Star Trek - Classic: Die Bewahrer - William Shatner - E-Book

Star Trek - Classic: Die Bewahrer E-Book

William Shatner

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Beschreibung

Wer manipuliert die Geschichte der Galaxis?

Kirks Frau Teilani ist Opfer eines Giftanschlags geworden. In letzter Sekunde kann Kirk ein Gegengift besorgen, um wenigstens das ungeborene Kind zu retten - doch sein Doppelgänger aus dem Paralleluniversum, Tiberius, hat einen hohen Preis dafür gefordert. Captain Jean-Luc Picard setzt die Enterprise und das Leben seiner Crew aufs Spiel, um die Invasoren aus der "Welt hinter den Spiegeln" zu stoppen. Dabei entdeckt er einen rätselhaften Obelisken der Bewahrer. Kirk, Tiberius und Picard halten jeder ein Stück eines Puzzels in Händen, das ein alarmierendes Bild ergibt: Die Bewahrer manipulieren die Geschichte der Galaxis - und haben kein Happy End für die Menschheit geplant ...

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Die großen Star-Trek-Romane von William Shatner, der als Captain James T. Kirk Film- und Fernsehgeschichte schrieb.

James T. Kirks Frau Teilani ist Opfer eines Giftanschlags geworden. Sie muss sterben, wenn ihr Kind gerettet werden soll. In letzter Sekunde gelingt es Kirk, das Antitoxin zu beschaffen. Doch sein Doppelgänger aus dem Paralleluniversum, der Imperator Tiberius, hat einen hohen Preis dafür gefordert.

Captain Jean-Luc Picard setzt die Enterprise und das Leben seiner Crew aufs Spiel, um die Invasoren aus der »Welt hinter dem Spiegel« zu stoppen. Dabei stößt er auf einen nur wenige Jahre alten Obelisken der Bewahrer. Und dieses Objekt wirft bedrohliche Fragen auf.

WILLIAM SHATNER

DIE BEWAHRER

Star Trek™

Classic

Alles verändert sich.

Sie war jung und unschuldig.

Das veränderte sich.

Sie liebte mich.

Auch ihre Liebe verstärkte und veränderte sich.

Ich liebte sie.

Und das hat mich verändert.

Sie starb.

Prolog

Alles war Chaos.

Im Universum von James T. Kirk lag seine Braut im Sterben, das ungeborene Kind unter ihrem Herzen, beide Opfer eines Giftanschlags. McCoy konnte ihnen nicht helfen.

In den brodelnden Plasmastürmen der Badlands hielten drei von Sensormasken geschützte Raumschiffe ein Portal offen, das in eine andere Realität führte.

Auf der anderen Seite des Portals, in der so genannten ›Welt hinter dem Spiegel‹, warteten Captain Jean-Luc Picard und seine Enterprise auf die Rückkehr einer Legende.

Um Frau und Kind zu retten, war jene Legende zur albtraumhaften, verheerten Erde im anderen Universum gereist und in die verborgene Enklave seines größten Feindes vorgestoßen. Seine einzige Hoffnung.

James T. Kirks Suche war schließlich erfolgreich gewesen.

Jetzt musste er den Preis dafür bezahlen …

Kirk hinkte hinter Tiberius her.

Er litt an Kopfschmerzen, und noch immer quoll Blut aus der aufgeplatzten Lippe. Zu einem anderen Zeitpunkt in seinem Leben hätte er nicht gezögert, sich von hinten auf Tiberius zu stürzen und das arrogante, selbstgerechte Monstrum zu erwürgen.

Aber er brauchte Tiberius. Zumindest so lange, bis er ein Gegenmittel für das Gift bekommen hatte, das Teilani umbrachte. Wenn er über das Antitoxin verfügte, betrug Tiberius' Lebenserwartung nur noch wenige Sekunden.

Kurze Zeit später erreichten sie den Saal vor dem Transporterraum. Kirk beobachtete, wie Tiberius achtlos an dem Foto vorbeiging, das die Gehängten vor dem Starfleet-Hauptquartier zeigte.

Kirk konnte nicht anders – er blieb stehen und las einen weiteren Namen. MCCOY. Wie ist das möglich?, dachte er. Wie konnten identische Personen so unterschiedliche Leben führen?

»Alte Freunde?«, fragte Tiberius. Er hatte sich umgedreht und sah, dass Kirk das Foto betrachtete. Langsam kam er näher und verhielt sich so, als seien sie auf einer Tour durch eine Kunstgalerie.

»Hast du irgendwelche Freunde?«, erwiderte Kirk grimmig.

»Wie sollte das möglich sein?«, gab Tiberius zurück, und erstaunt hörte Kirk die Aufrichtigkeit in der Stimme seines anderen Selbst. »Ich war einmal – und werde es bald wieder sein – absoluter Herrscher über Leben und Tod im bekannten Weltall. Jeder möchte mein Freund sein, James, um sich bei mir einzuschmeicheln, um sich im Abglanz meines Ruhms zu sonnen. Aber wenn ich so etwas zuließe, wenn ich einige Personen anderen vorziehen würde … Wie könnte ich dann meinen Untertanen gegenüber Gerechtigkeit walten lassen? Wie sollte ich unter solchen Umständen fair und ehrlich sein? Komm, James. Es gibt so viel zu tun und nur wenig Zeit …«

Tiberius setzte sich wieder in Bewegung und schritt durch den Korridor.

