Sternenschweif,58, Ein Zuhause für Streuner - Linda Chapman - E-Book

Sternenschweif,58, Ein Zuhause für Streuner E-Book

Linda Chapman

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Beschreibung

Lauras Bruder wird von einem verwilderten Hund angeknurrt. Gemeinsam mit Sternenschweif versucht sie, dem verängstigten Tier näherzukommen. Schaffen es die beiden, sein Vertrauen zu gewinnen? Eine spannende und magische Geschichte mit viel Platz zum Träumen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 57

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Ein Zuhause für Streuner

von Linda Chapman

KOSMOS

Umschlaggestaltung: Walter Typografie & Grafik, Würzburg

unter Verwendung einer Illustration von Josephine Llobet, Quickborn

Textillustrationen: © Biz Hull

Sternenschweif – Ein Zuhause für Streuner, erzählt von Anne Scheller.

Based on characters by Working Partners Ltd.

© Working Partners Ltd., 2018

Unser gesamtes lieferbares Programm und viele

weitere Informationen zu unseren Büchern,

Spielen, Experimentierkästen, DVDs, Autoren und

Aktivitäten findest du unter kosmos.de

© 2018, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-440-16415-0

eBook-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

1

„Guten Morgen, mein Freund!“ Laura Foster stellte ihren Schulrucksack neben die Stalltür, schlüpfte in die Box und schlang ihrem Pony die Arme um den Hals. „Hast du gut geschlafen?“, fragte sie.

Sternenschweif nickte so heftig mit dem Kopf, dass seine graue Wuschelmähne Laura im Gesicht kitzelte. Sie musste kichern. „Das freut mich, ich nämlich auch“, sagte sie lachend. Sie löste sich von ihrem Pony und ging zur Futterkammer. Dort füllte sie eine Schaufel Kraftfutter in einen Eimer und legte ein paar Möhren und ein Stück Zuckerrübe dazu. Zurück bei ihrem Pony hielt sie ihm den Eimer entgegen: „Hast du schon Hunger?“, fragte sie.

Sternenschweif schnaubte und trat auf sie zu. Natürlich konnte er den gefüllten Futtereimer sehen, aber er verstand auch genau, was Laura sagte. Er war nämlich ein ganz besonderes Pony: Sternenschweif war in Wirklichkeit ein verzaubertes Einhorn! Wenn Laura einen magischen Spruch aufsagte, verwandelte er sich in seine wahre Gestalt. Dann hatte er schneeweißes Fell, eine funkelnde Mähne und ein silbern schimmerndes Horn auf der Stirn.

Jetzt aber senkte Sternenschweif sein graues Ponymaul in den Futtereimer und begann, genüsslich zu fressen. Laura lauschte seinem Mampfen und Prusten und streichelte ihm gedankenverloren den Hals.

„Laura, wir müssen los!“, rief da ihre Mutter.

Laura zuckte zusammen. „Fast hätte ich die Schule vergessen“, meinte sie und seufzte. „Ich wünschte, ich könnte bei dir bleiben!“

Sternenschweif sah auf und stupste seine Freundin an.

„Ich gehe ja schon“, meinte sie. „Heute Nachmittag reiten wir zusammen aus. Bis dann!“ Laura winkte, während sie nach draußen ging, und so lange, bis das Auto die Farm verlassen hatte. Sternenschweif sah ihr aus seiner Box hinterher.

Das Gute an der Schule war, dass Laura dort ihre besten Freundinnen traf. Mel und Jess waren wie Laura riesengroße Pferdefans und beide hatten ein eigenes Pony. In der großen Pause redeten die Mädchen daher sofort über ihr Lieblingsthema.

„Gestern konnte ich mit Sandy nicht ausreiten, es hat ja so geregnet“, erzählte Jessica. „Jetzt habe ich solche Sehnsucht nach dem Sattel!“

„Sternenschweif und ich waren trotzdem draußen unterwegs“, erzählte Laura. „Im Wald sind die Bäume wie ein Dach, da macht der Regen nicht so viel. Und du, Mel?“

Mel grinste und sagte: „Ich bin mit Silver zum Ponyclub geritten. In der Reithalle waren lauter Hindernisse aufgebaut, die für Ponys total gruselig sind: Wackelbretter, raschelnde Planen, flatternde Fahnen und so etwas. Dort habe ich mit Silver Vertrauensübungen gemacht. Es ging gar nicht so schlecht!“

Laura nickte beeindruckt. Sie wusste, dass ein Pony viel Vertrauen brauchte, um solche Übungen mitzumachen.

