Tentakelsumpf - Ben Staal - E-Book

Tentakelsumpf E-Book

Ben Staal

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Beschreibung

Emma und ihr Freund werden beim Wandern in den Wetlands Louisianas von einem Sturm überrascht und müssen die Nacht in den Sümpfen verbringen. Als Emma versucht, einem Hund zu helfen, der in den Morast geraten ist, wird sie von einem Tentakelwesen angegriffen, das sie am Bein verletzt. Die Wunde entzündet sich und Emma gleitet immer tiefer in einen Fieberwahn voller erotischer Fantasien von dem Tentakelwesen. Oder passiert all das wirklich? Fiebrige Horror-Erotik mit zwei verschiedenen Enden. DU bestimmst, wie die Geschichte ausgeht! Warnung: Explizite Erotikszenen, nur für Leser über 18 Jahre!

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Veröffentlichungsjahr: 2025

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Tentakelsumpf

Ben Staal

Contents

Table of Contents

1

2

3

4

5

6

7

8

Happy End

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Landmarks

Cover

1

»MeineGüte,istdas heiß«, stöhnte Emma. Sie hatte ihr Basecap vom Kopf genommen und fächelte sich damit Luft zu, während sie über den schmalen Pfad durch den Sumpf stapfte. Die Sonne knallte unbarmherzig auf sie herab.

»Und dann ist die Luft auch noch so feucht«, stimmte David ihr zu. Sein T-Shirt klebte ihm am durchtrainierten Körper, und unter dem großen Trekking-Rucksack war es vom Schweiß bereits dunkel verfärbt. Er wischte sich über die Stirn.

Emma zog die Wasserflasche aus der Seitentasche ihres Rucksacks und nahm einen Schluck. Nach dem langen Tag in der Hitze Louisianas schmeckte es furchtbar und sie musste sich zwingen, es nicht auszuspucken. »Wie weit ist es noch bis zu dem Dorf?«, fragte sie. Ihre Stimme klang ein wenig quengelig in ihren eigenen Ohren.

David zückte sein Smartphone, wischte über den Bildschirm und blickte kurz auf die Anzeige. »Weniger als eine Meile.«

Emma war sich inzwischen nicht mehr so sicher, ob es eine gute Idee gewesen war, den Wetlands-Trail ausgerechnet im August zu machen. Nach einer längeren Hitzeperiode hatte der Wind gedreht und trieb seit gestern feuchte Meeresluft in den Sumpf. Als ob es dort nicht ohnehin schon feucht genug wäre. »Ist ja fast wie im Dschungel hier«, brummte sie missmutig.

»Ja«, gestand David. »Ist ziemlich anstrengend. Aber laut Wetter-App soll der Wind bald drehen, dann kriegen wir trockene Wüstenluft aus Westen.«

»Und was sagt die App wegen der Wolken?«, fragte Emma und deutete zwischen den Bäumen zum Himmel, der in der Ferne mit dunklen Wolken verhangen war.

»Leichte Gewitter«, las David vor. »Können örtlich stärker ausfallen.« Er legte die Stirn in Falten, was ihm einen ungewohnt ernsten Gesichtsausdruck gab. Normalerweise spielte immer ein Lächeln um seine Lippen. »Vielleicht sollten wir in dem kleinen Ort über Nacht bleiben.«

»Wie hieß er nochmal?«

»Lakeville.«

Emma schüttelte den Kopf. »Lake Charles, Lake Arthur, so richtig einfallsreich waren die hier seinerzeit nicht, was die Ortsnamen angeht.«

»Tja, sind halt viele Seen hier. Sieh mal, da hinten ist schon die Straße.« Wie um Davids Worte zu unterstreichen, donnerte hinter den Bäumen ein Truck vorbei.

Die letzten Tage hatten sie mehr oder weniger allein im Sumpf verbracht und höchstens mal ein Flugzeug in der Ferne gehört. So erschien Emma der LKW jetzt extrem laut und als sie den Straßenrand erreichten, kam ihr der Asphalt besonders hart vor. Sie blickte die schnurgerade Straße entlang nach Westen und erkannte in der Ferne eine Ansammlung von Häusern, über der sich das Werbeschild einer Tankstelle drehte. »Willkommen zurück in der Zivilisation«, rief sie aus und grinste.

