Sylvan & Tyler, Teil 2 - T. C. Jayden - E-Book

Sylvan & Tyler, Teil 2 E-Book

T. C. Jayden

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Beschreibung

Ohne es zu realisieren, kommen sich Sylvan und Tyler immer näher. Sylvan, Sohn eines landesweit berühmten Anwalts, muss sich eingestehen, dass Tyler seine Maske zum Bröckeln bringt und er sich langsam aber sicher in ihn verliebt. Und auch Tyler bringt Licht in seine Vergangenheit - womit sich den beiden die Frage stellt, ob sie den Mut dazu haben, um zu verdrängen, auf welch dünnem Eis sie sich bewegen ...

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T. C. Jayden, Lena Seidel

Sylvan & Tyler, Teil 2

Verführt

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Das Buch

Ohne es zu realisieren, kommen sich Sylvan und Tyler immer näher. Sylvan, Sohn eines landesweit berühmten Anwalts, muss sich eingestehen, dass Tyler seine Maske zum Bröckeln bringt und er sich langsam aber sicher in ihn verliebt. Und auch Tyler bringt Licht in seine Vergangenheit - womit sich den beiden die Frage stellt, ob sie den Mut dazu haben, um zu verdrängen, auf welch dünnem Eis sie sich bewegen ...

EINS

 

Die Tage nach dem Abenteuer mit Sylvan waren für Tyler einmal mehr mit so viel Arbeit angefüllt, dass er kaum zum Denken kam. Die einzige Zeit, die er für sich hatte, waren die wenigen Minuten vor dem Einschlafen und nach dem Aufwachen. In diesen ruhigen Augenblicken betrachtete er meist den Zettel mit der Telefonnummer, die Sylvan ihm aufgeschrieben hatte. Inzwischen kannte er die Zahlenfolge auswendig ... Doch immer, wenn er sich fest vornahm, den Jungen anzurufen, kam irgendetwas dazwischen. Der Club, in dem sie sich getroffen hatten, war auch nicht das einzige Projekt, um das er sich kümmern musste. So flogen die Tage dahin, ohne dass er sein Vorhaben in die Tat umsetzen konnte.

Genau eine Woche nach der Nacht mit Sylvan, Tyler war einmal mehr hinter seinen Schreibtisch gefesselt, reichte es ihm. Er konnte doch nicht immer nur arbeiten – für wen auch? Schließlich hatte er niemanden, mit dem sich der Lohn für seinen unermüdlichen Einsatz teilen ließ.

Entschlossen schob er sämtliche Abrechnungen und Betriebsauswertungen in die linke Ecke und somit aus seinem direkten Blickfeld. Nach einem tiefen Atemzug fischte er sein Handy aus der Innentasche des Anzugs und tippte Sylvans Nummer ein, lehnte sich entspannt in seinem hohen Sessel zurück, legte die Füße überkreuzt auf den Tisch und lauschte dem monotonen Tuten. Hoffentlich nahm Sylvan das Gespräch an ... Und hoffentlich störte er ihn nicht gerade bei irgendwelchen »wichtigen« Aktivitäten.

 

Sylvan kämpfte sich aus dem Gewirr von leeren Kartons frei. Die letzte Woche hatte er überwiegend damit verbracht, seine Wohnung auf Vordermann zu bringen, Kisten auszupacken und Altpapier verschwinden zu lassen. Dass jetzt sein Handy klingelte, bot eine willkommene Ablenkung.

Er freute sich darauf, die Wohnung endlich fertig zu bekommen und sich gänzlich wohl in den eigenen vier Wänden fühlen zu können – aber der Weg dahin war anstrengender, als er vermutet hatte. Nicht zuletzt, weil er entgegen seiner verwöhnten Gewohnheiten alles selber machte. Erstens, weil er sein Budget nicht zu schnell überziehen wollte, zweitens, weil seine Wohnung ihm heilig war und er nicht jetzt schon zig wildfremde Menschen hier umlaufen haben wollte. Sein Reich, seine Aufgaben!

Als er den Wohnzimmertisch mit dem klingelnden Smartphone endlich erreicht hatte, ließ er sich etwas außer Atem auf die Couch fallen. Ohne viele Überlegungen an die unbekannte Nummer zu verschwenden, wischte er über das Display und nahm das Gespräch an.

»Ja?«, keuchte er erschöpft ins Telefon und warf dabei einen Blick auf die LED-Anzeige seines BlueRay-Recorders. Schon nach 20:00 Uhr – wer rief denn jetzt noch an?

 

Der fertige Tonfall brachte Tyler dazu, leise zu lachen.

