The Countess' Revenge - Dietmar Dressel - E-Book

The Countess' Revenge E-Book

Dietmar Dressel

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Beschreibung

The Countess' Revenge is the 3rd part of the trilogy: A cry to God and the sequel to the novel The Medic and the Nun. The content of this novel touches the dark side of the thoughts and actions of men and women who are driven by stupidity, greed, hate and revenge who cannot resist and literally indulge in it. Those who seek revenge open their own wounds. They would heal if he didn't. The content of this part is not lacking in cruelty, but ends with the triumph of love over hate.

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Zum Roman

„Die Rache der Gräfin“

„Die Rache der Gräfin“ ist der 3. Teil aus der Trilogie: “Ein Schrei zu Gott“ und die Fortsetzung vom Roman „Der Medicus und die Nonne“. Der Inhalt dieses Romans berührt die dunklen Seiten des Denkens und Handelns von Männern und Frauen, die von der Dummheit getrieben, der Gier, dem Hass und der Rache nicht widerstehen können und sich förmlich darin laben. Wer auf Rache sinnt, der reißt seine eigenen Wunden auf. Sie würden heilen, wenn er es nicht täte. Der Inhalt dieses Teils mangelt nicht an Grausamkeiten, endet allerdings mit dem Sieg der Liebe über den Hass.

"The Countess' Revenge"

The Countess' Revenge is the 3rd part of the trilogy: A cry to God and the sequel to the novel The Medic and the Nun. The content of this novel touches the dark side of the thoughts and actions of men and women who are driven by stupidity, greed, hate and revenge who cannot resist and literally indulge in it. Those who seek revenge open their own wounds. They would heal if he didn't. The content of this part is not lacking in cruelty, but ends with the triumph of love over hate.

Inhalt/Contents Inhaltsangabe

Ein Haus der Hoffnung

A house of hope

Ein „scheinkranker“ Spion

A fake spy

Die finsteren Machenschaften der Gräfin von Witzlach

The dark machinations of the Countess von Witzlach

Die Flucht nach Weimar

The flight to Weimar

Die Hölle der Inquisition

The Hell of the Inquisition

Ein Wiedersehen mit Ferdinand

A reunion with Ferdinand

Der Knecht hat erstochen den edlen Herrn,

Der Knecht wär selber ein Ritter gern.

Er erstochen hat ihn im dunklen Hain

Und den Leib versenket im tiefen Wasser.

Hat angelegt die Rüstung blank,

Auf des Herren Pferd sich geschwungen.

Und als er springen will über die Brücke,

Da stutzt das Pferd und bäumt sich auf.

Und als er die goldenen Sporen ihm gab,

Da schleudert's ihn wild in den Strom hinab.

Mit Arm Fuß e, mit r rudert und ringt,

Der schwere Panzer ihn niederzwingt.

Ludwig Uhland

The servant has stabbed the noble lord,

The servant would like to be a knight himself.

He stabbed him in the dark grove

And sunk his body in deep water.

Has put on the armor bare,

Swinging on the gentleman's horse.

And when he wants to jump over the bridge

Then the horse stumbles and rears up.

And when he gave him the golden spurs

Then he's thrown wildly down into the river.

With arm foot e, with r rows and wrestles,

The heavy tank forces him down.

Ein Haus der Hoffnung

Ein guter Mensch verspricht durch seine Gegenwart nur immer zu viel! Das Vertrauen, das er hervorlockt, die Neigung, die er einflößt, die Hoffnungen, die er erregt, sind unendlich; er wird und bleibt ein Schuldner, ohne es zu wissen.

Johann Wolfgang von Goethe

es ist schon spät geworden im einstigen Schloss zu Chrieschwitz. So wie es früher von seinen Eigentümern, dem Baron Dietrich und der Baronin Christina von und zu Kneisel genannt wurde. Durch egoistische und maßlos machtbesessene Maßnahmen dieser Adelsfamilie vom Rittergut Chrieschwitz gegen ihre Untergebenen, also den kleinbäuerlichen Familien und einfachen Handwerkern im Ort, kam es zu schrecklichen Verbrechen an Männern und Frauen, an dessen Folgen der Herr Baron sein Leben auf grausame Weise einbüßte und auch die Frau Baronin nur knapp einem Attentat entkam. Sie überlebte diese Attacke schwer verletzt an Leib und Seele und fand trotz ihres herrischen und ungezügelten Verhaltens die notwendige medizinische Hilfe bei Mertlin dem Bader und einen uneigennützigen, liebevollen Beistand bei Diethelm, ihrem Gutsverwalter. Die heimliche Flucht in ein nahegelegenes Kloster, verbunden mit einer üppigen Geldspende für den Herrn im Himmel bewahrte sie vor der hechelnden Rache der mächtigen Kirchenfürsten in Rom. Ihr Aufenthalt innerhalb der sicheren Klostermauern garantierte ihr nicht nur einen gewissen Schutz, sondern heilte auch ihre körperlichen Wunden und veränderte ihr krasses menschenverachtendes Verhalten gegenüber ihren Mitmenschen. Das war es, nicht nur aber auch, was ihr wieder Kraft und Zuversicht gab ihre Zukunft neu zu gestalten. Wieder zurück zum Schloss zu Chrieschwitz.

