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Ponyzauber im Winterwald! Laura und Sternenschweif glauben ihren Augen kaum, als sie nachts auf eine Herde kuscheliger Wildponys treffen. Die Freude wird schnell getrübt, denn einige der Ponys sind sehr krank ... Was wohl dahinter steckt und vor allem, wie können sie ihnen helfen? Eine spannende und magische Geschichte mit viel Platz zum Träumen!
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Seitenzahl: 55
Veröffentlichungsjahr: 2017
Geheimnis der Winterponys
von Linda Chapman
KOSMOS
Umschlaggestaltung: Sigrid Walter, Würzburg
unter Verwendung einer Illustration von Silvia Christoph, Berlin
Textillustrationen: © Biz Hull
Sternenschweif – Geheimnis der Winterponys, erzählt von Carola von Kessel
Based on characters created by Working Partners Ltd.
© Working Partners Ltd., 2017
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© 2017, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart
Alle Rechte vorbehalten
ISBN 978-3-440-15810-4
eBook-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig
Was für ein herrlicher Wintertag! Laura Foster atmete die klirrend kalte Luft tief ein und blinzelte ins Sonnenlicht. Ein wolkenloser Himmel wölbte sich über der kleinen Farm, auf der sie zu Hause war. Die verschneiten Wiesen sahen aus wie mit einem dicken Zuckerguss überzogen.
Der Schnee knirschte unter Lauras Sohlen, als sie zur Pferdeweide hinüberlief.
Ein fröhliches Wiehern schallte ihr entgegen. Lauras Pony Sternenschweif trabte zum Zaun und wartete mit gespitzten Ohren auf sie. Laura wurde ganz warm ums Herz – wie immer, wenn sie Sternenschweif sah. Gab es etwas Schöneres, als so begrüßt zu werden?
„Hallo, mein Kleiner“, sagte Laura zärtlich. Sie fuhr mit den Händen unter Sternenschweifs Mähne und vergrub die Finger in seinem wuscheligen, grauen Fell. „Gut, dass du so dickes Winterfell hast“, meinte sie. „Ich glaube, es ist fast so dicht wie das Fell der Wildpferde.“
Sternenschweif war ein ganz besonderes Pony. Er verstand jedes Wort, das Laura sagte. Und nicht nur das: Wenn Laura einen besonderen Zauberspruch aufsagte, verwandelte er sich in ein schneeweißes Einhorn mit silberner Mähne! Sternenschweif verfügte dann über magische Kräfte, konnte fliegen und mit Laura sprechen.
Oft waren die beiden im Schutz der Dunkelheit unterwegs. Niemand durfte erfahren, dass Sternenschweif ein Einhorn war – auch Lauras Familie nicht. Nur wer selbst ein Einhorn hatte, durfte davon wissen. So sorgten die Einhornfreunde dafür, dass Arkadia, das Land der Einhörner, ein sicherer und geheimer Ort blieb.
Auch in der vergangenen Nacht waren Sternenschweif und Laura gemeinsam umhergeflogen. Dabei hatten sie in einem abgelegenen Flusstal eine Herde Wildpferde entdeckt. Laura bekam jetzt noch eine Gänsehaut, wenn sie an die herrlichen Fellfarben der Pferde dachte. Einige von ihnen waren sandfarben, andere kastanienbraun oder hellgrau. Sie alle hatten wunderschöne schwarz-weiße Mähnen. Ganz ruhig hatten die Wildpferde am Flussufer gestanden – wie Zauberwesen aus einer anderen Welt.
Sternenschweif rieb seine Nase an Lauras Arm.
„Denkst du das Gleiche wie ich?“, fragte sie und streichelte seine samtweichen Nüstern. „Am liebsten würde ich die Wildpferde heute Nacht gleich wieder besuchen.“
Sternenschweif bewegte den Kopf so schwungvoll nach oben und unten, dass seine Mähne in alle Richtungen flog.
„Also abgemacht!“ Glücklich blickte Laura in die klugen Augen von Sternenschweif. Es kam ihr immer noch wie ein Wunder vor, dass sie ihn gefunden hatte. Ihr Pony war ihr allerbester Freund.
Auf einmal stampfte Sternenschweif mit dem Vorderhuf kräftig auf den Boden, sodass der Schnee in alle Richtungen stob.
„Hey!“ Laura klopfte lachend den Schnee von ihrer Hose. „Was soll denn das?“
Doch Sternenschweif trabte schon über die verschneite Wiese davon.
