Soldbuch statt Schulbuch - Konrad Probsthain - E-Book

Soldbuch statt Schulbuch E-Book

Konrad Probsthain

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Beschreibung

Jahrgang 1926, kaum dreizehnjährig, als der Krieg begann und immer mehr in das Leben und die Entwicklung der Heranwachsenden einwirkte. Brandwache in Bombennächten, Dienst als Flakhelfer, Wehrertüchtigung, Arbeitsdienst, Fronteinsatz als Soldat des Begleitregiments Hermann Göring Verwundung und Rettung aus dem eingekesselten Ostpreußen, Lazarettaufenthalt und Kriegsgefangenschaft. Sechs Jahre volles Programm. Sechs verlorene Jugendjahre, eine Zeit, in der sich die Persönlichkeit entfalten möchte, das Wissen aufgesogen werden sollte und das Interesse am anderen Geschlecht erwacht. Von all dem waren wir jungen Burschen hinter Kasernenmauern oder im Schützenloch abgeschnitten. Das Notabitur konnte die Defizite nicht ausräumen. Aber die Neugier blieb. Ohne Google und ohne Wikipedia haben es die Genschers und die Ratzingers dieser Generation doch noch zu etwas gebracht.

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Abb. 1 Soldbuch des Kanoniers Konrad Probsthain

Wir Pimpfe sangen damals:

Unser Kaiser steigt zu Pferde,

zieht mit uns ins Feld.

Siegreich woll’n wir Frankreich schlagen,

sterben als ein tapfrer Held.

Wieso eigentlich?

Ich kannte doch Frankreich gar nicht!

Sterben wollte ich auch nicht.

nicht mal als tapfrer Held.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Erste Kriegserfahrungen

Einsatz als Luftwaffenhelfer

Gatow

Düppel

Stahnsdorf

Wehrertüchtigungslager

Reichsarbeitsdienst

Das Notabitur und Meldung als Kriegsfreiwilliger

(Flak) Begleit-Regiment Hermann Göring und Fsch.-Flakrgt. H.G.

Rekrut in Berlin-Reinickendorf und Goldap

Göring schickt sein Begleitregiment ins Feld

Funkerausbildung in Goldap

Einsatz im Memelland, Begleitregiment wird Fallschirm-Flakregiment

Einsatz im Raum Gumbinnen

In der Flakgrenadierkompanie, Scheinwerfer m Erdeinsatz

Sowjetische Winteroffensive und Verwundung

Im Lazarett in Schmalkalden, amerikanische Kriegsgefangenschaft

Bad Salzschlirf und Heimkehr

Nachwort

Ortsnamenverzeichnis

Bildnachweis

Quellen

Vorwort

Erinnerungen nach mehr als siebzig Jahren zu Papier zu bringen, ist ein gewagtes Unterfangen. Zwar gibt es ein belastbares Gerüst aus Daten und Ereignissen, doch die Sicht darauf hat sich durch die Erfahrungen der vergangenen Jahrzehnte zwangsläufig verändert. Der völlige Zusammenbruch der bisherigen ‚Ordnung‘ musste verkraftet werden, dann das Besatzungsregime unter den vier Siegermächten, die reeducation und schließlich das Kennenlernen und Akzeptieren einer freiheitlichen, demokratischen Grundordnung. Das ist eine gründliche Gehirnwäsche, die sich unbewusst auf die Erinnerungen auswirkt,

Die folgende Anekdote habe ich schon so oft zum Besten gegeben, dass ich selbst davon überzeugt bin, es habe sich so zugetragen. Ich muss damals etwa zehn Jahre alt gewesen sein. Lokomotivführer und Busfahrer waren jedenfalls bereits nicht mehr meine Helden, und von Chemie hatte ich noch keine Ahnung. Da kam von einem Besucher meines Vaters die bei Erwachsenen so beliebte Frage an mich: „Na, mein Junge, was willst Du denn mal werden?“. Darauf meine Antwort: “Was ich mal werden will, weiß ich noch nicht. Doch ich weiß, was ich nicht werden will, nämlich weder Henker noch Richter und auch kein Offizier.“. Damals wusste ich noch nichts von Tucholsky und seinem ‚Soldaten sind Mörder`-Zitat, aber staatlich legitimiertes Töten war mir offenbar bereits zuwider.