»Ich habe deine enttäuschende berufliche Laufbahn analysiert und dabei viele deiner Fehler identifiziert«, fuhr er fort. »Einer der größten besteht darin, dass du dummerweise glaubst, wie andere Menschen zu sein.« Tiberius sah über die Schulter zurück. »Du bist kein gewöhnlicher Mensch, James. Das bist du nie gewesen. Wir sind es nie gewesen. Aber nur mir ist es gelungen, über dein lächerliches Bestreben hinauszuwachsen, ein Mann des Volkes zu sein.«

»Bist du irgendwann einmal still?«, fragte Kirk.

Sie erreichten eine andere weiße Tür. Tiberius presste die Hand an eine Scanner-Tafel daneben und lautlos glitt die Tür beiseite.

»Ich hoffe«, sagte Tiberius, »dass du intelligent genug bist, um zu begreifen: Ich habe dich trotz deiner Beleidigungen am Leben gelassen, weil ich dich respektiere.«

»Warum hast du nicht auch Teilani respektiert?«

Tiberius blieb in der offenen Tür stehen. »So unglaublich es dir auch erscheinen mag: Deine klingonisch-romulanische Konkubine interessiert mich nicht. Nun, Intendant Picard scheint sie recht attraktiv zu finden, aber wenn er irgendetwas mit Teilani anstellen würde, so wäre es sicher nicht verhängnisvoll.«

Kirk unterdrückte seinen Zorn. Es hatte keinen Sinn, sein anderes Selbst erneut anzugreifen. Tiberius war besser trainiert und verfügte über größere Erfahrung im Nahkampf. Er musste einen geeigneten Zeitpunkt abwarten. Vielleicht war er nicht imstande, Tiberius in einem Zweikampf zu besiegen, aber bestimmt konnte er ihn überlisten. Sobald er das Antitoxin besaß.

Aber Kirk wollte nicht zulassen, dass ihn das Monstrum auch weiterhin belog.

»Wenn dir Teilani gleichgültig ist … Warum hast du dann eins deiner Kinder geschickt, um sie zu vergiften?«

Zum ersten Mal gewann Kirk den Eindruck, dass er es wirklich geschafft hatte, Tiberius' Interesse zu wecken.

»Ich habe kein Kind geschickt.«

»Ich war dabei. Ich habe es gesehen. Der Junge befindet sich in deiner … Krippe.«

Tiberius wurde ernst. »Welchen Jungen meinst du?«

»Seinen Namen kenne ich nicht. Er ist etwa acht und trug einen Schlafanzug.«

»Wo wurde Teilani vergiftet?«

»Treib keine Spielchen mit mir! Du weißt, wo sie vergiftet wurde!«

Kirk beobachtete, wie Tiberius' Gesicht rot anlief, als das Temperament mit ihm durchzugehen drohte. »Geh davon aus, dass ich es nicht weiß. Nimm an, einer meiner eifrigen Kommandanten wollte mir eine Freude bereiten, indem er ohne mein Wissen einen Killer auf Teilani ansetzte. Hast du genug Phantasie, um dir so etwas vorzustellen?«

»Chal«, sagte Kirk und glaubte auch weiterhin, dass Tiberius die volle Verantwortung für das trug, was Teilani zugestoßen war.

»Eine Provinzwelt. Ohne große Bedeutung in deinem Universum. Eine leblose Wüste in meinem. Was hat das Kind getan?«

»Teilani vergiftet«, sagte Kirk. »Mit einem klingonischen Nervengift.«

Wieder zeigte sich eine sonderbare Mischung aus Ernst und Interesse in Tiberius' Gesicht. »Folge mir. Ich möchte dir etwas zeigen, mit Hilfe des Computers.«

Kirk wusste nicht, was ihn erwartete, aber Kenntnis davon zu erhalten, wo sich Tiberius' Computer befand … Das konnte durchaus nützlich sein. Er folgte seinem Äquivalent an den Fotos vorbei und versuchte, ihnen keine Beachtung zu schenken. Doch eins von ihnen fing seine Aufmerksamkeit ein.

»Ah«, ließ sich Tiberius vernehmen, als er Kirks Blick bemerkte. »Eins meiner Lieblingsbilder.«

Die Aufschrift des Namensschilds lautete PAVEL A. CHEKOVund das Foto zeigte eine wie mumifiziert wirkende Leiche in einer transparenten Röhre. Plötzlich fiel Kirk ein, was die Röhre darstellte – eine Agoniezelle.

Tiberius lächelte und schien stolz auf das Bild zu sein. »Ich schätze, ein Teil des Ruhmes jenes Tages – beziehungsweise jener Woche – gebührt dir. Mein damaliger Freund Mr. Spock teilte mir mit, dass sich Chekov gegen mich wandte, während du die lächerliche Maskerade an Bord meines Schiffes veranstaltet hast. Als ich ins richtige Universum zurückkehrte, fand ich den armen Chekov in der Agoniezelle, aber deine Nachsicht hatte meine Folterknechte verwirrt.

