Sternenschweif, 51, Goldener Winterzauber - Linda Chapman - E-Book

Sternenschweif, 51, Goldener Winterzauber E-Book

Linda Chapman

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Beschreibung

Ein wahrer Wintertraum: Jede Nacht fliegen Laura und Sternenschweif über schneebedeckte, im Mondlicht glitzernde Baumwipfel. Als eines Tages ein Schneesturm hereinbricht, brauchen die beiden all ihre magischen Fähigkeiten, um den Tieren im Wald zu helfen. Doch Sternenschweifs Kräfte scheinen zu schwinden... Eine spannende und magische Geschichte mit viel Platz zum Träumen!

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Goldener Winterzauber

von Linda Chapman

KOSMOS

Umschlaggestaltung: Niklas Schütte, Siegburg

unter Verwendung einer Illustration von Silvia Christoph, Berlin

Textillustrationen: © Biz Hull

Sternenschweif – Goldener Winterzauber, erzählt von Anne Scheller

Based on characters created by Working Partners Ltd.

© Working Partners Ltd., 2016

Unser gesamtes lieferbares Programm und viele

weitere Informationen zu unseren Büchern,

Spielen, Experimentierkästen, DVDs, Autoren und

Aktivitäten findest du unter kosmos.de

© 2016, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-440-15242-3

eBook-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

1

„Wie schön die Sterne funkeln. Schau nur!“ Laura Foster saß auf dem Rücken ihres besten Freundes Sternenschweif und flog durch die Nacht. Ja, sie flogen, denn Sternenschweif war ein verzaubertes Einhorn. Vor einigen Minuten hatte Laura sich aus dem Haus geschlichen und einen Zauberspruch gesagt. So war aus ihrem grauen Pony ein anmutiges schneeweißes Einhorn geworden, das fliegen und sprechen konnte.

„Die Sterne sehen aus wie Augen, die uns freundlich zuzwinkern“, sagte Sternenschweif. „Vielleicht sind es die Einhörner, die aus Arkadia über uns wachen.“

Laura musste lächeln. „Du hast aber eine Fantasie! Es sind doch nur Sterne …“ Aber das Land Arkadia hoch über den Wolken, die Heimat der magischen Einhörner, das gab es wirklich.

„Eines ist komisch“, meinte Laura.

„Was denn?“

„Mein Dad hat gesagt, es soll bald Schnee geben. Aber wenn wir so viele Sterne sehen können, dann sind doch nirgends Wolken.“

Sternenschweif schnaubte. „Vielleicht hat er sich geirrt.“

„Schade“, meinte Laura. „Ich freue mich schon so auf den ersten Schnee des Winters!“

„Ich doch auch“, sagte ihr Einhorn. „Aber wir können das Wetter nicht ändern. Ich freue mich jetzt erst mal auf Waldfee und Alex!“

„Richtig!“ Laura klopfte Sternenschweif den Hals. „Kannst du ein bisschen schneller fliegen? Die beiden warten sicher schon auf uns.“

Waldfee war ein Einhorn genau wie Sternenschweif. Laura und er hatten es als ganz kleines Fohlen im Wald gefunden und bei sich aufgenommen. Dabei war ihnen Waldfee besonders ans Herz gewachsen. Sie hatten sich ganz schön gefreut, als Waldfee vor Kurzem ihren Einhornfreund gefunden hatte, einen Jungen namens Alex. Gemeinsam lebten die beiden auf dem Ferienhof von Alex’ Familie.

„Ich bin gespannt, wobei die beiden heute unsere Hilfe brauchen“, sagte Laura und schmunzelte. „Die beiden sind so wild und furchtlos und stellen jede Menge verrücktes Zeug an.“

Alex und Waldfee erlebten wirklich die tollsten Abenteuer! Erst vor ein paar Tagen hatte Alex versucht, auf Waldfee zu fliegen, obwohl sie dafür noch zu klein war. Sie waren nach wenigen Metern abgestürzt! Aber da Waldfee bisher nur ein paar Schritte hoch fliegen konnte, hatten sich die beiden zum Glück nichts getan.

In dieser Nacht jedoch wollten Alex und Waldfee nur mit ihren Freunden spielen. Laura und Sternenschweif machten gern mit und die vier spielten Fangen und Verstecken auf Waldfees Koppel.

„Fällt dir etwas auf, Laura?“, fragte Sternenschweif später auf dem Heimweg. „Die Sterne sind verschwunden. Das bedeutet …“ Er machte eine kurze Pause und Laura beendete den Gedanken: „… dass Wolken aufgezogen sind. Vielleicht bekommen wir doch noch Schnee!“

Eine Weile flogen sie stumm dahin. Laura schaute in den Himmel.