Sie gingen an der Straße entlang. Hundert Meter bevor sie die ersten Häuser erreichten, kamen sie an einem vergilbten Schild vorbei, das sie in Lakeville willkommen hieß. Darunter stand kaum noch lesbar, dass die Bevölkerung 423 betrüge. Nicht mal so viele wie in unserer Straße, dachte Emma, halb amüsiert, halb verstört. Wie es wohl war, in so einem Kaff am Ende der Welt zu leben?

»Da vorne kriegen wir bestimmt was Kaltes zu trinken«, meinte David hoffnungsvoll und deutete auf die Tankstelle. Das Werbeschild, das turmhoch über ihr aufragte, war zweifellos deutlich neueren Datums als die Tankstelle selbst. Das Gebäude sah aus, als könnte die leichteste Brise sie schon zusammenstürzen lassen und die Zapfsäulen stammten wohl noch aus den 70er oder 80er Jahren. Vor der Tür saß ein Mann in mittleren Jahren mit einer Bierflasche in der Hand in einem Schaukelstuhl. Sein T-Shirt war nach oben gerutscht und entblößte einen Teil seines gewaltigen, beharrten Bauches.

»Hi!«, grüßte David.

Der Mann grunzte bloß. Der Blick seiner wässrigen Augen ruhte unverwandt auf Emma, genauer gesagt auf ihren Brüsten, die sich deutlich unter ihrem feuchten T-Shirt abzeichneten, wie ihr jetzt unangenehm bewusst wurde.

Sie wandte sich ab und entdeckte einen kleinen Laden neben der Tankstelle, der auf einem Schild für außergewöhnliche Antiquitäten warb. »Hol du uns was zu trinken, ich sehe mich so lange da drüben um, okay?«

David zuckte die Schulter. »Klar. Was willst du haben? Cola?«

»Nee, lieber irgendwas ohne Zucker, einfach Mineralwasser.« Sie ging weiter und glaubte den lüsternen Blick des Dicken auf ihrem Hintern zu spüren, während sie sich dem Laden näherte, zwang sich aber, sich nicht nach ihm umzudrehen.

Vor dem Laden standen einige offenbar handgeschnitzte Möbel, ein paar Stühle, ein Hocker, ein kleiner runder Tisch, dazu ein Regal mit alten Werbeschildern. In den mit Vorhängen verhängten Schaufenstern lag alles mögliche aus, Mobiliar, Puppen, altes Spielzeug und vieles mehr.

Hinter der offen stehenden Tür war es dunkel wie in einer Höhle und Emma konnte von Weitem nur die Waren sehen, die unmittelbar hinter der Tür standen. Von der Decke hingen kunstvolle Traumfänger und Windspiele die keinen Ton von sich gaben, da sich kaum ein Lüftchen regte.

Aus dem Inneren schlug Emma ein intensiver Geruch entgegen, eine Mischung aus Tee, Gewürzen und altem Holz. Auch wenn die Dunkelheit im Laden ein wenig unheimlich wirkte, zog der Geruch sie an und sie trat vorsichtig ein.

Ihre Augen brauchen einen Moment, um sich an das Zwielicht zu gewöhnen. Der Laden strahlte eine morbide Faszination auf sie aus und obwohl es heiß und stickig war, ging sie zwischen den Regalen umher und betrachtete das wilde Sammelsurium an Antiquitäten, das größtenteils ungeordnet dort versammelt worden war.

Niemand sonst schien im Laden zu sein, der Platz hinter der Kasse - natürlich auch eine Antiquität - war verwaist. Dahinter gab es einen Durchgang zu einem Hinterzimmer, vermutlich befand sich der Besitzer gerade dort.

Emma war vor allem von den Puppen fasziniert. Alte Porzellanpuppen, fadenscheinige Stofftiere und sogar Marionetten gab es. Ein hölzerner Pinocchio mit einer langen Nase schien sie direkt anzublicken. Sie trat näher und betrachtete ihn genauer.