Laura zögerte. Wollte er ihr etwas zeigen?
Schnell kletterte sie durch den Zaun und folgte ihrem Pony. Sternenschweif war in seinem Stall verschwunden. Als Laura dort ankam, stand er vor der Tränke und blickte sie auffordernd an.
Auf dem Wasser hatte sich eine dicke Eisschicht gebildet!
„Oje, ich hole dir gleich frisches Wasser“, versprach Laura.
Kurz darauf kehrte sie mit zwei vollen Wassereimern zurück. Während Sternenschweif gierig trank, fielen ihr wieder die Wildpferde ein. Ob sie bei diesem eiskalten Wetter wohl genug Wasser und Nahrung fanden? Es war ungewöhnlich, dass Wildpferde mitten im Winter in eine neue Gegend zogen. Vielleicht brauchten sie ja Hilfe?
Beim Abendessen mit ihrer Familie drehten sich alle Gespräche um die anhaltende Winterkälte.
„Der blöde Schnee ist schuld daran, dass ich schon seit Tagen nicht Skateboard fahren kann“, maulte Lauras jüngerer Bruder Max.
„Das tut mir wirklich leid, mein Schatz!“ Mrs Foster lächelte ihn an. „Was hältst du davon, wenn wir morgen den Schlitten herausholen? Der Hügel hinter der Schafweide eignet sich prima zum Rodeln.“
Die kleine Sophie war begeistert. „Slitten fahren! Slitten fahren!“, lachte sie.
Max verzog das Gesicht. „Ich möchte aber mit Leo und Steven spielen. Und denen ist unser kleiner Rodelberg bestimmt zu langweilig.“
Nun mischte sich Mr Foster ein. „Warum probiert ihr nicht mal Skijöring aus?“, meinte er. „Wenn Laura einverstanden ist, kann Sternenschweif dich und deine Freunde auf Skiern durch den Schnee ziehen.“
Laura nickte mit vollem Mund. Sie wollte Max gerne eine Freude machen. So eine Schneephase war für einen Skateboardfahrer bestimmt schwer zu ertragen. Sie selbst würde es ja auch kaum tagelang ohne Sternenschweif aushalten!
„Au ja!“, rief Max freudig aus. Doch gleich darauf verdunkelte sich sein Gesicht wieder. „Sternenschweif kann doch immer nur einen von uns ziehen“, stellte er fest. „Ich weiß nicht, ob das so viel Spaß macht.“
Laura schluckte und überlegte. „Vielleicht kommen Mel und Jess mit ihren Ponys zu uns herüber. Dann könnte jedes Pony einen von euch ziehen.“
„Super Idee!“ Max strahlte übers ganze Gesicht. „Kannst du Jess und Mel gleich mal fragen, ob das klappt?“, drängte er.
Laura lächelte gutmütig. „Klar, mache ich“, versprach sie. „Nach dem Abendessen rufe ich die beiden an.“
Mel und Jessica waren Lauras beste Freundinnen. Die drei besuchten dieselbe Klasse und hatten dasselbe Hobby – nämlich Ponys! Mel hatte wie Laura ein eigenes Pony, den Apfelschimmel Silver. Jess teilte sich mit ihrer Stiefschwester Samantha die Palominostute Sandy.
Jess und Mel sagten gleich zu, als Laura ihnen von dem geplanten Ausflug mit Skiern erzählte. Max freute sich riesig. Sofort schnappte er sich das Telefon, um seine Freunde für den nächsten Tag zum Skijöring einzuladen.
Später lag Laura in ihrem Bett und wartete, bis es im Haus still wurde. Ihre Eltern durften auf keinen Fall merken, dass sie nachts heimlich mit Sternenschweif unterwegs war.
Während Laura in die Dunkelheit lauschte, sah sie wieder und wieder die Wildpferde vor sich, wie sie gestern dicht gedrängt am Flussufer in der Kälte gestanden hatten. Trotz ihres dicken Fells machte Laura sich etwas Sorgen. Am liebsten hätte sie die ganze Herde unter eine schützende Glaskuppel gestellt. Dabei wusste Laura selbst nicht, wovor sie die Wildpferde beschützen wollte. Verwirrt schüttelte sie den Kopf. Gut, dass sie gleich noch einmal nach der Herde sehen würden!
Es war schon tief in der Nacht, als Laura endlich aus dem Haus schlich. Draußen nahm ihr die eisige Kälte für einen Augenblick den Atem. Gut, dass sie ihre wärmsten Sachen angezogen hatte!