Ich beschloss, ebenfalls Milde walten zu lassen, indem ich Anweisung gab, die Agoniezelle auf mittlere Intensität zu programmieren. Stell dir dumpfe Zahnschmerzen vor, die den ganzen Körper betreffen. Erträglich, aber höchst unangenehm. Und dann ließ ich Pavel in der Röhre. Es dauerte dreizehn Tage, bis er starb. Die Sache wirkte sehr anregend auf meine Crew und entwickelte sich zu einem neuen Standard in der ganzen Flotte.«

»In meinem Universum wurde er zum Oberkommandierenden von Starfleet.«

»Was eine ganze Menge in Hinsicht auf deine Version von Starfleet erklärt, nicht wahr?«

Kirk wollte sich mit diesem Ungeheuer nicht auf irgendwelche Diskussionen einlassen, die andere Dinge betrafen als Teilani und das Gift. »Wo ist der Computer?«, fragte er.

Tiberius deutete durch die Tür und Kirk trat ein.

Der Computer stand auf einer Konsole. Es schien sich um ein gewöhnliches Starfleet-System zu handeln, wie man es an Bord eines Raumschiffs erwarten konnte. Jenseits davon, auf beiden Seiten des schmalen Raums, in dem sie sich nun befanden, bemerkte Kirk Vitrinen und Schaukästen. In der rückwärtigen Wand fiel ihm eine rote Doppeltür auf, die ihn an die Brücke der ersten Enterprise erinnerte.

Tiberius trat an den Computer heran, gab Codes ein und neigte den Oberkörper dabei nach vorn, damit Kirk nicht sehen konnte, welche Schaltflächen er betätigte. Als er den Blick auf die Konsole freigab, zeigte der Bildschirm den Jungen, der den Anschlag auf Teilani verübt hatte und sich in der Kinderkrippe am Ende des anderen Korridors befand.

»Das ist der Junge«, sagte Kirk.

»Bist du sicher?«, fragte Tiberius. »Oder war es vielleicht dieser?« Er berührte eine Schaltfläche und ein neues Bild erschien.

»Das ist der gleiche Junge«, sagte Kirk.

»Oder meinst du diesen?«

Ein drittes Bild erschien und wieder zeigte es den gleichen Knaben.

Kirk blickte auf seine Hände hinab und sprach das Wort aus, das seine Fragen beantwortete: »Klone.«

»Ja. Diesen Jungen gibt es in dreifacher Ausfertigung, und was für dich von Interesse sein könnte: Einer von ihnen wird in deinem Universum vermisst. Ich habe dort ein Signal gesendet, um einige geheime Basen und andere Einrichtungen zu aktivieren. Die Kindergruppe, zu der er gehörte, meldete sich nicht.«

Kirk versuchte, diese Informationen zu verarbeiten. »Was soll das heißen? Willst du etwa behaupten, jemand in meinem Universum entschied einfach so, mithilfe des Jungen Teilani zu töten?«

»Jemand, der wusste, wie man ihn benutzen kann. Ja, das scheint mir eine vernünftige Annahme zu sein.«

Tiberius' Wortwahl erstaunte Kirk. »Was meinst du mit benutzen?«

»Weißt du das nicht?«

Kirk schüttelte den Kopf und trat an die Seite seines Ebenbilds. Er schien bestrebt zu sein, eine Konfrontation zu vermeiden, aber in Wirklichkeit ging es ihm vor allem darum, die Kontrollen der Konsole besser zu erkennen. »Derzeit habe ich fast das Gefühl, überhaupt nichts zu wissen.«

»Das ist ein guter Anfang«, entgegnete Tiberius. »Wie ich schon sagte: Ich kann mir weder Freunde noch gleichrangige Partner leisten. Du ahnst nicht, wie groß meine Enttäuschung über dich war. Aber wie dem auch sei: Ich muss Vorbereitungen für die Zukunft treffen. Wir beide scheinen eine zweite Chance im Leben erhalten zu haben. Vielleicht bekommen wir auch eine dritte. Wer weiß? Nun, in der Zwischenzeit habe ich Klone geschaffen.«

Tiberius lächelte. »Oh, es sind keine exakten Duplikate. Replikationsdrift kann gefährlich sein, und ich muss langfristig denken. Deshalb sind sie zur einen Hälfte ich, beziehungsweise wir. Die anderen Gene stammen von Personen, die ich aufgrund meiner Nachforschungen für viel versprechend hielt. Und als ich dabei war, die genetische Struktur zusammenzustellen … Da erschien es mir ebenso einfach wie angebracht, sie hier und dort zu verbessern. Überlegene Kraft, enorm gesteigerte Ausdauer. Überragende Intelligenz. Und … eingebaute Methoden der Selbstverteidigung.«

Kirk wartete auf den Rest der Erklärung und er brauchte sich nicht lange zu gedulden.

»Ich habe mir gewisse Eigenschaften anderer erfolgreicher Spezies ausgeliehen.«

»Spezies?« Kirk wusste die Antwort, bevor Tiberius Gelegenheit bekam, seine Ausführungen fortzusetzen. »Giftige Spezies. Das Toxin war nicht auf den Fingernagel des Jungen aufgetragen. Es kam aus ihm selbst.«

»Rätsel gelöst. Komm, gehen wir dorthin.«

»Nein, das Rätsel ist nicht gelöst!«, erwiderte Kirk scharf. »Wer hat das Kind zu Teilani geschickt?«

»Was spielt es für eine Rolle? Sie ist tot, hast du gesagt.«

»Sie befindet sich in der Stasis. Bestimmt kennst du das Gift des Jungen und hast ein Gegenmittel!«

Tiberius' Reaktion gefiel Kirk nicht. Er verharrte, verschränkte die Arme und lächelte hintergründig.