»Es kommt!«, schrie plötzlich eine alte Frauenstimme aus dem Hinterzimmer.

Emma schrak so heftig zurück, dass sie gegen ein Regal stieß. Im letzten Moment fing die eine Porzellanpuppe auf, die auf den Boden zu fallen drohte.

»Sie holen ihn!«, schrie die Frau. »Sie holen ihn und jeden, der ihnen zu Nahe kommt.«

»Ruhig, Grandma!« Eine beschwichtigende Männerstimme. »Alles ist gut, niemand kommt.«

»Doch, sie kommen! Glaub mir, sie werden ihn sich holen!«

»Barnes wird schon wieder nach Hause finden, Grandma. Hier, trink deinen Tee.«

Emma hörte das Klappern von Porzellan, dann ein geräuschvolles Schlürfen. Kurz darauf trat ein großer, hagerer Mann aus dem Hinterzimmer in den Laden. »Hallo«, grüßte er. Er klang überrascht, so als sei er es nicht gewöhnt, Kundschaft zu haben.

»Hi«, antwortete Emma unsicher. Sie erholte sich noch von dem Schrecken.

»Kann ich Ihnen helfen? Möchten Sie die Puppe kaufen?« Der Mann kam näher. Er war noch recht jung, Mitte dreißig vielleicht.

»Was?« Emma blickte auf die Porzellanpuppe hinab, die sie noch immer in den Händen hielt. »Nein, nein. Ich habe mich nur erschreckt und sie wäre beinahe runtergefallen.«

»Tut mir leid, das mit Grandma«, sagte der Mann mit gedämpfter Stimme und nahm Emma die Puppe ab. Vorsichtig, beinahe liebevoll, platzierte er sie wieder auf dem Regal. »Sie ist verwirrt und vorgestern ist mir unser Hund auf der Jagd weggelaufen, das hat sie sehr mitgenommen. Nun macht sie sich Sorgen, aber Barnes kennt sich in der Gegend aus. Er wird schon hierher zurückfinden.« Der Mann wollte wohl zuversichtlich klingen, aber Emma hörte seine Sorge heraus.

Ihr brannte die Frage auf der Zunge, was die alte Frau damit gemeint hatte, dass sich jemand den Hund holen werde, aber offensichtlich war dem Mann das Verhalten seiner Großmutter schon unangenehm genug und sie wollte ihn nicht weiter in Verlegenheit bringen.

»Kann ich sonst etwas für Sie tun?«, fragte er freundlich.

»Äh, nein. Ich … ich kann gar nichts kaufen. Wir machen den Wetlands Trail, da kann ich kein zusätzliches Gewicht mitschleppen.«

Der Mann musterte sie überrascht. »Bei diesem Wetter?«

Emma hob verlegen lächelnd die Schultern. »Ja, nicht ideal, ich weiß. Als wir vor fünf Tagen losgezogen sind, war die Vorhersage noch gut.«

»Das wechselt in der Gegend schnell. Soweit ich gehört habe, soll es bald schwere Gewitter geben. Wollen Sie noch den ganzen Grand Lake umrunden?«

»Nein, nur bis nach Adamstown, zur Kanustation.«

»Hm. Das sollten Sie bis morgen schaffen. Trotzdem würde ich Ihnen raten, die Tour abzubrechen. Bei Starkregen werden oft Teile des Trails überschwemmt, dann kann man schnell den Weg verlieren. Das ist in den Sümpfen gefährlich. Wenn Sie das Gewitter abwarten wollen, es gibt hier ein Motel.« Er deutete mit dem Daumen über die Schulter und grinste. »Gehört meinem Schwager. Sind Sie allein?«

Emma war sich nicht sicher, aber sein Grinsen bekam bei dieser letzten Frage etwas Anzügliches und mit einem Mal fühlte sie sich überhaupt nicht mehr wohl in seiner Gesellschaft. »Nein, mein Freund ist bei mir«, erwiderte sie und wich dabei unwillkürlich einen Schritt in Richtung Ladentür zurück. »Er holt kalte Getränke an der Tankstelle. Ich sollte jetzt auch wieder zu ihm. Vielen Dank jedenfalls für den Tipp mit dem Motel. Und ich hoffe, dass Ihr Hund zu Ihnen zurückfindet.«

Der Mann nickte ihr nur knapp zu und Emma wandte sich von ihm ab und verließ den Laden.

