Spektakuläre Downhilltouren - Daniel Simon - E-Book

Spektakuläre Downhilltouren E-Book

Daniel Simon

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Beschreibung

Die schönsten Downhill-Touren in den Alpen Kein Berg zu hoch, keine Abfahrt zu lang: Mithilfe von Seilbahnen, Bergbahnen und Bussen gelangen immer mehr Biker in maximale Höhen, sparen Körner für die Abfahrt und erleben Traumtouren, die mit nur wenigen Höhenmetern erfahrbar werden. Für dieses Buch sind die Reise- und Sportjournalisten Daniel Simon und Armin Herb auf den schönsten Trails in den Hochgebirgslandschaften der Alpen unterwegs gewesen – fast nur im Downhill-Flow. - Spektakuläre Touren durchs Hochgebirge, die für jeden machbar sind - Attraktive Bike-Regionen wie Graubünden, Ostschweiz, Salzburger Land und viele mehr - Touren-Reportagen mit zahlreichen Fotos inkl. Höhenprofilen, Tour-Karten, GPX-Tracks und Übersichtskarte - Infoteil mit Tipps zur Bike-Region, Touren-Charakter, Einkehrtipps, Bike-Hotels, Guiding und Web-Infos Maximaler Fahrspaß: Rauf mit dem Shuttle, runter im Flow Dieser Band bietet Ihnen alle wichtigen Informationen zu rund 15 spektakulären Downhill-Strecken im alpinen Hochgebirge. Von Tipps zum Bike-Verleih vor Ort, dem Verkehrsmittel der Wahl für den Aufstieg bis zur köstlichen Stärkung unterwegs – so steht einem gelungenen Urlaub mit dem Mountainbike nichts mehr im Weg. Fahren Sie mit dem legendären Bernina-Express hinauf zum Gletscher inmitten des UNESCO-Welterbes oder probieren Sie die Drei Zinnen-Runde in den Sextener Dolomiten mit 5 Seilbahnfahrten: Downhill-Flow und grandiose Ausblicke sind garantiert!

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DANIEL SIMON | ARMIN HERB

SPEKTAKULÄRE DOWNHILLTOUREN

RAUF MIT DEM SHUTTLE, RUNTER IM FLOW

DELIUS KLASING VERLAG

VORWORT

Einleitung

Tipps für die Tour

01

CHUR-AUFENTHALT

Lenzerheide

Graubünden

38,8 km · 449 hm · mittelschwere Tour

↓ 2.887 M

02

FLUH & FLÜELA

Davos

Graubünden

31,5 km · 165 hm · schwere Tour

↓ 2.447 M

03

GONDELTOUR

Nauders

Tirol

32,5 km · 559 hm · mittelschwere Tour

↓ 2.024 M

04

ÜBER DEN PENKEN

Mayrhofen

Zillertal

27,8 km · 777 hm · leichte Tour

↓ 1.918 M

05

PIZ NAIR TRAILS

St. Moritz

Engadin

21,8 km · 328 hm · mittel bis schwer

↓ 1.757 M

06

BERNINA-EXPRESS

Pontresina – Poschiavo

Engadin und Puschlav

36,4 km · 395 hm · mittelschwere Tour

↓ 2.070 M

07

VILLNÖSS-RUNDE

Brixen

Südtirol

42,4 km · 634 hm · leichte Tour

↓ 2.174 M

08

GONDEL-GIRO

Sexten

Hochpustertal

30,0 km · 559 hm · mittel bis schwer

↓ 3.084 M

09

RONDA DURON

St. Christina

Langkofel/Gröden

33,8 km · 843 hm · mittelschwere Tour

↓ 2.081 M

10

SELLARONDA

Wolkenstein

Dolomiten

43,7 km · 554 hm · mittel bis schwer

↓ 4.225 M

11

UM DEN LATEMAR

Predazzo

Dolomiten

38,8 km · 443 hm · leichte Tour

↓ 1.543 M

12

TRAIL-SCHAUKEL

Molveno/Andalo

Brenta-Dolomiten

29,9 km · 163 hm · schwere Tour

↓ 2.894 M

13

LAKE TO LAKE

Molveno

Trentino

35,4 km · 569 hm · sehr schwere Tour

↓ 2.892 M

14

TREMALZO

Torbole

Gardaseeberge

26,7 km · 288 hm · mittelschwere Tour

↓ 1.906 M

15

MONTE ALTISSIMO

Malcesine

Gardaseeberge

29,3 km · 766 hm · schwere Tour

↓ 2.416 M

Trail auf den Rotwandwiesen in den Sextner Dolomiten.

