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Eine Reise auf die Trollhöhe steht an! Wolke und ihre Freunde besuchen die Austauschschüler im hohen Norden. Ein großes Abenteuer wartet hier auf sie: Die Schule liegt zwischen schroffen Bergen und tiefen Seen, statt Elfen sorgen Trolle für das Wohl der Einhörner. Und als die Freunde eine Mitternachtsparty veranstalten, lösen sie sogar das Geheimnis, das hinter einer alten Spuklegende steckt!
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Seitenzahl: 61
Veröffentlichungsjahr: 2013
Linda Chapman
Sternenfohlen
Bei den Trollen
KOSMOS
Umschlag- und Innenillustrationen: Carolin Ina Schröter, Berlin
Umschlaggestaltung: Carmen Oberzaucher, Wien
Sternenfohlen – Bei den Trollen, erzählt von Cordula Setsman
Based on the characters created by Working Partners Ltd.
© Working Partners Ltd. 2011
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© 2013, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart
Alle Rechte vorbehalten
ISBN 978-3-440-14001-7
eBook-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig
1
„Hallo, Wolke! Hier sind wir!“
Aufgeregt drehte Wolke sich in die Richtung um, aus der sie Lucias Stimme gehört hatte. Tatsächlich, da standen sie alle: Fiona, Tamina, Lucia sowie die frechen Zwillinge Jasper und Casper!
Wolke war sehr froh, dass ihre Austauschpartner sie in dem Getümmel so schnell entdeckt hatten. Sofort trabte sie mit Saphira, Stella, Mondstrahl und Sturmwind im Schlepptau zu ihren Freunden hinüber. Immer wieder mussten sie sich zwischen kleinen Grüppchen von Einhörnern hindurchdrängen, die sich mit großem Hallo begrüßten.
„Da seid ihr ja endlich!“ – „Wie geht’s?“ – „Herzlich willkommen!“ – „Schön, euch endlich wiederzusehen!“, riefen alle durcheinander, während die Schüler von Burg Trollhöhe Wolke und ihre Freunde freudestrahlend begrüßten.
Vor einiger Zeit waren die Zweit- und Drittklässler aus dem hohen Norden Arkadias schon bei ihnen zum Schüleraustausch gewesen, und jetzt fand der Gegenbesuch statt. Endlich hatten sie die weite Reise hinter sich gebracht und waren auf einer weiten, von hohen Berggipfeln umgebenen Ebene gelandet.
Bereits aus der Luft hatten die Freunde gebannt beobachtet, wie sehr sich die Landschaft veränderte. Aus den grünen, sanften Hügeln, die ihre Schule umgaben, waren hohe Bergketten mit schroffen Gipfeln geworden, und die Wälder kamen ihnen viel größer und dichter vor als zu Hause. Hier und da hatten sie zudem glitzernde Bergseen entdeckt, die sehr tief und geheimnisvoll wirkten.
Als sie dann auch noch durch eine besonders enge Schlucht fliegen mussten, war Wolke sogar ein bisschen mulmig geworden, denn man musste sehr darauf achten, nirgends anzustoßen. Doch nachdem sie auch diese schwierige Stelle gemeistert hatten, wurden sie mit einem sagenhaften Ausblick belohnt: Vor ihnen öffnete sich eine weite Hochebene, in deren Mitte sich etwas Mächtiges, Dunkelgraues abzeichnete – die Burg Trollhöhe.
Als sie etwas näher an die Schule herangekommen waren, konnten sie auf der Wiese schon ihre Austauschpartner erkennen, die sich mit Flaggen und Fähnchen nach ihren Häusern aufgestellt hatten. Sie winkten ihren Freunden mit den Fähnchen begeistert zu, während diese eine Schleife flogen und zur Landung ansetzten. Sogar eine kleine Kapelle von Trollen hatte sich aufgestellt und spielte eine seltsame, aber fröhliche Melodie, um die Gäste willkommen zu heißen.
„Das ist ja ein toller Empfang!“, stieß Wolke atemlos hervor. „Ich hab euch alle so vermisst!“
„Wir euch auch!“, erwiderte Lucia und schmiegte die Wange glücklich an Wolkes Hals.
„Los, kommt, lasst uns hinauf zur Burg gehen“, drängte Jasper.
„Ja, genau, wir haben uns so viele tolle Unternehmungen für euch ausgedacht – das schaffen wir alles gar nicht, wenn wir hier noch lange rumstehen“, fügte sein Zwillingsbruder Casper hinzu.
„Jetzt lass sie doch erst mal ankommen …“, meinte Tamina und verdrehte gespielt vorwurfsvoll die Augen.
Lachend und schwatzend machte sich die Gruppe auf den Weg, der von Minute zu Minute steiler zu werden schien.