David wartete draußen bereits auf sie und reichte ihr das eisgekühlte Getränk. Emma hielt sich die Flasche zuerst in den Nacken und genoss die Kälte, die ihren Rücken hinabkroch.

»In der Tanke lief ein Fernseher«, berichtete David. »Es soll wohl wirklich schwere Gewitter in der Gegend geben.«

»Ja, der Mann im Laden hat mich auch gewarnt. Es gibt wohl ein Motel hier, wo wir bleiben könnten.«

David blickte die Straße hinunter. Lakeville bestand offenbar nur aus einer Handvoll Häuser und sie konnten das alte Werbeschild des Motels am anderen Endes des Dorfes ausmachen. »Wir können es uns ja mal ansehen.«

Sie gingen die Straße entlang. Die Häuser waren heruntergekommen, überall sah es nach Verfall aus. Die wenigen Bewohner, die ihnen unterwegs begegneten, würdigten sie entweder keines Blickes oder starrten sie durchdringend an. Emma fühlte sich zunehmend unwohl und wollte den Ort lieber früher als später verlassen.

Der Anblick des Motels gab ihr dann den Rest. Es erinnerte mehr an eine Ruine. Ein Teil der Apartments war durch ein Absperrband gesperrt, offenbar weil der Gebäudeteil zu baufällig war. Vor dem Haupteingang stapelte sich Müll und Emma meinte im Augenwinkel eine Bewegung zu sehen. Ja, tatsächlich. Eine fette Ratte huschte mit irgendetwas im Maul davon und verschwand durch ein Loch in der Hauswand.

Emma und David wechselten einen Blick. Sie waren sich auch ohne Worte einig, liefen einfach weiter und ließen erst Lakeville und kurz darauf auch die Straße hinter sich.

2

DasGewitterkamnoch vor der Abenddämmerung und überraschte Emma und David mitten im Sumpf. Zwar hatten sie den auffrischenden Wind bemerkt, doch weil sie durch einen dicht bewaldeten Teil des Sumpfgebietes liefen, bemerkten sie die herannahende Wolkenfront erst, als diese die Sonne verdunkelte und in der Ferne das erste Donnergrollen zu hören war. Für eine Umkehr war es da bereits zu spät.

Kurz darauf begann es wie aus Kübeln zu schütten. Binnen weniger Minuten waren sie bis auf die Haut durchnässt und auf dem Trail breiteten sich Pfützen aus. Die morastigen Tümpel zu beiden Seiten schwollen an, traten über ihre Ufer und überspülten den Weg.

»Wir müssen einen höher gelegenen Platz finden«, rief David über das laute Rauschen des Regens hinweg. »Dort schlagen wir das Zelt auf und warten ab, bis das Gewitter abzieht.«

Es klang nach einem guten Plan, doch als Emma sich umsah, schien es ihr, als würde die Erde versinken. Überall war Wasser oder Schlamm, sogar der Trail selbst, obwohl höher angelegt als die Umgebung und oft durch ausgelegte Planken befestigt, verschwand schon stellenweise in den Fluten. Emma dachte an die Worte des Mannes in dem Antiquitätengeschäft. »Was wenn wir den Weg verlieren?«, fragte sie unsicher.

»Wir müssen eben aufpassen«, erwiderte David. Er blickte über die Schulter. »Umkehren ist jedenfalls keine Option.«

Emma drehte sich um und sah, was er meinte. Hinter ihnen schien sich ein großer See auszubreiten, in dem der Trail nur noch zu erahnen war. Plötzlich erhellte ein greller Blitz die Szenerie, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Donnerschlag.

Emma zitterte, halb vor Furcht, halb vor Kälte, denn die Temperatur war mit Einsetzen des Gewitters rasant gefallen. Instinktiv ergriff sie Davids Hand. »Ich habe Angst«, rief sie und wünschte sich, sie wären doch in dem ranzigen Motel geblieben.