„Heute soll ein ganz schöner Herbsttag werden“, sagte Jessica mit einem beschwörenden Blick zum Himmel. „Reiten wir zusammen aus? Vielleicht zu der Lichtung mit den Baumstämmen?“

„Super Idee!“, rief Mel. „Dort waren wir schon ewig nicht mehr.“

„Sternenschweif und ich sind auch dabei, ist doch klar“, sagte Laura. „Am besten treffen wir uns …“ Sie verstummte, denn ihr kleiner Bruder Max kam über den Schulhof auf sie zugerannt.

„He, Laura, Mel, Jessica!“, rief er ihnen atemlos entgegen. „Habt ihr auch schon davon gehört?“

„Nein, wovon denn?“, fragte Laura.

Max machte eine dramatische Pause und verkündete: „Na, von dem großen, wilden Wolf!“

Jessica schlug die Hände vor dem Gesicht zusammen. „Ooooh“, hauchte sie aufgeregt. „Das hätte ich ja fast vergessen! Mein Vater hat mir auch von dem Wolf erzählt. Er schleicht schon seit einiger Zeit um die Häuser, er knurrt und bedroht Hunde, die nicht an der Leine sind. Er soll total gefährlich sein!“

Max nickte. „Genau“, sagte er. „Er hätte fast einen Bauern auf dem Feld angefallen.“

„Meine Mutter meint, es könnte auch nur ein großer, entlaufener Hund sein“, sagte Mel.

„Nein, ein Wolf“, widersprach Max. „Das sagen alle aus meiner Klasse.“

Nun schaltete Laura sich ein und sagte: „Ich finde, das klingt ein bisschen übertrieben. Kann es nicht eher sein, dass die Leute einen streunenden Hund gesehen haben?“

„Alle sagen, es ist ein Wolf“, beharrte Max.

Laura, Mel und Jessica blickten sich beunruhigt an. Mel sprach aus, was alle dachten: „Meint ihr, wir können trotzdem ausreiten?“

Laura dachte kurz nach, dann nickte sie. „Ich glaube nicht, dass Gefahr besteht“, sagte sie. „Wildtiere sind viel zu scheu, um sich drei großen Ponys zu nähern, und Hunde sind nicht gefährlich. Um drei auf der Lichtung?“

Mel und Jessica nickten.

Am Nachmittag ritt Laura mit Sternenschweif in den Wald. Es war windig und kühl und die Sonne leuchtete nur schwach hinter den Wolken. Doch die Blätter an den Bäumen waren kunterbunt gefärbt und es roch würzig nach Laub und Pilzen.

„Hach, schön!“, sagte Laura. Sie atmete tief ein und aus. „Gefällt es dir auch, Kleiner?“ Ihr Pony schnaubte zustimmend und fiel in den Trab. Laura gab ihm noch eine Hilfe und schon galoppierte Sternenschweif los. Seine Hufe trommelten auf den Waldweg und der Wind wehte Laura um die Nase. Vor ihnen flatterte eine Amsel auf. So ein Ausritt war einfach herrlich! An den Wolf oder Hund, von dem Max erzählt hatte, dachte sie nicht mehr.

Ganz außer Atem erreichten Laura und Sternenschweif den Treffpunkt, eine riesige Lichtung an einem Abhang. Man konnte den Hügel hinauf- und hinunterreiten. Baumstämme bildeten natürliche Hindernisse. Der perfekte Reiterspielplatz!

Mel und Jessica waren bereits da und Laura sah ihnen kurz zu. Jessica preschte mit Sandy geschickt die steile Böschung hinauf und wieder hinunter. Mel sprang auf Silver über alle Baumstämme und den Wassergraben am Rande der Lichtung.

Laura klatschte in die Hände. „Ihr macht das super!“, rief sie.

Grinsend kamen ihre Freundinnen näher.

„Hey, Laura“, rief Mel. Ihre Wangen waren rot und sie atmete schnell. „Du musst unbedingt mitmachen, es macht so einen Spaß!“

„Am coolsten ist der steile Abhang da drüben“, fand Jessica. Sie warf sich auf Sandys Hals und umarmte ihr Pony. „Du bist echt die Beste, meine Süße!“, lobte sie.

„Aber nein, Silver ist doch schon der Beste“, meinte Mel mit einem Augenzwinkern.

„Quatsch, Sternenschweif ist es!“, sagte Laura grinsend. Die Freundinnen mussten kichern. „Unsere Ponys sind alle drei die Allerallerbesten“, fuhr Laura fort. „Wollen wir zusammen springen?“

Die Ponys fielen in den Galopp. Laura lenkte Sternenschweif zu einem langen Baumstamm, der quer über der Lichtung lag, Mel und Jessica waren dicht neben ihr. Seite an Seite setzten sie über das Hindernis. Jessica jubelte und Laura grinste breit. Wieder und wieder sprangen die Mädchen über die Stämme und Gräben. Was für ein Spaß!