»Du hältst mich für fähig, Teilani das Leben zu retten?«

Kirk wusste, dass sich in diesem Moment eine schreckliche Tür öffnete, und er gab die einzige ihm mögliche Antwort. »Ja.«

Tiberius lachte laut und spöttisch. »Du hast da nur ein kleines Detail übersehen, James. Warum sollte mir etwas daran gelegen sein, Teilani vor dem Tod zu bewahren?«

Kirk konnte nur eins anbieten. »Du wolltest mich töten.«

»Ja, das stimmt. Und jetzt bist du hier. Als Verhandlungsgrundlage taugt das nicht viel.« Tiberius trat näher an Kirk heran und musterte ihn aufmerksam. »Du meinst es ernst, nicht wahr? Du willst Teilani retten. Das wünschst du dirmehr als alles andere. Du willst ihr Leben bewahren – um jeden Preis?«

Kirk zögerte. Er fürchtete sich vor dem, was Tiberius vorschlagen mochte.

Aber noch mehr fürchtete er die Dinge, die geschehen konnten, wenn er jetzt einen Rückzieher machte.

»Was verlangst du von mir?«, fragte Kirk und begriff: Mit diesen Worten hatte er Tiberius seine Seele verkauft.

Offenbar gelangte Tiberius zur gleichen Erkenntnis, denn er lächelte triumphierend.

»Komm«, sagte er.

Erneut kehrte er Kirk den Rücken zu, ging an den Vitrinen vorbei und blieb schließlich vor einer stehen, die eine kleine Gestalt enthielt.

Kirk gesellte sich seinem anderen Selbst hinzu und blickte in den gläsernen Schaukasten.

Ihm wurde übel.

»Balok?«, brachte er hervor.

»Der Einzigartige. Ein hervorragender Wissenschaftler und einsamer Raumschiff-Kommandant. Und ein sehr enttäuschender Botschafter der Ersten Föderation. Allerdings gibt er eine gute Trophäe ab.«

Kirk glaubte, seinen Augen nicht trauen zu können. Es handelte sich tatsächlich um Balok, den kleinen Fremden, der ihn und die Crew der Enterprise während der ersten Fünf-Jahres-Mission auf die Probe gestellt hatte. Jene Begegnung markierte den Beginn einer zwar ungewöhnlichen, aber immer noch bestehenden Beziehung zur Ersten Föderation. Doch hier, in der Welt hinter dem Spiegel, war Balok ein ausgestopftes Schaustück in Tiberius' ganz persönlichem Gruselkabinett. Sein Mund zeigte ein ewiges Lächeln, während er auf das Glas Tranya sah, das man an seiner leblosen Hand befestigt hatte.

»Balok gab viele Geheimnisse preis, bevor ich mit ihm fertig war«, sagte Tiberius liebevoll. »Ich glaube, du hast das Tantalusfeld in Aktion gesehen, nicht wahr? Es ging auf Balok zurück. Captain Pike war viel zu versessen darauf gewesen, alle Wunder der Fesarius für sich zu behalten. Deshalb benutzte ich das Tantalusfeld, um ihn loszuwerden und seinen Rang für mich selbst zu beanspruchen.«

Tiberius runzelte so die Stirn, als erinnerte er sich an eine schreckliche Niederlage. Kirk genoss den Anblick.

»Nach einer Weile verlor die Folter bei Balok an Wirkung. Wir konnten dem Bordcomputer seines Schiffes einige Daten entlocken; aus ihnen ging hervor, dass es nicht weit außerhalb des imperialen Raumbereichs eine große Basis mit Schiffen der Fesarius-Klasse gab. Ich setzte alle meine Fähigkeiten ein, um von Balok zu erfahren, wo sich dieser Stützpunkt befindet. Kurz bevor er starb, allein und auf eine so erbärmliche Weise, nannte er mir die Koordinaten der Basis.«

Kirk ahnte, was geschehen war. »Er hat dich belogen.«

»Stell dir meine Enttäuschung vor.«

Kirk betrachtete den ausgestopften Leichnam des kleinen Fremden. Er konnte sich Tiberius' Zorn vorstellen – dies war das Ergebnis. Absoluter Wahnsinn.

»Jetzt frage ich dich, James T. Kirk: Weißt du, wo sich die Basis der Ersten Föderation befindet?«

Kirk nickte. Von allen Fragen, die sein anderes Selbst ihm stellen konnte – auf diese wusste er eine Antwort.

»Hast du das Antitoxin, um Teilani zu retten?«

Tiberius nickte ebenfalls.

Dann streckte er die Hand aus.

»Ich glaube, dies könnte der Beginn einer sehr nützlichen Beziehung sein«, sagte er. »Wir bekommen beide, was wir uns mehr wünschen als alles andere.«

Kirk betrachtete die Hand einige Sekunden lang.