A house of hope

A good person aalwys promises too much by his presence! The confidence it inspires, the affection it inspires, the hopes it infinite; he inspires are

Johann Wolfgang von Goethe

It's getting late in the former Chrieschwitz Castle. As it used to be called by its owners, Baron Dietrich and Baroness Christina von und zu Kneisel. The selfish and excessively power-obsessed measures of this noble family from the Chrieschwitz Manor against their subordinates, i.e. the small farming families and simple craftsmen in the village, resulted in terrible crimes against men and women, the consequences of which the Baron lost his life cruel way and the Baroness Baroness only narrowly escaped an assassination attempt. She survived this attack badly injured in body and soul and, despite her imperious and unbridled behavior, found the necessary medical help from Mertlin the Barber and unselfish, loving support from Diethelm, her estate manager. The secret flight to a nearby monastery, combined with a lavish donation to the Lord in heaven, saved her from panting revenge by the powerful church princes in Rome. Her stay within the safe monastery walls not only guaranteed her a certain protection, but also healed her physical wounds and changed her blatant inhuman behavior towards her fellow human beings. That was it, not only but also what gave her strength and confidence to redesign her future. Back to Chrieschwitz Castle.

Gelassen und entspannt erinnert sich Mertlin an das letzte gemeinsame Gespräch mit der Frau Baronin, genauer gesagt mit Christina. Das ist der Vorname der Baronin von und zu Kneisel. Beide kamen darin überein, das „Sie“ wegzulassen und auf ein vertrautes „Du“ überzugehen. Es bedurfte seinerseits bei dem Gespräch ob „Sie“ oder „Du“ erheblicher Redekunst von ihm, Christinas Frage nachdem - welchen Weg sie gehen soll – vertrauensvoll zu beantworten. Letztlich gewann er ihr Vertrauen damit, dass es weniger um ihren Weg gehen würde, sondern das es ein Weg wäre, den sie auch gemeinsam gehen könnten, um anderen Menschen, die unsere Hilfe brauchen, in die Arme zu nehmen. Ihr Schloss, das ihr und ihrem Mann viele Jahre als Herrschaftssitz diente, bekäme einen neuen Namen: „Haus der Hoffnung“. Es würde durch die uneigennützige Hilfe und Sachkenntnis von Mertlin dem Bader und Lynhart dem Mönch einen völlig anderen Verwendungszweck bekommen. Sie wollen dieses prächtige Gebäude mit den vielen, unterschiedlichen großen Räumlichkeiten so baulich umgestalten, dass zukünftig kranke und pflegebedürftige Frauen, Männer und Kinder medizinisch behandelt werden können. Für die alten und gebrechlichen Menschen, die dem Tod nahe sind, soll das Schloss oder wie es jetzt genannt wird: „Haus der Hoffnung“, ein ruhender Ort der Begegnung zwischen den Welten werden. Bei solchen Gedanken empfinden Mertlin und Lynhart tiefe Dankbarkeit darüber, Menschen gefunden zu haben, die sie mit innerer Überzeugung tatkräftig auf ihrem Weg begleiten werden. Beide hoffen, dass ihre Ideen, ihre Gedanken und ihr gemeinsames Handeln dazu beitragen werden, dass sich bei vielen Menschen ein anderes Verständnis und ein anderes Verhalten zu kranken und pflegebedürftigen Frauen, Männern und Kindern entwickeln möge. Aber nicht nur der Kopf war gefragt, sondern auch erhebliche finanzielle Mittel waren notwendig, um die ausgedachten Veränderungen für das gemeinsame Ziel in die Praxis umsetzen zu können.

Calm and relaxed, Mertlin remembers the last conversation we had with the Baroness, more precisely with Christina. That is the first name of Baroness von und zu Kneisel. They both agreed to drop the "you" and go with a familiar "you." For his part, it required considerable eloquence from him during the conversation whether "you" or "you" to confidently answer Christina's question about which way she should go. In the end, he won her trust by saying that it wasn't so much about their way, but that it was a way that they could also walk together to give other people who need our help a hug. Her castle, which she and her husband used for many years as a mansion, would be given a new name: "House of Hope". It would be put to an entirely different use with the unselfish help and expertise of Mertlin the barber and Lynhart the monk. They want to structurally redesign this magnificent building with the many rooms of different sizes so that sick women, men and children in need of care can be treated medically in the future. For the elderly and infirm who are close to death, the castle, or as it is now known: "House of Hope", is intended to become a peaceful meeting place between the worlds. With such thoughts, Mertlin and Lynhart feel deep gratitude for having found people who will actively accompany them on their way with inner conviction. Both hope that their ideas, their thoughts and their joint actions will help many people develop a different understanding and behavior towards sick women, men and children who are in need of care. But not only the head was required, also considerable financial means were necessary in order to be able to implement the planned changes for the common goal in practice.

Allein die baulich notwendigen Um- und Ausbauarbeiten im und am Schloss, als auch die baulichen und bautechnischen Einrichtungen wie: eine zentrale Wasserver- und Entsorgung, eine hygienische Einrichtung für die zentrale Entsorgung der menschlichen Exkremente, Öfen und Heizungsschächte für die Beheizung der Krankenzimmer, Aufenthalts- und Verwaltungsräume, Wasch- und Baderäume und einiges andere mehr waren notwendig, um den reibungslosen Betrieb eines kleinen Krankenhauses zu ermöglichen.

