Texas Wolf Band 77: Berg der fünf Sonnen - Glenn Stirling - E-Book

Texas Wolf Band 77: Berg der fünf Sonnen E-Book

Glenn Stirling

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Beschreibung

Old Joe wird eines Tages zu Unrecht des Mordes verdächtigt. Nachdem er den Sheriff von seiner Unschuld überzeugen kann, machen er und Tom Cadburn sich auf, die Hintergründe der Tat aufzudecken, was in einer Schatzsuche, die es in sich hat, endet. Wie nicht anders zu erwarten war, müssen sich der Texas-Ranger und sein Freund, der Oldtimer mit dem steifen Bein und der Hawken-Büchse, mit einem Haufen verwegener Halunken herumschlagen, die es ebenfalls auf den Schatz abgesehen haben, und kein Problem darin sehen, über Leichen zu gehen. Sie haben nur eins nicht bedacht: Timberwolf Sam, den treuen Gefährten der beiden …

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Glenn Stirling

 

 

Texas Wolf

 

Band 77

 

Berg der fünf Sonnen

 

 

 

 

 

 

Impressum

 

Copyright © by Author/Edition Bärenklau 

Cover: © Layout by Steve Mayer, 2022

Korrektorat: Antje Ippensen

Verlag: Bärenklau Exklusiv. Jörg Martin Munsonius (Verleger), Koalabärweg 2, 16727 Bärenklau.

 

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

 

Alle Rechte vorbehalten

Inhaltsverzeichnis

Impressum 

Das Buch 

1. Kapitel 

2. Kapitel 

3. Kapitel 

4. Kapitel 

5. Kapitel 

6. Kapitel 

7. Kapitel 

8. Kapitel 

9. Kapitel 

10. Kapitel 

11. Kapitel 

12. Kapitel 

13. Kapitel 

14. Kapitel 

15. Kapitel 

16. Kapitel 

17. Kapitel 

 

Das Buch

 

 

Old Joe wird eines Tages zu Unrecht des Mordes verdächtigt. Nachdem er den Sheriff von seiner Unschuld überzeugen kann, machen er und Tom Cadburn sich auf, die Hintergründe der Tat aufzudecken, was in einer Schatzsuche, die es in sich hat, endet. Wie nicht anders zu erwarten war, müssen sich der Texas-Ranger und sein Freund, der Oldtimer mit dem steifen Bein und der Hawken-Büchse, mit einem Haufen verwegener Halunken herumschlagen, die es ebenfalls auf den Schatz abgesehen haben, und kein Problem darin sehen, über Leichen zu gehen. Sie haben nur eins nicht bedacht: Timberwolf Sam, den treuen Gefährten der beiden …

 

 

***

 

 

1. Kapitel

 

Um sechs Uhr früh kam Hazelton mit der Schrotflinte in den Mietstall. Zielsicher ging er in die Ecke, wo sich die Schlafgäste immer Kuhlen ins Heu bauten. Mit der Waffe legte er einige Schläfer frei, bis er den richtigen fand.

»Steh auf!« Er war so wütend wie ein Schwarm gereizter Wespen, und so sprach er auch. Er stieß Old Joe die Stiefelspitze in die Seite und hielt ihm die Doppelmündung vor das Gesicht. »Comanche-Sam ist tot. Nimm deine Sachen. Du bist verhaftet!«

»Hö!« Der Alte riss erschrocken die Augen auf. »Bist du übergeschnappt? Was ist mit Sam?« Er war noch gar nicht richtig da.

»Du warst zuletzt mit ihm zusammen, und jetzt ist er tot«, knurrte Hazelton. »Wo ist dein Messer?«

Old Joe griff zum Gürtel. Das Messer war weg!

Dieser Schreck machte ihn vollends munter.

Er sah Hazeltons zorniges Gesicht über sich, und er sah die drohende Doppelmündung der Schrotflinte dicht vor seiner Nase und wusste, dass es Ärger gab.

Schlagartig setzte die Erinnerung an vergangene Nacht ein. Mit Comanche-Sam hatte er einen Zug durch die Saloons, Bodegas und Kneipen gemacht und Sams immer verworrener klingenden Reden zugehört, bis Sam die übliche Ladung vereinnahmt hatte und mitten auf der Straße umfiel.