Es konnte doch nicht nur eine Ja-Nein-Situation sein. Entweder ergriff er die Hand oder er ergriff sie nicht … Gab es keine dritte Möglichkeit? Es hatte immer eine dritte Möglichkeit gegeben.

Aber diesmal nicht.

Denn die Zeit genügte nicht.

Kirk griff nach der dargebotenen Hand und ließ sich auf ein Abkommen mit dem Dämon ein, der in ihm wohnte.

Er traf diese Entscheidung, um Teilani das Leben zu retten.

Aber sie bedeutete auch, dass James T. Kirk eine bittere Niederlage eingestand.

Kapitel 1

Admiral Leonard H. McCoy, Dr. med., war zu stur um zu sterben.

Inzwischen hatte er seinen hundertneunundvierzigsten Geburtstag hinter sich. Die gesamte Masse der Implantate in seinem Körper – darunter aus spezieller Keramik bestehende Hüften, Herzverstärker und synthetische Muskeln – wog mehr als die Originalteile, aber er beklagte sich nicht. Er hatte sich diesen zum Teil noch experimentellen Behandlungen nicht etwa deshalb unterzogen, weil er den Tod fürchtete. Jene Angst hatte er während seiner ersten Fünf-Jahres-Mission mit der Enterprise verloren. Man brauchte nur an einigen planetaren Einsätzen mit Jim Kirk teilzunehmen, um den Tod aus nächster Nähe zu sehen. Dann lernte man, ihn zu ignorieren.

Doch nach fast anderthalb Jahrhunderten des Kampfes für das Gute fühlte McCoy Erschöpfung. Er war schlicht und einfach müde. Ganz gleich, wie viele Schlachten er gewonnen hatte, für sich und andere: Er wusste die ganze Zeit über, dass letztendlich der Gegner den Krieg gewann.

Hier und heute, in einer der am besten abgesicherten medizinischen Einrichtungen auf der klingonischen Zentralwelt Qo'noS, sah er sich erneut der Niederlage gegenüber. Diesmal stellten die Konfrontation und ihr wahrscheinliches Ergebnis mehr dar, als er ertragen konnte.

Die Frau in dem kantigen Stasisbehälter vor ihm starb, und mit ihr das ungeborene Kind. Ihr Tod kam einem Schwarzen Loch gleich, das alles verschlang, was in seine Reichweite kam – er würde auch viele andere in die endgültige Dunkelheit ziehen.

Insbesondere aber eine Person.

Jim Kirk.

Die Frau war Teilani von Chal. Zur einen Hälfte Romulanerin, zur anderen Klingonin, ausgestattet mit der genetischen Fähigkeit, ihre Völker im Falle des Undenkbaren zu retten – eines totalen Kriegs zwischen Imperium und Reich auf der einen Seite und der Föderation auf der anderen.

Im Lauf der Zeit hatte die Gefahr des Krieges nachgelassen, aber Teilani vergeudete ihr Talent nicht. Als Nebenprodukt eines Krieges, der nie stattfand, brachte sie ihrer eigenen von Unruhen heimgesuchten Welt Frieden und führte sie zur vollen Mitgliedschaft in der Föderation. Anschließend brachte sie auch dem interstellaren Völkerbund Frieden, indem sie dabei half, die vulkanischen Symmetristen zu besiegen.

Aber was noch wichtiger war: Teilani von Chal brachte Frieden in das stürmische Leben von James T. Kirk.

In allen Dingen, die eine wichtige Rolle für Kirk spielten, erwies sie sich als ebenbürtig. McCoy hatte beobachtet, wie sie mit Ordovern über den tropischen Strand von Chal ritten – sie verhielten sich so, als existierte das Universum nur deshalb, um eine Arena für ihre Wettkämpfe zu bilden. Er entsann sich an visuelle Sensoraufzeichnungen, die zeigten, wie sich Teilani in der Luftschleuse des Shuttles an Kirk vorbeischlich, um als erste mit einem besonders schwierigen und tollkühnen Orbitalsprung zu beginnen.

Und McCoy hatte Feuer von einer ganz anderen Art zwischen ihnen gesehen.

Kirk und Teilani, unterwegs an dem Strand, über den sie geritten waren. Aber jetzt gingen sie langsam, Hand in Hand, blickten schweigend übers Meer und beobachteten, wie die beiden Sonnen ihrer Heimatwelt untergingen.

Kirk und Teilani arbeiteten auch Seite an Seite. Auf einer Lichtung im Wald hatte Kirk damit begonnen, Bäume zu fällen, um aus ihrem Holz ein Haus zu errichten. Teilani war immer zugegen, um an einem Seil zu ziehen, einen Balken an die richtige Stelle zu rücken, Jim einen Kuss zu geben oder ihn lachen zu sehen.

Die Lichtung auf Chal, mit dem selbst gebauten Haus … Dort hatte McCoy Kirk und Teilani zum letzten Mal zusammen gesehen. Umgeben von ihren Freunden. Als sie heirateten und eine gemeinsame Zukunft feierten, sich auf das ungeborene Kind freuten, das in Teilanis angeschwollenem Bauch heranreifte.