Das allein verschlang bereits eine erhebliche Menge Geld und ohne die großzügige Spende von Katarina wäre es bald knapp in der Kasse geworden. Die Zuschüsse der Stadtverwaltung Plauen waren mehr als knausrig und die kleinen Geldzuwendungen vom Abt des nahegelegenen Klosters waren zwar gern gesehen – etwas mehr Großzügigkeit wäre Christina sicherlich lieber gewesen. Was blieb, der Hilfeschrei zu Gott, er möge doch die Herzen derer erweichen, die etwas geben könnten, ohne dabei gleich in die Armut zu verfallen. Mit Erleichterung musste Mertlin daran denken, dass der Abt, trotz seines Geizes in Bezug auf Geldspenden, in großzügiger Weise sechs Nonnen seines Klosters, die in der Pflege von kranken Menschen bereits gute Kenntnisse hatten, dem „Haus der Hoffnung“ kostenfrei überließ solange, bis sich genügend Frauen aus der Stadt Plauen bereit erklären würden, im „Haus der Hoffnung“ zu arbeiten. Finanziell war das keine Belastung für die Hauskasse, weil weibliche Pflegekräfte für ihre Arbeit keinen Lohn erhielten. Notwendig waren nur Unterkunft und Verpflegung. In diesen, von Krieg und Vandalismus geprägten Zeiten, überlegt Mertlin mit großer Sorge, wurde die Krankenpflege und die medizinische Versorgung von alten und gebrechlichen Menschen doch meistens von Frauen unterschiedlichen Alters geleistet, deren Ehemänner im Kriegsgetümmel ihr Leben verloren oder sie keinen heiratsfähigen Mann mangels Möglichkeiten in ihre Arme nehmen konnten.

Just the structurally necessary conversion and expansion work in and on the castle, as well as the structural and structural facilities such as: a central water supply and disposal, a hygienic facility for the central disposal of human excrement, ovens and heating shafts for heating sickrooms, lounges and administration rooms, washrooms and bathrooms and a few other things were necessary to enable the smooth operation of a small hospital.

That alone consumed a significant amount of money and without the generous donation from Katarina; the budget would soon have run out. The subsidies from the Plauen city administration were more than stingy and the small donations from the abbot of the nearby monastery were welcome - Christina would certainly have preferred a little more generosity. What remained was the cry for help to God, to soften the hearts of those who could give something without immediately falling into poverty. Mertlin was relieved to think that the abbot, despite his stinginess when it came to donating money, generously gave six nuns from his monastery, who already had good knowledge of caring for the sick, to the "House of Hope" free of charge until enough women from the town of Plauen agreed to work in the "House of Hope". Financially, this was not a burden on the house budget because female nurses did not receive any wages for their work. All that was needed was room and board. In these times, marked by war and vandalism, Mertlin reflects with great concern, since the nursing and medical care of the elderly and infirm was mostly provided by women of different ages, whose husbands lost their lives in the turmoil of war or they had no marriageable husband could take in their arms due to a lack of opportunities.

Widersinniger Weise wurde durch ideologische Vorstellungen und wortgewaltiger Beeinflussung den bürgerlichen Frauen, besser ich sage der Damenwelt mit einem gewissen Bildungsstand der Zugang zum Pflegeberuf strikt versperrt. Was auch immer die Männerwelt als Urheber dieser Verhaltensweise sich dabei auch gedacht haben mag oder denken möge. Was würde ein Mensch möglicherweise in zweihundert Jahren rückblickend auf unsere jetzige Zeit über uns denken? Ja was wohl? Mein Berufsstand, also der Bader, übt seine Tätigkeit vorwiegend als so genannter „Fahrender“ aus. Die kranken Menschen mussten also warten, bis ein „Kundiger“ in ihrer Nähe war, um ihnen möglicherweise mit seinen wenigen Kenntnissen und den unzureichenden Hilfsmitteln und Medikamenten helfen zu können. Das bei den oft krassen Wetterbedingungen und mit einem Pferdegespann wahrlich so seine Probleme hat. Die Geburt eines Kindes oder eine große, unfallbedingte stark blutende Wunde können nicht warten, bis ein Bader den Weg zu einer hilfsbedürftigen Familie gefunden hat. Das Elend war und ist ein ständiger Begleiter in den Dörfern und oftmals blieb der Schrei zu Gott der einzige Ausweg, Gottes Hilfe möge ihnen in der Not beistehen. Auch für die Errichtung von Krankenhäusern, so wie unser „Haus der Hoffnung“, muß Mertlin denken, für die so genannten Nicht- und Bedürftigen war und sind die Erfahrungen eines Baderchirurgen, mit seinen praktischen Kenntnissen im Bereich Heilkunde, eine tatkräftige Hilfe. Natürlich übernahmen die wissenschaftlich ausgebildeten Universitätsärzte für das wohlhabende Bürgertum in den Städten einen immer größeren Anteil dessen, was sonst überwiegend uns Badern vorbehalten blieb. Die Menschen auf den Dörfern und die vielen sehr armen Männer, Frauen und Kinder in den Städten waren und sind wegen ihres geringen Einkommens abhängig von einem Bader. Er ist preiswert, wenn es sich um eine Behandlung oder um einfache Medikamente handelt.

Paradoxically, through ideological ideas and eloquent influence, bourgeois women, or rather women with a certain level of education, were strictly barred from access to the nursing profession. Whatever the male world may have thought or may think as the originator of this behavior. Looking back two hundred years from now, what would a person possibly think of us? Yes what? My profession, i.e. the barber, mainly works as a so-called “traveller”. The sick people therefore had to wait until someone "in the know" was near them so that they could possibly help with their little knowledge and the inadequate aids and medicines. Which really has its problems with the often harsh weather conditions and with a team of horses. The birth of a child or a large accidental wound that bleeds profusely cannot wait until a Bader has found the way to a family in need. Misery was and is a constant companion in the villages and often the only way out was to cry out to God for God's help in times of need. Mertlin must also think that for the construction of hospitals, such as our "House of Hope", for the so-called non- and needy, the experience of a spa surgeon, with his practical knowledge in the field of medicine, was and is an active help. Of course, the scientifically trained university physicians took on an ever-increasing share of what was otherwise reserved for us bathers for the wealthy middle class in the cities. The people in the villages and the many very poor men, women and children in the cities were and are dependent on a barber because of their low income. It is inexpensive when it comes to treatment or simple medication.