Im Rausch der Tiefenmeter

Der Bikesport hat sich seit seiner Erfindung radikal weiterentwickelt. Wer sich zurückerinnert und alte Fotos betrachtet, wundert sich, wie die ersten Mountainbiker die Alpen auf ihren dünnen Stahlbikes mit Starrgabeln eroberten. Heute möchte man sich gar nicht mehr vorstellen, wie die Mädels und Jungs schon auf einfachen Schotterwegen durchgeschüttelt wurden oder mangels leichter Gänge viele Passagen bergauf schiebend überwinden mussten, die wir heute lässig hochkurbeln. Sei es, weil unsere Hochleistungsmaschinen aus leichten Aluminium-Legierungen bestehen oder Carbon-Zahnkränze so groß wie Kuchenbleche haben oder uns sogar kraftvolle und fein abgestimmte Motoren die Berge hochfliegen lassen. Auch bergab erlauben uns butterweich abgestimmte Federungen, die man früher allenfalls von Motocross-Maschinen kannte, über Singletrails zu heizen, bei denen Wanderer schon alle Viere brauchen, um sicher ins Tal zu gelangen.

Lago Bianco am Bernina-Massiv.

Packliste für Downhill-Touren

Bike-Rucksack inkl. RegenhaubeFahrradhelmBikebrilleBike-HandschuheProtektoren für Arme und BeineRegenjacke und RegenhoseTrinkflasche oder TrinksystemMobiltelefonGPS-Gerät oder Smartphone mit Touren-AppMini-Tool, Flickzeug, Taschenmesser, ErsatzschlauchKabelbinder und TapeSonnencremeErste-Hilfe-SetEnergieriegel als NotnahrungSchlüssel für E-MTB-Akku (je nach Lifttransport)

Je nach Temperatur und Höhenlage zusätzlich:

IsolationsjackeBuff und/oder Unterhelmmütze

Die Erfinder des Mountainbikens in den USA konnten und wollten anfangs nicht bergauf fahren. Sie schoben ihre schweren, umgebauten 30er-Jahre Schwinn-Cruiser auf den Mount Tamalpaisin in Kalifornien und schrotteten nicht selten schon auf der ersten halsbrecherischen Abfahrt über geschotterte Feuerwehrstraßen ihre Klunker-Bikes mit den aus Deutschland stammenden Ballonreifen.

Auch diesseits des Atlantiks sind mit Downhillern und Freeridern schon lange abfahrtsorientierte Biker in den Gebirgen unterwegs. Als die Mountainbike-Welle nach Europa schwappte, hatten aber die meisten Biker die Eroberung der Berge im Sinn und maßen am liebsten ihre gekurbelten Höhenmeter.

Nun wird auch bei Tourenbikern die Abfahrt zunehmend beliebter, schon allein wegen des besseren Materials. Bei aller Weiterentwicklung kann man daher auch eine „Rückbesinnung“ an die Urform des Mountainbikens beobachten.

Dazu tragen auch die Tourismusregionen bei, die wegen des Klimawandels ihre Skigebiete immer mehr für die Sommersaison umrüsten. Was bietet sich mehr an, als die Liftanlagen für Bikes zu modifizieren und Trails auf die im Sommer bisher ungenutzten Pisten zu bauen. Neue Nutzungsmöglichkeiten für die vorhandenen Anlagen zu schaffen, statt sie nur im Winter zu betreiben, ist sicher ein guter Ansatz. Auch Eisenbahnen und Shuttleservices verlegen den Startpunkt einer Tour in obere Regionen. Uns Biker freut’s: das erweitert das Angebot an spannenden Touren enorm.

Egal, ob man bisher jeden Berg mit eigener Kraft „erklommen“ hat oder endlich große Touren in Angriff nimmt, weil man sich das anstrengende Hochfahren spart: Downhilltouren versprechen auf jeden Fall eine Menge Spaß.

Verhalten im Gebirge

Nur geeignete und erlaubte Wege benutzen

Querfeldein ist tabu! Eignung der Wege je nach Steilheit, Beschaffenheit, Belag, Witterung und Wandererfrequenz beurteilen. Notfalls schieben!

