4,99 €
Laura und Sternenschweif dürfen bei einem echten Zirkus mitmachen. Gar nicht so leicht ohne Sternenschweifs magische Einhornkräfte. Zum Glück hilft ihnen der Junge Paul. Doch dieser hat ein Geheimnis, das merkt Laura sofort. Warum sonst würde er nachts über das Zirkusgelände schleichen? Eine spannende und magische Geschichte mit viel Platz zum Träumen!
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 63
Veröffentlichungsjahr: 2013
Linda Chapman
Sternenschweif
Zirkus der Träume
KOSMOS
Umschlaggestaltung: Atelier Reichert, Stuttgart
unter Verwendung einer Illustration Silvia Christoph, Berlin
Textillustrationen: © Biz Hull
Sternenschweif – Zirkus der Träume, erzählt von Uli Leistenscheider
Based on characters created by Working Partners Ltd.
© Working Partners Ltd. 2013
Unser gesamtes lieferbares Programm und viele
weitere Informationen zu unseren Büchern,
Spielen, Experimentierkästen, DVDs, Autoren und
Aktivitäten findest du unter kosmos.de
© 2013, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart
Alle Rechte vorbehalten
ISBN 978-3-440-13770-3
Satz: Doppelpunkt, Stuttgart
eBook-Konvertierung: le-tex publishing services, Leipzig
„Da vorn ist das Zirkuszelt!“, rief Max und deutete mit dem Zeigefinger aus dem Autofenster. „Wuff, wuff!“, bellte sein Berner Sennenhund Buddy aus dem Kofferraum.
„Buddy ist mindestens genauso aufgeregt wie du“, sagte Laura lachend zu ihrem kleinen Bruder.
„Aber Sternenschweif und ich freuen uns auch“, fügte sie hinzu und schaute nach hinten durch die Heckscheibe. Im Pferdeanhänger befand sich ihr kleines graues Pony Sternenschweif und erwartete vermutlich schon sehnsüchtig die Ankunft im „Zirkus der Träume“. So hieß der große Zirkus, der für eine Weile seine Zelte am Stadtrand aufgeschlagen hatte. Eine Woche lang würden Max und Laura dort bei einem Ferienworkshop mitmachen und das Zirkusleben hautnah erfahren. Sogar in richtigen bunten Zirkuswohnwagen würden sie schlafen. Es war das erste Mal überhaupt, dass Max so lange ohne seine Eltern von zu Hause fort war und deshalb war er besonders aufgeregt.
Mrs Foster fuhr die beiden zum Zirkus. Ihr Mann war mit dem Terrier Walter und Sophie, der kleinen Schwester von Max und Laura, zu Hause geblieben.
„Zum Glück macht ihr den Workshop zusammen“, sagte Mrs Foster. „Ganz allein hätte ich Max nicht angemeldet. Pass bitte gut auf ihn auf, Laura. Ich hoffe, ihr vertragt euch gut.“ Sie blickte die Geschwister durch den Rückspiegel an.
„Klaro!“, riefen Max und Laura wie aus einem Mund und grinsten sich verschwörerisch an.
Der Kies knirschte unter den Reifen, als das Auto auf das Zirkusgelände einbog. Mrs Foster parkte direkt neben einem rot-weiß gestreiften Zirkuswagen. „So, jetzt bin ich gespannt“, sagte sie und öffnete die Fahrertür. Auf dem großen Platz standen bereits mehrere Autos und überall liefen Kinder mit ihren Eltern herum.
Laura und Max stiegen ebenfalls aus und Buddy sprang bellend hinterher.
Eine junge Frau mit roten Locken kam auf sie zu. „Hallo, ich bin Karin, die Voltigier-Trainerin“, sagte sie und gab Mrs Foster die Hand. Mit einem Blick auf den Pferdetransporter stellte sie fest: „Ich vermute mal, mindestens einer von euch ist in meiner Gruppe?“
„Ja, ich!“, erwiderte Laura und stellte sich vor. Aus dem Anhänger ertönte ein lautes Wiehern. „Und das ist Sternenschweif!“, sagte Laura.