Allerdings folgt dem Bader, trotz flehender Rufe zu Gott, nicht selten der Gevatter Tod, begleitet von unsäglichen Schmerzen, die vergebens auf Linderung hoffen. Ich brauch mich im Vogtland nur umzuschauen, murmelt Mertlin leise vor sich hin. Der krasse Mangel an fachlich geschultem Pflegepersonal ist wirklich nicht zu übersehen. Wenn ich als Bader an meine vielen Rundreisen zu den Dörfern im Vogtland denke, ist nach wie vor das Defizit von uns ein wesentlicher Grund für die hohe Sterblichkeit bei kranken und verwundeten Männern und Frauen. Noch drastischer ist das Elend bei Kindern. Die oft allein und meist nur mit der mütterlichen Hilfe ein schweres Leben haben. Zwei von vier Kindern erleben selten das dritte Lebensjahr. Und ich weiß was ich sage, denkt Mertlin. In seiner langen Zeit als Baderchirurg konnte er das hautnah erleben.

Es war für uns alle keine leichte Zeit, grübelt Mertlin. Die Sorgenfalten von Christina, der Baronin und Besitzerin des Schlosses und jetzt das „Haus der Hoffnung“ zu einem Krankenhaus für die in einfachen Verhältnissen lebenden Landbevölkerung, waren in der Epoche des gesellschaftlichen Umbruchs nicht mehr zu übersehen. Natürlich versteht sie als gebildete Frau und Angehörige der feudalen Klasse eine Menge von Geld und Vermögen. Schon aus diesem Grund denkt Christina dabei nicht nur an das „Heute“ und „Morgen“, sondern meist ein ganzes Stück weiter in die Zukunft. Sehr zum Gesamtwohl des Krankenhauses. Diese Denk- und Verhaltensweise von Christina bewahrte alle Mitwirkenden am und im „Haus der Hoffnung“ davor, unerwartet vor der Tatsache zu stehen, dass Krankenhaus mangels Geld schließen zu müssen. Gottes Hilfe mag ja für die, die daran glauben hilfreich sein. Wenn es allerdings um das liebe Geld gehen sollte, scheint sich der alte Herr im Himmel in Unkenntnis zu wiegen. Die Pflege und die medizinische Behandlung der leidenden und hilfsbedürftigen Männer, Frauen und Kinder unterschiedlichem Alters, aus den umliegenden Dörfern, ist sehr zeitaufwendig und anstrengend für alle im Schloss, die sich mit viel Fleiß und innerer Überzeugung kranken Menschen fachgerecht ohne Worte der Klage widmen.

However, despite pleading calls to God, the barber is often followed by the godfather, accompanied by unspeakable pain that hopes in vain for relief. I only have to look around in the Vogtland, Mertlin murmurs quietly to himself. The blatant lack of professionally trained nursing staff is really not to be overlooked. When I, as a barber, think of my many round trips to the villages in the Vogtland, our deficit is still a major reason for the high mortality rate among sick and wounded men and women. The misery of children is even more drastic. Who often have a difficult life alone and usually only with the help of their mother? Two out of four children rarely survive to the third year of life. And I know what I'm saying, Mertlin thinks. In his long time as a spa surgeon, he was able to experience this up close. It wasn't an easy time for any of us, Mertlin muses. The worry lines of Christina, the baroness and owner of the castle and now the "House of Hope" to a hospital for the rural population living in modest circumstances, could no longer be overlooked in the era of social upheaval. Of course, as an educated woman and a member of the feudal class, she understands a lot about money and wealth. For this reason alone, Christina doesn't just think about "today" and "tomorrow", but usually a whole lot further into the future. Much to the overall good of the hospital. Christina's way of thinking and behaving saved everyone involved in and in the "House of Hope" from unexpectedly having to face the fact that the hospital had to close for lack of money. God's help may be helpful to those who believe in it. However, when it comes to money, the old man in heaven seems to be ignorant. The care and medical treatment of the suffering and needy men, women and children of different ages from the surrounding villages is very time-consuming and exhausting for everyone in the castle, who, with a lot of diligence and inner conviction, takes care of the sick people professionally without words of complaint dedicate.

Besonders für mich, denkt Mertlin. Schließlich bin ich nicht mehr der Jüngste. Am liebsten würde ich mich auf mein Altenteil zurückziehen, anstatt mit meinem Wagengespann weiterhin von Dorf zu Dorf zu fahren, um kranken Menschen zu helfen. Früher, als er noch gut bei Kräften war, konnte ihn die Arbeit als Baderchirurg nicht viel anhaben. Aber jetzt? Seine neue Tätigkeit wird eine völlig andere Größenordnung vom Umfang her und natürlich auch inhaltlich einnehmen und nach dem Alter seines Körpers wird kein kranker Mensch fragen. Von solchen Überlegungen angeregt, natürlich nicht nur aber auch, entstand aus Mertlins Gedanken der praktische Plan, aus dem alten, nutzlos gewordenem Schloss, ein Haus für kranke und gebrechliche Menschen zu gestalten. Auch Lynharts Gedanken, an jene Männer und Frauen zu denken, die in Ruhe und in Gottes Nähe sterben wollen, werden berücksichtigt und sollen in das Projekt mit einfließen. Vertieft in solche grundsätzlichen Überlegungen zu möglichen Veränderungen in seinem jetzigen Leben, klingen im Ichbewusstsein andere Gedanken an, die ihm wieder Kraft und Zuversicht für das Kommende geben. Gedanken an seine Familie beginnen behutsam die Oberhand in seinen sorgenvollen Grübeleien an die Zukunft zu gewinnen. Sein Schicksal hat es so gewollt, dass er trotz, oder möglicherweise wegen seines fortgeschrittenen Alters sich eine Frau in sein Herz fest eingekuschelt hat und dort für immer bleiben möchte. Gern erinnert er sich an die Zeit in der ihn, und zum ersten Mal in seinem stürmischen Leben als Baderchirurg, die wirkliche Liebe fesselte damit seine Gefühlswelt den Raum finden konnte, um sein Leben nachhaltig zu verändern. Traurig, so räumt er sich in seinen Gedanken ein, ist er darüber wirklich nicht. Seine Seele und sein Herz musste er dazu nicht fragen, die waren und sind sowieso glücklich darüber, dass sich aus einem Baderchirurg und Einzelkämpfer ein gefühlvoller Familienvater entwickelte. Apropos Familienvater, überlegt er mit innerer Freude. Drei Kinder hat ihn Sieglinde geschenkt.