Comanche-Sam liebte den Whisky und die Plätze, wo er ihn bekam. Am liebsten trank er in Gesellschaft.

»Beweg dich gefälligst!« Hazelton wurde schnell ungeduldig.

»Ja doch!« Ächzend rollte sich der Alte herum und stand auf.

Nebenan flog Heu beiseite. Aus der Kuhle schaute verblüfft Tom Cadburn. Er setzte sich auf, strich Halme aus dem Haar und musterte Hazelton.

»Sind Sie mit dem falschen Fuß aus dem Bett gesprungen, Sheriff?«

»Halten Sie sich heraus, Cadburn!« Die Flinte stieß in Richtung Old Joe. »Sein Messer steckt in Comanche-Sam. Das ist jetzt Sache der Geschworenen.«

»Sieht fast so aus«, meinte Old Joe erstaunlich ruhig. »Er hat recht, Tom, ich war mit Sam zusammen, aber verdammt will ich sein, wenn wir ihn nicht noch nach Hause gebracht haben.«

»Wir?«, fragte Hazelton scharf und schoss einen misstrauischen Blick auf Tom Cadburn ab.

Der Ranger hob die Hand und winkte ab. »Ich war nicht dabei. Joe kam gegen Mitternacht. Es war nicht zu überhören.«

»Ich musste dauernd mittrinken. Oah, mein Kopf zerplatzt mir gleich!« Vergeblich suchte der Alte nach seinem Hut. Der war ebenso weg wie das breite Abhäutemesser.

Hazelton ließ nicht locker. »Wer war außer dir noch dabei?«

Old Joe kratzte sich im Bart und dachte nach.

»Na, die Burschen doch, die so freundlich waren, ihn von der Straße aufzuheben. Ich konnte ihn nicht tragen. Sam ist ziemlich schwer, und dann mit dem Bein!« Er schlug mit der Hand gegen sein steifes Bein.

»Und ihr habt ihn zusammen heimgeschafft?«

»Sage ich doch, Hazelton. Hast du meinen Hut mitgebracht?«

Der Sheriff guckte verständnislos. »Du findest Sam, du findest mein Messer, da hättest du auch meinen Hut finden können«, sagte Old Joe nörgelnd.

Er stolperte an Hazelton vorbei, schaute in einen Tränkeimer, griff hinein und klatschte sich eine Handvoll Wasser ins Gesicht.

»Du solltest dir einen ganzen Eimer über den Schädel kippen«, riet Tom und stand im Heu auf. »Das ist eine gute Kur für Säufer und Herumtreiber. – Sie haben doch nichts dagegen, wenn ich mitkomme, Hazelton?«

Mit grämlicher Miene und vorwurfsvoller Stimme sagte der Alte, an Tom gewandt: »Du solltest mich bedauern, statt mich zu verhöhnen. Ich habe einen schlimmen Brummschädel. Und um Sam tut es mir verdammt leid, wirklich.«

Hazelton machte mit der Schrotflinte eine Bewegung zum Tor. »Nimm endlich dein Zeug und komm mit, sonst werde ich ungemütlich.« Ungemütlicher als Hazelton konnte überhaupt niemand sein.

Old Joe bewegte die vom Schlaf noch steifen Knochen und kam zur Heuecke zurück. Da und dort lugten Gesichter aus dem Haufen. Der laute Besuch des Sheriffs hatte den Schlaf der Männer beendet. Aber sie hielten sich raus, sie ging die Sache nichts an.

Mit einem abgrundtiefen Seufzer griff der Alte nach Gepäck und Satteltaschen und nach seiner Hawken-Büchse.

»Die lässt du besser hier, im Gefängnis wird nicht geschossen!«, wies ihn Hazelton an.

Old Joe spitzte den Mund und belud sich mit dem Zeug, das er ergriffen hatte.

Daran war nichts auszusetzen. Bis auf die Kleinigkeit, dass es Toms Gepäck war.

Der Ranger wollte ihn schon darauf aufmerksam machen, aber dann begriff er, dass es Old Joe absichtlich getan hatte.

