Sternenschweif, 9, Flug durch die Nacht - Linda Chapman - E-Book

Sternenschweif, 9, Flug durch die Nacht E-Book

Linda Chapman

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Beschreibung

Am liebsten würde Laura jede Nacht mit ihrem Pony Sternenschweif durch die Luft galoppieren. Manchmal kann sie es immer noch nicht fassen, dass Sternenschweif ein Einhorn ist und voller Zauberkräfte steckt! Doch seit ein paar Tagen wirkt er ganz verändert und gibt Laura lauter Rätsel auf. Eines Nachts beobachtet Laura, wie Sternenschweif Besuch bekommt – von einem anderen Einhorn! Was hat das bloß zu bedeuten? Eine spannende und magische Geschichte mit viel Platz zum Träumen!

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Seitenzahl: 62

Veröffentlichungsjahr: 2016

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Linda Chapman

Sternenschweif

Flug durch                 die Nacht

Umschlaggestaltung: Niklas Schütte, Siegburg

unter Verwendung einer Illustration von Silvia Christoph, Berlin

Textillustrationen: © Biz Hull

Titel der englischen Originalausgabe:

Linda Chapman: My secret unicorn – Snowy dreams

© 2002, Working Partners Ltd.

First published by Puffin Books, London 2002

Unser gesamtes lieferbares Programm und viele

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Aktivitäten findest du unter kosmos.de

© 2004, 2012, 2016 Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-440-15424-3

Übersetzung: Bettina Schaub

Satz: Doppelpunkt, Stuttgart

eBook-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

Weit, weit fort            in einem anderen Land …

… versammelten sich drei Einhörner um einen steinernen Tisch. Ihre silberfarbenen Mähnen reichten bis zum Boden und ihr schneeweißes Fell schimmerte im Licht des vollen Mondes. Eines hatte ein goldenes, das zweite ein silbernes und das dritte ein bronzefarbenes Horn.

„Es ist an der Zeit“, sagte eines sanft und berührte den Tisch mit seinem Horn. Violetter Rauch zog über die steinerne Oberfläche, die sich plötzlich in einen Spiegel zu verwandeln schien. Er zeigte ein kleines graues Pony, das mitten in der Nacht auf einer Koppel in der Nähe eines Farmhauses graste. In der Ferne ragten die Gipfel der dunklen Berge wie riesige Schatten empor.

„Sternenschweif“, sagte das Einhorn mit dem bronzefarbenen Horn zögernd. Die drei Einhörner schauten einander erstaunt an. Eine Weile sagte niemand etwas.

„Das hätte ich nicht erwartet“, unterbrach das mit dem goldenen Horn beunruhigt das Schweigen. „Er ist noch sehr jung.“

Das dritte Einhorn nickte. „Und er ist erst seit kurzer Zeit mit seiner Einhorn-Freundin zusammen. Dennoch haben sie gemeinsam bereits viel Gutes bewirkt – mehr als manch andere Einhörner und ihre Freunde in vielen Jahren.“

„Das ist wahr.“ Das Einhorn mit dem goldenen Horn schaute die anderen ernst an. „Ich frage mich, wie er unsere Botschaft aufnehmen wird.“

„Es ist niemals leicht“, erwiderte Sidra, das silberne Einhorn, leise. Ihre dunklen Augen schimmerten unergründlich, während sie Sternenschweif noch einen Moment länger betrachtete. „Ich werde es ihm selbst sagen.“

„Wann wirst du aufbrechen?“, fragten ihre Gefährten.

Sidra hob den Kopf, ihr Horn funkelte im hellen Glanz der Sterne. „Noch heute Nacht.“

1

Klingelingelingeling! Verschlafen rieb Laura Foster sich die Augen. Klingelingeling! Der verflixte Wecker klingelte schon wieder. Sie tastete mit der Hand über den Nachttisch, stellte den Wecker aus und sank zurück in die Kissen. „Was für ein Tag ist heute eigentlich?“, überlegte sie schlaftrunken.

Samstag! Aber nicht irgendein Samstag, sondern gleichzeitig der erste Ferientag! Mit einem Mal war Laura hellwach. Eine wundervolle Woche lang musste sie nicht zur Schule gehen, sondern konnte den ganzen Tag mit Sternenschweif zusammen sein!

Bester Laune hüpfte sie aus dem Bett und riss die Vorhänge auf, um einen Blick aus dem Fenster zu werfen. Wie jeden Morgen stand Sternenschweif am Gatter und wartete auf sie. Der Tag, an dem ihre Eltern ihr das kleine graue Pony geschenkt hatten, war der allerbeste ihres Lebens gewesen! Oder besser gesagt der zweitbeste. Laura grinste. Sie erinnerte sich noch haargenau an den Tag, an dem sie herausgefunden hatte, dass Sternenschweif kein normales Pony war, sondern … ein Einhorn! Seitdem verwandelte sie ihn nachts, wenn ihre Eltern und ihr Bruder Max schliefen, in seine wahre Gestalt. Jedes Mal aufs Neue kam es ihr wie ein Wunder vor, wenn er dann mit seinem silbern glänzenden Fell und seinem gewundenen Horn tatsächlich vor ihr stand! Dank seiner Zauberkräfte hatten sie gemeinsam schon viele aufregende Abenteuer erlebt. Und dass sie mit ihm hoch über den Baumwipfeln durch die Lüfte fliegen konnte, war dabei nur ein Teil von Sternenschweifs Magie. Laura wusste, dass sie ein Riesenglück hatte: Denn wer außer ihr besaß schon ein Pony und ein Einhorn!