Especially for me, Mertlin thinks. After all, I'm not the youngest anymore. I would prefer to retire to my old age instead of continuing to drive my cart and wagon from village to village to help sick people. In the past, when he was still in good health, his work as a spa surgeon didn't bother him much. But now? His new activity will take on a completely different dimension in terms of scope and, of course, also in terms of content, and no sick person will ask how old his body is. Inspired by such considerations, of course not only but also, from Mertlin's thoughts came the practical plan to create a house for the sick and infirm out of the old, now useless castle. Lynhart's ideas of thinking about those men and women who want to die in peace and close to God are also taken into account and should be included in the project. Deepened in such fundamental considerations about possible changes in his current life, other thoughts ring out in his ego-consciousness, which give him strength and confidence again for what is to come. Thoughts of his family begin to cautiously gain the upper hand in his anxious musings about the future. It was his fate that despite, or possibly because of his advanced age, he has a woman snuggled into his heart and wants to stay there forever. He likes to remember the time when he, and for the first time in his turbulent life as a spa surgeon, was captivated by real love so that his emotional world could find the space to change his life permanently. Sadly, he admits to himself in his thoughts, he really isn't. He didn't have to ask his soul and heart about it, they were and are happy anyway that a family surgeon and lone warrior developed into a sensitive family man. Speaking of the father of a family, he reflects with inner joy. Sieglinde gave him three children.

Sieglinde - schmunzelt Mertlin, ist eine Frau, wie sie sich ein Mann nur erträumen kann. Lieb, umsichtig und vertrauensvoll, wie sie zweifelsfrei mit ihm das Familienleben meistert, ist sie trotz mancher unruhiger Zeiten stets der ruhende Pol in ihrem gemeinsamen Leben. Denn das jetzige Zeitgeschehen, in der sie ihre Familie gegründet hatten, ist wahrlich nicht vom Frieden gesegnet worden. Hart und unbarmherzig ist das Leben der Menschen und der schwarze Mann mit der ultimativen Sense wartete nur darauf, sein eigentliches Handwerk auszuüben. Ob ihm diese „Arbeit“ Freude bereitet, sieht man ihm nicht an. Vermutlich wäre er nicht besonders traurig, wenn die Menschen durch den Alterstod zu ihm kommen würden. So, wie es eigentlich der Herr im Himmel vorsieht. Die Abschlachterei der eigenen Art war und ist von Gott nicht vorgesehen. Wäre dem so, hätte er sich ja die mühsame Arbeit mit der Schaffung von Adam und Eva ja sparen können. Auch der hilfesuchende Schrei von vielen einfachen und armen Menschen zu Gott, er möge doch mit seiner Allmacht den Menschen helfen, sich friedlich zu verhalten, schien bei ihm kein Gehör zu finden. Vermutlich denkt er darüber nach, ausschließen kann man es vermutlich nicht, dass er bei der Schaffung der Erde und des Menschen vergaß, den Männern und Frauen die menschenverachtende Abschlachterei der eigenen Art bei einem Kriegsgeschehen sorgsam zu erklären. Obwohl er mit seinem Gebot: „ Du sollst nicht töten“ – eigentlich eine klare Anordnung gegeben hat. Vielleicht ist ihm dabei entgangen, dass seine menschlichen Zöglinge wenigstens das Lesen beherrschen sollten. Ja gut – wer konnte in der Zeit seiner mahnenden Worte, die er müßig in Stein gemeißelt haben soll, schon lesen? In der heutigen Zeit sind das auch nur wenige Männer. Bei Frauen sind es eher die Ausnahmen. Aber gut, warum soll ich mir darüber den Kopf zerbrechen. Ich werde das mal mit Lynhart diskutieren. Er sollte das ja eigentlich besser wissen als ich. Schließlich ist er ein Mönch und kein Baderchirurg.

Sieglinde - smiles Mertlin, is a woman that a man can only dream of. Loving, prudent and trusting, as she undoubtedly masters family life with him, she is always the calming influence in their life together, despite some troubled times. Because the current events, in which they had founded their family, were truly not blessed by peace. Human life is hard and merciless and the black man with the ultimate scythe was just waiting to do his real job. You can't tell if he enjoys this "work". He probably wouldn't be particularly sad if people came to him through old age. Just as the Lord in heaven intended. The slaughter of one's own kind was not and is not intended by God. If that were the case, he could have saved himself the tedious work of creating Adam and Eve. Even the cry for help from many simple and poor people to God, that he might help people with his omnipotence to behave peacefully, seemed to go unheeded by him. Presumably he is thinking about it, one cannot presumably rule out the fact that when creating the earth and mankind he forgot to carefully explain to the men and women the inhuman slaughter of their own kind during a war. Although he actually gave a clear order with his commandment: "Thou shalt not kill". It may have escaped his notice that his human pupils should at least be able to read. Yes, well - who could read in the time of his admonishing words, which he is said to have idly carved in stone? Few men are like that these days. For women, it tends to be the exception. But well, why should I worry about it. I'll discuss this with Lynhart. He should actually know better than me. After all, he is a monk and not a spa surgeon.

