Sternenschweif, 27, Die Zauberquelle - Linda Chapman - E-Book

Sternenschweif, 27, Die Zauberquelle E-Book

Linda Chapman

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Beschreibung

Bei einem Ausritt rasen drei Jungen auf ihren Mopeds an Laura und Sternenschweif vorbei. Sternenschweif erschrickt und geht durch. Das hat er sonst noch nie getan! Laura und ihr Einhorn haben keine Erklärung dafür und brauchen die Hilfe ihrer Einhornfreundin Ellen. Ein Blick in die Zauberquelle enthüllt ein dunkles Geheimnis aus Sternenschweifs Kindheit ... Eine spannende und magische Geschichte mit viel Platz zum Träumen!

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Seitenzahl: 62

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Linda Chapman

Sternenschweif

Die Zauberquelle

KOSMOS

Umschlaggestaltung: Atelier Reichert, Stuttgart

unter Verwendung einer Illustration von Silvia Christoph, Berlin

Textillustrationen: © Biz Hull

Sternenschweif – Die Zauberquelle, erzählt von Ina Brandt

Based on characters created by Working Partners Ltd.

© Working Partners Ltd., 2011

Unser gesamtes lieferbares Programm und viele

weitere Informationen zu unseren Büchern,

Spielen, Experimentierkästen, DVDs, Autoren und

Aktivitäten findest du unter kosmos.de

© 2013, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-440-14086-4

eBook-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

1

Laura seufzte. Vor ihr türmte sich ein riesiger Berg Äpfel auf dem Küchentisch. Sie hatte das Gefühl, dass er gar nicht kleiner wurde. Dabei schälten sie und ihr Bruder Max nun schon seit über einer Stunde Kerngehäuse und faulige Stellen aus den Äpfeln. Laura wusste gar nicht, wer all das Apfelmus essen sollte, das ihre Mutter bereits eingefroren hatte. Gerade kam Mrs Foster mit einem riesigen Stapel Plastikschüsseln aus dem Keller.

„Das sind die Letzten, die ich habe“, sagte sie. „Ich hoffe, sie reichen. So viele Äpfel wie dieses Jahr hatten wir schon lange nicht mehr.“

„Ich kann keine Äpfel mehr sehen“, knurrte Max. „Wir brauchen mindestens ein Jahr, um das alles aufzuessen.“

„Dabei ist Sophie die Einzige, die Apfelmus wirklich mag“, erklärte Laura. Sie warf einen Blick auf ihre kleine Schwester, die in einem Hochstuhl bei ihnen am Tisch saß. Diese hatte gerade eine große Schüssel Haferbrei mit Apfelmus verdrückt. Nun strahlte sie.

Mrs Foster schien die mürrischen Bemerkungen von Laura und Max gar nicht zu hören. Sie summte ein Lied vor sich hin und war bester Laune. Endlich drängte die Arbeit sie einmal nicht. Mrs Foster schrieb Kinderbücher, und wenn sie Abgabetermine hatte, verkroch sie sich meist jede freie Minute in ihrem Büro. Doch nun hatte sie gerade ihr letztes Buch fertig und konnte eine kleine Pause vom Schreiben einlegen.

Laura warf einen sehnsüchtigen Blick aus dem Fenster. Draußen strahlte die Sonne am herbstlich blauen Himmel. Laura brannte darauf, ihr Pony Sternenschweif zu sehen. Wahrscheinlich stand es bereits am Koppelzaun und hoffte, dass Laura jeden Moment zur Küchentür herausspazierte. Stattdessen saß sie hier und zerschnitt Äpfel. Laura seufzte noch einmal. Ihre Mutter warf ihr rasch einen Blick zu. Dann fuhr sie fort, die zerkochten Äpfel durch ein Sieb zu streichen. Für eine Weile arbeiteten sie schweigend weiter. Laura wusste, dass auch Max es nicht erwarten konnte, endlich zu seinen Freunden Leo und Steven zu kommen. Die drei wollten gemeinsam Skateboard fahren. Das war ihre absolute Lieblingsbeschäftigung. Stundenlang konnten die Jungs gemeinsam irgendwelche Sprünge und Drehungen üben.

Auch Buddy, Max’ Berner Sennenhund, wollte nach draußen. Unruhig lief er in der Küche hin und her und winselte. Er war noch jung und voller Energie. Walter, Lauras kleiner Terrier, dagegen war viel ruhiger. Er war aber auch schon älter. Gemütlich hatte er sich in seinem Hundekorb zusammengerollt.

Endlich waren nur noch ein paar Äpfel übrig. Da klatschte Mrs Foster in die Hände. „Lasst es gut sein, Kinder“, rief sie. „Den Rest schaffe ich allein. Jetzt habt ihr wirklich viel geholfen. Nun ab mit euch nach draußen. Aber kommt nicht zu spät nach Hause.“

„Jaaa!“, riefen Laura und Max und wischten sich rasch die Hände ab. Max stürmte nach oben, um sein Skateboard zu holen. Buddy hielt sich dicht hinter ihm. Er wollte es auf keinen Fall verpassen, wenn Max das Haus verließ. Laura blickte auf Walter und beschloss, ihn schlafen zu lassen. Sie steckte noch kurz eine Möhre ein, dann lief sie zu Sternenschweif.