„Da, die erste Flocke!“, rief sie plötzlich. Sie fing den winzigen Kristall auf und beobachtete, wie er in ihrer warmen Hand zerschmolz. „Der erste Schnee! Jippie!“ Jubelnd reckte Laura eine Faust in die Luft und Sternenschweif machte vor Freude einen besonders hohen Galoppsprung.

Zunächst schwebten nur wenige Schneeflocken durch die Lüfte, dann wurden es immer mehr. Das sanfte Leuchten von Sternenschweifs Silberhorn brachte sie zum Funkeln. Bald konnte Laura den Wald unter sich kaum noch erkennen. Sie wusste aber, dass sie auf Sternenschweifs Rücken dank seiner Magie immer warm und sicher war. Allerdings sah sie wegen des vielen Schnees schon fast nichts mehr.

Sternenschweif schüttelte sich die Flocken aus der Stirnlocke. „Jetzt wäre der Seifenblasenzauber gut, oder?“, fragte er.

„Echt gut!“, rief Laura. „Also los!”

Ihr Einhorn begann, mit dem Vorderhuf in die Luft zu schlagen. Magische Funken stoben hervor und verteilten sich als schützende Hülle um die beiden Freunde. So konnten sie das Schneegestöber noch sehen, waren aber abgeschirmt. Inmitten der wirbelnden Flocken fühlten sich Laura und Sternenschweif nun wie unter einer gemütlichen und außergewöhnlich schönen Decke.

Erst als Laura am nächsten Tag aus der Schule kam, hörte es auf zu schneien. Eine dicke weiße Schicht bedeckte die Farm der Fosters, den Hofplatz, die Ställe und Sternenschweifs Koppel. Das sah einfach wunderschön aus! Laura aß zu Mittag und erledigte ihre Hausaufgaben, so schnell sie konnte. Dann hielt sie nichts mehr im Haus.

„Kann ich mit raus?“, fragte ihr kleiner Bruder Max.

„Klar“, antwortete Laura. „Lass uns die Hunde mitnehmen! Walter liebt es, Schneebälle zu jagen.“

Max und Laura rannten um die Wette zur Garderobe und zogen ihre Schneehosen an. Max verhedderte sich in den Hosenträgern und begann fast zu weinen. „Du bist viel schneller! Das ist ungerecht!“, jammerte er.

„Warte, ich helfe dir.“ Laura ordnete die Riemen an Max’ Hose, dann zog sie sich selbst Stiefel und Jacke an.

„Vergesst Mützen, Schals und Handschuhe nicht“, erinnerte sie ihre Mutter. „Die Sonne ist zwar herausgekommen, aber es ist wirklich kalt.“

„Darf Sophie auch mit raus, Mum?“, fragte Laura. Ihre kleine Schwester spielte unheimlich gern im Schnee. Im Moment war sie allerdings nirgends zu sehen.

„Sie macht gerade ihren Mittagsschlaf“, erklärte Mrs Foster. „Wir kommen später zu euch raus.“

Dick eingemummelt stapften Laura und Max zur Hintertür. Ein Pfeifen genügte, da kamen auch schon Buddy und Walter angerannt: Buddy war ein großer, wuscheliger Berner Sennenhund, den Max schon als Welpen bekommen hatte. Walter war Lauras kleiner schwarz-weißer Terrier.

Lauras Dad hatte einen Weg zu den Ställen der Kühe und Schafe frei geschippt. Auch zu Sternenschweifs Stall führte ein Pfad im Schnee. Lauras Pony stand schon auf der Koppel. Sie lief gleich zum Zaun und er trabte ihr entgegen. Schnee wirbelte auf und glitzerte im Sonnenlicht. Auch der Zaun, die Dächer und der riesige Kastanienbaum neben Sternenschweifs Stall waren weiß überzogen. Laura atmete tief ein und aus. Ihr Zuhause war niemals schöner als im Winter!

Laura und Sternenschweif begrüßten sich und sie schlüpfte durch den Zaun auf die Koppel. Zuerst untersuchte Laura ihr Pony genau. Hatte es schmerzhafte Eisklumpen in den Hufen? War es sehr nass vom Schnee oder fror es? Doch Sternenschweif ging es gut.

„Magst du mit uns spielen?“, flüsterte sie und er hob und senkte den Kopf, als würde er nicken. Auch als Pony konnte Sternenschweif Laura genau verstehen.

Auf der Koppel warfen Laura und Max Schneebälle für die Hunde. Aufgeregt kläffend rasten die hinterher. Der sonst eher ruhige Walter wurde dabei genauso wild wie der von Natur aus ungestüme Buddy. Sternenschweif galoppierte immer neben den beiden her.

Irgendwann landete ein Schneeball in Lauras Gesicht.

„He!“, schrie sie.