»Bei was habe ich dich gestört, Süßer?«, raunte er anzüglich und fügte für den Fall, dass sein Gesprächspartner seinen Namen nicht parat hatte, an: »Hier ist Tyler.«

Mit der freien Hand zog er sich die schwarze Schachtel Zigaretten heran, steckte sich ein Stäbchen in den Mund und zündete es an. Genüsslich sog er den aromatischen Rauch ein und schloss dabei die Augen.

»Ich habe doch versprochen, dich anzurufen. Wer weiß schon, wann wir uns sonst zufällig über den Weg laufen?«

 

Es dauerte nur Sekunden, da wusste Sylvan, wen er in der Leitung hatte. Das Geräusch des Feuerzeugs jagte ihm einen Schauer über den Rücken. Sofort sah er Tyler wieder vor sich, wie er in diesem Sessel saß – nackt – rauchte und das Glas an die Lippen führte. Nackt … das war ausschlaggebend.

»Mmh … Tyler. Ich dachte schon, du hättest mich vergessen«, schnurrte er zurück. Seine Atmung beruhigte sich allmählich wieder. Mit einem Blick auf die Kartons verabschiedete er sich von dem Plan, heute auch noch die restlichen Kisten zu schaffen. Ein schlechtes Gewissen diesbezüglich blieb aus. Tyler war eindeutig die bessere Wahl, um einen Tag zu beenden und die Nacht einzuläuten.

»Noch ein paar Tage länger und ich wäre wieder auf Beutefang gegangen, um mir den nächsten Familienvater zu suchen, den ich zur Sünde verführen kann. Vermisst du mich?« Er erhob sich von der Couch und fing an, sich auszuziehen. Duschen. Dringend! Vor allem, wenn das hier mehr als nur ein Anstandsanruf war und er darauf hoffen konnte, heute noch mal aus dem Haus zu kommen.

 

»Natürlich, sonst hätte ich dich nicht angerufen.« Tyler grinste schief. Sie wussten wohl beide, dass »vermissen« nicht das richtige Wort war. Er war einfach geil auf den Kleinen, nicht mehr und nicht weniger. Auf den Spruch, dass Sylvan sich das nächste Opfer gesucht hätte, ging er nicht ein. Wozu auch – es wunderte ihn ohnehin, dass sein Gespiele nicht bereits erneut auf Beutefang gewesen war.

»Was hältst du davon, wenn du dir etwas ... Nettes anziehst und wir uns in dem Club treffen? In einer Stunde an der Bar.« Das war keine Bitte oder Frage, es war eine Ansage, auch auf die Gefahr hin, dass Sylvan einen beleidigten Rückzieher machte. Dann hätten sie eben Pech gehabt, denn auch wenn Tyler nichts dagegen hatte, die Kontrolle abzugeben, sobald Sylvan bei ihm war, so wollte er sie bis dahin durchaus behalten und entscheiden, wo, wann und wie sie sich trafen.

 

Sylvan warf noch einen Blick auf die Uhr, dann in Richtung Kleiderschrank. »Gib mir anderthalb Stunden – Schönheit braucht seine Zeit«, grinste er und strampelte sich die Hose von den Beinen. »Außerdem muss ich erst gründlich Duschen. Bevor du angerufen hast, habe ich einen Kampf gegen Umzugskisten geführt.« Aber diese halbe Stunde mehr würde sein Date verkraften können – mit Sicherheit.

Er betrat das Bad, schaltete das Licht ein und lauschte dabei noch einmal auf das hörbare Ziehen an der Zigarette. Herrlich …

Im nächsten Moment schaltete er auch schon die Dusche ein und entledigte sich der letzten Kleidungsstücke. »Also … anderthalb Stunden, dann bin ich an der Bar. Bis gleich, Tiger …«

Grinsend beendete er das Gespräch, warf das Handy auf den Handtuchstapel und stieg unter die Dusche, um sich fertig zu machen. Duschen dauerte bei ihm immer seine Zeit. Erstens, weil er – so sehr er Körperbehaarung bei Männern auch mochte – seine eigene auf ein absolutes Minimum reduzierte; zweitens, weil er das Gefühl des heißen Wassers einfach abgöttisch liebte.

 

Okay, mit diesem Kompromiss konnte Tyler leben. Er sah es als Fortschritt, dass Sylvan seinem strengen Ton nicht einmal ansatzweise widersprochen hatte. Also würde er heute wieder in den Genuss des geschmeidigen Körpers kommen ... Allein der Gedanke setzte nervöses Verlangen frei, das Kribbeln in seinem Körper konzentrierte sich auf seinen Unterleib. Ein wenig ungeduldig fasste er sich in den Schritt und drückte die aufmüpfige Erektion durch das dicke Leder der Hose nach unten.