An jenem Tag hatte McCoy in den Augen seines Freundes eine Erfüllung gesehen, die ihn erstaunte. Er erinnerte sich an diese besondere Art von Frieden: Der hatte sich immer dann in Jim Kirks Augen gezeigt, wenn er im Kommandosessel der Enterprise Platz nahm und die Anweisung gab, neue Welten zu erforschen und die Wunder des Universums zu enträtseln. Doch das Kommando über ein Raumschiff bekamen nur wenige Personen, und nie für lange. Als für Kirk schließlich der Tag kam, an dem er sich von der Enterprise verabschieden musste, hatte McCoy um seinen alten Freund getrauert und gefürchtet, dass Kirks Leben ohne den Befehl über ein Raumschiff inhaltslos blieb, nur mehr ein Schatten seiner früheren Existenz.

Doch dann kam Teilani.

Sie war mehr als nur Partnerin, geliebte Ehefrau und Mutter seines Kindes – Teilani bewirkte Kirks Wiedergeburt.

McCoy fühlte das Brennen von Tränen in den Augen und er wischte sie nicht fort. Er fragte sich auch nicht, wie ihm nach vielen erlittenen Verlusten ein weiterer Tod so profunden Kummer bereiten konnte.

In all den Jahren, die McCoy Kirk kannte, hatte er ihn nicht so lebendig gesehen wie an dem Abend, als er und Teilani heirateten.

Nur wenige Stunden später war Kirk am Boden zerstört gewesen, als er den Grund für den Zusammenbruch seiner Frau erfuhr: ein Mordanschlag.

»Wie lange noch?«, fragte M'Benga.

McCoy trug eine kleine transparente Linse vor dem linken Auge, die ähnlich funktionierte wie ein automatischer Translator und visuelle Übersetzungen der klingonischen Anzeigen auf den medizinischen Displays lieferte. Mit der klingonischen Anatomie kannte sich McCoy inzwischen aus, aber die klingonische Sprache beherrschte er nicht.

»Ich weiß es nicht genau«, erwiderte er. Seine Stimme klang so müde, wie er sich fühlte. »Nicht mehr als zwanzig Stunden. Aber vielleicht bleiben ihr nicht einmal zwei.«

»Können wir das Kind retten?«, fragte M'Benga.

Dr. Andrea M'Benga, Urenkelin von McCoys Kollegin an Bord der ersten Enterprise, legte die Hand aufs facettierte Fenster des Stasisbehälters. Die Geste gefiel McCoy. Seiner Ansicht nach hielten sich zu viele Ärzte dieser Epoche vor allem für Techniker und Ingenieure. Ihre Kontakte mit Patienten fanden über Maschinen, Computer und manipulative Kraftfelder statt. Aber es war wichtig zu berühren, zu fühlen. Zu verstehen. McCoy mochte M'Benga. Obgleich sie verrückt war.

Jetzt rang er mit der einzigen Antwort, die er ihr geben konnte. Es gab keine Möglichkeit, Teilani zu retten. Die Bestätigung dieser schlichten und schrecklichen Wahrheit zeigte sich in ihrem Gesicht, in Form einer Virogen-Narbe, die ihre Schönheit beeinträchtigte – obwohl Jim sie überhaupt nicht zu bemerken schien.

Bei jeder anderen Person, so wusste McCoy, hätte man die Narbe spurlos verschwinden lassen können. Aber aufgrund der Einzigartigkeit von Teilanis genetischer Struktur war es mit den gegenwärtigen medizinischen Mitteln nicht möglich, die Virogen-Narbe zu entfernen. Die gleiche ausgeprägte genetische Resistenz sorgte dafür, dass das Stasisfeld bei ihr nicht so wirkte wie bei anderen Lebensformen.

Die unverzügliche Behandlung hatte die tödliche Wirkung des Toxins nur hinausgezögert. Selbst absolute Stasis konnte Teilanis Tod nicht verhindern.

»Doktor?«, fragte M'Benga. Ihre Hand ruhte auch weiterhin auf dem Fenster des Stasisbehälters. Die einzelnen Facetten vervielfachten Teilanis Gesicht wie bei einem gesplitterten Prisma. »Kann das Kind gerettet werden?«

McCoy befeuchtete sich die trockenen Lippen. Ein unangenehmer Geschmack haftete ihnen an, wie eine Mischung aus Zimt, Zitrone und verbranntem Fleisch. Es lag am Geruch des klingonischen Antiseptikums. In Hinsicht auf medizinische Isolierung und Sterilisationsfelder verfügten die Klingonen über eine ebenso hoch entwickelte Technik wie die Föderation, aber ihre alten Kampftraditionen machten sich nach wie vor bemerkbar. Klingonische Ärzte und ihre Assistenten wuschen sich mit einer süßlichen, fermentierten Flüssigkeit, die alle Bakterien abtötete. Sie diente auch zur Desinfektion von medizinischen Instrumenten. Nur ein Hauch des Geruchs genügte, um McCoy an seine früheren Besuche auf dieser Welt zu erinnern. Sie hatten ihm nie sehr gefallen.

»Vielleicht«, sagte er. Eine bessere Antwort konnte er nicht geben. »Aber wir müssten das Stasisfeld deaktivieren und …« Er brachte es nicht fertig, den Satz zu beenden. M'Benga verstand und zog die Hand vom Beobachtungsfenster zurück.