„Das war aus Versehen!“, rief Max sofort. Trotzdem musste Laura sich rächen und die beiden begannen eine Schneeballschlacht. Als Mrs Foster schließlich mit Sophie in den Garten kam, waren Laura und Max ziemlich aus der Puste.

„Ich habe etwas zu trinken dabei“, sagte Mrs Foster und dann gab es ein Picknick mit warmem Kakao und Keksen auf der völlig verschneiten Terrasse.

„Komisch, Mum“, sagte Max mit vollem Mund. „Sonst finde ich Butterkekse immer voll langweilig.“

„Aber?“, fragte Mrs Foster.

„Aber so schmecken sie total lecker.“ Er tauchte seinen Keks erst in Kakao und legte dann einen kleinen Haufen Schnee darauf.

„Na, du hast ja Ideen ...“, sagte seine Mutter und lachte. „Sophie, möchtest du Schlitten fahren?“

„Slitten fahrn!“, rief die Kleine und rannte zur Scheune, wo der große Pferdeschlitten stand.

„Ich meinte den Kinderschlitten!“, rief Mrs Foster und lief ihr hinterher.

Mit Schlittenfahren, Schneemannbauen und vielen Schnee-Engeln verging auch der Rest des Nachmittags wie im Flug. Erst als es dämmerte, gingen sie zurück ins Haus. Sie schälten sich aus den nassen Kleidern und ließen sich an den Küchentisch fallen. In der Küche war es immer am wärmsten und Mr Foster saß auch schon am Tisch. Es war so richtig gemütlich!

„Könnt ihr mal ein bisschen leiser sein?“, fragte er. „Ich versuche gerade, die Nachrichten zu hören.“

Laura und Max hielten sich die Hände vor den Mund. Stumm sahen sie sich an. Laura biss sich auf die Lippe, um nicht laut herauszuprusten. Dieses Spiel war immer wieder großartig und ihr Dad konnte in Ruhe seine Nachrichten hören.

Als der Radiosprecher sagte: „Das waren die Nachrichten. Es ist 17 Uhr und acht Minuten“, stöhnte Max und rief: „Können wir jetzt wieder reden?“

„Gewonnen!“, sagte Laura und grinste.

2

Mr und Mrs Foster begannen, das Abendessen vorzubereiten. Laura und Max deckten den Tisch. Dabei bekam Laura mit, dass ihre Eltern irgendetwas sehr lebhaft besprachen. Sie hörte die Wörter Vorräte, Sicherheit und immer wieder Sturm. Gerade wollte sie fragen, worüber ihre Eltern redeten, da klingelte das Telefon.

„Ich geh ran! Ich geh ran!“, rief Max. Und ehe irgendjemand etwas sagen konnte, war er auch schon rausgerannt. Einen Augenblick später stand Max wieder vor Laura und hielt ihr das Telefon hin.

„Für dich“, sagte er leicht enttäuscht. Max telefonierte gern.

Laura nahm das Telefon und ging auf den Flur, wo es ruhiger war.

„Laura Foster, hallo?“, sagte sie.

„Hi, ich bin’s, Jess!“, hörte Laura. Jessica war eine ihrer beiden besten Freundinnen. Zusammen mit Mel, der Dritten im Bunde, gingen sie oft reiten. Mel und Jess hatten wie Laura jede ein eigenes Pony.

„Hast du schon gehört?“, fragte Jessica.

Laura schüttelte den Kopf, auch wenn ihre Freundin das nicht sehen konnte. „Nein, was denn?“

„Der Schneesturm!“, sagte Jessica nur und es klang ziemlich dramatisch.

„Ähm, Jess, was für ein Schneesturm?“, hakte Laura nach.

„Na, der, der heute Nacht über uns hinwegrollen soll!“, verkündete Jessica. „Mit meterhohen Schneeverwehungen und eisiger Kälte. Es kann sein, dass wir für Tage oder sogar Wochen eingeschneit werden.“

Laura lief unwillkürlich ein Schauer über den Rücken. Jessica übertrieb manchmal ein bisschen. Aber dann war sie auch wieder ganz praktisch. So wie jetzt.

„Da wollte ich mich nur von dir verabschieden, Laura“, sagte sie. „Falls wir uns ein paar Wochen nicht sehen. Pass auf dich auf!“

„Okay, du auch!“ Laura war total überrumpelt. Sie verabschiedete sich von ihrer Freundin und ging zurück in die Küche. Der Tisch war fertig gedeckt und es standen frisches Brot, Käse, Wurst und Kohlsalat bereit. Mrs Foster füllte Salat auf alle Teller und Mr Foster reichte den Brotkorb herum.

Er sah Laura prüfend an. „Du guckst so ernst“, stellte er fest. „Wer war denn das am Telefon? Haben Mel oder Jessica Probleme?“