Rücksicht auf Menschen und Tiere nehmen

Wanderer und andere Mountainbiker nicht durch hohe Geschwindigkeit oder blockierende Reifen erschrecken. Auf schmalen Pfaden notfalls absteigen.

Möglichst leise unterwegs sein, um Wild- und Weidetiere nicht in Panik zu versetzen. Weidegatter nach der Durchfahrt unbedingt wieder richtig schließen.

Keine Spuren und Erosionen verursachen

Nicht mit blockierenden Reifen bremsen.

Wichtig

Mountainbiken ist mit gewissen Risiken behaftet. Bitte behalten Sie jederzeit Ihre Kondition, Ihr Fahrkönnen und den technischen Zustand Ihres Sportgerätes im Auge! So setzen die in diesem Buch beschriebenen Touren auch ein gewisses Grund-Level an Fahrtechnik, Erfahrung und Ausdauer voraus.

Wetter

Erfahrene Mountainbiker kennen die Wetterkapriolen. Der Wechsel von strahlendem Sonnenschein zu Eisregen passiert oft in kürzester Zeit. In großen Höhen können selbst im Hochsommer krasse Temperaturstürze und Schneeschauer drohen. Deshalb hat ein zuverlässiger Wetterbericht elementare Bedeutung. Und umso wichtiger ist eine vorausschauende und umsichtige Planung der Radetappen. Mit folgenden Wetterstationen haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht:

Bayern, Tirol, Salzburg, Kärnten:www.zamg.ac.at

Schweiz:www.meteoschweiz.admin.ch und www.meteonews.ch

Südtirol, Italien:www.ilmeteo.it/Italia und www.provinz.bz.it/wetter/home.asp

Zeiteinteilung

Die angegebenen Zeiten im Buch sind durchschnittliche Fahrzeiten inklusive Liftfahrten, aber ohne Pausen und Wartezeiten an den Liftanlagen. Für die gesamte Tour inkl. Rast auf Hütten muss daher mehr Zeit eingeplant werden. Je nach Fahrkönnen können die Zeiten abweichen.

Abfahrt über Lenzerheide mit dem Lenzer Horn (2.905 m) dahinter.

01

Endurotour in die Alpenstadt

LENZERHEIDE/GRAUBÜNDEN

BIKESTRECKE: 38,8 km

HÖHENDIFFERENZ: ↑449 hm ↓2.887 hm

SCHWIERIGKEITSGRAD: mittel

FAHRZEIT: 4:00 Std.

Bleiern liegt der Nebel über dem Tal, wir sehen nicht mal unsere Bikes. Die hängen am Sessellift vor uns auf der Auffahrt zum Piz Scalottas (2.321 m). Dabei war die Wettervorhersage für heute so gut. Beni Ott beruhigt mich: Der Nebel wird sich bald lichten. Der technische Leiter der Bikeschule Lenzerheide hat auch gleich einen Vorschlag. Mit dem Bike-Tagesticket fahren wir am Ende unserer Tour einfach noch mal hoch, dann haben wir die schöne Aussicht und eine zusätzliche Abfahrt springt in den Berghang gebaut. Ein britisches Ehepaar errichtete 1937 in Gedenken an ihre verstorbene Tochter June-Claud auf der Hochebene zwischen Piz Scalottas und Piz Danis (2.497 m) ein Berghaus. Noch ist dessen Terrasse verwaist. Über dem Kamin mischt sich aber schon Rauch in die neblige Luft. Wirtin Moni Stadler bereitet sich sicher auf die ersten Gäste vor. Die auch noch dabei raus. Gute Idee! Am Gipfel schwingen wir uns direkt in die ersten Trailkurven. Die sind perfekt zum Einfahren aussichtsreich gelegene June Hütte ist ein großer Anziehungspunkt für Biker und Bergwanderer.

Fahrspaß im Lärchenwald oberhalb des Ortes Malix.

Sanfter Wiesentrail im Gatzlwald.

Knifflige Passage bei der Abfahrt nach Parpan am Stätzerbach.

Historisch gegen modern: Provisorisch werden die Bikes auf der alten Bahn zum Brambrüesch an Holzlatten gehängt

perfekt eingehängt dagegen an der neuen Gondel zum Heidbüel.

