Sternenschweif,57,Geheimnis der Sonne - Linda Chapman - E-Book

Sternenschweif,57,Geheimnis der Sonne E-Book

Linda Chapman

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Beschreibung

Eine Sonnenfinsternis steht bevor. Doch als es dunkel wird, brechen einige Pferde in Panik aus der Koppel aus. Wird es Laura und Sternenschweif gelingen, die Ausbrecher wieder zu beruhigen? Eine spannende und magische Geschichte mit viel Platz zum Träumen!

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Seitenzahl: 56

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Geheimnis der Sonne

von Linda Chapman

KOSMOS

Umschlaggestaltung: Walter Typografie & Grafik, Würzburg

unter Verwendung einer Illustration von Silvia Christoph, Berlin

Textillustrationen: © Biz Hull

Sternenschweif – Geheimnis der Sonne, erzählt von Anne Scheller.

Based on characters by Working Partners Ltd.

© Working Partners Ltd., 2018

Unser gesamtes lieferbares Programm und viele

weitere Informationen zu unseren Büchern,

Spielen, Experimentierkästen, DVDs, Autoren und

Aktivitäten findest du unter kosmos.de

© 2018, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-440-16098-5

eBook-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

1

Laura Foster stand im taufeuchten Gras einer Wiese. Der Mond schien und am samtblauen Himmel funkelten tausende Sterne. Hinter Laura erstreckte sich der dunkle Wald mit seinen Hügeln und Tälern. Ein geheimnisvolles Wispern verriet ihr, dass der Wind die Blätter an den Bäumen schaukelte. Es war ein lauwarmer Sommerabend, ziemlich spät und schon fast dunkel. Aber Laura hatte keine Angst, denn sie war nicht allein. Dicht neben ihr stand Sternenschweif. Er war nicht nur ihr allerbester Freund, sondern auch ein Einhorn mit magischen Kräften. Sein schneeweißes Fell und seine Silbermähne schimmerten im Glanz des gewundenen Horns auf seiner Stirn. Sternenschweif konnte sprechen, fliegen, Wunden heilen und noch vieles mehr. Solange er da war, fühlte Laura sich völlig sicher.

Vor Laura und Sternenschweif duckten sich drei kleine Wildkaninchen ins Gras. Ihr seidiges Fell bebte, anscheinend hatten sie Angst.

„Sind die süß!“, fand Laura. „Aber was haben sie nur?“

Sternenschweif schnaubte sanft. Die Kaninchen blickten aus dunklen Knopfaugen zu ihm auf. Sie antworteten leise und er hörte zu. Als Einhorn konnte er alle Tiere verstehen.

„Und?“, fragte Laura gespannt.

„Der Eingang zu ihrem Bau ist eingestürzt“, erzählte Sternenschweif. „Sie können nicht mehr hinein. Dabei sind nachts Eulen und andere Greifvögel auf der Jagd. Die drei sind in Gefahr!“

Laura schnappte erschrocken nach Luft. „Wir müssen ihnen helfen!“, rief sie. „Mit den Händen kann ich den Eingang viel schneller freibuddeln als die drei Kleinen.“

Sternenschweif stupste seine Freundin dankbar an. „Ich wusste, dass du das sagst“, meinte er.

Erst jetzt fiel Laura das zerwühlte Erdreich auf. Sie begann sofort, mit den Händen darin zu graben. Auch Sternenschweif scharrte mit den Hufen Erde beiseite. Zusammen hatten sie den Bau im Nu freigelegt.

Glücklich sah Laura die niedlichen Kaninchen an. Die drei warfen Sternenschweif noch einen dankbaren Blick zu und hoppelten in ihren Bau.

Laura schwang sich wieder auf Sternenschweifs Rücken. Er galoppierte an und schwebte in den Himmel empor. Warmer Wind wehte Laura um die Nase und in ihrem Bauch kribbelte es lustig, als Sternenschweif eine schwungvolle Kurve flog. Das Fliegen gehörte zu den allerschönsten Dingen, wenn man wie Laura ein Einhorn zum Freund hatte. Allerdings taten sie es nicht nur zum Spaß. Die Aufgabe der Einhörner und ihrer Freunde war es, Menschen und Tieren in Not zu helfen, so wie den Wildkaninchen eben. Dafür wurden die Einhörner aus ihrem magischen Heimatland Arkadia auf die Erde geschickt.

Eine Weile flogen Laura und Sternenschweif schweigend über den Baumwipfeln. Vor ihnen leuchtete eine schmale Mondsichel.

„Übermorgen gibt es übrigens eine Sonnenfinsternis. Dann wird es mitten am Tag dunkel, aber nur für kurze Zeit“, erzählte Laura.

