Sternenschweif, 26, Im Zeichen des Lichts - Linda Chapman - E-Book

Sternenschweif, 26, Im Zeichen des Lichts E-Book

Linda Chapman

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Beschreibung

Laura und Sternenschweif freuen sich: Mystery hat mit Julia eine gute Einhornfreundin gefunden und sie verbringen eine schöne Zeit. Doch da taucht Teresa auf, die frühere Besitzerin von Mystery, und möchte ihn wiederhaben. Mystery ist hin- und hergerissen, denn auch mit Teresa verbindet ihn eine innige Freundschaft. Können Sternenschweif und Laura eine Lösung für die schwierige Situation finden? Eine spannende und magische Geschichte mit viel Platz zum Träumen!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
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Seitenzahl: 62

Veröffentlichungsjahr: 2013

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Linda Chapman

Sternenschweif

Im Zeichen    des Lichts

KOSMOS

Umschlaggestaltung: Atelier Reichert, Stuttgart

unter Verwendung einer Illustration von Carolin Ina Schröter, Berlin

Textillustrationen: © Biz Hull

Sternenschweif – Im Zeichen des Lichts, erzählt von Regina Müller

Based on characters created by Working Partners Ltd.

© Working Partners Ltd., 2011

Unser gesamtes lieferbares Programm und viele

weitere Informationen zu unseren Büchern,

Spielen, Experimentierkästen, DVDs, Autoren und

Aktivitäten findest du unter kosmos.de

© 2013, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-440-14085-7

eBook-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

1

„Eine Sternschnuppe!“, rief Laura. „Julia, ich habe eine Sternschnuppe gesehen!“ Aufgeregt deutete sie in den funkelnden Nachthimmel. Kein Haus und kein Baumwipfel, nicht einmal eine Wolke versperrten ihr die Sicht – denn sie flog auf dem Rücken ihres Einhorns Sternenschweif! Neben ihr ritt ihre Freundin Julia auf ihrem Einhorn Mystery.

„Du musst dir etwas wünschen“, meinte Julia lächelnd.

Laura schloss die Augen. „Ich wünsche mir, dass alles so bleibt, wie es ist“, dachte sie bei sich.

Sternenschweif zuckte mit den Ohren. „Was immer du dir gerade gewünscht hast, es ist bestimmt ein guter Wunsch“, sagte er leise.

Laura drückte sich fest an seinen Hals. Sternenschweif war ihr allerbester Freund. Manchmal verstanden sie sich sogar ohne Worte. Sie spürte, dass er genauso glücklich war wie sie. Und wirklich: Schöner als im Augenblick konnte das Leben wohl nicht sein! Endlich hatte sie eine Einhornfreundin gefunden, mit der sie nachts durch die Lüfte fliegen konnte. Julia lebte erst seit Kurzem hier, und zunächst hatte es nicht so ausgesehen, als würden sich Mystery und sie überhaupt jemals anfreunden. Tagsüber war Mystery ein unscheinbares graues Pony, genau wie Sternenschweif. Bevor Julia auf den Hof zog, auf dem Mystery bereits seit einigen Jahren gelebt hatte, war er lange Zeit sehr einsam gewesen. Seine frühere Einhornfreundin Teresa hatte wegziehen müssen und ihn seitdem nie wieder besucht. Aus Angst, erneut enttäuscht und verletzt zu werden, war er Julia gegenüber zunächst abweisend gewesen. Außerdem hatte er sehr eifersüchtig auf Gina, Julias kleinen Hund, reagiert. Mystery hatte gedacht, dass Julia ihn niemals so lieb haben würde wie Gina. Aber das stimmte nicht. Und mit Lauras und Sternenschweifs Hilfe hatten die beiden nicht nur zueinandergefunden, Julia hatte auch Mysterys großes Geheimnis entdeckt: Dass er ein Einhorn war! Und sie seine Einhornfreundin. Seither waren sie unzertrennlich. Laura wurde immer noch ganz warm ums Herz, wenn sie daran dachte, wie Julia Mystery zum ersten Mal verwandelt hatte. Am allerschönsten aber war, dass die beiden es ebenso wie Laura und Sternenschweif genossen, zu viert durch die Nacht zu fliegen.

„Da unten ist unsere Lichtung!“, riss Julia Laura aus ihren Gedanken. „Wollen wir eine kleine Pause machen?“

„Gern“, antwortete Laura. Sternenschweif und Mystery setzten zur Landung an.

Bald berührten ihre Hufe sanft den Boden und sie kamen im Gras zum Stehen. Laura und Julia saßen ab. Die geheime Lichtung war ein ganz besonderer Ort. Sie lag versteckt mitten im Wald und war nur für Einhornfreunde zu finden. Obwohl bereits Herbst war, überzog eine laue Nachtluft die Wiese mit einem angenehmen Duft. Den verströmten die unzähligen kleinen Mondblumen, die hier wuchsen. Glühwürmchen schwirrten umher und der helle Mond spiegelte sich in den glatten Rosenquarzsteinen, die am Rande der Lichtung lagen. Laura ließ sich neben Julia auf einem moosbewachsenen Baumstamm nieder, während ihre Einhörner das saftige Gras fraßen.