Wir überwinden ein paar Höhenmeter und schon geht’s auf die nächsten Trails. Hinter der Alp Stätz warten einige technische Passagen. Bald aber ist Parpan erreicht und auf den paar Kilometern Radweg auf der anderen Talseite können wir unsere Handgelenke lockern. Der Landschaftscharakter ändert sich: Gerade noch im Hochgebirge unterwegs, vergnügen wir uns hinunter nach Chur nun auf Waldböden und schmalen Wiesentrails. Vorbei am alten Kurhaus von Passugg, das heute die internationale Bündner Hotelfachund Touristikschule beherbergt, erreichen wir Chur (593 m), die Hauptstadt des Kanton Graubünden und zugleich älteste Stadt der Schweiz. Das Café Zschaler mit seinen hervorragenden Kuchen befindet sich in einem der schönsten Häuser des traditionsreichen Zentrums. Wir lassen es uns schmecken, während Einheimische und Touristen an uns vorbeiflanieren.

Direkt am südlichen Stadtrand steigen wir in die Luftseilbahn über das Känzeli auf die Hochebene Brambrüesch (1.590 m) „Bitte den Akku wegen des Gewichts vom Bike nehmen und in den Rucksack packen!“, müssen sich E-MTBler anhören. Merkwürdig, in der Pendelbahn auf der steilen Auffahrt wird das Bike mit in die große Kabine genommen. Da spielt es doch keine Rolle, wo das Gewicht steckt. Auf dem zweiten Teilabschnitt lüftet sich das Rätsel: Ab dem Känzeli ist eine der ältesten Kleinkabinen-Umlaufbahnen der Schweiz im Einsatz. Die Bikes werden außen an eine abenteuerliche Holzkonstruktion gehängt. Oben angekommen erwartet uns der Alpöhi, zumindest sieht der mürrisch dreinblickende Seilbahn-Mitarbeiter mit seinem Rauschebart so aus. Wir hieven die Bikes von der Stange und schieben sie ins Freie. Beni erklärt: „Frauen hilft der Mann immer ganz galant mit ihren Bikes.“ Alte Schule eben.

Lenzerheide, Arosa und Chur bilden unter dem Namen „Bike Kingdom“ eine der größten Bike-Regionen der Alpen. Mehr als 900 Kilometer Singletrails und zwei Bikeparks gilt es zu entdecken.

Vom Churer Hausberg über dem Rheintal zieht ein flott zu fahrender Trail durch einen wunderschönen Lärchenwald ins Tal. Kurz vor Churwalden müssen wir noch einen kurzen Uphill-Trail bewältigen.

Bei unserer Ankunft erwartet uns das komplette Gegenteil der letzten Gondelfahrt. Nicht so charmant, aber komfortabel bringt uns eine supermoderne 8er-Kabinenbahn mit Panorama-Gondeln – designed by Porsche Design Studio – in hohem Tempo aufs Heidbüel. Noch bevor wir ausgestiegen sind, hat bereits eine sehr freundliche, junge Bergbahn-Mitarbeiterin unsere Bikes vom Bügel geholt und wünscht uns eine gute Weiterfahrt. Der „Neuen Schule“ können wir auf jeden Fall etwas abgewinnen!

An der Alp Stätz kreuzen wir unsere Route vom Vormittag. Jetzt ist auch der Blick ins Tal und auf die Bündner Berge frei. Wir bekommen tatsächlich Lust, nach den letzten Abfahrtsmetern nach Lenzerheide noch mal die zwei Sessellifte auf den Piz Scalottas zu nehmen. Einmal für den Blick, zum anderen warten vom Gipfel auf direktem Weg nach Lenzerheide noch ein paar schöne Trails. Vielleicht machen wir es uns aber vorher auf der Terrasse der June Hütte gemütlich.

TRANSFERS

1)

9:30 min.

Lenzerheide – Tgantieni

2)

9:30 min.

Tgantieni – Scalottas

3)

3:00 min.

Chur – Känzeli

4)

9:30 min.

Känzeli – Brambrüesch

5)

8:30 min.

Churwalden – Heidbüel

Tickets und Infos

Biketickets gibt’s entweder direkt an der Talstation der Rothornbahn oder online: https://ticket.arosalenzerheide.swiss

Achtung E-Biker: In der alten Bahn vom

Känzeli nach Brambrüesch