Ruhelos trabte Sternenschweif am Zaun hin und her. Laura runzelte die Stirn. Was hatte er denn? Das sah ihm gar nicht ähnlich. Sonst wartete er immer geduldig am Gatter auf sie. „Wahrscheinlich ist er bloß hungrig“, dachte Laura.

Schnell schlüpfte sie in ihre Kleider. „Heute ist ein toller Tag, toller, toller Tag“, trällerte sie vor sich hin, während sie die Treppe hinuntersprang, rasch einen Apfel aus der Küche holte und zur Koppel lief.

„Guten Morgen, Sternenschweif!“, rief sie schon von weitem.

Kaum war sie bei ihm, rieb Sternenschweif so stürmisch seinen Kopf an ihrer Schulter, dass sie einen Schritt nach hinten machen musste.

„Hoppla, nicht so gierig!“, sagte Laura lachend. „Du kriegst deinen Apfel ja gleich.“

Doch zu ihrer Überraschung interessierte sich Sternenschweif überhaupt nicht für den Apfel. Stattdessen berührte er plötzlich ganz sanft mit seiner weichen Nase erst ihr Haar und dann ihre Wange.

„Nanu, was ist denn heute mit dir los?“, fragte Laura verwundert.

Doch Sternenschweif blickte sie nur unverwandt an. „Sternenschweif?“, fragte Laura beunruhigt. „Stimmt etwas nicht?“

Zu ihrer Erleichterung schüttelte Sternenschweif jedoch den Kopf.

Als Pony konnte er alles verstehen, was Laura sagte, und ihr auf seine Weise antworten. Aber jetzt wünschte Laura sich, er könnte richtig mit ihr sprechen, so wie er es tat, wenn er ein Einhorn war. Sie musste unbedingt wissen, warum er sich so merkwürdig benahm. „Bist du traurig, weil ich dich letzte Nacht nicht besucht habe? Ich wäre wirklich gerne gekommen, aber meine Eltern hatten gestern Abend lange Besuch. Ich bin eingeschlafen, bevor sie zu Bett gegangen sind. Aber heute Nacht fliegen wir wieder. Versprochen!“

Zu ihrer Überraschung schienen ihre Worte Sternenschweif nicht aufzumuntern. Wieder rieb er seinen Kopf an ihrer Schulter. Dabei hatte er ihr doch gerade erst mit seinem Kopfschütteln zu verstehen gegeben, dass alles in Ordnung sei. Laura zwang sich, ihre Sorgen zu vergessen, und strich über sein schmutziges Fell. Sie musste lächeln. Offensichtlich hatte Sternenschweif ein Lehmbad genommen. Es war höchste Zeit, ihn zu putzen, bevor Mel und Jessica um zehn Uhr vorbeikamen. Gemeinsam wollten die drei Freundinnen zu der riesigen Lichtung mit den vielen Hügeln aufbrechen, die sie letztes Wochenende entdeckt hatten. Sie hatten eine Menge Spaß dabei gehabt, die steilen Abhänge rauf- und runterzureiten. Dort wollten sie heute unbedingt wieder hin.

Eine Stunde später spiegelte sich die Sonne in Sternenschweifs Fell. Mähne und Schweif glänzten seidig weich und das frisch aufgetragene Huffett schimmerte. Aber Sternenschweif war immer noch rastlos und Laura wurde das Gefühl nicht los, dass ihn etwas beunruhigte.

Sie hatte ihn gerade gesattelt und aufgezäumt, als Mel und Jessica auf ihren Ponys Silver und Sandy angeritten kamen. Laura winkte ihnen zu.

„Sternenschweif sieht klasse aus“, rief Jessica bewundernd.

„Ganz im Gegensatz zu dir“, witzelte Mel.

Laura schaute an sich herunter. Es sah aus, als hätte der ganze Dreck, den sie von Sternenschweif gebürstet hatte, auf sie abgefärbt. Sie grinste. „Ist mir doch egal. Hauptsache, Sternenschweif sieht gut aus.“

Die drei Ponys rieben zur Begrüßung ihre Nasen aneinander. Sie waren beinahe so gut befreundet wie die drei Mädchen. Laura schwang sich in den Sattel. „Los geht’s!“, rief sie voller Vorfreude und schnalzte mit der Zunge.

Sie trabten den Weg entlang, der in den Wald führte. Als er breiter wurde, zogen die Ponys ungeduldig an den Zügeln.

„Ich glaube, Sandy hätte Lust auf ein kleines Wettrennen!“ Jessica klopfte den Hals ihrer jungen Palomino-Stute.

„Worauf warten wir dann noch?“ Mel fasste die Zügel kürzer, als Silver ungestüm seinen Kopf in die Luft warf. „Wetten, dass ich als Erste auf der Lichtung bin?“, rief sie den anderen beiden zu. Und schon preschten die drei Ponys den Waldweg entlang, gefolgt von einer Wolke aus Staub und Sand.