Wenige Minuten nach der Deaktivierung des Stasisfelds würde Teilani sterben.

»Was entspräche seinem Wunsch?«, fragte M'Benga schlicht.

McCoy wusste genau, wen sie meinte. Und er glaubte auch, Kirks Wunsch zu kennen.

Bestimmt wollte er mit dem Gegengift von einer gefährlichen Mission im Paralleluniversum heimkehren, um Teilani und seinem Kind das Leben zu retten.

Er hatte sicher die Absicht, im letzten Augenblick in der medizinischen Station zu erscheinen und …

»Admiral McCoy!«, erklang die scharfe Stimme eines Klingonen. »Eine Starfleet-Mitteilung für Sie, auf dem Prioritätskanal.«

McCoy drehte sich um und sah Dr. Kron, der ihm mit einem kleinen Kommunikator in der Hand entgegenkam. Seine Stiefel klackten auf dem metallenen Boden. Medizinische Einrichtungen der Klingonen wiesen meistens niedrige Decken und gepanzerte Wände auf. Auch darin kam Tradition zum Ausdruck, wie McCoy wusste. So ähnlich waren die unterirdischen militärischen Medo-Stationen während des so genannten ›Zeitalters der Helden‹ beschaffen gewesen, als auf der Oberfläche des Planeten über Generationen hinweg Weltkriege getobt hatten.

Auch Krons rüstungsartige Kleidung erzählte von jahrhundertelanger Tradition. Auffälligstes Merkmal waren mehrere blutrote Edelsteine im Bereich des Herzens. Im Gürtel steckte der D'k tahg-Dolch aus chirurgischem Stahl, bestens dafür geeignet, Phlebotomien durchzuführen. Bei Klingonen, so hatte die Erfahrung McCoy gelehrt, konnte ein Aderlass durchaus positiv wirken, unter gewissen Umständen.

McCoy nahm das Kom-Gerät aus Krons großer Hand entgegen und deutete dann auf seinen Insignienkommunikator. »Warum verwendet man nicht das hier?«

»Wir befinden uns in einer abgesicherten Station«, grollte Kron. Selbst sein Atem roch nach dem Antiseptikum. »Die normalen Kom-Kanäle sind blockiert.«

McCoy nickte. Klingonen fühlten sich immer dann am wohlsten, wenn sie das Schlimmste erwarteten. Er hob das Kom-Gerät vor die Lippen. »Hier McCoy.«

»Admiral«, tönte eine vertraute Stimme aus dem Lautsprecher. »Hier spricht Commander Riker.«

McCoys Herz schlug schneller, als neue Hoffnung in ihm entstand. Die Enterprise war zurückgekehrt. Bedeutete das vielleicht …?

Das Summen eines Transporterstrahls übertönte die nächsten Worte Rikers.

McCoy drehte den Kopf und sah, wie jemand materialisierte. Eine Gestalt gewann Substanz …

… doch es war der falsche Captain.

»Admiral McCoy …«, sagte Jean-Luc Picard. Er musterte McCoys Begleiterin – ihre Präsenz schien ihn zu überraschen. »Dr. M'Benga.«

»Wo ist Jim?«, fragte McCoy, obgleich der Ernst in Picards Miene einen deutlichen Hinweis bot.

»Wir haben so lange wie möglich gewartet«, sagte Picard. Er ging zum Stasisbehälter und sah auf Teilani hinab. »Bis sich das Portal zu schließen begann. Er kehrte nicht zurück.«

»Haben Sie nicht einmal ein Signal empfangen?«, erkundigte sich McCoy.

»Nein, nichts. Es tut mir leid.«

»Welches Portal?«, fragte M'Benga.

Picard blickte auf. »Das ist geheim, Doktor.«

Starfleet-Bürokratie. Dafür hatte McCoy keine Geduld. »Sie weiß ohnehin alles«, teilte er Picard mit. »Wahrscheinlich sogar mehr als Sie.«

M'Benga verschränkte die Arme. »Teilani wurde von Starfleet-Agenten vergiftet.«

»Unmöglich«, erwiderte der Captain. McCoy nahm Picards Verblüffung mit einer gewissen Genugtuung zur Kenntnis.

»Ihr Tod war nicht geplant«, fuhr M'Benga fort. »Es ging darum, Kirk zur Zusammenarbeit zu bewegen. Man brauchte ein Druckmittel.«

Inzwischen hatte Picard seine Reaktionen wieder unter Kontrolle. Er blieb stumm.

»Kirk sollte sein Äquivalent aus dem Paralleluniversum lokalisieren«, sagte M'Benga. »Tiberius.« Sie zögerte kurz und fügte dann hinzu: »Und bevor Sie mich fragen, warum ich dies alles für wahr halte … Ich habe für die Leute gearbeitet, die hinter dieser Sache stecken. Für das Projekt Zeichen.«

McCoy wusste die subtilen Hinweise in Picards Gesicht zu deuten. Der Captain verstand, wollte aber nicht über dieses Thema sprechen. Er blickte erneut auf Teilani hinab.

»Kann ihr irgendwie geholfen werden?«, fragte er.