Mit mir hatte die Deutsche Wehrmacht einen ‚guten Fang‘ gemacht, wie mich mein Ausbilder über den ganzen Kasernenhof schreien ließ. Obwohl ich über drei Jahre meines jungen Lebens in militärischem und paramilitärichem Dienst verbringen musste, wäre der zweite Weltkrieg ohne meine Mitwirkung sicherlich auch nicht viel anders verlaufen. Andererseits war ich, wie so viele, ein Rädchen in der Kriegsmaschinerie, zwar austauschbar und oft im Leerlauf, aber insgesamt wohl unverzichtbar.

Erste Kriegserfahrungen

Bei Kriegsausbruch am 01. September 1939 verfielen auch wir Pimpfe vom ‚Deutschen Jungvolk‘, der Kinderorganisation der ‚Hitlerjugend‘, in Aktionismus. Jeder musste doch helfen, den Krieg erfolgreich zu führen. Ich wurde als Melder ins Gemeindebüro geschickt. Da wartete ich ungeduldig auf kriegswichtige Aufträge. Schließlich wurde mir ein Brief in die Hand gedrückt, den ich per Fahrrad in die Nachbargemeinde Sputendorf bringen sollte. Damit war man mich erst einmal los. Ich sollte mich auch erst wieder auf ausdrückliche Anforderung melden.

So kehrte der Alltag zurück. Doch bald gab es Veränderungen, wenn auch in kleinen Schritten. Zum Schuljahresanfang 1939 war endlich das neue Schulgebäude am Weinberg in Kleinmachnow bezugsfertig. Aber wir konnten uns nicht lange des großzügigen Platzangebotes erfreuen, denn schon bald zog das Militär mit einer Versorgungseinheit in die Schule ein, und wir mussten behelfsmäßig im Rest des Gebäudes untergebracht werden. Einige Lehrer wurden zum Wehrdienst eingezogen und mussten durch Pensionäre und Berufsfremde, z. B. Kunstmaler oder Boxtrainer, ersetzt werden.

Echten Bohnenkaffee gab es nicht mehr, nur noch ‚Horst-Wessel-Kaffee‘ (Bohnen „marschier’n im Geist … mit“). Auch das Pausenbrot für uns Schüler wurde allmählich magerer, z. B. Quark statt Wurst oder Käse. Eine Gruppe französischer Gefangener zog unter ‚Bewachung‘ eines alten Wehrmachts-Obergefreiten in Güterfelde ein. Am Tage arbeiteten die Gefangenen beim Großbauern Kuhlmey und legten dessen Wiese trocken. Sie beneideten mich um die paar Schrippen, die ich damals noch auf Marken vom Bäcker holen konnte. Doch die waren abgezählt und die Familie wartete. Für die Franzosen war es schwer, ohne ihre geliebte Baguette auszukommen.

Später wurden die Franzosen im ganzen Dorf als Arbeitskräfte eingesetzt. Einige von ihnen waren schließlich voll integriert. Henri, alias Heini, sang sogar im Männergesangverein mit. Es blieb nicht bei den paar Franzosen. Bald kamen auch Zwangsarbeiter aus dem Osten. Die mussten ein ‚P‘ oder ‚Ost‘ an ihrer Kleidung tragen. Verbrüderung mit ihnen oder gar Liebesbeziehungen waren verboten.