Und das hatte etwas zu bedeuten.

Hinter der Sache mit Comanche-Sam steckte mehr, als Hazelton zu wissen brauchte.

Also hielt Tom den Mund.

»Fertig, du Menschenfresser!«, sagte der Alte und hinkte vor Hazelton her.

Als sie durch das Tor in den Morgen traten, sah Tom, dass der Sheriff zwei Gehilfen mitgebracht und mit Gewehren postiert hatte.

Die zwei Männer schlossen sich an und führten den Alten weg.

Tom kratzte sich am Kopf. Das war ja eine ganz verteufelte Geschichte! Da war Old Joe ganz schön in die Klemme geraten.

»Sieht nicht gut aus für Ihren Partner«, sagte ein Schlafgast aus dem Heu. »Andererseits ist Hazelton nicht der Mann, der die Weisheit mit Löffeln gefressen hat.«

»So?« Tom wandte sich dem Mann im Heu zu. »Wissen Sie etwas über die Sache?«

»Ich war in der Nacht noch auf der Straße. Sah den alten Kater und die Burschen, die seinen Freund auflasen. Insofern stimmt seine Geschichte schon. Einen der Burschen habe ich ’ne Viertelstunde später wiedererkannt. Da ging er ins Truckee-Hotel und kam nicht wieder raus. Was bedeutet, dass er dort wohnt.«

»Danke, Mister. Das hilft uns weiter. Kommen Sie nachher zum Office und erzählen Sie das Hazelton.«

»Besser nicht«, wehrte der Mann ab. »Ich sollte schon gestern die Stadt verlassen haben. Dachte schon, er kommt meinetwegen, als ich ihn mit der Schrotspritze auftauchen sah. Er hat was gegen Leute ohne sicheren Job. Wenn er mich erwischt, locht er mich ein.«

»Das wird sich auch verhindern lassen«, erwiderte Tom hastig. »Ich wäre Ihnen verbunden, wenn Sie sich mit dem Aufbruch Zeit ließen.«

Er trat in die Stallgasse und vollzog die Morgenwäsche wie Old Joe – er klatschte sich etwas Wasser ins Gesicht und spülte sich den Dreck aus den Augen.

Der Stoppelbart, fand er, verlieh ihm wahrscheinlich ein ebenso verwegenes Aussehen, wie es die Männer hatten, die mangels Geld oder aus anderen Gründen im Heu übernachteten.

Einerlei, er musste ins Hotel und den Gast finden, bevor Hazelton nach dem Richter schickte und die Verhandlung festsetzte.

Er zupfte sich unterwegs die letzten Halme von der Kleidung, klopfte den Staub aus der Hose und brachte sich in eine Verfassung, die es dem Portier des vornehmen Truckee-Hotels nicht gestattete, ihn einfach vor die Tür zu setzen.

Dennoch erregte sein Aufzug unliebsames Aufsehen. Ein paar Gäste, die trotz der frühen Stunde bereits munter waren, grinsten amüsiert.

Der Portier erkannte ihn wieder. Tom hatte gestern am frühen Nachmittag mit dem Alten um Quartier nachgefragt. Es war nichts zu machen gewesen, alles ausverkauft.

Es war gerade die Zeit des Round-up. Da kamen die Rancher mit ihren Familien, die Aufkäufer und die Treibherdenbosse mit ihrem Anhang aus allen Himmelsrichtungen zusammen.

Wohl deshalb war auch Comanche-Sam aufgetaucht. Wo so viele Menschen an einem Ort versammelt waren, ließ sich immer da und dort ein Dollar verdienen.

Ansonsten aber hatte Sam lieber in der Wildnis gelebt und den Ranchern geholfen, das Raubzeug auf der Weide klein zu halten. Dafür gab’s Kost und eine Fangprämie.

Ein genügsamer Mann kam damit aus.

Der Portier rang um Fassung. »Haben Sie sich gut unterhalten, Sir?«, meinte er mit einem Blick auf Toms Stoppelbart.