McCoys Augen enthielten die Antwort. M'Benga sprach sie laut aus. »Vielleicht sind wir imstande, das Kind zu retten.«

Von einer Sekunde zur anderen begriff McCoy, dass der entscheidende Augenblick gekommen war. Nach mehr Leben, als sich ein gewöhnlicher Mensch erhoffen konnte, stand James Kirk eine Niederlage im Kampf gegen den Tod bevor: Er konnte nicht verhindern, dass das Gift in Teilanis Körper seine tödliche Wirkung entfaltete. Er würde nicht im letzten Augenblick in der medizinischen Station erscheinen, um mit irgendeinem brillanten Einfall die Niederlage abzuwenden. Zeit, Wahrscheinlichkeit und die Götter selbst standen unmittelbar davor, den Sieg zu erringen, den Kirk ihnen immer vorenthalten hatte.

Kirk würde verlieren.

Teilanis Tod war unabwendbar.

McCoy bereitete sich innerlich darauf vor, anschließend den Scherbenhaufen wegzuräumen.

Er wandte sich von Picard ab und sah den klingonischen Arzt an, der dem Wortwechsel stumm zugehört hatte, ohne dass sich sein grimmiger Gesichtsausdruck änderte. »Dr. Kron, treffen Sie Vorbereitungen für die Deaktivierung des Stasisfelds.«

Der Klingone nickte und seine buschigen Brauen zogen sich traurig zusammen.

Die nächsten Worte richtete McCoy an M'Benga. »Uns bleiben höchstens zwei Minuten. Die klingonischen Operationsscheiben sind nicht auf die Chal-Anatomie programmiert …«

»Wir könnten Teilani zur Enterprise beamen«, schlug Picard vor. »Die Krankenstation …«

»Ich habe dabei mitgeholfen, die Krankenstation zu entwerfen«, unterbrach McCoy den Captain. »Sie ist ebenso wenig auf die Chal-Physiologie vorbereitet wie diese medizinische Station.« Er wandte sich wieder an M'Benga. »Auf der Erde nennt man es Kaiserschnitt …«

»Ich bin damit vertraut«, sagte die Ärztin. »Während der Virogen-Krise habe ich auf Chal zwei solche Operationen durchgeführt.«

»Dann bereiten Sie sich auf die dritte vor.«

Eine von Dr. Krons Krankenschwestern – zweieinhalb Meter groß und überaus muskulös, gekleidet in schwarzes Leder – knallte eine Medo-Tasche auf den Instrumententisch neben dem Stasisbehälter. Die metallenen Klingen diverser Schneidinstrumente klirrten.

McCoy runzelte die Stirn. »Protoplaser lassen sich bei Chal-Fleisch nicht verwenden.«

Diese Warnung erübrigte sich bei M'Benga. »Ich kenne auch die historischen Methoden und weiß, wie man mit einem Skalpell umgeht.« Bei den letzten Worten schnitt sie eine Grimasse, die typische Reaktion eines jeden zivilisierten Arztes.

Als das geklärt war, atmete McCoy tief durch, um Kraft zu schöpfen für den neuerlichen Kampf. »Dr. Kron«, sagte er und versuchte, ganz ruhig zu sprechen, »deaktivieren Sie das …«

Er unterbrach sich, als wieder ein Transporterstrahl summte.

M'Benga blickte an McCoy vorbei und riss die Augen auf.

Picard grinste breit, als er den Neuankömmling erkannte.

McCoy drehte sich zur materialisierenden Gestalt um und wusste bereits, wen er sehen würde. Inzwischen sollte es mich eigentlich nicht mehr überraschen, dachte er.

Er sah seine Vermutung bestätigt.

James T. Kirk hatte es erneut geschafft.

Kapitel 2

Memory Alpha war vor mehr als hundert Jahren erbaut worden und die Konstrukteure hätten ihr Werk kaum wiedererkannt.

Was einst ein kalter und schmuckloser akademischer Außenposten gewesen war, dazu bestimmt, die wissenschaftlichen und kulturellen Daten aller Mitgliedswelten der Föderation aufzunehmen und zu schützen, hatte sich zu einer eigenen, dynamischen Welt weiterentwickelt Heimat für eine bunte und ständig wechselnde Bevölkerung aus Gelehrten und Künstlern.

Ein ganzes Leben konnte man damit verbringen, die gewaltigen Datenmengen von Memory Alpha auszuwerten, in alten wissenschaftlichen Aufzeichnungen verlorene Erkenntnisse wiederzuentdecken, vergessenen Künsten zu neuer Blüte zu verhelfen und in den Historien von über hundertfünfzig Föderationsvölkern, in Tausenden von Kulturen und in Billionen von Leben nach unvermuteten Mustern zu suchen.

Manchmal geschah es, dass tatsächlich jemand solche Muster fand.

»Eine Katastrophe«, sagte Admiral Abernath Hardin. Sein Tonfall wies darauf hin, dass er nicht überzeugt war.

T'Serl räusperte sich und sah zu ihrem Kollegen.

Lept saß auf der anderen Seite des Konferenztisches aus poliertem Bronzeholz, kratzte sich unter der moosgrünen Jacke und bot keine Hilfe an. Als Forscher bildeten die junge Vulkanierin und der ältere Ferengi ein hervorragendes Team. Aber Lept hatte bereits darauf hingewiesen, dass T'Serl bei ihren Kontakten mit Starfleet allein zurechtkommen musste.

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