Dann fielen die ersten Bomben. Das weckte vorerst bei uns Dorfjungen lediglich Neugierde. Der Bombentrichter irgendwo im Wald wurde besichtigt, und Granatsplitter von der Flak-Tätigkeit wurden auf dem zugefrorenen See als Souvenirs gesammelt. Auch makabre Scherze mit einem angeblich gefundenen Fliegerfinger wurden gemacht. Ein Mädchen aus dem Ruhrgebiet verbrachte den Sommer bei Verwandten in Güterfelde, weil es da noch sicherer war als in Westdeutschland. Doch bald gab es auch in Berlin und Umgebung konkrete Schäden. Brandbomben waren besonders gefürchtet. Deshalb wurde in der Schule eine ständige Nachtwache eingerichtet. Jeweils ein Lehrer und zwei Schüler der obersten Klasse, das war damals an der im Aufbau befindlichen Schule die 5. Klasse, mussten die Nacht in der Schule verbringen. Schlafplätze waren eine lederbezogene Bank im Turnlehrerraum und eine Couch im Vorzimmer des Direktors. Ich habe mich mehrmals freiwillig zur Nachtwache gemeldet. Einerseits kam ich mir sehr wichtig vor, andererseits konnte man auch endlich warm duschen und sich in den Klassenbüchern über die Leistungen der Mitschülerinnen informieren. Das sollte bei Annäherungsversuchen Orientierungshilfe geben.

Vormilitärische Ausbildung gehörte zum Alltag jedes deutschen Jungen. Das ‚Deutsche Jungvolk‘ war wie die meisten NS-Organisationen nach militärischem Vorbild strukturiert. Es gab eine Befehlskette vom Reichsjugendführer bis zum letzten Pimpf. Mittwochs und sonnabends war Jungvolkdienst und alle Monat einmal am Sonntagvormittag großer Aufmarsch. Geländespiele, die stets mit großer Rauferei endeten, sollten uns zeigen, dass Probleme am besten mit List und roher Gewalt gelöst werden.

Auch im Schulunterricht wurde der künftige Wehrdienst thematisiert. So lautete ein Aufsatztitel: „Für welche Waffengattung habe ich mich entschieden?“. Für gar keine, konnte ich schlecht schreiben. Also musste mein technisches Interesse in den Vordergrund gerückt werden, was sich nach meiner Meinung am besten in der Nachrichtentruppe einbringen ließ. Vielleicht spielte auch der Gedanke mit, dass ein Funker nicht immer in der ersten Reihe kämpfen muss. Das stand natürlich nicht in meinem Aufsatz, der sogar eine gute Note einbrachte.

Einsatz als Luftwaffenhelfer

Gatow

Schon im Februar 1943, unmittelbar nach der Ausrufung des totalen Krieges, musste ich, gerade 16 Jahre alt, als Luftwaffenhelfer einrücken. Zuvor gab es eine Elternversammlung in der Schulturnhalle, an der auch die betroffenen Schüler teilnahmen. Ein Oberleutnant erläuterte unseren bevorstehenden Einsatz bei der Flak. Flak war eigentlich ein Kürzel für Flugabwehrkanone, wurde aber für die ganze Waffengattung gebraucht. Wir sollten nahe dem Wohnorte zu Hilfsdiensten eingesetzt werden, aber nebenher auch Schulunterricht erhalten.

Mit der Wohnortnähe hat es anfangs doch nicht geklappt. Wir kamen nach Gatow, westlich von Berlin. Unsere Flakbatterie war unmittelbar neben dem dortigen Kasernengelände mit Militärflughafen aufgestellt. Nach der Einkleidung bezogen wir dort ein leerstehendes Gebäude. Unteroffizier Bulkowski, unser Betreuer nicht viel älter als wir, führte uns morgens in die Stellung und abends wieder zurück. Tagsüber war militärische Grundausbildung und Schulung angesagt. An zwei Tagen in der Woche kamen aber auch unsere Betreuungslehrer Schmitz und Pütz nach Gatow und erteilten so gut es ging Schulunterricht.