»Ich auch«, gestand David. »Aber wir finden schon eine Stelle.«

Immer noch Hand in Hand stapften sie weiter. Mittlerweile war es so dunkel, dass David ihre Stirnlampen aus dem Rucksack holen musste. Das Wasser stieg immer weiter, stand schon knöcheltief auf dem Trail und mehrmals bemerkten sie erst, dass sie den Weg zu verlieren drohten, als einer von ihnen bis zum Knie im Morast einsank.

Suchend ließen sie die Lichtkegel der Stirnlampen hin und herzucken, doch alles was Emma erkennen konnte, waren Bäume, Wurzeln, Wasser und Schlamm. Die Kälte kroch ihr immer tiefer in den Leib und ihre Zähne klapperten.

»Da!«, rief David endlich.

Emma folgte seinem Blick nach rechts. Ein kleiner Hügel erhob sich dort zwischen den Bäumen, von Wasser umspült, aber doch mehrere Meter über den Fluten. Zwar regnete es noch immer wie bei einer Sintflut, aber es war kaum vorstellbar, dass das Wasser so weit steigen würde.

Doch der Hügel lag einige Schritte abseits des kaum noch sichtbaren Trails. Wie um die Gefahr zu unterstreichen, zuckte ein Blitz und ließ die umstehenden Bäume skurrile Schattengebilde werfen. Dann ein lauter Donner, wie eine Warnung.

David drückte ihre Hand. »Wir schaffen das«, sagte er laut. Er wollte wohl Zuversicht ausstrahlen, doch Emma entging nicht, dass seine Stimme zitterte. Trotzdem ging er entschlossen voran und verließ den Weg.

Schon nach zwei Schritten sackte er bis zu den Knien ein und musste weiter waten. »Pass auf, dass deine Schuhe nicht im Morast steckenbleiben!«, rief er ihr über die Schulter zu. »Am besten wir bleiben dicht an den Bäumen!«

Zwar hatte Emma Angst vor dem, was im Wasser auf sie lauern mochte, Schlangen, Egel, oder gar Krokodile. Aber noch schlimmer erschien es ihr, allein zurückzubleiben. Also folgte sie ihm dichtauf, versuchte ihren Fuß dorthin zu setzen, wo er seine setzte.

Sie hatten den Hügel beinahe erreicht, als David einen überraschten Laut ausstieß und mit dem rechten Bein bis zur Hüfte einsank. Emma packte ihn an der Schulter, doch sein Shirt war glitschig vom Regen und ihre Finger glitten ab. Am Ellenbogen bekam sie ihn jedoch zu fassen und schaffte es, ihm genug Halt zu geben, dass er sich wieder fangen konnte.

»Das war knapp«, japste er und holte einige Male tief Atem.

Sie wählten eine etwas andere Route und erreichten den Hügel endlich. Dessen Hänge waren so aufgeweicht, dass sie auf allen Vieren hinaufklettern mussten und als sie die Hügelkuppe erklommen hatten, war Emma vollkommen erschöpft. Am liebsten hätte sie sich einfach nur hingelegt, doch David schwang sich sogleich den Rucksack vom Rücken und holte das Wurfzelt heraus.

Emma war froh, dass sie so eins dabei hatten. Mit ihren klammen, zitternden Fingern hätten sie vermutlich eine Ewigkeit gebraucht, um ein normales Zelt aufzubauen. So dauerte es kaum eine Minute bis es stand.

»Leg dich rein, damit es nicht weggeweht wird«, sagte David. »Ich setze die Heringe. Und nimm den Rucksack mit.«

Emma kroch ins Innere des Zeltes und zog sich sofort die völlig durchweichten Schuhe und Socken aus. Die Arme um den Körper geschlungen, beobachtete sie das Licht von Davids Stirnlampe, während er um das Zelt herumlief und es mit den Heringen fixierte. Sie atmete auf, als er schließlich den Reißverschluss des Zeltes öffnete und ins Innere gekrochen kam. Er zitterte heftig.

»Wir müssen aus den Sachen raus«, sagte Emma und holte Handtücher aus ihrem Rucksack, der den Sturzfluten standgehalten hatte.