»Gib Ruhe!«, knurrte er. »Du kommst heute schon noch zum Einsatz!«

Gott, musste er es nötig haben, wenn ihn sogar die Aussicht auf einen Fick so heiß machte. Das war ja fast schon peinlich!

 

Sylvan hielt Wort. Genau eine Stunde und zwanzig Minuten später betrat er den Club. Die enge Jeans bestand aus mehr Löchern als Stoff. Dafür das Shirt umso weiter. Weiß, mit so weitem Kragen, dass dieser ihm ständig über die linke Schulter hinunterrutschte, und kurz genug, als dass er jedes Mal bauchfrei war, wenn er die Arme hob. Ein Nietengürtel und Lederarmbänder vervollständigten das Outfit zusammen mit seinen geliebten Stiefeln und schwarz umrandeten Augen. Sein Haar stand ihm wirr vom Kopf ab, was ihm unweigerlich das Aussehen eines jungen Rockstars verlieh. Nicht weniger Blicke blieben an seinem betont eng verpackten Hintern hängen, doch er schenkte kaum jemandem Beachtung, bis er an der Bar seine Verabredung entdeckte.

Geschmeidig glitt er zwischen Tyler und seinen Sitznachbarn. Kein Hocker mehr frei. Aber wirklich stören tat ihn das nicht.

»Wie schön – du bist schon da«, schnurrte er und sah Tyler dabei in die dunklen Augen. Wieder die Lederhose, wieder ein schlichtes Hemd – und wieder unwiderstehlich anziehend. Mit einem frechen Grinsen entwand er Tylers Hand das Glas und stahl sich einen kleinen Schluck daraus, bevor er es wieder zurückreichte.

 

Die Menge hatte sich für Sylvan geteilt und Tyler über dessen Anwesenheit informiert, lange bevor der Kleine die Bar erreicht hatte. Mit einem Schmunzeln sah er ihm entgegen. Dabei entgingen ihm die zahllosen Blicke auch nicht, die dem schönen jungen Mann zugeworfen wurden. Etwas wie Besitzerstolz machte sich in Tyler breit, obwohl er sich sagte, dass das mehr als nur dumm war. Dennoch blieb es eine Tatsache: heute Nacht war er derjenige, der mit Sylvan verabredet war und ihn mit in sein Bett nehmen würde. Wenn alles gut lief. Andererseits fielen ihm in etwa ebenso viele Blicke auf, die eindeutig neidisch waren und sich gegen Sylvan richteten, als der Menge klar wurde, auf wen er zusteuerte. Nicht wenige hatten in der Vergangenheit versucht, bei ihm zu landen – und fast alle waren abgeblitzt.

Tyler schob diese Überlegungen in den hintersten Winkel seines Denkens, weil Sylvan ihn in diesem Moment erreichte. Kurz versicherte er sich, dass sein Bodyguard unauffällig in der Menge untergetaucht war, dann wandte er sich seinem Date zu.

»Natürlich. Es wäre ja eine Sünde, dich warten zu lassen.« Er grinste zurück und gab sein Glas frei, um es Sylvan zu überlassen. »Im Übrigen habe ich dir schon etwas zu trinken organisiert.« Er deutete auf die Flasche, die vor ihm auf dem Tresen stand. Auf dem schwarzen Marmor der Theke hatte sich noch nicht einmal ein nasser Ring um den Flaschenboden gebildet – der Barkeeper hatte das Bier erst vor wenigen Augenblicken aus der Kühlung genommen.

 

»Ach … das ist für mich?« Er grinste und griff nach der Flasche. Am Rande hatte er auf dem Weg hier her mitbekommen, wie der Barkeeper die Flasche hingestellt hatte, sie aber nicht weiter beachtet. Hätte er eben dies nicht gesehen, hätte er das Trinken nicht angerührt. Er achtete ziemlich genau darauf, nichts zu trinken, was nicht ständig unter seiner eigenen Beobachtung war. Immerhin konnte man nie wissen, ob sich jemand einen bösen Scherz erlaubte und ihm etwas unterjubeln wollte.

Sanft ließ er den Flaschenhals gegen Tylers Glas stoßen, lehnte sich rittlings an die Bar und betrachtete den Mann dabei ausgiebig, ohne seinem Umfeld weitere Beachtung zu schenken.

»Und? Wieso treffen uns hier?«, fragte er, nachdem er einen Schluck getrunken hatte. »Immerhin weiß ich, wo deine Wohnung ist – du hättest mich also direkt dorthin bestellen können.« Nicht dass es in störte, vorher noch was zu trinken. Es wunderte ihn nur ein wenig und ließ die Vermutung aufkommen, dass Tyler mehr im Sinn hatte als nur Sex. Ein Kennenlernen? Reden? Spielen und provozieren, bevor sie sich davon machten?