Anscheinend war der Einsatz der Schulbuben schon längere Zeit geplant und keine spontane Reaktion auf das Stalingraddesaster. Es waren jedenfalls schon Uniformen in ausreichender Menge für uns vorbereitet. Bluse, Hose und Mütze waren übliche Uniformstücke der Flieger-HJ, aber Stahlhelm, Koppel, Schnürschuhe und Wäsche einschließlich Fliegerhemd und Schlips gehörten zur Ausrüstung der Luftwaffensoldaten. Wir versuchten, daraus etwas zu machen, was möglichst nahe am Soldatenaussehen und möglichst fern vom HJ-Image war. Normalerweise gehörte die HJ-Bluse in die Hose und das Koppel durch die Gürtelschlaufen der Hose gezogen. Nun hatten wir aber auch Hosenträger wie die Soldaten bekommen. Also blieb die Bluse über der Hose, und das Koppel wurde darüber umgebunden. Das sah recht schick aus und wurde auch von den Vorgesetzten zunächst nicht beanstandet, weil noch entsprechende Vorschriften fehlten.

Für den Dienst in der Stellung bekamen wir auch Oberbekleidung wie die Soldaten. Da waren mitunter sogar noch Schulterklappen und Hoheitsabzeichen dran. Auch das erregte zunächst keinerlei Anstoß. Irgendwie ist das dann aber doch höheren Orts aufgefallen, und es gab entsprechende Befehle. Bei der Ausgehuniform musste die Bluse in die Hose, die HJ-Armbinde kam an den linken Ärmel, spezielle Schulterklappen und ein Aufnäher für die rechte Brusttasche mit Adler, Hakenkreuz und den Buchstaben LH kennzeichneten von nun an den Luftwaffenhelfer. Nach neun Monaten Dienstzeit wurde man zum Luftwaffenoberhelfer befördert und bekam eine silberne Litze auf den Schulterklappen. Bei der Innendienstkleidung mussten alle militärischen Kennzeichen entfernt werden, und die Hosenbeine mussten unten zugebunden und in die Socken gesteckt werden. So wurde der völkerrechtliche Status als ziviles Gefolge des Militärs herausgestellt.

Zwei Kameraden aus einer anderen Schule, die mit uns in Gatow waren, wurde die Militärwäsche zum Verhängnis. Beim Versuch, in die Schweiz zu gelangen, fand man bei der Gepäckkontrolle die Soldatensocken. Der Ausreiseversuch konnte zwar noch nicht als Fahnenflucht gewertet werden, war aber damit gescheitert.

Die ausführliche Schilderung unserer Uniformierung mag angesichts der Lebensbedrohung ringsum unangemessen erscheinen. Wer aber Kinder, Enkel und andere Heranwachsende in ihrer Entwicklung begleitet hat, der weiß, welchen Stellenwert die Klamotten, der Haarschnitt und vor allem die Musik für junge Leute haben, Heute muss das Outfit ‚cool‘ sein, damals wollte man ‚lässig‘ erscheinen. Die ‚Luden‘ (Haare) mussten lang sein, und nach der Musik musste man ‚hotten‘ können. All das stand, wie zu jeder Zeit, im Gegensatz zu den Erwartungen der Erwachsenen und war damals auch Protest gegen die Gängelung durch die Obrigkeit.

Abb. 2 Luftwaffenhelfer Helmut Grund in Gatow, neu eingekleidet ohne HJ-Armbinde, Bluse über der Hose.

Mein Klassenkamerad Günter Stern hatte ein Radio mit nach Gatow gebracht. Das wurde im Spind versteckt und am Abend heimlich auf Empfang des Feindsenders BBC eingestellt. Die ganze Stubenbesatzung rückte dicht heran und wartete darauf, dass nach der Propaganda und dem schicksalsträchtigen ‚bum, bum, bum, , bum‘ Swing oder Jazz gespielt wurde, z. B. ‚Alexander‘s ragtime band‘ oder andere offiziell verpönte ‚Niggermusik‘. Später hatten wir ein Grammophon auf der Stube. Bernhard Dankelmann hatte es mitgebracht. Das musste nicht versteckt werden, und die verfügbaren Schallplatten übten nicht so einen verderblichen Einfluss aus.