Karin lachte. „Ich glaube, er hat genug von dem engen Transporter. Komm, ich zeige euch die Ställe. Gehen Sie beide doch am besten schon mal in das große Zirkuszelt, dort fängt gleich die Begrüßung an“, wandte sie sich an Mrs Foster und Max. „Wir kommen dann nach.“
Vorsichtig führte Laura Sternenschweif rückwärts aus dem Anhänger. „Wir sind da, mein Kleiner“, flüsterte sie ihm beruhigend ins Ohr. Dann ging sie mit ihm hinter Karin her. Etwas abseits war ein großer mobiler Pferdestall aufgebaut. Er hatte ein grünes Zeltdach und im Inneren gab es viele Boxen nebeneinander, die behaglich aussahen. „Wir achten sehr darauf, dass sich die Tiere beim Zirkus der Träume wohlfühlen“, erklärte Karin. Sternenschweif bekam eine Box in der Mitte. An der Wand daneben hing ein Stallplan mit einem Stift an einer langen Schnur. „Hier trägt man seinen Stalldienst ein“, erklärte Karin. „Jeder ist mal dran.“
Laura führte Sternenschweif in seine Box. Dann drehte sie sich zu Karin um. „Kann ich noch kurz bei ihm bleiben?“, bat sie. „Es ist alles so neu für ihn.“ Karin nickte verständnisvoll. „Natürlich. Das Zirkuszelt ist ja nicht zu übersehen, das findest du auch allein. Ich geh schon mal vor.“
Als sie draußen war, wandte Laura sich Sternenschweif zu und strich ihm zärtlich über seine Nüstern. „Unser Zirkusabenteuer beginnt“, sagte sie leise zu ihm. Sternenschweif schmiegte seinen Kopf an ihre Wange und sie spürte seinen warmen Atem auf ihrer Schulter. „Hoffentlich ist das Voltigieren etwas für uns. Meinst du, es wird klappen?“, fragte Laura ein wenig skeptisch. Sie hatte noch nie auf einem Pony geturnt, der Zirkusworkshop würde ihr erster Versuch überhaupt sein. Sternenschweif hob ruckartig seinen Kopf und es sah aus, als würde er nicken. Laura musste lachen. „Ja, wir schaffen das, du hast natürlich recht!“
„Glaubst du, dein Pony versteht dich?“, ertönte plötzlich eine verwunderte Stimme hinter ihr.
Laura blickte sich um und entdeckte ein Mädchen mit langen dunklen Haaren, das etwa so alt war wie sie und ein weißbraun geschecktes Pony in die Box nebenan führte. Neugierig trat sie hinzu. „Ja, ich denke schon.“ Wenn sie ehrlich war, wusste sie sogar genau, dass Sternenschweif jedes Wort verstand, das sie mit ihm sprach. Er war nämlich kein gewöhnliches Pony. Laura konnte Sternenschweif in ein wunderschönes weißes Einhorn verwandeln, wenn sie einen Zauberspruch aufsagte. Dann konnte er mit ihr reden und hatte magische Kräfte. Doch das war ein großes Geheimnis, von dem niemand wissen durfte, der nicht selbst ein Einhorn besaß. Nicht einmal Lauras Familie wusste Bescheid. Deshalb konnte Laura auch dem fremden Mädchen nichts davon erzählen. „Ich heiße übrigens Laura“, sagte sie stattdessen.
„Und ich Aline“, erwiderte das Mädchen. „Du bist bestimmt auch in der Voltigiergruppe, oder?“
Als Laura nickte, lächelte Aline erfreut. „Schön, dann sehen wir uns ja später noch. Jetzt muss ich noch mal zu meiner Familie, die Begrüßungsrunde beginnt gleich. Bis nachher.“ Sie schloss die Boxentür und stürmte davon.
Sternenschweif schaute ihr interessiert hinterher. „Hoffentlich ist sie nett“, sagte Laura und gab Sternenschweif einen Kuss auf die Nase. „Ich muss jetzt auch los ins Zirkuszelt. Bis später, mein Kleiner!“
Lautes Stimmengewirr schlug Laura entgegen, als sie das große Zirkuszelt in der Mitte der Anlage betrat. Rund 25 Kinder und ihre Eltern saßen auf den Holzbänken rund um die Arena, in der fünf Erwachsene standen. Laura ließ ihren Blick über die Zuschauer schweifen und entdeckte zum Glück sofort Max und ihre Mutter, die ihr zuwinkten.
„Herzlich Willkommen, liebe Kinder und Eltern, ich bin Marvin, der Zirkusdirektor!“, sprach nun ein Mann in ein Mikrofon und augenblicklich wurde es ruhiger im Publikum. Nur ab und zu bellte ein Hund dazwischen, doch das machte nichts. Denn Tiere waren im „Zirkus der Träume“ erlaubt, ja sogar ausdrücklich erwünscht, wie der Zirkusdirektor Marvin jetzt betonte. Schließlich gab es eine Gruppe mit Tieren, die von dem Tiertrainer André geleitet wurde. André verbeugte sich vor den Kindern und plötzlich zog Marvin eine weiße Taube hinter seinem Ohr hervor und überreichte sie André. Ein Raunen ging durch die Menge und er lachte über die verdutzten Gesichter. „Ich selbst leite die Zaubergruppe“, sagte der Zirkusdirektor. Dann zeigte er auf einen kleinen dunkelhaarigen Mann, der sein Gesicht zu einer lustigen Fratze verzog. Die Kinder lachten. „Das ist Beppo, unser Clown, er wird sich um die Clownsgruppe kümmern“, fuhr Marvin fort. Schließlich stellte er noch Karin vor und eine weitere Frau namens Nicole, die die Artistengruppe betreuen würde.