»Nicht besonders. Können Sie feststellen, welche Ihrer männlichen Gäste nach Mitternacht ins Hotel kamen? Es ist wichtig. Mein Partner steckt in Schwierigkeiten.«

Dem Mann war das nicht neu. Diese Herumtreiber und Satteltramps waren meist in etwas verwickelt.

»Bedaure«, sagte er würdevoll. »Der Nachtclerk ist gerade weggegangen.«

Die Zeit drängte. »Hat ein Gast schon das Hotel verlassen?«

Der Clerk blickte auf die Uhr. »Das noch nicht, Sir.«

»Schließen Sie die Tür ab, lassen Sie keinen raus. In ein paar Minuten bin ich zurück.«

Der Portier blickte, als hätte Tom verlangt, er solle die restlichen Gäste mit dem Revolver aus dem Bett treiben.

Tom deutete das Widerstreben des Mannes richtig. »Oder ist es Ihnen lieber, wenn ich die Tür abschließe?«, fragte er.

Der Portier guckte auf Toms Waffengurt, schluckte und nickte. »In Ordnung, Sir. Ich halte die Leute zurück. Mir wird schon etwas einfallen.«

 

 

 

2. Kapitel

 

Mit Riesenschritten kehrte Tom zum Mietstall zurück.

Die Mehrzahl der Schlafgäste befand sich im Aufbruch. Schließlich wusste man nicht, ob Hazelton noch einmal zurückkehrte und was ihm sonst noch alles einfiel.

Diese Burschen hatten selten ein reines Gewissen.

Tom erwischte den Kerl, der ihm den Hinweis gegeben hatte, auf der Koppel hinter dem Stall; sein mausgrauer Wallach war bereits gesattelt.

»Schätze, Sie sind einem ordentlichen Frühstück nicht abgeneigt«, machte Tom sein Angebot.

Der Mann legte den Kopf schief.

»Der Teufel soll mich holen, wenn das nicht eine Einladung in den noblen Laden gegenüber ist, wie?« Mehr sagte er nicht. Er machte auch keine Umstände. Er stellte seinen Wallach auf die Koppel und ging mit zum Truckee-Hotel.

»Ein Freund von mir«, erläuterte Tom dem erschütterten Portier, der kein Hehl daraus machte, dass er seine Zusage längst heftig bereute.

Da es keinen Aufruhr gab, schloss Tom, dass noch kein Hotelgast versucht hatte, auf die Straße zu treten. Aber der Portier hätte den zerzausten Kerl an Toms Seite liebend gern mit der Feuerzange gepackt und vor die Tür geworfen.

Zielstrebig steuerte Tom dem Frühstücksraum zu. Er wählte einen Tisch, von dem aus er die Hotelhalle und den Fuß der Treppe im Auge hatte.

»Setzen Sie sich nur«, wies er den Kerl an. »Da man uns bis jetzt nicht hinausgeschmissen hat, wird man uns sicher auch ein Frühstück servieren.«

Das Auftauchen der beiden verwilderten Gestalten hatte man zunächst für eine willkommene Abwechslung am Morgen gesehen. Dass die zwei ungepflegten Vögel sich nun an einem Tisch breitmachten, fand man nicht mehr ganz so lustig.

Jedenfalls ernteten Tom und der Mann ziemlich unfreundliche Blicke.

Auch der farbige Bedienstete hatte erhebliche Zweifel an der Zahlungsfähigkeit der neuen Gäste und kassierte im Voraus.

»Sie legen sich für den Alten mächtig ins Zeug«, meinte Toms Zufallsbekanntschaft. »Wenn Sie im Rindergeschäft sind und ’nen Mann brauchen, ich bin gerade frei.«

»Auf der Durchreise und nicht im Rindergeschäft«, entgegnete Tom. »Sehen Sie sich die Gäste an, auch die, die die Treppe runterkommen. Ich muss den Mann haben, den Sie gesehen haben.«

Der Mann nickte und langte tüchtig zu, bevor sich vielleicht die gerade günstige Situation schlagartig in ihr Gegenteil verkehrte.

Inzwischen füllte sich der Frühstücksraum. In der Halle sammelten sich kleine Männergruppen.

Tom beobachtete die Leute und passte auf, dass sein namenloser Freund am Tisch den Hotelgästen auch die notwendige Aufmerksamkeit schenkte und sich nicht nur für das Essen interessierte.