Anfangs war der Tagesablauf so wie bei allen Rekruten. ‚In Dreierreihen antreten! Rechts um! Im Gleichschritt marsch! usw. Der schon erwähnte Uffz. Bulkowski führte uns auch mal zum Schwimmen ins Olympiastadion oder ins Kino auf dem Kasernengelände. Bei Abmarsch wurde durchgezählt und beim Wegtreten wieder Einer fehlte! Mein Freund Achim Schröder hatte es doch fertig gebracht, das einzige weibliche Wesen weit und breit während des kurzen Kinobesuches aufzureißen. Das hatte, wie das so üblich war, eine Kollektivstrafe nach sich. Der eigentlich Schuldige sollte dann von den ’Kameraden‘ seine Abreibung bekommen. Es fanden sich bei solchen Gelegenheiten auch immer einige Arschlöcher, die zu Diensten waren.

‚Bulli‘ hatte auch manchmal witzige Ideen. Weil ihn das laute Türzuschlagen im Schlafe störte, ließ er einmal eine Wache im Nachthemd mit umgeschnalltem Koppel und aufgesetztem Stahlhelm vor der Toilette aufziehen.

Nach einigen Wochen wurden wir zur Ausbildung an den Geschützen und Geräten eingeteilt. Man konnte wählen. Ich meldete mich zum Dienst am Funkmessgerät und war damit für meinen Freund Hellmut Hager ein ‚Tabellenritter‘. Von der Erstausbildung habe ich nicht viel mitgekriegt, weil ich mich krank meldete und ins Krankenrevier an der Heerstraße einzog.

Düppel

Bald darauf wurden wir von Gatow nach Düppel verlegt. Dort befand sich beiderseits der Stammbahn, die damals noch von Berlin-Zehlendorf bis Potsdam befahren wurde, eine 10,5 cm Großbatterie. Wir Luftwaffenhelfer bezogen dort eine von vier Baracken auf der Zehlendorfer Seite der Bahn bei den dortigen Tümpeln. Betreut wurden wir von Leutnant Kurras und einem Unterfähnrich. Eine richtige Aufgabe hatten wir noch nicht, erhielten aber eine etwas reichlichere Verpflegung als die Soldaten. Wenn etwas von der Milchsuppe übrig blieb, war sofort ein hungriger ‚Ivan‘ da, der den Rest gerne auslöffelte und dafür das Geschirr sauber machte, was einige von uns schamlos ausnutzten.

Der neue Standort unmittelbar an der Grenze zu Kleinmachnow war für uns sehr vorteilhaft. Viele Kameraden konnten zu Fuß nach Hause gelangen. Ich hatte mein Fahrrad bei Hagers in den Wendemarken untergestellt und konnte so ebenfalls einigermaßen bequem in das 10 km entfernte Großbeeren zu meinen Eltern fahren.

Der Dienst war weiterhin nicht gerade von kriegsentscheidender Bedeutung. Es gab z. B. den üblichen ‚Maskenball‘, bei dem man mehrmals hintereinander nach der Stoppuhr in verschiedener Ausrüstung antreten musste, zum Schluss noch drei Runden mit dem Strohsack auf dem Rücken um die Baracke drehen und anschließend den Stubenappel überstehen sollte. Der Morgenlauf an der Stammbahn entlang war schon sinnvoller. Auch für die Gesundheit wurde gesorgt. Wir wurden wie die Soldaten geimpft, und einmal kam sogar der Zahnarzt. Seitdem fehlt mir der linke obere Eckzahn.