Julia legte ihr Kinn auf das Knie und beobachtete eine kleine Schnecke. Vorsichtig hielt sie ihr einen dünnen Ast hin. „Mr Miller will uns besuchen, nächsten Donnerstag“, sagte sie auf einmal.

Laura blickte sie erstaunt an. „Mr Miller, dem ihr eure Farm abgekauft habt? Der sich so wenig um Mystery gekümmert hat?“

Die Schnecke kroch Millimeter für Millimeter den Ast hinauf.

„Der Hof und die Pflege der Tiere waren ihm wohl etwas über den Kopf gewachsen, das hat er sogar selbst zugegeben“, wandte Julia ein. „Er hat seine Tochter Teresa furchtbar vermisst. Deswegen hat er ja die Farm verkauft. Er ist ganz in die Nähe der Stadt gezogen, in der Teresa das Internat besucht. Seither geht es ihm wohl besser.“

„Das ist schön. Und jetzt hat er doch Sehnsucht nach seiner alten Farm bekommen? Oder warum besucht er euch?“, wollte Laura wissen.

„Eigentlich will er Mr Cooper, den Förster, besuchen. Wenn ich es richtig verstanden habe, sind die beiden seit Schulzeiten miteinander befreundet“, erklärte Julia. „Und bei der Gelegenheit will er auch mal schauen, was aus seinem alten Zuhause geworden ist.“

„Na, da wird er aber Augen machen“, meinte Laura. „Seit dein Vater alles repariert hat, sieht es richtig toll bei euch aus. Mysterys Stall ist inzwischen so gemütlich.“

Julia lachte. „Natürlich! Dort verbringe ich ja auch mindestens so viel Zeit wie bei uns zu Hause!“

Laura lachte ebenfalls. Auch sie verbrachte jede freie Minute in Sternenschweifs Stall. Sie vertraute ihm alles an, denn niemand auf der Welt kannte sie besser als ihr Einhorn.

„Ehrlich gesagt haben mein Vater und ich nicht damit gerechnet, dass sich Mr Miller bei uns melden würde“, sagte Julia. Die Schnecke war nun ganz auf den Zweig geklettert. Behutsam legte Julia ihn vor sich in das weiche Gras. „Kriech woandershin, kleine Schnecke“, sagte sie sanft. „Auf so einem Baumstamm gibt’s nichts zu fressen für dich.“ Sie stand wieder auf und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Mr Miller war immer so wortkarg und eigenbrötlerisch“, fuhr sie fort. “Wir dachten, wir würden nie wieder etwas von ihm hören.“

Laura nickte. „Ich bin gespannt, was er zu Mystery sagen wird! Bestimmt wird er ihn gar nicht wiedererkennen, so gesund, wie er jetzt aussieht.“

Julia nickte nachdenklich. „Ja, Mystery ging es nicht gerade gut, als ich ihn übernommen habe. Mr Miller hatte ihn wohl etwas vernachlässigt. Aber er hatte es bestimmt nicht mit Absicht so weit kommen lassen. Deswegen möchte ich ihm auch gern ein Foto für Teresa mitgeben. Sie soll sehen, wie gut es Mystery jetzt hat. Bestimmt denkt sie noch oft an ihn.“

Teresa war Mysterys vorige Besitzerin gewesen. Doch als sie in eine weit entfernte Stadt gezogen war, um dort zur Schule zu gehen, konnte sie Mystery nicht länger behalten. Laura wusste, dass auch Teresa Mysterys Einhorngeheimnis kannte, denn sie hatte zufällig ein Foto entdeckt, auf dem Teresa Die Geschichte der Einhörner in den Händen hielt. Das war ein ganz besonderes Buch, in dem viele wertvolle Dinge über Einhörner standen. Auch Laura besaß eine Ausgabe dieses Buches. Sie hatte es von ihrer Freundin Mrs Fontana geschenkt bekommen – und auf diese Weise herausgefunden, dass ihr graues Pony Sternenschweif ebenfalls ein Einhorn war. Laura lief wieder ein kalter Schauer über den Rücken. Sie mochte sich einfach nicht vorstellen, dass sich eine Einhornfreundin von ihrem Einhorn trennen konnte. Ein Leben ohne Sternenschweif, das wäre nicht auszudenken!

Mit einem leisen Wiehern rief Sternenschweif Laura in die Gegenwart zurück. Sie wusste, was das bedeutete, und blickte zum Himmel hinauf. Es war schon spät, höchste Zeit, nach Hause zu reiten.

Schweren Herzens trennten sich die Mädchen von dem magischen Ort und setzten sich auf ihre Einhörner. Mystery und Sternenschweif stiegen höher und höher und flogen übermütig über die höchsten Baumwipfel des Waldes. Die beiden Mädchen lachten vor Freude.

„Morgen zur selben Zeit am selben Ort?“, fragte Julia in den Flugwind.

„Sehr gern!“, antworteten Laura und Sternenschweif. „Bis morgen also!“

Laura sah Julia und Mystery nach, wie sie in Richtung der Weber-Farm verschwanden. Sie freute sich schon auf morgen Abend. Julia und Mystery waren wirklich tolle Einhornfreunde!

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