Während sie sich auszogen schien draußen die Welt unterzugehen. Es blitzte und donnerte jetzt in kurzer Folge, dazu ergoss sich der Regen in solchen Fluten vom Himmel, dass die Zeltwände ein Stück eingedrückt wurden. Dennoch hielten sie dicht.

»Was, wenn der Regen weiter anhält und das Zelt in den Sumpf gespült wird?«, fragte Emma besorgt. Sie mühte sich währenddessen mit ihrem klatschnassen Top ab, das sie schon halb über den Kopf gezogen hatte, doch es klebte so stark an ihrer Haut, dass sie nur Zentimeterweise voran kam.

»Ich habe die Heringe extra tief eingeschlagen und hier oben ist die Fläche recht eben. Ich glaube nicht, dass das Zelt da ins Rutschen kommt«, beschwichtigte David sie und half ihr, sich zu befreien.

Allmählich beruhigt sich Emmas wild pochendes Herz, die unmittelbare Furcht ließ nach und nun fühlte es sich mehr wie eine Achterbahnfahrt an. Sie rubbelte sich trocken und umwickelte dann ihr triefnasses Haar mit dem zu einem Turban gefalteten Handtuch.

Auch wenn sie nun die nassen Klamotten los war, fröstelte Emma noch immer. Die Bügel ihres BHs fühlten sich kalt an und sie öffnete den Verschluss und legte ihn ab, sodass sie jetzt nur noch einen Slip trug.

Um sich von der Gefahr abzulenken, beobachtete sie David. Er hatte sein T-Shirt schon ausgezogen und rubbelte sich mit seinem Handtuch den Oberkörper trocken. Sie bewunderte das Spiel seiner gut definierten Muskeln unter der Haut.

Dann holte er den ordentlich zusammengerollten Paar-Schlafsack aus dem Rucksack und rollte ihn auf dem Zeltboden aus. Dabei streckte er ihr seinen knackigen Hintern entgegen. Seine Boxer-Shorts waren feucht geworden und verbargen ihren Inhalt kaum noch vor Emmas Blicken.

Einem plötzlichen Impuls folgend, streckte sie die Hand aus und fuhr mit den Fingern über seine Pobacken und weiter zwischen seine Schenkel, ertastete erst seine Hoden, dann seinen Penis. Zufrieden spürte sie, wie er sich unter ihrer Berührung sogleich zu regen begann.

David wandte den Kopf nach ihr. »Wusste gar nicht, dass dich Gewitter und Regengüsse scharf machen«, sagte er grinsend.

Sie grinste zurück. »Du machst mich scharf«, erwiderte sie und verstärkte ihren Griff um seine anschwellende Erektion. »Und ich dich offenbar auch.«

»Wenn du so weitermachst auf jeden Fall.« Er zog am Reißverschluss des Schlafsacks und schlug ihn auf, dann hielt er ihr die Hand hin, zog sie mit sich ins Innere und deckte sie mit dem Schlafsack zu.

Eng aneinandergeschmiegt lagen sie da. Ihre Brust war gegen seine gepresst, sie spürte die Hitze seines Körpers und sein ruhig und kräftig schlagendes Herz. Sie suchte seine Lippen und küsste ihn, scheu zuerst, dann fordernder. Ihre Zungen berührten sich und Emma spürte, wie sich Hitze in ihrem Unterleib ausbreitete.

»Dein Haar ist noch ganz feucht« murmelte er und wischte eine nasse Haarsträhne aus ihrem Gesicht, die sich aus ihrem Turban gelöst hatte.

»Nicht nur mein Haar«, säuselte sie grinsend und schob seine Hand in Richtung ihres Slips.

»Ich denke wir sollten den Slip ausziehen«, befand er mit gespieltem Ernst. »Nicht, dass du dich noch erkältest.«

»Gute Idee. Das gilt aber auch für dich.«

Sie lachten beide, schlüpften rasch aus ihren feuchten Unterhosen und warfen sie achtlos aus dem Schlafsack.