Nach einer geraumen Weile meint er die Gedanken seiner Tochter Emma zu fühlen. Vermutlich hat sie Fragen zu ihrer Arbeit und ruft nach Hilfe und Unterstützung. Emma, so muß er denken, ist zwar nach ihrer Mutter geraten, ihre umsichtige und gefühlvolle Hinwendung zu kranken Menschen scheint doch mehr seinem Charakter zu entsprechen. Seit zwei Monaten wird im fast fertiggestellten Krankenhaus ein junges Mädchen behandelt. Sie ist ungefähr im gleichen Alter wie Emma. Seine Tochter kann sich kaum vom Krankenbett des schwer verletzten Kindes trennen. Laura, so heißt die Patientin, ist die einzige Tochter eines Pferdebauern aus Chrieschwitz und wie er aus vielen Gesprächen mit den Eltern weiß, ist Laura ihr „Ein und Alles“. Auf der Heimfahrt mit dem Leiterwagen, gezogen von zwei kräftigen braunen Kaltblütern, brach ein Rad am Wagen und der mit Heu vollbeladene Wagen kippte mit seiner schweren Last auf die Seite und rutsche dabei in den Seitengraben. Laura, wie immer bei solchen Fahrten, saß oben auf und viel dabei unglücklich mit dem Rücken gegen einen großen Randstein am Wassergraben. Die Wunde am unteren Rückenbereich ist nicht besonders gefährlich und Mertlin gelang es mit seiner Erfahrung bei solchen Verletzungen und einigen Heilmitteln zur Wundbehandlung, dass sich die Fleischwunde schließen konnte und ein sichtbarer Heilungsprozess in Gang gesetzt wurde. Was sie seit diesem Unfall nicht mehr bewegen kann, sind ihre Beine, obwohl keine sichtbare Verletzung zu erkennen war. Auch meinte Laura, sie würde ihre Beine nicht fühlen. Sie könnte sich in die Wade kneipen, ohne dabei etwas zu empfinden. Schmerzen hat sie keine, aber sie kann allein nicht aufstehen und selbständig laufen. Einer der Knechte von der Schreinerei zimmerte ihr ein einfaches kleines Fahrzeug, so eine Art Schubkarre mit vier Rädern, so dass Emma mit ihr „Ausflüge“ im Schlossgarten unternehmen kann. Alles in allem, denkt Mertlin, es gibt Schlimmeres in unseren heutigen Zeiten. Und das mit den Beinen wird sich bestimmt auch wieder einlenken.

After a while he thinks he can feel his daughter Emma's thoughts. She probably has questions about her work and is calling for help and support. Emma, he must think, may have taken after her mother, but her circumspect and sensitive devotion to sick people seems more in keeping with his character. A young girl has been treated in the nearly completed hospital for two months. She's about the same age as Emma. His daughter can hardly be separated from the sick bed of the seriously injured child. Laura, as the patient is called, is the only daughter of a horse farmer from Chrieschwitz and, as he knows from many conversations with her parents, Laura is her everything. On the way home in the wagon, pulled by two strong brown draft horses, a wheel on the wagon broke and the wagon, which was fully loaded with hay, overturned on its side with its heavy load and slipped into the side ditch. Laura, as always on trips like this, sat on top and was unhappy with her back against a large curb on the moat. The wound on the lower back is not particularly dangerous and Mertlin, with his experience of such injuries and some remedies to treat the wound, was able to close the flesh wound and start a visible healing process. What she has been unable to move since this accident are her legs, although there was no visible injury. Laura also said she couldn't feel her legs. She could pinch her calf without feeling anything. She is not in pain, but she cannot stand up and walk on her own. One of the servants from the carpentry workshop built her a simple little vehicle, a kind of wheelbarrow with four wheels, so that Emma can go on “excursions” in the castle garden with her. All in all, Mertlin thinks, there are worse things to do in our times. And the thing with the legs will definitely come around again.

Jedenfalls versucht er mit aufmunterten Worten der Mutter von Laura das so zu erklären, die jeden Tag nach ihrer Tochter schaut, um zu sehen wie es ihr geht und wie sie ihr vielleicht helfen kann. Letztlich bleiben die Hoffnung und die Gebete zu Gott, dass sich das mit dem Laufen und der Gefühlslosigkeit in den Beinen wieder geben möge. Bei so einem Krankheitsbild wie bei Laura wird Mertlin schmerzhaft bewusst, wie wenig wir Menschen von uns selbst wissen. Wäre dem wirklich nicht so, würde manches Leid, schlimme Schmerzen und ein früher Tod möglicherweise vielen Männern, Frauen und Kindern erspart bleiben. Aber – eben aber! So ein Krankheitsbild wie bei Laura, denkt Mertlin, könnte einem vermuten lassen, dass es so etwas wie eine Lähmung der Gliedmaßen geben würde, obwohl keine sichtbaren Verletzungen zu sehen sind. Bei solchen Gedanken verstärkt sich bei ihm der Eindruck, als würden seine Augen in ein dunkles Zimmer blicken in der Hoffnung, doch etwas erkennen zu können. Für die sichtbare und unsichtbare Funktionsfähigkeit des menschlichen Körpers muß es bestimmte Körperorgane geben, die eine entscheidende Rolle eben für die Beweglichkeit des Körpers spielen, grübelt Mertlin. Von Gott kann das nicht kommen. Der kümmert sich bestimmt um andere Ereignisse, die für ihn wichtiger sein könnten. Besser wird sein, ich werde bei meinem nächsten Besuch in Plauen mal mit einem Arzt darüber reden. Der könnte es möglicherweise wissen. Gedanklich noch mit dem Krankheitsbild von Laura beschäftigt, fühlt er wieder die suchenden Gedanken seiner Tochter Emma. Sie ist ihr erstes gemeinsames Kind. Wenn er an den Tag ihrer Geburt denkt, fällt es ihm schwer seine Gefühle zu bändigen.