„Ich … brauch … ne … Pause“, japste Wolke nach einer Weile und blieb unvermittelt stehen. Erst als sie sich jetzt umsah, bemerkte sie, dass die Burg auf einem riesigen, steil aufragenden Felsen gebaut war, der genau dieselbe Farbe hatte wie die Burg selbst. Wolke reckte den Kopf nach oben und kniff die Augen zusammen, um besser erkennen zu können, wo der Fels endete und das Gebäude begann. Aber sie konnte es beim besten Willen nicht sagen. Für einen Augenblick hatte sie sogar das Gefühl, die Burg sei aus dem Fels gehauen anstatt auf ihn gebaut. Aber das konnte nicht sein, oder? Ungläubig schüttelte sie den Kopf.
„Wie weit ist es denn noch?“, keuchte Saphira neben ihr.
„Wir haben schon mehr als die Hälfte hinter uns“, erwiderte Fiona und zwinkerte ihnen aufmunternd zu.
Sturmwind ächzte und sah seine Freunde skeptisch an.
„Wartet’s nur ab, wenn ihr hier jeden Tag ein paar Mal rauf und runter gelaufen seid, seid ihr bald total fit“, meinte Jasper mit einem schelmischen Grinsen.
„Was?“, entfuhr es Stella. „Du meinst, wir müssen uns hier jeden Tag hinaufquälen?“ Entsetzt starrte sie zur Burg, die noch unendlich weit weg zu sein schien.
„Keine Sorge, Jasper macht nur Quatsch“, erwiderte Lucia. „Normalerweise dürfen wir zur Burg hinauffliegen, aber für eine große Gruppe ist es zu eng, um sicher im Hof landen zu können.“
„Ufff!“, machte Stella.
„Geht’s wieder?“, wollte Tamina wissen, und als alle nickten, stapften sie weiter den Weg hinauf, der sich in einer Spirale einmal um den Felsen wand.
„Wahnsinn!“, seufzte Wolke begeistert, als sie endlich oben angekommen waren. Sie schaute sich mit großen Augen auf dem riesigen, sternförmigen Burghof um. Er war ringsum von einer hohen Mauer umgeben und an jeder seiner sechs Ecken ragte ein dicker Turm empor. Ein hohes sowie mehrere niedrige, lang gestreckte Gebäude standen, geschützt von der äußeren Mauer, im Hof.
„Echt beeindruckend“, stellte Mondstrahl mit einem anerkennenden Nicken fest.
„Los, kommt! Ihr müsst euch unbedingt als Erstes den Ausblick anschauen, den man von den Zinnen aus hat!“, riefen die Zwillinge und trabten mit Sturmwind und Mondstrahl eilig in Richtung der Burgmauer davon.
Die Mädchen warfen einander belustigte Blicke zu, folgten ihnen aber neugierig.
An der Mauer angekommen, streckte Wolke vorsichtig den Kopf durch eine der Scharten zwischen den Zinnen. Saphira drängte sich neben sie und schob ihren Kopf ebenfalls durch die Lücke.
„Wie weit man schauen kann!“, rief sie begeistert. „Seht nur, da hinten kann man ganz schwach das enge Felsentor erkennen, durch das wir vorhin geflogen sind!“
Entzückt genossen die Freundinnen den Ausblick, der sich ihnen über die Ebene und die nahen Gipfel bot. „Wir müssen hier wirklich sehr hoch oben sein“, meinte Stella, die mit Fiona an der Zinne neben ihren Freundinnen stand. „Alles andere wirkt so fern und winzig.“
„Wenn ihr genau wissen wollt, wie hoch wir hier sind, schaut doch einfach mal nach unten …“, riet Casper ihnen und grinste seinem Bruder, Mondstrahl und Sturmwind verstohlen zu.
Vorsichtig reckten Saphira, Wolke und Stella die Hälse noch weiter über die Mauer und schielten an ihr hinab.
„Ui!“, staunte Saphira. „Ganz schön hoch.“
„Klasse!“, jauchzte Wolke.
Der Fels, auf dem die Burg stand, war nicht nur sehr hoch, er fiel auch an den Seiten senkrecht ab. Das fand Wolke sehr eindrucksvoll, denn so etwas hatte sie noch nie in ihrem Leben gesehen. Begeistert schauten sie und ihre Freunde sich in alle Richtungen um.
„Von hier oben kann man bestimmt super über die Ebene fliegen, oder?“, wollte Stella wissen.
„Und wie!“, schwärmte Tamina.
„Ja, man hat einen wundervollen Ausblick über die Berge und die Ebene.“ Sehnsüchtig schaute Lucia zu den schneebedeckten Gipfeln. „Aber man muss sich auch ein wenig in Acht nehmen. Der Wind kann einen hier oben ziemlich plötzlich packen. Dann muss man schauen, dass man nicht irgendwohin geweht wird, wo man gar nicht hin will“, fuhr sie an ihre Austauschpartner gewandt fort.
„Ich kann’s kaum erwarten, hier alles zu erkunden“, seufzte Wolke.
„Dann lasst uns jetzt schnell eure Sachen in den Stall bringen, damit wir euch danach alles zeigen können“, schlug Fiona vor.