Mittlerweile war David hart und Emma spürte seine Erektion an ihrer Hüfte, was ihrem Verlangen noch einen zusätzlichen Schub verlieh. Er schob sie sanft auf die Seite, rollte sich halb auf sie, küsste sie noch einmal auf den Mund, dann ihren Hals, ihren Brustansatz. Kuss für Kuss glitt er tiefer.

Während er ihren Bauchnabel küsste, ließ er seine Hände über ihre Brüste gleiten und spielte mit den steil aufgerichteten Nippeln, strich immer wieder sanft mit einer Fingerkuppe darüber. Jede dieser Berührungen jagte ihr ein Kribbeln durch den ganzen Körper.

Als Emma seinen Atem in ihrem Schoß spürte, spreizte sie bereitwillig die Beine und wölbte sich ihm entgegen, weil sie es nicht erwarten konnte, dass er sie dort unten küsste. Doch David ließ sie zappeln, wandte sich zuerst der Innenseite eines Schenkel zu, küsste ihn bis hinab zu den Knien und näherte sich dann Stück für Stück wieder ihrem Schoß, nur um im letzten Moment wieder abzudrehen, ihr nicht mehr als die Berührung seines Atems zu gönnen, und sich dem anderen Schenkel zuzuwenden.

Emma hatte das Gefühl, vor Geilheit gleich zu zerspringen und als sie es nicht mehr aushielt, vergrub sie ihre Hände in seinen Locken und dirigierte seinen Mund mit Nachdruck an die Stelle, wo sie von ihm verwöhnt werden wollte. Die Berührung seiner Lippe auf ihrer Perle entlockte ihr ein leises Seufzen. Sie hob ihr Becken, dirigierte ihn mit den Händen und als seine Zunge in sie glitt, stöhnte sie voller Lust.

David hob den Kopf und leckte sich die Lippen. »Wirklich sehr feucht«, sagte er.

Emma drückte seinen Kopf wieder in ihren Schoß. »Leck mich«, forderte sie stöhnend.

Das tat er und er wusste genau, wie sie es brauchte. Zuerst mit sanften, langsam kreisenden Bewegungen rund um ihren Kitzler. Dann, als ihr Atem immer schneller ging, begann er an ihrer Klitoris zu saugen, umspielte die eingesaugte Spitze mit seiner Zunge und Emma spürte, wie sie rasch auf den Höhepunkt zusteuerte, stöhnte immer lauter. Zugleich umfasste er ihre Brüste fester, nahm ihre Brustwarzen jeweils zwischen Daumen und Zeigefinger und massierte sie hart.

Es war als würden sich drei Blitze vereinigen, ein großer, der aus ihrem Schoß ihren Rücken emporschoss, dazu zwei kleinere von ihren Brüsten. Sie alle kamen gleichzeitig in ihrem Hirn an und explodierten in einem gewaltigen Orgasmus, der Emma einen heiseren Schrei entlockte, während sie den Rücken durchbog.

Auch jetzt wusste David, was zu tun war, entließ ihre Perle aus seinem Mund und fuhr stattdessen mit seiner Zunge zwischen ihre Vulvalippen, kostete ihre Geilheit. In diesem Moment wünschte sie sich beinahe, er wäre ein Frosch und könne die Zunge tief in sie stecken, denn jetzt wollte sie sich ausgefüllt fühlen.

Einen Moment gönnte sie sich noch, um zu Atem zu kommen, dann packte sie Davids Arme und zog ihn zu sich empor, umschloss sein Becken mir ihren Beinen und dirigierte ihn in sich. Spielend leicht fand sein Schwanz den Weg in ihre mehr als nur bereite Spalte, glitt leicht bis zum Anschlag in sie. Als sie ihn tief in sich spürte, stöhnte sie erneut vor Lust und auch David seufzte auf.

Kurz hielten sie so inne, genossen die innige Verbindung ihrer Körper. Dann begannen sie gleichzeitig ihre Becken zu bewegen, David stoßend, Emma leicht kreisend. Sie schloss die Augen und genoss das Kribbeln, dass sein Schwanz in ihrem Unterleib auslöste, vor allem ganz tief drinnen.

»Fester«, forderte sie. »Besorg‘s mir.«

---ENDE DER LESEPROBE---