Sternenschweif, 52, Verwandlung in der Nacht - Linda Chapman - E-Book

Sternenschweif, 52, Verwandlung in der Nacht E-Book

Linda Chapman

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Beschreibung

Seitdem ein Sturm Sternenschweifs Stall zerstört hat, wohnt er auf Reiterhof Apfelhain. Sehr selten nur kann Laura ihn nachts in ein Einhorn verwandeln. Als Sternenschweifs magische Kräfte auf einmal schwächer werden, trifft Laura eine mutige Entscheidung. Eine spannende und magische Geschichte mit viel Platz zum Träumen!

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Seitenzahl: 61

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Verwandlung in der Nacht

von Linda Chapman

KOSMOS

Umschlaggestaltung: Sigrid Walter, Würzburg

unter Verwendung einer Illustration von Silvia Christoph, Berlin

Textillustrationen: © Biz Hull

Sternenschweif – Verwandlung in der Nacht, erzählt von Anne Scheller

Based on characters created by Working Partners Ltd.

© Working Partners Ltd., 2017

Unser gesamtes lieferbares Programm und viele

weitere Informationen zu unseren Büchern,

Spielen, Experimentierkästen, DVDs, Autoren und

Aktivitäten findest du unter kosmos.de

© 2017, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-440-15675-9

eBook-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

1

Auf dem Rücken ihres grauen Ponys Sternenschweif jagte Laura über die Waldwiese. Plötzlich hob es ab und schwebte geradewegs in den Himmel. Sein Fell schimmerte jetzt schneeweiß und auf seiner Stirn glitzerte ein silbernes Horn mit der Sonne um die Wette …

„Wuff!“

Laura Foster schreckte aus ihrem Tagtraum hoch. Sie kniete wieder auf dem Küchenboden bei Walter, ihrem schwarz-weißen Terrier. Vor lauter Träumerei hatte sie ganz vergessen, den kleinen Hund zu kraulen.

Laura schmunzelte. „Du willst deine Streicheleinheiten, was?“, sagte sie und massierte ausgiebig Walters Rücken und Bauch. „Möchtest du Gassi gehen?“, fragte sie dann. Als Antwort sprang der kleine Hund auf und wedelte mit dem Schwanz.

Die Fosters – neben Laura ihre Eltern Alice und Mike sowie ihre jüngeren Geschwister Max und Sophie – hatten gerade Abendbrot gegessen. Mr Foster räumte die Spülmaschine ein, Mrs Foster war mit der kleinen Sophie nach oben gegangen. Max war irgendwo auf der Farm unterwegs und fuhr in den letzten Strahlen der Abendsonne Skateboard. Sein Berner Sennenhund Buddy begleitete ihn auf Schritt und Tritt.

Laura brachte ihrem Vater die letzten Teller vom Esstisch. „Dad, ich gehe mit Walter eine Runde über die Farm, okay?“, fragte sie.

Mr Foster nickte. „Aber nicht zu lange. Sag auch Max Bescheid. Bettzeit!“ Er redete so knapp, als hätte er für mehr Worte keine Zeit. Laura wusste, dass ihr Vater momentan ziemlich viel um die Ohren hatte. Tom, einer seiner Farmarbeiter, hatte gekündigt, und nur mit Hank, dem anderen Angestellten, war die viele Arbeit rund um Kühe und Schafe kaum zu schaffen.

„Mache ich, Dad. Komm, Walter!“ Laura trat mit ihrem Hundefreund vor die Haustür. Der flitzte sofort zum nächsten Busch und hob dort das Bein. Laura atmete tief ein und zog den Reißverschluss ihrer Fleecejacke hoch. Die Frühlingsluft war frisch und duftete nach Blumen, aber es war auch ziemlich kühl. Nebel waberte über Sternenschweifs Koppel.

Sternenschweif war nicht nur Lauras Pony, sondern auch ihr allerbester Freund. Normalerweise würde sie jetzt als Erstes zu ihm gehen und kurz mit ihm schmusen. Aber seit dem letzten Winter, als während eines Schneesturms eine alte Kastanie auf Sternenschweifs Stall gestürzt war, war nichts mehr normal. Ein Haufen zersplittertes Holz und rot-weißes Absperrband waren alles, was an Sternenschweifs früheres Zuhause erinnerte.

Nicht früheres Zuhause, verbesserte Laura sich in Gedanken selbst. Die Farm ist immer noch Sternenschweifs Zuhause! Sobald Dad den neuen Stall gebaut hat, kommt Sternenschweif zurück.

Walter sah mit seinen großen schwarzen Augen zu Laura hoch. Er wedelte mit dem Schwanz, als wolle er ihr Mut machen. Aber vielleicht wollte er auch einfach nur spielen.

Laura bückte sich und hob einen Ast auf. Er musste noch von der alten Kastanie stammen. Sie warf den Stock und Walter lief hinterher.