Sie hatte recht gehabt. Er stand am Koppelzaun und wartete auf sie. Leise wieherte er ihr entgegen. Laura schlüpfte zwischen den Stangen des Zauns hindurch und streckte die Hand aus. „Na, mein Kleiner“, flüsterte sie zärtlich. „Hast du dich gefragt, wo ich bleibe?“ Sternenschweif schnaubte und rieb seine Nase an Lauras Bauch. „Ich musste meiner Mutter fast zwei Stunden lang beim Apfelschälen helfen. Kannst du dir das vorstellen? Und das bei diesem Wetter! Wer weiß, wie lange es noch so schön ist?“

Tatsächlich war heute einer der letzten Tage im Herbst, an denen die Sonne noch einmal richtig Kraft hatte.

„Komm, wir wollen keine Sekunde mehr verlieren“, sagte Laura und ging zum Stall. Rasch legte sie Sternenschweif Sattel und Zaumzeug an. Kurze Zeit später waren die beiden unterwegs Richtung Wald. Sie ritten den Weg entlang, der an der großen alten Eiche vorbeiführte. Links und rechts davon erstreckten sich abgemähte Getreidefelder. Die goldenen Stoppeln glänzten in der Sonne. Sternenschweif warf unruhig den Kopf hoch.

„Ich glaube, ich weiß, was du willst“, sagte Laura und grinste. „Einmal über die Felder und zurück?“

Sternenschweif wieherte. Da gab Laura die Zügel nach und beugte sich vor. „Los geht’s!“, rief sie. Und schon polterten Sternenschweifs Hufe über den Boden – schneller und immer schneller. Laura jubelte vor Glück.

Als sie wenig später auf den großen Waldweg einbogen, waren beide ziemlich erhitzt. Nun genossen sie die Ruhe und Kühle, die sie umgab. Hier und da blitzten Sonnenstrahlen durch die welk werdenden Blätter. Wie oft waren Laura und Sternenschweif diesen Weg schon entlanggeritten. Er führte zur geheimen Lichtung, ihrem absoluten Lieblingsplatz. Gleich da vorn würde der schmale Pfad abzweigen, der an diesem magischen Ort mitten im Wald endete. Laura würde nie den Moment vergessen, als sie ihn zum ersten Mal betreten hatte. Schmetterlinge tanzten durch die Luft und lila Mondblumen leuchteten im saftig grünen Gras. Hier hatte Laura Sternenschweifs Geheimnis entdeckt. Mit zitternder Stimme hatte sie damals die magischen Verse gesprochen und mit klopfendem Herzen gewartet. Und tatsächlich! Kurze Zeit später stand nicht mehr das graue, unscheinbare Pony vor ihr, sondern ein strahlend schönes Einhorn! Laura konnte es bis heute manchmal nicht fassen, dass Sternenschweif wirklich ein Einhorn war. Seine Zauberkräfte …

Ihre Gedanken wurden jäh durch ein lautes Knattern unterbrochen. Was war das? Da vorn kamen doch tatsächlich drei Jungs mit ihren Mopeds auf sie zugerast. Was hatten die denn hier im Wald zu suchen? Als sie Laura und Sternenschweif entdeckten, wurden sie für einen Augenblick etwas langsamer. Doch kaum waren sie an ihnen vorbei, gaben sie wieder Gas.

Peng! Peng!, knallte es plötzlich durch den Wald. Der Motor von einem der Mopeds war offensichtlich nicht ganz in Ordnung. Laura spürte, wie Sternenschweif unter ihr stocksteif wurde. Er riss den Kopf nach oben und tänzelte aufgeregt hin und her.

„Ruhig, ganz ruhig“, versuchte Laura ihn zu besänftigen. Doch Sternenschweif war nicht zu halten! Er schnaubte und wieherte schrill. Dann raste er voller Panik mitten durch den Wald davon.

2

Laura zog an den Zügeln und setzte sich schwer in den Sattel, um Sternenschweif zum Stehen zu bringen. Doch ohne Erfolg.

„Halt! Halt doch endlich an!“, rief sie immer wieder.

Aber Sternenschweif schien sie überhaupt nicht zu hören. Weiter und immer weiter raste er in den Wald. Laura hatte Mühe, nicht herunterzufallen. Sie drückte sich fest an Sternenschweifs Hals und klammerte sich an seiner Mähne fest. Immer wieder klatschten ihr Zweige ins Gesicht. Was war nur los mit Sternenschweif? Wieso verhielt er sich so ungewöhnlich? Die drei Jungs waren inzwischen meilenweit entfernt. Da, endlich schien Sternenschweif wieder zu sich zu kommen. Sein wilder Galopp wurde langsamer.

„Brrr, so ist es gut, mein Kleiner“, beruhigte ihn Laura.

Sternenschweif verfiel in Trab. Immer wieder schüttelte er den Kopf, als könnte er selbst nicht verstehen, was ihn durch den Wald trieb. Schließlich blieb er schwer atmend stehen.

Laura schlang die Arme um seinen Hals. „Alles in Ordnung“, flüsterte sie sanft. „Du brauchst keine Angst mehr zu haben.“