In any case, he tries to explain it with encouraging words to Laura's mother, who checks on her daughter every day to see how she is doing and how she might be able to help her. Ultimately, there is still hope and prayers to God that the running and numbness in my legs will go away. With an illness like Laura's, Mer-tlin becomes painfully aware of how little we humans know about ourselves. Were this really not the case, many men, women, and children might be spared much suffering, terrible pain, and early death. But - just but! A condition like Laura's, Mertlin thinks, might lead one to suspect that there would be something resembling paralysis of the limbs, although there are no visible injuries. With such thoughts, he gets the impression that his eyes are looking into a dark room in the hope of being able to see something. For the visible and invisible functionality of the human body, there must be certain bodily organs that play a crucial role in the body's mobility, Mert-lin muses. It can't come from God. He'll probably take care of other events that could be more important to him. It will be better if I talk to a doctor about it on my next visit to Plauen. He could possibly know. Still preoccupied with Laura's clinical picture, he again feels the searching thoughts of his daughter Emma. She is their first child together. When he thinks about the day she was born, he finds it difficult to contain his feelings.

Es ist ein Wunder und dabei denkt er sowohl mit dem Wissen eines Baderchirurgen als auch mit der tiefempfundenen Liebe zu seiner Frau Sieglinde. Anna war mit ihren Gedanken tatsächlich bei ihrem Vater. Sie will mit ihm über ein generelles Problem sprechen. Die Lagerung der Patienten auf Strohsäcken mag möglicherweise weniger Aufwand und damit auch weniger Geld kosten, hilfreich und schonender für bettlägerige Patienten ist so eine stachlige Unterlage wirklich nicht. Ständig kommt es bei den Patienten zu schlimmen Entzündungen, weil die menschlichen Exkremente gar nicht so schnell entsorgt werden können wie sie anfallen und „daneben“ geht immer etwas. An den unangenehmen Geruch im und am Bett will sie nicht denken. Besonders an warmen Tagen ist es schier unerträglich. Hier kann nur Papa helfen, denket sie hoffnungsvoll. Bei Christina, der Frau Baronin, kann sie sich jedes Gespräch sparen, wenn das Thema mit Geld verbunden sein sollte. Vor allem dann, wenn es ausgegeben werden müsste. Da wird sie plötzlich auf beiden Ohren schwerhörig. Plötzlich spürt sie zwei sanfte Hände auf ihren Schultern. Aha, mein Vater. Es muß so was wie Telepathie geben. Kann natürlich auch purer Zufall sein, obwohl mein Vater meint, es gäbe keine Zufälle. „Deine mentalen Rufe waren ja nicht mehr zu überhören, liebe Emma. Was bedrückt dich, oder ist etwas Ernstes mit deiner Patienten Laura geschehen? Wie kann ich dir helfen, wenn ich schon mal da bin. Bitte fass dich kurz, ich muß dringend zu Schwester Katarina. Sie hat, so glaube ich, ein ernstes Problem mit Lynhart. Er will und will nicht wieder in unsere Welt zurückkehren. Sein Körper ruht zwar brav auf dem Strohsack, aber sein Bewusstsein ist nicht bei ihm und vermutlich auf geistiger Wanderschaft. Entschuldige Emma, ich kann dir diesen Zustand nicht anders erklären. Soweit so gut - wieder zurück zu dir. Was bedrückt dich?“ „Danke Papa, dass du dir Zeit für mich nehmen kannst. Ich denke mit großer Sorge an unsere Patienten, die ständig im Bett auf dem Strohsack liegen müssen.

It is a miracle and he thinks with the knowledge of a spa surgeon as well as with the heartfelt love for his wife Sieglinde. Anna's thoughts were actually with her father. She wants to talk to him about a general problem. Lying the patients on straw mattresses may be less effort and therefore also less money, but such a prickly pad is really not helpful and gentler for bedridden patients. Patients are constantly suffering from severe inflammation because human excrement cannot be disposed of as quickly as it accumulates and something always goes “wrong”. She doesn't want to think about the unpleasant smell in and around the bed. Especially on warm days it is almost unbearable. Only dad can help here, she thinks hopefully. With Christina, the baroness, she can save herself every conversation if the subject is connected to money. Especially if it had to be spent. Suddenly she becomes hard of hearing in both ears. Suddenly she feels two gentle hands on her shoulders. Ah, my father. There must be something like telepathy. Of course, it could also be pure coincidence, although my father says there are no coincidences. "Your mental calls could no longer be ignored, dear Emma. What's bothering you, or has something serious happened to your patient Laura? How can I help you since I'm already there. Please be brief, I have to see Sister Katarina urgently. I think she has a serious problem with Lynhart. He doesn't want and doesn't want to come back to our world again. His body is resting well-behaved on the straw mattress, but his consciousness is not with him and is probably on a spiritual journey. Sorry Emma, there is no other way I can explain this condition to you. So far so good - back to you. What's bothering you?" "Thank you dad for taking the time for me. I am thinking of our patients with great concern, who are constantly lying in bed on straw mattresses.