Laura konnte einen kleinen Seufzer nicht unterdrücken. Sie vermisste Sternenschweif so sehr! Nach dem Sturm war er bei ihrer Freundin Grace auf dem Reiterhof Apfelhain untergekommen. Im Kuhstall oder den anderen Gebäuden der Farm war einfach kein Platz für ihn. Laura besuchte ihn, sooft es ging. Aber das war natürlich nicht das Gleiche, wie ihn Tag und Nacht in der Nähe zu haben!

Denn auch nachts verbrachten Laura und Sternenschweif normalerweise viel Zeit miteinander. Sternenschweif war nämlich kein gewöhnliches Pony. Er war ein verzaubertes Einhorn, genau wie in ihrem Traum! Mit einem Zauberspruch konnte Laura ihn verwandeln. Dann war sein Fell nicht mehr grau, sondern schneeweiß, er trug ein silbernes Horn auf der Stirn und eine lange silberfarbene Mähne. Und das Beste war: Als Einhorn konnte Sternenschweif mit Laura sprechen, er konnte fliegen und viele andere Zauber wirken. Allerdings durfte Laura ihn nur heimlich verwandeln, am besten im Schutz der Dunkelheit. Denn kein Mensch, der nicht selbst ein Einhornfreund war, durfte erfahren, dass es Einhörner wie Sternenschweif auf Erden gab.

Walter legte den Ast vor Lauras Füßen ab. „Brav“, lobte sie ihn. Wieder schleuderte sie den Stock weg und sah zu, wie ihr Hund über die Farm flitzte.

Laura hing weiter ihren Gedanken nach. Im Sommer wollte sie Sternenschweif auf jeden Fall nach Hause holen. Dann konnte er auch nachts draußen auf der Koppel bleiben. Momentan war es aber noch zu kalt, um die Nächte draußen zu verbringen. Außerdem musste Mr Foster erst die noch brauchbaren Überreste von Sternenschweifs altem Stall wegräumen. Momentan lagerten Bretter, Ziegel und der zersägte Stamm der alten Kastanie auf der Koppel. Daran könnte sich Sternenschweif leicht verletzen. Hoffentlich hatte ihr Dad bald Zeit dafür!

Laura warf den Stock ein drittes Mal, aber Walter achtete gar nicht darauf. Er hatte Buddy entdeckt und rannte auf den anderen Hund zu, um ihn zu begrüßen. Gleich darauf kam Max mit seinem Skateboard um die Ecke.

„Wo kommst du denn her?“, fragte Laura ihren Bruder.

„Ich habe mir eine Rampe gebaut“, erzählte Max. „Aus einem Brett von Sternenschweifs Stall. Oder durfte ich das nicht?“, fragte er besorgt.

Laura zuckte mit den Schultern. „Doch, warum nicht? Im Moment brauchen wir die alten Bretter ja nicht.“

„Du kannst gern mal mit Buddy Gassi gehen“, meinte Max. „Falls dir Sternenschweif zu sehr fehlt.“

Laura fing an zu lachen. „Das würde dir so passen, Max! Kümmere dich mal schön selbst um deinen Hund! Trotzdem lieb, dass du an mich denkst.“

Max grinste verschmitzt und Laura wuschelte ihm über den Kopf.

„Dad sagt, wir sollen reinkommen“, meinte sie dann. „Es ist Zeit, schlafen zu gehen.“

Später am Abend lag Laura wach im Bett. Es war still im Haus und kein Lichtschimmer drang durch die Vorhänge oder unter der Tür hindurch. Ihre Eltern, Max und Sophie schienen zu schlafen. Da zog Laura etwas unter ihrem Schlafanzug hervor.

Es war eine feine, rosafarbene Kette, an der ein violetter Stein hing. Er funkelte, als ob er ein Stück Sternenhimmel spiegeln würde. Kette und Anhänger waren sicher sehr alt und wertvoll, aber das war nicht der Grund, warum sie für Laura ein echter Schatz waren. Laura nahm den Stein in die Hand und er wurde ganz warm. Im nächsten Moment hörte sie Sternenschweifs Stimme.

„Laura? Bist du es?“, fragte er. Seine Stimme kam direkt aus dem Anhänger.

„Hallo, Sternenschweif!“ Laura flüsterte, damit ihre Eltern nichts merkten. „Ich bin so froh, dich zu hören, mein Kleiner.“

Sternenschweif schnaubte. „Ich freue mich auch, Laura“, sagte er und schnaubte wieder lang und irgendwie erschöpft.

„Was ist mit dir?“, wollte Laura wissen.

„Ach, ich wünschte nur, du könntest herkommen und mich verwandeln“, meinte er.

Laura drückte den magischen Anhänger noch fester. „Ich doch auch!“, sagte sie. „Aber es geht nicht! Ich kann doch nicht nachts allein durch den Wald nach Apfelhain laufen.“

„Auf keinen Fall“, bestätigte Sternenschweif. „Das ist viel zu gefährlich! Ich würde nur so gern mal wieder mit dir durch die Nacht fliegen. Ich habe das Gefühl, gar kein richtiges Einhorn mehr zu sein.“