„Wirklich? Das ist ja spannend“, meinte Sternenschweif.

Laura nickte. „Und wie! Es kann gut sein, dass wir so eine Sonnenfinsternis nur ein einziges Mal im Leben sehen“, sagte sie.

„Wow! Dann freue ich mich jetzt erst recht darauf“, meinte Sternenschweif.

„Ich mich auch. Oh, es wird sicher wundervoll!“, rief Laura aus. Selig sog Laura den vertrauten Geruch ihres Freundes ein und lächelte in sich hinein. Sternenschweif atmete lang und prustend aus.

„Schön ist das“, sagte er.

Laura nickte nur. Oben funkelten die Sterne, unten wiegten sich die Bäume im milden Nachtwind. Ihr Laub rauschte und die Grillen zirpten. Eine Weile schwiegen die beiden Freunde. Das Einhorn galoppierte in gemütlichem Tempo über dem Wald dahin. Dieser zog sich von der Farm, auf der Laura mit ihrer Familie lebte, bis hoch in die Berge hinauf. Nachts war es hier ganz einsam und das war auch gut so, die beiden durften nämlich nicht gesehen werden! Nur Einhornfreunde wie Laura durften wissen, dass die magischen Wesen auf Erden lebten. Deswegen verwandelte Laura Sternenschweif auch nur in ein Einhorn, wenn niemand sie sehen konnte, zum Beispiel mitten in der Nacht. Für Lauras Eltern, ihre Geschwister Max und Sophie sowie ihre Freundinnen Mel und Jessica war Sternenschweif nichts weiter als ein ganz normales graues Pony.

Eine Schneise zwischen den Baumwipfeln zeigte Laura, dass sie sich dem Bach näherten. Sie blickte nach unten. Sternenschweif glitt dicht über dem Wasser dahin. Der Bach war schwarz und funkelte im Schein von Sternenschweifs silbern glänzendem Horn.

„Das Wasser sieht aus wie flüssiger Sternenhimmel“, sagte sie verträumt.

Sternenschweif wieherte überrascht. „Du bist ja eine Dichterin!“, meinte er.

Laura musste grinsen. Sie kraulte ihm den Mähnenkamm und er ließ ein zufriedenes Brummeln ertönen.

„Wir sind bald zu Hause“, stellte Sternenschweif etwas später fest. Laura legte sich auf den Hals ihres Einhorns und hielt nach der Farm Ausschau. Doch noch über dem Wald bemerkte sie unter sich eine Bewegung.

„Ich glaube, da sind Tiere“, flüsterte sie.

Sternenschweif sank tiefer und Laura erkannte einige Frischlinge, Wildschweinkinder mit hellen Streifen im dunklen Fell. Sie liefen aufgeregt auf einer Waldlichtung umher.

„Sind die niedlich!“, meinte Laura. „Wollen wir landen und sie begrüßen?“

„Lass uns lieber vorsichtig sein“, erwiderte ihr Einhorn. „Wo Frischlinge sind, ist die Bache sicher nicht weit.“

Laura nickte. Sie wusste, dass Wildschweinmütter ihre Kleinen vor allem beschützten, was ihnen gefährlich erschien. Sie durften nicht riskieren, dass sie Sternenschweif angriff!

„Na gut, wir bleiben in der Luft“, entschied Laura.

Sternenschweif flog dicht über der Lichtung und die beiden erfreuten sich von oben am Spiel der Tierkinder.

„Guck mal, da ist die Mutter“, sagte Laura und zeigte unter die überhängenden Zweige eines Baumes. „Ich glaube, sie schläft.“

Doch in diesem Moment hob die Wildsau den Kopf. Sie erblickte Laura und Sternenschweif, rappelte sich hoch und humpelte unter den tief hängenden Zweigen hervor. Mit gesenktem Kopf und einem aufgeregten Grunzen rannte sie auf Laura und Sternenschweif zu.

2

Sofort flog Sternenschweif etwas höher, weg von der aufgeregten Wildschweinmutter. Laura klammerte sich mit Armen und Beinen an seinem Rücken fest. Ihr Herz schlug schnell. Das war ja gerade noch mal gut gegangen!

„Hast du das gesehen? Die Bache humpelt, bestimmt ist sie verletzt“, sagte sie.

„Sie braucht unsere Hilfe“, erwiderte ihr Einhorn. „Aber landen kann ich nicht, ich will dich nicht in Gefahr bringen.“

„Die Arme hat Schmerzen. Du musst ihr einfach helfen!“, fand Laura.

Das Wildschwein war zu seinen Jungen gehumpelt und drängte sich schützend vor sie. Misstrauisch äugte es zu Laura und Sternenschweif hinauf.