Etliche Männer bei den kleinen Gruppen waren bewaffnet.

Diese Leute gehörten zu den Treibherdenbossen, die darauf hofften, hier bald eine Herde übernehmen zu können.

Gerade kam ein breitschultriger rothaariger Mann die Treppe herunter. Bereitwillig machte man ihm in der Halle Platz.

Toms neuer Bekannter schob den Stuhl zurück und stand halb auf. »Das ist er. Das rote Haar fiel mir in der Nacht schon auf.«

Mit einem Ruck war Tom auf den Füßen. »Essen Sie alles auf, bezahlt ist es. Gute Reise dann auch.«

Er rückte sich die Hose und den Gurt zurecht und strebte mit langen Schritten aus dem Raum in die Halle.

Der Portier trudelte herbei. Irgendwie gefiel ihm etwas an Toms Bewegungen nicht.

Tom blickte auf den rothaarigen Mann. »Wohnen noch andere Männer mit rotem Haar hier?«

»Nein – nein, Sir!«, stotterte der Angestellte.

»Wer ist das?«

»Mister Peepler. Aus dem Starr County. Hat eine große Herde hier stehen. Sir, bitte, denken Sie an den guten Ruf unseres Hauses.«

»Keine Sorge!«, zerstreute Tom die Befürchtungen des Portiers. »Ich will mich mit ihm nur unterhalten.«

Peepler sah aus wie ein schwerreicher Mann, und zwar wie einer, der es nicht nötig hat, seinen Wohlstand in der Öffentlichkeit herumzuzeigen.

Aber ein paar kleine Hinweise gab es, und Tom entdeckte sie.

Peepler trug teure kalifornische Stiefel mit Silbersporen. Für seinen grauen Hut hatte er mindestens hundert Dollar ausgegeben. In dieser Qualität kosteten sie so viel.

»Mister Peepler, auf ein Wort!«, sagte Tom und stand schon vor dem Mann.

Peeplers Augen blickten starr und beobachteten scharf.

Der Mann wusste, worauf es ankam. Der Stoppelbart und das zerknitterte Aussehen konnten ihn nicht täuschen.

Tom hatte den Eindruck, dass Peepler ihn auf seinen Wert taxierte wie ein Pferd.

»Sie haben den Job, besprechen Sie alles weitere mit meinem Vormann.« Ohne das Gesicht zu verziehen, wollte sich der Mann abwenden.

»Mister Peepler, ich frage nicht um einen Job.«

»Sondern?«, unterbrach Peepler unwillig.

»Sie sind spät in der Nacht ins Hotel gekommen, haben geholfen, einen Mann nach Hause zu schaffen.«

»War ziemlich betrunken, der Kerl«, meinte Peepler. »Der andere nicht minder. Ich entsinne mich.«

»Darum geht es. Dieser andere steckt bis zum Hals im Kummer. Darf ich Sie bitten, für ein paar Minuten zum Sheriff mitzukommen und die Aussage zu machen?«

»Aussage? Worüber?«

»Dass Sie den betrunkenen Burschen nach Hause brachten und dass er lebte. Jetzt ist er nämlich tot.«

Peepler rümpfte die Nase. »Erst ist man gutmütig, dann hat man noch die Scherereien. Es hat wohl keinen Zweck, wenn ich Ihnen die Bitte abschlage?«

»Nein.« Tom holte das Rangerabzeichen aus der Tasche und hielt es Peepler auf der Hand hin.

Der warf nur einen Blick darauf. Dann hob er den Kopf.

Tom sah, dass er sich mit zwei Männern in der Halle verständigte. Beide trugen Revolver.

Die zwei setzten sich in Bewegung und kamen heran.

»Bringen wir es hinter uns«, sagte Peepler übelgelaunt. »Vor dem Frühstück zu irgendeinem Sheriff zu gehen ist kein guter Tagesbeginn, das will ich Ihnen sagen.«

Tom widersprach ihm nicht. Hauptsache, er hielt Peepler bei Laune.

Die zwei Revolverträger kamen mit.

---ENDE DER LESEPROBE---