalls nicht.“

*

Kerstin wurde zur Klassensprecherin gewählt. Silke spricht sie auf dem Schulhof an. „Na, jetzt hast du erreicht was du willst. Jetzt kannst du dich so richtig profilieren. Es gibt eben immer wieder Personen, die besonders beachtet werden wollen, sich in den Vordergrund spielen müssen.“

Kerstin schüttelte den Kopf. „Du spinnst doch. Darum geht es mir doch gar nicht. Es gibt eben Menschen die gern im Hintergrund bleiben wollen und sich freuen, wenn sie selbst nichts zu tun brauchen. Und davon gibt es eine ganze Menge. Aber ich bin ein Mensch, der sich auch gern einmal einmischt, wenn es darum geht, um etwas Wichtiges zu kämpfen. Und ich stehe auch für meine Meinung gerade, und vertrete eben auch gern das Recht der anderen.“