Es wäre gut, sowohl für uns Pflegerinnen als auch für die schwer kranken Männer, Frauen und Kinder wenn es eine andere und leicht zu pflegende Bettunterlage geben würde. Was meinst du dazu?“ „“Natürlich kann ich dir dazu was sagen, ob es wirklich und nachhaltig helfen kann, weiß ich nicht. Durch meine praktische Tätigkeit als Baderchirurg habe ich in meinem Leben viel gesehen, bei dessen Anblick mir meist ziemlich übel wurde. Besonders Hilfreiches kann ich dir vermutlich nicht aufzeigen.“ Schau dich doch nur in unseren Dörfern oder meinetwegen auch in der nahe gelegenen Stadt Plauen um. Die Pflege von kranken und pflegebedürftigen Männern, Frauen und Kindern wird doch meist von Frauen geleistet die, von wenigen Ausnahmen einmal abgesehen, aus einfachen Verhältnissen kommen, nicht schreiben und lesen können und auch bezüglich eines gründlichen Allgemeinwissens erhebliche Defizite haben. Pflege entstand ursprünglich aus der Notwendigkeit, kranke und schwächere Mitglieder in der eigenen Familie oder in der Gemeinschaft soweit möglich zu versorgen. Daraus entwickelte sich eine nichtberufliche Krankenpflege, die im Sinne der Nächstenliebe auch bedürftige Menschen außerhalb des eigenen Verwandtenkreises versorgte. Die pflegerische Weiterentwicklung zu einem medizinischen Pflegeberuf, liebe Emma, steckt noch in den Kinderschuhen, um das einmal ganz sachlich auszudrücken. Die Probleme unserer Zeit können, vorallem die in den ländlichen Regionen, so noch nicht gelöst werden, aber es besteht Hoffnung und das ist auch nicht so übel. Leider können sich Frauen aus den so genannten bürgerlichen Familien in den Städten aus gesellschaftspolitischen Gründen nicht in die Krankenpflege einbringen, obwohl sie es vielleicht gern wollten. Das würde jedenfalls mit zur Linderung von Notständen in der Pflege beitragen. Der Mangel an fachlich ausgebildeten Frauen ist doch nicht mehr zu übersehen Du weißt selbst wie schwer es ist, für unsere Arbeit hier im Schloss Frauen zu gewinnen, die sich mit innerer Überzeugung und Fleiß für die Pflege unserer kranken Menschen gewinnen lassen.

It would be good, both for us nurses and for the seriously ill men, women and children, if there were another bed base that was easy to care for. What do you think about that?" "Of course I can tell you something about that, I don't know whether it can really help in the long term. Through my practical work as a spa surgeon, I have seen a lot in my life that usually made me feel quite nauseous. I probably can't show you anything that's particularly helpful.” Just look around in our villages or, for that matter, in the nearby town of Plauen. The care of sick men, women and children who are in need of care is mostly provided by women who, apart from a few exceptions, come from humble backgrounds, cannot read or write and also have considerable deficits in terms of thorough general knowledge. Nursing originally arose from the need to provide as much care as possible for sick and vulnerable members in one's own family or in the community. This developed into nonprofessional nursing, which, in the spirit of charity, also cared for needy people outside of their own circle of relatives. The further development of nursing into a medical nursing profession, dear Emma, is still in its infancy, to put it quite objectively. The problems of our time, especially those in rural areas, cannot be solved in this way, but there is hope and that's not too bad either. Unfortunately, for socio-political reasons, women from the so-called bourgeois families in the cities cannot get involved in nursing, although they might want to. In any case, this would help to alleviate emergencies in nursing care. The lack of professionally trained women can no longer be overlooked. You yourself know how difficult it is to find women for our work here in the castle who, with inner conviction and diligence, can be won over to care for our sick people.

Eine angemessene Bezahlung ihrer Tätigkeit kön nen wir nicht aufbringen, dafür fehlt uns das Geld. So einfach ist das. Aber gut, lassen wir die grundsätzlichen Probleme einmal beiseite und kümmern uns um die Dinge, die wir möglicherweise selbst lösen können. Und damit komme ich auf deine Frage mit den Strohsäcken zurück. Wie könnte man dafür eine Verbesserung erreichen, ohne dass unsere „liebe Chefin“ Christina Geld ausgeben müsste, das sowieso schon knapp genug ist. „Ich sehe in deinen Augen eine mögliche Hilfe für unsere Kranken, die rund um die Uhr in ihrem Bett krankheitsbedingt liegen bleiben müssen. Oder irre ich mich, Papa?.“ „Eine Lösung dafür hätte ich möglicherweise. Gut, ob es nachhaltig eine Besserung bringen wird, kann ich noch nicht sagen. Die Praxis wird es zeigen und ein Versuch lohnt sich allemal! Du gehst in unsere Gutsschreinerei und sprichst dort mit Fran, er hat dort das Sagen. Er soll in die Strohsäcke nicht nur Stroh einfüllen, sondern auch eine gehörige Portion Sägespäne dazu geben. Das saugt wenigstens die Nässe für eine gewisse Zeit auf und der Strohsack muss nicht so oft gewechselt werden. In der Schlachterei sprichst du mit Gottfried! Er möchte vorerst zwanzig Lederhäute von geschlachteten Kühen, Schweinen und Pferden so bearbeiten und herrichten lassen, dass sie die Exkremente der Patienten für eine gewisse Zeit halten können und nicht gleich im Strohsack verschwindender. Der Vorteil wäre, dass weniger Strohsäcke benötigt werden, der Patient nicht ständig aus dem Bett geholt werden müsste und unseren Schwestern damit auch die Arbeit wenigstens etwas erleichtert werden kann.“ „Danke Papa, ich glaube, auf solche Gedanken kannst nur du kommen. Kommst du mit in die Schreinerei?“ „Ich denke, das kannst du auch allein schaffen. Ich möchte mich mit Katarina treffen und ver-suchen, mit ihr eine Lösung für Lynhart zu finden. Wie du weißt, liegt er auf seinem Strohsack wie tot, ist er aber nicht. Ich habe so etwas in meiner ganzen Arbeit als Baderchirurg nicht erlebt.“ „Gut Papa, dann mach ich mich auf die Strümpfe, wir sehen uns ja heute Abend zum Abendbrot bei Mama.